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Auf 173 Seiten vermittelt der Autor, ausgehend von der Wiedervereinigung in Deutschland, große Teile eines möglichen Gesamtkonzeptes für die dringend notwendige Weiterentwicklung der BRD zu einer Solidarischen Republik. Bemerkenswert ist der Versuch, den kapitalistischen Staat neu zu strukturieren und die bestehende Parteiendemokratie zu einer wirklichen Volksherrschaft zu reformieren. Besonders hervorhebenswert sind die im Buch enthaltenen konkreten Vorschläge zum Umbau der jetzigen in eine Solidarische Republik Deutschland. Die Überlegungen reichen von Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie und Veränderung der föderalen Strukturen, über ein wirkungsvolleres Bildungssystem und eine ganz wesentliche Ausprägung des Sozialstaates mit dem Ziel das Auseinanderdriften von arm und reich zu stoppen und rückgängig zu machen. Besonders zu nennen sind u.a. die im Werk enthaltenen konkreten Vorschläge zur Einführung eines dreiteiligen Grundeinkommens, einer nach sozialen Aspekten differenzierten Mehrwertsteuer, einer wirkungsvollen Vermögenssteuer und einer Erbschaftssteuer, die die Reichen nicht arm macht, aber positiven Einfluss auf die Stärkung des Gemeinwohls erreicht. Darüber hinaus befasst sich der Autor auch mit der Weiterentwicklung der EU, mit dem Einwanderungs- und Asylrecht, sowie mit den Herausforderungen der Digitalisierung.
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Seitenzahl: 154
Veröffentlichungsjahr: 2020
Dr. Bernd Schubert
Die Solidarische Republik Deutschland - Eine Vision, die sich erfüllt?
"Habe den Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen"
(Immanuel Kant, 1724)
2020
© Dr. Bernd Schubert
1. Auflage, März 2020
Verlag und Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
978-3-347-03441-9 (Paperback)
978-3-347-03442-6 (Hardcover)
978-3-347-03443-3 (e-Book)
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Inhalt
1 Vergangenes und Grundsätzliches zur Erinnerung
1.1 Wohl und Wehe im Ergebnis der "Wende" 1989/1990
1.2 Eingeschränkte Souveränität der BRD
1.3 Verpasste Chancen
1.4 Geld - Segen oder Unheil?
1.5 Folgenschwere und andauernde Erhebung der "Sieger" über die "Verlierer"
1.6 Von einer zur anderen staatlichen Enttäuschung
1.7 Lügen des Kapitalismus
1.8 Fehlende Visionen
1.9 Typische Verhaltensweisen in Deutschland – West
1.9.1 Grundsätzliches
1.9.2 Mehr Schein als Sein
1.9.3 Gefährliche Staatsgläubigkeit
1.9.4 Allmählich nachlassende kirchliche Folgsamkeit
1.9.5 Mehr Ich als Wir
1.9.6 Schweigen als Selbstschutz
1.10 Typische Verhaltensweisen in Deutschland – Ost
1.10.1 Unterentwickeltes Selbstbewusstsein und falsche Bescheidenheit
1.10.2 Kritisches Verhalten als Staatsbürger
1.10.3 Keine Rückkehr zu Kirche und Religionen
1.10.4 Das "Wir" hat (noch) Bedeutung
1.10.5 Zu viel Offenheit kann schaden
2 Einiges zu Angela Merkel
2.1 Machtstreben und Machterhalt - Methoden, Wege und Ziele der Angela M
3 In der Zukunft angekommen
