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Drachen – ein globales Symbol jenseits von Zeit und Kultur. Sie erscheinen in mesopotamischen Schöpfungsmythen, fliegen durch die Legenden Ostasiens, bewachen Schätze in nordischen Sagen und tanzen in Mesoamerikas himmlischen Geschichten. Dieses Buch versammelt die bedeutendsten Drachenwesen der Weltgeschichte: von Nāgas, Quetzalcoatl und Tiamat bis zu Fáfnir, Wyvern und dem Walisischen Drachen. Es spannt einen Bogen von den ältesten Keilschriften bis in mittelalterliche Legenden und moderne Heraldik. Dabei geht es nicht nur um Figuren und Namen, sondern um die tiefere Verbindung all dieser Wesen zu kosmischer Ordnung, spiritueller Transformation und der archetypischen Macht der geflügelten Schlange. Ein unverzichtbares Werk für alle, die die Wurzeln der Drachenmagie verstehen wollen – und ihre Spuren über alle Kontinente hinweg erkennen.
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Seitenzahl: 593
Veröffentlichungsjahr: 2025
Frater Lysir
Drachen und Drachenmagie - Band 2 - Drachen aller Kulturen
Mythen, Astralreisen und Rituale der kosmischen Wirklichkeit
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Drachenmagie - Band 2 – Drachen aller Kulturen
Gesamtprolog
Drachen im Kontext der mesopotamischen Kulturen
Drachen im albanischen und persischen Raum
Chinesische und andere Drachen des östlichen Reichs
Schlangen und Drachen in Indien
Mesoamerikanische Drachen
Ägyptische Drachen
Griechische Drachen
Drachen und Schlangen der nordischen Mythologie
Klassische Drachen und weitere Aufzählungen
Gesamtepilog
Quellenangabe
Impressum neobooks
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Der Drache wand sich durch die schwarzen Spiralen
des Nichts, sein Leib
ein Gewölbe aus Äonen.
Jede Schuppe trug ein Aspekt des Seins - in Ewigkeit!
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Drachen sind universell – und doch in jeder Kultur einzigartig. Dies ist unabhängig von der Zeit, vom Land und von der Kultur! Dieses Buch erkundet die weltweiten Erscheinungsformen der Drachen und geflügelten Schlangen! Von den manigfachen Kulturen Mesopotamiens bis zu den Geschichten der Slawen, von den Nāgas Indiens bis zu den symbolischen Wesen der europäischen Folklore – wo von es wahrlich viele gilbt! In jeder Region, in jeder Mythologie spiegeln Drachen eine spezifische Verbindung zur Schöpfung, zum Chaos, zu Weisheit, Macht und Verwandlung. Doch natürlich hat sich auch die Religion – primär das Christentum – dieses Bild zunutze gemacht. Dieses Bild der Drachen, als globale Archetypen muss jedoch neutral betrachtet werden, etwas, was Religionen so gut wie nie vermögen. Drachen sind Gestalten, die in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten aufblühen und doch eine gemeinsame Tiefe teilen, manchmal sogar einen Abgrund. Die Drachen stehen in diesen Überlieferungen nicht nur für Fabelwesen, sondern oft für fundamentale Kräfte der Natur, des Geistes und des Schicksals. Dieses Buch ist eine Reise über Kontinente und Zeiten hinweg, durch Mythen, Legenden und spirituelle Symbole, um zu zeigen, wie Drachen als Träger kosmischer Ordnung und evolutionäres Chaos immer wieder erscheinen. Wer die Drachen in der Welt verstehen will, findet hier das Kartenwerk ihrer Spuren.
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Drachenmagie
Die kraftvolle Magie der Drachen und der geflügelten Schlangen
Lysir
11.12.2024 – 01.06.2025
Band 2 –
Drachen aller Kulturen
Impressum
Copyright: © 2025 LYSIR
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
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Inhaltsverzeichnis
Titel Seite
Gesamtprolog 6-16
Drachen im Kontext der mesopotamischen Kulturen 17-56
Mesopotamien und die Hebräer 41-47
Drachen im Baal-Zyklus und der Sprung nach Europa 47-56
Drachen im albanischen und persischen Raum 57-75
Chinesische und andere Drachen des östlichen Reichs 76-104
Koreanische Drachen 91-98
Japanische Drachen 99-104
Schlangen und Drachen in Indien 105-141
Nāga Kanyā 114-130
Aspekte der Nāga Kanyā in anderen Kulturen 131-141
Mesoamerikanische Drachen 142-181
Unhcegila 143-149
Unktehi 149-169
Quetzalcoatl und Kukulkan 169-181
Ägyptische Drachen 182-188
Griechische Drachen 189-212
Drachen und Schlangen der nordischen Mythologie 213-266
Níðhöggr / Nidhöggr 230-242
Jörmungandr / Jǫrmungandr / Jömungand bzw. Miðgarðsormr 243-256
Fáfnir 257-266
Klassische Drachen und weitere Aufzählungen 267-
Balaur (Rumänische Folklore) 268-269
Basilisk (Europäische Mythologie) 269-271
Cirein Croin (Schottische Mythologie) 271-272
Der Dakische Drache (Dakische / Rumänische Mythologie) 272-274
Der Drache des Heiligen Georg (Christliche Mythologie / Mittelalterliche Legende) 274-275
Der Drache der Heiligen Margareta (Christliche Mythologie / Märtyrerlegende) 276-277
Drac (Okzitanische Folklore) 277-278
Gorynych / Zmey Gorynych (Slawische Mythologie) 279-281
Grand’Goule (Französische Mythologie / Poitou) 281-285
Katalanischer Drache / Drac (Katalanische Folklore) 285-287
Knucker (Englische Folklore) 288-289
La Gargouille (Französische Mythologie / Rouen) 289-291
Peluda (Französische Mythologie) (Pelud, La Velue) 291-293
Tarasque / Legende der Heiligen Martha(Französische Mythologie) 293-294
Vouivre (Französische Mythologie / Folklore) 295-297
Walisischer Drache / Y Ddraig Goch(Walisische Mythologie) 297-299
Wyvern (Europäische Mythologie / Heraldik) 300-301
Zaltys (Litauische Mythologie) 301-303
Zilant (Tatarische Mythologie / Symbol von Kasan) 303-304
Gesamtepilog 305-307
Quellenangabe 308-310
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Drachen! Kein anderes Wesen vereint in sich so viele Gegensätze! Drachen gelten als Urbilder der Macht und des Chaos, als Hüter des Wissens und Zerstörer der Ordnung, als Träger uralter Weisheit und als wilde, unzähmbare Kräfte. Seit Menschengedenken existieren sie als Mythen, verkörpern Ängste, aber auch Sehnsüchte und vor allem Macht! Doch auch wenn Drachen im Grunde in sehr vielen Bereichen und Ebenen existent sind, entziehen sie sich doch immer wieder der einfachen Deutung. Doch über die Drachen wird auch eine Menge Blödsinn geschrieben, gepaart mit zahlreichen Fehldeutungen und missverständlichen Darstellungen! Es ist offensichtlich „typisch menschlich“, dass man hier Machtfantasien ausleben will, indem man sich selbst aufwertet, und man vis-à-vis mit den Drachen agiert. Nun, dieses Buch stellt die Drachen aus einer magischen Perspektive dar, sodass hier verschiedene Ebenen und auch verschiedene Blickwinkel eingenommen werden.
Dieses Werk sollte ursprünglich in zwei große Bereiche gegliedert sein – in Theorie und Praxis. Zumindest war das der Plan! Am Ende wurden es dann doch fünf Bücher.
Zugegeben, die grundlegende Teilung in „Theorie“ und „Praxis“ blieb erhalten – doch aufgrund des Umfangs und der praktischen Strukturierung war schnell klar, dass es sinnvoller war, die Inhalte auf fünf eigenständige Bände aufzuteilen. So kann man sich im ERSTEN Band umfassend mit dem Wesen der Drachen und mit der Drachenmagie vertraut machen – beides über ausführliche und komplexe Definitionen und Erklärungen. Dieser erste Teil widmet sich vorrangig dem Verständnis der Drachen selbst: ihrer symbolischen, mythologischen und energetischen Bedeutung, ihrem Auftreten in verschiedenen Ebenen und Kulturen sowie der differenzierten Herleitung von Formen, Farben, Namen und Erscheinungen.
Erst darauf aufbauend wird der Begriff der Drachenmagie eingeführt – nicht als beliebiges Konstrukt, sondern als präzise und strukturierte magische Disziplin, die in den Elementen wurzelt und zugleich weit über klassische Magieformen hinausweist.
Im ZWEITEN Band wird man dann auf eine umfassende Reise durch die Kulturen dieser Welt geführt, in denen Drachen in verschiedenster Form verehrt, gefürchtet oder symbolisch gedeutet wurden. Der Fokus liegt dabei auf mythologischen, religiösen und kulturgeschichtlichen Quellen, die das Bild des Drachen in seiner globalen Vielfalt zeigen – von Mesopotamien über Ostasien bis hin zu Mittelamerika, von albanischen Überlieferungen bis zur nordischen Edda. So entsteht ein Mosaik aus Perspektiven, in dem deutlich wird, dass der Drache kein lokales Phänomen ist, sondern ein archetypisches Wesen, das sich durch alle großen Zivilisationen zieht und stets etwas vom innersten Wesen einer Kultur offenbart.
Im DRITTEN Band hat man die Möglichkeit, über Meditation und Astralreise die verschiedenen Energien der Drachenmagie kennenzulernen und unmittelbar zu erleben. Hier werden bewusst die fünf Elemente Erde, Feuer, Luft, Wasser und Äther / Geist / Blut einzeln aufgeschlüsselt. In praktischen, geführten Meditationen und inneren Reisen werden Räume eröffnet, die nicht nur theoretisches Wissen vertiefen, sondern auch direkte Erfahrung ermöglichen. Die jeweiligen Begegnungen sind so angelegt, dass sie sowohl inneres Erleben als auch energetische Resonanzräume schaffen, in denen sich das Wesen der Drachenkräfte offenbart. Jeder Abschnitt versteht sich dabei als Einladung – zur eigenen Reise, zur bewussten Kontaktaufnahme und zur praktischen Anwendung im Rahmen einer spirituellen, magischen Entwicklung.
