Die Sexlorette | Erotischer Roman - Simona Wiles - E-Book

Die Sexlorette | Erotischer Roman E-Book

Simona Wiles

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 176 Taschenbuchseiten ... Nadine ist auf der Suche nach ihrem Traumficker. Bisher hat es noch kein Mann dauerhaft geschafft, die attraktive, junge Frau zu befriedigen. Eine Partneragentur soll Abhilfe schaffen. Nadine zieht in eine Traumvilla, in der zwanzig knackige Männer um die Gunst der jungen Frau buhlen. Nadine testet sie auf sexuelle Ausdauer, Fantasie und Können. Wen wird die junge Frau erwählen? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 253

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Impressum:

Die Sexlorette | Erotischer Roman

von Simona Wiles

 

Simona Wiles, Jahrgang 1980, ist in Süddeutschland geboren und lebt dort mit Mann, Kind und zwei Hunden. Ihre ersten erotischen Kurzgeschichten entstanden während eines Creative-Writing-Workshops. Der Beifall der anderen Teilnehmer/-innen brachte sie dazu, ihrer Leidenschaft für Erotik und gute Bücher selbst Ausdruck zu verleihen. Ideen für ihre Geschichten gehen ihr nicht aus – hat sie doch selbst eine wilde Jugend hinter sich. Während Simona ihrer Schreibsucht anfangs auf dem heimischen Familiencomputer frönte, tobt sie sich inzwischen an ihrem eigenen Laptop aus. Sie schreibt hauptsächlich erotische Kurzgeschichten. Wenn sie gerade nicht über einer neuen Story brütet, arbeitet sie als Office-Managerin in einer Autofirma.

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2020 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © Valua Vitaly @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783966417846

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1

Nadine seufzte. »Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, Dunja. Bin ich nymphoman? Keine Ahnung, kann gut sein. Aber egal, wen ich vögele, es reicht einfach nicht.«

»Das klingt nymphomanisch«, grinste Dunja. Und fragte neugierig: »Wie oft brauchst du Sex?«

Ein verlegener Blick streifte sie. »Täglich«, sagte Nadine und schloss verzweifelt die Augen. »Und das am liebsten mehrmals.«

»Oh!« Dunja stellte ihr Glas auf den Couchtisch und lächelte ihre Freundin an. »Was ist mit dem Swinger-Klub?«

»Hab ich auch schon versucht. Aber selbst durch den Männerüberschuss komme ich nicht auf meine Kosten«, grollte Nadine mit zusammengezogenen Augenbrauen. »Ich brauche einen nymphomanen Mann!«

»Du willst also keine ständig wechselnden Sexpartner, sondern den ultimativen Kerl, der es dir ständig besorgt?«

»Richtig. Ich will einen ›Traummann‹. Einen ›Traumficker!«

Dunja grinste. »Vielleicht kann ich dir ja helfen…«

***

Nadine hatte Dunja im Fitnessstudio kennengelernt. Die schwarzhaarige, stets nach der neuesten Mode gekleidete Frau war ihr auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie stellten fest, dass sie ähnliche Interessen hatten; daraus entwickelte sich eine Freundschaft, die dazu führte, dass sie sich fast jede Woche trafen und mittlerweile über intimste Themen sprachen. Sie tauschten sich über Fragen aus wie: Welche Sexstellung verhieß den größten Genuss, sollten sie beide in einen Swinger-Klub eintreten und wer von den letzten Lovern hatte sie am besten gevögelt? Den Swinger-Klub hatten sie gemeinsam ausprobiert, und was die Lover betraf… seitdem Dunja mit Mark zusammen war, den sie auf mysteriöse Weise erst vor wenigen Wochen kennengelernt hatte - Nadine hatte noch immer nicht herausgefunden, wie, weil Dunja sich darüber ausschwieg - sprach ihre Freundin eigentlich nur noch über die neuesten Sexstellungen, die sie ausprobiert hatte. Mit nur einem Lover. Was hatte der Kerl an sich, dass sie sich nur mit ihm begnügte? Zugegeben, der Mann sah ganz schnuckelig aus: Verwuschelte, blonde Haare, die immer etwas zu lang erschienen, leuchtende Augen, sensibler Mund, breite Schultern, schmale Hüften, flacher Bauch. Sein Gerät, das zwischen seinen Beinen baumelte, konnte Nadine nur anhand der knapp sitzenden Jeans erahnen. Aber war es nur die Größe seines Schwanzes oder war da noch mehr?

»Ausdauer und Fantasie«, hatte Dunja auf diese Frage mal geantwortet. Und geheimnisvoll gegrinst.

