Die Zeit heilt nicht immer alle Wunden - Günter Faßbender - E-Book

Die Zeit heilt nicht immer alle Wunden E-Book

Günter Faßbender

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Beschreibung

Traumata sind belastende Erfahrungen, die das Leben eines Menschen tiefgreifend beeinflussen können. Sie können durch Unfälle, Missbrauch, Krieg oder andere traumatische Ereignisse ausgelöst werden und hinterlassen oft tiefe seelische Wunden. Doch es gibt Hoffnung, Traumata zu überwinden und ein erfülltes Leben zu führen. Um Traumata zu überwinden, ist es entscheidend, das Trauma zu verstehen. Betroffene sollten sich bewusst machen, dass ihre Reaktionen auf das Trauma normal sind. Zu verstehen, was ein Trauma ist, was bei einem Trauma im Gehirn passiert und welche Folgestörungen ein Trauma auslösen kann, ist der erste Schritt einer Trauma-Verarbeitung. Die Zeit heilt nicht alle Wunden ist ein umfassendes und informatives Buch, das Ihnen alles Wissenswerte über die Trauma-Folgen und der Methode EMDR vermittelt. Es ist ein hilfreicher Ratgeber für Menschen, die an den Folgen eines Traumas leiden und sich für die Methode EMDR interessieren. Dieses Buch soll nicht nur eine Auseinandersetzung mit den Schatten der Vergangenheit sein, sondern auch ein strahlendes Licht der Hoffnung, das Sie auf Ihrem Weg der Heilung begleiten möchte. Vielfältige Trauma-Übungen und Möglichkeiten der Selbsthilfe, sollen Trauma Opfer helfen, sich vor und während einer Traumatherapie zu stabilisieren. Angehörige und Freunde von Trauma-Opfern erhalten Informationen und Hilfestellungen. Persönliche Erfahrungsberichte von Menschen, die mithilfe der EMDR-Therapie ihre traumatischen Erlebnisse bewältigt haben, sollen Trauma Opfern Mut geben, sich auf eine Traumatherapie einzulassen, um ihre psychischen und körperlichen Wunden zu heilen. Dieses Buch soll nicht nur eine Auseinandersetzung mit den Schatten der Vergangenheit sein, sondern auch ein strahlendes Licht der Hoffnung, das Sie auf Ihrem Weg der Heilung begleiten möchte.

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Seitenzahl: 133

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Table of Contents

Trauma verstehen

Was passiert im Gehirn bei einem Trauma?

Arten von Traumata

Mögliche Folgen nach einem Trauma können sein:

Was ist eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)?

Trauma und Sucht

EMDR-Traumatherapie

Verlauf einer Traumatherapie mit EMDR?

Was sind die Wirkfaktoren der EMDR-Traumatherapie

Brainlog, ein erweitertes Verfahren der EMDR-Traumatherapie

Brainspotting

Erfahrungsberichte EMDR-Traumatherapie

Traumatherapie-Übungen

Spezielle Stabilisierungsübungen

Die Progressive Muskelentspannug

Inneres-Kind-Arbeit

EFT – Die emotionalen Freiheitstechnik

Trauma-Selbsthilfe

Trauma Verarbeitungstechniken

Focusing – Des Körpers eigene Psychotherapie

Affinationen

Hilfreiche Literatur:

Information für Angehörige

ImpressumH. Günter FaßbenderMarkgrafenstraße 441515 GrevenbroichE-Mail: [email protected]://www.traumatherapie-praxis.deAlle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Daten, Hinweise etc. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt und von ihm mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Fehler sind trotzdem nicht auszuschließen. Daher erfolgen die Angaben ohne Garantie des Verlags oder des Autors.Das Buch, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung, ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig und strafbar.© 2023 Günter FaßbenderBildnachweis: Canva, https://www.canva.com/, Adobe, https://www.adobe.com/Herstellung und Verlag: ISBN:

EinleitungViele traumatisierte Menschen schrecken vor dem Weg zu einem Therapeuten zurück, da sie Angst davor haben, erneut über die schrecklichen Ereignisse reden zu müssen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Zudem befürchten viele, dass sie ihren Alltag während einer Therapie überhaupt nicht mehr meistern können. Traumatische Erfahrungen lassen sich jedoch nicht einfach abschütteln, denn sie sind Teil der eigenen Geschichte.Die Zeit heilt nicht immer alle Wunden. Bei etwa 20 % der Menschen, die eine traumatische Situation erleben, entwickelt sich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Dieses Buch richtet sich in erster Linie an Menschen, die ein traumatisches Erlebnis erfahren mussten, was sie emotional, mental und körperlich zutiefst erschüttert hat.Dieses Buch soll nicht nur eine Auseinandersetzung mit den Schatten der Vergangenheit sein, sondern auch ein strahlendes Licht der Hoffnung, das Sie auf Ihrem Weg der Heilung begleiten möchte.Die EMDR-Traumatherapie (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), hat sich in den letzten Jahrzehnten als eine äußerst wirksame Methode erwiesen, um traumatische Erinnerungen zu verarbeiten und deren belastende Auswirkungen zu mindern. Die therapeutische Methode basiert auf dem Verständnis, dass traumatische Erfahrungen im Gehirn anders als alltägliche Erfahrungen verarbeitet werden und dadurch zu lang anhaltenden emotionalen und psychischen Belastungen führen können.EMDR nutzt die natürliche Fähigkeit unseres Gehirns zur Selbstheilung, um traumatische Erinnerungen neu zu verarbeiten.Die EMDR-Traumatherapie bietet einen Weg, um die tief verwurzelten Verletzungen zu heilen, die uns bisher gefangen gehalten haben, und uns zu ermöglichen, unsere inneren Wunden zu überwinden und ein erfülltes Leben zurückzugewinnen.Persönliche Erfahrungsberichte von Menschen, die mithilfe der EMDR-Therapie ihre traumatischen Erlebnisse bewältigt haben, sollen Trauma Opfern Mut geben, sich auf eine Traumatherapie einzulassen, um ihre psychischen und körperlichen Wunden zu heilen.Ich möchte betonen, dass dieses Buch nicht dazu gedacht ist, eine professionelle Therapie zu ersetzen. Vielmehr soll es Ihnen als Einführung dienen und Sie ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie sich mit traumatischen Erlebnissen konfrontiert sehen. Eine kompetente und erfahrene EMDR-Therapeutin oder ein Therapeut kann Sie auf Ihrem Weg zur Heilung begleiten und individuell auf Ihre Bedürfnisse eingehen.

Inhalt

Trauma verstehen

Was passiert im Gehirn bei einem Trauma?

Arten von Traumata

Mögliche Folgen nach einem Trauma können sein:

Was ist eine PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)?

Trauma und Sucht

EMDR-Traumatherapie

Verlauf einer Traumatherapie mit EMDR?

Was sind die Wirkfaktoren der EMDR-Traumatherapie

Brainlog, ein erweitertes Verfahren der EMDR-Traumatherapie

Brainspotting

Erfahrungsberichte EMDR-Traumatherapie

Traumatherapie-Übungen

Spezielle Stabilisierungsübungen

Die Progressive Muskelentspannug

Inneres-Kind-Arbeit

EFT – Die emotionalen Freiheitstechnik

Trauma-Selbsthilfe

Trauma Verarbeitungstechniken

Focusing – Des Körpers eigene Psychotherapie

Affinationen

Hilfreiche Literatur:

Information für Angehörige

Trauma verstehenZu verstehen, was ein Trauma ist, was bei einem Trauma im Gehirn passiert und welche Folgestörungen ein Trauma auslösen kann, ist der erste Schritt einer Trauma-Verarbeitung. Informieren Sie sich über PTBS, um ein besseres Verständnis der Erkrankung zu entwickeln. Lernen Sie, wie Trauma das Gehirn und den Körper beeinflusst und welche Symptome auftreten können. Dieses Wissen kann Ihnen helfen, die Reaktionen Ihres eigenen Körpers besser zu verstehen und sich weniger machtlos zu fühlen.Das Wort „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Wunde“, eine tiefe Verletzung der Seele. Traumatisch kann jede Situation oder Erfahrung sein, die in einer Person einen Zustand der Verwirrung, des Schocks, das Gefühl des Kontrollverlustes, der Angst, der Hilflosigkeit und der Handlungsunfähigkeit auslöst. All das sind normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis. Bei einer traumatisch erlebten Lebenserfahrung kommt es zur „Dissoziation“, d.h. zur Unterbrechung des Austausches der Information der beiden Gehirnhälften. Als Folge kann unser Gehirn Sinneseindrücke nicht mehr in einem rationalen und emotionalen Gesamtzusammenhang abbilden und verarbeiten. Dadurch wird eine adäquate Bewältigung verhindert. Es kommt zu einem Gefühl der Erstarrung. So wie ein Tier, das nicht mehr angreifen, aber auch nicht fliehen kann, sich Tod stellt. Der Betroffene wird durch das plötzliche Auftreten, die Heftigkeit und Intensität, langanhaltend und permanent ansteigend in einen Schreck-, Schock- und Stresszustand versetzt.Ob eine Situation etc. als traumatisch erlebt wird, ist immer sehr individuell. Was für den einen Menschen traumatisch ist, muss für jemand anderen nicht traumatisch sein. Forschungsergebnisse belegen, dass über Trauma informierte Menschen, traumatische Erlebnisse wesentlich besser verarbeiten.In der ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme). wird Trauma Störung mit folgenden Kriterien beschrieben:

A. Die Betroffenen sind einem kurz oder lang anhaltenden Ereignis oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das nahezu bei jedem Menschen tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde.B. Es bestehen anhaltende Erinnerungen oder ein Wiedererleben der Belastung durch aufdringliche Nachhallerinnerungen (Flash-backs), lebendige Erinnerungen, sich wiederholende Träume und durch innere Bedrängnis in Situationen, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen. C. Umstände, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen, werden möglichst vermieden. D. Teilweise oder vollständige Unfähigkeit, sich an einige wichtige Aspekte der Belastung zu erinnern. Anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung (nicht vorhanden vor der Belastung) mit zwei der folgenden Merkmale: a. Ein- und Durchschlafstörungen b. Reizbarkeit oder Wutausbrüche c. Konzentrationsschwierigkeiten d. Hypervigilanz (erhöhte Wachsamkeit/vegetative Übererregung)e. erhöhte Schreckhaftigkeit E. Die Kriterien B., C. und D. treten innerhalb von sechs Monaten nach dem Belastungsereignis oder nach Ende einer Belastungsperiode auf (Dilling u.a. 2000: 121 f.).Traumatisierte Menschen wagen häufig nicht, über ihre Erlebnisse zu sprechen. Dahinter steckt oft die Sorge, nicht ernst genommen zu werden, nicht glaubwürdig zu erscheinen oder für verrückt erklärt zu werden. Aus dem Wunsch heraus, möglichst normal zu funktionieren, werden die mit den traumatischen Ereignissen verbundenen Sorgen und Nöte oft jahrelang verschwiegen. Viele Betroffene befürchten außerdem, dass eine Auseinandersetzung mit dem Trauma ihren Zustand verschlimmern könnte. Diese Befürchtung ist jedoch unbegründet. Es konnte im Gegenteil gezeigt werden, dass die aktive Auseinandersetzung mit der Trauma-Erinnerung den Teufelskreis der Vermeidung durchbricht und zu einer deutlichen Verbesserung führen kann.

Was passiert im Gehirn bei einem Trauma?