Im VIERTEN Band begegnet man einem sehr speziellen Themenkomplex. Es geht um stellare und kosmische Energien, um übergeordnete Konzepte mit den Bezeichnungen Seraph und Shansh. Diese Ebene der Drachenmagie überschreitet das Elementare und führt in Bereiche jenseits der gewohnten Raumzeit, wo sich archetypische Urkräfte und metakosmische Intelligenzen offenbaren. Der Zugang erfolgt nicht mehr über die bekannten Elemente, sondern über Resonanzstrukturen, die an Sternenwesen, energetische Kollektive und transzendente Schwellen gebunden sind. Seraph und Shansh stehen dabei nicht für konkrete Wesen im klassischen Sinn, sondern für Prinzipien, die durch Licht und Begrenzung, durch Expansion und Formgebung ganze Realitätsgefüge strukturieren. Die Inhalte dieses Bandes fordern nicht nur das Denken, sondern eröffnen Möglichkeiten der Kontaktierung und Annäherung an Kräfte, die jenseits des Persönlichen wirken – klar, unbarmherzig, schöpferisch und ordnend.
Der FÜNFTE Band widmet sich ausschließlich der rituellen Praxis der Drachenmagie. In komplex aufgebauten Ritualen erhält man hier die Möglichkeit, eng und bewusst mit den Schwingungen und Machtebenen der Elementardrachen zusammenzuarbeiten. Es geht dabei nicht allein um formale Abläufe, sondern um tiefgreifende energetische Prozesse, durch die die Drachenkräfte konkret erlebbar und wirksam gemacht werden. Jedes der fünf Elemente – Erde, Feuer, Luft, Wasser und Quintessenz – wird in seiner rituellen Funktionalität entfaltet: von der vorbereitenden Selbstenergetisierung über die Raumöffnung und Bannung bis hin zur Machtverbindung und abschließenden Rückführung. Dieser Band bildet das Herz der praktischen Drachenarbeit – er ist Werkzeug, Arbeitsbuch und Initiationspfad zugleich.
Diese fünfbändige Struktur erlaubt es, den eigenen Zugang zur Drachenmagie frei zu wählen. Wer sich zunächst mit dem Hintergrund, den Kulturen, Mythen und Konzepten befassen möchte, findet im theoretischen Teil fundierte Informationen und tiefgreifende Deutungen. Wer hingegen den direkten Einstieg in das Erleben und die Anwendung sucht, wird im praktischen Abschnitt fündig – mit Meditationen, Ritualen und Anrufungen, die zur unmittelbaren Erfahrung einladen.
Gleichzeitig sei auf ein gestalterisches Detail hingewiesen: Um den Lesefluss zu erleichtern und die Übersichtlichkeit zu wahren, wurde die Schriftgröße dieses Buches bewusst etwas großzügiger gewählt als in manch früherem Werk. Diese Entscheidung erhöht zwar den Seitenumfang, ermöglicht jedoch ein angenehmeres und konzentrierteres Lesen.
Aber – wie heißt es so treffend?
„Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“
Die einen hätten lieber ein einziges, monumentales Buch mit über 800 Seiten, die anderen bevorzugen fünf klar gegliederte Bände – ohne Lupe. Da die häufigste Rückmeldung jedoch die Schriftgröße betraf, fiel die Entscheidung auf mehr Lesbarkeit. Und so wurden es eben nicht zwei Bücher, sondern fünf – verteilt zwischen Theorie und Praxis.
Gut. Doch was ist nun eigentlich der Inhalt dieser Buchreihe?
Was kann man im Bereich der Drachenmagie finden – und für sich nutzen?
Drachen und Drachenmagie! Nun, wenn man sich die verschiedenen Erzählungen im Bereich der Drachenthematik anschaut, wird schnell klar, dass hier, im klassischen Sinne, keine reine Sammlung von Geschichten existiert, nein, es existiert vielmehr eine besondere und archetypische Reise durch mannigfache Ebenen, verschiedene Kulturen, gefahrvolle Welten und fantastische Bewusstseinsschichten.
Drachen sind weit mehr als nur Symbolträger, die in Märchen und Legenden auftauchen! Drachen sind existenzielle Kräfte, energetische Strukturen, Bewusstseinskollektive, die mit einer gefahrvollen Ambivalenz versehen sind!
Diese gefahrvolle Ambivalenz der Drachen spiegelt sich eben auch in den Gedankenbildern der Menschen wider, denn allein die Vokabel „Drache“ erzeugt sofort eine Vielzahl an Bildern, Assoziationen und Gedanken. Unmittelbar erscheinen Wesen aus Mythen und Märchen, Figuren aus Fantasy-Romanen, Filmen und Serien, und zahllose Produkte der Populärkultur, welche sich ihrer Symbolkraft bedienen. Doch jenseits dieser populären Darstellungen existiert eine tiefere, komplexere Ebene, die weit über bloße Fantasie oder Unterhaltung hinausreicht. Und genau hier ist der eigentliche Arbeitsauftrag, die eigentliche magische Möglichkeit, dieses Buch zu suchen und zu finden. Drachen sind Wesen, Entitäten, Schwingungen und Daseinsformen, die nahezu überall auf der Welt zu finden sind! Von den frühen mesopotamischen Kulturen bis hin zu den Hochkulturen Mittel- und Südamerikas! Vom antiken China bis zu den nordischen Sagenkreisen. Diese globale Präsenz macht deutlich, dass Drachen mehr als reine Fantasiegebilde sind. Sie sind archetypische Prinzipien der Natur, des Kosmos und des Menschen selbst. Um Drachen wirklich zu verstehen, genügt es nicht, sie als bloße Fabelwesen oder mythische Gestalten zu betrachten. Nein, man muss tief in ihre etymologischen Wurzeln eintauchen, um ihre wahre Bedeutung zu erfassen. Dies führt dazu, dass man auf eine subtile und tiefgründige Symbolik stößt, denn Drachen verkörpern offensichtlich Kräfte, die über das bloße Physische hinausreichen! Und genau hier greift auch die Drachenmagie ein, denn die Drachen repräsentieren Bewusstheit, Erkenntnis und den unnachgiebigen, durchdringenden Blick, der alles erfasst. Dass Drachen in vielen Kulturen als Hüter von Schätzen, Geheimnissen oder Prüfungen dargestellt werden, unterstreicht ihre Verbindung zu tiefem Wissen, innerer Transformation und mystischer Erkenntnis.
Dennoch unterscheiden sich die Darstellungen von Drachen erheblich, je nachdem, welche Kultur sie beschreibt. Der europäische Drache, geprägt durch das Mittelalter, ist ein imposantes Wesen, oft ausgestattet mit Flügeln, mächtigen Klauen, feuerspeiendem Atem und schuppiger Haut. Er verkörpert Macht, Gefahr, aber auch Weisheit und verborgenes Wissen. Der asiatische Drache hingegen ist meist schlank, flügellos und schlangenartig. Obwohl er ebenso fliegen kann, symbolisiert er eher Fruchtbarkeit, Glück und himmlische Macht. In der germanisch-nordischen Mythologie begegnet man hingegen häufig Lindwürmern, schlangenähnlichen Kreaturen, die jedoch selten Feuer speien, dafür aber Prüfungen und Herausforderungen symbolisieren. Man wird in diesem Buch hier sehr ausführliche Erklärungen und Darstellungen finden, sodass man auf ein weites Portfolio des Wissens zugreifen kann, um sich eben selbst mit dieser mannigfachen und oft verschachtelten Thematik tiefgehend zu befassen. Doch die Magie der Drachen geht weit über die verschiedenen menschlichen Kulturen hinaus. Die magische Praxis zeigt, wenn Drachen in Träumen, Meditationen oder Astralreisen auftauchen, geschieht dies selten zufällig oder grundlos. Hier zeigt sich ihre tiefere Realität, ihre energetische Präsenz, die weit über die bloße Fantasie hinausgeht. Solche Begegnungen können unterschiedliche Ursachen haben, Ursachen, die man für sich selbst Stück für Stück eruieren kann, eruieren muss. Natürlich, manchmal handelt es sich um energetische Projektionen eigener innerer Prozesse, manchmal aber auch um autonome Kräfte, die durch die Schwingungen des Menschen angezogen wurden. Oftmals zeigen sich Drachen, wenn ein Mensch an einem Scheideweg seiner Entwicklung steht, um ihm tiefgreifende Prüfungen, Lehren oder Initiationen zukommen zu lassen. Doch man darf nie die Ambivalenz der Drachen vergessen, denn die Drachen können auch stets als Herausforderer und auch als bewusste Antagonisten auftauchen. Dennoch dienen sie der Schöpfung, wobei sie hier auch stets ihre eigenen Agenden besitzen, und diese auch wahrlich leben!
Dadurch, dass die Ambivalenz der Drachen aber unpopulär ist, zeigt sich, gerade in der heutigen Zeit, dass hier gezielt eine kommerzielle Nische geschaffen wurde, um die Drachen klassisch propagandistisch zu vermarkten! In vielen spirituellen und esoterischen Kreisen wird sich mit der Zusammenarbeit der Drachen geschmückt, wobei man hier, wenn man in die Tiefe geht, sehr schnell merkt, dass ein Unterschied zwischen Fantasiegebilden und echter Drachenmagie existiert. Auch diese unbequeme Wahrheit wird im Buch klar und deutlich thematisiert! Aus der magischen Praxis, für die magische Praxis muss klar erkannt werden, dass wahre Drachenmagie definitiv kein naives Spiel oder eine kurzweilige spirituelle Modeerscheinung ist. Nein, die Magie der Drachen erfordert Ernsthaftigkeit, Reife, Klarheit und eine intensive Beschäftigung mit den grundlegenden Kräften der Schöpfung. Drachenkräfte zu kontaktieren bedeutet nicht, sich harmlose Helfer oder spirituelle Kuscheltiere herbeizurufen. Es bedeutet vielmehr, sich in eine anspruchsvolle Schule zu begeben, in der das eigene Selbst auf den Prüfstand gestellt wird – eine Schule, in der man Disziplin, Mut, Einsicht und tiefes Verständnis für kosmische und irdische Kräfte erwerben muss. Meistens ist diese Schule im terrestrischen Kontext konzipiert, doch mit wachsender Erfahrung, mit wachsenden Möglichkeiten und mit einer echten und innigen Erkenntnis, wird man auch in die stellaren Bereiche, in die Bereiche des Kosmos eintreten können.
