Die verborgene Wahrheit - Horst Leuwer - E-Book

Die verborgene Wahrheit E-Book

Horst Leuwer

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Beschreibung

Der Autor beschreibt in "DIE VERBORGENE WAHRHEIT" unter anderem, wie er zum Thema Rückführung/ Reinkarnationstherapie gelangt ist. Vieles von dem, was in einem etwa zweijährigen Prozess von der ersten direkten Begegnung mit dem Thema Rückführung und dem Zustandekommen des Buches geschah, hätte Horst Leuwer vorher niemals für möglich gehalten. Gerade deshalb hat er das alles niedergeschrieben. Horst Leuwer war lange Strecken seines Lebens auf der Suche nach seiner Bestimmung. Er suchte bereits seit langem nach der „echten Wahrheit“. Und bei allen Antworten und Findungen war ihm immer klar: „das ist nicht die ganze Wahrheit“. Das änderte sich erst innerhalb der ersten Monate der Ausbildung zum Rückführungstherapeuten. Er konnte die Wahrheit fühlen, nein, er wusste Sie. Dabei wurde ihm klar, dass er von diesen Ereignissen nicht alleine profitieren sollte und wollte. Deshalb wandelte er das, was zuerst nur Tagebuch und Diplomarbeit werden sollte in einen Erfahrungsbericht um. Nach und nach wurde es dann immer mehr. So beschreibt er in seinem Buch „Die Verborgene Wahrheit – Rückführung als spiritueller Neubeginn“ viele Erfahrungen rund um die Ausbildung zum Rückführungstherapeuten. Viele Sitzungen, Fallbeispiele und Auswirkungen auf die beteiligten Personen werden auf sehr persönliche, fast intime Weise beschrieben. Das Bibelzitat „Was ist Wahrheit?“ hatte Horst Leuwer immer in besonderer Weise berührt. Deshalb werden alle Erfahrungen besonders bezüglich der Wahrheit und der spirituellen Bedeutung betrachtet. Unter anderem werden Themen wie Seelenverträge, Karma und Fremdenergien, sowie deren Auswirkungen (Erkrankungen und Störungen aller Art), körperliche und seelische Beschwerden, nichtmenschliche Existenzen, das Leben zwischen den Leben, die Zwischenebene, das Urlicht, die Akasha Chronik, verlorene Seelenanteile, Traumata und Ängste und vieles mehr beleuchtet und verständlich beschrieben. Der Leser kann mit dem Autor, den Weg zum eigenen Ursprung, aber auch den Weg durch Raum und Zeit gehen, um seine eigene Wahrheit zu entdecken. Auf spannende Weise wird der Leser zu sich selbst und zu seinen Wurzeln finden. Wahrscheinlich gibt es kein weiteres Buch, in dem durch den Autor auf solch persönliche Weise Verstrickungen, Konflikte, Ängste und vieles mehr zur eigenen Person und zum persönlichen Umfeld beschrieben werden.

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Seitenzahl: 422

Veröffentlichungsjahr: 2014

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INHALT

I Vorwort

II Einleitung

III Beginn der Ausbildung

Einführung in die Reinkarnationslehre

Erlernen von Entspannungstechniken

IV Erste Rückführungen

Rückführung in Kindheit und Geburt

„Erstes emotionales Gewitter – die lila Flamme“

V Innere Familie, Urlicht und Zwischenebene

Arbeit mit Innerem Kind und Innerer Familie

Tiefe spirituelle Erfahrung in Urlicht und Zwischenebene

VI Erstes und Letztes Leben (Einfluss auf Heute)

Intensive Erfahrung am persönlichen Ursprung

„Nicht-Menschliche“ Existenzen

Begegnung mit der geistigen Welt

VII Seelenfamilie, Familienthemen, Energieverbindungen

Tiefe spirituelle Erfahrung in der Akasha-Chronik

Schwerwiegende familiäre Verflechtungen

VIII Karma, verschiedene Ansätze

Ursache und Wirkung

Auseinandersetzungen mit der Wahrheit

IX Seelenverträge, seelische und körperliche Krankheit

Physische und Psychische Erkrankungen

Traumata und Ängste

Der Tempel der Heilung

X Besetzungen und Implantate

Lösen von Fremdenergien

Andere Lebensformen

Erstes Channeling

XI Lemuria und Atlantis, Vergebung

Leben in vergangenen Hochkulturen

Raum der Vergebung

Situationsveränderung

XII Haus der Seele, Seelenanteile

Verlorene Seelenanteile

Ausbildungsschluss

XIII Die Zeit nach der Ausbildung

Channelings

Schlusswort

AUFLISTUNG DER RÜCKFÜHRUNGEN

Kapitel IV:

mehrere Rückführungen in Kindheit und Geburt

Kapitel V:

Rückführung/Arbeit im „Haus der inneren Familie“

Schwangerschaft, Zwischenebene und Urlicht

Kapitel VI:

Erste – elementare Leben

Letztes Leben

Körperliche Leiden und Kindheit

Familiäre Verstrickungen

Depressionen

Kapitel VII:

Leben mit ursächlichen Familienthemen

Akasha-Chronik

Körperliche Beschwerden und Erkrankungen

Phobien/Todesangst

Familiäre Auseinandersetzungen; Schutzengelkontakt

Kapitel VIII:

Schwerwiegende karmische Verflechtungen

Depressionen, Allergien, Heilung, Stolz und Trauer

Kapitel IX:

Schwerwiegenden Verflechtungen durch Seelenverträge

Abtreibung

Emotionale Störungen, Essstörungen und Magen-Darmbeschwerden, etc.

Kapitel X:

Besetzungen, Fremdenergien, Implantate

Fremde Existenzen, andere Planeten

Pollen- und Laktoseallergien

Migräne, Rückenleiden

Spiritualität, Urlicht, etc.

Kapitel XI:

Lemuria, Atlantis, Avalon

Allergien und sonstige körperliche Leiden

Abtreibung, Verflechtungen mit Wohnort und Personen

Familie und Harmonie, Lebensaufgaben und Ziele

Weitere Rückführungen ab Kapitel XII

Erkrankungen und körperliche Leiden (Migräne, Bauchbeschwerden, etc.)

Sinnkrisen, Karma, Besetzungen

Familie und Harmonie, Auseinandersetzungen mit Mutter und Vaterthemen

Heilen, Urlicht, erste Leben, Lebensaufgaben, etc.

Kapitel I

Ein Vorwort der etwas anderen Art

Dieses Buch ist mehr…

∞ Es ist mehr als nur ein Tagebuch

∞ Mehr als ein Erfahrungsbericht

∞ Mehr als nur ein Infragestellen

∞ Mehr als gewöhnlich

∞ Mehr als nur eine Wahrheitssuche

Es ist…

∞ „Das Finden meines Selbst“

∞ Die Darstellung eines spirituellen Neubeginns

∞ Eine Zeitreise durch alle Anteile meiner Seele

∞ Eigentlich zu persönlich um es der Öffentlichkeit preiszugeben

∞ An vielen Stellen viel mehr als Sie sich jetzt vorstellen können

∞ Eine emotionale „Neu-Geburt“

∞ Eine Ansammlung von spannenden Begegnungen

∞ Meine Wahrheit

∞ Etwas, das Sie berührt und verändert, wenn die Zeit für Sie reif ist

Im Folgenden berichte ich jeweils zusammengefasst von unglaublich vielen Erfahrungen aus den Seminarwochenenden, von besonderen Begebenheiten aus dem täglichen Leben, von vielen wunderbaren Menschen und „Wesen“, die ich bei der Ausbildung zum Rückführungstherapeuten kennen lernen durfte.

Die Suche nach der Wahrheit spielt eine zentrale Rolle in meinem Leben. Daher hat die Wahrheit auch eine besondere Bedeutung im Zusammenhang mit den elementaren Theorien rund um das menschliche Dasein.

Wann und wie hat alles angefangen, wer hat alles in Gang gesetzt, werden wir begleitet, wie sieht es aus mit Ursache und Wirkung, welche Rolle spielt die Polarität, und vieles mehr wird intensiv beleuchtet.

Ich berichte über sehr Persönliches und Intimes. Ich stelle dar, wie sehr sich meine Persönlichkeit innerhalb der Ausbildung durch viele Erlebnisse und Erfahrungen grundlegend verändert hat.