Nadine beneidete ihre Freundin und gönnte ihr dennoch von Herzen, dass sie anscheinend ihren Traummann gefunden hatte. Sie selbst hatte bereits alles Mögliche ausprobiert, denn es fiel ihr nicht schwer, einen wildfremden Kerl aufzureißen und abzuschleppen, weil die Typen haufenweise Schlange standen. Mit ihren wilden blonden Korkenzieherlocken, dem engelsgleichen Gesicht mit den großen, kornblumenblauen Augen und der kurvigen Figur, die sie durch entsprechende Kleidung betonte, ließ sie jedes Männerherz höherschlagen. Doch warum war bisher noch nichts Passendes dabei gewesen? Ficken konnten sie alle, aber entweder befriedigten sie Nadine nicht in ihrer Egomanie und spritzten ziemlich schnell ab - diese Typen wurden sofort abserviert - oder konnten nicht einmal zweimal hintereinander vögeln vor Erschöpfung - dann wurden sie fast sofort abserviert. Was dazu führte, dass Nadine frustriert in den Swinger-Klub ging und dort den ganzen Tag verbrachte, wenn sie nicht arbeiten musste. Abends kehrte sie dann zumindest befriedigt und mit brennender Möse nach Hause zurück. Was jedoch auch nur am Wochenende funktionierte.

Frustriert sah Nadine ihre Freundin an. Sie konnte sich nicht vorstellen, auf welche Weise Dunja ihr helfen könnte.

»Bis jetzt habe ich dir nichts darüber erzählt, wie ich Mark kennengelernt habe. Das hatte seinen Grund, wie du hoffentlich verstehen wirst.« Dunja nahm einen Schluck Wein. Sie saßen gemütlich auf einer Designercouch und genossen die Abendstimmung, die durch die riesigen Fenster von Nadines Penthousewohnung zu sehen war. Die Skyline der Stadt zeichnete sich gegen den rötlich gefärbten Abendhimmel ab. Ein wunderbares Panorama, dachte Dunja zum wiederholten Mal und wandte sich Nadine wieder zu.

»Vor ein paar Wochen war ich auf der Suche nach meinem Traummann, oder auch ›Traumficker‹, wie du es vorhin genannt hast. Eine Freundin von mir hatte mir eine Agentur empfohlen, die Dates vermittelte. Aber es waren keine gewöhnlichen Dates.« Sie hatte jetzt die volle Aufmerksamkeit ihrer Freundin. »Die Agentur macht keine Einzeldates, sondern bietet ein Auswahlverfahren und dadurch einen Vergleich zwischen mehreren Männern an. Das heißt, von Tag zu Tag wählt man die Kerle, mit denen man sich keine Zukunft vorstellen kann, raus und prüft die übriggebliebenen weiter auf Herz und Nieren, oder vielmehr…«, jetzt grinste Dunja breit, »…wie gut sie ficken können.«

»Was?! Hast du jetzt ›FICKEN‹ gesagt?« Nadine glaubte, sich verhört zu haben. Dating Agenturen boten zwar Vermittlung an, aber nicht unter der Auflage, die Kandidaten durch Sex zu prüfen.

»Ja, ficken, vögeln, bumsen, rammeln. Alles, was du willst. Das müsste dir eigentlich gefallen.«

»Da fragst du noch?« Nadine sah Dunja mit erhobenen Brauen an. »Ich habe mindestens zwei Fragen. Erstens: Wie läuft das ab, wie heißt die Agentur und warum hast du mir bisher nicht davon erzählt?« Sie war empört. Bisher war sie davon ausgegangen, dass Dunja und sie Freundinnen waren.

»Okay, das waren drei. Ich fange mit der Letzten an. Ich habe dir bisher nichts davon erzählt, weil ich erst sicher sein wollte, um dir keine falschen Hoffnungen zu machen. Mark und ich sind ja noch nicht lange zusammen, und ich wollte dir nicht etwas empfehlen, was zwar ein paar Tage lang richtig geil ist, aber am Ende womöglich nichts dabei herauskommt. Früher oder später hätte ich dir auf jeden Fall davon berichtet. Jetzt ist es eben früher.« Dunja lächelte entschuldigend und sah Nadine abbittend an. Die saß mit gerunzelter Stirn vor ihr und dachte nach. Eigentlich sprach es für Dunja und ihre Freundschaft, dass sie sich Gedanken um sie machte. Ihre Miene glättete sich und sie lächelte zurück.

»Gut, ich verstehe. Das heißt, inzwischen bist du dir sicher?«

Dunja nickte. »Ja. Mark ist einfach klasse. Er lässt sich auf mich ein, befriedigt mich voll und ganz, probiert Neues mit mir aus, fickt mich reichlich durch und sieht dabei phänomenal aus. Auch als Mensch ist er wirklich in Ordnung. Kann sein, dass ich irgendwann mal mit ihm zusammenziehe, allerdings liebe ich meine Unabhängigkeit zu sehr.« Sie merkte, dass sie abschweifte und verträumt in den Abendhimmel blickte. Bei dem Thema ›Mark‹ kam sie jedes Mal ins Schwärmen. Das Auswahlverfahren der Agentur hatte ihr zwanzig Männer präsentiert, die sie einen nach dem anderen gefickt hatte - außer denen, die von vornherein ausgeschieden waren - und dadurch hatte sie Mark kennengelernt. Der Mann hatte alles, was ihre Möse zum Prickeln brachte: gutes Aussehen, charmantes Lächeln, Humor, Ausdauer und Fantasie, vor allem beim Sex. Ein perfekter Mann sozusagen. Manchmal fragte sie sich, ob er ein Klon war.