Doch genau hier muss eine deutliche Kritik an der heutigen Vermarktung und Banalisierung der Drachen geäußert werden. Drachenmagie ist weder ein schneller Weg zu Macht oder persönlichem Gewinn, noch ist sie etwas, das man leichtfertig praktiziert. Sie verlangt eine ehrliche Selbstreflexion, die Bereitschaft zur intensiven energetischen Arbeit und eine tiefe Demut vor den Kräften, mit denen man arbeitet. Doch jene, die bereit sind, sich ernsthaft mit den Drachen auseinanderzusetzen, werden eine Welt entdecken, die reich an Erfahrung, Tiefe und spirituellem Wachstum ist.
Die in diesem Werk behandelte Drachenmagie ist weder reine Esoterik noch bloße kulturelle Mythologie. Vielmehr handelt es sich um eine umfassende, tiefe und ernsthafte Form der magischen Praxis, in der man bewusst mit Drachenenergien arbeitet – terrestrisch wie kosmisch, meditativ wie auch rituell. In der Drachenmagie begegnet man Entitäten, die als Hüter der Elemente, als Boten tiefer Wahrheit und als Träger universellen Wissens fungieren. Jeder, der diesen Weg beschreiten möchte, muss bereit sein, sich den Kräften der Erde, des Feuers, des Wassers, der Luft, des Äthers, des Geistes, des Blutes und der Sterne zu öffnen, denn nur durch eine bewusste Verbindung mit all diesen Elementen und Ebenen kann man die wahren Drachenkräfte verstehen und integrieren.
Dieses Buch widmet sich daher nicht nur der Darstellung von Drachen in den verschiedenen Kulturen dieser Welt. Es geht vor allem darum, wie man diese Kräfte in der eigenen magischen Arbeit konkret erkennen, kontaktieren und anwenden kann. Das Wesen der Drachen ist weder lieb noch böse, weder sanft noch grausam – es ist vielmehr eine ambivalente und komplexe Kraft, die den magisch Praktizierenden immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Die Arbeit mit Drachen bedeutet, sich auf eine intensive, spirituelle Reise zu begeben, auf der man alle Aspekte der eigenen Persönlichkeit beleuchtet und tiefgreifende Transformationen erfährt.
Wer sich entschließt, diesen Weg der Drachenmagie bewusst zu gehen, wird entdecken, dass Drachen weder Märchenfiguren noch simple Symbole sind. Sie sind Lehrer und Prüfsteine, Verbündete und Herausforderer, die jedem Menschen, der ernsthaft nach Wahrheit, Weisheit und Erkenntnis strebt, auf seine ganz individuelle Weise begegnen.
Dieses Buch bietet daher keine simplen Antworten oder schnelle Lösungen an. Es bietet vielmehr eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Drachen in ihren vielfältigen Erscheinungen, und zwar historisch, symbolisch, energetisch und magisch.
Es eröffnet Wege zu einer authentischen und kraftvollen Drachenmagie, die im Bewusstsein der eigenen Verantwortung und der eigenen inneren Wahrheit wurzelt. Hierin liegt der wahre Kern der Drachenmagie, ein Kern, der die Bereitschaft enthält, sich selbst, die Welt und den Kosmos mit offenen Augen zu betrachten und in jedem Augenblick zu lernen, zu wachsen und authentisch zu handeln. Wenn man diesen Kern erreichen will, erreichen kann, wird man den nächsten Schritt ausführen, den Schritt in einen Abgrund, um sich Kräften zu stellen, die kosmisch und chaotisch zu gleichen Teilen sind.
In der praktischen Arbeit der Drachenmagie offenbart sich ein Raum des Machtvollen, in welchem das Rituelle nicht einfach nur eine symbolische Handlung ist, sondern zu einem bewussten Schritt in die Verbindung mit elementaren und kosmischen Drachenkräften wird. Ein jedes Ritual, sei es nun im Namen der Erde, des Feuers, der Luft, des Wassers oder der geheimnisvollen Ebenen der Quintessenz ausgeführt, dient dabei als Schlüssel, um verborgene Tore zwischen den verschiedenen Realitätsebenen zu öffnen. Diese Tore liegen jedoch nicht irgendwo außerhalb, sondern tief verborgen im eigenen Inneren. Die Drachen, die man während dieser Arbeit kontaktiert, zeigen sich sowohl als Wächter und Lehrer, als auch als Herausforderer, die den magischen Protagonisten prüfen, fordern und auf seinem Weg unterstützen.
Gerade in den geführten Meditationen und Astralreisen dieses Werkes manifestiert sich die wirkliche Kraft der Drachenmagie deutlich. Hier geht es nicht um passive Versenkung, sondern um eine lebendige, aktive Begegnung mit der eigenen Seele. Man begegnet hier nicht bloßen inneren Bildern, sondern dynamischen, eigenständigen Energien, welche das wahre Wesen offenbaren und gleichzeitig Impulse setzen, um alte Muster zu überwinden und neue Wege bewusst zu gestalten. Drachen wirken dabei wie Spiegel des eigenen Selbst – sie offenbaren deutlich, wer man ist, welches Potenzial noch verborgen liegt und welche Begrenzungen man überwinden muss, um wirklich frei und kraftvoll wirken zu können.
Die meditative und rituelle Arbeit mit Drachen ist niemals bloße Unterhaltung oder oberflächliche Beschäftigung. Sie repräsentiert eine tiefgehende, authentische Schule innerer Alchemie, einen magischen Pfad, der von Ernsthaftigkeit, Disziplin und Demut geprägt ist. Wer diesen Pfad beschreitet, erkennt bald, dass Drachen nicht einfach Gaben verschenken, sondern Instrumente zur Verfügung stellen, die der eigenen Entwicklung dienen. Drachenmagie ist demnach weit mehr als nur Theorie – sie ist gelebte, authentische Praxis, bei der jedes Ritual zu einer heiligen Handlung und jeder Moment der Meditation zu einer tiefgründigen Begegnung mit der eigenen inneren Wahrheit wird.
Dabei trägt jede einzelne rituelle Handlung, jedes Element und jede Astralreise das Potenzial, den magischen Protagonisten über bisherige Grenzen hinauszuführen. Die Drachen der Erde vermitteln Stabilität, Geduld und das Verständnis für fokussiertes und beständiges Wachstum. Die Drachen des Feuers lehren Klarheit im Denken, Entschlossenheit in der Handlung und die transformative Kraft des eigenen Willens. Die Drachen der Luft zeigen strategische Weitsicht, Schutzmechanismen und die Fähigkeit, kraftvoll und bewusst zu agieren. Die Wasserdrachen eröffnen tiefgehende emotionale Erkenntnisse, helfen beim Begreifen von Veränderungen und zyklischen Abläufen. Die Drachen der Quintessenz – jene Kräfte des Äthers, des Geistes, des Blutes und der Sterne – enthüllen schließlich die grundlegende Wahrheit, dass alles Existierende miteinander verbunden ist und jede Entscheidung universelle Konsequenzen besitzt.
Die Begegnungen mit den Sternendrachen, insbesondere den Draconiern und jenen mächtigen Prüfkräften in der astralen Zone zwischen Shansh und Seraph, stellen die höchsten und zugleich anspruchsvollsten Herausforderungen dieser magischen Reise dar. Wer das Portal der metakosmischen Prüfkräfte Tsamael und Charbiel erreicht, erkennt unmittelbar, dass es hier kein Zurück mehr gibt.
An diesem Punkt wird deutlich, dass Drachenmagie nicht einfach eine vorübergehende Beschäftigung sein kann, sondern eine dauerhafte, kompromisslose Verpflichtung zur bewussten Evolution – ein ständiger Prozess des Neubeginns, der Selbsterkenntnis und der stetigen Erweiterung des eigenen Bewusstseins, weit über sämtliche bekannte Grenzen hinaus.
Daher sei klar und deutlich gesagt: Wer bereit ist, den Drachen nicht als Fantasiegestalten, sondern als echte Kräfte der Schöpfung zu begegnen, wird in diesem Buch eine umfassende Anleitung finden, um ihren uralten Pfaden zu folgen. So sei dieses Werk ein Schlüssel zu den geheimnisvollen Toren der Drachenwelten! Man wird hier Arbeiten finden, für jene, die bereit sind, die wahrhaftig suchen und mutig genug agieren, um die Herausforderungen der Drachenmagie anzunehmen. So ist dieses Buch definitiv ein Werk der Theorie, definitiv aber auch ein Werk der magischen Praxis, sodass hier geführte Meditationen bzw. Astralreisen und komplexe Rituale existieren, die es dem magischen Protagonisten ermöglichen, sich selbst zu erkennen, zu entfalten, zu evolutionieren und im Grunde sogar zu transmutieren! Wie gefahrvoll, wie einfach, wie notwendig, wie humoristisch und wie grausam ein solcher Weg werden kann, wird man dann erfahren, wenn man wahrlich vis-à-vis mit den Drachen interagiert – im Kontext der Erde, mit den klassischen Elementen und den klassischen terrestrischen Schwingungen, und im Kontext der Sterne, mit all den Gefahren, die der Kosmos birgt!
Alle Arbeiten und beschriebenen Ausführungen – egal, ob diese in der Theorie oder in der Praxis eine Anwendung finden – werden stets auf eigene Gefahr vollzogen! Das Problem mit der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern dass sie funktioniert! Daher muss sich jeder selbst prüfen, ob er wirklich für diese geistigen und energetischen Arbeiten bereit ist. Wenn dies so ist … schreite mutig voran und vergöttliche dich selbst! SO SOLL ES SEIN!