Es ist mir dabei sehr wichtig in die Tiefe zu gehen, denn diese Tiefe ist bedeutsam um sich und damit auch andere zu verändern. Diese Veränderung ist maßgebend - was damit gemeint ist, werden Sie später verstehen.

Klar war mir in dem Moment, als ich wusste, dass ich ein Buch schreibe, dass ich es nicht nur für mich tue, sondern auch für Dich (entschuldige bitte, dass ich die Du- Form wähle, aber es ist nun mal ein sehr persönliches Buch).

Kapitel II

Vorwort

Ich habe den Vorspann und das Vorwort bewusst etwas anders gestaltet als Du es von anderen Büchern gewohnt bist. Denn Du hast kein gewöhnliches Buch in den Händen. Eigentlich sollte es nur eine persönliche Aufzeichnung, ein Erfahrungsbericht sein, nur eine Art Tagebuch, das mich daran hindern sollte, meine Erlebnisse des letzten Jahres zu vergessen.

Es fing als Tagebuch an, dann wuchs es schnell und stetig an und bei jedem Nachlesen war ich erstaunt über das Geschriebene.

Also stellte ich mir die Frage: „Was wird das eigentlich?“ Und die Antwort war: „Ein Buch.“ Nun, so sei es.

In erster Linie möchte ich Dir, lieber Leser, meine Erfahrungen, die ich im Rahmen der Ausbildung zum „Rückführungstherapeuten“ und bei allen „Zeitreisen“ gemacht habe, auf unkonventionelle Weise näher bringen.

Wie bei vielen Büchern beginnt der Einstieg „recht gemächlich“, deshalb halte bitte durch, es wird sich für Dich lohnen. Aber lies bitte dennoch die Einführung und die ersten Kapitel um den wichtigen Einstieg nicht zu verpassen.

Zu Beginn möchte ich 2 Aspekte der Wahrheit ansprechen. Das das Thema Wahrheit zentraler Bestandteil des Buches sein würde hat sich erst mit zunehmender Zeit entwickelt:

∞ Zum einen verspreche ich, dass ich zu meinen persönlichen Erlebnissen nichts, rein gar nichts hinzugedichtet und erfunden habe. Es ist wahr, es ist das, was ich genau so erlebt habe

∞ Zum anderen hat sich für mich bezüglich meines Lebensinhaltes eine völlig andere Wahrheit ergeben. Deutlich wurde für mich: Es ist vieles nicht so, wie es scheint. Vieles, was die Menschheit als selig machend, als lebensnotwendig ansieht, ist Blendwerk. Lies bitte, was ich mit dieser Aussage sagen möchte

∞ Weitere Aspekte der Wahrheit erwähne ich später, zu gegebener Zeit im entsprechenden Zusammenhang

Zu meiner Person

Ich bin „Mittvierziger“ und gehöre zu den Menschen, die sich mit der aktuellen Situation selten zufrieden geben, ständig alles hinterfragen und auch gerne im positiven Sinne kritisieren. Auch das Aufmerksam machen auf Unrecht, nicht eingehaltene Regeln, auf Unmenschlichkeit, und vieles mehr, sehe ich als persönlichen Auftrag. Bisher dachte ich oftmals, alles bis zum Schluss durchdiskutieren zu müssen.

Mein Leben war immer geprägt von extremer Kopflastigkeit, alles musste logisch sein, alles musste der Frage nach dem Warum standhalten.

Rationales Denken und Handeln hatte immer Priorität. Vielen um mich herum wird diese Einstellung das Leben sicher manchmal schwer gemacht haben.

Was bei diesem rationalen Denken und Handeln zu kurz kommt, sind die Emotionen, sie werden im tiefen Tal des Rationalen versenkt und mit einem Deckel gesichert.

An meine Kindheit erinnere ich mich kaum, lediglich einige wenige Ereignisse und Situationen lassen sich aus der Erinnerung hervorkramen. Wie bei vielen Kindern der 60er Jahre galt der Leitspruch: „Das darf man nicht, das macht man nicht, das gehört sich nicht“. Wenn man’s trotzdem tat, gehörte „es“ in den Beichtstuhl.

So ist spätestens hier ein erster Grundstein für das Verbergen von Emotionen und die vielen anderen wichtigen Bestandteile (m)einer Persönlichkeit zu finden.

Meine Jugend war bereits geprägt von der vorher beschriebenen Denkweise, der Kopf wollte alles logisch erklären.

Meine Ausbildung zum Krankenpfleger hatte ich eigentlich angetreten ohne wirklich zu wissen, was ich tue. Dennoch zeigte es sich, dass es keine falsche Entscheidung war. Menschen zu helfen, manchmal auch zu dienen kann erfüllend und zufrieden stellend sein. Außerdem ist das Krankenhaus ein guter Ort für jemand, der verändern möchte, der sich mit unsinnigen und verknöcherten Systemen nicht abfinden will. Auch Unrecht findet man hier an vielen Stellen. Doch muss man auch in diesem System oft feststellen, dass Veränderung nicht wirklich gewollt ist. Diesem Beruf bin ich lange Zeit (etwa 20 Jahre) treu geblieben, bis ich mich entschied, an der Verbesserung der Strukturen, direkt anzusetzen. So landete ich im Bereich des Qualitätsmanagements.

Außerdem habe ich mich über 25 Jahre im Bereich der Kirche engagiert, Küsterdienst und Gremienarbeit geleistet, in Ausschüssen mitgewirkt, in einer ehrenamtlichen Hilfsorganisation geholfen und einiges mehr, also Arbeit an und für Menschen.

Dennoch ist es so, dass ich bereits seit langem das Gefühl habe, da ist noch etwas, noch etwas anderes, das ich tun soll.

Und auf dieser – oft verdrängten – Suche befand ich mich bis zum vergangenen Jahr.

Der Weg zum Thema Rückführung

Angefangen hatte alles mit einem Referat in der Schule vor rund 30 Jahren (später mehr). Dann fand ich immer wieder Hinweise in Presse und Literatur, später in Film und Fernsehen. Viele Deja-vu- Erlebnisse, in denen ich dachte, „das hast du schon mal erlebt, hier warst du schon mal“ und „hier bin ich zu Hause.“

Immer brannte eine tiefe Neugier, ja eigentlich eine nicht definierbare Sehnsucht, ein Ruf, den ich lange zu ignorieren versuchte. Bis zum Zeitpunkt X.

Ich hatte wieder einmal den Hinweis „Nun mach doch mal“ (auch dazu später mehr) bekommen, und suchte im Internet nach Adressen zur Rückführung.

Also wurde munter gegoogelt, was natürlich rein „zufällig“ eine „folgenschwere Findung“ brachte. Ich gelangte an die Therapeutin, bei der ich wenig später meine Ausbildung zum Rückführungstherapeuten beginnen sollte. Ich rief bei ihr an, wir sprachen einen Termin ab und ich fuhr hin.

Bereits vor der Türe nahm ich eine Energie wahr, die mir völlig fremd war. Ich spürte eine nicht zu beschreibende Präsenz, etwas, dass ich bisher in dieser Form nicht erlebt hatte.

Beschreiben kann ich es nicht, es gab dabei auch kein besorgniserregendes Empfinden, jedoch die Wahrnehmung: „Normal ist das nicht“.

Nach der Begrüßung gab es ein kurzes Vorgespräch zu meiner Person und zu den Gründen, warum ich eine Rückführung möchte, und eine kurze Erklärung des Ablaufes der nun folgenden Sitzung.

Natürlich war ich aufgeregt, aber auch beeindruckt von der Therapeutin.

Ich war zu diesem Zeitpunkt fest überzeugt, dass es reine Neugier sei, die mich hierher gezogen hatte.

Sie begann die „Vorstellung“ mit der Abfrage meiner persönlichen Daten und nannte mir spontan etliche doch sehr treffende Informationen zu meiner Person, welche Stärken und Schwächen sowie Eigenarten und Eigenschaften ich hätte. Körperliche Leiden und „Weh-Wehchen“ nannte sie mir nach kurzer Pause, alles doch ziemlich beeindruckend, weil zutreffend.

Sie gab noch letzte Instruktionen und los ging es. Der Ablauf der Sitzungen wird später noch genauer dargestellt, deshalb gehe ich an dieser Stelle nicht näher darauf ein.

Ich empfand das alles sehr interessant, kam jedoch weder in eine tiefe Entspannung noch konnte ich meinem Gehirn die Vorstellung von Wiesen, Natur, Toren und Sonstigem entlocken. So kam es dann, dass, nach etwa zwei Stunden die Sitzung ohne ein Rückführungserlebnis endete.