3.1 Grundpfeiler der Solidarische Republik Deutschland (SRD)
3.2 Aus dem Grundgesetz wird eine vom Volk bestätigte Verfassung
3.3 Veränderte staatliche Strukturen für mehr Demokratie
3.4 Erneuerung der gesellschaftlichen Wertvorstellungen für das Zusammenleben der Deutschen
3.4.1 Werte und Interessen
3.4.2 Gewährleistung der staatlichen und persönlichen Sicherheit
3.4.3 Persönliche Unversehrtheit / staatliche Existenz -Gewährleistung durch polizeiliche und militärische Kräfte
3.5 Bildung und Erziehung
3.6 Weiterentwicklung der Wissenschaften
3.7 Rechte und Pflichten zur Teilnahme am Arbeitsleben
3.8 Grundeinkommen (GEK) in Einheit mit der Pflicht zur Arbeit, anteiliges GEK und bedingungsloses GEK
3.9 Finanzierung der Grundeinkommen (GEK)
3.10 Grundeinkommen und Rente
3.11 Begrenzung der Einkommen
4 Finanzierung des Staatshaushaltes der SRD
4.1 Verwendung der Erträge durch Wertschöpfung
4.2 Steuergrundsätze
4.3 Abgaben aus Bankgeschäften
4.4 Einkommen abhängige Mehrwertsteuer
4.5 Einkommensteuer
4.6 Kriterien der Vermögensteuer
4.7 Veränderungen der Erbschaftsteuer
4.8 Recht, Gerechtigkeit und Justiz
4.8.1 Grundgedanken
4.8.2 Regelung der Staatsbürgerschaft und der Gebrauch eines Ein- und Auswanderungsgesetzes
4.8.3 Asylrecht
5 Stärkung des Sozialstaates und Entwicklung des gesellschaftlichen Fortschritts
5.1 Worum geht es?
5.2 Das entökonomisierte Gesundheitswesen mit größtmöglicher Wirksamkeit für alle Bürger
5.3 Die Neugestaltung der Altenpflege
5.4 Sozialer Wohnungsbau
5.5 Maßnahmen zur Senkung des privaten und betrieblichen Energie- und Wasserverbrauchs
5.6 Weiterentwicklung des Personenverkehrs in Verbindung mit schrittweiser Reduzierung von Umweltbelastungen
5.7 Gedanken zur Erschließung weiterer erneuerbarer Energiequellen
5.8 Vorbereitung der Menschen auf die Digitalisierung und Automatisierung
6 Institutionen - Europa und die Welt
6.1 Bildung eines Europäischen Bundesstaates…
6.2 Die Vereinten Nationen (UN)
6.3 Medien, Meinungsbildung und Meinungsverbreitung
7 Kultur, Kunst und Sport
7.1 Kultur und Kunst
7.2 Sport
8 Epilog
8.1 Zur Zukunftsfähigkeit der Menschheit
8.2 Kernaussagen zur Entwicklung der Solidarischen Republik Deutschland (SRD)
9 Quellenverzeichnis
Die Solidarische Republik Deutschland – Eine Vision, die sich erfüllt?
Prolog
Halten wir es wie der Aufklärer Kant und bedienen uns des eigenen Verstandes. Das verlangt Mut, weil man der Realität ins Auge schauen muss. Lässt man es, vernachlässigt man das Denken und gibt Verantwortung an andere oder etwas Anderes ab. Man glaubt, folgt Vorgaben, ohne zu prüfen, ob sie der Wirklichkeit entsprechen.
Der Glaube hat in der mindestens achtzigtausendjährigen Menschheitsgeschichte, besonders in den letzten zweitausend Jahren, eine dominierende Rolle gespielt, wenn auch bei zurückgehender Bedeutung.
Er erklärte den Menschen das Sein, wo sie herkommen und hingehen. Mangels ausreichender Erkenntnisse wurde die Schöpfungsgeschichte zum bestimmenden Wegweiser für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft.
