Du bist einfach genial - Sonja Deborah Eisele - E-Book

Du bist einfach genial E-Book

Sonja Deborah Eisele

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Beschreibung

Die zweite Auflage von "Du bist einfach genial". Auch du hast eine einzigartige Biografie, die es sich lohnt zu erzählen und die anderen eine Stütze sein kann. Ich habe mir das zu Herzen genommen. Ohne zu viel Schnick-Schnack, möchte ich dir mitten aus meinem Leben heraus erzählen, wie ich die einzelnen Lebensbereiche betrachte und dir sinnvolle und einfache Tipps liefern, damit du genügend Inspirationen erhältst. Und mutig bist. Mutig genug, um dein geniales Leben auszukosten und zu DEINER Zufriedenheit zu gestalten. Bist du bereit? Los geht's.

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Seitenzahl: 410

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Eins – Lebenstraum

1 Wer bin ich? Wer bist du?

1.1 Rumblättern erwünscht

1.2 Jetzt geht’s los

1.3 Dein Platz für Notizen

2 Träume und Superstars

2.1 Kleine Highlights

2.2 Jetzt geht’s los

2.3 Dein Platz für Notizen

3 Bedeutung eines Jobs

3.1 Ausbildung und arbeiten

3.2 Freiwillig und ehrenamtlich

3.3 Jetzt geht’s los

3.4 Dein Platz für Notizen

4 Warum ich doch studiert habe

4.1 Was kannst du studieren?

4.2 Entscheiden und ausprobieren

4.3 Jetzt geht’s los

4.4 Dein Platz für Notizen

5 Geld finde ich blöd. Du?

5.1 Das materielle Leben

5.2 Bedürfnisse und Luxus

5.3 Gleichgewicht finden

5.4 Jetzt geht’s los

5.5 Dein Platz für Notizen

6 Urlaub, Reise zu dir selbst

6.1 Reisen und freiwillige Arbeit

6.2 Freiwillig geht auch Zuhause

6.3 Kleine Erklärung am Rande

6.4 Jetzt geht’s los

6.5 Dein Platz für Notizen

7 Erfolge

7.1 Motiviert und treu zu dir

7.2 Dein kleiner Eisberg

7.3 Jetzt geht’s los

7.4 Dein Platz für Notizen

8 Sport ist M… toll

8.1 Über dich hinauswachsen

8.2 Mach‘ dein Ding

8.3 Ernährung – und Sport

8.4 Jetzt geht’s los

8.5 Dein Platz für Notizen

9 Pläne machen – Schritt 1

9.1 Messbare Ziele

9.2 Jetzt geht’s los

9.3 Dein Platz für Notizen

10 Pläne machen – Schritt 2

10.1 Agenda zum Glücklichsein

10.2 Visionboard

10.3 Rückwärts planen

10.4 Barnraising und Kontakte

10.5 Monatsplanung

10.6 Los gehts mit den Notizen

10.7 Jetzt geht’s los

10.8 Dein Platz für Notizen

11 Mut

11.1 Blinder Mut

11.2 Mut und Tapferkeit

11.3 Jetzt geht’s los

11.4 Dein Platz für Notizen

12 Frustration

12.1 Frust abbauen

12.2 Tschüss Medien

12.3 Jetzt geht’s los

12.4 Dein Platz für Notizen

13 Das wünsche ich dir

Zwei – Beziehungen

14 Menschen unter sich

14.1 Familienstrukturen

14.2 Freundschaft

14.3 WG-Geschichten

14.4 Jetzt geht’s los

14.5 Dein Platz für Notizen

15 Ich habe mich verliebt

15.1 Okay, wirklich verliebt

15.2 Wie geht das weiter?

15.3 Noch mehr Liebe

15.4 Jetzt geht’s los

15.5 Dein Platz für Notizen

16 Zusammenziehen für Anfänger

16.1 Wohnungssuche im Ausland

16.2 Immobiliensuche

16.3 Sesshaft werden

16.4 Jetzt geht’s los

16.5 Dein Platz für Notizen

17 Heiraten oder doch nicht?

17.1 Familienplanung

17.2 So viel Glück

17.3 Kinder, Küche, Kirche …Oder nicht?! Ist das Erfolg?

17.4 Jetzt geht’s los

17.5 Dein Platz für Notizen

18 Schwangerschaft individuell

18.1 Vorbereitung ohne Ende

18.2 Das Leben als Bauchtier

18.3 Geburtsbericht

18.4 Das Danach

18.5 Jetzt geht’s los

18.6 Dein Platz für Notizen

19 Das wünsche ich dir

Drei - Mehr

20 Glaube, Balance und Co.

20.1 Geliebte Komfortzone

20.2 Balance finden und halten

20.3 Modern und familienbewusst

20.4 Jetzt geht’s los

20.5 Dein Platz für Notizen

21 Kultur und Religion

21.1 Kriege werden geführt

21.2 Liebe ist meine Religion

21.3 Jetzt geht’s los

21.4 Dein Platz für Notizen

22 Pläne machen – Schritt 3

22.1 Nr. 1: Sprache und Wirkung

22.2 Nr. 2: Sinne und Erfahrung