Ich war nur ein klein wenig enttäuscht, da das „Drumherum“ doch bereits ein Erlebnis war. Wir unterhielten uns „ganz nett“ und sprachen über einen möglichen nächsten Termin.

Bevor ich das Haus verließ, sagte sie: „Ich biete übrigens auch Ausbildungen zum Rückführungstherapeuten an. Ich nahm einen Flyer zum Thema mit, ohne wirkliches und sofortiges Interesse daran zu haben.

In den folgenden Wochen hatte ich dieses Thema jedoch ständig in meinem Sinn, so dass ich irgendwann anrief und mich nach den Modalitäten erkundigte.

„Wenn Sie teilnehmen möchten, dann müssen Sie sich bald entscheiden, die Plätze sind beinahe alle besetzt“. Die Entscheidung war schnell getroffen und der Weg vorgeebnet.

Was ist eine Rückführung?

Ich möchte den Begriff aus meiner Sicht, mit meinen eigenen Worten erklären, geführt und beeinflusst von den Erlebnissen des vergangenen Jahres. Literatur und Wissenschaft werden sicher anderes zu berichten haben.

Ich möchte hier deutlich machen, dass es nach meiner Überzeugung nicht um ein Stillen der Neugier und ein persönliches Wunschkonzert geht, auch nicht, wie viele behaupten, um etwas Esoterisches oder um einen Auswuchs der New Age Bewegung, sondern um etwas zutiefst Spirituelles.

Ohne jeden Zweifel: Für mich ist es die tiefste Erfahrung, die ich mir vorstellen kann und die ich bisher machen durfte.

Es ist eine Begegnung mit dem Göttlichen, die ich mir so tief, so beeindruckend niemals vorstellen konnte. Außerdem ein Finden meines Selbst, das sicher längst nicht abgeschlossen ist.

Es geht hier primär nicht nur um die „Zeitreisen“, die sicher ein zentraler Bestandteil der Rückführungen sind. Viele Rückführer, ob sie sich nun als Anwender oder Therapeuten oder was auch immer verstehen, führen hauptsächlich „Zeitreisen“ durch, ohne dabei auf die Suche nach dem tieferen Sinn der aufgezeigten Erlebnisse zu fragen.

Bei meinem Einstieg ins Thema entsprach diese Vorgehensweise auch meinen Erwartungen. Was sollte denn sonst noch möglich sein? Was sollte sich außer dem Wissen, schon einmal gelebt zu haben, hinter den Informationen über frühere Zeiten und Leben weiteres verbergen?

Sehr viel, kann ich heute sagen. Wer nur die „Zeitreise“ macht, hat sich bedauernswerterweise nie auf die eigentlichen, jedoch immens wichtigen Möglichkeiten eingelassen.

Natürlich ist es legitim den Klienten so zu bedienen, wie er es erwartet und wünscht. Dennoch sehe ich hinter der Rückführung den Auftrag, die Menschen auf einen Weg zu ihrem Selbst, zu ihrem Inneren, zu ihrem Sein und auch zum Göttlichen zu führen, oder besser, zu begleiten.

Selbstverständlich muss jeder selbst bestimmen können, ob er einen solchen Weg gehen will, ob er bereit ist oder, ob er es bei dem ersten Ansatz, der Neugier belassen will.

Doch ist dies meines Erachtens nie der Grund sich auf einen solchen Weg zu begeben.

Während Rückführungen bereits seit vielen Jahrzehnten in Hypnosen – auch von Psychotherapeuten und Psychologen – durchgeführt wurden, werden sie heute überwiegend in Tiefenentspannung/ in Trance durchgeführt.

Die Klienten werden dabei über eine spezielle Technik und eine Meditation in eine tiefe Entspannung gebracht, die ihnen jederzeit die volle Kontrolle über das Geschehen lässt. Der Klient hört und spürt alles, was um ihn herum vor sich geht.

Er kann sich später an alles erinnern, was in der Sitzung geschehen ist.

Nach der Meditation wird der Zugang zum Unterbewusstsein über ein Tor, einen Nebel, Treppen, Fahrstuhl, ein Haus - je nach Ziel - gesucht und beschritten.

Dort angekommen, geht man nun entsprechend des anstehenden Themas „auf einen Weg“, der vom Unterbewusstsein des Klienten, seinen Themen, der Erkenntnis (der Fähigkeiten) des Anwenders oder Therapeuten, aber auch „von oben“ mitbestimmt wird.

Nach mittlerweile rund 300 miterlebten Rückführungen (durchgeführte, selbst erlebte und von den Ausbildungs- Kollegen geschilderte) kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass immer nur das erlebt, gesehen und empfunden wird, was Anwender/ Therapeut und Klient verkraften können.

Je nach Grund und Thema für eine Sitzung kann es sich durchaus um freudige und glückliche Erfahrungen handeln. Nicht alle Klienten suchen nach Ursachen für Probleme und Erkrankungen, sodass es in diesen Sitzungen auch schöne Vergangenheitserfahrungen zu entdecken gibt. Das heißt, man erlebt hier Harmonie, Glück und so weiter.

Da es jedoch oftmals auch um eine Erkrankung, um Ängste und Phobien, um Familienthemen und - Ärgernisse sowie persönliche Enttäuschungen und Eigenarten geht, die den Menschen zum Klienten werden lassen, kann es auch zu intensiven Emotionen, Entladungen, hochemotionalen Erfahrungen, unglaublichen Begegnungen und vielem mehr kommen.

Nun fragen viele, was denn dann mit diesen Erfahrungen geschieht. Wie kann der Klient profitieren, wenn er sich als Täter oder Opfer mit allen „Wirkungen und Nebenwirkungen“ sieht? Das soll aus den nachfolgenden Schilderungen und Rückführungsabläufen deutlich werden.

Möglicherweise musst Du, lieber Leser, jedoch den Mut aufbringen, selbst aktiv zu werden und Dich selbst auf den Weg machen.

Auch ich habe in mehreren Büchern gelesen: „Es hat seinen Grund, warum du dies liest.“ So ist es auch bei Dir, Du hast Dich – bewusst oder unbewusst – auf einen Weg gemacht, der Dich verändern kann, ja er wird es, wenn Du Dich entscheidest. Es ist die berühmte Kreuzung, an der Du Dich entscheidest!

Aber ich kann Dir sagen: „Du musst es nicht, denn wir alle haben alle Zeit der Welt.“ Aber jede Minute, die Du vergeudest, hält Dich von wundervollen Erfahrungen fern und führt Dich möglicherweise in weitere „Zusatzschleifen“. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Innerhalb der Sitzungen ist das Erleben jedes Klienten anders. Es gibt nie identische Empfindungen. Während manche Menschen alles haargenau wie in einem Kinofilm sehen und erleben („Nein hier bin ich falsch, das ist ja wie im Kino“), sehen andere alles schemenhaft. Wieder andere „sehen nichts“, sondern fühlen und empfinden alles. Sie können dabei genau sagen, wo sie sind, wer und was sie sind, ja sogar Farben und Umgebung „wissen“ sie.

Da ich selbst zu dieser letzten Kategorie gehöre, kann ich sagen, dass auch dies beeindruckend ist, möglicherweise beeindruckender als das eigentliche Sehen.

Alle Erlebnisse und Erfahrungen werden in den Sitzungen protokolliert (für den Klienten) und vom aufmerksamen Anwender/ Therapeuten auf mögliche tiefere Informationen geprüft und auf Verbindungen oder Parallelen zum Hier und Heute hinterfragt.

Gibt beispielsweise ein Klient in einer Rückführung den Brand eines Hauses mit allen persönlichen Empfindungen wie dem Geruch des Rauches, der Erstickung und der Angst an, kann es sein, dass es im Hier und Heute zu identischen Empfindungen beim Aufkommen der Pollenzeit oder dem Kontakt mit Tierhaaren, kommt (mehrere Fälle im Buch). Diese Ursachen können dann – wenn man das Wissen und die Fähigkeit dazu hat – in die Auflösung gebracht werden. Ich wage zu behaupten, dass längst nicht alle Therapeuten dazu in der Lage sind. Also suchen Sie Ihren Therapeuten sorgfältig aus!

Meist kommt es zur deutlichen Verbesserung, manchmal zum Verschwinden der Beschwerden. Nach all den Sitzungen kann ich sagen: „Nichts ist unmöglich.“ Diese Phrase passt auch hier.

