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Ein quälender Rückenschmerz, Taubheitsgefühl in der Hand oder sogar Schwindelanfälle: Was höchst unterschiedlich klingt, hat nicht selten dieselbe Ursache – und zwar Triggerpunkte, die Muskeln, Faszien oder Nervenstränge erheblich in Mitleidenschaft ziehen und für vielfältige Beschwerden sorgen. Die gute Nachricht: Dagegen können Sie selbst ganz einfach aktiv werden und dieses Buch zeigt Ihnen, wie! Punktuelle, knotenartige Verhärtungen meist in Muskeln und Faszien, seltener in Gelenkkapseln, Bändern und anderen Körperteilen: Triggerpunkte stecken hinter einem Großteil der Muskelschmerzen und unbehandelt können Sie die Beweglichkeit einschränken, dauerhafte Schmerzen verursachen und über das autonome Nervensystem sogar vielfältige Beschwerden bis hin zu Benommenheit, Herz-Rhythmus-Störungen oder Verdauungsproblemen auslösen. Zum Glück können Sie dagegen jedoch ganz ohne Pillen oder OP etwas unternehmen! Deswegen erfahren Sie in diesem Buch zunächst alles Wissenswerte rund um das Muskel- und Fasziensystem, lernen das Prinzip der Schmerzübertragung kennen und machen sich in kürzester Zeit zum Experten rund um Triggerpunkte. Anschließend können Sie mit praktischen Anwendungen selbst aktiv werden, Triggerpunkte am ganzen Körper aufspüren und mit unterschiedlichen Massagetechniken auflösen. Das geht ohne medizinische Ausbildung? Ja, denn die kinderleicht anzuwendenden Methoden können Sie dank einfacher Schritt-für-Schritt-Anleitungen sofort selbst durchführen und damit im Handumdrehen für dauerhafte Beseitigung Ihrer Beschwerden sorgen.
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Seitenzahl: 169
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2024
Inhalt
Vorwort
Triggerpunkte: die Ursache aller Schmerzen?
Definition und Symptome
Was sind Triggerpunkte
Symptome und Beschwerden, die durch Triggerpunkte verursacht werden können
Arten und Erscheinungsformen – Myofasziale Triggerpunkte
Weitere Arten und Erscheinungsformen
Besonderheit: Die Schmerzübertragung
Der Zusammenhang von Triggerpunkten und der Psyche
Entstehung von Triggerpunkten und Betroffene
Risikofaktoren
Wen betreffen Triggerpunkte?
Muskulatur und Triggerpunkte verstehen und heilen
Der Aufbau der Muskulatur und das Fasziensystem
Die Entstehung von Triggerpunkten innerhalb der Muskulatur
Myofasziale Triggerpunkte im Zusammenhang mit Rückenschmerzen
Triggerpunkte lokalisieren und identifizieren
Selbstcheck und Diagnose: Wie können Triggerpunkte festgestellt werden?
Triggerpunkte erspüren: die konkreten Eigenschaften, an denen Sie diese erkennen können
Der Selbsttest: Habe auch ich Triggerpunkte?
Der Sitz möglicher Triggerpunkte und deren Beschwerden
Umfassende Behandlung von Triggerpunkten
Die ersten Schritte der Selbstbehandlung
Ein Überblick über mögliche Hilfsmittel für die Massage
Überblick der Behandlungstechniken
Die Behandlungsrichtlinien: Tipps und Tricks auf einen Blick
Triggerpunktbehandlung von Kopf bis Fuß
Suchhilfe zur Selbsthilfe: Schmerzen, Triggerpunkte und Muskeln
Triggerpunkte am Kopf, im Gesicht und im Kiefer
Triggerpunkte im Nacken und im Hals
Triggerpunkte in der Schulter, in der Brust und im oberen Rücken
Triggerpunkte im Oberarm und im Ellenbogen
Triggerpunkte im Unterarm und im Ellenbogen
Triggerpunkte in der Hand und im Handgelenk
Triggerpunkte im Rücken, im Bauch und in der Hüfte
Triggerpunkte im Oberschenkel
Triggerpunkte im Unterschenkel
Triggerpunkte im Fuß
BONUS: Triggerpunkt Yoga
Schmerzfrei in 21 Tagen mit regelmäßiger Übungspraxis
Der Kurs-Plan: 21 Tage Triggerpunkt-Yoga
Das kleine Lexikon der Asanas: Die Körperhaltungen des Yoga zum Nachschlagen
Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen
Fast jeder Mensch hat in irgendeiner Form Schmerzen im Körper. Die Lage und die Intensität mögen zwar variieren, doch Fakt ist, dass es kaum noch Menschen gibt, die von sich behaupten könnten, dass sie rundum und schon seit längerer Zeit vollkommen schmerzfrei sind. Ist das nicht bedenkenswert?