»Die Agentur heißt Lory«, fuhr sie fort und richtete ihre strahlenden Augen wieder auf Nadine. »Ich gebe dir die Adresse. Was den Ablauf betrifft, werden sie dir alles erklären. Du brauchst ein paar Tage Zeit, am besten nimmst du dir Urlaub und vor allem Geld. Sie bringen dich auf eine Location, die wirklich fantastisch ist und wo du dich richtig entspannen kannst, um dich ganz auf deine Rolle als ›Sexlorette‹ konzentrieren zu können - und auf die Auswahl der Männer, die dich ficken dürfen, vielmehr du sie.«

»Sexlorette? Was soll das sein?«

»Deine Aufgabe, meine Liebe«, lächelte Dunja geheimnisvoll. Mehr gab sie nicht preis. Auch ihr war diese Agentur von einer Freundin empfohlen worden, die ihr ebenfalls nicht viel im Voraus erzählt hatte. Im Nachhinein war es gut gewesen, nicht zu viel zu wissen, sonst hätte sie nicht schlafen können und hätte womöglich wieder abgesagt, weil ihr die Sache zu üppig geworden wäre. Dann wäre sie Mark nicht begegnet. Ihr Blick nahm wieder diesen verträumten Ausdruck an, den Nadine inzwischen von ihr kannte.

Dieser Mark musste wirklich besonders gut sein, wenn Dunja nicht mehr aufhören konnte, an ihn zu denken. Bisher hatte Nadine ihre Freundin eher sachlich und realistisch eingestellt erlebt, mit viel Humor gegenüber dem Leben. Aber jetzt überlegte sie schon, mit dem Typen zusammen zu ziehen! Nadine war jetzt neugierig. Könnte diese Agentur wirklich die Lösung für sie sein? Würde sie tatsächlich einen Mann finden, der sich auf ihre Bedürfnisse einstellte, sie mehrmals hintereinander vögeln, mehrmals täglich und das am besten jeden Tag? Sie fragte Dunja nach der Adresse und versuchte, mehr Informationen über den Ablauf des Spektakels, wie sie es insgeheim bei sich nannte, aus ihr herauszukitzeln. Sie erhielt Adresse, Telefonnummer und Mail der Agentur, doch was Informationen betraf, erhielt sie nur noch den Rat: »Nimm mindestens fünfzehn intime, persönliche Dinge von dir mit, wenn du angenommen wirst. Mehr sage ich nicht.«

Die Agentur Lory befand sich tatsächlich in der gleichen Stadt, in der Dunja und Nadine lebten. Sie lag versteckt in einem Hinterhof und war nicht leicht zu finden. Nadine stand vor der Holztür, die von zwei Blumenkübeln mit blühenden kleinen Bäumchen flankiert wurde. Als sie klingelte, ertönte ein Summer und sie trat ein. Ein langer Gang, dem sie folgte, endete in einem gemütlich aussehenden Zimmer mit Schreibtisch, Regalen, Blumen und Teppichen. Hinter dem Schreibtisch saß eine sympathisch aussehende, junge Frau, die sie lächelnd begrüßte.

»Frau Nadine Senta? Guten Tag, mein Name ist Denise. Wir haben miteinander telefoniert.« Sie stand auf und gab Nadine die Hand. Dann bat sie sie, sich zu setzen, und schob ihr ein Klemmbrett über den Schreibtisch zu.

»Das ist unser Aufnahmeformular, das Sie bitte sorgfältig durchlesen und ausfüllen. Danach erkläre ich Ihnen gerne den Ablauf und beantworte Ihre Fragen soweit möglich.«

Nadine nahm das Formular und einen Stift. Sie las es durch, füllte ihre Personalien aus, beantwortete Fragen und unterzeichnete zum Schluss. Dann gab sie es Denise zurück.

Die Frau hinter dem Schreibtisch las es durch und runzelte die Stirn.