Aus Sicht des 21. Jahrhunderts ist sie es nicht mehr. Sie hat ihre grundlegende Bedeutung für die Menschen verloren. Einfach deshalb, weil nach und nach die Lehren der Religionen der Erkenntnisgewinnung der Wissenschaften weichen mussten. Andererseits haben sie nach wie vor Einfluss auf viele Menschen, nicht vorrangig zur Deutung der Welt, sondern um das persönliche Sein in schwierigen Lebenssituationen bewältigen zu können. Das auch für die Wissenschaften bisher nur schwer erklärbare Seelische benötigt Hilfe. Nicht alles ist fassbar und zu definieren, vor allem wenn es um das Ergebnis der Tätigkeit unseres Gehirns geht. Das Denken und Fühlen der Menschen ist zwar weitestgehend erforscht, aber es gibt noch Erkenntnislücken, die der Erklärung bedürfen. Die Hauptschwächen der Weltreligionen mit ihren Kirchen bestehen heute in der unzureichenden Wahrnehmung der aktuellen Lebenswirklichkeit der Menschen, in der Verharrung im Dogma und vor allem in der fehlenden Zuwendung für die Gestaltung der Zukunft.
Die Weiterentwicklung des Zusammenlebens der Menschen benötigt dringender denn je Zukunftsvisionen. Spätestens dabei versagen die Religionen. Sie können den Menschen bei der Zukunftsbewältigung kaum helfen. Sie würden die Akzeptanz der Grundfesten ihrer Religionen in Frage stellen. Kein noch so hochgestellter Vertreter der christlichen, insbesondere der katholischen Kirche, ist Willens und in der Lage die Lehren der Kirche aus ihrem Dogma zu lösen und zukunftsfähig zu machen.
Besser wäre es für die Kirchen sich auf Tätigkeitsbereiche zurückzuziehen, für die sie auch im 21. Jahrhundert noch besonders prädestiniert sind. Das sind die seelische Betreuung der Menschen, der Erhalt von bedeutsamen Werten für das Zusammenleben in Form der zehn Gebote, die Taufe, die Verheiratung, die Pflege der Menschen, für einige die Begleitung beim Sterben und die Verewigung auf dem Friedhof.
Immer bedeutsamer auf dieser Erde wurde und wird das Vorausdenken für die Weiterentwicklung der menschlichen Gesellschaft. Die Bewältigung dieser Aufgabe wird zunehmend zur entscheidenden Lebens - und Überlebensfrage. Der rasante Anstieg der Weltbevölkerung, sie wuchs von 2004 bis 2014 auf ungefähr 7,3 Milliarden, was fast einer Verdopplung gleich kam, der ins Uferlose angewachsene Energieverbrauch in Verbindung mit dem Schwund der dafür benötigten Ressourcen wie Erdöl und Erdgas, des daraus resultierenden sich immer dramatischer entwickelnden Klimawandels und der permanenten Beeinflussung der Menschen Wachstum und Konsum als unantastbare "Heiligtümer" zu betrachten, führt bei Fortsetzung dieses Weges zu immer stärker ausufernden Konflikten und letztendlich zum Untergang der Bevölkerung der Erde kommen.
Wenn schon die Kirchen keine Zukunftsvisionen entwickeln können, sind dann die Parteien des Kapitalismus des 21. Jahrhunderts dazu in der Lage?
Grundsätzlich ja, aber auch nein, weil sie sich hauptsächlich beschränken, besitzerhaltend- und besitzvermehrend für das Kapital, Politik zu betreiben. Die nicht in Regierungsverantwortung befindlichen Parteien wollen Veränderungen, insofern setzen sie sich schon eher mit der Gestaltung der Zukunft auseinander. Die Schwachpunkte dieser Überlegungen wurzeln in ihrem kaum auszublendenden ideologischen Fundament. Hierin ähneln sich Religionen und Parteien. Beide leiten ihre Vorstellungen des Zusammenlebens der Menschen von Ideologien, von Systemen von Ansichten, ab. Der Vorteil für Parteien besteht darin, dass sie entgegen der Religionen nicht ausschließlich im Festhalten verharren, sondern veränderungsbereiter sind, wenn sie damit die Machtfrage bezüglich der Führung der Gesellschaft für sich entscheiden können.
