Die Ursachen des Peloponnesischen Krieges bei Thukydides - Michael König - E-Book

Die Ursachen des Peloponnesischen Krieges bei Thukydides E-Book

Michael König

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Friedrich-Meinecke-Institut (FMI) ), Veranstaltung: HS 13 311 „Der Peloponnesische Krieg“, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach der Schlacht bei Salamis1 gegen die Perser, Ende 480 v. Chr., unter Xerxes I. gewann Athen in den folgenden Jahren zusehends an Einfluss und Macht. Obwohl das alte hellenische Bündnis gegen die Perser zunächst noch fortbestand, konzentrierten sich die Griechen in der Ägäis zunehmend vor allem auf Athen. Zusätzlich kam es zum Prestigeverlust Spartas.Etliche Städte Ioniens, insbesondere die Inseln Chios, Samos und Lesbos, schlossen daraufhin mit Athen (478/ 77) einen Sonderbund, den Delisch-Attischen Seebund. So ging die Hegemonie zur See an Athen. In der folgenden Zeit sollte der Attische Seebund sich verändern und schlussendlich zum Attischen Reich mutieren. Der Peloponnesische Bund unter der Führung Spartas stellte das Gegengewicht zu den Bestrebungen Athens dar. Der Konflikt zwischen Athen und Sparta in den Jahren 457–446/445 v. Chr.,der sich unter anderem aus dem Übertritt Megaras zu Athen ergab, wird oft als Vorstufe zum Großen Krieg gesehen. Genau dieser Zeitraum, zwischen den Perserkriegen und vor Beginn des Peloponnesischen Krieges sollen im folgenden betrachtet werden. Im Mittelpunkt der folgenden Untersuchungen soll als Quellengrundlage Thukydides „Der Peloponnesische Krieg“ stehen.

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Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Besondere Anlässe zum Ausbruch des Krieges (435-433)
II.1 Der Epidamnos Konflikt 434 v. Chr.
II.2 Verhandlungen in Athen
II.3 Die Epimachie Athens und Kerkyras: Die Schlacht bei den Sybota Inseln
II.4 Die Schiffsflotten und die finanzielle Dimension des Kerkyra/ Korinth Konflikts
II.5.1 Der Aufstand in Poteidaia 432/31
II.5.2 Das "Megarische Psephisma"
II.5.3 Aegina
III. Die Große Versammlung in Sparta (432)
III.1 Die Haltung Korinths
III.2 Athens herausragende Stellung
III.3 Die Position Spartas
III.3.1 Sparta und der Druck seiner Bundesgenossen
III.3.2 Die Angst vor Athen
IV. An der Schwelle des Krieges
IV.1 Das Zögern Spartas
IV.2 Forderungen Spartas
IV.3 Kriegsbeschluss der Athener - Die Rede des Perikles
V. FAZIT

Page 1

Hausarbeit

Ursachen des Peloponnesichen Krieges bei Thukydides

Freie Universität Berlin Alte Geschichte

Vorgelegt im Rahmen des Hauptseminars13 311„Der Peloponnesische Krieg“ des Wintersemesters 2007/ 08 Note:1,0

Michael König

Page 1

I. Einleitung

Nach der Schlacht bei Salamis1gegen die Perser, Ende 480 v. Chr., unter Xerxes I. gewann Athen in den folgenden Jahren zusehends an Einfluss und Macht. Obwohl das alte hellenische

Bündnis2gegen die Perser zunächst noch fortbestand, konzentrierten sich die Griechen in der Ägäis zunehmend vor allem auf Athen. Zusätzlich kam es zum Prestigeverlust Spartas. Spartas König Pausanias (*427-†394), der den Oberbefehl über die verbündeten Griechen führte, trat bei der Belagerung von Byzanz und nach dessen Einnahme gegenüber den

Griechen sehr ungeschickt auf.3Etliche Städte Ioniens, insbesondere die Inseln Chios, Samos und Lesbos, schlossen daraufhin mit Athen (478/ 77) einen Sonderbund, den Delisch-Attischen Seebund. Dieser Bund war eine Vereinigung von Seestädten, in der Athen die Führung hatte, also nach griechischer Terminologie Hegemon war: der Attische Seebund war

geboren. So ging die Hegemonie zur See an Athen.4Zuvor war 479/478 bereits - trotz Einwände Spartas - eine Stadtmauer um Athen errichtet worden.5In der folgenden Zeit sollte der Attische Seebund sich verändern und schlussendlich zum Attischen Reich mutieren.6Der Peloponnesische Bund7unter der Führung Spartas stellte das Gegengewicht zu den Bestrebungen Athens dar. Der Konflikt zwischen Athen und Sparta in den Jahren 457-446/445 v. Chr., der sich unter anderem aus dem Übertritt Megaras zu Athen ergab, wird oft als Vorstufe zum Großen Krieg gesehen. „Das alles, was die Griechen gegeneinander und gegen den Barbaren unternahmen, geschah in ungefähr fünfzig Jahren zwischen dem Rückzug

des Xerxes und dem Beginn dieses Krieges.“8

1Es gelang Athen in der Führungsposition unter Themistokles die Persische Flotte bei der Insel Salamis in einen Hinterhalt zu locken und zu schlagen, vgl. Thukydides Buch I. 75 (4).