»Sie wissen nicht, welcher Typ Mann Sie besonders anspricht?«

»Vom Aussehen her nicht, nein. Er sollte gut gebaut sein und ficken können, so gut und so oft wie möglich. Ansonsten wüsste ich nicht, was wichtiger wäre.«

Denise lächelte. »Ich denke, das ist eine gute Voraussetzung, um relativ unvoreingenommen an die Sache herangehen zu können. Ich erkläre Ihnen jetzt den ungefähren Ablauf.«

Nadine nickte. Sie fragte sich, ob sie sich Notizen machen sollte, aber Denise beruhigte sie: »Sie werden von einem unserer Mitarbeiter an jedem Tag darüber informiert, was gerade ansteht.« Sie räusperte sich und fuhr fort: »Wir wählen insgesamt zwanzig Männer für Sie aus und das sind die Kandidaten, die sich um Ihre Gunst bewerben werden. Jeden Tag stehen Gruppendates an, mal nur zu fünft zum Beispiel oder mit allen zusammen. Einmal gibt es auch ein Einzeldate. Sie werden diese Männer anhand ihrer Qualitäten als Sexpartner prüfen und immer wieder welche auswählen, die in der nächsten Runde teilnehmen dürfen. Die Übrigen werden nach Hause gehen.«

»Wie wähle ich diese Leute aus? Ich meine, wie gebe ich zu verstehen, wer bleiben darf und wer nicht?«, fragte Nadine. Denise nickte. »Eine gute Frage. Diejenigen, die dabei bleiben dürfen, erhalten von Ihnen einen intimen, persönlichen Gegenstand von Ihnen.«

Einen intimen, persönlichen Gegenstand? Nadine überlegte, was sie diesen Männern geben könnte, während Denise weiter redete.

»Wir bringen Sie zu einer firmeneigenen Location, eine Villa in Frankreich, wo Sie Ihre Gäste erwarten werden. Schon bei der Ankunft haben die Kandidaten eine Aufgabe zu erfüllen, die Ihnen dort mitgeteilt wird. Danach wählen Sie bereits das erste Mal aus.«

Oh, das klang gut! Nadine bekam leuchtende Augen bei dem Gedanken an zwanzig geile Männer. Dürfte sie diese Kerle bereits alle an einem Tag durchvögeln? Ihre Spalte wurde feucht. Doch die Antwort auf ihre Frage klang enttäuschend: »Nein, noch nicht am ersten Tag. Sie sollen sich ja zuerst einen Überblick verschaffen.«

Schade.

»Haben Sie weitere Fragen?«

Nadine dachte nach. Eigentlich brauchte sie nur noch die Adresse der Location. Sie schüttelte den Kopf. Dann fiel ihr noch etwas ein.

»Was kostet mich das Ganze?«

Denise nannte ihr eine Summe, die sie nach Luft schnappen ließ, doch dann dachte sie an ihre Freundin Dunja und deren Lover. Bei ihr hatte es ja auch geklappt. Außerdem hatte sie ein wenig gespart und konnte sich diesen Spaß leisten.

»Einverstanden.« Nadine unterschrieb noch verschiedene Formulare, erfuhr das Datum, wann es losgehen sollte, nachdem Denise ihr zu ein paar Tagen Urlaub geraten hatte.

»Ich habe nächste Woche Urlaub, das passt also«, fiel Nadine ein. »Geht das so kurzfristig?«

Denise nickte, als sie ihren Computer konsultierte. »Ja, das schaffen wir. Wir haben eine große Datenbank mit Männern, die mit dem größten Vergnügen Kandidaten sein wollen.«

»Super!«

Die Adresse in Frankreich war ihr unbekannt, doch sie dachte bereits an das Kofferpacken, als Denise sie noch einmal zurückhielt.

»Denken Sie daran, genügend persönliche Gegenstände zur Vergabe mitzunehmen«, lächelte sie. »Sonst scheiden bei den einzelnen Runden vielleicht Männer aus, die Sie gerne noch behalten hätten.«

Nadine nickte.

»Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie mich einfach an. Hier ist meine Karte.« Denise überreichte ihre Visitenkarte und begleitete sie zur Tür. »Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Vergnügen als Sexlorette und dass Sie Ihren Traumlover finden!«

Nadine lächelte zurück und verabschiedete sich.

Zuhause durchwühlte sie ihre Schubladen, weil sie eine Idee hatte, was sie als persönlichen Gegenstand an die geilen Männer vergeben könnte. Sie zählte durch, was sie nehmen wollte und nickte zufrieden. Ja, das klappt, dachte sie. Meinen Sextagen steht nichts mehr im Weg!

Sie recherchierte im Internet, wie sie am besten zu der Villa in Frankreich käme, und legte eine Liste an, was sie alles mitnehmen wollte. Als ihr Koffer beim Packen zu platzen schien, schmunzelte sie in sich hinein. ›Ich muss ja gar nicht so viel mitnehmen - wenn ich ständig Sex haben darf, bleibe ich am besten nackt.‹ Also warf sie das meiste wieder raus und wählte ihre heißesten Fummel aus.

Drei Tage vor dem Sexevent traf ein Brief für sie ein, in dem ihr die Anzahlung für den Aufenthalt als Sexlorette in Frankreich in der Villa Nudité bestätigt wurde. Die Villa lag in der Nähe einer kleinen Ortschaft am Meer, mit herrlichem Blick über den Strand. Außerdem wurde ihr der Mitarbeiter vorgestellt, der sie täglich instruieren würde: Monsieur Eros, der ausgezeichnet deutsch sprach und bei Fragen gerne zur Verfügung stünde, sich ansonsten diskret im Hintergrund zu halten wüsste. Monsieur Eros?, grinste Nadine. Das ist sicher nicht sein Name, aber passend. Ob der Typ mit zu den Kandidaten gehören würde?