Wir sollten uns einmal fragen, ob das noch normal ist. Der menschliche Körper ist kein so beeindruckendes Wunderwerk der Schöpfung, nur, um den Großteil seiner Existenz Unwohlsein zu verursachen. Es muss einen triftigen Grund dafür geben, warum so viele Menschen in unserer Gesellschaft Schmerzen im Rücken, in den Gelenken oder in anderen Bereichen haben.
Was wäre, wenn ich Ihnen verraten würde, dass die Ursachen der Schmerzen nicht willkürlich und unergründlich, sondern in den meisten Fällen ein und dieselben sind? Was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass auch Ihre Schmerzen höchstwahrscheinlich aus einem einzigen Grund entstanden sind? Was wäre, wenn Sie wüssten, dass Sie sich selbst helfen könnten, um endlich wieder schmerzfrei zu werden?
Schmerzen sind unangenehme Empfindungen, die wir möglichst bald, nachdem sie entstanden sind, wieder loswerden wollen. Am liebsten würden wir sie ganz und gar wegwischen, uns nie wieder mit ihnen auseinandersetzen müssen und keine weiteren Gedanken an sie verschwenden. Schmerzen sind störend – das ist zumindest das, was die meisten Menschen mit ihnen verbinden.
Tatsächlich ist diese Reaktion auf diese körperlichen Leiden gewollt: Schmerzen müssen unerwünscht sein und sich lästig anfühlen, damit sie ihre Funktion im Körper erfüllen können. In erster Linie sind es Warnsignale, die uns darauf hinweisen, dass es ein Problem im Organismus gibt. Wie Sie erkennen können, sind Schmerzen ganz und gar nicht einfach nur gemein, nein, sie sind sogar überlebenswichtig.
Der Mensch benötigt klare Signale von seinem Körper, um dementsprechend handeln zu können. Wenn wir Hunger verspüren, so ist das ein Signal dafür, dass wir Nährstoffe benötigen und essen sollten. Wenn wir Durst haben, so ist das ein Zeichen unseres Körpers, dass er hydriert werden muss. Genauso verhält es sich auch mit dem Schmerz: Ohne dieses Signal wüssten wir nicht, dass der jeweilige Körperbereich zwingend geschont oder behandelt werden muss, damit hier Heilung geschehen kann. Erst, wenn wir den Signalen unseres Körpers ernsthaft Bedeutung schenken und ihnen auf den Grund gehen, werden sie wieder abklingen. Hunger und Durst vergehen schließlich erst dann, wenn die Bedürfnisse, die der Organismus über die Signale kundgetan hat, gestillt wurden. Genauso wird sich auch der Schmerz erst dann auflösen, wenn die Ursache behoben ist.
Doch was ist nun die Ursache des Schmerzes? Tatsächlich konnte bereits statistisch festgehalten werden, dass in mindestens 75 % der Fälle Schmerzen durch primäre Triggerpunkte ausgelöst werden. In den meisten noch übrig gebliebenen Fällen werden die Ursachen in sekundären Triggerpunkten gesehen!
Das ist wahrlich eine erschütternde Nachricht. Und doch behaupte ich mutig, dass die Aussage gleichzeitig Hoffnung vermittelt. Das neu gewonnene Wissen über den Grund unserer Schmerzen können wir als Chance sehen: Lassen Sie es uns nutzen und unsere Heilung selbst in die Hand nehmen!
Triggerpunkte sind keine Erscheinungen, die Sie einfach so hinnehmen müssen, weil sie als unheilbar gelten. Ganz im Gegenteil: Die Methodik hinter der Behandlung der Punkte ist sogar so simpel, dass jeder sie selbst ausführen kann! Mit dem richtigen Maß an Durchhaltevermögen ist es sogar schwieriger, keinen Erfolg damit zu haben. Somit sind auch Sie in der Lage, sich selbst zu helfen und Ihre Schmerzen über die Triggerpunkte aufzulösen.