2Der 481 v. Chr. auf einer Konferenz in Korinth gegründeten panhellenischer Kampfbund oder auch Helenen und hatte neben Athen und Sparta 31 Polis als „Mitglieder. Der Bund verlor nach den Perserkriegen an Bedeutung.

3477 ging dieser auch nach Konspirationsvorwürfen mit den Persern dort ins Exil und herrschte dort bis 471 v. Chr.. 469 richtete man ihn schließlich doch wegen der Konspirationsvorwürfe hin.Vgl. Thuk. I 94-96 und 128-135. Die Bestechungsvorwürfe sollten sich später 455 unter König Pleistoanax wiederholen dieser stand unter Verdacht von Perikles Schmiergeld empfangen zu haben um Attika zu verlassen. Vgl. Thuk. I 144; Thuk.II 21; Thuk.V 16.

4Vgl. Thuk. I 95-97, zur Organisation vgl. Thuk. I 96 f.

5Außerdem wurde ebenfalls der Hafen Peiraieus fertiggestellt und befestigt.Vgl. Thuk. I 89-93. Später, zwischen 461 v. Chr. und 456 v. Chr., wurden unter Perikles Die über 7 Kilometer „Langen Mauern“ (ΜακράΤείχη)gebaut, die Peiraieus und Athen verbanden.

6Ausgangspunkt hierfür war der Kalliasfriede von 449 v. Chr. zwischen Persern und Athen.

7Vermutlich wurde der Peloponnesische Bund Mitte des 6. Jahrhunderts gegründet. Die Form der Hegemonie ist nicht ganz klar. Weiterführende Literatur und Thematisierung der Kahrstedt-Larsen Debatte vgl. Baltrusch, Ernst: Symmachie und Spondai. Untersuchungen zum griechischen Völkerrecht der archaischen und klassischen Zeit (8.-5. Jahrhundert v.Chr.). Berlin, New York 1994, S. 20f.

8Thuk. I 118, 2.

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Genau dieser Zeitraum, zwischen den Perserkriegen und vor Beginn des Peloponnesischen Krieges, genauer gesagt besonders die Dreißiger Jahre des 5. Jahrhunderts, sollen im folgenden betrachtet werden, um die Gründe, die zum Ausbruch des Peloponnesischen Krieges führten, zu beleuchten.

Im Mittelpunkt der folgenden Untersuchungen soll als Quellengrundlage Thukydides „Der Peloponnesische Krieg“ stehen. Der Schreibstiel des Geschichtsschreiber wird gemeinhin als sachlich aufgefasst. Aufgrund seiner sachlichen Beschreibungen wird gemutmaßt, ob

Thukydides ein Atheist war.9Die Art und Weise, wie er über die zweite Pestepidemie und den Ausbruch des Etnas10und die Erdbeben in Athen, Euboea, Boetia und Orchomenus11berichtete, ohne diese als göttliche Interventionen darzustellen, könnten diese Vermutung stützen. Generell werden die beschriebenen Ereignisse von Reden der beteiligten Parteien begleitet.

Die Erzählung wird unterbrochen von Reden, in denen Thukydides die jeweilige historische Situation dadurch analysiert, daß er die Sprecher sagen läßt, was sie seiner Meinung nach damals hätten sagen müssen, wenn sie ihren Standpunkt angemessen hätten vertreten wollen.12

Zur Entstehungszeitbestimmung lässt sich der Autor, der ein Zeitgenosse der Ereignisse war, selbst heranziehen. Thukydides begann, wenn man seiner eigenen Datierung folgt, die

Arbeiten an seinem Werk über seinen „Peloponnesischen Krieg“ im Jahr 431.13Das Wenige, was über das Leben des Autors bekannt ist, erfährt der Leser aus dem Werk selbst. Die

herrschende Meinung geht bei dem Geburtsdatum von einem Zeitpunkt um 454 v. Chr. aus.14„Dazu stimmt, dass er von sich sagt (V 26, 5) er sei schon zu Beginn des Krieges, der dann 27

Jahre dauern sollte, in einem urteilsfähigen Alter gewesen.“15Die Familie Thukydides war in Athen wohlbekannt, es bestanden verwandtschaftliche Beziehungen nach Thrakien.

9Vgl. Cawkwell, George: Thucydides and the Peloponnesian War. London, New York. 1997, S.2-4.

10Thuk. III 116.

11Thuk. III 87.

12Heitsch, Ernst: Geschichte und Situationen bei Thukydides. Stuttgart, Leipzig. 1996, S. 3.

13Thuk. I 1., vgl. Cawkwell, George: Thucydides and the Peloponnesian War. London, New York. 1997, S. 7.