In dem Brief stand, dass für Essen und Trinken ausreichend gesorgt sein würde und sie sich auf einen Tag auf einer Jacht freuen dürfe. Ein Prospekt sowohl von der Jacht als auch von der Villa Nudité war beigelegt, und Nadine vertiefte sich in die traumhaften Bilder von blauem Wasser, weißen Booten und einer Villa, die wie ein Märchenschloss aussah. Offensichtlich beherbergte sie genügend Zimmer, um eine große Anzahl Menschen aufnehmen zu können. Nadine entdeckte auf einem Bild einen hübschen Swimmingpool, der von Bäumen und Büsche umsäumt war. Ihr knapper Bikini musste also auf jeden Fall mit!

Als sie sich einen Abend vor der Abreise noch einmal mit Dunja traf, zappelte sie vor Aufregung.

»Ich kann es kaum noch erwarten! Morgen geht es endlich los!« Sie trank ein wenig hastig von ihrem Longdrink. Beide saßen in ihrer Lieblingsbar und schlürften Cocktails.

»Oh ja, ich weiß, wovon du redest«, schmunzelte Dunja. »Genauso ging es mir.«

Wieder versuchte Nadine, ihrer Freundin ein paar Details darüber zu entlocken, was sie erwarten würde, aber Dunja wehrte sie lachend ab.

»Nein, meine Liebe, von mir erfährst du nichts! Ich kann dir nur versprechen, dass es unglaublich geil wird. Und wenn ich dich so betrachte…«, Dunja musterte Nadine von oben bis unten, »…dann werden die Kerle sich die Finger nach dir lecken!«

Tatsächlich hatte Nadine sich an diesem Abend besonders sexy angezogen, um schon mal zu üben - und vielleicht einen dringend benötigten Fick zu ergattern. Sie trug ein knappes, eng anliegendes Kleid, das ihre üppigen Brüste und die schmale Taille betonte. Durch den raffinierten Schnitt kamen ihre Kurven vorteilhaft zur Geltung; die Farbe - Nude - vermittelte auf den ersten Blick den Eindruck, dass sie nackt sei. Ihre blonden Locken hatte sie hochgesteckt, die Ohren zierten funkelnde Reifen, die bei jeder Bewegung leise klimperten. Doch die strahlenden dunklen Augen zogen zusätzlich Blicke auf sich; Nadine hatte sie geschickt mit Eyeshadow und reichlich Mascara betont, sowie ihre Lippen blutrot geschminkt. Alles an ihr verströmte Sex-Appeal und ein paar der anwesenden Männer schienen sich wie Raubtiere um Nadine zu versammeln.

Dunja schmunzelte und dachte: ›Die Typen denken, sie würden Beute erlegen, wenn sie Nadine erobern. Aber passt nur auf, denn das hier ist eine unglaublich heiße, verlockende, betörende Falle. Und wenn ihr glaubt, ihr wärt am Ziel, wenn ihr sie ficken dürft, dann lasst euch gesagt sein: Noch lange nicht, Jungs, noch lange nicht!‹

Schließlich wusste sie, wie Nadine im Bett tickte. Sie hatte es ihr oft genug erzählt.

»Wenn sie anfangen wollen, in mich zu stoßen, dann müssen sie mich erst mal mit dem Mund und den Fingern befriedigen. Sonst können sie gleich wieder gehen«, hatte Nadine ihr gesagt. »Dann habe ich wenigstens EINEN Orgasmus abgekriegt, wenn sie danach über mir keuchen und viel zu schnell abspritzen.« Nadine hatte Dunja außerdem gefragt, ob ihre Ansprüche zu hoch wären. Und Dunja hatte geantwortet: »Nein, das finde ich nicht, im Gegenteil. Eigentlich müssten die Kerle alles daransetzen, dass du völlig erschöpft bist nach dem Sex. Du hast genauso das Recht auf einen Orgasmus wie sie. Und ich finde es gut, dass du jetzt diese Taktik hast, anstatt zu hoffen, dass die Typen dich ›danach‹ befriedigen.«

Während Dunja diesen Gedanken nachhing, wählte Nadine inzwischen einen der umstehenden Männer aus, mit dem sie offen flirtete. Sie hatte seine Figur, sein Lächeln und die Wahrscheinlichkeit registriert, dass dieser One-Night-Stand sie eventuell zum Schreien bringen könnte. Dunja warf ebenfalls einen Blick auf den Typen und war sich sicher, dass Nadine für diese Nacht gut versorgt sein würde. Und in den nächsten Tagen sowieso. Sie grinste und musterte noch einmal ihre Freundin, die ihr soeben den Rücken zugewandt hatte. ´Trug sie unter dem Kleid etwa kein Höschen?, fragte sie sich, als ihr Blick auf deren Hintern ruhte. Sie beugte sich vor und flüsterte Nadine ihre Frage ins Ohr.