Im Laufe dieses Buches werden wir uns den Triggerpunkten von verschiedenen Seiten nähern, um Ihnen so gut wie möglich ein Gefühl für die Thematik zu vermitteln. All die hier vorliegenden Informationen zielen darauf ab, dass Sie sich erfolgreich ganzheitlich selbst behandeln können, um Ihre schmerzhaften Beschwerden zu lindern.
Zunächst werden die Triggerpunkte definiert sowie ihre Eigenschaften, Symptome, Erscheinungsformen, Ursachen und Besonderheiten genannt. Anschließend tauchen wir gemeinsam tiefer in die Welt des Körpers, genauer in die der Muskeln und Faszien, ein, in jenes Gewebe, in dem sich die Triggerpunkte befinden. Dieses Hintergrundwissen wird benötigt, um zu verstehen, wie diese Erscheinungen eigentlich entstehen.
Dann nähern wir uns einem wichtigen Thema, nämlich, wie Sie die Übeltäter erkennen und am eigenen Körper lokalisieren können. Darauf folgt die umfassende Behandlung dieser mit all dem Wissen, das Sie für eine erfolgreiche Deaktivierung der Punkte benötigen. Techniken und Richtlinien werden ebenso erläutert wie mögliche Hilfsmittel und hilfreiche Tricks.
Das darauffolgende Kapitel umfasst eine Auflistung wichtiger Muskeln und Muskelgruppen, die von Triggerpunkten befallen sein können. Hier lernen Sie, welche Schmerzmuster in den jeweiligen Bereichen entstehen und was Sie konkret dagegen tun können.
Weil Sie so beharrlich an Ihrer Gesundheit arbeiten, möchte ich Sie zum Abschluss des Buches mit einem ganz besonderen Bonuskapitel belohnen: Triggerpunkt Yoga. Für eine möglichst erfolgreiche Behandlung der Punkte ist es empfehlenswert, die Dinge stets ganzheitlich zu betrachten, weshalb sich eine körperliche und geistige Übungspraxis geradezu perfekt anbietet, in dieses Buch aufgenommen zu werden. Die zahlreichen Übungen, die vorgestellt werden, werden bei konstanter Durchführung unweigerlich zu einer fast schon schockierenden Verbesserung Ihres Körpergefühls führen: Das kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung sagen.
So, nun habe ich Sie aber lange genug auf die Folter gespannt. Jetzt wird es Zeit, tief in das Thema einzutauchen. Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Freude mit dem Buch!
Hinweis: In diesem Buch finden Sie an verschiedenen Stellen QR-Codes, die Sie zu Audiodateien führen. Falls Sie keine Möglichkeit haben, diese zu scannen, können Sie alle Dateien auch über diesen Link finden:
https://bit.ly/4eMCZds
Diese scheinbar kleinen und unbedeutenden Punkte im Körper, die bei Berührungen und Druck wehtun und allgemein als Triggerpunkte bezeichnet werden, sind gar nicht so belanglos, wie sie zunächst anmuten. Viele Menschen wissen nicht einmal, dass es diese speziellen Stellen gibt, geschweige denn haben sie diese jemals am eigenen Körper lokalisieren können. Umso bedenklicher ist es, dass nur wenige davon wissen, wie wesentlich Triggerpunkte das Wohlergehen des Menschen beeinflussen und zudem als eine grundlegende Ursache für etliche leichte bis schwerwiegende Erkrankungen gelten. Statistiken bestätigen die erschreckende Erkenntnis: 75 % bis zu 95 % der Schmerzen in diversen Muskeln werden primär durch Triggerpunkte verursacht! Sollten Sie also selbst von schmerzenden Empfindungen in diversen Erscheinungsformen und Intensitäten gequält werden, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass Sie mithilfe einer Behandlung Ihrer Triggerpunkte eine nicht ganz unbedeutende Linderung Ihrer Beschwerden erfahren werden.
Was sind Triggerpunkte
Die Bezeichnung „myofascial Trigger Point“, was übersetzt „myofazialer Triggerpunkt“ bedeutet, wurde durch die Amerikanerin Dr. Janet Travell 1942 in die medizinische Fachsprache eingeführt. Seltener wird hier auch von Myogelosen, Tender Point oder Hartspann gesprochen. Damit werden punktuelle Verspannungen und Verhärtungen im Gewebe des Organismus bezeichnet, die schmerzhafte Empfindungen nicht nur lokal an Ort und Stelle verursachen können, sondern auch an entfernteren Bereichen des Körpers. Sie hängen also oft auch mit Erkrankungen zusammen, die auf den ersten Blick nicht mit den Verspannungen in Verbindung stehen. Damit sind Triggerpunkte an einer großen Anzahl von Schmerzsyndromen beteiligt, wobei diese als Ursache leider häufig noch übersehen werden.