Lesen Sie später mehr in den Fallbeschreibungen (etwa 50 zum Teil ausführlich beschriebe Zusammenfassungen).

Körperliche Leiden, Depressionen und Traurigkeiten (unterscheide ich absichtlich), Allergien, problematische Familienthemen und vieles mehr wurden so zu meinem (unserem) Erstaunen erfolgreich beseitigt. Und sie blieben größtenteils beseitigt, auch wenn manche Kritiker mahnen: „Das hält nie lange.“

Dazu kommen aber auch andere Erfahrungen, wie die Begegnungen mit der „geistigen Welt“. Zugegeben, mit dem Begriff konnte auch ich vor einem Jahr nichts, überhaupt nichts anfangen. Und wenn ihn mir jemand erklärt hätte, hätte ich ihn möglicherweise für „nicht ganz normal“ gehalten.

Sie werden vielleicht an manchen Stellen denken: „Was der da schreibt, ist doch überhaupt nicht möglich, das kann doch nicht sein.“ Ja, dasselbe hätte ich vorher auch gesagt, aber es ist das, was ich erlebte, und nach jeder Erfahrung war klar, dass das Erlebte über jeden Zweifel erhaben war.

Außerdem war es grundsätzlich so, dass wir in vier Gruppen gleiche oder ähnliche Erfahrungen machten, die dann zusammengetragen wurden. Immer hatten die Erlebnisse sehr unterschiedliche Aspekte, dennoch zeigten sie: „Vieles zwischen Himmel und Erde ist unserem menschlichen Denken verborgen und auf den ersten Blick nicht zu verstehen.“ Erst wenn man sich ernsthaft auf die Suche macht, wird man finden.

Die verborgene Wahrheit wird dann offensichtlich und dein Inneres weiß:

„Es ist wahr“.

Also lass Dich überraschen, vermeide es sofort zu werten, geh nach meinem Motto vor: „Ich stelle es zuerst in die Ecke und schaue, was draus wird. Entweder ich verwerfe es oder krame es zur entsprechenden Zeit wieder hervor.“ Dieses Motto hat sich für mich bewährt.

Einige dieser „in die Ecke“ gestellten Aspekte stehen dort heute noch, einige habe ich verworfen, die meisten haben mich jedoch schneller ein – oder überholt, als ich dachte.

Beispielsweise sprachen meine Kollegen über ihre Erfahrungen mit Engeln und anderen geistigen Wesen, über die Wirkungen von Steinen und vielem mehr.

Ich habe diese „Sachen in die Ecke gestellt“ und wurde anschließend von einem Engel „überwältigt“.

Persönliche Hinweise und die Frage nach dem Warum

Warum habe ich mich denn nun auf einen solchen Weg gemacht? Irgendwie war es mir, als wäre ich nach dem Motto aufgefordert worden, „Jetzt ist es an der Zeit.“

Natürlich kann man das als Hirngespinst abtun, aber wie schreibt der Autor Detlefsen in einem seiner Bücher: „Wenn du reif bist für…, dann findet es dich“.

So sollte es wohl sein.

Während viele meiner bisherigen Lebensfragen bisher nicht beantwortet wurden - weder von unserer „Mutter Kirche“ und den darin Tätigen noch von Lehrern oder Eltern - blieb ich irgendwie immer auf der Suche nach Fragen und Antworten.

Die Fragen und Antworten, denen ich bisher begegnet war, waren oft logisch, stilistisch einwandfrei, belegt durch Wissenschaft und Lehre, Theologie und Philosophie. Aber sie bewirkten bei mir keinerlei Zufriedenheit und Bestätigung, ganz zu schweigen von der ersehnten Erfüllung.

Immer blieb das Gefühl: „Auch wenn es vordergründig zu passen scheint, irgendetwas stimmt nicht an dem, was ihr mir als Wahrheit verkaufen wollt“.

Ich möchte behaupten, immer religiös und auf der Suche nach Gott gewesen zu sein.

Ich habe sehr konservative Phasen ebenso durchlebt wie liberale Zeiten.

Immer habe ich das Gebet, das Gespräch mit Gott gesucht. Es gab sicher kaum einen Tag in meinem Leben, an dem ich nicht gebetet habe.

Dabei habe ich letztlich nie an Gott, an Christus, an Heiligen und der Gottesmutter gezweifelt. Im Gegenteil!

Eines war mir in all den Jahren immer klar: „Ja, es gibt etwas Höheres.“

Mit der in Bildern oft dargestellten „Vatergestalt“, dem „grauhaarigen, langbärtigen alten Herrn“ kann ich sehr gut leben und dieses Bild akzeptieren.

Ja, er hat auf vielen Darstellungen etwas Großes, Warmes und Gütiges.

Diese höhere Macht, dieser große liebende Gott ist grundsätzlich gut, dies war und ist mir klar. Dass es auf sein Wort ankommt und auf unser Tun an ihm und unserem Nächsten, ebenso.

Nun gut, da war also die Suche und das Finden: „Ist es wirklich das Richtige, was ich gefunden habe?“

Das weiß man nie. Ich denke jedoch, ja ich bin mir sicher, dass dies der Weg ist, den ich gehen muss (und auch will), dass es das ist, wo „Er“ mich haben will.

Wenn man auf unzählige Fragen, ebenso viele unbefriedigende Antworten erhält, rechnet man nicht wirklich mit zufrieden stellenden Antworten. Doch ich habe viele begeisternde Antworten erhalten!

Antworten, die mich so mit Emotionen erfüllt haben, dass ich manchmal schier zu zerplatzen schien. Das glaubst Du nicht? Doch, das ist möglich!

Oder kann man sich auch von außen beeinflussen lassen – so wie bei einer Gehirnwäsche?

Natürlich habe ich mir auch diese Frage gestellt:

Kann man sich als hyperrationaler Freak Antworten und Emotionen einimpfen lassen, ist man so leicht zu irritieren oder beeinflussbar?

Möglich – aber ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es bei mir und sieben weiteren „starken Persönlichkeiten“ möglich ist, unser bisheriges Sein „links zu krempeln.“

Ich lasse mich durchaus durch Andere beeinflussen, beispielsweise bei Stimmungsmache gegen Vorgesetzte, Geschwätz über Andere und so weiter. Aber dies sind nur kurzzeitige Beeinflussungen. Schnell kann ich dies für mich relativieren und revidieren und entsprechend einordnen.

Bei vielen Sachdiskussionen höre ich mir Meinungen, Einstellungen, Statements und Darlegungen an und lasse diese unkommentiert stehen, bis sie relevant sind und ich entsprechende Informationen zur Verfügung habe. Und dann wird neu bewertet und die notwendigen Schlüsse werden gezogen.

Was ich aber in der Ausbildung zum Rückführungstherapeuten, beziehungsweise in den einzelnen Seminaren erlebe, ist etwas völlig anderes, etwas bisher nicht Erlebtes. Es ist ein Ad- absurdum- Führen meiner Erkenntnisse und Lebenserfahrungen in den bisherigen 45 Lebensjahren.

Ich begebe mich in einen Kreis von mir völlig unbekannten Menschen (das hasse ich normalerweise), spreche mit ihnen über mich, meine persönlichsten Erfahrungen, meine Ängste und höre mir deren Geschichten ebenfalls an.

Ich höre völlig suspekte Theorien und bei vielen dieser Theorien spüre ich sofort „Ja, so ist es“, andere lasse ich unbewertet stehen.

Ein für mich immer zentrales Thema, besonders in den folgenden Monaten, ist das Thema Emotionen.

Ich kann mich kaum an Phasen oder Situationen in meinem Leben erinnern, in denen ich wirklich für Sekunden oder gar Minuten auf einer „positiv- emotionalen Ebene“ gelandet war. Definitiv gibt es zwei Situationen, die mir dabei in den Sinn kommen, aber es waren eigentlich nur „kurze Ausrutscher“.

Demgegenüber stehen nun regelrechte „Emotionsgewitter“.

Ich kenne die Gefühle Zweifel, Angst, Unsicherheit, Verlassensein, Einsamkeit, im Abseits stehen, Selbstzweifel, fehlendes Selbstwertgefühl, Abwehr gegen Hautkontakt, Unwohlsein bei verschiedenen Geräuschen und vieles mehr, als wären sie für mich geschaffen.