Der Kapitalismus ist inzwischen an die Grenzen seiner Entwicklungsmöglichkeiten gestoßen. Die durchaus effiziente Wirtschaft verträgt sich auf Dauer nicht mit dem Hauptziel des Kapitalismus, der Gewinnmaximierung. Dieses Ziel führt zu wachsenden Auseinandersetzungen bezüglich der Verteilung der Rohstoff - und Energieressourcen. Diese werden letztendlich mit Mitteln des Krieges geführt. Hinzu kommt die sozial unverträgliche und ungerechte Gewinnverteilung. Gewinne werden gesamtgesellschaftlich erwirtschaftet, aber sozial ungerecht verteilt. Die Besitzverhältnisse von Reichen und Armen gehen immer weiter auseinander. Die Menschen haben inzwischen gelernt, dass ihre prekäre Situation nicht unumstößlich ist und streben nach Veränderung. Sie folgen immer weniger den Verlautbarungen ihrer Pastoren und den Sprüchen der Politiker.
Bereits am 24. Februar 2015 konnte man sich im „Staats“-Fernsehen der BRD, der ARD, auf der Videotexttafel 141 überzeugen, dass die Bevölkerung dabei war, den "Glauben" an den eigenen Staat zu verlieren.
Zu lesen war:
"Einer Studie zufolge, glauben mehr als 60%, dass die BRD von keiner wirklichen Demokratie regiert wird.
Schuld sei der starke Einfluss der Wirtschaft auf die Politik. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Infratest Dimap. Jeder Dritte ist demnach davon überzeugt, dass der Kapitalismus zwangsläufig zu Armut und Hunger führe.
Den Sozialismus halten 37% aller West - und 59% aller Ostdeutschen für eine gute Idee, die bisher nur schlecht ausgeführt wurde. Der Studie zufolge haben 14% (West) bzw. 28% (Ost) eine linksradikale Grundhaltung".
Denken wir deshalb voraus und beschränken uns nicht auf das Hoffen!
Haben wir Mut, das scheinbar nicht Realisierbare zu beginnen. Die Entwicklung der Menschheit hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, schwierige Etappen zu überwinden. Das sind wir vor allem unseren Nachkommen schuldig!
Zum Verständnis
Wer hat schon Mut in sich zu blicken, das Wahrgenommene zu deuten, zu bewerten und sich dem eigenen Urteil auszusetzen?
Ist man dazu überhaupt in der Lage, führt das nicht zur unweigerlichen Selbsttäuschung oder ist man tatsächlich bereit und fähig die Realität zu - und anzuerkennen? So unterschiedlich wie die Menschen selbst, werden die Antworten auf diese Fragen sein.
Ich vermute, dass Einblicke, der Blick in das eigene Ich, höchstens Details beleuchten können, aber kaum das Ganze in seiner Verknüpfung erklärt.
Also sollte man es lassen in sein Inneres zu schauen, weil es vielleicht zur Verunsicherung oder gar zur Verwirrung führt?
Sicher nicht, denn das Ergründen des persönlichen Seins hilft zumindest der eigenen Wirklichkeit nahe zu kommen. Die Beantwortung der Fragen: "Wer bin ich?",
„Wie bin ich?" und „Was will ich?" führt zu wichtigen Lebenshilfen. Vereint ermöglichen sie stabile und jeder - zeit abrufbare Verhaltens– und Handlungsmuster, die das Leben in der Gesellschaft ermöglichen und erleichtern. Die wiederholte Reflexion dieser Fragen führt zu sogenannten Grundpositionen, die einer Beschreibung des eigenen Charakters nahekommen.
Durch diese werden wir in die Lage versetzt, sofort und ohne besonderen Aufwand mit Hilfe von Analysen, Antworten auf wichtige Fragen des Lebens geben zu können. Wir müssen nicht jedes Mal mit unseren Überlegungen von vorn anfangen, falls wir gefragt werden. Wir haben Reaktionen und standardisierte Antworten parat. Nicht nur das, sie geben uns Zeit für noch nicht getätigte Überlegungen und für zukünftige Antworten.