Obwohl die Erfahrungen von Traumata vielfältig sind, gibt es einige gemeinsame neurologische Reaktionen, die im Gehirn auftreten. Bei traumatischen Erfahrungen wird die natürliche, sonst selbstständig funktionierende Informationsverarbeitung einer Person gestört. Die mit der traumatischen Situation verbundenen Informationen (Gefühle, Körperempfindungen, Gedanken, äußere Abläufe, Verhaltensweisen etc.) bleiben unverarbeitet. Im Gehirn entstehen "Blockierungen", wodurch das Erlebte isoliert bleibt. Im Trauma Gedächtnis bleibt das Trauma unsortiert und unverarbeitet abgespeichert. Ein Merkmal des Trauma-Gedächtnisses bei PTBS ist die fragmentierte Natur der Erinnerungen. Die traumatischen Erfahrungen werden oft nicht als eine Geschichte gespeichert, sondern als isolierte Bruchstücke. Dies kann dazu führen, dass sich die Betroffenen später nur an Bruchstücke des Geschehens erinnern oder bestimmte Aspekte des Traumas besonders intensiv und lebhaft im Gedächtnis haften bleiben. Dadurch haben die Betroffenen Schwierigkeiten, das Trauma in einen klaren zeitlichen Kontext zu setzen und sie können auch Mühe haben, die Ereignisse in der richtigen Reihenfolge zu erinnern. Dies kann zu einer weiteren Belastung führen, da das Fehlen eines klaren Verständnisses der Erinnerung die Verarbeitung erschwert.Insgesamt bleibt das Trauma Gedächtnis bei PTBS ein Thema, das weiterhin intensiv erforscht wird. Die vielschichtige Natur der posttraumatischen Belastungsstörung und die Art und Weise, wie traumatische Erinnerungen im Gehirn verarbeitet werden, sind von großem Interesse für Wissenschaftler, Therapeuten und Betroffene gleichermaßen. Ein tieferes Verständnis dieser Mechanismen könnte dazu beitragen, dass Menschen, die an PTBS leiden, besser unterstützt und behandelt werden können, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre Traumata zu überwinden.Eine besondere Herausforderung für Menschen mit PTBS besteht darin, dass das Trauma Gedächtnis oft von einem Mangel an Kontrolle begleitet wird. Die Erinnerungen können unerwartet auftauchen und die Betroffenen in Situationen bringen, in denen sie sich hilflos fühlen.Die folgende Metapher verdeutlicht die Funktionsweise des Trauma-Gedächtnisses anschaulich:Das Trauma ist im Arbeitsspeicher eines PCs unformatiert und zerstückelt abgespeichert. Es bleibt im Arbeitsspeicher und kann nicht sortiert auf der Festplatte eingeordnet und abgespeichert werden.Traumatische Erfahrungen können das Gehirn auf vielfältige Weise beeinflussen, aber das bedeutet nicht, dass Heilung unmöglich ist. Das Gehirn hat eine erstaunliche Fähigkeit zur Anpassung und Neuprogrammierung. Mit der richtigen Unterstützung und Therapie können Menschen, die traumatische Ereignisse erlebt haben, ihre neurologischen Verbindungen stärken und gesündere Bewältigungsmechanismen entwickeln.Eine Traumatherapie mit EMDR kann helfen, die natürliche Informationsverarbeitung wieder zu aktivieren und die Auflösung des Traumas im Sinne einer Neuverarbeitung zu fördern.Etwa 80 % der Menschen erleben in ihrem Leben eine Situation, die zu einer psychischen Traumatisierung führen kann. Während etwa zwei Drittel der Menschen solche Schicksalsschläge nach einiger Zeit mehr oder weniger gut selbst bewältigen können, benötigen einige Menschen psychotherapeutische Hilfe bei der Bewältigung der Traumafolgestörungen. Was von einer Person als traumatisch erlebt wird und das Risiko nach einem Trauma eine PTBS zu entwickeln hängt u.a. davon ab:die Art des erlebten Traumas, dem Alter, der seelischen Widerstandskraft (Resilienz) dem soziale Umwelt (die soziale Unterstützung)und wie lange es dauert, wieder ein Gefühl der Sicherheit herstellen zu können.Die Gedanken, Gefühle und körperliche Reaktionen nach einem Trauma sind vollkommen normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis.Betroffene greifen oft zu Strategien, die zwar kurzfristig etwas Entlastung bringen, langfristig jedoch die PTBS-Symptome aufrechterhalten.Beispiele sind:Gedanken an das traumatische Ereignis unterdrücken

