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Zum Angebot ihres Hotels gehören auch medizinische Untersuchungen. Aber wie funktioniert das genau mit der Anmeldung? Zufällig erfährt sie, dass einer der hier herumlaufenden Männer Arzt ist. Angeblich ist er rein privat hier. Trotzdem spricht sie ihn an, ob sie nicht einen „Termin“ vereinbaren kann …
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Veröffentlichungsjahr: 2018
An sich hatte Marion nur eine nette, ruhige Reise buchen wollen. Wo es auch keine Rolle spielte, wenn das Hotel ein bisschen besser und teurer war. Nun schwamm sie noch ein wenig durch das Wasser, das sich angenehm warm anfühlte. Vielleicht sollte sie sich danach nach einer Massage erkundigen, oder besser nach diesen angeblich möglichen Untersuchungen. Zwar fühlte sie sich gesund, und seit ihrer Ankunft hier noch mehr, aber schaden konnte es kaum.
Sie blieb am Beckenrand, planschte noch etwas im Wasser, und sah sich um. Konnte es sein, dass manche der Männer zum Personal gehörten? Im Fitness-Bereich sollten sie vielleicht eine Anregung zum Trainieren darstellen, und würden auf Anfrage auch gern Auskünfte geben. Aber sie konnte ja nicht einfach jeden Typen hier anquatschen und sollte lieber noch einmal an der Rezeption fragen. Sie stieg aus dem Wasser und ließ ihren Blick durch das riesige Fenster über das weite Tal schweifen, wo sich das Hotel an einem Hang befand. Es war erst einmal genug, und sie machte sich auf den Weg zur den Duschen.
Nur in ihr Badetuch gehüllt wanderte sie durch die Gänge und würde am Nachmittag wohl wieder in das Thermalbad gehen. Schließlich war es vom Hotel aus direkt zugänglich und unbeschränkt im Preis inbegriffen. Hoffentlich hatte sie sich nicht sportlich übernommen, aber eine Dusche würde ihr sicherlich gut tun. Sie öffnete die Tür – und ein komplett nackter Mann stand in dem Raum und ein anderer unter einer der Duschen. Toll, sie hatte den Männer-Duschraum erwischt. Noch schien sie niemand aufgefallen zu sein. Sie beschloss, die Gelegenheit zu nutzen und ihren Blick noch ein paar Sekunden länger auf diesen einen Typen gerichtet zu lassen. Sie hatte ihn bereits hier gesehen, und er wurde von jemand Hannes genannt, oder? Nötig schien er irgendwelche Gymnasik-Übungen nicht mehr wirklich zu haben. Oder er wollte seine Muskelmasse einfach so erhalten, wie sie war? Seine männliche Ausstattung hing zwar völlig schlaff herunter, war aber bereits so von eindrucksvoller Größe.
Verdammt, jemand blickte zu ihr – schnell weg. Sie dachte an eine ähnliche Szene in den Umkleideräumen in einem Bad, wo ein Mann wohl versehentlich eintreten wollte und zwei Sekunden später von dort verwiesen worden war. Warum war sie ihm damals nicht gefolgt? War doch süß gewesen und hatte sich doch nur geirrt. Hatte ihr Hannes nachgeblickt, oder wie immer er hieß? Egal, schnell weg.
Im Damen-Duschraum setzte sie sich erst einmal auf eine Bank und atmete tief durch. Immerhin, so wie sie das mitbekommen hatte, hätte sie durchaus einige Schritte in den Raum machen könnten. Wahrscheinlich wären ihr einige Pfiffe sicher gewesen, und sie hätte allen zulächeln können. Und dann mitten im Raum eine Massenorgie – klar. Oder doch nur in ihrer Fantasie, die bereits im Vollbetrieb arbeitete. Vor ihr erschien Hannes, der Muskeltyp. Dieses Mal hatte er einen Ständer, der steil von ihm abstand. Auch wenn die Länge fast übertrieben sein mochte, konnte er sicherlich gut damit umgehen. So wie bei diesem Erlebnis vor bereits zu langer Zeit. Beim ersten Anblick war sie zurückgeschreckt. Doch sie hatte das Gefühl die ganze Zeit genossen, so richtig ausgefüllt zu sein und zart und dennoch mit aller Deutlichkeit genommen zu werden. Zu mehr als einer kurzen Affäre war die Sache jedoch nicht geworden. Eines war ihr jedoch klar: Ihre Träume sollte sie vielleicht doch auf ihrem Zimmer fortsetzen, wenn es schon allein sein musste. Und wenn er ihr wieder über den Weg lief, konnte sie in Ruhe ihre Möglichkeiten erforschen. Vielleicht beim Abendessen? Er hatte ihr doch zugelächelt, oder?