22.3 Nr. 3: Grenzen beseitigen

22.4 Nr. 4: Positive Bedingungen

22.5 Nr. 5: Schritt zum Ziel

22.6 Nr. 6: Deine Erfolgsstrategie

22.7 Jetzt geht’s los

22.8 Dein Platz für Notizen

23 Perspektiven und Empathie

23.1 Unbewusst umdenken

23.2 Bewusst umdenken

23.3 Veränderung anwenden

23.4 Jetzt geht’s los

23.5 Dein Platz für Notizen

24 Die Zeit

24.1 Wo läuft die Zeit denn hin?

24.2 Locker bleiben ist gesund!

24.3 Jetzt geht’s los

24.4 Dein Platz für Notizen

25 Oberflächliches Denken

25.1 Das Aussehen von Menschen

25.2 Was siehst du zuerst

25.3 Was passiert, passiert

25.4 Jetzt geht’s los

25.5 Dein Platz für Notizen

26 Das wars - erstmal

Schlusswort

Quellen

VORWORT

Auf dieser Welt gibt es eine große Anzahl von Geschichten. Meistens werden dabei besondere Menschen dargestellt, außergewöhnliche Szenerien, Höhepunkte und beeindruckende Vorfälle. Doch welche Geschichte erzählt das Leben, das sich mit völlig gewöhnlichen Menschen beschäftigt? Mit Personen aus dem Hier und Jetzt, das Sorgen und Nöte von Menschen allen Alters aus der Neuzeit beschreibt. Auch du hast eine einzigartige Biografie, die es sich lohnt zu erzählen und die anderen eine Stütze sein kann. Ich habe mir das zu Herzen genommen. Ohne zu viel Schnick-Schnack, möchte ich dir mitten aus meinem Leben heraus erzählen, wie ich die einzelnen Lebensbereiche betrachte und dir sinnvolle und einfache Tipps liefern, damit du genügend Inspirationen erhältst. Und mutig bist. Mutig genug, um dein geniales Leben auszukosten und zu DEINER Zufriedenheit zu gestalten.

Das bin ich:

Ich heiße Sonja und bin 31 Jahre alt. Die erste Auflage habe ich vor drei Jahren geschrieben. Die Hochschule ist Geschichte. Ablenkung wimmelt dennoch überall. Wir sind im Jahr 2024 immer noch bei „höher, schneller, weiter“ oder auch „mein Haus, mein Boot, mein was-weiß-dennich“. Inzwischen habe ich die Aktion: Mehr-Wert e. V. gegründet. Meinen zweiten Sohn geboren. Einen Job geschmissen. Meine Freiberuflichkeit ausgeweitet. Yoga für mich entdeckt. Ruhe und Meditation sowie Achtsamkeit ausgebaut. Meinen Konsum (soweit es mit zwei Kindern geht) reduziert. Unter anderem möchte ich DIR mit diesem Buch MUT machen.

Aber nicht nach diesem Motto „du wirst der nächste Millionär oder die nächste Millionären von Musterhausen“ – sondern nach dem Motto „innere Zufriedenheit“. Klingt langweilig? Ist nicht dein Ding? Dann lies‘ nicht weiter. Oder auch doch, wenn dich eine andere Ansicht interessiert.

Ich möchte mit den 26 Kapiteln zeigen, dass echte Träume, d.h. individuelle Träume wichtig sind. Machst du einen Plan und kannst sie dir wirklich vorstellen? Dann kannst du sie auch erreichen. Dabei geht’s nicht von außen vorgeschriebene Ziele. Sondern um DEINE eigene.

Für diese 2. Auflage habe ich einen Verlag gewählt, der echt nur druckt was nötig ist. Schwarzweiß und völlig ohne Schnörkel. Das ist eher mein Ding – siehe auch „Gemeinwohlorientierte Sharing Economy“.

Diese Geschlechtsformulierung „großgeschriebenes I – zum Beispiel SchauspielerIn“ habe ich bewusst gelassen. Als Markierung der Zeit. Egal, wie ich zu dem Thema stehe. Denn entweder es zerstört oder es bereichert die Sprache. Bin mir hierzu noch unschlüssig. Auf jeden Fall möchte ich euch alle ansprechen. Lasst euch also nicht verwirren.

Und jetzt gönne ich mir nebenbei meinen Lieblingseistee. Zucker? Unperfekt? Ja, aber trotzdem dabei meine kleinen Highlights anzugehen. Schritt für Schritt.

Ja, noch immer schau ich mal in sozialen Medien vorbei. Noch immer gibt es auch mal Fertigpizza. Aber ganz ehrlich. Wir können unsere Welt nur verändern, indem wir auf uns hören. Vielleicht startest auch du heute damit. Viel Spaß beim Blättern.

Ist dieses Vorwort bisher nicht vorbildhaft? Womöglich, aber vielleicht kennst du das ja. Kurzum: Es ist meine Realität des 15. Juli 2023.