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Drachen! Man sieht, dass die Vokabel sehr weit verbreitet ist, was natürlich auch daran liegt, dass Schlangen verdammt weit verbreitet sind. Wenn man nun bewusst in einen mesopotamischen Kontext gehen will, hier geht es um die sumerischen, akkadischen und letztlich auch babylonischen Aspekte, dann findet man ein Wesen, oder auch eine Vokabel, die „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ lautet, ein Nachkomme von Tiamat und Kingu, und die hier in der wortwörtlichen und direkten Übersetzung „Furchterregendes Reptil“, „Heilige Schlange“ (in Bezug auf Schutzsymbole), „Schreckensbringer“ (symbolisch für Chaos oder Prüfungen) oder auch einfach „Mächtige Kreatur“ (als Symboltier von Göttern wie Marduk oder Tišpak) bedeutet. Und … NEIN, der Charakter im Film „Mulan“, hat zwar einen ähnlichen Klang, denn er heißt ja Mushu, hat aber hier definitiv KEINEN Bezug, da Mushu ein Fantasiename ist bzw. wortwörtlich „Holzbart“ heißt bzw. sich auf eine chinesische Mahlzeit (mùxū ròu / Mushu – Schweinefleisch) bezieht. Wenn man sich jetzt den Namen „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ einmal ganz genau anschaut und hier die einzelnen Silben aufschlüsselt, also Muš / Ḫuš / Šu, und bedenkt, dass gerade im Kontext der verschiedenen mesopotamischen Übersetzungen und sprachen die einzelnen Begrifflichkeiten sehr viele Bedeutungen haben können, dann findet man folgende Übersetzungen / Möglichkeiten: Muš (��): in der primären Bedeutung „Schlange“ oder „Reptil“, sekundär aber auch „Gefahr“, „Schutz“, „Häutung/Transformation“, aber auch „Unterwelt / Unterweltkräfte / Tod“. Ḫuš (��): in der primären Bedeutung „furchterregend“, „schrecklich“ oder „wild“, sekundär aber auch wieder für „Gefahr“, „Unbändigkeit“, letztlich auch ein chaotischer Aspekt, bzw. eine Art der Unberechenbarkeit. Šu (��): in der primären Bedeutung „Macht / Kraft“, „Hand / Handlung / Tat / Ausführung“, sekundär aber auch „Kontrolle“ bzw. „kontrollieren / überprüfen“, wobei hier auch der Begriff „Šu“ als eine Verstärkung eines „gesamten Ausdrucks“ verwendet wird, meistens aber als Präfix, und nicht wie im Wort „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ als Suffix, da hierdurch bewusst ein Abschluss thematisiert wird, sodass hier die Macht dieser Kreatur wortwörtlich abschließend sein kann. Also geht es auch hier um eine übermächtige Kreatur. Wenn man sich dann bewusst diese Thematik aus einem Blickwinkel des Schutzes oder der Bewachung anschaut, muss man klar und deutlich sagen, dass gerade Schlangen in den verschiedenen mesopotamischen Kulturen die Aspekte von Gefahr, Transformation und Schutz symbolisierten. Diese Ambivalenz zeigt sich auch im Namen „Mušḫuššu/Mušḫušḫu, der sowohl die zerstörerische als auch die schützende Natur dieses Wesens hervorhebt. Mit der Verbreitung des Begriffs ins Akkadische blieb seine Bedeutung weitgehend erhalten, wobei er zunehmend mit der Funktion als Begleittier oder Schutzsymbol bedeutender Götter wie Enlil, Tišpak und später Marduk verbunden wurde. Insbesondere Marduk, der Hauptgott Babylons, erhob den Mušḫuššu zu seinem Symboltier, wodurch der Schlangendrache eine noch größere Bedeutung als Verkörperung von Macht und kosmischer Ordnung erhielt.
Man findet hier also sehr deutliche, synkretistische Verknüpfung der einzelnen Aspekte in den mesopotamischen Kulturen! Wenn man sich diese Kreatur einmal bildlich anschauen will, dann hat man die Gelegenheit die Entität „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ auf dem „Ishtar/Ištar-Tor“, welches man in Berlin im Pergamonmuseum sehen kann, zu betrachten, wobei man dann sehr schnell erkennen wird, dass diese Chimäre alles andere als eine geflügelte Schlange oder als einen Drachen darstellt. Diese Tierchimäre verfügt über vier Beine, wobei die hinteren beiden Beine mit Adlerkrallen versehen sind, während die beiden anderen Beine an eine Raubkatze erinnern, an einen Löwen, sodass hier auch der Kopf eher einem Raubtier gleicht, vielleicht nicht einem Löwen, sondern vielleicht einem Waran, da hier eben auch eine gespaltene Zunge existiert, ein langer Hals, ein langer Schwanz, der an eine Schlange erinnert, wobei die Darstellung aber eben auch gekräuselte Hörner trägt. Und da bei der Darstellung die Beine recht lang sind, ist hier die Idee eines Löwen fast logisch. Tja, aber was, wenn es doch ein Waran ist, denn, ohne viel Fantasie, kann man einen Waran wahrlich als einen Drachen deklarieren, von mir aus auch als schreckliche Schlange, die eben Füße hat. Dies wird sogar noch einmal unterstützt, wenn man sich das Verbreitungsgebiet und den Lebensraum der Warane anschaut, denn hier ist das Zweistromland definitiv mit eingefasst, sodass es wahrlich sein kann, dass hier ein Waran betitelt ist. Aber KEIN Komodowaran, sondern MAXIMAL ein Steppenwaran, der aber auch 150 cm groß werden kann! Wenn man dann auch noch die Zusatzinfo einsetzt, dass das Wesen „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ als Torwächter eingesetzt wurde, und den Feinden Gift entgegen spritzte, wird es sogar noch etwas wahrscheinlicher, dass hier ein Waran betitelt ist, auch wenn dieser kein Gift verspritzt, ist sein Biss absolut giftig. Dies liegt jedoch daran, dass der Speichel im Maul des Warans absolut mit Bakterien versetzt ist, und sich dann noch zusätzlich Gift aus Drüsen im Unterkiefer in die Wunde ergießt, sodass hier das Tier, bzw. die Beute, somit auch der Mensch, irgendwann definitiv sterben wird. Wobei man auch wieder hier sagen muss, dass es primär bakterielle Vergiftungen wären!
Dies dauert aber ein wenig. Es ist aber auch möglich, dass hier direkt eine Speikobra und kein Waran thematisiert ist, die zwar im Bereich der verschiedenen mesopotamischen Kulturen definitiv nicht heimisch ist, aber gerade zu Zeiten Babylons gab es auch Handelsbeziehungen mit Indien. Zum Thema der Kobras später aber mehr! Im Übrigen, ein anderer Name dieses Wesens lautet „Sirruš / Sirrush“, wobei diese Bezeichnung definitiv auch zu reflektieren ist, auch wenn Sirruš / Sirrush bereits in den verschiedenen mesopotamischen Kulturen bekannt war, wurde dieses Wesen als „Himmelspfeil“, als „Kaktagga“ betitelt. Hier sei aber einmal kurz erwähnt, dass die Bezeichnung/Betitelung „Sirruš / Sirrush“ eigentlich falsch ist, bzw. eine fehlerhafte Lesart oder eine fehlerhafte Interpretation des Namens „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ darstellt, wobei es dennoch bemerkenswert ist, dass hier eben die Bezeichnung weit verbreitet ist, bzw. die Keilschriftsymbole, sodass hier eben in entsprechender, archäologischer Literatur manchmal „Sirruš / Sirrush“ und manchmal „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ schriftlich auftauchen. Nichtsdestotrotz, es geht immer um Schlangen, bzw. um Drachen. Die Assoziation mit der Schlange bezieht sich selbstverständlich auch wieder auf eine spezifische Entität, und zwar auf den sumerischen Schlangen Gott Ninazu, dessen Eltern Nintu und Enki waren, beides Wesen der Erde, manchmal aber auch Ereškigal und Apsu/Abzû, sodass hier wieder spezielle Entitäten der unteren Welt/der Unterwelt und des Wassers thematisiert sind. Dies mag manchmal sehr verwirrend sein, soll aber den primären Augenmerk darauf legen, dass es auf der einen Seite nicht nur um Schutz, sondern eben auch um die Aspekte der Unterwelt geht, um den Tod, um die Transformation, aber auch um das Element Wasser, sodass hier erneut die „Wasser des Todes und die Wasser des Lebens“ eine klassische, mythologische Bedeutung besitzen.
Und wenn man dann sowieso schon bei verschiedenen Gottheiten, bei Drachen, bei Schlangen etc. ist, dann kann man auch wieder weitere Verbindungen aufführen, denn durch die beiden Ursprungsprinzipien Ereškigal und Apsu/Abzû entstanden dann Ninazu bzw. Tišpak, wobei man hier sagen muss, dass hier weitläufige Verflechtungen existieren, denn es geht weiter mit den Prinzipien „Nirah / Nirach / Niraḫ / Ninraḫ / Ninrach / Ninrah“ bzw. „Ningišzida / Ningischzida / Ningiszida / Ningizzida“ – zumindest, wenn es um die weibliche Seite geht, da die männliche Seite durch den Gott Ea gestellt wird, wobei hier wieder eine synkretistische Fusion mit dem Gott Enki zu reflektieren ist. Diese ganzen Zusammenstellungen, diese ganzen Verflechtungen, diese ganzen Stammbäume, die eben im mesopotamischen Kontext der verschiedenen Kulturen zum Teil doppelt und dreifach sich durchdringen, was dann eben manchmal alles sehr verwirrend sein kann, zeigen aber klar und deutlich, dass Schlangengötter (also geflügelte Schlangen, also Drachen) schon immer mit den Aufgaben des Schutzes betraut/vertraut waren, sodass es nicht überraschend ist, dass die Entität„Mušḫuššu/Mušḫušḫu“sehr eng mit dem Gott Marduk assoziiert wird, was zum Teil sogar so gedeutet werden kann, dass die Eigenschaften hier beliebig wechselseitig zu deuten sind. Wie schon erwähnt, gibt es hier eben auch synkretistische Verknüpfungen, sodass es noch den interessanten Aspekt gibt, dass das Wesen „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ auch gerne mit sieben Köpfen beschrieben wird, was dann eine Verbindung zur griechischen Mythologie schafft, und hier selbstverständlich die (wortwörtliche) „Wasserschlange“, oder das „Wassertier“ aufgreift, welches unter dem Begriff „Hydra“ sehr bekannt ist, auch wenn die Vokabel „Hydra“ wortwörtlich einfach auf das „Wasser“ deutet. Doch auch wenn hier das Wesen als eine Art Wappentier des Gottes Marduk, und später von dessen Sohn Nabu, gedeutet wird, gibt es doch auch hier Legenden, Mythen und Sagen, die darauf abzielen, dass „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ getötet wird, wobei hier dann wieder die Entität, der Schlangengott Ninazu bzw. Tišpak als Held erscheint.