Ich bildete mir ein, so sollte es wohl sein, und akzeptierte diese Erkenntnis ohne dagegen anzukämpfen. Man gewöhnt sich an einen solchen Zustand und merkt nicht, dass „es“ das eigene Selbst krank macht.

Krank an Körper, Geist und Seele. Man lebt mit diesen Problemen, man hegt und pflegt sie, sie machen ja das „Ich“ aus – „Das bin ja ich“. Und dieses „Ich“ muss ich pflegen.

Ein Teufelskreis, aus dem man kaum herauskommt, man will es ja auch gar nicht, denn das Unterbewusstsein gaukelt einem ja Zufriedenheit vor. Es sind ja die Anderen, die für mein Unwohlsein verantwortlich sind, die Anderen, die für unliebsame Geräusche und Hautberührungen sorgen, die Anderen, die mich unter Druck setzen, die Anderen, die für Stress sorgen und so weiter.

Dass ich, ja das jeder für seine Erfahrungen, für all das was um ihn herum (seine Person betreffend) geschieht, selbst sorgt und verantwortlich ist, gesteht man sich nicht ein.

Nun gut: Mein Leben ist dennoch bisher recht gut gelaufen. Vielen geht es schlechter!

Noch ein paar Hinweise zum Begriff Therapeut, an dem sich möglicherweise der ein oder andere „reibt“.

Definition Therapeut laut Wikipedia: In Deutschland ist die Bezeichnung Therapeut allein oder ergänzt mit bestimmten Begriffen gesetzlich nicht geschützt und daher kein Hinweis auf ein abgeschlossenes Studium. Der Begriff des Therapeuten ist in Deutschland frei und genießt grundsätzlich keinen besonderen Schutz.

Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich innerhalb dieses Buches keinerlei Heilversprechen mache. Wie beim geistigen Heilen sind auch bei der Rückführungstherapie die Selbstheilungskräfte des Klienten angesprochen und von zentraler Bedeutung.

Kapitel III

Beginn der Ausbildung

Das erste Seminar

Themen: Einführung, Entspannung und Hypnose.

Es war eine lange Zeitspanne zwischen der „nicht erlebten Rückführung“ und dem Ausbildungsanfang.

In dieser Zeit ergaben sich bereits einige interessante Gespräche zum Thema mit Menschen, welchen ich diesen Tiefgang nicht unbedingt zutraute. Ich selbst wusste eigentlich nicht, was mich erwartete, ich hatte mir auch die Inhalte der Seminare nicht durchgelesen oder sie intensiv studiert. Auch die Internetsuche hatte ich absichtlich unterlassen. Und das war gut so.

Bereits das Eintreffen bei unserer Seminarleiterin und Ihrem Lebensgefährten (Zweite Seminarleitung) ist, wie bei meinem ersten Zusammentreffen im Vorjahr, für mich schwer einzuordnen, ich spüre eine „Energie“, die ich nicht kenne.

Begrüßt werde ich als erster Kursteilnehmer so herzlich, dass meine Scheu schnell verfliegt.

Wir sprechen in eher oberflächlicher Art und Weise über die Struktur der Seminare, die Zahl der Teilnehmer und über einiges andere mehr.

Eine nahe Verwandte hatte gelästert: „Da treffen sich bestimmt eine Herde Esoteriker in Wollsocken und Batikhemden.“ Ehrlich gesagt, es hätte mich nicht gewundert, wenn wirklich eine solche Klientel erschienen wäre.

„Die, die sich hier treffen, tun das in genau dieser Konstellation, weil es so sein soll“, teilen die Kursleiter mit.

Ist das so, oder ist es Unsinn? Ich werde es erfahren.

Wenige Minuten danach trifft ein Teilnehmer nach dem anderen ein.

Da ich in den vergangenen 15 Jahren eine Vielzahl an beruflichen Schulungen, Weiterbildungen, Seminaren und Vorträgen besucht hatte, kenne ich meine Scheu auf „Andere“ zuzugehen.

Hier erlebe ich etwas völlig Anderes. Die sieben nun eintreffenden Menschen sind mir vertraut. Ich spüre keine Scheu, auch nicht die mir scheinbar angeborene Distanz. Irgendwie scheine ich jeden zu kennen.

Auch ohne die verbale Kommunikation besteht eine seltsame Nähe.

Natürlich sind diese Schwingungen zu diesen Sieben unterschiedlich intensiv, aber insgesamt sehr außergewöhnlich.

Zur Eingewöhnung wird viel geplappert und erzählt, relativ offen, ohne große Berührungsängste. Dabei spricht man zum Teil sogar über persönliche Dinge und Erfahrungen.

Das macht man so eigentlich nur mit guten Vertrauten - ein bereits jetzt überraschender Einstieg!

Nach der Begrüßung und dem kurzen Einstieg folgt einiges an Theorie. Wer hat wann was über Reinkarnation gesagt, geschrieben und erfahren? Ein ganzer Vormittag. Gut und informativ sowie geeignet zum „Warmwerden“.

Auch das gemeinsame Essen wird zu einer durchaus beachtenswerten Erfahrung. In wenigen Familien klappt das Zusammenspiel so wie in dieser zusammengewürfelten Tafelrunde. Tisch decken, abräumen, Tischsitten, alles merkwürdig geordnet und vertraut.

Nach einer Trainingseinheit folgt am Nachmittag die erste praktische Übung: Entspannungstechniken.

Wieder geschieht etwas für mich Ungewohntes. Es folgt die Aufforderung: „Jetzt wählt sich jeder einen Partner und begibt sich in einen der vier Übungsräume“.

Ich kenne die Auseinandersetzungen bei anderen Veranstaltungen, wenn es um Gruppenarbeit geht: Wer geht mit wem wann wohin? Vielleicht doch nicht, nein, dessen Nase gefällt mir nicht und so weiter.

Ich stehe auf, bewege mich wie ferngesteuert auf meine „Partnerin“ zu und suche mit ihr umgehend einen der vier Räume auf.

Dann folgt die kurze Klärung: „Wer ist Klient, wer ist Anwender?“ Zack, zack, auf die Liege und los geht’s.

Wir (Maria und ich) wenden nun verschiedene Entspannungstechniken an, die wir vorher in der Theorie gelernt hatten.

Schwereübungen, Leichtigkeit, Farbentspannung, Schaltermethode, rückwärts zählen, Messmersche Striche und einiges mehr werden durchprobiert und angewendet.

Die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich, wobei ich doch sehr erstaunt bin, dass das alles zum Teil erhebliche und überraschende Wirkungen auf mich hat. Ich kann mich wider Erwarten zumindest ansatzweise entspannen.

Besonders aufregend ist die Erfahrung, dass ich beides kann: anwenden und „genießen“, und beides mit Erfolg!

Außerdem gibt es den Hinweis auf Hilfestellungen durch die Seminarleitung. „Na ja“, denken wir wohl alle, „vier Gruppen, zwei Seminarleiter, die können uns viel erzählen und versprechen“. „Was machen wir, wenn wir sie brauchen, aber niemand da ist“?

Anmerkung: Sie sind und waren immer genau in dem Moment da, wenn wir sie brauchten. Dabei war ihnen jederzeit klar, was mit uns und in uns vor sich ging, wer wo war, wer was fühlte, wer was sah und so weiter. Wenn die beiden nicht so grenzenlos vertrauenserweckend wären, müsste man sich – ob einer solch, unbekannten „Hellsicht“ - ängstigen. Mister Spock würde sagen: Faszinierend!

Der erste Tag endet, und damit hatte sicher niemand gerechnet, gegen 20 Uhr, und es war mir nicht lang (-weilig) geworden.

Der zweite Tag beginnt ebenfalls mit Theorie, Thema Hypnose: „Das kann jeder, ihr auch!“

Na ja, denke ich, das glaub ich nicht. Und ebenso erfolgreich und total überraschend wie der Vortag verläuft auch der Sonntag: angewendet und hypnotisiert.

Ich kann das – und ich lasse mich in eine völlig abhängige Situation bringen.

Ich drehe meine Arme, und ich würde sie wohl heute und bis zum St.

Nimmerleinstag drehen, wenn Maria mich nicht befreit hätte.

Auch zur Hypnose gibt es einige Übungen, alle interessant und für uns alle anwendbar.

Dann ist es vorbei, das erste Seminar, schade, aber man sieht sich ja wieder.

Ein freundliches, vertrautes Verabschieden beschließt das erste Seminar.