Das Verb „to trigger“ kommt aus der englischen Sprache und bedeutet übersetzt „auslösen“. Damit wird auf den Schmerz hingewiesen, der meist durch eine mechanische Stimulation, wie Berührungen, Bewegungen, Zug, eine Dehnung, Kontraktion oder eine andere Form von Druck, ausgelöst, also „getriggert“, wird.
Diese kleinen Stellen am Körper sind also Punkte, die sehr empfindlich auf Druck reagieren und darauf mit Schmerzen bis hin zu Einschränkungen der Beweglichkeit antworten. Diese entstehen durch die Verhärtung eines Bereiches in einem Muskel, aber auch in Sehnen, Bändern, in der Knochenhaut oder im Bindegewebe der Unterhaut können die Verspannungen zur Bildung von Triggerpunkten führen. Sie können in den meisten Fällen mit den Fingern ertastet werden, wobei sie oftmals als Knoten oder Knubbel beschrieben werden. Auch wenn sich Triggerpunkte durchaus auf verschiedene Weise manifestieren können, weisen sie dennoch alle die folgenden Eigenschaften auf:
Der Betroffene nimmt meist einen sehr starken Schmerz an einem spezifischen Punkt wahr.
Es kann ein Knubbel in der Größe eines Stecknadelkopfes bis hin zur Größe einer Erbse und größer ertastet werden.
Der Triggerpunkt ist extrem druckempfindlich und befindet sich eingebettet in Muskelsträngen.
Meist ist die Temperatur der Haut am Triggerpunkt im Gegensatz zu anderen Bereichen erhöht, was auf die gesteigerte Aktivität des Gewebes zurückzuführen ist.
Triggerpunkte können übrigens im Gegensatz zu Akupunkturpunkten auch visuell sichtbar gemacht werden und sind demnach wissenschaftlich bestätigte Erscheinungen. Mit der Hilfe von einem Elektronenmikroskop werden die kleinen Verhärtungen in den Muskeln dargestellt. Neuere Methoden, um Triggerpunkte deutlich erkennbar zu machen, sind die sogenannte Magnetresonanztomographie (MRT) und die Elastographie (ein neueres bildgebendes Verfahren), bei denen die verschiedenen Grade der Elastizität des vorliegenden Gewebes angezeigt werden. Damit erscheinen auch Triggerpunkte als verhärtete Knotenpunkte in einer ansonsten bandartigen Struktur der Muskeln.
Triggerpunkte sind nicht einfach nur unangenehm, sondern stören auch die allgemeine Funktionsweise des Nervensystems. Sie steigern die Erregbarkeit des Organismus an der jeweiligen Stelle, wodurch sich bei den kleinsten Anzeichen der betroffene Muskel überdurchschnittlich stark anspannt. Gleichzeitig erfolgt die Entspannung langsamer und verzögerter, wodurch der Muskel deutlich schneller ermüdet. Dieser Umstand wird durch die ungewöhnlich hohe Aktivität der Nerven sowie den gesteigerten Energieverbrauch hervorgerufen. Das Gewebe arbeitet also bei Weitem nicht mehr so effizient, wie die Natur es vorgesehen hat, sondern es steht unter unnötig starker Belastung, die durch die erhöhte Empfindlichkeit ausgelöst wird. Damit beginnt ein Teufelskreis, der nur dann durchbrochen werden kann, wenn die Ursache der Triggerpunkte behoben wird.
Symptome und Beschwerden, die durch Triggerpunkte verursacht werden können
Da die Muskeln durch die Überempfindlichkeit ständig kontrahiert werden, können Triggerpunkte Nerven abdrücken sowie die Blutversorgung in den Gefäßen behindern. Das führt nicht nur zu körperlichen, sondern auch zu neurologischen (das Nervensystem betreffend) und vaskulären (die Blutgefäße betreffend) Beschwerden.
