Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Allen Menschen wohnt eine Kraft inne, die alles miteinschließt, alles bewegt, aus der alles hervorgeht. Wir Menschen haben die Wahl, diese Kraft lebensfördernd oder lebenszersetzend für uns zu nutzen. Die Schöpfung hat uns die Entscheidung überlassen, welchen Teil wir für unser tägliches Leben in Anspruch nehmen wollen. Ob wir Menschen ein Leben in Fülle oder im Mangel führen, ist immer Ausdruck dieser namenlosen Kraft. Ein LEBEN ERSTER KLASSE ist somit kein Geschenk der Götter, sondern das Resultat unserer bewussten Entscheidung. Diese Entscheidung kann jeder Mensch immer wieder und neu treffen. Dieses Buch liefert Ihnen das Handwerkszeug, um Barrieren in Ihrem Leben auf den Grund zu gehen und es nachhaltig zu ändern. Der Autor bringt seine jahrelange Erfahrung als Coach zusammen mit ausführlichen Selbsttests, die Ihnen nicht nur die Augen öffnen werden, sondern Ihnen den Weg ebnen in ein glückliches Leben in Fülle.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 414
Veröffentlichungsjahr: 2021
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Für Sascha,
weil Glück und Erfolg niemals Zufälle sind.
Prolog
Ankommen in einem Leben erster Klasse
Wie Sie an dieses Buch herangehen sollten
Einleitung
KAPITEL I
Leben im HIER und JETZT – Teil I
Sascha und die Terrasse – eine alltägliche Geschichte
Fazit Kapitel 1
KAPITEL II
Wonach sich jeder Mensch sehnt
Wachstum und Verbundenheit
Wonach wir Menschen uns sehnen
Wenn Wachstum und Verbundenheit einen Mangel erleben
Fazit Kapitel 2
KAPITEL III
Wer in dir das Zepter führt
Wenn Glaubenssätze zu inneren Antreibern werden
Skript-Analyse – unbewusste Antreiber
Wie Antreiber in Erscheinung treten und was sie bewirken
Wer in dir das Zepter in der Hand hält
Egogramm
Persönlichkeitsmerkmale und was diese über uns aussagen
Der strenge General
Der unfaire Richter
Die helfende Mutter
Das traurige Kind
Das jähzornige Kind
Der Schlaumeier
Das lachende Kind
Der souveräne Erwachsene
Drei Beispiele aus der Praxis
Alina und ihr emotionales Chaos
Fazit Kapitel 3
KAPITEL IV
Die individuellen Temperamente im Menschen
Wer bist du und wer ist dein Gegenüber?
Die vier Grundtypen nach Hippokrates
Die moderne Typologie
Die Grundmotivation im Menschen – Introversion vs. Extraversion
Hippokrates und C. G. Jung
Welcher Typ bist du?
Gemischte Typen
Der Grundtypus
Der fokussierte Typus
Der flexible Typus
Der gekreuzte Typus
Der Choleriker im Beruf
Der Choleriker privat
Der Sanguiniker im Beruf
Der Sanguiniker privat
Der Phlegmatiker im Beruf
Der Phlegmatiker privat
Der Melancholiker im Beruf
Der Melancholiker privat
Überblick der Präferenzen nach Stärken und Schwächen:
Typologie am Arbeitsplatz
Wie du dich in der Typen-Erkennung trainieren kannst
Fazit Kapitel 4
KAPITEL V
Wie deine innere Kraft dein Leben formt
Was deine Lebensauffassung bewirkt
Die Wirkungsstufen
Sein Leben führen nach den Attraktoren der Macht
Wirkungsstufe Scham (Energielevel 1 - 20)
Wirkungsstufe Schuld (Energielevel 30)
Wirkungsstufe Apathie (Energielevel 50)
Wirkungsstufe Kummer (Energielevel 75)
Wirkungsstufe Angst (Energielevel 100)
Wirkungsstufe Begehrlichkeit (Energielevel 125)
Wirkungsstufe Wut (Energielevel 150)
Wirkungsstufe Stolz (Energielevel 175)
Sein Leben führen nach den Attraktoren der Kraft
Wirkungsstufe Mut (Energielevel 200)
Wirkungsstufe Neutralität (Energielevel 250)
Wirkungsstufe Bereitwilligkeit (Energielevel 310)
Wirkungsstufe Akzeptanz (Energielevel 350)
Wirkungsstufe Verstand (Energielevel 400)
Wirkungsstufe Liebe (Energielevel 500)
Wirkungsstufe Freude (Energielevel 540)
Wirkungsstufe Friede (Energielevel 600)
Wirkungsstufe Erleuchtung (Energielevel 700 – 1000)
Was dein verbundenes Bewusstsein dir auf der körperlichen Ebene sagen möchte
Fazit Kapitel 5
KAPITEL VI
Leben im HIER und JETZT – Teil II
Die große Kunst, Menschen zu begeistern
Wirkungskette der Attraktoren Kraft versus Macht
Wie innen, so außen – Das Körper-Geist-Kontinuum
Chaos und Kohärenz
Stress-Analyse
Was Chaos bedeutet und in uns auslöst
Was Kohärenz bedeutet und in uns bewirkt
Wie wir unsere Herzfrequenz intelligent und effizient trainieren können
Mittels Kraft der Gedanken seine Wünsche erfüllen
KONNEX Kapitel I – VI
Der Weg in ein LEBEN ERSTER KLASSE
Epilog
Anhang: Weiterführende Literatur
Sind Sie schon angekommen? Angekommen in einem Leben erster Klasse? Führen Sie Ihr Leben überwiegend in einer positiven Stimmung, in Gelassenheit und mit Begeisterung? Ein Leben in Fülle und Zufriedenheit, frei von Zukunftssorgen und Ängsten und im festen Glauben, dass eine »höhere Kraft« für Sie nur das Beste will, Ihnen fortwährend und für immer ein erfülltes Leben bereiten möchte?
»Nicht ganz. Da geht noch mehr! Das könnte noch schöner, erfüllter, noch besser sein!«, meinen Sie?
Ist Ihnen bewusst, dass Ihnen schon immer alles gegeben wurde und in Zukunft auch gegeben wird, damit Sie sich Ihr eigenes Paradies auf Erden erschaffen können? Kennen Sie diese universelle Kraft, die für Sie nur eines will: Sie zufrieden und glücklich zu machen? Jene universelle Kraft, die im Erste-Klasse-Abteil des Lebens für Sie einen Platz vorgesehen hat?
Werfen Sie doch bitte einen Blick auf Ihr Leben. Gar nicht so einfach in aller Kürze. Sind Sie bereits in jenem Leben angekommen, welches Sie sich vor langer Zeit vorgestellt haben? Oder haben Sie bereits viele Ihrer Vorstellungen, Erwartungen und Wünsche von anno dazumal beiseitegeschoben und folgen tagein, tagaus immer dem gleichen Rhythmus, dem gleichen Trott? Womöglich haben Sie sich im Laufe der Zeit auch schon den äußeren Bedingungen, den vermeintlichen »Anforderungen des Lebens« so weit angepasst, dass Sie Ihre Lebensumstände einfach akzeptieren und sich sagen: »Eigentlich ist es gut, wie es ist, und man kann ja nicht alles haben. Natürlich wäre es schön, hätte ich noch Dieses oder Jenes. Aber man muss auch zufrieden sein mit dem, was man erreicht hat, und andere haben ja auch nicht … Zumindest gilt das für die meisten Menschen.«
Die meisten Menschen? Sind Sie nicht ein Individuum und einzigartig? Sie vergleichen sich und Ihre Lebensumstände mit anderen und unterwerfen sich der Allgemeinheit? Sind Sie nicht ein ganz besonderer Mensch – unverwechselbar, einmalig. Und hat Ihr Leben nicht seine eigene Bestimmung? Eine gänzlich eigene Bestimmung, die auf niemanden anders zutrifft – nur auf Sie? Die nur von Ihnen erbracht, verwirklicht und erfüllt werden kann? Und nur Sie können dafür die Lorbeeren, die Anerkennung, die Ehre und den Lohn dafür erhalten.