Natürlich ist das in den verschiedenen Lebensabschnitten unterschiedlich. Die Fähigkeit des in sich Blickens wächst alters- und entwicklungsbezogen. Säuglinge reagieren automatisch auf Reize aller Art, vor allem auf die differenzierte, säuglingsgemäße Ansprache der Mutter. Das hat noch nichts mit gedanklich vorbereiteten Antworten zu tun, aber das Baby zeigt schon "Charakter", indem es lacht, weint oder auch gar nicht reagiert. Aus der permanenten Wiederholung gleicher oder ähnlicher Abläufe wird für die Jüngsten die Welt zunehmend erkennbar. Sie horchen in sich hinein und nehmen visuell wahr, ob ihnen die auf sie einstürmenden Signale bekannt sind. Diese führen die Heranwachsenden immer öfter zu gleichen oder ähnlichen Reaktionen. Auf diese Weise nehmen Denkprozesse ihren Anfang. Sie werden zu richtungsweisenden Begleitern des Menschen.
Wie lässt sich das Denken erklären? Das ist nicht einfach, obwohl wir es ständig mehr oder weniger praktizieren.
Das Wahrnehmen in Form des Hörens, Sehens und Fühlens sind auf sich begrenzt noch keine Denkprozesse, sondern nur der Anfang, die Ausgangsposition für das Denken. Erst deren Verknüpfung ermöglicht das Entstehen von Gedanken, welche vom direkten Wahrnehmen zunehmend unabhängig werden und meist zu einem viel weiter führenden Erkenntnisgewinn gelangen. Ohne die Speicherfähigkeit des Gehirns bliebe das Denken ein unerfüllter Wunsch. Wir würden wahrnehmen und nur das in diesem Augenblick Wahrgenommene durch isolierte und darauf begrenzte Reaktionen beantworten.
Denken und Lernen gehören untrennbar zusammen. Lernen benötigt das Denken und umgekehrt braucht das Denken das Lernen. Die Summation von Denkprozessen und deren Verflechtungen, sowie unverzichtbare Wiederholungen sind Mosaiksteine des Lernens. Letztendlich führt das Lernen zu neuem Wissen mit deren Hilfe der Mensch in die Lage versetzt wird Materielles und Ideelles zu verändern. Deshalb ist es nur folgerichtig, sehr früh zum Denken aufgefordert und an systematisches Lernen herangeführt zu werden. Besonders aus dieser Sicht spricht alles für den Besuch von Kindertagesstätten und damit der Teilnahme am planvollen Lernen, was seine Fortsetzung in der Schule findet.
Befinden sich die Menschen in Konkurrenz beim Lernen? Untereinander schon.
Gibt es andere Lebewesen die denken und lernen können? Diese Fragestellung wurde bisher meist unterschiedlich beantwortet. Die eine Gruppierung von Wissenschaftlern traut den Tieren grundsätzlich zu, zu denken und zu lernen. Als Beweise dienen verschiedenartige Experimente und Tierdressuren. Inwieweit dafür Denk- und Lernprozesse unabdingbare Voraussetzungen sind oder das einfache Nachahmen reicht, ist wohl noch nicht endgültig geklärt. Aktuell neigt sich die Waage zu der Seite, welche den Tieren Denk - und Lernfähigkeiten zuerkennt.
Gleichzeitig weist man aber darauf hin, dass es erhebliche qualitative Unterschiede im Denken zwischen Menschen und Tieren gibt. Die gestalterischen Fähigkeiten des Menschen sind unvergleichlich größer als die der Tiere und setzen daher ein deutlich höheres Denkvermögen voraus.
Dem Denken und Lernen sind ein weiterer ganz wesentlicher Faktor unserer Gehirntätigkeit hinzuzufügen, das Erinnern. Könnten wir uns nicht erinnern, würden wir nur im Unmittelbaren leben. Dieses Leben hätte nicht die Qualität des tatsächlichen Seins, erst wenn wir das Erlebte im Gedächtnis speichern können wird es zur "Geburtshilfe" und zum schöpferischen Fundus für immer neue Gedanken, auch für noch nicht gedachte zukünftige!