Hierdurch wird auch der Aspekt aufgegriffen, dass die homöopathische Idee „Gleiches mit Gleichem“ / „Similia similibus curentur“ auch darauf anzuwenden ist, dass ähnliche Kreaturen auch die Aspekte von Göttern, bzw. deren Unsterblichkeit, aufheben oder zumindest in Gefahr bringen. Wenn man sich jetzt fragt, wie es denn sein kann, dass „Sirruš / Sirrush“ bzw. „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ Verknüpfungen zum griechischen Wesen der Hydra besitzt, sei erwähnt, dass durch die sprachliche Verbreitung der verschiedenen semitischen Mundarten, wie zum Beispiel das Akkadische, oder im weiteren Verlauf auch das Aramäische, die Vokabel „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“, mit entsprechender Geschichte und Bedeutung, erhalten blieb, wodurch klar und deutlich kulturelle Konnotationen weiterentwickelt wurden. Nun ja, so sind also Drachen, oder eben auch geflügelte Schlangen, letztlich aber auch Schlangengötter im Kontext der mesopotamischen Thematik Repräsentanten einer besonderen göttlichen Autorität und somit auch einer spezifischen kosmischen Harmonie. Hierbei muss man wieder bedenken, dass der Gott Marduk und vorher eben auch Enlil, als Schöpfergott und Herrscher des Kosmos verehrt wurde, wodurch eben die Drachen- bzw. Schlangenthematik Verbindungen zum Göttlichen und zur Ordnung des Universums aufbaut, wobei hier auch die Aspekte der Gefahr, bzw. des Chaos und der Transformation stets zu berücksichtigen sind.
Vergleichbare Konzepte finden sich auch in anderen Kulturen. So erinnert der Mušḫuššu an den ägyptischen Uraeus, die heilige Schlange, die Schutz und königliche Macht symbolisiert! Hier muss man aber auch sofort erwähnen, dass der Uraeus, die aufgerichtete Kobra, eines der ältesten bekannten Symbole Ägyptens ist und einen klassischen Schutz repräsentiert, genauso wie eine besondere königliche Macht und hierdurch auch eine klassische göttliche Legitimation der Herrschaft.
Da die ägyptischen Begriffe heutzutage (dies gilt auch für verdammt viele ägyptische Gottheiten) durch griechische Begriffe übersetzt wurden/werden, sei erwähnt, dass die Vokabel Uraeus selbst vom griechischen ouraîos (was man mit „aufgerichtet“ oder „erhaben“ übersetzen kann) stammt, was die Haltung der Kobra beschreibt, die in einer Drohstellung ihren Feinden gegenübertritt. Hier findet man auch wieder Verknüpfungen mit der ägyptischen Göttin Wadjet, sodass man sagen kann, dass die Symbolik der Schlange bereits ab ca. 3000 v. Chr. als königliches Symbol verwendet und auf den Kronen der Pharaonen dargestellt wurde, um eben die Macht und die göttliche Legitimation darzustellen. Die Kobra galt als Verteidigerin der göttlichen Ordnung und des Herrschers, wobei sie durch ihr Gift Macht und Schutz symbolisierte. Doch dies ist nicht alles, denn Kobras fressen andere Schlangen, sodass sie in diesem Kontext eben auch als „König/Königin der Schlangen“ deklariert werden, da hierdurch noch einmal eine ganz andere Machtkomponente aufgegriffen wird, was bedeutet, dass göttliche Prinzipien, die mit der Energie / Macht / Dynamik einer Kobra dargestellt werden, letztlich auch andere Götter tilgen können/könnten. Wenn man dies jetzt noch einmal auf die Drachensymbolik, speziell auf die mesopotamische Kreatur „Mušḫuššu / Mušḫušḫu / Sirruš / Sirrush“ anwenden will, dessen früheste Darstellungen aus der akkadischen Zeit (ca. 2300 v. Chr.) stammen, findet man hier eine zeitliche Diskrepanz von mindestens 700 Jahren. In diesem Zusammenhang muss man aber auch sofort sagen, dass, „Mušḫuššu / Mušḫušḫu / Sirruš / Sirrush“ definitiv eine Chimäre, ein Mischwesen war, es kombiniert Merkmale von Schlange, Löwe und Vogel und wurde zunächst als Begleittier von Enlil oder dem Gott Tišpak beschrieben, bevor es später zum Symboltier des babylonischen Gottes Marduk wurde, während Uraeus als reine Kobra dargestellt wurde. Doch der Aspekt, dass eine Kobra auch andere Schlangen frisst, wurde dennoch in den verschiedenen mythologischen Gesichtspunkten aufgegriffen, denn dies wird besonders deutlich im Enūma Eliš, dem babylonischen Schöpfungsmythos, in dem der Gott Marduk als Held dargestellt wird, der die Urgöttin Tiamat, das Symbol des Chaos, besiegt.
Tiamat erschuf im Mythos drachenartige Wesen, die möglicherweise als Ursprung des Mušḫuššu / Mušḫušḫu / Sirruš / Sirrush gesehen werden können, bevor dieser zu Marduks Begleittier transformiert wurde. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass das Prinzip Tiamat erst im weiteren Verlauf zu einer personifizierten Göttin wurde. Man muss hier klar und deutlich sagen, dass das mesopotamische Prinzip des Chaos, die Daseinsform Tiamat, bei sehr vielen der mesopotamischen Völker bekannt war, was dann natürlich passend ist, dass hier Tiamat als ein übergeordnetes, im Grunde philosophisches Konzept verstanden wurde, ähnlich einer kosmischen Urkraft, welche einfach vorhanden ist, hier keine Personalisierung erfahren kann, und letztlich auch keine direkte Anbetung erfuhr. Erst im weiteren Verlauf wurde aus diesem philosophischen Konzept eine Göttin, da es natürlich viel einfacher ist, hier mit personalisierten Begriffen und Bildern zu arbeiten, um letztlich sich das Leben, die Welt und die Sterne zu erklären. Dies ist wieder sehr wichtig zu reflektieren, denn im weiteren Verlauf des Textes wird man erkennen, dass Tiamat definitiv ein übergeordnetes Prinzip/Konzept ist, welches auf der einen Seite für eine unendliche Schöpfung steht, und hierdurch gleichzeitig das absolute Chaos bedingt. So sei erwähnt, dass in den mesopotamischen Kulturen selbstverständlich Tiamat irgendwann als Göttin verstanden wurde, die auf der einen Seite wieder unter verschiedenen Namen (oder auch Buchstabenkombination) bekannt war – hier sind zum Beispiel Namen wie Thiahmat, Tam-Tum, Thalatti, Tiāmtu, Thaláttē, Tiāmatum, Thalassa, Thálassah, Thálatta, Tâmatum, Tâmtu oder auch Tâmatu zu nennen.
Doch dies wurde in den verschiedenen Legenden, Mythen und Sagen anders gesehen, sodass hier die Göttin Tiamat eben für das Chaos stand und der Gott Apsu/Abzû für die Ordnung. Und genau dies wurde auch in verschiedenen Legenden, Mythen und Sagen episch umgesetzt, wobei dann das Konzept Tiamat hier als „Monstrosität“ verstanden wurde, auch wenn man in diesem Zusammenhang andeuten kann, dass hier etwas „Unmenschliches / Unverständliches“ existiert, welches, durch die Unbekanntheit, natürlich auch Ängste schürt.
Wobei man auch hier wieder auf die Wortwörtlichkeit der „Monstrosität“ eingehen könnte, da die etymologische Herkunft des Begriffes „Monster“ sich auf die lateinische Vokabel „Monstrum“ bezieht, was man am ehesten als „Zeichen der Mahnung“, oder auch als „kritische Darstellung“ übersetzen kann, wobei die lateinische Vokabel „monstrare“ auch als „zeigen“, „präsentieren“ oder „offenbaren“ gedeutet werden kann, bzw. die lateinische Begrifflichkeit „monere“ kann hier als „mahnen“, „warnen“, „hinweisen“, „belehren“, „drohen“, „bedenken“ grob übersetzt wird. Und ja, dies passt natürlich auf das ursprüngliche Chaos, dies passt auf die Verkörperung mit der Bezeichnung Tiamat, da hier eben etwas Chaotisch-Kosmisches existiert, etwas Stellares, welches eben keinen direkten Bezug zum menschlichen Leben besitzt.
In diesem Zusammenhang ist es auch interessant, dass der Begriff Tiamat eben auch manchmal als „die Glitzernde“ thematisiert wird, was selbstverständlich hervorragend auf die Meeresoberfläche passt, doch auch auf den unendlichen Sternenhimmel. So ist allein durch diese Betitelung eine Verbindung zwischen den terrestrischen Schwingungen – den Schwingungen des Meeres – und den stellaren Schwingungen – den Schwingungen der Sterne – beschrieben worden. So existiert dann eben auch der Kreisschluss, dass das Prinzip Tiamat als Seeschlange, bzw. auch als geflügelte Schlange dargestellt wird, was man, zumindest im europäischen Kontext, auch mit der Vokabel „Drache“ (oder eben auch Lindwurm) betiteln darf.
Apropos Schlange, Drachen und Namen bzw. Bezeichnungen! „Sirruš / Sirrush“ bzw. „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ ist hier natürlich sehr bekannt, vor allen Dingen da in den verschiedenen mythologischen Darstellungen der Gott Marduk erst die Schlange, bzw. einen Drachen besiegt hat, und später dann eben als Wächter, oder von mir aus auch als Haustier gehalten hat. Auch hier wird noch einmal sehr deutlich, welche Macht die oberste Gottheit – in diesem Kontext Marduk – hatte, auch wenn hier erneut erwähnt sein soll, dass schon zu vorherigen Zeiten andere, mächtige Götter mit den Thematiken der Schlangen/Drachen kombiniert wurden.