Sie sind ein Einzelfall. Von Ihnen gibt es nur ein einziges »Exemplar« auf dieser Welt! Aber vielleicht sind diese Fragen und ist diese Sichtweise für Sie nicht mehr von Bedeutung und Sie sind bereits angekommen in einem Leben erster Klasse. Führen genau jenes Leben, das Sie sich erträumt haben, möchten keine Veränderung Ihrer Lebenssituation hinnehmen und sind vollkommen mit sich und der Welt zufrieden. Dann werden Sie wohl nicht zu meinen Lesern gehören.
Oder womöglich sind Sie auch noch nicht angekommen, weil Sie noch ein sehr junger Mensch sind, der gerade – oder in nächster Zeit – seine Matura (Abitur) macht und sich Fragen stellt wie: »Werden sich meine Wünsche und Erwartungen an das Leben erfüllen? Ist mein Weg der richtige, der mich in Zukunft erfolgreich werden lässt? Werde ich genau jenes erreichen, was mich auch glücklich und zufrieden macht? Und: Was müsste ich dafür tun und was könnte mir dabei helfen, um ein Leben erster Klasse zu führen?«
Mit diesem Buch lade ich alle Menschen zur Diskussion ein, ihr Leben ein Stück weit schöner, erfolgreicher und vor allem auch glücklicher zu machen. Und ich meine dabei ein richtig großes Stück! All jene Menschen möchte ich ansprechen, die nicht darauf warten oder sich der Illusion hingeben, dass sie ein besonderer Zufall oder gar ihr Schicksal zu unverhofftem Glück und Erfolg führen wird. Jene Menschen, die darauf vertrauen, dass sie selbst einen wesentlichen Einfluss auf all ihre Lebensumstände haben und diese auch eigenständig und bewusst verändern können und so auch jenes erreichen, von dem sie träumen. Denn abgesehen von Naturgewalten liegt es in unserer Hand – oder besser gesagt in unseren Köpfen –, wie unsere Lebensverhältnisse aussehen.
»Glück und Erfolg sind keine Geschenke der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung« , lautet ein Zitat des Psychoanalytikers und Philosophen Erich Fromm. Und genau um diese innere Einstellung in uns Menschen geht es hier. Jene spezielle Einstellung im Menschen, die als Kraft nach außen wirkt, die uns allen innewohnt und die wir sehr gezielt nutzen können. Leider wissen die meisten Menschen nichts davon bzw. kennen ihre persönliche Kraft nur sehr unzureichend. Diese individuelle Kraft lässt jeden Menschen zum Souverän seines Selbst werden. Sie erwirkt eine menschliche Haltung, die Erfolg, Fülle und Zufriedenheit in einem verstärkten Ausmaß nach sich »zieht«. Damit auch jeder dort ankommt, wo er sich in seinen Vorstellungen sieht und wo er gerne sein möchte.
Sein eigenes »Königreich« zu erschaffen; seinem Leben eine Krone aufzusetzen; seinem Leben mehr Leben zu geben, mehr an Freude, Erfolg, Fülle und Zufriedenheit – das ist hier gemeint mit Ankommen in einem Leben erster Klasse. Und genau dabei soll Ihnen dieses Buch helfen.
»Der, der da hat – ihm ist alles Eigen, an seiner Fülle werdet ihr ihn erkennen. Der, der da nicht hat – ihm wird das Wenige genommen, fortan muss er im Mangel leben.«
(Matthäus, Brief an die Korinther)
Wir Menschen haben alle unsere Ecken und Kanten. Wir alle tragen das Göttliche in uns und ebenso den Teil des Mephistos. Das eine steht für lebensfördernd, das andere für lebensverzehrend. Der lebensfördernde Teil fußt auf den Prinzipien der bewussten Kraft; der lebensverzehrende Teil auf den Prinzipien der unbewussten Macht. Diese Dualität von Kraft vs. Macht ist immer Ausdruck unserer Persönlichkeit. Mit welchem der angesprochenen »Probanden« wir nun unser Leben gestalten, zeigen uns unsere Lebensumstände, namentlich, ob wir unbewusst auf Misserfolge zusteuern oder bewusst den Erfolg für uns wählen. Und schlussendlich, ob wir Fülle oder Mangel in unserem Leben vorfinden. Was damit im Detail gemeint ist, werden wir in der Folge noch deutlich sehen.
Bereits seit sehr langer Zeit behaupten Mythologen, Theologen, Philosophen, Psychologen, Therapeuten und seit Einstein auch Physiker, dass jeder Mensch alle Voraussetzungen in sich vereint, um ein erfolgreiches und erfülltes Leben führen zu können. Bei vielen von uns allerdings wollen sich die gewünschten Erfolge und auch angenehme Lebensumstände nicht wirklich einstellen. Sie treten nur sehr selten auf und wenn sie dann einmal doch in Erscheinung treten, verweilen sie häufig nur für kurze Zeit in unserem Dasein. Es gibt immer wieder Situationen im Leben, die für uns so gar nicht zufriedenstellend sind. Wir erleben vermeintliche Schicksalsschläge, die uns schwer zu schaffen machen. Haben wir diese unbefriedigenden Zustände etwa selbst herbeigeführt?
»Na ja«, werden einige sagen, »einige schon; aber es gibt auch Situationen im Leben, die ohne mein Zutun entstanden sind; die ich nicht selbst entschieden oder herbeigeführt habe.« Lassen wir das vorerst so stehen, auch wenn ich persönlich mich dieser Meinung nicht vorbehaltlos anschließen kann, wie wir später noch sehen werden.
Wie auch immer das gesehen wird: Wer weint nicht einer vertanen Chance nach? Wer möchte nicht so manche seiner Entscheidungen im Nachhinein rückgängig machen? Wer ärgert oder schämt sich rückblickend nicht über sich selbst, wenn er auf eine bestimmte Situation schielt, in der er so ganz unvorteilhaft gehandelt hat?
Oft sagen wir uns im Nachhinein: »Hätte ich es doch so gemacht«, »hätte ich doch in dieser bestimmten Situation anders reagiert«, »hätte ich doch meinen Mund gehalten«, »hätte ich damals doch Dieses oder Jenes …« Ich denke, wir alle kennen die Momente in unserem Leben, in denen wir alles andere als souverän, mutig oder erfolgreich gehandelt haben. Grundsätzlich ist das nichts Schlimmes. All unsere Erfolge und ebenso Misserfolge gehören zu unserem Erfahrungsschatz und daraus lernen wir bzw. sollten wir lernen.
Alles im Leben hat zwei Seiten. Bei allem gibt es ein Yin und Yang. Ein Plan, eine Sache kann sehr erfolgreich sein und der gleiche Plan, die gleiche Sache kann unter anderen Voraussetzungen gänzlich zum Misserfolg werden. Das gilt für all unsere Entscheidungen, für all unsere Handlungen, für unser Verhalten und unsere Beziehungen zu Menschen und ebenso zur Umwelt.
Sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich mit einer essenziellen Frage beschäftigen, wie zum Beispiel: »Ist es uns Menschen möglich, immer souverän zu sein und immer aus (beinahe) jeder Situation im Leben einen Erfolg zu kreieren?«, wenn eine solche oder in diesem Sinne ähnliche Frage Ihr Interesse weckt, dann haben Sie genau das richtige Buch aufgeschlagen. Erfolg, erfolgreiches Handeln und ein Leben führen in Fülle und in positiver Grundgestimmtheit kann jeder Mensch für sich ganz bewusst herbeiführen und verwirklichen. Das Wesentliche dabei ist, dass jeder sich selbst, namentlich sein wahres Wesen, kennt. Sein wahres Inneres, das selbstbestimmt auf ein lustbetontes und erfolgreiches Leben ausgerichtet ist; seine ureigene Wesenheit, die nach Fülle und Zufriedenheit strebt, also lebensfördernd wirkt. Diesen Wesenszug in uns werden wir in dieser Lektüre eingehend unter die Lupe nehmen. Und ebenso werden wir jenen Wesensteil in uns beleuchten, der unbewusst in uns abläuft und genau das Gegenteil von Souveränität, Erfolg und Zufriedenheit hervorbringt – den lebensverzehrenden Teil in uns. Erst wenn wir beide Seiten kennen, haben wir die Möglichkeit, uns immer bewusst zu entscheiden. Wäre doch großartig, oder? Und welcher gesunde Mensch würde sich sodann für Misserfolg und Unzufriedenheit entscheiden?
In diesem Buch können Sie sehr viel über diese beiden, meist unzureichend bekannten Wesensteile in uns Menschen erfahren. Einiges davon werden Sie womöglich kennen und vieles wird für die Mehrheit meiner Leser wohl neu sein; namentlich die Wirkung der eigenen unbewussten Lebensauffassung nach dem Prinzip »Macht versus Kraft«. Viele meiner Leserinnen und Leser werden nach dieser Lektüre sich selbst und ihre Mitmenschen unter anderen Gesichtspunkten wahrnehmen. Sie werden sodann auch ein bewussteres Verhalten an den Tag legen und sich viel öfter auf der Sonnenseite des Lebens befinden. Das verspreche ich Ihnen und das ist auch mein Anspruch mit diesem Buch.
Bitte lesen Sie dieses Buch mit dem Bewusstsein: »Grundsätzlich ist alles in Ordnung mit mir; nichts an meiner Persönlichkeit ist falsch. All meine Ecken und Kanten, all meine Stärken und Schwächen machen mich zu dem, der ich bin – einzigartig und wertvoll!« Diesen Grundsatz sollten Sie dem gesamten Buch voranstellen und niemals aus den Augen verlieren. Und sich sodann bei den einzelnen Kapiteln und den vielen Hinweisen und Beispielen fragen: Welche menschliche Einstellung, welche Art zu Denken und zu fühlen und welches Verhalten führt zwangsläufig jeden Menschen in den Misserfolg – und welches bewirkt genau das Gegenteil?
Alles, was Sie persönlich für ein sehr erfolgreiches Leben benötigen, tragen Sie bereits in sich. Diese Weisheit ist uralt und ein universelles Gesetz. Infolgedessen müssen Sie auch nichts Neues in Bezug auf Ihre Persönlichkeit lernen. Sie müssen auch nichts an Ihrer Persönlichkeit verändern. Wenn alles für Ihren Erfolg bereits in Ihnen angelegt ist oder schlummert, müssen Sie nur all jene »Dinge«, die zu Misserfolgen führen können, abstellen. Wie Sie diese lebensverzehrenden Muster in Ihnen abstellen können, erfahren Sie hier sehr eindrücklich. Damit haben Sie auch schon alles getan und für sich selbst die Voraussetzungen geschaffen, erfolgreich zu sein oder vielleicht auch noch erfolgreicher zu werden. Und das gilt für jeden Lebensbereich und für beinahe jedes Thema in Ihrem Leben.
So unterschiedlich die Vorstellungen und Erwartungen im Einzelnen zum Thema »Erfolg« und »erfolgreiches Leben« auch sein mögen: Ich bin überzeugt, Sie finden in diesem Buch Ihre ganz persönlichen Antworten auf diese Fragen. In jedem Fall werden Sie ein klares Bild von Ihrer individuellen, Ihrer innewohnenden Kraft bekommen, die auf »Fülle im Leben« ausgerichtet ist. Und ebenso werden Sie erkennen, womit und wie häufig Sie sich unbewusst für den »Mangel« in Ihrem Leben entschieden haben. Das wird wohl der größte Wert sein, den Sie aus dieser Lektüre schöpfen können.
Ich möchte Sie einladen, sich diesem Buch ganz offen zu nähern und die einzelnen Kapitel mit ihrem Innersten in Bezug zu bringen. Damit erweitern Sie automatisch Ihr Bewusstsein und werden auch viele wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die Ihnen in Summe Ihr Leben leichter und erfüllter machen werden.
Womöglich werden einige nach dieser Lektüre ihrem »Lebensdrehbuch« gänzlich neue Inhalte, womöglich auch eine neue Richtung geben. Ungeachtet, ob Sie nun Schüler oder Student, Angestellter oder Hausfrau, Manager, Firmeninhaber oder Pensionist sind. In Zukunft werden Sie sich selbst bewusster wahrnehmen und Ihre Umwelt mit einem erweiterten Bewusstsein begegnen. Damit befreien Sie Ihr Herz und öffnen sich ganz nebenbei selbst: Ihre Tür zu einem Leben erster Klasse.
Ich bin Coach, Trainer und Autor: Ich bin nicht Jesus, nicht Gott oder sonst jemand, der sich anmaßt zu sagen: »Meine Theorie ist die einzig richtige, die jeden Menschen erfolgreich und glücklich werden lässt.« Nein! Meine Theorie, meine Hinweise, mein vorgeschlagener Weg fußen auf tiefem Glauben, auf Überzeugungen und haben überwiegend einen wissenschaftlichen Hintergrund. Vor allem ist es in Summe ein über Jahre erprobter Weg, der mich selbst und viele andere Menschen sehr erfolgreich werden ließ und noch immer werden lässt.
Fester Glaube deshalb, weil die meisten Theorien auf einen festen Glauben zurückzuführen sind. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Theorie von Darwin bis heute mit keinem einzigen wissenschaftlichen Beweis untermauert ist? Dennoch geht die Mehrheit der Wissenschaftler davon aus, dass Darwin Recht hatte mit seinen Annahmen, dass das intelligentere, das anpassungsfähigere Wesen höhere Überlebenschancen hat; sich infolgedessen im Leben auch durchsetzt und weiterentwickelt. Nur weil es für Darwins Evolutionstheorie keine Beweise gibt, heißt dies noch lange nicht, dass sie nicht stimmig ist und keine Wirkung zeigt. Genauso wenig gibt es einen wissenschaftlichen Beweis für unser Unterbewusstsein. Die Wissenschaft kann die Existenz von Unterbewusstsein mit ihren Methoden nicht erklären und dennoch haben wir eines.
In der Folge werden Ihnen die einzelnen Kapitel eine tiefe und, so hoffe ich, auch eine spannende Einsicht in Ihr »Innenleben« geben. Mit etwas Bereitschaft und Selbstreflexion wird das unweigerlich geschehen. Dazu werden auch die eingearbeiteten Analysen beitragen, die jede Leserin, jeder Leser selbst machen sollte. Die Kapitel sind in sich abgeschlossen und können zu einem späteren Zeitpunkt immer wieder einzeln gelesen und vertieft werden.
Über weite Teile des Buches spreche ich Ihre emotionale Mitte an und will diese auch erreichen; Sie persönlich berühren; Sie neugierig machen und ebenso herausfordern. Es geht hierbei um Einstellungen und Verhaltensweisen, die uns Menschen in unserer Persönlichkeit prägen und unsere Handlungen bedingen. Da es um Bewusstsein und Gefühle geht, erlaube ich mir, Sie in der Folge über weite Passagen zu duzen. Das geschieht keinesfalls respektlos; vielmehr ist es mir wichtig, Sie genau dort zu erreichen, wo Ihr größtes Entwicklungspotenzial liegt. Und das ist in der Welt der Gefühle. Das »Du« erreicht unsere gefühlte Innenwelt wesentlich besser als ein »Sie« es jemals tun könnte.