Kapitel IV

Erste Rückführungen

Zweites Seminar

Themen: Traumata, was muss bei Rückführungen beachtet werden, Kindheit und Geburt, Auflösen von Problematiken in der Kindheit.

Das Eintrudeln der Teilnehmer ist diesmal eher verhalten, alle sind müde, jeder will noch seine Ruhe: „Och nö, müssen wir echt direkt loslegen?“

Anders als letztes Mal: „Wo ist heute die Energie, die Spannung?“

Doch die Seminarleitung ist gnadenlos, es geht sofort zur Sache.

Wieder viel Theorie, aber auch wieder in einem angenehmen und guten Verhältnis zu den praktischen Übungen.

Es folgt die erste Rückführung. Oft wird es in den nächsten Monaten so sein, dass einer aus der Gruppe als „Vorzeigeobjekt“ dient und vor der Gesamtgruppe zurückgeführt wird. So folgt nun die erste Vorführ-Sitzung.

Hier wird wohl wieder die richtige Auswahl getroffen, ich wäre sicher zu aufgeregt gewesen vor der Gruppe auf die Couch zu gehen.

Aber Maria lässt sich davon nicht beeindrucken.

Dafür ist die Rückführung in die Kindheit und in den Mutterleib für uns Beobachter umso beeindruckender.

Viele negativ beeindruckende Erfahrungen Marias lassen bei jedem von uns Mitgefühl und zum Teil auch ein wenig Besorgnis aufsteigen.

„Was ist, wenn es mir auch so geht, als Anwender oder Klient, wie gehe ich damit um?“

Insgesamt eineinhalb bis zwei Stunden dauert die Sitzung. Maria ist schon recht mitgenommen, aber auch sichtlich erleichtert.

Sie hat neben vielen Negativerfahrungen auch nicht erwartete Positiverlebnisse. Das vorher sehr negativ geprägte Vaterbild wird erheblich zum Positiven korrigiert.

Es folgt ein Zeremoniell, das sich in den kommenden Monaten einspielen wird:

Ab dem zweiten Wochenende werden die Gruppen nach Impuls „von oben“ zusammengestellt.

Es passt heute - und auch in den kommenden Monaten.

Ich hatte Charlotte am ersten Wochenende nicht so in meinem Blickfeld, deshalb bin ich etwas überrascht über „die Wahl von oben“. Ihr geht es da wohl anders, so begeben wir uns zielstrebig auf den Übungsraum zu.

Unser Thema ist heute die Rückführung in Kindheit und Schwangerschaft.

Was erwartet mich? Meine Jugend und meine Kindheit sind noch verborgen unter einem Schleier des Vergessens.

Und dann kommt sie, wie angeflogen, die große Aufregung. „Ich hoffe, ich kann das, welche Anleitung brauche ich, wo sind welche Blätter, wie geht die Musik an, was kam noch mal zuerst“ und so weiter.

Doch nach wenigen Minuten ist die größte Aufregung vorbei, alles chaotisch in Papierstapeln sortiert und halbwegs klar, wer was macht.

Dann geht es los:

Wir wählen zur Entspannung eine Schwereübung mit anschließendem Weg über eine Wiese.

Es fällt mir jedoch sehr schwer, mir etwas vorzustellen, geschweige denn, etwas zu sehen. So zweifelt mein Kopf – geht’s oder geht’s nicht?

Auch den Weg durch ein imaginäres Tor zu gehen, durch den Nebel der Vergangenheit, alles spannend, aber bei meiner mangelnden Vorstellungskraft und meinem eingemauerten Kopf - doch alles recht schwierig.

„Die anderen können das bestimmt – ob es mir auch gelingt?“ Diese Gedanken erleichtern den Einstieg nicht sonderlich. Im Hinterkopf steckt immer die Furcht zu scheitern, warum weiß ich nicht.

Trotz guter Umsetzung der Entspannungsübung spielt der Kopf doch eine große Rolle, mischt sich immer wieder ein und stellt alles in Frage.

Dennoch geht’s weiter. Ich habe eher das Gefühl – oder auch die Befürchtung: „Es wird nicht viel passieren“, doch dann spüre ich, ich spüre! Während die Mehrzahl der Gruppe „sehen“ kann, spüre und fühle ich.

Ich spüre, wie ich mit einigen anderen Kindern Brennball (ein beliebtes Ballspiel in meinen Jugendtagen) auf einer mir bekannten Wiese spiele, eine Szene, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr im Kopf hatte. Es macht Spaß und ich fühle mich ganz gut dabei. Diese Art zu spüren ist anders als das gewöhnliche Spüren. Es ist auf merkwürdige Weise mit Wissen verknüpft. Obwohl ich keine visualisierten Bilder habe, weiß ich genau, was geschieht, es ist schwer in Worte zu fassen.

Dann folgen meine ersten Gehversuche in unserer Küche im Beisein der Mutter, die mir klar mitteilt (durch ihre Gedanken): „endlich – das gab auch endlich Zeit“.

Die Geburt kann ich nicht detailliert beschreiben, ich empfinde, beziehungsweise erkenne einige Einzelheiten. Das Lob der Hebamme nach den Anstrengungen meiner Mutter, die Anwesenheit einer weiteren Person und einiges mehr.

In der Schwangerschaft spüre ich, dass es in der Gebärmutter verdammt eng ist. Dies lässt nach, als es weiter zurückgeht (Monat für Monat).

Die Gefühlswelt der Mutter ist jedoch nicht so berauschend: Ein deutliches Gefühl der Ablehnung lässt nur ein trauriges und ungutes Gefühl zu.

Die weitere Suche nach Bildern und Gefühlen erbringt nichts, wobei die Stimmung nicht deutlich besser wird.

Der zwischenzeitlich herbeigekommene Seminarleiter erkennt die Situation und übernimmt die Führung der Sitzung.

Dass mein Unterbewusstsein alles in härtesten Beton eingegossen hat, ist mir durch meine narkoseähnlichen Schlafzustände und meine vergessenen Träume und Kindheitserlebnisse klar. So schnell lasse ich nichts und niemanden an mich heran.

Ich hatte sicher 35 Jahre lang kaum noch geträumt, beziehungsweise keine Erinnerungen mehr an meine Träume, und das hatte seine Gründe.

Ich hatte als Kind immer wieder die gleichen heftigen, furchterregenden Albträume. Zum einen ertrank ich immer wieder im völlig überfluteten Nachbarort, zum anderen sah ich immer wieder eine furchterregende Szene in einem Waldgebiet, die etwas mit „bösen Menschen (oder einem bestimmten Mann)“ zu tun hatte, aber nicht erklärbar war. Ich wachte dann immer in totaler Panik auf. In einer dieser Situationen wachte ich eines Nachts mal wieder auf, hörte eine Türe knallen und hatte das Gefühl: „Da ist jemand“. In diesem Augenblick sagte ich mir „Du willst das nicht mehr träumen und du willst dich nicht mehr erinnern.“ Und das kam dann ganz genau so. Die Träume waren weg und die Erinnerung ebenso.

Manchmal ist es gut, so abgeschottet zu sein, aber es macht die Welt erheblich kälter, das Leben emotionsloser.

Aus der Tatsache, dass mein Unterbewusstsein nicht willens ist, mehr zuzulassen, fasst der Seminarleiter den Beschluss meine Sitzung vom Ablauf her abzukürzen und mich sofort in das „Lila Feuer der Auflösung“ zu schicken.

Auch hier bin ich nun sehr, sehr skeptisch, ob das wohl klappen wird. „Lila Feuer der Auflösung“, das klingt nicht sonderlich vernünftig und Vertrauen erweckend.

Anfangs, kann ich mir schon ein Feuer vorstellen, auch dass es größer wird. Dann soll ich näher gehen und reinsteigen.

Werde ich das tatsächlich tun? Lieber zweifle ich noch ein wenig. Doch dann bin ich drin- ohne Zweifel; denn was dann „abgeht“, ist mit Worten nicht zu beschreiben.

Sehen kann ich „eigentlich“ wenig, doch habe ich viel Licht, Schatten bis Farben (also doch Sehen) vor meinem dritten Auge.

Und dann folgt ein „Emotionsgewitter“.

Es fängt langsam an und gibt ein so wohliges Gefühl, wie wenn Weihnachten und Ostern bei schönstem Wetter und netten Leuten auf einen Tag fallen. Also etwas ganz Außergewöhnliches.