Schmerzen im gesamten Körper können durch Triggerpunkte ausgelöst werden. Empfindungen wie Kribbeln, Ziehen, Brennen, Schwellungen, Druck, Kraftlosigkeit, eine Überempfindlichkeit oder Taubheit werden häufig von Betroffenen beschrieben, bei denen Triggerpunkte als die primäre Ursache ihrer Beschwerden identifiziert wurden und auf Nerven und Blutgefäße drücken. Darüber hinaus können auch eine Einschränkung der Beweglichkeit in Muskeln und Gelenken, Muskelschwäche sowie -schwund, eine Verkürzung von Sehnen und Muskeln und Steifheit die Liste der Symptome von Triggerpunkten erweitern. Veränderungen der Körperhaltung, wie eine Krümmung im Rücken, ein nach vorne geneigter Kopf, ein Hohlkreuz, verdrehte Füße oder hängende Schultern, sind leider häufig auftretende Merkmale, die die entstandenen Dysbalancen, ein Ungleichgewicht, in den Muskeln anzeigen.
Wenn der Mensch seinen Körper nicht mehr wie gewohnt bewegen und dehnen kann, wird er unweigerlich im Laufe der Zeit immer steifer, was wiederum zu weiteren Triggerpunkten führen kann. Die Überreizung des Gewebes durch die punktuellen Verhärtungen verursachen häufig unkontrollierbares Muskelzucken und knackende Gelenke. In besonders schweren und fortgeschrittenen Fällen kann es sogar vorkommen, dass der Betroffene plötzlich seine Gliedmaßen nicht mehr anheben kann oder das Drehen des Kopfes nicht mehr möglich ist. Ein Muskel, der nicht seine volle Leistungsfähigkeit entfalten kann, verliert automatisch seine Kraft und Ausdauer. Aus diesem Grund gestaltet sich das Trainieren von diesem als äußerst schwierig, da der Muskel so lange nicht gestärkt werden kann, wie die Triggerpunkte dieses verhindern. Des Weiteren findet keine vollständige Entspannung und somit auch keine Regeneration des Gewebes statt, was notwendig für die Gesunderhaltung und Kräftigung des Organismus ist. Der Betroffene fühlt sich deshalb meist dauerhaft latent angespannt und beklagt sich über Verspannungen in diversen Bereichen. Er ermüdet schneller, erholt sich jedoch auch langsamer. Bei einer zu großen Anzahl von Muskelverhärtungen kann es sogar sein Schlafverhalten so weit beeinflussen, dass er oft in der Nacht scheinbar ohne Grund aufwacht.
Da die schmerzhaften und überreizten Punkte die optimale Funktionsweise des Gewebes stark einschränken können, ergibt sich daraus eine unnatürlich starke Zugkraft auf die Gelenke und Wirbel, die wiederum mit den betroffenen Muskelgruppen verbunden sind. Je verkürzter und schwächer ein Muskel ist, desto mehr müssen die Sehnen, Bänder und Gelenke dies auch ausgleichen, obwohl diese Strukturen nicht für eine solch intensive Belastung geschaffen sind. Das sich daraus ergebene Resultat ist mitunter ein Kraftverlust, eine begrenzte Mobilität und teilweise sogar der Verlust der Empfindungsfähigkeit in den jeweiligen Bereichen. Es ist also kein Wunder, dass Überlastungen oder Verletzungen, wie Zerrungen, Verstauchungen, Sehnen- und Bänderrisse oder Ausrenkungen von Gelenken, immer verbreiteter sind. In manchen Fällen befinden sich die aktiven Triggerpunkte zudem gefährlich nah an der Wirbelsäule und ihren Nervenwurzeln. Wirbel, Bandscheiben und Gelenke können so in eine anormale Position verrutschen, was sich erst wieder reguliert, wenn die Triggerpunkte verschwinden. Wenn der Druck auf die nahe gelegenen Nervenwurzeln nicht nachlässt, sondern langfristig besteht, kann das sogar die Organe und deren Funktionsweisen negativ beeinflussen. Im Zuge dessen können Triggerpunkte also auch mit Verdauungsbeschwerden, Herz-Rhythmus-Störungen, Atembeschwerden und weiteren Disharmonien in Verbindung gebracht werden.