Da die verschiedenen mesopotamischen Kulturen auch in der Astrologie/Astronomie bewandert waren, genauso wie die Griechen, muss auch hier noch einmal die Hydra, bzw. das Sternbild der Hydra aufgegriffen werden. Wie bereits erwähnt, wurde „Mušḫuššu/Mušḫušḫu“ auch gerne mit sieben Köpfen beschrieben, was dann die besagte Verknüpfung zur griechischen Mythologie kreiert, sodass hier die Hydra (wortwörtlich „Wasserschlange“ oder das „Wassertier“) noch einmal direkt zu benennen ist. Die Hydra! Wenn man es etwas genauer nehmen will, und hier in die griechische Mythologie eintaucht, dann findet man meistens den Begriff der „Lernaische Hydra“, wobei sich diese Bezeichnung auf den Lebensraum der mythologischen Kreatur bezieht, da es im Spezifischen um die Sümpfe von Lerna geht, wobei hier eine Landschaft thematisiert ist, die ganz einfach als ein sumpfiges Gebiet in der antiken Region Argolis auf der Peloponnes (eine große, griechische Halbinsel im Süden des Landes, zum Teil mit Gebirgen oder auch mit fruchtbaren Tälern versehen, unter anderem eben auch Sumpfgebiete) beschrieben wurde und in der griechischen Mythologie als heiliger Ort mit einer besonderen Verbindung zur Unterwelt galt. Nun ja, in der griechischen Mythologie wurden die Sümpfe unter anderem als ein Eingang zur Unterwelt betrachtet, was natürlich passend ist, da man in Sümpfen doch verdammt schnell umkommen kann, wodurch die Sümpfe in verschiedenen mystischen Erzählungen immer wieder thematisiert wurden. Wenn man reflektiert, dass Sümpfe eigentlich unwirkliche, schwer zugängliche Gegenden waren, die eben auch eine Lebensgefahr darstellten, war es passend, dass sich in diesen Breitengraden auch „Monstrositäten“ aufhielten, die zusätzlich eine Lebensgefahr darstellten. Wie zum Beispiel die Hydra! In diesem Zusammenhang war aber der Ort „Lerna“ auch mit einer kultischen Verehrung zu assoziieren, was aber dann eher auch wieder auf Unterweltthematiken anzuwenden ist!Da hier eben meist von dunklen und unheilvollen Verknüpfungen gesprochen wurde, die aber gleichzeitig auch dem Leben huldigten, bzw. der Thematik des Jahreszyklus denn so wurden hier oft Rituale durchgeführt, die eine Assoziation mit der Göttin Demeter besaßen, wobei man dann wieder tiefer in die Geschichte eindringen muss, da der Ort Lerna zum Schauplatz von Prüfungen und Herausforderungen herhalten musste! Nun ja, Prüfungen und Herausforderungen tauchen gerne in Bezug auf die Unterwelt, Demeter und die Heldensage des Herakles auf, wobei hier auch wieder die Vorstellung aufgegriffen werden muss, dass Sümpfe Orte der Übergänge, der Transformation und der Konfrontation mit dem Unbekannten waren.
Im Speziellen geht es hier um die zwölf Arbeiten/Prüfungen des Herakles (Dodekathlos), wobei diese ganzen Prüfungen nicht nur die kosmischen Kämpfe zwischen Ordnung und Chaos widerspiegeln, sondern auch die persönliche Reifeprüfung für Helden und Götter, die sich dort beweisen mussten – und was für Helden und Götter gilt, gilt letztlich auch für Menschen, gerade wenn es um eine magische Evolution geht, und um die Astralebene.
Gut, in Bezug auf die griechische Mythologie ist hier eben eine sehr bekannte Geschichte zu nennen, die „zweite Arbeit/Prüfung des Herakles“, bei der er die Lernaische Hydra besiegen musste. Wie bereits erwähnt war/ist die Hydra, ein vielköpfiges Ungeheuer, welches in den Sümpfen von Lerna lebte, die als Tor zur Unterwelt galten, sodass die Hydra hier auch wieder als ein klassisches Wächterprinzip zu verstehen ist. Der Held Herakles musste sich diesem schier unbesiegbaren Wesen stellen, dessen Köpfe nach jedem Abschlagen doppelt nachwuchsen, denn … diese zweite der zwölf Arbeiten, die insgesamt dem hellen Herakles vom König Eurystheus als Strafe für den Mord an seiner Familie auferlegt wurden, ein Verbrechen, das der Held Herakles durch den Einfluss der Göttin Hera vollzog. Wieso wuchsen die Köpfe der Hydra eigentlich nach?
Nun ja, dies muss man natürlich aus einer mythologischen Perspektive sehen, denn die Köpfe der Hydra wuchsen nach, da hierdurch die Unsterblichkeit der Hydra und gleichzeitig die Verbindung zum Chaos thematisiert wurde, was man aber so interpretieren kann, dass die Regenerationsfähigkeit der Hydra ganz einfach die unaufhörliche Reproduktion der Natur symbolisierte, was aber eben auch dazu führt, dass hier permanent Probleme, Prüfungen und Herausforderungen reproduziert werden. Das ganze Leben, das ganze Dasein, die ganze Existenz ist in diesem Kontext eine Herausforderung. Natürlich wurde es auch so dargestellt, dass diese Eigenschaften der Hydra Teil ihres göttlichen Ursprungs waren, da die Hydra als Nachfahrin der mächtigen Ungeheuer Typhon und Echidna galt, die selbst übernatürliche Kräfte besaßen. So ist es nicht überraschend, dass eben auch die beiden Entitäten Typhon und Echidna in der griechischen Mythologie häufig mit schlangenartigen Merkmalen dargestellt werden, obwohl sie keine reinen Schlangengottheiten sind.
Typhon, abgeleitet vom griechischen Wort τυφῶν / typhōn, was man in etwa mit „Wirbelwind“, „Sturm“ oder „Rauch“, aber auch mit „Verwirrung/Benebelung“ übersetzen kann, da sich diese Vokabel vom griechischen Wort τύφειν / typhein (wortwörtlich „qualmen“, „rauchig sein“) ableitet, wobei hier die Wortwurzeln im Indogermanischen zu finden ist, da hier der Begriff „dheu-“ („wirbeln“, „qualmen“) zu betiteln ist, ist ein göttliches Prinzip, wodurch insgesamt ganz einfach das Chaos und die zerstörerischen Naturkräfte symbolisiert und thematisiert werden! So ist es also nicht überraschend, dass Typhon ein gigantisches und furchterregendes Wesen war, welches oft so beschrieben wird, dass sein Unterkörper aus Schlangen bestand oder dass Schlangen seinen Kopf oder seine Gliedmaßen zierten. Echidna, seine Gefährtin, ist deutlicher mit der Schlangenthematik assoziiert, da der Name Echidna sich auf die griechische Vokabel ἔχιδνα / echidna bezieht, und in der Übersetzung so viel wie „Schlange“ oder auch direkt wie „Viper“ (was im wortwörtlichen Kontext, und aus der lateinischen Sprache heraus, „lebendig gebärend“ bezieht, was sich dann eben auch direkt auf verschiedene Vipernarten biologisch/zoologisch anwenden lässt) bedeutet, letztlich aber auch wieder vom griechischen Begriff ἔχις / echis ableitet, der eben Schlange heißt – wobei auch hier wieder etymologische Ausführungen existieren, was sich auf ein starres Blicken, auf einen hypnotischen Blick bezieht. Nun ja, und dass aus der Verbindung von Typhon und Echidna unter anderem die Hydra entstanden ist, ist nicht wirklich überraschend. Um nun also die Hydra zu besiegen, kam der Held Herakles, zusammen mit seinem Gefährten Iolaos auf die Idee, dass man, nachdem man einen Kopf abgeschlagen hat, sofort den Halsstumpf kauterisieren bzw. verbrennen muss, wodurch eben das Nachwachsen ganz einfach verhindert wurde. So wurde hier also die Problematik des Chaos und die Problematik der stets wiederkehrenden Prüfungen ganz einfach dadurch durchbrochen, dass man mit der Hilfe des Feuers ganz einfach die Probleme ausbrennt. Metaphorisch könnte man sagen, man erhöht ganz einfach seine Energie und verbrennt die Wurzeln des eigentlichen Übels. So sieht man also auch hier wieder eine klassische Verknüpfung zu einer Transformation, zur Schlange, und dass eben auch die magische Selbstevolution alles andere als einfach ist. Es sei noch einmal ganz kurz darauf eingegangen, dass der Ort der Herausforderung, Lerna, auch mit Ritualen verbunden war, die der Göttin Demeter und dem Jahreszyklus gewidmet waren.
Die Nähe der Sümpfe zur Unterwelt und ihre Verbindung mit Wasser als lebensspendendem und gleichzeitig bedrohlichem Element machten Lerna zu einem Ort, an dem Rituale der Fruchtbarkeit und Erneuerung durchgeführt wurden, wobei hier natürlich primär die Thematik aufgegriffen wurde, dass die Göttin Demeter auch eine gewisse Ambivalenz besitzt. Speziell geht es darum, dass die Göttin Demeter selbst die Mutter der Fruchtbarkeitsgöttin Persephone ist, welche auch wieder selbst für das Land, für die Fülle, für die Fruchtbarkeit steht, die aber, laut der griechischen Sage, vom König der Unterwelt, von Hades entführt wurde, sodass es hier einen Konflikt gab, bzw. dass hierdurch der Umstand erklärt wurde, warum es die verschiedenen Jahreszeiten gibt, denn während Persephone in der Unterwelt bei Hades verbleibt, als seine Frau, ruht das Land, sodass es hier weder Fülle noch Fruchtbarkeit noch Ernte oder Aussaat gibt, was ganz einfach der Winter ist. Erst wenn sie die Unterwelt wieder verlässt, kehrt auch das Leben auf die Oberfläche, auf die Erde zurück. Und hier wurde eben der Landstrich Lerna thematisiert, sodass hier eben auch die Thematik und auch die Notwendigkeit von Verlust und Wiedergewinnung im kosmischen und menschlichen Leben zu erkennen ist.