»Ob ich unter dem Kleid ein Höschen trage? Tja…«, sie warf dem Auserwählten einen verführerischen Blick zu. Der verschluckte sich gerade an seinem Drink, weil er die Bemerkung gehört hatte, und starrte Nadine mit großen Augen an, in die ein gieriges Glitzern trat. Nadine drehte sich zu Dunja um und grinste. Sie flüsterte zurück: »Nein, nicht mal einen String. Aber das aus gutem Grund - ich brauche sie noch.«

Dunja lachte auf. Oh ja, sie konnte sich jetzt denken, wofür! Sie leerte ihr Glas und umarmte Nadine.

»Ich wünsche dir lustvolle, befriedigende Tage!«, flüsterte sie in deren Ohr.

Nadine flüsterte zurück: »Danke für alles!«

Dunja ging. Ihre Freundin sah ihr noch einen Augenblick nach, dann wandte sie sich wieder ihrer Beute zu.

Am nächsten Morgen erwachte Nadine zwar unausgeschlafen, war jedoch trotzdem hellwach. Ihre Beute vom Vorabend lag schnarchend neben ihr. Sie musste den Typen jetzt rauswerfen, damit sie rechtzeitig zum Zug kam. Einen Augenblick lang musterte sie das stoppelbärtige Gesicht und dachte an den Vorabend. Der Kerl - Manfred war sein Name - hatte ihr sofort das Du angeboten, nachdem Dunja von der Bildfläche verschwunden war. Er war näher gerückt und hatte ihr Drinks ausgegeben, sie lüstern angesehen und zweideutige Bemerkungen gemacht. Nadine hatte sich noch ein wenig geziert und etwas schüchtern gegeben, weil sie wusste, dass Männer darauf standen. Und je unsicherer sie sich gab, desto siegessicherer war der Typ geworden. Irgendwann hatte sie verkündet, dass sie nun nach Hause müsse, weil sie am nächsten Tag fortfahren würde. Und er hatte die klassische Frage gestellt, ob er sie nach Hause begleiten dürfe. Natürlich hatte sie bejaht - vor der Haustür war eins zum anderen gekommen und sie beide waren keuchend im Bett gelandet.

Nadine war stolz auf sich. Sie hatte auf ihrem Prinzip bestanden. Manfred hatte sie zunächst leicht entsetzt angesehen, sich dann jedoch gefügt und sie mit dem Mund befriedigt.

Wenn sie jetzt daran dachte, wurde sie wieder feucht.

Diese weichen, warmen Lippen auf ihrer Möse, die sanfte, leckende Zunge. Je länger er an ihren Schamlippen und ihrer Kirsche damit herumspielte, desto heftiger hatte sie sich vor Lust gewunden. Der Gedanke an seinen harten Schwanz, der sich danach gesehnt hatte, endlich in sie einzutauchen, hatte sie zusätzlich aufgegeilt. Manfred hatte an ihrer Spalte gesaugt, was ein unglaubliches Gefühl gewesen war, und dann mit seiner Zunge in sie gestoßen. Zwischendurch hatte er über ihre Schamlippen geleckt. Als sie vor Verlangen gewimmert hatte, kam sein Finger zum Einsatz. Damit hatte er über ihre Klit gerieben, immer wieder, und kurz vor ihrer Explosion war der Finger in sie hineingeschlüpft und hatte sie gestoßen.

Ihre Lustschreie hatten die Nachbarn auf den Plan gerufen. Nadine grinste, als sie daran dachte, wie sie kurz im Evakostüm an die Tür gewankt war und den Nachbarn mit ihren blanken Brüsten derart erschreckt hatte, dass der ins Stottern geraten war. Er hatte den Blick nicht von ihnen lösen können und sogar vergessen, weshalb er gekommen war. Schmunzelnd hatte sie die Tür wieder geschlossen, um zu ihrer Beute zurückzukehren. Der Typ hatte ziemlich selbstzufrieden gegrinst, weil er sie befriedigt hatte, doch sie war mit einer Hand in ihre Hüfte gestemmt vor ihm stehen geblieben und hatte ihm gesagt: »Okay, das war die Aufwärmphase. Das Gleiche jetzt bitte mit deinem Schwengel.« Nach seinem entsetzten Blick hatte sie hinzugefügt: »Oder schaffst du das nicht, hm?«

Eine Herausforderung war eine halbe Garantie dafür, dass derjenige sich wenigstens Mühe gab. Manfred hatte gestottert: »Klar schaffe ich das!« Dann kleinlaut: »Was, wenn nicht?«

»Ganz einfach, Süßer. Dann machst du es mir noch mal mit dem Mund«, hatte sie gegrinst und war auf ihn gestiegen. Oh, er hatte sich Mühe gegeben. Seine Latte war in sie getaucht und hatte sie gestoßen, bis sie gestöhnt und gekeucht hatte. Sein verzerrtes Gesicht hatte ihr gezeigt, wie sehr er sich Mühe gab, nicht vorzeitig zu kommen, während sie vergnügt auf ihm geritten war. Letzten Endes jedoch hatte er kapituliert und war mit einem lustvollen Knurren gekommen. Nadine war inzwischen so geschickt, dass sie ihren zweiten Höhepunkt, der vor ihm erfolgt war, unter genussvollem Stöhnen hatte verbergen können. Deshalb hatte sie Manfred bei seiner Ehre packen können und er hatte sie nochmals oral befriedigt.