Bevor sie ihn einfach so anquatschte, wollte sie lieber vorsichtig mit einigen der Frauen hier reden, die ihr im Speisesaal aufgefallen waren. Zumindest manche hier sahen so aus, als gehörten sie bereits seit einigen Jahren zum Stammpublikum. Er womöglich auch? Ob die dachten, sie würde auf ihn stehen und nicht nur neugierig sein, war ihr ziemlich egal.
„Ist vielleicht eine blöde Frage“, wandte sie sich an diese allein an einem Ecktisch sitzende Dame, „aber dieser Mann hier …“
„Oh, Sie meinen … wie heißte er, Hannes Irgendwas? Der ist sonst Arzt hier … aber jetzt macht er privat Urlaub, mit seiner Frau. Ich weiß nicht, wo die ständig ist, trainiert vielleicht allein in der Damen-Abteilung.“
„Oh!“
Marion musste sich erst einmal hinsetzen und sehr tief durchatmen. Das konnte doch nicht wahr sein! Andererseits, warum schien es für seine Frau kein Problem zu sein, ihn allein hier herumlaufen zu lassen? Diese Frau wusste wahrscheinlich schon die ganze Zeit genau, warum Marion neugierig war. Aber … sie war ja im Urlaub und konnte sich mehr als zuhause erlauben.
„Ich habe nur gehört, es gäbe hier auch Untersuchungen“, setzte sie das Gespräch fort, „aber wenn er privat hier ist …“
Ihr Gegenüber lachte zurückhaltend und sah sich um, ob wirklich niemand in der Nähe saß. Zumindest waren die paar Männer weit genug entfernt, die an der Hotelbar gerade etwas tranken. Sicher Gemüse-Smoothies oder so. Jemand lächelte sogar vorsichtig zu Marion hinüber, aber mehr eben nicht – wie immer. Doch sie wollte sowieso nur ihn kennenlernen. Er könnte sie ja ganz unverbindlich … untersuchen … und dann …
So wie diese Tratschtante es erzählte, war er einer dieser Ehemänner, der mit seiner Familie in einen glücklichen Urlaub fuhr und völlig unnahbar war. Trotzdem passte das nicht zu ihrem Eindruck von ihm. Er war verheiratet – na und? Er war sicher ein guter, kompetenter Arzt – und würde für ihr Wohlbefinden sorgen.
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Einfach nur so in seiner Nähe bleiben, ganz zufällig, das war doch ein guter Plan. Wenn das Trainingsgerät neben ihm gerade frei war, konnte sie es ruhig benutzen. Und ihn in Ruhe beobachten, weil es schräg dahinter stand. Sie hielt den Atem an, als er ein Stück weiter seine Oberarm-Muskeln noch weiter anwachsen ließ. Der Schweiß lief ohne Ende von ihm – und stärker und nicht schwächer als zuvor geworden legte er schließlich die Gewichte ab und trocknete sich ab.
Ganz zufällig ging sie an ihm vorbei, als er sich wohl zu den Duschen aufmachen wollte.
„Oh, nicht schlecht“, bemerkte sie. Noch vor einer Reaktion von ihm zuckte sie leicht zusammen. Er drehte sich um und lächelte sie an.
„Na ja, ich möchte mich schon auch ein bisschen fordern“, antwortete er.
„Vielleicht ist das eine blöde Frage, aber … ich habe von den möglichen Untersuchungen hier gehört …“