Ach, das Leben und diese Welt sind eigenartig. Hätte ich vor ein paar Jahren gedacht, dass ich an einem Freitagabend allein herumsitzen würde? Ich werde nicht jünger, die Aufgaben werden umfangreicher und wohin führt mich die Träumerei? Ja, ich habe Herausforderungen im Alltag: Viel zu wenig Zeit für wichtige Dinge, trotzdem zu viel Zeit, um nachzudenken, womöglich bin ich ein kleiner Chaot. Oder bin ich doch auf einem guten Weg? Wenn ich ehrlich bin: Ja, der Weg ist genau der richtige! Ich verfolge meine Ziele. Und das sollte ich mir immer wieder bewusstmachen. Mein Fokus liegt auf dem Positiven und ich bin meistens zufrieden mit mir.

Das möchte ich dir in diesem Buch zeigen:

Während meiner kurzen Zeit auf dieser Welt habe ich mir schon einige Gedanken gemacht, wie ich mich selbst irgendwie verbessern kann. Auch wie ich zufriedener sein kann, mit dem, was ich habe. Ohne auf der Stelle zu treten. Dabei hatte ich mir mein Leben kurz vor 30 immer so glänzend vorgestellt. Ich dachte ich würde etwas „ganz Besonderes werden“. Gesünder leben, und unglaublich attraktiv aussehen. So wie ein Popstar. Ich wollte etwas Großes schaffen, vielleicht den Himalaya besteigen, Sängerin werden oder die Welt retten.

Das ist schon ein bisschen viel gewollt, findest du nicht auch? Letztendlich bin ich 31 geworden, ohne, dass all „diese“ Wünsche in Erfüllung gingen. Aber sind das überhaupt „meine“ Wünsche oder hat mich da irgendwas in der Gesellschaft mitgerissen? Sind das nicht äußere Einflüsse, die mir sagen ich brauche „Geld, Yacht und Superstars“?! Aber was ist dann mit echten Dingen, wie „Friede, Familie und Gesundheit“. Ich gehe dem mal nach.

2021 in Elternzeit (Danke, dass es das gibt!) hatte ich Dinge wie „Besser stillen und immer für das Baby da sein.“ und gleichzeitig „Studium“ plus „Was könnte ich mit meinen Fähigkeiten für die Nachwelt erreichen?“ im Kopf. Am besten alles auf einmal und dann noch eine funktionierende Ehe und so weiter. Muss ja klappen. *lach* Und ich finde das schon eher realistisch, wenn es auch ambitionierte Ziele sind.

Einen bestimmten Anteil meiner Wünsche und Ziele habe ich schon erreicht und muss schon sagen, dass ich auf jeden einzelnen, hart erkämpften, erfüllten Traum ein wenig stolz bin. Ich möchte dir damit sagen, dass es auch kleine Dinge gibt, die dich glücklich machen und dir eine solide Basis schaffen können. Ob das Freundschaften, die Partnerschaft, Reiseerlebnisse, Schulabschlüsse oder Jobaussichten sind. Natürlich klingen sie alle völlig normal, sind jedoch in Wahrheit alle für sich etwas ganz Besonderes. Eine funktionierende Familie, das Dach über dem Kopf und die Chance auf freie Lebensentfaltung sind Dinge, die ich erst in den letzten Jahren so richtig zu schätzen gelernt habe. Sie sind keineswegs selbstverständlich. In vielen Gebieten dieser Welt gibt es diese Möglichkeiten nämlich nicht in diesem Umfang wie hier in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

Natürlich habe ich mir dann größere Ziele und Visionen in den Kopf gesetzt, was erlaubt und realistisch für mich war. Ich habe das Recht dazu und das hast du auch! Warum denn auch nicht?

Und was ich dabei gelernt habe? Je unrealistischer der Wunschtraum, desto unwahrscheinlicher ist seine Erfüllung. Je schneller ich das Ziel aus den Augen verliere, desto schwieriger kann die Erfüllung des Traums werden. Denn dann muss ich mich fragen: „war der Traum überhaupt ein ernstgemeintes Ziel“? Doch je umfangreicher ich einen Plan mache, desto wahrscheinlicher komme ich an mein Ziel und erreiche den Traum.

Erst mit Beginn meiner Volljährigkeit habe ich erkannt, dass Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit sinnvoll sind. Ein bisschen Herausforderung im Leben ist doch wichtig, nicht? Halte daher an deinen Träumen fest! Sie sind deine persönliche Challenge fürs Leben. Und trete schnell in Aktion. Denn machen ist der erste Schritt zur Verwirklichung einer Sache.

Meine Empfehlung gleich zu Beginn dieses Handbuches ist, verändere nicht deine Persönlichkeit. Aber verändere deine Gedanken, wenn du etwas in deinem Leben verändern oder verbessern möchtest. Und besonders wichtig, bleibe, soweit es geht, positiv. Gerade in schwierigen Phasen. Es ist mein großer Wunsch, dass jede/r das schafft und du genügend Mut aufbringst an deinen eigenen Träumen zu arbeiten und zu feilen.