Um einen möglichst großen Nutzen aus diesem Buch zu ziehen, ist es unumgänglich, die einzelnen Kapitel im Kontext zu erfassen.
Ich wünsche Dir eine spannende Entdeckungsreise.
Stell dir vor, du sitzt mit deinem Herzenspartner im Kino und ihr seht euch einen Film an. Der Film ist eine Dokumentation deines bisherigen Lebens und du bist der Hauptdarsteller. Du spielst deine Rolle authentisch und professionell. Mit Souveränität, Gelassenheit und Mut begegnest du den Herausforderungen deines Lebens und bist dabei immer erfolgreich. Wie James Bond, dem als Agent 007 keine noch so prekäre Situation wirklich etwas anhaben kann. Am Ende gibt es für 007 immer ein Happy End, und so auch bei dir.
Bei all deinen Vorhaben sieht man dir deine große Begeisterung an; immer erscheinst du gut gekleidet; immer drückst du dich gewählt aus, bist charmant und inspirierend; niemals trittst du in ein Fettnäpfchen; andere Menschen ziehst du magisch in deinen Bann und du erhältst große Bewunderung und Anerkennung für deine Taten.
Der Film ist zu Ende, das Licht im Saal geht an, die anderen Kinobesucher erkennen dich und beginnen, enthusiastisch zu applaudieren. Dein Herzenspartner greift nach deinem Arm, drückt sich fest an dich und sagt: »Ich bin sehr stolz auf dich, ich liebe dich!«
»Dieser Film ist eine Fiktion, wenn auch eine sehr schöne, aber er spiegelt nicht mein Leben wider. Solche Filme haben nichts mit dem wahren Leben gemein«, sagst du jetzt womöglich.
Das ist nicht dein Leben? So verläuft oder verlief es bis dato nicht? Warum, frage ich dich! Du hast doch alles bzw. du trägst alles in dir, um für dich genau jene Lebensumstände zu erschaffen, von denen du schon als kleines Kind geträumt hast. Und als Kind hast du dir doch nicht vorgestellt, später im Leben nur Mittelmaß zu sein oder gar zu den Verlierern zu gehören. Nein, das wolltest du ganz sicher nicht! Im Gegenteil: Du wolltest zu den Siegern gehören; du wolltest für deine Taten bewundert und gelobt werden; du wolltest beliebt sein und geliebt werden. Du warst neugierig, voller Tatendrang und wolltest immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen. War es nicht so?
»Kindheitsträume sind meist Fantasiebilder, die nichts oder nur sehr wenig mit der realen Welt zu tun haben. Zudem sind sie oft ganz anders als die Vorstellungen und Wünsche im Erwachsenenleben. Und das Leben verläuft auch nicht linear; niemand hat immer Erfolg, niemand macht keine Fehler, niemand lebt immer auf der Sonnenseite des Lebens«, höre ich dich jetzt so oder so ähnlich sagen.
Da möchte ich dir gar nicht widersprechen. Aber kannst du die Bereitschaft und den Glauben aufbringen, wenn ich behaupte, dass du wesentlich erfolgreicher sein könntest, als du es bis dato warst? Dass du so etwas wie eine anhaltende »Glückssträhne« erleben könntest, und das womöglich für den Rest deines Lebens? Ungeachtet deines Berufsstandes, deiner Ausbildung oder sozialen Herkunft. Wesentlich erfolgreicher und ohne dich dafür durch ein »Monsterprogramm« quälen oder dein Leben gänzlich umkrempeln zu müssen. Und zudem alles ohne Verzicht. Kannst du diese Bereitschaft aufbringen oder siehst das zumindest im Bereich des Möglichen?
Ich möchte, dass du mich richtig verstehst. Ich spreche hier nicht über eine erfolgreiche Sportkarriere, auch nicht über eine Karriere zum Top-Star – in welchem Bereich auch immer; nicht über den erfolgreichen Abschluss einer Aus- oder Fortbildung, die dich in ein staatliches Spitzenamt hievt; nicht darüber, wie du Spitzenmanager eines Konzerns wirst mit einer Millionen-Gage; nicht darüber, wie du mit geschickten Veranlagungsstrategien an der Börse Millionen verdienen kannst. Nein, darüber spreche ich hier nicht. Das wäre dann eine angenehme Nebenerscheinung, ein Resultat von etwas, das dazu geführt hat.
Ungeachtet dessen, wie deine Vorstellungen von großen Erfolgen im beruflichen oder privaten Belangen auch sein mögen, möchte ich dich zu Beginn anleiten, einen Blick auf das zu werfen, was »vor« jedem Erfolg liegt. Erfolg sagt uns doch, dass etwas »erfolgt« sein muss. Dass etwas vorangegangen ist und dieses Etwas schlussendlich zum Erfolg geführt hat. Dass es einen Auslöser und eine Ursache gegeben hat, bevor etwas in unser Leben getreten ist. Selbst der große Lottogewinn setzt voraus, dass du zumindest einen Tipp auf einem Lottoschein abgegeben hast. Und für den Misserfolg gilt das gleiche; es ist ebenso etwas vorangegangen und nun gibt es ein Resultat; wenn auch nicht zufriedenstellend. Das ist auch schon der ganze Unterschied, nicht mehr und nicht weniger; es liegt im »Vorangegangenen«!
Auf dieses »Vorangehende«, das zum Erfolg führt, möchte ich deinen Fokus lenken; auf die Gesetzmäßigkeiten, auf die Energien und ebenso auf das spezifische Bewusstsein, das jedem Erfolg vorausgeht bzw. innewohnt. Und bitte glaube mir: Du trägst dieses Bewusstsein, all diese Energien und Gesetzmäßigkeiten in dir, um aus deinem Leben eine wahre Erfolgsgeschichte zu kreieren. Es handelt sich hier um deine ureigenste Energie in dir, die durch dich zum Ausdruck kommt und die die Dinge bewegt. Damit erschaffst du deine Wirklichkeit. Konkreter wird es in der Folge.
Bitte nimm dir eine kurze Auszeit und definiere, was für dich Erfolg ist. Ganz spontan! Es darf auch materiell und egoistisch sein. Dafür musst du dich nicht schämen.
Ich kenne keinen Millionär, der sich schämt, im materiellen Überfluss zu leben; von keinem Konzernmanager habe ich jemals gehört, er bekomme zu viel Geld für seine Leistungen; ich habe noch keinen Firmeninhaber getroffen, der mir sagte, er habe im letzten Geschäftsjahr zu viel Gewinn erzielt; ich kenne keine bekannte Persönlichkeit, die klagt, sie bekomme zu viel Applaus und positive Kritiken.
Also, was ist Erfolg für dich? Und bitte beziehe Erfolg auf dein Leben, auf deine Person!
Reflexion und Vision zum Thema persönlicher Erfolg:
Umstände und Lebenssituationen, die für mich Erfolg bedeuten:
Begründung: Warum ist das wichtig für mich? (Konkretisiere und begründe deine Motive)
………….
………….
………….
………….
………….
………..
………..
………..
………..
………..
Nach Abschluss dieser Übung lege bitte das Blatt beiseite und hole es wieder hervor, nachdem du das Buch zu Ende gelesen hast. Es würde mich nicht überraschen, solltest du einige Punkte gänzlich streichen und neue hinzufügen. Ebenso werden deine Ziele auf neuen Motiven beruhen. Aber das Wesentliche wird sein, dass du über Erfolg neue und womöglich weitgehend andere Ansichten haben wirst, namentlich darüber, wie du deine innere Kraft besser und gewinnbringender für dich nutzen kannst. Du wirst dich neu fokussieren und womöglich neue Wege einschlagen, um (noch) erfolgreicher zu werden.