Nadines Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück. Nach einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass leider keine Zeit mehr für eine Wiederholung des Vorabends war. Schade! Sie rüttelte den Kerl neben ihr an seiner Schulter und sagte laut und deutlich: »Verschwinde!«

Es wirkte wie jedes Mal. Der Typ war schlagartig wach, sah sie entsetzt an und fragte: »Was?«

»Raus hier.«

Mit großen Augen setzte Manfred sich auf. Er war es nicht gewohnt, nach einer Nacht einfach rausgeworfen zu werden. Normalerweise war er derjenige, der sich mit Mühe von einer Frau loseiste, weil die ihn unbedingt halten wollte. Aber diese Nadine! Sie war aufgestanden und warf ihm gerade seine Kleider an den Kopf.

»Los, los! Ich muss weg, mach endlich, dass du rauskommst!«

»Keine Dusche, kein Kaffee?«, fragte er enttäuscht nach, in dem Versuch, die Sache noch zu retten. Und in der Hoffnung, seine Würde wahren zu können, würde er sie nach der Dusche erneut verführen, dachte er. Gestern war sie doch so schüchtern gewesen? Es wäre doch gelacht, wenn er sie nicht noch einmal rumkriegen würde? Hoffnungsvoll sah er sie an.

»Bin ich ein Hotel?«

Finster dreinblickend stand sie mit den Händen in die Hüften gestemmt neben dem Bett. Nackt und einfach göttlich anzusehen. Sein Schwanz zuckte interessiert angesichts ihrer prallen Brüste, aber offensichtlich musste er sich geschlagen geben. Vorerst. Während er in seine Hose stolperte, fragte er: »Hey, kann ich dich anrufen? Wenn du wieder da bist, meine ich? Wir könnten uns doch wieder sehen?«

»Nein.« Sie packte ihn am Arm und schob ihn zur Tür, drückte ihm seine Schuhe in die Arme und sein Hemd. Sie öffnete die Tür, schubste den verdutzten Mann über die Schwelle und warf sie mit einem »Ciao!«, wieder zu. Er klopfte zwar noch von außen, aber sie war sich sicher, dass er nichts vergessen hatte, deshalb ignorierte sie seine Rufe wie: »Babe, lass uns doch reden! Warum behandelst du mich so?«

Sie verdrehte genervt ihre Augen und wandte sich ihrer Aufgabe zu, die wenigen Sachen in ihre Tasche zu packen, die sie noch benötigte. Kamm, Föhn, Kosmetiktasche, Hygieneartikel. Sie sah auf ihre Liste und hakte alles ab. Ein schneller Kaffee würde ihr guttun. Sie stellte die Kaffeemaschine an und sprang in die Dusche.

Als sie fertig gestylt war, nahm sie ihren Koffer und Handtasche, ging zu dem wartenden Taxi nach unten und ließ sich zum Bahnhof bringen, wo sie voller Erwartung auf die kommenden Tage in den Zug stieg und während der Fahrt müßig in einem Magazin blätterte. Sie war gespannt auf dieses Sexevent.

Die Ankunft in der Villa Nudité versetzte sie in Aufregung. Das Haus war tatsächlich wie in dem Prospekt beschrieben: hochherrschaftlich, mit romantischen Erkern und Türmchen, einem weitläufigen Garten sowie dem Swimmingpool. Monsieur Eros hieß sie vornehm, mit einem reizenden französischen Akzent willkommen: »Madame, ich heiße Sie willkommen und freue mich, Ihnen zur Verfügung zu stehen!« Er stand vor dem Haupteingang, vor dem ihr Taxi gehalten hatte. Der Fahrer hatte sie ständig im Rückspiegel beobachtet und breit angegrinst, als sie ihm ihr Ziel genannt hatte. Jetzt lud er ihren Koffer aus und nahm ihr Trinkgeld mit einem Lächeln entgegen. Nadine bedankte sich bei Monsieur Eros für seine Freundlichkeit - sie wusste, was sich gehörte - und ließ sich von ihm in das Zimmer geleiten, in dem sie in den nächsten Tagen schlafen würde. Oder auch nicht, kicherte sie in sich hinein. Monsieur Eros erklärte ihr, dass sie etwa eine Stunde Zeit habe, sich frisch zu machen, dann würden die Kandidaten eintreffen. Und jetzt erfuhr sie endlich, wie die erste Aufgabe lautete.