Doch dann geht es richtig ab: Schmetterlingsgefühl, Hochstimmung, Freude, alles zusammen, immer mehr, wie bei einem Anstieg auf den Mount Everest – etwa zehn bis fünfzehn Minuten.

Charlotte und der Seminarleiter verlassen mich und wollen etwa 25 Minuten wegbleiben. Ich bin froh dies alleine erleben zu dürfen. Das Hochgefühl bleibt etwa zehn bis fünfzehn Minuten, bevor es langsam, ganz langsam nachlässt.

Während dieser Zeit habe ich eine permanente Muskelkontraktion am ganzen Körper – besonders im Kopf-Nackenbereich, bretthart und kein Nachlassen und weiterhin dieses Hochgefühl, unbeschreiblich.

Nach insgesamt gut 20 bis 25 Minuten ebbt es ganz langsam ab, und als die beiden den Raum betreten, bitte ich um weitere fünf Minuten. Die brauche ich auch, da das alles mich sehr (im positiven Sinne) mitgenommen hat. Ich hatte noch nie, auch nicht ansatzweise in irgendeiner Form etwas Ähnliches erlebt.

Es war einfach Wahnsinn, purer Wahnsinn. Als die beiden dann wieder eintreffen, frage ich den Seminarleiter, wie er meine Situation wahrnimmt, denn ich sehe, dass er mein Innerstes erspüren kann.

„Da ist jemand total glücklich“, so lautet seine knappe Zusammenfassung.

Das kann meinen Zustand nicht zusammenfassen, aber glücklich sein, das muss wohl so ähnlich sein. Ich brauche noch einige Zeit, um wieder in halbwegs normale Gefilde zu kommen.

Auch in der Reflexion der Sitzung bin ich noch sehr mitgenommen. Ich weiß eigentlich nicht, wie mir geschehen ist. Was ich weiß, ist, dass es etwas ganz Besonderes war und dass es mich verändern wird.

Danach ist meine Partnerin dran; ich leite die Sitzung.

Bei Charlotte ist alles anders:

Der Weg in die Vergangenheit lässt sich mit leichten Unterstützungen (der Seminarleitung) recht gut finden und gehen.

Charlotte schildert eine Situation beim Versteckenspielen detailgenau. Ein Maisfeld, in dem sie mit einer Gruppe anderer Kinder spielt, das Weglaufen vor dem Bauern, ihre Kleidung, das Empfinden der Jahreszeit und vieles mehr.

Die Situation wird so detailgetreu geschildert, dass ich fast das Gefühl habe mittendrin zu stehen.

Als sie nach Hause kommt, wird sie von der Mutter ausgeschimpft, weil sie ihre Sonntagsschuhe beim Spielen anhatte.

Weiter in der Zeit zurück sieht sie sich als Kleinkind auf einer Bank mit den eigenen Zehen spielen. Sie sieht, wie sie von der Bank herunterrutscht und plötzlich Angst hat, sich an den Fixierträgern zu erhängen.

Dann führe ich sie noch weiter zurück: In der Schwangerschaft kann sie den Zustand in der Gebärmutter genau beschreiben, auch dass die Mutter wegen des hohen Alters ein wenig Angst vor einem Kind hat, dass sich aber beide Eltern dennoch sehr freuen.

Sie hat zwischenzeitlich heftigste Kopfschmerzen, die aber nach der Geburt wieder verschwunden sind. Sehr impulsiv wird sie, als es um die Suche nach ihrem Namen geht: „Ich will den, den ich mir ausgesucht habe.“

Besonders beeindruckend ist der Kontakt mit den beiden anderen Säuglingen im Kinderzimmer. Sie schildert genau die Räumlichkeiten, das Inventar und auch die Energien in diesem Raum.

Auf die Frage, ob sie von den anderen Säuglingen etwas mitbekomme, sagt sie: „Einem geht’s gut, er freut sich, während der andere große Angst hat“.

Dieser Säugling teilt mit: „Ich habe ein Karma mitgebracht, aber das soll und darf dich nicht belasten.“ Mir läuft es dabei kalt den Rücken herunter – irgendwie glaube ich es zu empfinden.

Anschließend kann sie die Ankunft zuhause genau beschreiben. Das Aussehen, die Emotionen der anwesenden Geschwister, die sich zwar freuen, aber zum Teil etwas eifersüchteln, den glücklichen Großvater und vieles mehr.

Danach beenden wir diese erste „richtige“ Rückführungsrunde.

Das war eine wahnsinnig spannende und hochemotionale Erfahrung.

Dieses Gefühl wird einige Zeit anhalten.

Mir war - warum auch immer – in der lila Flamme ein Kollege in den Sinn gekommen. Dieser erzählt mir Tage später von einem Traum mit einer lila Flamme und hochspannenden Emotionen.

Für mich wurde – und das sollten die folgenden Wochen und Monate zeigen – ein Schalter umgelegt.

Kapitel V

Innere Familie, Urlicht und Zwischenebene

Drittes Seminar

Themen: die Zwischenebene und die innere Familie.

Gibt es eine Steigerung von Vertrautheit?

Ja, denn das „Gruppenempfinden“ wird jedes Mal intensiver.

Menschen, die ich schon seit Jahren und Jahrzehnten kenne, sind mir weniger vertraut als diese neun Menschen – das ist schon verrückt.

Natürlich sind folgende Fragen weiterhin spannend: „Was kommt denn heute und morgen?“ und „Wer arbeitet mit wem?“ Fragen, die jedoch keine Unruhe oder Aufregung, sondern eine „wohlige“ Spannung erzeugen.

Mein privates Umfeld hat sich verändert, oder bin ich es, der sich verändert?

Gespräche verlaufen intensiver und sind weniger belanglos und sie haben einen größeren Tiefgang.

Die Spannungen zu einigen Personen haben nachgelassen, auch haben sich viele Kontakte deutlich intensiviert.

Hautkontakt und „Innigkeit“ sind Dinge, die ich fast vergessen hatte. Oder nie besaß. Nun kommt es immer häufiger vor, dass ich Bekannte zur Begrüßung umarme – vorher undenkbar.

Mit dem Bewusstsein dieser Veränderungen steige ich ein in das nächste Seminar;

Wir treffen uns und sind alle „frischer“ als beim letzten Mal. Selbst Peter ist trotz seiner anfänglichen Blässe anders drauf.

Themen an diesem Wochenende sind die Zwischenebene und die innere Familie.

Los geht es wie immer mit Theorie, wie immer ist es interessant und spannend.

Und wieder stelle ich mir die Frage: „Das soll echt so sein?“

Ich kann jedenfalls mit dem Gehörten mehr anfangen als mit der Geschichte „vom Tod und der Auferstehung in meinem Leibe“.

Ich habe immer an ein Weiterleben nach allem geglaubt, aber das, was mir durch die Institution Kirche an Erklärungen zum Thema Tod und Auferstehung gegeben wurde, hat mich nie überzeugt.

Aufgrund meines Berufes als Krankenpfleger, aber auch aus persönlichem Interesse waren das Thema Nahtoderfahrungen, die Bücher von Kübler Ross und ähnliches Material immer wichtig für mich.

Diese Erfahrungen finde ich in den Theorien an diesem Morgen ansatzweise wieder.

Nach der Theorie folgt eine kurze Pause und eine deutlich steigende Spannung bei mir: „Wird es heute klappen?“

Dann folgt die Aussage unserer Seminarleitung: „Ich glaube, das könnt ihr ohne Anschauungsübung, Wenn Ihr uns braucht, sind wir ja da.“

Das kommt etwas überraschend – doch wie wir wissen, ist das so.

Es kann losgehen, aber wer arbeitet heute mit wem?

„Die da oben“ hatten entschieden:

Peter und Horst – „Passt das?“ Warten wirs ab. Vor dem Wochenende war das die Konstellation, die ich mir am wenigsten vorstellen konnte.

Wir entscheiden uns, über die gewohnte Schwere und eine Tiefenentspannung mit Licht in die Sitzung einzusteigen. Peter macht das gut und ich komme super schnell in die Schwere, auch die Lichtübung ist in Ordnung.

Dann geht es in die Zwischenebene. Dabei habe ich ein wohliges Gefühl, eine ungewohnte Sicherheit erfüllt mich, eine große Vertrautheit ist spürbar.

Ich habe keine Bilder vor Augen, erkenne jedoch ein sehr angenehmes, warmes, behütendes Licht, und ich spüre deutlich, dass ich nicht alleine bin.