Die Hydra! Wie gesagt, es gibt hier auch das klassische Sternbild der Hydra, welches auch als die „Wasserschlange“ bekannt ist und hier eines der längsten Sternbilder am Himmel symbolisiert. Interessant ist das hierdurch astronomische sowie mythologische Traditionen aus verschiedenen Kulturen verknüpft werden, denn wie bereits erwähnt leitet sich der Name Hydra vom griechischen Begriff ὕδρα / hýdra ab, was eben „Wasserschlange“ bedeutet, während das gleiche Sternbild den verschiedenen mesopotamische Kulturen Verbindungen zu Tiamat oder dem Bašmu hatte, sodass hier eben auch das Wasser mit dem Chaos in Verbindung gebracht wurde. Astronomisch gesehen ist das Sternbild Hydra bemerkenswert, da es sich von der südlichen bis zur mittleren Himmelsregion erstreckt, sodass hier eben auch in verschiedenen kulturellen Geschichten ein spezielles Augenmerk existiert. Bei den mesopotamischen Kulturen – hier müssen primär die Kulturen der Sumerer, der Babylonier und der Assyrer genannt werden – war es unter dem Begriff „MUL Bašmu“ bekannt, was „Giftige Schlange“ bedeutet, wobei man sagen muss, dass der Begriff „MUL“ für „Stern“ oder „Sternbild“ stand, während Bašmu eine schlangenartige Kreatur bezeichnete, die oft mit Gift, Chaos und Bedrohung in Verbindung gebracht wurde. Ob nun Hydra oder Bašmu beide Entitäten symbolisierten die kosmische Auseinandersetzung zwischen Ordnung und Chaos und war eng mit mythischen Erzählungen verknüpft, in denen Schlangen oder drachenartige Wesen häufig eine Rolle spielten, da diese eben selbst auf der einen Seite Chaos symbolisieren, gleichzeitig aber auch Ordnung bringen können. Im wortwörtlichen Kontext ist die Vokabel „Bašmu“ ein Begriff aus der akkadischen Sprache und bedeutet wörtlich „Giftige Schlange“, da man hier die Vokabelbestandteile Baš, was „Gift“ oder „vergiften“ bedeutet, und Mu, was eine „Schlange“ oder ein „Reptil“ thematisiert, findet. Hierbei ist noch interessant, dass der erste Teil des Namens Bašmu, seine Wurzeln in semitischen Sprachen hat und hier auf die tödlichen Eigenschaften von Schlangen verweist, gleichzeitig aber auch „Duft“ bzw. „Harz“ bedeutet (hebräisch בשם / bešem). Nun ja, und wie bereits zum Anfang des Kapitels erwähnt, Mu / Muš bedeutet primär „Schlange“ oder „Reptil“, sekundär aber auch „Gefahr“, „Schutz“, „Häutung/Transformation“, aber auch „Unterwelt / Unterweltkräfte / Tod“. Doch da Chaos und Ordnung, Ordnung und Chaos für die Existenz absolut wichtig sind, ist es nicht wirklich überraschend, dass gerade in der babylonischen Astronomie die Sternenkonstellation MUL Bašmu als Teil des Himmelswegs des Anu (DER Himmelsgott, DER Vater der Götter, Verkörperung der kosmischen Ordnung, wörtlich „Himmel“ aus der sumerischen Wurzel AN, was „oben“ oder auch „Himmel“ bedeutet) beschrieben ist, einem der drei großen Sternenwege, die die Bewegungen der Gestirne in den mesopotamischen Sternkatalogen systematisierten. In diesem Kontext repräsentiert Bašmu eher einen göttlichen oder mythischen Wächter des Himmels, welcher nicht nur ein schlangenartiges Wesen war, nein, manchmal auch mit Flügeln und gelegentlich mit Hörnern dargestellt wurde. Einige Darstellungen weisen Ähnlichkeiten mit dem Mušḫuššu auf, da beide Mischwesen und Symbole kosmischer Kräfte waren, wobei hier dann auch sofort die Entität, bzw. das Daseinsprinzip, Tiamat erwähnt werden muss! Gerade, wenn es um eine geflügelte Schlange geht!
Ja, ja, die Natur des Chaos, beziehungsweise die Verkörperung der unkontrollierbaren Naturkräfte – so ist es kaum überraschend, dass der Bašmu in einigen Mythen als Gegner der Götter dargestellt wird, die ihn besiegen müssen, um die kosmische Ordnung aufrechtzuerhalten.
Drachen! Schlangen! Eigentlich sind das doch alles Dinosaurier, oder? Egal, in welcher Hochkultur der vergangenen 6000 Jahre diese Wesen auftauchen, oder? Na ja, leider gibt es keine direkten Beweise dafür, dass die alten Hochkulturen Mesopotamiens wie die Sumerer, Akkader oder Babylonier klassische fossile Funde gemacht haben, was bedeutet, es ist nicht sicher, dass hier eben Überreste von Dinosauriern gefunden wurden, um hierdurch eben ihre Vorstellungen von Drachen hervorzurufen. Aber man muss hier klar und deutlich sagen, selbst wenn es keine Beweise gibt, wir reden über einen verdammt langen Zeitraum, und selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich, dass hier Zufallsfunde solcher Fossilien stattfanden und die mythologischen Erzählungen dieser Kulturen prägten. Die Regionen um Euphrat und Tigris, reich an Sedimentgesteinen, könnten durch Erosion oder Überschwemmungen Fragmente fossiler Überreste freigelegt haben. Besonders bei starken Überschwemmungen oder Flussumlagerungen könnten Fossilien wie Wirbelknochen, Schädelteile oder andere größere Überreste an neuen Orten abgelagert oder sichtbar geworden sein. Nun ja, und gerade die beiden Flüsse Euphrat und Tigris traten regelmäßig über die Ufer, sodass diese Idee zumindest nicht als komplette Idiotie abgetan werden darf. Gut, die alten Hochkulturen hatten selbstverständlich kein klassisches Verständnis von der Paläontologie! Kunststück! In diesem Kontext hätten die Menschen solche Funde wahrscheinlich als Überreste von mythischen Wesen interpretiert, gerade wenn es um Fossilien großer Wirbeltiere geht, sei es von ausgestorbenen Reptilien oder Säugetieren! Es kommt hier natürlich auf die Größe, aber auch auf die Fantasie der jeweiligen Menschen an, sodass man ohne weiteres vermuten kann, dass hier fossile Funde sicherlich in einen mythologischen Rahmen integriert werden können, insbesondere in die Vorstellung von Drachen, Chaoswesen oder göttlichen Tieren.
Spannend ist hierbei, dass es klassische Beweise gibt, dass es solche Interpretationen in manchen antiken Kulturen gab, wie beispielsweise in China, denn hier wurden Dinosaurierfossilien mit Drachen assoziiert. In China wurden Dinosaurier mit Drachen assoziiert? Ja, denn ein bemerkenswertes Beispiel ist der Fund des 240 Millionen Jahre alten Reptils Dinocephalosaurus orientalis, dessen schlangenartiger Körperbau mit langem Hals und vier Gliedmaßen an die traditionellen chinesischen Drachen erinnert. Dieser Fund wurde von einem internationalen Forscherteam untersucht, darunter Dr. Stephan Spiekman vom staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, und zeigt eine mögliche Verbindung zwischen fossilen Entdeckungen und mythologischen Vorstellungen. Aha! Mögliche Verbindungen! Beweise also auch nicht! Erneut ein Kunststück, da es keine Fotos und keine exakten wissenschaftlichen Berichte aus dem China vor 2000 Jahren gibt! Manchmal muss man Sachen eben auch annehmen, denn ein weiteres Beispiel liefert der Leiter der Paläontologischen Abteilung am American Museum of Natural History, Mark Norell, in seinem Buch „Auf der Spur der Drachen: China und das Geheimnis der gefiederten Dinosaurier“,in welchem er die Entdeckung gefiederter Dinosaurier in der Provinz Liaoning beschrieb, die das Verständnis über die Verbindung zwischen Dinosauriern und der Entwicklung von Vögeln revolutionierten. Diese Funde könnten ebenfalls zur Drachenmythologie beigetragen haben. Solche Entdeckungen verdeutlichen, wie fossile Überreste die kulturellen Vorstellungen von Drachen beeinflusst haben könnten, indem sie mythische Symbole und real existierende Fossilien miteinander verknüpften. Wenn man dann etwas weitergehen will, bzw. in das antike Griechenland gehen will, dann kann man hier weiter vermuten, dass auch in der griechischen Mythologie Fossilien von Mammuts oder anderen Großtieren als Überreste von Giganten oder mythischen Kreaturen interpretiert worden sind. Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum es in China deutlich einfacher war, während in Mesopotamien oder auch in Griechenland keine 100%igen Dinosaurierfossilien gefunden wurden. Das liegt daran, dass die Unterschiede zwischen China und Mesopotamien in Bezug auf die Sichtbarkeit und Häufigkeit fossiler Dinosaurierüberreste mit den geologischen, klimatischen und ökologischen Bedingungen der jeweiligen Regionen zusammenhängen.