»Die Herren erscheinen jeweils zu zweit. Sie werden müssen zeigen ihre Queue, ihre - wie sagen Sie? Ihren Schwanz. Und Sie beurteilen diese. Was nicht Ihnen gefällt - fort.« Monsieur Eros machte eine scheuchende Handbewegung.

Nadine war verwirrt. »Es handelt sich um zwanzig Männer, richtig?«

»Oui, Madame.«

»Aber wie soll ich mir merken, welcher von denen gut war?«

»Ah, oui! Hier ist ein Zettel, auf der Sie sich machen können die Notiz.« Er überreichte ihr ein Notizbuch. Sie schlug es auf und sah oben in der rechten Ecke auf jeder Seite jeweils den Namen und das Alter des Kandidaten. Die Seite bot Platz für ihre Bemerkungen. Das war gut, so konnte sie täglich Eintragungen vornehmen und fände sich bei ihren anstehenden Entscheidungen besser zurecht.

»Vielen Dank!«

»Gern, Madame.« Monsieur Eros informierte sie noch darüber, wie viele Männer sie bei diesem ersten Durchgang rauswählen durfte, dann ging er mit der Bemerkung, dass er sie in einer Stunde vor dem Eingang erwarten würde und sie nicht die persönlichen Gegenstände vergessen solle. Nadine nickte, dann packte sie ihren Koffer aus. Sie machte sich vor dem Spiegel in dem riesigen Badezimmer zurecht und sah sich noch einmal in dem geschmackvoll eingerichteten Zimmer um. So sehr die Villa von außen auf ›alt‹ gemacht worden war - oder vielleicht tatsächlich so alt war, wer wusste das schon? - von innen war sie hochmodern. Das Bett war aus Holz, sehr groß und niedrig. Die dazugehörigen Möbel passten dazu: eine Kommode, ein Schrank, ein Schreibtisch, ein bequemer Stuhl. In dem flauschigen Teppich auf dem Boden versanken ihre Füße. Die Vorhänge an den hohen Fenstern waren rot wie die Tapete an einer Seite des Raumes, die restlichen Wände waren schlicht weiß und mit modernen Kunstdrucken behangen. Ja, hier konnte sie sich wohlfühlen. Nadine, warf nochmals einen Blick in den Spiegel und war über ihre Kleiderwahl zufrieden. Sie trug ein schwarzes, kurzes Lederkleid, das mehrere Blicke auf ihren Körper gewährte: Sowohl ein tiefer Rückenausschnitt, als auch ein üppiges Dekolleté sorgten dafür, dass die Blicke der Männer an ihr hängen blieben. Dazu passend trug sie Netzstrümpfe und High Heels. Die Kerle sollten es am ersten Tag schließlich nicht allzu schwer haben, grinste sie und begutachtete ihre Frisur. Die Korkenzieherlocken hatte sie locker hochgesteckt, damit ihr schöner Hals gut zur Geltung kam. Sie zwinkerte sich im Spiegel zu und verließ das Zimmer mit dem Notizbuch und einem Stift in der Hand.

Monsieur Eros erwartete sie bereits und begrüßte sie mit einem charmanten Lächeln. Er war bereits grauhaarig und musste schon über fünfzig Jahre alt sein. Trotzdem sah er gut aus: Seine Haare waren akkurat geschnitten, sein schmales Gesicht mit den wachen Augen wirkte aristokratisch, und der dunkle Anzug, der ihm womöglich auf den Leib geschneidert war, ließ ihn wie einen vornehmen Butler wirken. Sie stellten sich vor den Eingang der Villa und unterhielten sich über die lange Zugfahrt, während sie auf die Kandidaten warteten.

Nach etwa zehn Minuten fuhr das erste Auto vor - ein weißer Mercedes, aus dem zwei junge Männer stiegen. Monsieur Eros nannte ihre Namen: »Monsieur Jan et Monsieur Lukas.« Nadine blätterte in ihrem Notizbuch, während die Männer sich vor das Auto stellten.

Jan war sechsundzwanzig Jahre alt, klein und sehnig mit breiten Schultern. Sein Lächeln wirkte zu den stahlgrauen Augen, die Nadine jetzt anblitzten, fast gefährlich. Er erinnerte sie an Daniel Craig, war ebenso blond und cool. Nicht übel, fand Nadine.

Lukas neben ihm war laut dem Buch erst vierundzwanzig Jahre alt, wirkte aber aufgrund seiner Größe, älter. Er war groß, ebenfalls blond, schien Sport zu machen, was Nadine immer gefiel. Er schien ein fröhlicher Typ zu sein, denn sein Lächeln wirkte offen.

Beide Männer schienen auf etwas zu warten. Und richtig, Monsieur Eros rief ein Kommando: »Messieurs! Montrez votre queue!«

Nadine verstand zwar kein Französisch, doch die Handlung der Männer verdeutlichte ihr, was Monsieur Eros gerufen hatte: »Meine Herren! Zeigen Sie Ihren Schwanz!«