Im Coaching und in meinen Seminaren definieren meine Teilnehmer Erfolg meist mit Worten, die ihre Karriere und ihren Status betreffen, wie der Anerkennung ihrer Leistung, dem Erreichen von Zielen, hohem Verdienst, Macht usw.
Ist Erfolg oder ein erfolgreiches Leben nicht wesentlich mehr? Wie etwa zufriedenstellende Beziehungen, eine harmonische Partnerschaft, die Erziehung von selbstbewussten und glücklichen Kindern, eine stabile Gesundheit, weitgehend frei zu sein von Stress und Sorgen, einer Arbeit nachzugehen, die wirklich begeistert, einen Beruf auszuüben, der Berufung ist, frei und unabhängig zu sein; ein selbstbestimmtes Leben zu führen? Und vor allem, bedeutet Erfolg nicht auch immer Begeisterung zu fühlen, ein Leben zu führen in Fülle und dabei innere Zufriedenheit zu erfahren?
Wie auch immer du das siehst und was Erfolg im Konkreten für dich bedeutet: Du wirst mir zustimmen, dass Erfolg im Beruf, Erfolg in der Beziehung, erfolgreiche Erziehung der Kinder und ebenso bei allen anderen Definitionen etwas ist, das sich einstellt, wenn die Ausgangsbasis und die Handlungen genau jenen Gesetzen und Energien entsprechen, die zum gewünschten Ziel führen. Und wer würde sich Misserfolg als Ziel setzen?
Warum ist das so?
Von nichts kommt nichts! Mache bitte den Versuch, an Nichts zu denken. Es wird dir nicht gelingen. Und bitte verwechsle das nicht mit Meditation. Bei Meditation ist das Ziel, frei zu werden von jeglichen Gedanken. Sich konkret das Nichts vorzustellen, bewegt sich aber genau diametral.
»Also gibt es so etwas wie universelle Gesetze und irgendeine ›geheimnisvolle‹ Energie oder Kraft, die all meine Handlungen erfolgreich werden lässt? Und kann ich diese Gesetze bewusst anwenden und einsetzen, damit ich genau jene Ergebnisse am Ende des Tages erziele, die ich mir wünsche?«, höre ich dich nun fragen.
Genauso ist es und es sind auch keine großen Geheimnisse dabei. Um diese Gesetze und Energien geht es in diesem Buch. Gesetze und Energien, die für alle Menschen gelten und bei allen und durch alle zur Wirkung gelangen. Ob sie das nun glauben oder verneinen, ob sie das wollen oder von sich weisen – alles einerlei; diese Gesetze, diese Energien wirken in jedem und auf jeden Menschen. Sie sind Teil menschlichen Lebens! Welche Gesetze das nun sind und über welche Formen von Energie ich spreche, werden wir ausführlich in jedem einzelnen Kapitel erläutern.
Sehr individuell wird es aber bei deinen persönlichen Erfolgsmechanismen. Es sind immer deine eigenen, kein anderer Mensch auf diesem Planeten hat gleichlautende. Deine sind einzigartig und nur durch dich persönlich anwendbar. Und wenn tausend Menschen das gleiche Ziel verfolgen und die gleichen Handlungen vollführen: Die Erfolgsmechanismen sind und bleiben individuell.
Als Michelangelo beschloss, seinen David herzustellen, hat er lange nach einem passenden Block Marmor gesucht. Seinen David kannte er bereits, er sah ihn klar vor seinem inneren Auge. Aber Michelangelo wusste auch, dass sein Werk nur dann als vollendet gelten würde, wenn er den richtigen Stein dafür fände. Hätten in späterer Folge andere Künstler weitere Statuen vom David aus Marmorblöcken gemeißelt und geschliffen – keine einzige würde dem David von Michelangelo gleichen. Sie alle würden sich ähnlich zeigen und sich dennoch voneinander unterscheiden.
Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte: Jeder einzelne unter uns ist einzigartig und von jedem Menschen gibt es nur ein »Exemplar«. Dich gibt es nicht zweimal, so wie es keine zwei identischen Marmorblöcke auf dieser Welt gibt. Selbst dann nicht, wenn du als Zwilling geboren wurdest. Dein Zwillingsbruder, deine Zwillingsschwester ist ein eigener »David«, dir sehr ähnlich, aber niemals der- oder dieselbe.
Das bedeutet, dass deine persönlichen Erfolgsmechanismen, die bereits von Geburt an in dir verankert sind und nur darauf warten, ihre volle Kraft zu entfalten, allein dir gehören. Niemand anderes hat gleichlautende. Diese machen auch einen Großteil deiner Persönlichkeit aus und formen sodann dein Leben. Sehr erfolgreiche Menschen haben bewusst oder unbewusst einige ihrer Erfolgsmechanismen sehr gut entwickelt und dennoch liegen viele brach in ihrem Inneren und kommen nur selten zum Vorschein. Die überwiegende Mehrheit von uns ist sich dessen gar nicht bewusst, welche Möglichkeiten sie in sich selbst trägt, um größere Erfolge zu erzielen. Nur wenig setzen sie von diesen (ihren) Möglichkeiten ein und sind dann verwundert, warum das Leben nicht mehr zu bieten hat. Neidvoll spähen sie sodann auf die Erfolge anderer und so mancher versucht es, den anderen nachzuahmen. Meist vergeblich, denn ihr »David« wird dann ein anderer sein.
Also nochmals: Könnte es sein, dass du viele Möglichkeiten in deinem Inneren noch nicht oder zumindest unzureichend ausgeschöpft hast? Eine ungenutzte Kraft, die dich – bewusst eingesetzt – wesentlich erfolgreicher in deinem Leben machen könnte? Selbst wenn du zu diesem Zeitpunkt hundert Gründe anführen könntest, warum das so für dich nicht stimmig ist. Selbst wenn du im Moment daran nicht wirklich glauben kannst, gibt es in deinem Inneren doch etwas, das zu dir spricht und dir sagt: »Es ist doch gut möglich, dass da in mir etwas ist, das ich bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wirklich erkannt habe. Etwas in mir, das nach Verwirklichung schreit; das mich erfolgreicher, zufriedener und glücklicher machen möchte.« Diese Stimme gibt es in dir! Es sind deine Sehnsüchte, deine Wünsche, deine Träume und ebenfalls deine Ängste, deine Sorgen, deine Zweifel, die sich immer wieder melden.
Wenn du nun zu dir selbst sagen kannst: »Gut möglich, dass es so etwas in mir gibt«, dann lies bitte weiter und entdecke deine wahre und einzigartige Kraft, die lebensfördernd in dir wirkt und die du fortwährend für ein erfolgreiches Leben einsetzen kannst – welche dich zufrieden und glücklich machen will und wird.
»Jeder sollte bestrebt sein, die Grenze zwischen Arbeit und Spiel verschwinden zu lassen. Wenn Sie am Morgen aufstehen und sich nicht auf die Arbeit freuen können – dann machen Sie etwas falsch.«
(Yvon Chouinard)
Die Jahre hatten der Holzterrasse beim Haus meiner Bekannten zugesetzt. Alle Bretter waren grau, aufgesplittert und mehrere bereits durchgemorscht. Ich überraschte Elena, als ich ihr ankündigte, die Bretter auszutauschen und das Geländer ebenfalls. »Ja, kannst du das?«, fragte sie leicht verwundert.
Für Elena war ich jemand, der für Menschen Seminare und Vorträge hält. Jemand, der sich mit Fragen der Entwicklung des Humankapitals in Unternehmen beschäftigt; der Studenten, Führungskräfte und private Personen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Handwerkliche Bauarbeiten hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt von mir noch nicht gesehen.