Ich spüre, dass ich anscheinend an einem fremden Ort bin, einem Ort, der mir nicht auf Anhieb bekannt vorkommt, aber dennoch das Bewusstsein in mir aufkommen lässt: „Hier war ich schon oft.“

Peter beginnt nun viele Fragen zu stellen, auch in Bezug auf mein letztes Leben.

Erinnerungen an ein letztes Leben habe ich nicht spontan, und ich habe auch noch kein neues Leben beschlossen. Doch ich weiß, wenn es sein muss, würde ich wieder gehen.

Dann fühle ich mich überredet und glaube noch etwas erledigen zu müssen. Dabei erlebe ich ein Gefühl der Spannung.

Auf die Frage: „Was sind deine Lernaufgaben?" fallen mir spontan mehrere Sachen ein:

∞ Meine wichtigste Aufgabe ist es zu helfen

∞ Außerdem will ich mich diesmal durchsetzen

∞ Emotionen soll ich lernen zu leben und zu spüren

∞ Außerdem will ich Sinn finden und die Leere überwinden

∞ Von meiner Mutter will ich die Traurigkeit abnehmen und spüre dabei eine intensive Spannung und Belastung sowie tiefste Dunkelheit, aber keinerlei Emotionen ihr gegenüber, ohne dabei selbst traurig zu sein

∞ Bei meinem Vater erfüllt mich eine große Freude, ein Gefühl, das ich nie im Zusammenhang mit ihm erwartet hätte. Wenn ich dies mit meinem Vater erleben wollte (Nähe, Freude, Gefühl, Zusammenhalt), dann habe ich in meinem jetzigen Leben allerhand versäumt

∞ Mit meiner Schwester I ist alles in Ordnung, also keine Besonderheiten

∞ Mit meiner Schwester II gibt es deutlich mehr „Geschichte“. Hier ist das Gemeinsame vorprogrammiert; aufeinander angewiesen sein, sich zu unterstützen sind Themen für das kommende Leben

„Wie oft warst du schon da?“, fragt Peter.

„900-mal“, antworte ich spontan. Was, so oft soll ich schon da gewesen sein? schießt es mir durch den Kopf.

„Und wie oft kommst du noch?“

„50-mal“, kommt auch bei dieser Frage sehr spontan. Das schockiert mich doch ein wenig.

Es geht weiter, denn die Themen des Aufgabenkatalogs sollen ja abgearbeitet werden. Es folgt der Weg ins Urlicht.

Es ist „interessant und nett“, aber das „Unheimliche“ ist es nicht. Nun, das muss es ja auch nicht.

Ich spüre ein Gefühl wie „behütet sein“, es ist irgendwie ein sehr gütiges Gefühl, das mich umschließt.

Wahrnehmen kann ich nicht nur ein angenehmes helles Licht, sondern genauso ein warmes, angenehmes schwarzes Licht - vertraut und freundlich. Später wird mir dieses Licht noch oft begegnen.

Peter führt mich über den bekannten Mechanismus zurück ins Hier und Heute. Ich bin erleichtert, denn so langsam „passiert“ ja doch etwas.

Es folgt die Sitzung bei Peter:

Als Anwender klappt es mit etwas Unterstützung der Seminarleitung schon ganz gut, von Übung zu Übung geht’s besser.

Irgendwie hab’ ich das Gefühl zumindest ansatzweise zu spüren, was bei Peter „so abgeht“.

Er ist in der glücklichen Lage auch visuell im Thema zu sein, jedoch bleiben bei ihm die begleitenden Emotionen teilweise aus.

Die Zwischenebene und der Weg zum Urlicht sind für ihn sehr intensiv, er empfindet das Urlicht als Heimat, „es ist wie Zuhause sein“.

Am Sonntag geht es zur inneren Familie. Bei der Einführung halte ich das alles für Symbolik, für die interne Gefühlswelt, männliche und weibliche Seiten und so weiter.

Wir beginnen mit einer Meditationsübung – „Erzengel Gabriel“ – eine schöne Übung.

Danach starten wir in die Sitzung zu unserem inneren Kind.

Bereits vor der Übung habe ich das Gefühl ein kickelndes Kind zu hören. Bin ich bekloppt?

Wir steigen wie gewohnt in die Sitzung ein und gelangen zum Haus der inneren Familie, zuerst zum inneren Kind.

Und dann ist er da, der Kontakt zum „Inneren Kind“. Und dieses Kind ist so real zu spüren, dass es sich sicher nicht nur um Symbolik handelt.

Das innere Kind heißt Sarah und ist acht Jahre alt. Ich spüre ein kleines, ängstliches Mädchen, das in der Ecke eines Raumes hockt.

Ich spüre dabei eine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit, ich spüre fehlende Wärme und große Einsamkeit. Dies ändert sich jedoch relativ schnell, als ich Sarah in den Arm nehme.

Das führt dazu, dass wir uns beide richtig gut fühlen. Sarah möchte, dass ich wiederkomme, was ich auch fest zusage.

Ich fühle mich jetzt irgendwie „vollständiger“.

Peters Übung klappt ähnlich gut, Unterstützung ist nur wenig nötig. Er findet sein inneres Kind – Peter Julius, ein blonder, kleiner, verkümmerter Junge, einsam, verlassen und alleine.

Die beiden versöhnen sich, spielen miteinander und verabreden sich für weitere Treffen.

Bei der nächsten Übung geht es um „Innere Frau und Innerer Mann“. So besuche auch ich die innere Frau und den inneren Mann, die ich beide als eher vertraut wahrnehme.

Ich habe das Gefühl, die Frau (Erika) versteckt sich, sie will sich nicht zeigen. Daraufhin suche ich zuerst den Mann (Paul) auf. Er benötigt viel Vertrauen, Liebe und ist sehr einsam.

Er versteht sich nicht mit der Frau, will Liebe und Vertrauen von ihr.

Er hat dies alles nicht, weil sie keinen Kontakt mehr miteinander hatten.

Die Seminarleitung hat zwischenzeitlich die Führung der Sitzung übernommen. Sie entfernt die Wand zwischen Mann und Frau, so stehen sie voreinander – sie will aber keinen weiteren Kontakt, denn ihr fehlen Vertrauen, Liebe und Nähe.

Jetzt werden die beiden „Höheren Selbst“ gebeten miteinander zu sprechen. Es wird heller – beide gehen aufeinander zu. Ich nehme die beiden an die Hand und gehe mit ihnen auf die Wiese wo Sarah bereits auf uns wartet.

Die „Höheren Selbst“ vereinigen sich nun und werden aufgefordert sich mit mir zu vereinigen. Bis dahin bestanden bei mir immer noch viele Fragezeichen. Ist das alles Einbildung, Täuschung oder was?

Doch: Was nun folgt, ist schon sehr suspekt- und gleichzeitig überaus intensiv.

Ich spüre, wie sich diese drei Personen wie in einem Sturm als große Blase unter meinem Brustbein einfinden und „Einzug halten“. Sie benötigen dermaßen viel Platz, dass mein Brustkorb zu zerspringen scheint. Dann spüre ich mein Herz (dieses Gefühl kenne ich nicht).

Wollen sie dort bleiben und „wohnen“?

Das soeben Erlebte war tierisch spannend, sehr wohltuend, vervollständigend - kurz intensiv.

Der „Einzug“ der Inneren Familie war sehr beeindruckend, zwar nicht so intensiv wie die lila Flamme am letzten Wochenende, und in der Zeitspanne nicht so umfangreich, aber doch sehr, sehr erfüllend. Diese drei sind existent, das ist mir jetzt klar, und sie gehören zu mir. Ich will sie behalten und spüre, dass wir uns brauchen. Wir helfen einander und unterstützen uns.

In einer Übung zuhause besuche ich die drei ohne fremde Hilfe und spüre, dass sie zu mir gehören. Drei, die mir helfen, „ich zu sein“.

Am Ende des Wochenendes folgen wie immer ein Rückblick und eine Abfrage, wie es dem Einzelnen geht. Alle hatten bewegende Erfahrungen in der Zwischenebene und im Urlicht, aber auch mit ihren inneren Familien. Interessant war es bei Maria, die eine sehr heftige Auseinandersetzung mit der inneren Frau hatte – eine „echte Kratzbürste“.

Es war wieder ein sehr interessantes Seminar, das viel Neues gebracht und meine Emotionen durcheinander gewirbelt hat.