Fakt ist, dass gerade in China, insbesondere in der Provinz Liaoning, es Sedimentgesteine aus der Kreidezeit gibt, die eben hervorragend zur Erhaltung von Fossilien geeignet sind, da hier vulkanische Asche und Sedimente Überreste begruben und auch schnell konservierten! In Mesopotamien hingegen gab es nicht wirklich viele Vulkane, sodass durch die Schwemmlandebenen von Euphrat und Tigris einfach großflächige Gesteinsschichten aus der Kreidezeit FEHLEN! Ferner muss man sagen, dass die Überschwemmungen und Sedimentablagerungen der Flüsse zwar zu geologischen Umwälzungen führten, gleichzeitig aber auch die Zersetzung organischer Materialien begünstigten, sodass man aufführen kann, dass die besagten Fossilien durch Flussbewegungen beschädigt, transportiert oder wieder begraben worden sein KÖNNEN, wodurch ihre Entdeckung und Erhaltung mit entsprechenden Schwierigkeiten kombiniert wurden. Ach so, auch das Klima spielt eine Rolle, denn während in den trockenen Steppen Chinas fossile Überreste durch Wind- und Wassererosion freigelegt werden, begünstigt das feuchte Schwemmland Mesopotamiens die Zerstörung solcher Überreste. DENNOCH … es bleibt jedoch möglich, dass in Mesopotamien Zufallsfunde von Fossilien entlang der Flüsse Euphrat und Tigris gemacht wurden, sodass diese Überreste mythische Vorstellungen von Schlangen oder Drachen beeinflusst haben KÖNNEN, auch wenn direkte Beweise fehlen. Man muss hier aber auch immer wieder thematisieren, dass die Chimären, die jeweiligen Fabelwesen, auch immer wieder Attribute von den damaligen „aktuellen Tieren“ (Löwen, Vögel, Schlangen etc. oder eben auch ein Waran… wobei hier noch einmal klar und deutlich gesagt sei, dass es kein Komodowaran war, sondern eher ein Steppenwaran, der aber auch 150 cm groß werden kann) verwendet wurden, auch von Tieren die eben als Exoten galten und möglicherweise importiert wurden. Erneut will ich hier auf die Kobras eingehen, speziell auf die Speikobra, da ebendieses Tier definitiv auch Gifte verspritzt! Na ja, mit etwas Wohlwollen könnte man hier sogar eine Verbindung zum Drachenfeuer verknüpfen, denn das Gift der Speikobra, das stark reizend ist und bei Kontakt mit den Augen brennende Schmerzen sowie potenzielle Erblindung verursacht, könnte symbolisch mit dem „Feuer des Drachen“ in Verbindung gebracht werden. Die Wirkung des Gifts, das beim Verspritzen ein starkes Brennen hervorruft, weist deutliche Parallelen zur zerstörerischen und überwältigenden Kraft von Feuer auf, wie es in mythologischen Erzählungen häufig mit Drachen assoziiert wird, denn besonders die Vorstellung, dass die Kobra ihr Gift aus der Ferne „spuckt“, ähnelt der Fähigkeit eines Drachen, Feuer aus seinem Maul zu speien.
In der mesopotamischen Mythologie und anderen Kulturen symbolisiert Feuer nicht nur Zerstörung, sondern auch Reinigung und göttliche Macht, wodurch eine Verbindung zwischen dem brennenden Gift und der mythologischen Idee des Drachenfeuers plausibel erscheint, sodass solche Assoziationen auch erklären KÖNNTEN, wie das Gift einer Schlange wie der Speikobra in mythischen Beschreibungen von Kreaturen wie dem Mušḫuššu Eingang gefunden haben könnte.
Ja, ja, ich weiß – KÖNNTE! KÖNNTE! KÖNNTE! Doch dies muss man ganz einfach hinnehmen, denn es ist ein unumstößlicher, historischer Fakt, dass alle Völker im Nahen Osten, also nicht nur speziell im mesopotamischen Kontext, an die Existenz von Drachen oder entsprechenden Reptilien glaubten. Spannend ist hierbei, dass die Charaktereigenschaften dieser Kreaturen manchmal sehr wohlwollend waren, auch in Bezug auf Wissen und Weisheit, manchmal aber auch einen klassischen Widersacher Status besaßen, sodass hier die Zerstörung, und auch die Böswilligkeit geschichtlich bzw. literarisch festgehalten wurden. So gibt es hier zum Beispiel noch einen weiteren Namen,Ušumgal, welcher erwähnt werden muss, da hier schon wieder entsprechende Eigenschaften der Reptilien aufgegriffen sind. Hier muss man aber sagen, dass gerade in einem poetischen Kontext auch verschiedene mesopotamische Herrscher, primär sumerische Könige, mit dieser Vokabel betitelt bzw. versehen wurden, um eben hier auch noch einmal die große Macht darzustellen. Doch nicht nur die Könige! Auch die Götter! So ist also die Vokabel Ušumgal ein Begriff aus der sumerischen Mythologie und bedeutet wörtlich „großer Schlangendrache“! Die primäre Verwendung ist eben so literarisch verwurzelt, um mächtige, göttliche oder königliche Wesen zu beschreiben, sodass man hier eine Mischung aus Macht, Weisheit und Gefahr aufgreift, wobei sich der Begriff „Ušumgal“ auch wieder aus verschiedenen Blickwinkeln deuten lässt, wobei auch hier die sumerische Silbe „Ušum“, WIEDER primär „Schlange“ oder „Drache“ bedeutet! Doch das sumerische Wort „Ušum“ (��) hat eben auch eine Vielzahl von Bedeutungen, sodass es hier noch einmal interessant ist, tiefer in die etymologische Bedeutung hineinzugehen, denn auch wenn die grundlegendste Bedeutung eine Schlange bezeichnet, wobei es sowohl auf tatsächliche Tiere als auch auf mythologische Wesen angewendet wird, kann „Ušum“ auch als Schutzsymbol verstanden werden, insbesondere in Verbindung mit göttlicher Stärke und Macht.
Die andere sumerische Vokabel „Gal“ (��), bedeutet im primären Kontext „groß“, „mächtig“ oder „erhaben“, kann in diesem Kontext aber auch als ein besonderer Titel, als ein besonderer Beiname verwendet werden, sodass hier ein Hohepriester, aber auch ein militärischer Rang, wie zum Beispiel Hauptmann, thematisiert wird. Da ist es nicht überraschend, dass die Vokabel „Ušumgal“ in einigen mythischen Erzählungen oft als Wächter oder Herrscher thematisiert wird, wobei hier speziell ein Zugang zu heiligem oder verborgenem Wissen noch zusätzlich aufgeführt wird. Gleichzeitig muss man auch sagen, dass einige der bedeutendsten sumerischen Gottheiten wie EnkioderEnlilmit dieser Vokabel versehen sind! Kurz und knapp sei zu diesen beiden Göttern Folgendes gesagt:
Der Gott Enki, der primär im sumerischen Pantheon existiert, gleichzeitig aber auch Ausläufer in anderen Panthea der mesopotamischen Kulturen besitzt, ist ein sehr machtvolles Prinzip, welches auch in sehr vielen anderen Bezügen zu verschiedenen Göttern und Göttinnen immer wieder auftaucht, da der Gott Enki hier essenzielle Schlüsselpositionen verwaltet bzw. besitzt. Im wortwörtlichen Sinne ist der Gott Enki letztlich „der Herr der Erde / Herr Erde“, da genau dies die wortwörtliche Übersetzung seines Namens ist. Doch er wird auch mit dem Wasser in Verbindung gebracht, genauso wie mit dem Wissen, jedoch auch mit dem Handwerk und letztlich auch mit der Schöpfung selbst. Spannend ist auch, dass der Gott Enki hier auch manchmal als ein Gott des Unfugs betitelt wird, sodass auch hier wieder die klassischen Attribute eines Trickster aufgegriffen werden, was natürlich sehr passend ist, da verdammt viele Panthea über entsprechende Charaktere verfügen. Wenn es darum geht, die verschiedenen Eigenschaften, Aufgabengebiete und Attribute des Gottes Enki zu klassifizieren, ist es mehr als nur hilfreich, dass hier, auf verschiedenen Keilschrifttafeln, eben auch entsprechende Betitelungen existieren, sodass hier das Wissen, welches Enki besitzt, verwaltet, verteilt und lehrt, mit der Vokabel „ĝeštu“ versehen ist, wobei man hier aber auch die Intelligenz, die Gelehrsamkeit, die Weisheit, das Verständnis oder auch die Wahrnehmung/Fähigkeit als Erklärung verwenden kann, da der Begriff „ĝeštu“ wortwörtlich „Verstand“, aber auch „Ohr“ heißt, sodass es also hier um das Zuhören geht, bzw. auch um das Empfangen, wodurch Enki auf der einen Seite ein guter Zuhörer sein kann, auf der anderen Seite aber auch entsprechende Informationen geben und vermitteln kann.
Auch der Unfug, bzw. eine rebellische Art und Weise, sodass eben nicht alles brav, lieb und nett umgesetzt wird, kann hier mit der Begrifflichkeit „Muštum“ gleichgesetzt werden, auch wenn hier die wortwörtliche Übersetzung „sich weigern“ oder auch „aufhören“ bedeutet, was aber dann recht gut zum Gott Enki passt, da es eben hier schon entsprechende Handlungen gibt, in denen eine Verweigerung existiert.
Da er aber auch der Gott des Handwerks war, gibt es auch hier wieder spezifische Betitelungen, die mit Enki zusammenstehen, da hier das „Machen“ / „Herstellen“ mit der sumerischen Betonung/Vokabel „a“ / „aka“ betitelt ist, bzw. hier auch als „ke“ existiert, wobei das spezielle Anfertigen dann wiederum „dim“ lautet. Doch auch wenn der Name Enki im wortwörtlichen Kontext „Herr Erde/Herr der Erde“ bedeutet, und hier das Handwerk auch als Erdthematik begriffen werden kann, sind die Verbindungen zum Wasser vorhanden, sodass das Wasser auch wieder mit „a“ beschrieben wird, hier sich aber eine Besonderheit verbirgt, sodass zum Beispiel der Vater, in Bezug auf eine Schöpfung, als „aia“ betitelt ist, und der Himmel als „an“, wobei dann im Speziellen das Meerwasser als „aba“ betitelt ist, während das Wasser eines Sees einfach „ab“ bedeutet. Doch die Bezeichnung „a“ bezieht sich auch auf einen Samen, sodass hier eben auch wieder die Urschöpfung auf der einen Seite mit dem Wasser verbunden ist, letztlich aber auch mit einer männlichen Energie, mit einer gebenden Energie. Tja, und man wird wohl JETZT erkennen, dass die Übersetzungen aus den verschiedenen mesopotamischen Kulturen verdammt kompliziert sein können, da hier Buchstaben bzw. Silben komplexe Bedeutungen direkt oder indirekt besitzen / verkörpern! Dies muss IMMER reflektiert werden! Der Gott Enlil