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Es sprach einmal der Hahn zum Huhn Was liegt an, was machen wir denn nun? Immer krähend auf der Miste stehen, und auf die blöden Hühner sehen. Tag ein, Tag aus, ich will nicht mehr, es muss hier eine Lösung her. Ich will heraus aus diesem Zwang, drum änd´ich meinen Hahngesang.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Name: Caspar de Fries
Schriftsteller
Zitat: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben
Texte und Bildmaterialien:
Caspar de Fries
Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 28.11.2013
Dieses Buch soll in Gedichtform einen kleinen Einblick in das Denken der Tiere vermitteln. So nach dem Motto:
"Kein Tier ist frei, es ist dem Menschen untertan."
Selbstverständlich soll man nicht Alles so ernst nehmen, ein bisschen Humor ist doch erlaubt, oder?
Ich wünsche viel Lesespass in "Der Welt der Tiere".
Es sprach einmal der Hahn zum Huhn
Was liegt an, was machen wir denn nun?
Immer krähend auf der Miste stehen,
und auf die blöden Hühner sehen.
Tag ein, Tag aus, ich will nicht mehr,
es muss hier eine Lösung her.
Ich will heraus aus diesem Zwang,
drum änd´ich meinen Hahngesang.
Kein schrilles Kikerikiegeschrei,
sondern warmes zartes Allerlei,
ich werde meine Stimme schulen,
um die besten Hennen buhlen.
Ihr werd`sehen, ihr jungen Hüpfer,
wenn ihr kommt als Eierschlüpfer.
Ich werde zarte Bande knüpfen,
in die Gestalt des Dressmanns schlüpfen,
als Hahnenmann wird`ihr mich wählen,
lasst euch nicht von dem Nachwuchs quälen,
Ich werde sein der große Zampadur,
der Held, der ist für Damen nur,
ich werd` sein der große Gockelhahn,
spring auf die Henn`und mach sie an.
Mein Kamm, der schwillt nach jedem Stich,
die Hennen wispern, wir lieben dich,
bis dann es schallt im Hühnerzwinger,
der Hahn der brings`, er ist der Bringer.
Eine Ziege, ein Hammel und ein fettgemästetes Schwein wurden gemeinsam auf einem Karren zum Markt gefahren. Die Ziege reckte ihren Hals und schaute neugierig in die Landschaft. Der Hammel hing seinen Gedanken nach. Nur das Schwein war aufsässig und fand gar keine Freude an diesem Ausflug. Es schrie so entsetzlich, dass es sogar dem gutmütigen Hammel zu viel wurde.
"Warum machst du denn so einen Lärm? Man kann dabei ja keinen vernünftigen Gedanken fassen." Auch die Ziege schimpfte mit dem Schwein und meckerte:
"Hör endlich auf mit dem albernen Gezeter und benimm dich anständig. Schau dir die herrlichen, saftigen Wiesen an und sei dankbar dafür, dass du gefahren wirst und nicht zu Fuß gehen musst."
"Törichte Ziege, dummer Hammel", schnäuzte das Schwein, "ihr haltet euch wohl für sehr klug und gebildet, dass ihr mir Vorschriften machen wollt. Glaubt ihr denn, dass der Bauer uns allein zu unserem Vergnügen herumkutschiert? Hättet ihr nur ein Fünkchen Verstand, dann wüsstet ihr, auf welchem Weg wir uns befinden. Bestimmt denkt die leichtsinnige Ziege, man will auf dem Markt nur ihre Milch verkaufen. Du, törichter Hammel, glaubst vielleicht, dass man es einzig auf deine Wolle abgesehen hat. Ich aber für meinen Teil weiß es ganz genau, dass man mich mit dem vielen guten Essen ausschließlich zu dem Zweck vollgestopft hat, weil man mich töten und verspeisen will. Darum lasst mich um Hilfe schreien, solange ich es noch kann!"
"Wenn du schon so verständig bist", rief die Ziege zornig, weil das Schwein sie beunruhigt und ihr die schöne Fahrt verdorben hatte, "dann höre auch auf zu jammern! Du weißt, dein Unheil steht fest, was hilft also noch das Weinen und Klagen, wenn du doch nichts mehr ändern kannst?"
Ein Hahn schaut auf ein Entelein,
es watschelte allein daher.
Kein Henn`kam zu seim Stelldichein.
Sie mochten ihn nicht mehr.
Drum fragt er schnell das Entelein,
wie ist`s mit Liebe so bestellt?
Möchst Du heut mein Hennlein sein?
Nein, sagt sie, Du bist kein Held,
Du bist ein Hahn und auf dem Mist,
eine Ente bleibt da, wo du nicht bist.
Wer ackert da bei jedem Wetter,
es ist der Ochs, der Bauer und sein Vetter.
Furche um Furche ziehen sie,
mit dem alten Ochs, das arme Vieh.
Sein`Schädel hält er tief gesenkt,
denn heute kriegt er nichts geschenkt.
Doch weiter will er nicht mehr ziehen,
das Kreuz tut weh, nach vielen Mühen.
Am Acker fließt ein Bächelein,
da hält er seinen Schädel rein.
Er legt sich müde in das Gras,
die Arbeit macht so recht kein`Spass.
Die Englein singen ihm ins Ohr,
komm Ochs, da oben ist ein großes Tor,
für alle Tiere ist es hier zu Ende,
bevor du kommst in Metzgers Hände.