Situationen, die an das Trauma-Geschehen erinnern könnten, vermeidensich zurückziehennicht über das Trauma und ihre Gefühle zu sprechenpositive Aktivitäten aufgebenGrübeln, was sie falsch gemacht habensich mit Alkohol, Medikamenten oder Drogen zu betäuben

Arten von Traumata

Ein Trauma ist eine tiefe Verletzung der Seele, die Zeit braucht, um zu heilen. „Aber, die Zeit heilt nicht immer alle Wunden“ Je nach Schwere der traumatischen Situation erholt sich der Betroffene nicht aus eigener Kraft und es können posttraumatische Belastungsstörungen entstehen. Akutes Trauma/Schocktrauma/MonotraumaAkutes Trauma ist die Reaktion auf ein einzelnes, stressiges oder gefährliches Ereignis. Dies könnten ein Autounfall, ein gewalttätiger Überfall oder ein Naturereignis wie eine Überschwemmung oder ein Erdbeben sein. Menschen, die ein akutes Trauma erleben, können Symptome wie intensive Angst, Unruhe, Schlaflosigkeit und Verwirrung zeigen. Eine akute Belastungsreaktion muss nicht zwangsläufig zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen. Die Symptome können in den ersten Wochen allmählich zurückgehen und auch ganz verschwinden.Ein Monotrauma ist ein einzelnes belastendes Ereignis, das eine starke emotionale Reaktion hervorruft und in der Regel innerhalb eines kurzen Zeitraums stattfindet. Beispiele für Monotraumata könnten sein: ein Autounfall, ein Einbruch, ein Überfall, der plötzliche Verlust eines geliebten Menschen oder ein schwerer Unfall. Diese Ereignisse können bei den Betroffenen sofort starke Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit hervorrufen.Menschen, die ein Monotrauma erleben, können verschiedene Symptome zeigen, wie zum Beispiel Flashbacks, Schlafstörungen, erhöhte Nervosität und das Vermeiden von Situationen oder Orten, die mit dem traumatischen Ereignis in Verbindung stehen. In den meisten Fällen sind diese Symptome vorübergehend und verschwinden innerhalb weniger Wochen von selbst. Ein Schocktrauma ist ein akutes, überwältigendes Ereignis oder eine Serie von Ereignissen, die eine extreme Bedrohung für das Leben oder die körperliche Unversehrtheit darstellen. Es tritt normalerweise unerwartet auf und hinterlässt die Betroffenen oft mit einem Gefühl der völligen Hilflosigkeit. Beispiele für Schocktraumata können sein: Naturkatastrophen, bewaffnete Konflikte, sexuelle Übergriffe oder schwere körperliche Verletzungen.Im Gegensatz zum Monotrauma kann ein Schocktrauma anhaltende und tiefgreifende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Viele Betroffene entwickeln eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die sich durch wiederkehrende Flashbacks, Albträume, Angstzustände und Erinnerungen, manifestieren können. Andere könnten sich von der Gesellschaft zurückziehen, soziale Beziehungen meiden und sich in einen Zustand der Isolation begeben. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Reaktionen auf ein Monotrauma von Person zu Person sehr unterschiedlich sein können.Chronisches TraumaMenschen, die unter chronischem psychischem Trauma leiden, haben häufig eine Geschichte von wiederholten traumatischen Erfahrungen, die über einen längeren Zeitraum andauern. Diese Erfahrungen können emotionaler, physischer oder sozialer Natur sein und haben oft tiefgreifende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person.Die Ursachen für chronisches psychisches Trauma können vielfältig sein. Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, das von häuslicher Gewalt, emotionaler Vernachlässigung oder Missbrauch geprägt ist, laufen Gefahr, traumatisiert zu werden. Auch Menschen, die über einen längeren Zeitraum hinweg Diskriminierung, Armut, Kriege oder Naturkatastrophen erleben, können chronisch traumatisiert sein. Solche Erfahrungen können das Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und Bindungen zu anderen Menschen nachhaltig beeinflussen.Die Auswirkungen chronischer psychischer Traumata sind vielfältig und können das Leben der Betroffenen auf verschiedene Weisen beeinflussen. Häufig treten Symptome wie Angstzustände, Depressionen, Schlafstörungen, Flashbacks und Albträume auf. Die Betroffenen können Schwierigkeiten haben, Beziehungen aufbauen und aufrechterhalten zu können, da das Vertrauen in andere Menschen oft stark beeinträchtigt ist. Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein können stark gelitten haben.Chronisches Trauma beeinflusst nicht nur die Psyche, sondern auch den Körper. Menschen, die chronischem Trauma ausgesetzt sind, können unter einer Vielzahl von psychischen und körperlichen Symptomen leiden. Zu den psychischen Symptomen gehören Angst, Depression, wiederkehrende Albträume, Panikattacken, Vermeidungsverhalten, emotionale Taubheit, Konzentrationsschwierigkeiten und ein gestörtes Selbstwertgefühl.Körperliche Symptome können sich in Form von Schlafstörungen, chronischen Schmerzen, Migräne, Herz-Kreislauf-Problemen und einem geschwächten Immunsystem zeigen.