»Natürlich kann ich das!«, gab ich ihr selbstbewusst zu verstehen. »Ich stamme ja aus einer Handwerkerfamilie und habe schon öfters solche Arbeiten verrichtet.«
»Ja, das wäre schön. Und brauchst du jemanden, der dir dabei hilft?«, fragte sie und meinte gleichsam, sie würde ihren Bruder bitten, mich zu unterstützen.
»In Ordnung«, hörte ich sie nach einem kurzen Telefonat sagen. »Alexander kann morgen bereits um die Mittagszeit hier sein und wird dir helfen.«
Das bestehende Geländer zu demontieren und ein neues zu errichten, die alten Bodenbretter gegen neue auszutauschen und alles mit einem neuen Anstrich zu versehen, das sollte dann an einem Tag fertig sein, zumal Alexander mir half, er Architekt ist und von Bauarbeiten etwas versteht. Als ihr Sohn Sascha – ein Junge von neun Jahren und etwas groß gewachsen – unser Gespräch mitbekam, wollte er mit der Terrassenrenovierung sofort beginnen.
»Und ich helfe dir auch, Peter, und du musst mir alles zeigen«, brach es aus ihm heraus. Und weiter: »Wir können doch schon heute in den Baumarkt fahren und alles besorgen. Fahren wir jetzt gleich, Peter?«
Es waren nicht nur Fragen, die Sascha gestellt hatte, es waren auch handfeste Forderungen. Er wollte aktiv werden und drängte mich, sofort mit den Arbeiten zu beginnen. Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass wir zuerst die Maße der Terrasse nehmen und eine Materialliste erstellen müssten, damit wir auch wüssten, was wir einkaufen müssten, meinte er kurz und bestimmt: »Dann machen wir das doch!«
Ich konnte mich kaum umsehen, schon hatte Sascha ein Maßband und einen Notizblock zur Hand und stand auf der Terrasse.
»Was muss ich jetzt tun, Peter?«
»Wir vermessen die Terrasse, machen uns eine Materialliste, wie viele Bretter und Schrauben wir benötigen und was wir sonst noch alles brauchen«, gab ich ihm zu verstehen.
Ohne lange zu überlegen, hatte der Junge das Maßband ausgerollt und mich angewiesen, an einem Ende der alten Holzdielen das Maßband festzuhalten. Und schon rief er: »Vier Meter und zwanzig Zentimeter.« Und der gleiche Vorgang für die Breite. »Zwei Meter!«
Ehe ich mich versah, war ich schon in der Rolle des Gehilfen und der Junge bestimmte, was ich zu notieren hatte. Ich ließ ihm die ersichtliche Freude, die Führungsrolle übernommen zu haben, und er wollte zeigen, dass er »es« konnte!
Baumärkte sind für einen Jungen von neun Jahren eine wahre Fundgrube, ein Schlaraffenland. Seine Begeisterung für die vielen Sachen schien sich mit jedem Regal zu potenzieren. Wir entschieden uns für Lärchenbretter mit einer Länge von fünf Metern und einer Breite von 14 Zentimetern. Also überließ ich es Sascha, die Aufgabe zu lösen, wie viele Bretter wir nun benötigten. Es dauerte nicht lange und schon hatte er auf unserem Einkaufszettel die Lösung errechnet. »Vierzehn Stück«, rief er laut. Mit etwas Fugenabstand sollte das auch ausreichend sein. Die Aufgabe, wie viele Schrauben wir besorgen mussten, war schon etwas delikater. Aber nachdem ich ihm erklärt hatte, dass wir jedes Brett auf fünf Balken fixieren und bei jedem Balken zwei Schrauben benötigen würden, hatte er die Lösung bald bereit. Zwei kurze Balken und Stufenbretter für die kleine Stiege, dazu eine Handsäge, einen Schraubenaufsatz für den Akkuschrauber, zudem zwei Dosen Holzanstrich und zwei Pinsel komplettierten unseren Einkauf.
Des Öfteren hatte ich Sascha bei seinen Mathematikaufgaben für die Schule unterstützt. Teilweise mit großer Mühe und ersichtlicher Abneigung hatte er die Grundrechnungsarten geübt. Die Berechnungen im Baumarkt gingen wie von selbst. Sichtlich stolz fragte er mich: »Habe ich das gut gemacht?« Natürlich hatte er …
Auf der Heimfahrt habe ich ihn auf die mühsamen Mathematikaufgaben zu Hause angesprochen und er meinte dazu nur ganz kurz: »Aber Peter, das ist ja etwas ganz anderes!«
War es das wirklich?
Es war schon Abend, als wir mit unserem Einkauf wieder zu Hause eintrafen, und ich musste Sascha noch versprechen, dass ich am nächsten Tag um neun Uhr kommen und wir dann mit der Arbeit an der Terrasse beginnen würden. Er müsse jedoch früher ins Bett damit er ausgeschlafen sei, denn so eine Arbeit sei doch anstrengend. An diesem Abend hat seine Mutter Elena kein »Machtwort« sprechen müssen, um ihn etwas früher ins Bett zu bringen.
Freitag, neun Uhr. Elena bot mir wie immer einen Kaffee an, noch bevor ich mich setzen konnte.
»Wo ist Sascha?«, fragte ich.
»Der Junge ist im Keller und hat schon alles Mögliche hervorgeräumt. Er spricht schon den ganzen Morgen über nichts anderes als über die Terrasse.«
Schon stürmte Sascha in die Wohnküche.
»Hallo Peter, ich habe schon alles vorbereitet, wir können schon beginnen, die Terrasse zu reparieren.« In Saschas Augen lag ein Leuchten und sein ganzes Gesicht strahlte.
Ich trat auf die Terrasse und sah, was der Junge bereits alles vorbereitet hatte: Elektrokabel, Bohrmaschine, Akkuschrauber, Hammer, Säge, selbst der Ersatzakku stand in der Ladestation. Ich begann mit dem Abbau des Geländers und Sascha versuchte sich nach einer kurzen Einweisung meinerseits erfolgreich beim Lösen der Bretter mit dem Akkuschrauber. Schraube um Schraube drehte er heraus und Brett um Brett löste sich. Sascha arbeitete mit Begeisterung. Mit jedem Brett, das abmontiert und beiseitegelegt wurde, kam mehr und mehr der Unterbau zum Vorschein und zeigte sein wahres Gesicht. Der war hinüber, nichts mehr zu retten, und so beschlossen wir, nochmals zum Baumarkt zu fahren, um weiteres Bauholz für eine neue Unterkonstruktion zu besorgen. Ich ahnte, dass mit den kleinen Reparaturarbeiten nun eine Arbeit von gut zwei bis drei Tagen auf uns wartete. Zudem mussten wir uns professionelle Werkzeuge ausborgen, um die neue Unterkonstruktion an der Betonwand zu befestigen. Saschas Begeisterung an der Arbeit litt deswegen keineswegs, ganz im Gegenteil.
Als wir beide wieder vom Baumarkt zurückkamen und auch eine Schlagbohrmaschine, mehrere Ankerbolzen und große Schraubenschlüssel für die Befestigung der Terrasse an der Hauswand besorgt hatten, war Alexander bereits vor Ort und Elena hatte ein leckeres Mittagessen zubereitet. Sascha war der Erste, der sein Essen beendet hatte und zur Arbeit drängte. Es dauerte einige Zeit, den maroden Unterbau zu entfernen.