Das sind die Inhalte:

Die nachfolgenden Kapitel beinhalten meine Geschichte, Erkenntnisse von anderen AutorInnen und meine persönliche „Erfahrungsliste des Lebens“ sowie fiktive Beispiele. All die Inhalte sollen dir helfen:

a) dich gut zu fühlen b) dich zu motivieren c) deine Handlung zu aktivieren

Warum das alles? Weil ich selbst schon sehr viel recherchiert habe, vielen Coaches begegnet bin und immer wieder zum Ergebnis kam: Es gibt nicht DAS Erfolgsrezept fürs Leben. Aber jede Menge super Ansätze. Ob nun wissenschaftlich oder eher als „Wohlfühlrezept“ - hier habe ich sie für dich zusammengestellt. In Abschnitt Eins –Lebenstraum möchte ich dich zu neuen Gedanken inspirieren. So werden die Themen Berufswahl, der Umgang mit Geld, Erfolgswellen, Reiselust, Mut, Frustration und die Möglichkeit, das Leben bewusst zu planen, beschrieben. Sicher decken sich viele Punkte mit den Erfahrungen, die du selbst gemacht hast. Oder aber du wirst widersprechen und dir denken, „Was soll das“? „Das trifft auf mich nicht zu“! Dann ist das sehr gut, aber ein Anstoß für dich, über diesen Punkt nachzudenken. Es gibt eine Faustregel, die besagt: 10 % im Leben sind das, was uns Menschen passiert, und die restlichen 90 % beschreiben, wie wir damit umgehen. Mit den Themen im ersten Abschnitt möchte ich Ideen dafür vermitteln, wie du deine 90 % selbstbewusst in die Hand nehmen kannst. Unter „Jetzt geht’s los“ erfährst du nach jedem Kapitel kurz und knapp, um was es ging und kannst auch mal überblättern und querlesen.

Zwei - Beziehungen handelt von meiner persönlichen Erfahrung im zwischenmenschlichen Bereich. Aus einer eher durchschnittlich, doch sehr regional geprägten Familie stammend, habe ich diverse Dinge erlebt, von der Wohnungssuche in der Stadt, im Ausland bis zum Wurzeln schlagen in einem kleinen Ort nahe der Schweizer Grenze. Es gibt viele Aspekte und Blickwinkel, wie du mit dir selbst und mit anderen Menschen umgehen kannst. Und es gibt Tausende von verschiedenen

Lebensentwürfen. Es gibt die bewusste Entscheidung, ob du Familie gründen willst oder nicht und falls ja, wie du dich nachhaltig um diese Entscheidung kümmerst. Wichtig finde ich, dass die Arten der Beziehungen, die du machst – ob angenehm oder nicht -, tendenziell zuerst als positiv eingestuft werden sollten, da wir Menschen allgemein nicht ohne andere Menschen auskommen können und das Teil des Lebens ist, egal in welcher Form.

Kurz und knackig geht das Kapitel Drei - Mehr auf weitere Themen aus dem Leben und dem Alltag ein. Wieso entscheiden wir Menschen uns für Religionen und Glaubensrichtungen? Wie kannst du konkret Teile deines Unterbewusstseins nutzen, ohne gleich zum Esoterik-Liebhaber zu werden? Und was bedeutet Empathie, Zeit und Oberflächlichkeit für dich?

Insgesamt möchte ich dir hier verschiedenste Anregungen geben, die meines Erachtens ein nützliches Handbuch meines völlig normalen Lebens darstellen. Ich hoffe, du fühlst dich gut dabei und hast Lust loszulegen, nachdem du die Seiten durchgeblättert hast.

Mein Wunsch ist es, dich mit dem vorliegenden Buch zu motivieren. Einfach und ehrlich sollst du dir die Kapitel wählen, die DICH interessieren. Die restlichen lässt du weg oder liest sie später. Gib dir die Chance, dich noch besser zu fühlen und den natürlichen Drang zu entwickeln, einfach mal loszulegen. Mit dem größeren Ziel DEINER nachhaltigen Zufriedenheit.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute! Deine Zukunft wird einfach genial!

Herzlichst deine Sonja

Grenzach-Wyhlen, den 02. Oktober 2020 (1. Auflage)

Grenzach-Wyhlen, den 15. Juli 2023 (2. Auflage)

1 WER BIN ICH? WER BIST DU?

Wer bin ich? Wer bist du? Wir alle starten auf dieser Welt als Säuglinge und sind hilflos. Immerhin, für unsere Eltern sind wir meist etwas Besonderes. Und das sind wir auch. Kleine Menschen lernen unglaublich viel, in unglaublich kurzer Zeit. Du bist und bleibst ein lernender Mensch! Egal, wie alt du gerade bist. Genial, nicht? Dann werden wir älter und fangen an die Welt zu entdecken. Aber nicht nur die Welt, sondern uns selbst. Wir versuchen Schritt für Schritt Zusammenhänge zu verstehen und in der Gesellschaft mitzumachen und unseren kleinen, eigenen Platz zu finden und einzunehmen.

Dann kommen wir immer wieder an Punkte, an denen wir auf sogenannte Vorbilder treffen und uns fragen: „Kann ich nicht ebenso genial werden“? Hast du Vorbilder? Hast du einen Traum? Eine Vision? Bist du glücklich? Ich hoffe es! Ich notiere dir deshalb ein paar meiner kleinen Highlights aus dem Leben und gebe sie DIR mit. Zur Inspiration.