Das Ausmaß und die Qualität des Denkens machen aus dem Individuum noch nicht einen guten Menschen. Um dies bestimmen zu können, müssten wir erst entsprechende Kriterien miteinander vereinbaren. Da beginnt das Dilemma! Reicht es dafür aus, uns allen genehme Verhaltensweisen des Menschen zu beschreiben, wohl nicht ganz. Versuchen wir es mal mit der "Kameradschaft". Die Interpretation dieses Begriffes bedeutet u. a. sich mit jemandem sach- und zielbezogen, zumindest grundsätzlich, im Einklang zu befinden. Aber wie bewerten wir diese Verhaltensweise, wenn wir plötzlich feststellen müssen, dass sie antihumanistischen Zielen dient? Also gilt es die Beurteilung des Denkens stets im Konsens von verschiedenen Wertebegriffen vorzunehmen. Das Denken sollte nie im Gegensatz zu Grundregeln des Humanismus gebraucht werden. Dient das Denken der Lösung sozialer Aufgaben, ist es besonders wertvoll, weil es die Lebensverhältnisse der Menschen verbessern kann.
Je mehr und intensiver ich mich versuche mit den Grundlagen und dem Umfeld des in sich Hineinblickens zu befassen, desto undurchschaubarer erscheint mir alles. Belassen wir es bei diesen unvollständigen und kaum wissenschaftlichen Erklärungsversuchen. Ich hoffe, dass mir die Einblicke in mich selbst am Ende dieser Zeilen mehr Klarheit zu diesem Thema bringen werden! Wenden wir uns nun der von uns wahrgenommenen Vergangenheit, der Gegenwart und dem möglichen Zukünftigem zu!
1 Vergangenes und Grundsätzliches zur Erinnerung
1.1Wohl und Wehe im Ergebnis der "Wende" 1989/1990
Deutschland wird wieder ein Staat, aber für lange Zeit kein geeintes Volk sein.
In der Rückblende von fast 30 Jahren bleibt der erste Teil des Satzes der wichtigste.
Macht es aber Sinn gemeinsam in einem Staat zu leben ohne sich in Persona grundsätzlich einig zu sein?
Wohl doch, denn Grenzen als formal und tatsächlich trennendes, gibt es nicht mehr. Von jetzt ab kann man sich problemlos nahekommen, ohne schon eins zu sein. Die gleiche Sicht auf die wichtigen Dinge des gemeinsamen Seins ist dennoch nicht von heute auf morgen zu erwarten und zu erreichen. Im wirklichen Leben sagt man zu Recht: "Gut Ding will Weile haben". Die Weile gilt es alsbald auszufüllen, um die notwendige Brücke für ein gemeinsames und zukünftig gedeihliches Miteinander zu bauen. Ist das Ausfüllen gelungen? Leider bis jetzt (noch) nicht! Warum? Weil es einseitig, west-lastig erfolgte.
Die Westdeutschen steuerten das Ausfüllen, nur an den Rändern des Füllkruges blieb Platz für wenige Einlassungen der Ostdeutschen. Dieser Mix war für die Ossis kaum verdaulich, führte bei immer mehr "Neubürgern" zum Frust und gebar Pegida und eine neue rechtsgerichtete Partei, die "Alternative für Deutschland" (AFD), die von westdeutschen "Einwanderern" wie Gauland, Höcke und Weidel angeführt wird.
Sieger zu werden ist eben nicht ausreichend, denn die zukünftigen Dinge richten sich nicht von selbst. Nur wenige Gewinner begreifen, dass das Siegen erst dann nutzbringend ist, wenn es als Startsignal für den Aufbau einer miteinander abgestimmten Zukunft zu gebrauchen ist!
1.2 Eingeschränkte Souveränität der BRD
Zumindest stichwortartig gilt es in Erinnerung zu rufen und dafür einige Beispiele zu nennen, was die Souveränität der ehemaligen BRD einschränkte und ihre Entwicklung erschwerte.