Am Abend hatten wir die neue Unterkonstruktion für die Terrasse so weit fertig. Sascha bestand darauf, alle Schrauben in die Hölzer zu drehen, mit der Wasserwaage den Aufriss an der Wand für die Platzierung des Balkens vorzunehmen usw. Selbst die Fixierung des Balkens an der Betonwand ließ er sich nicht nehmen und ich musste nur noch die Ankerbolzen ausreichend festziehen.
Die Sonne neigte sich bereits gen Horizont, als wir den Schutzanstrich auf die Unterkonstruktion angebracht hatten und soweit für den Tag fertig waren. Sascha hatte keine Übung mit Pinsel und Farbe und entsprechend sahen seine Hände, Hose und sein T-Shirt aus. Seine Mutter ermahnte ihn, er möge ins Bad gehen, sich waschen und saubere Kleidung anziehen, jedoch mit wenig Erfolg. Voller Stolz und Selbstbewusstsein meinte er: »Das macht doch nichts, es ist nicht wichtig, wie ich aussehe, wir haben gearbeitet und bekommen eine neue Terrasse.«
Mit zwei kleinen Bieren und Sascha mit Apfelsaft begutachteten wir unser gemeinsames Werk. Alle waren sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis des ersten Tages. Elena sah ihrem Sohn die Begeisterung an und schon war sein Aussehen nicht mehr von Bedeutung. Alles funktionierte besser und schneller, als ich es erwartet hatte, und Sascha erhielt von uns Lob und Anerkennung für seine geleistete Arbeit.
Samstag, neun Uhr. Der Blick gen Himmel zeigte, ein Gewitter zog auf, und wir mussten in den nächsten Stunden mit Regen rechnen, aber noch war es nicht so weit. Die Holzlasur war über Nacht gut eingetrocknet und wir konnten weitermachen.
»Das wird heute nicht viel werden bei diesem Wetter«, meinte Alexander kurz und etwas widerwillig.
Dennoch begannen wir, die Lärchenbretter auf das richtige Maß zu kürzen. Für die Befestigung mit den Schrauben mussten wir die Bretter vorbohren. Sascha wollte das unbedingt machen, was mir jedoch zu gefährlich erschien. Kinder mit einer elektrischen Bohrmaschine …
»Aber Schrauben, das mache ich wieder!«, protestierte er lautstark.
Kaum angefangen, da brach das Gewitter auch schon los. Alle Werkzeuge schnell wegräumen und ab ins Haus, hieß es. Bei einer weiteren Tasse Kaffee und einer Zigarette warteten wir auf das Ende des Regens.
»Ich glaube, wir können das für heute vergessen und machen nächstes Wochenende weiter«, gab Alexander von sich.
»Nein, der Regen hört bestimmt gleich auf und wir machen weiter«, wandte Sascha mit Nachdruck ein.
Die Erklärungen von seinem Onkel, dass man im Freien nicht wirklich arbeiten könne, wenn es stark regnet, ebenso wenn das Holz und der Boden nass seien und viele weitere Argumente zeigten bei dem Jungen keine Wirkung. Er sann nur darauf, bald wieder weiterzumachen, und beobachtete das Geschehen im Freien unablässig durch die Terrassentür. Ganz so, als würde er das Wetter beschwören und in seinem Sinne ändern können. Seine Zuversicht überzeugte seinen Onkel jedoch nicht, der sich auf den Weg nach Hause machte. Ich wollte ihn auch nicht davon abhalten. Alexander hatte einfach keine Motivation mehr weiterzuarbeiten und der Regen lieferte ihm wohl eine willkommene Begründung.
Kaum hatte der Regen nachgelassen, stand Sascha schon wieder auf der Terrasse, nahm einen Besen und kehrte das Wasser von den Brettern. Es schien, als könne ein bisschen Regen ihm nichts ausmachen. Auch der Einwand seiner Mutter, noch etwas abzuwarten, blieb wirkungslos. Alle Schrauben zu versenken, mit der Handsäge die kleinen Leisten zu kappen, bei der Stiege mitzuhelfen und zum Schluss das Geländer zu fixieren – all das schien ein wahres Abenteuer für ihn zu sein und seine Begeisterung ließ jede Müdigkeit weichen. Ebenso sonntags darauf, als wir die gesamte Terrasse mit einem neuen Holzanstrich versorgten, war er mit ungebrochener Begeisterung bei der Arbeit. Die neue Terrasse war fertig und Elena bedankte sich, indem sie uns einen schönen Grillabend im Garten vorbereitete; sie schloss Sascha in die Arme und sagte ihm, wie stolz sie auf ihn sei.
Du wirst jetzt einwenden: »Das ist ja nichts Besonderes, ein Junge im Alter von neun Jahren, der eingeladen ist, sich handwerklich zu betätigen? So etwas lieben viele Kinder und da ist eine Begeisterung für eine derartige Tätigkeit ja selbstverständlich!«
Ist das tatsächlich so einfach? Obschon die Arbeit körperlich ansprechend und ermüdend war, hielt der Junge durch bis zum Schluss. Neben dem Abbruch und Wiederaufbau der Terrasse hatten wir auch das alte Material zu entsorgen. Selbst dabei wurde seine Begeisterung nicht geschmälert.
»Du kannst Sascha richtig motivieren, ich habe ihn schon lange nicht mehr so glücklich gesehen«, meinte Elena bei einem Glas Wein und perfekt gegrilltem Huhn. Sascha stand in diesem Moment vor der Terrasse, sichtlich zufrieden und still.
Habe ich das? Waren das meine »Motivationskünste«? War das mein Werk? Ist es so einfach – oder ist hier nicht etwas ganz anderes passiert? Warum erledigen wir manche Arbeiten mit großer Hingabe, erleben dabei große Freude und ernten ein Gefühl der Befriedigung? Jeder von uns kennt auch die andere Seite. Arbeit wird oft als Belastung, mitunter als Qual empfunden und am liebsten würden wir oft alles liegen und stehen lassen und etwas ganz anderes tun. Oft frage ich Menschen bei meiner Arbeit, was sie denn tun würden, hätten sie heute die Gewissheit, den Lotto-Jackpot gewonnen zu haben. Die überwiegende Antwort: »Ich würde dann etwas ganz anderes machen. Meine jetzige Arbeit sofort beenden und dann …« Ist es nur eine Frage von Schicksal oder Glück, die darüber bestimmt, ob wir Arbeit als etwas Freudiges, als Erfolg erleben oder als Belastung empfinden?
Wie hat es noch der Firmengründer von Patagonia, Yvon Chouinard, so treffend gesagt: »… Wenn Sie am Morgen aufstehen und sich nicht auf die Arbeit freuen können – dann machen Sie etwas falsch.« Können wir dieses »Falschmachen« in uns abstellen oder umpolen, um mehr Begeisterung und Zufriedenheit in unser Leben zu bringen? Können wir all unsere Vorhaben so gestalten, dass wir bei unseren Handlungen Freude empfinden und uns erfolgreich fühlen?
Warum hat der Junge an all diesen drei Tagen an nichts anders gedacht als an die Arbeit an der Terrasse? Mit voller Begeisterung stürzte er sich ins Geschehen. Er erntete Lob und Anerkennung und war sichtlich stolz auf sich selbst. Für den Jungen war die Arbeit an der Terrasse offensichtlich ein großes Erfolgserlebnis. Er hat sich mit all seinen Sinnen dem Vorhaben gewidmet. Und nichts anderes ist gemeint mit: Leben im Hier und Jetzt! Er war bei seiner Tätigkeit mental ganz bei der Terrasse, vielmehr: bei jedem einzelnen Handgriff. Es machte ihm Freude, alles vorzubereiten, in den Baumarkt zu fahren und an Lösungen mitzuwirken und auch selbständig durchzuführen (z. B. die Rechenaufgabe). Und ebenso war es mit allen anderen Handgriffen. Er hat sogar protestiert, wenn ich ihm die eine oder andere Tätigkeit untersagt habe.