Es beginnt mit meinem ersten Kinofilm. Da war ich 8 Jahre alt. Es war ein kitschiger Film auf Basis einer Buchgeschichte, in dem Kinder und Fantasiegeschöpfe gegen eine bösartige Macht für Frieden und Gerechtigkeit ankämpfen. Vielleicht würdest du den Film heute veraltet finden. Doch in mir hat er eine unglaubliche Freude ausgelöst, sodass ich im Nachgang dachte, dass ich wohl eines Tages Kinderschauspielerin werden könnte. Wie die kindlichen Vorbilder im Film eben. An dem Tag, an dem ich zum ersten Mal überhaupt auf einer Bühne vor vielen Menschen stehen sollte, war ich dann allerdings schon fast erwachsen. Erst zu diesem Zeitpunkt war ich bereit dazu und es war ein ganz anderer Zusammenhang. Und dennoch hatte ich großes Lampenfieber.

Es ist nicht schlimm, dass Kinderwunschträume nicht immer wahr werden. Ich finde nur, grundsätzlich ist es wichtig, dass ich diese Träume träumen durfte und immer noch darf. Auch im Erwachsenenalter. Denn sie verleihen mir selbst und meiner Umgebung, eine unglaubliche Energie. Und ich finde, das ist der beste Weg, um Menschen zu beflügeln unglaubliche Dinge zu tun. Damit meine ich nicht explizit Leistungen, sondern vielmehr Leidenschaften leben dürfen und gute Taten vollziehen. Taten, die mich selbst glücklich und zufrieden machen.

Ich denke, als Familienmitglieder, Freunde und Freundinnen und besonders als Eltern können wir Kinder in der heutigen Zeit nur ermutigen, weiter an ihren Träumen zu feilen, auch wenn sie uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, einfach weil uns all die Vorstellungen unrealistisch erscheinen. Müssen wir dabei perfekt sein? Mein Motto ist eher „ich gebe jeden Tag mein Bestes. Ruhig und mit einem Lächeln komme ich ans Ziel.“

Es gibt keinen tolleren Antrieb für dich, als dir einen Traum vorzustellen und an dich selbst zu glauben, um zufrieden durch das Leben zu gehen. Bist du bereit dafür? Dann lege los!

1.1 RUMBLÄTTERN ERWÜNSCHT

Schreiben fand ich immer schon anziehend, Lesen auch. Nur finde ich Sachliteratur manchmal zu trocken. Ich habe keine Lust, jedes Buch von Seite 1 bis Seite 800 aufmerksam durchzulesen. Blättern macht manchmal mehr Spaß und dauert nicht so lange. Ich finde dann die Information, die ich gesucht habe, genauso.

Im Folgenden findest du keinen Sachbuchtext. Ich habe, wie im Vorwort erwähnt, eine Mischung aus eigenen Erlebnissen, dazu Erkenntnissen, die ich durch andere Menschen und über Recherche gewonnen habe, zusammengestellt. All das angereichert mit ein paar eher praktischen Tipps und Tricks, die dann auf die eine oder andere Fachliteraturquelle verweisen oder auf dieser basieren. Diese einzelnen Teiltehmen sollen dir Mut machen zu handeln und dennoch leicht lesbar sein.

Insgesamt wünsche ich mir, dass es dir Spaß macht weiterzulesen und du am Ende der Literatur Lust hast mit einer Tätigkeit zu beginnen, die dir vielleicht schon unter den Fingernägeln brennt.

Dieses Buch ist für jede Altersgruppe und für jedes Geschlecht geschrieben. Da ich eine Frau bin, werde ich manchmal typisch weibliche Beispiele geben und dabei bewusst aufs Gendern verzichten. Sollte ich an einer (anderen) Stelle mal nicht genderkonform sein, bitte ich dich herzlich um Nachsicht. Und zu guter Letzt, einige der Textstellungen sind persönliche Erfahrungen. Du darfst widersprechen und meine Gedankenansätze hinterfragen. Ich freue mich, wenn dein individuelles Erlebnis ganz anders ausfällt. Denn: Du bist einfach genial!

Nach jedem Kapitel gibt es einen Teil mit "Dein Platz für Notizen". Es ist dir freigestellt ihn zu nutzen. Aber hier ist ausreichend Platz für deine wichtigsten Erfahrungen, Gedanken, Stichpunkte oder „Take Aways“ aus den Kapiteln. Oder für all das, was dir in den Sinn kommt: Zeichnen und Malen zum Beispiel. Aber du musst sie nicht nutzen. Das überlasse ich dir.

Ab jetzt ist also alles erlaubt. Durchlesen, rumblättern, rückwärts lesen, rumkritzeln, ausmalen. Hauptsache es macht Spaß und bleibt spannend.

1.2 JETZT GEHT’S LOS

Werde aktiv und denke positiv!

Der erste Teil aus „Lebenstraum“ ist geschafft. Starte jetzt und sei, wer du bist! Halte einen Moment inne und lasse wichtige Lebensmomente an deinem inneren Auge vorbeiziehen.

Meine Ideen für dich:

Erkenne deine aktuelle Situation.