Komplexe Traumata/MultitraumaKomplexe Traumata oder Multitrauma beziehen sich auf schwere und wiederholte traumatische Ereignisse, die das Leben eines Individuums auf vielfältige Weise beeinflussen können. Diese Art von Trauma kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel körperliche oder sexuelle Gewalt, Vernachlässigung, häusliche Gewalt, Kriegserfahrungen oder andere lebensbedrohliche Situationen.Im Gegensatz zu einem einzelnen Trauma, bei dem eine Person ein bestimmtes Ereignis erlebt, das sie tief erschüttert, ist ein komplexes Trauma ein Zustand, in dem eine Person über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholt traumatischen Situationen ausgesetzt ist. Dies kann zu einer Vielzahl von physischen, emotionalen und psychischen Folgen führen, die oft miteinander verflochten sind und sich gegenseitig emotional beeinflussen können.Ein solches Trauma kann dazu führen, dass Menschen Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle zu regulieren, Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten oder sich selbst als wertvoll und liebenswert anzusehen. Es kann zu Angstzuständen, Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und anderen psychischen Gesundheitsproblemen führen. Die Betroffenen können auch körperliche Symptome entwickeln, die auf eine lange anhaltende Belastung des Nervensystems zurückzuführen sind.EntwicklungstraumaEntwicklungstrauma bezieht sich auf traumatische Erlebnisse und belastende Lebensbedingungen während der kindlichen Entwicklung. Diese Erfahrungen können das Verhalten, die Emotionen und die Wahrnehmung eines Kindes dauerhaft beeinflussen. Solche Traumata können viele Formen annehmen, darunter Missbrauch, Vernachlässigung, familiäre Konflikte, Verlust eines geliebten Menschen, fehlende sichere Bindung und schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Entwicklungstrauma kann dazu führen, dass Kinder und Jugendliche Schwierigkeiten haben, Vertrauen aufbauen, emotionale Bindungen eingehen und ihre Gefühle angemessen ausdrücken zu können.Sekundäres TraumaSekundäres Trauma bezeichnet eine spezifische Form der psychischen Belastung, die Menschen erleben können, die in engem Kontakt mit traumatisierten Personen stehen oder regelmäßig mit traumatischen Inhalten konfrontiert werden. Dieses Phänomen tritt häufig bei Menschen auf, die in helfenden Berufen arbeiten, wie zum Beispiel medizinisches Personal, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Rettungskräfte und Journalisten, aber auch in anderen Bereichen, in denen traumatische Geschichten oder Erlebnisse präsent sind.Im Gegensatz zur primären Traumatisierung, die direkt von einem traumatischen Ereignis ausgeht, entwickelt sich das sekundäre Trauma bei Menschen, die mit den Opfern arbeiten. Indem sie sich empathisch in die Erfahrungen anderer hineinversetzen, können sie die emotionalen Belastungen und Symptome des Traumas aufnehmen und selbst davon betroffen sein. Es kann zu ähnlichen Symptomen wie bei der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) kommen, wie zum Beispiel Flashbacks, Albträume, Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen und soziale Isolation.