Die kleinen Verspannungen des Gewebes machen sich durch viele Beschwerden bemerkbar, wozu in erster Linie Schmerzen in diversen Bereichen zählen. Dabei müssen diese nicht immer nur bei Druck entstehen, sondern können auch im Zustand der Ruhe oder in der Bewegung auftreten. Es können der Rücken, die Knie, Knöchel, Handgelenke, Ellenbogen, Schultern oder Hüftgelenke betroffen sein, doch auch Kopfschmerzen sind nicht selten anzutreffen. Die Intensität des Unwohlseins variiert von Fall zu Fall und kann bei vagen Empfindungen beginnen und sich bis hin zu unaushaltbaren Schmerzen entwickeln, die die Lebensqualität des jeweiligen Menschen stark mindern. Manche Betroffene leiden dabei nur einen kurzen Zeitraum von wenigen Stunden oder Tagen, während andere wiederum chronisch belastet sind und von wochen-, monate- oder gar jahrelangen Symptomen heimgesucht werden.
Zudem kann das autonome Nervensystem, das für die vegetativen Funktionen des Körpers verantwortlich ist, durch die kleinen Verhärtungen im Gewebe in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies äußert sich meist durch ungewöhnliche Symptome, die durch eine Verwirrung des autonomen Nervensystems entstehen und deshalb nicht immer erwartet werden. Übermäßig starkes Schwitzen, ein Kältegefühl und Gänsehaut, Erblassen der Haut sowie Rötungen zählen zu diesen Symptomen. Darüber hinaus klagen Betroffene manchmal über krankheitsähnliche Gefühle, wie tränende Augen, trübe Sicht, hängende Augenlider, eine ungewöhnlich starke Produktion von Speichel, eine stets laufende Nase, chronischer Husten, Schwindelanfälle und Gleichgewichtsstörungen. Steifheit im Körper, aber auch Probleme beim Atmen, Benommenheit oder Schwierigkeiten bei der Verdauung und Ausscheidung können demnach ebenso Beschwerden sein, die sich aufgrund von Triggerpunkten bemerkbar machen. Selbst Unruhe beziehungsweise Nervosität und Ängste, meist in Kombination mit Stress und Bluthochdruck, vervollständigen diese Liste.
Des Weiteren können Triggerpunkte sogar ganze Erkrankungen imitieren, da sie das Nervensystem stören, was die Kontrollstation des Organismus darstellt. So werden bestimmte Symptome und Krankheitsbilder, die normalerweise mit anderen Beschwerden identifiziert werden, reproduziert, obwohl die Ursache dafür in den Triggerpunkten liegt. Hier ist die Rede von der sogenannten Differenzialdiagnose, bei der jene Erkrankungen betrachtet werden, die ähnliche beziehungsweise fast identische Symptome hervorrufen und deshalb von einem Arzt oder Therapeuten ebenso als Ursache für die Beschwerden eines Patienten in Erwägung gezogen werden sollen. Ansonsten kann die Behandlung schnell in Frustration ausarten, da die vorgeschlagenen Therapien einfach keine Besserung bringen.
Zu den Krankheiten, die Triggerpunkte vortäuschen können, zählen unter anderem Arthrose, Sehnenentzündungen, Nervenschmerzen, Tinnitus, Schwindel, Angstzustände und Panikattacken, Menstruationsbeschwerden, Sehbeschwerden, Ischias-Schmerzen, das Karpaltunnelsyndrom, Migräne und noch viele andere. Beachten Sie jedoch, dass die aufgelisteten Erkrankungen parallel mit den Triggerpunkten auftreten können und sich nicht gegenseitig ausschließen müssen. Dies kann jedoch letztendlich nur ein Fachmann beurteilen. Nichtsdestotrotz ist die Behandlung der Triggerpunkte eine gute Möglichkeit, um sich viele Schmerzen und viel Frustration zu ersparen, da sie häufig das allgemeine Wohlbefinden des Menschen steigern – manchmal sogar so stark, dass Operationen und andere geplante invasive Eingriffe plötzlich gar nicht mehr notwendig sind.
Arten und Erscheinungsformen – Myofasziale Triggerpunkte
Man unterscheidet zwischen unterschiedlichen Arten von Triggerpunkten, wobei die Struktur, die betroffen ist, ausschlaggebend für die Differenzierung ist. So können Triggerpunkte unter anderem in der Haut und im Fettgewebe auftreten, aber auch in Bändern, Gelenkkapseln und Sehnen können sie angetroffen werden. Diese treten allerdings nur selten auf, während die mit Abstand am meisten verbreitete Art jene ist, die im Muskelgewebe entsteht.
Der Vollständigkeit halber werden im folgenden Kapitel einige Erscheinungsformen vorgestellt, doch im weiteren Verlauf des Buches werden wir uns auf die Triggerpunkte innerhalb der Muskeln, die sogenannten myofaszialen Triggerpunkte, beziehen.