Beleg 1.:
Die "Kanzlerakte": Die BRD bleibt langfristig ohne gültigen Friedensvertrag. Dazu Anmerkungen von Egon Bahr aufgeschrieben 2013, nachlesbar in Wikipedia im Zusammenhang mit der Wahl von Willi Brandt zum Bundeskanzler.
Begründung: Jeder neu zu wählende Bundeskanzler der BRD hat in Verbindung mit der sogenannten "Kanzlerakte", vorgelegt durch Gesandte der drei westlichen Siegermächte des II. Weltkrieges, die Vorbehaltsrechte der USA, GBR und Frankreichs, gültig bis 2099, zu unterschreiben. Aus diesem Grund ließen es die drei auch nicht zu, im Zusammenhang mit dem Anschluss der DDR an die BRD 1990, einen Friedensvertrag mit dem vereinten Deutschland abzuschließen, weil sie damit ihre Vorbehaltsrechte aufgegebenen hätten. So kam es nur zum sogenannten 2+4 - Vertrag.
Beleg 2.:
Jeder Staat dieser Erde ist bemüht Goldreserven anzulegen, um in Krisenzeiten finanziell und materiell, zumindest für eine Zeit lang, handlungsfähig zu bleiben und sich die Souveränität zu erhalten.
Zum 31.12.2016 besaß die BRD mit 3.377.967,8452 kg Feingold in Form von Goldbarren, nach den USA, die zweitgrößten Goldreserven aller Staaten dieser Erde. Wert in Euro: 118.872.715.253!
Aber davon befinden sich immer noch 36,6% in den USA, 12,8% in GBR und 2,7% in Frankreich, also mehr als die Hälfte, in den Händen der westlichen Siegermächte des
II. Weltkrieges.
Auch auf diese Weise sichert man sich die Gefügigkeit von Partnern und schwächt damit deren Souveränität.
Beleg 3.:
Der USA Geheimdienst NSA hörte 2014/2015 das Handy der Bundeskanzlerin Merkel ab. Als man die Abhöraktionen entdeckte, vernahm man ihre zu Recht empörte Reaktion: "Unter Freunden geht das gar nicht." Was unternahm sie dagegen? Nichts!
Sollte sie wirklich beim damaligen USA - Präsidenten Obama dagegen interveniert haben, wird er sicher auf die immer noch gültige "Kanzlerakte" verwiesen und es mit der Schutzpflicht der USA gegenüber der BRD begründet haben.
Beleg 4.:
Die deutsche Regierung forderte 2015/2016 von der USA - Administration die Einsicht in die "sogenannte Selektoren Liste", d.h. welche deutschen Konzerne durch die NSA ausspioniert wurden. Die Liste wurde den deutschen Bundestagsabgeordneten, trotz Mahnung, nie vorgelegt.
Die USA verfahren nach dem Prinzip, wenn unsere Geheimdienste Konzerne unserer politisch Verbündeten durch Abwehr - und Aufklärungsarbeit schützen, haben sie auch das Recht, ihre technologischen Fortschritte und möglichen wirtschaftlichen Geheimnisse gleichzeitig mit abzuschöpfen.
Genug der Beispiele!
Von Souveränität kann man erst sprechen, wenn man in allen staatspolitischen Fragen tatsächlich selbst entscheiden kann. Bis dahin, war es 2020 noch ein sehr weiter Weg!
1.3 Verpasste Chancen
Chancen sind, vereinfacht ausgedrückt, Möglichkeiten Ziele zu erreichen. Die Möglichkeiten ergeben sich aus dem Niveau der persönlichen Fähig - und Fertigkeiten und dem zielorientierten Verhalten. Darüber hinaus ist die erfolgreiche Realisierung von Chancen von der Zeit, dem Zeitpunkt, anderen Personen und dem Ort des Geschehens abhängig. Chancen sind nichts Starres, im Gegenteil, sie unterliegen ständigen Veränderungen.