Stelle dir die Frage, wer du bist. Wer du sein willst.

Prüfe deine alten und deine neuen Träume.

Schreibe dir auf, warum du an dich glaubst.

1.3 DEIN PLATZ FÜR NOTIZEN

Bitte benutze hierfür ein extra Blatt Papier.

Versuche heute noch zu starten!

2 TRÄUME UND SUPERSTARS

Grundsätzlich finde ich, sind eine schöne Kindheit und eine behütete Zeit zum Aufwachsen von unschätzbarem Wert. Deshalb bin ich dankbar für meine Kindheit. Es war nicht alles perfekt. Trennung der Eltern, Ärger mit älteren Kindern im Kindergarten. Schwierigkeiten in der Schule. Meine Geschichte eben. Einigen meiner FreundInnen und Bekannten ging es ähnlich. Was nicht bedeutet, dass es auf dich zutreffen muss. Insgesamt hatte ich dennoch eine großartige Zeit. Deshalb sage ich zuerst:. „Danke“ an alle, die bei mir dabei waren.

Papa, Mama, Oma, Opa, Cousinen und Cousins und viele mehr – ihr alle seid genial. Bleibt einfach so, wie ihr seid.

Es ist interessant, wie sich Kinder bereits im Zwiespalt befinden können. Hast du als Kind die Frage: „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“ gehört oder eine vergleichbare Frage gestellt bekommen? Ich schon und bin bis heute nicht sicher, ob es motivierend gemeint war. Habe es dann aber so gedeutet. Außerdem sagen Eltern hin und wieder, dass alles möglich ist. Das eigene Kind ist aus Sicht der Eltern häufig das tollste, hübscheste von allen und machbar ist sowieso alles. Das ist es theoretisch auch. Aber ich finde, Eltern können mit ihren Aussagen auch ganz schön verwirren und Illusionen aufbauen. Dieses Verhalten der eigenen Eltern war für mich ein Antrieb. Aus Sicht eines Kindes habe ich immer wieder neuen Mut gefasst. Ich habe wiederholt versucht, Träume zu finden, die ich ausprobieren kann. Und heute, aus Sicht einer Mama, möchte ich mein Kind dabei unterstützen, auch diese Träume zu haben.

Vielleicht hast du ebenfalls Träume, die dir zu groß scheinen. Sind sie

realistisch? Mit diesem Ratgeber mache ich dir Mut, die einzelnen Schritte

zu bewältigen auf dem Weg zu deinem persönlichen Erfolg.

Als Kind bin ich davon ausgegangen, es wäre einfach alles zu erreichen, ich müsste nur anfangen und dann könnte ich durchstarten. Ich erkenne diese Züge heute noch bei mir.

Mein erster großer Traum war: Ich werde Sängerin!

Ich weiß noch, wie ich mit 9 Jahren den Text eines Sommerhits auswendig lernte, um ihn dann stolz der alten Kamera meines Papas vorzusingen. Dabei dachte ich, das sei ganz klasse: „Ich werde Superstar!“. Dem Gefühl nach war ich schon eine Sängerin. Mein Papa hat mich dabei noch bestärkt. Danke dafür. ☺ Hat sich dann aber doch eher witzig angehört. Aufgegeben habe ich allerdings nicht! Ich war nämlich mit 10 Jahren im Mini-Chor. Anschließend im Schul-Chor. Mit knapp 13 Jahren durfte ich dann bei einer richtigen Dorf-Band vorsingen. Ich war stolz wie Bolle! Und gleichzeitig war diese Situation ein Wendepunkt für mich. Zwar war die Rückmeldung der Band, dass ich auch bei ersten Auftritten dabei sein dürfe, doch ich bekam fürchterliches Lampenfieber. Zudem hätte es bedeutet, dass ich langfristig Gesangsunterricht gebraucht hätte und das hat mir selbst beim Schnuppern keinen Spaß gemacht. Es gab noch zu viele andere Dinge, die ich entdecken wollte und daher habe ich mich dazu entschlossen einen anderen Traum zu verfolgen. Die Erfahrung war trotzdem großartig und ich möchte sie nicht missen. Auch wenn ich nie Sängerin wurde, so singe ich noch heute gern – auf lustigen Karaoke-Partys. Und es gab noch einen zweiten Traum

Mein zweiter großer Traum war: Ich werde Schauspielerin!