Am Verhalten des Jungen kann man erkennen, dass es sich hier um Hinwendung, Achtsamkeit und Konzentration handelt. Fokussiert zu sein auf das, was geschieht und was vor einem liegt. Das ist Leben im Hier und Jetzt und lässt ein Gefühl der Begeisterung und Gelassenheit im Menschen entstehen!
Sein Onkel Alexander konnte offensichtlich diese Begeisterung nicht aufbringen. Er war auch andauernd mit seinen Gedanken woanders; hatte sich mental nicht der Arbeit gewidmet und somit auch keine Achtsamkeit aufgebracht für das, was nun vor ihm lag. Er war weit weg vom Hier und Jetzt! Mit dieser Einstellung und diesem Verhalten ist es de facto egal, welcher Tätigkeit er nachgeht. Das Gefühl der Begeisterung wird sich nur selten einstellen, selbst dann nicht, wenn es um die eigene Bedürfnisbefriedigung geht. (Um diese Aussage in ihrer ganzen Bedeutung und Auswirkung auf uns Menschen zu verstehen, lies bitte unbedingt den Teil II zum Thema »Leben im Hier und Jetzt.«)
So einfach, beinahe banal diese Geschichte auch sein mag, so ungemein spannend aus psychologischer und ebenso aus neurobiologischer Sicht ist sie. Wir werden später noch auf etwas ganz Wesentliches hierbei stoßen. Vorab kann aber bereits festgestellt werden, dass Sascha in all diesen Tagen etwas ganz Besonderes erlebte: Er erlebte die fortwährende Befriedigung der essenziellen Grundbedürfnisse seines Gehirns, ohne dass ihm dies selbst bewusst war! Diese unbewusste Befriedigung seiner Grundbedürfnisse löste eine anhaltende Begeisterung in ihm aus und mündete in Gelassenheit und Zufriedenheit. Hätte Sascha bei der Arbeit einen Helm getragen, der zu einem bildgebenden Scanner umfunktioniert worden wäre, dann hätten wir ein klares Bild von seinem Gehirn gehabt und deutlich gesehen, was bei ihm diese Begeisterung ausgelöst hat und warum er das Gefühl hatte, erfolgreich zu sein. Was hier konkret gemeint ist, sehen wir in den nächsten beiden Kapiteln.
Erkenne die essenziellen Grundbedürfnisse deines Gehirns und achte auf seine tägliche Befriedigung!
Diesen Grundsatz solltest du dir dick anstreichen und verinnerlichen, wenn du ankommen möchtest in einem erfüllten Leben; im Erste-Klasse-Abteil des Lebens. Er ist eines der Grundgesetze für Erfolg, erfolgreiches Handeln und um endogene Begeisterung zu fühlen.
Die Grundbedürfnisse, von denen ich hier spreche, sind nichts Materielles, was du kaufen oder sonst wie erwerben könntest. Diese Grundbedürfnisse haben mit der Konditionierung deines Gehirns zu tun und heißen: WACHSTUM und VERBUNDENHEIT.
»Glücklich, wem es gelang, den Grund der Dinge zu erkennen.«
(Publius Vergilius Maro, römischer Epiker)
Wenn persönlicher Erfolg im Leben mit den Grundbedürfnissen unseres Gehirns im Zusammenhang steht,
wenn Hinwendung, Achtsamkeit und Fokussierung auf eine Sache oder Aufgabe mit den Prinzipien des Lebens im Hier und Jetzt zusammenhängen und ausschlaggebend sind für erfolgreiches Handeln,
wenn Begeisterung eine Voraussetzung für Erfolg ist,
wenn dies alles in unserem Gehirn abläuft,
ist Erfolg oder erfolgreiches Handeln sodann ausschließlich eine Frage der »Konditionierung« unserer Gehirne? Und wenn ja, haben wir unser Denken und Handeln, sprich unsere »Gehirn-Konditionierung«, auf Erfolg ausgerichtet?
»Ja, natürlich habe ich mein Denken auf Erfolg ausgerichtet!«, wirst du jetzt sagen. »Ich denke doch nicht: Jetzt koche ich ein schönes Abendessen für meinen Partner und mich und stelle mir dabei vor, wie ich es bewusst anbrennen lasse, damit es möglichst schlecht schmeckt und der Abend so richtig den Bach runtergeht. So denkt und handelt doch niemand, außer ich will mich von meinem Partner trennen und habe diese Erfolgsabsicht. Und bei der Arbeit denke ich auch nicht, wie ich möglichst viele Misserfolge erziele. Und das gilt für alle Lebensbereiche.«
Da stimme ich dir zu. Wir werden niemanden finden, der sagt: »Ich will nicht erfolgreich sein.« Aber wir alle kennen auch Situationen in unserem Leben, in denen wir etwas wirklich gut machen wollten und es uns dennoch so richtig misslungen ist. Wenn wir uns solche Situationen im Nachhinein ansehen: Ist es möglich, dass wir dabei unser Denken und Handel unbewusst auf Misserfolg ausgerichtet haben? Schauen wir uns das doch etwas genauer an.
»Erfolge entstehen immer in unserem Kopf«, sagt uns eine alte Weisheit. Also ist es nur von Vorteil, wenn wir uns eingehend damit befassen, was in unseren Köpfen vorgeht. Haben wir unser Denken auf Erfolg oder vielleicht unbewusst auf Misserfolg ausgerichtet?
Wir haben mit dem Denken schon sehr früh begonnen, bereits in der Kindheit. Also müssen wir eine Rückschau halten, was damals alles passiert ist und was wir aus unserer Kindheit und frühen Jugend in unser Erwachsenensein mitgenommen haben. Dann sollte es möglich sein, die obigen Fragen zu diesem Kapitel zufriedenstellend zu beantworten. Also machen wir uns auf den Weg.
Noch im vorigen Jahrhundert waren wir Menschen davon überzeugt, dass unser Grundverhalten, unser Charakter aus einer natürlichen Veranlagung hervorgeht. Auch an Vererbung wurde gedacht: »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, »er/sie ist ganz nach dem Vater, seiner/ihrer Mutter geraten.« Solche Redewendungen kennen wir und viele Menschen sehen das heute noch so, dass Abstammung, Erziehung und Bildung einen gestalterischen Einfluss haben und ausschließlich für die Entwicklung eines Menschen verantwortlich sind. Wir waren auch der Meinung, dass das menschliche Gehirn eine besondere Form eines Muskels ist und so gesehen trainiert werden kann. Ergo wie ein Bizeps, nur das Training hieß eben Bildung. Eine gute Erziehung und Schulbildung »forme« automatisch einen »besseren« Menschen. Somit war und ist klar, was Eltern und Schule zu leisten haben. Erziehung und Ausbildung für das Kind – natürlich nach Vorstellungen der Erwachsenen und Regierenden, denn diese wissen ja, was für das Kind gut ist und das »Beste« hervorbringt. Denn nur mit guter Ausbildung kann der Mensch selbstbestimmt ein erfolgreiches Leben führen. All jene, die einer sozialen Unterschicht entsprungen sind und welchen diese »förderlichen Entwicklungsdogmen« nicht zugänglich sind oder welchen es schlicht nicht gegönnt ist, daran umfangreich zu partizipieren, haben eben Pech oder müssen sich später im Leben selbst darum kümmern, ihre Defizite aufzuarbeiten.
Das Aufnehmen und Wiedergeben von Wissensinhalten und diese womöglich noch zu vernetzen und in Beziehung zu anderen Themen zu bringen, ist unter diesen Gesichtspunkten nur schwer möglich bzw. gänzlich unterbunden.
Und wie sieht es mit dem Bemühen oder bewusster Anstrengung aus?