Dieser Traum basierte auf meinem ersten Kinofilm, der Kinderschauspielerinnen zeigte. Als ich 2003 das erste Mal einen Harry Potter-Film (Rowling, 2007). sah, wollte ich unbedingt Schauspielerin werden. Mit etwa 11 Jahren habe ich voller Elan mein Zimmer mit Büchern von Joanne K. Rowlings "Harry Potter" und Zubehör geschmückt, also mit allem, was ich eben als Fan hatte. Meine Mama schoss dann ein Foto. Natürlich haben wir das gemeinsam auf Englisch übersetzte Anschreiben mitsamt dem Foto nach Großbritannien an den Verlag der Harry-Potter-Bücher geschickt. Tja, wurde wider Erwarten nichts. Aber du kannst es ja mal probieren, oder? Und auf das Absageschreiben auf Pergamentpapier war ich stolz! Ich habe es heute noch in meinen Unterlagen. Und meine Mama? Naja, ich hatte immer das Gefühl, dass sie mich belächelt und meine Träume als Spinnerei abtut. Aber ihre Mitarbeit beim Briefschreiben, das nenne ich Unterstützung. Danke, Mama! - Das war nicht selbstverständlich. Zwar durfte ich nie bei Harry Potter oder einem großen Film mitspielen. Allerdings habe ich im Schultheater immer wieder ausgeholfen. Zuerst als Zweitbesetzung und dann sogar als wichtige Nebenrolle. In der Realschule und einige Jahre später, da war ich schon 14 Jahre alt, durfte ich dann beim Schulfest vor allen LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen sowie Gästen aus der Stadt Gedichte inszenieren. Teilweise sogar als Soloauftritt und mit selbstkreierten Texten. Das hat wahnsinnig Spaß gemacht. Später durfte ich im Regionalfernsehen das Wetter vortragen. Hier ging es zwar nicht um Schauspielerei, sondern um Berichterstattung. Dennoch war es „Live“ und in Farbe. Am Schreiben selbst hatte ich inzwischen jedoch so viel Freude, dass mich der zweite Traum zu einem ganz anderen Traum geführt hat und dieser begeistert mich heute noch.

Also habe ich meine ersten zwei Träume nicht weiterverfolgt. Ist das

ernüchternd? Ich finde nicht! Heute mit 28 treibt es mich eher an, den

jetzigen Traum zu verfolgen. Egal, was du darüber denkst. Für mich ist

dieser Traum bisher schon ein Erfolg.

Bevor ich dir meinen jetzigen Traum preisgebe, zurück zu den Träumen im Allgemeinen. Ob Sprachkurs in der Schule, Ausbildungsstelle oder Studium. Egal was ich gestartet habe, das Potenzial meiner Fantasie war riesengroß. Ich habe mir erlaubt, stets alles im Kopf auszumalen. Fragst du dich, ob das sinnvoll ist? Weiß ich nicht, aber es hat mir immer geholfen. Deshalb empfehle ich es dir ebenso. Die Träume im Kopf durchzuspielen macht mir Spaß, ob sie nun funktionieren oder nicht. So malte ich mir aus, wie ich mit eigenen Texten auf einer Freilichtbühne auftrete und wie meine Skripte das Drehbuch eines Blockbusters füllen.

Mein dritter großer Traum war: Ich werde freiberufliche Texterin!

Mit 14 Jahren habe ich bemerkt, dass es mir große Freude bereitet, Texte zu schreiben und vorzutragen. Zwar kann ich nicht gut malen, aber das Gestalten mit Bildbearbeitungsprogrammen und Layouterstellung hatte mich ebenfalls ergriffen. Was brachte mir die Erkenntnis? Ich schloss mich unserer Schülerzeitung an. Klingt das spannend? Vielleicht nicht. Dennoch habe ich es in der Abschlussklasse geschafft, die Schülerzeitung eigenständig zu leiten, MitschülerInnen dafür zu begeistern und ein großartiges Endprodukt auf die Beine zu stellen. Dann folgte das Praktikum im Regionalfernsehen, ich war 16 Jahre alt. Alles drehte sich um das Schreiben, Recherchieren, die Kamera und den Schnitt. Für mich war das faszinierend. Somit wollte ich freie Journalistin werden oder in einem Verlag arbeiten. Ich versuchte mich nach der Realschule am Wirtschaftsgymnasium, um über ein Studium in die Richtung zu gehen. Schließlich bemerkte ich aber, dass auch die Berufsausbildung mein Türöffner in die Medienwelt sein kann. Daher folgte meine Ausbildung im Printmedienverlag mit 18. Danach kam ein nebenberufliches Studium im Bereich Medienmanagement gekoppelt mit unterschiedlichen Tätigkeiten in der Mediengestaltung und als Werbetexterin und Webpublisherin. Zuerst als Angestellte in kleinen Agenturen und in einer großen internationalen Firma. Der Traum war noch nicht erreicht, jedoch konnte ich etwas Geld zur Seite legen, Kontakte knüpfen, von den Profis lernen und mir in Ruhe überlegen, wie ich meine Freiberuflichkeit angehen würde. 2019 habe ich es dann gewagt. Masterstudium, Freiberuflichkeit plus Unterstützung in der Hochschulkommunikation. Gleichzeitig habe ich über dieses Buch nachgedacht. Und heute? Bin ich in Elternzeit, finalisiere diese Texte und plane ein nachhaltiges Projekt in Freiberuflichkeit und übernehme dafür die Kommunikationsarbeit. Das sind für mich kleine Highlights So viel zu meinen Träumen.

Bin ich Superstar geworden? Nein.

Habe ich meine Bühnenangst besiegt? Ja.

Verfolge ich meine Träume? Ja.

Bin ich zufrieden? Sehr oft.

Hast du Lust, während des Alltags einfach mal aus dem Fenster zu sehen und zu denken „ich werde Superstar“ oder „ich werde erfolgreiche TischlerIn“ oder verfolgst du einen anderen Traum? Und hast du sogar Angst davor etwas „Großes“ zu erreichen? Weil du nicht absehen kannst, welche Konsequenzen das verursacht? Teilweise ging es mir persönlich genauso. Ich habe auch manchmal Angst. Ich gebe es zu. Aber dann denke ich: „Sonja, sei einfach mutig. Was ist denn das Schlimmste, was passieren kann?“ Dass ich keine Aufträge erhalte, vielleicht. Das ist kein Beinbruch. Also ist das Schlimmste nicht schlimm. Und deshalb mache ich weiter und versuche motiviert und zuversichtlich zu bleiben.

Mein aktueller Traum ist: Ich werde in meiner Selbstständigkeit bleiben, Menschen helfen und damit meine Kosten decken.

Ich bleibe dran. Was ist dein Traum und deine Vision für das Leben? Male es dir aus, und arbeite darauf hin. Auch der Weg dorthin ist gesäumt von kleinen Highlights. Du darfst träumen und mutig sein.

Lass es doch einfach zu und probier‘ es aus!

2.1 KLEINE HIGHLIGHTS

Ein kleines Highlight ist das Lächeln eines Kindes oder das Erreichen eines persönlichen Zieles im Alltag. Menschen reagieren auf große Highlights oft stärker als auf die schönen Kleinigkeiten. Ich erwische mich selbst dabei: Sichtbare Erfolge beeindrucken mich stärker als kleine Alltags-Highlights. Ich weiß, dass das nicht sinnvoll ist. Aber so ergeht es mir manchmal eben. Das nutzen auch Gesellschaft und insbesondere die Medien, schön brav aus. Denn nicht nur ich, sondern viele Menschen bewundern heftige Höhepunkte, Neuigkeiten auf der Welt und verrückte Nachrichten. Oder was denkst du? Warum verkaufen sich emotionale und heftige Neuigkeiten besser als konstante Berichte?

Welches „normale“ Berufsbild wird in den Zeitschriften BRAVO und Co. denn für „cool“ befunden: LehrerIn, BankmitarbeiterIn, LaborantIn oder MaurerIn? Ist wohl alles zu bodenständig und doch sind diese und andere Berufe wichtig für dich und mich! Sie schaffen kleine Highlights im Alltag und haben weitreichende, wenn auch längerfristige Wirkungen. Denn worin lebe ich? Ja, in einem Haus, das stabile Mauern hat. Und wo habe ich Schreiben gelernt? Genau, von einer LehrerIn in der Schule.

Macht es also Sinn, dass Teenager eher Schauspielerin, Rennfahrerin, Pilot, AstronautIn und vielleicht noch Mitarbeiter der Feuerwehr werden möchten? Sie bekommen eben DAS vorgesetzt. Ich habe diese Berufsgruppen zumindest als besonders erstrebenswert erlebt. Es ist etwas los, es passiert schnell und viel und es ist jeden Tag etwas Besonderes. Außerdem gibt es für diese Berufsgruppen viel Anerkennung. Aber das erhältst du bei vielen anderen Tätigkeiten auch. Du musst sie nur wahrnehmen! Also ich bin meinem Friseur und meiner Elektroinstallateurin zutiefst dankbar, wenn sie mich handwerklich unterstützen.

Das ist für mich ein kleines Highlight und mein Dankeschön und meine Anerkennung sind für die AnbieterInnen sicher auch ein Highlight im Alltag. Ich hoffe es jedenfalls. Kleinigkeiten und direkte Unterstützung sind in Wahrheit doch die wichtigsten Dinge, die du bekommen kannst, oder? Versuche diese kleinen Highlights bewusst wahrzunehmen und anzuerkennen. Ich stelle einen kurzen fiktiven Vergleich an.

Szenario 1: Du erhältst ein Autogramm von zwei Adligen. Der Schauspieler, den du Live gesehen hast, hat zwei Oscars erhalten. Die erste Astronautin ist im Weltall und sie kommt in deine Stadt.

Szenario 2: Dein/e neue/r Auszubildende/r am Arbeitsplatz, die/der Sanitär/in, die/der deine neue Heizung installiert hat und die/der Zumbalehrer/in die/der dich am Abend ins Schwitzen gebracht hat.

Welches der beiden Szenarien berührt dich persönlich? Oder sprechen dich beide an? Welches würdest du als kleines Highlight bezeichnen? Wie ist es denn mit dir selbst? Stell dir vor, dass du in Hollywood zwei Oscars erhältst und im Rampenlicht stehst. Ist es das, was du tatsächlich in deinem Leben haben möchtest? Ich meine jetzt diese Publicity. Diese Aufmerksamkeit auf alles, was du tust.

Ich weiß inzwischen, dass ich KEIN Autogramm von einer Königin benötige, um zufrieden zu sein. Es stellt für mich nichts dar, das mich in irgendeiner Form antreibt. Es ist aus meiner Sicht ein zu kurzfristiges Ziel.

Und weder ein großes noch kleines Highlight. Das siehst du unter Umständen anders und das ist vollkommen okay.

Aber grundsätzlich: Macht es denn für dich einen Sinn kurzfristige vor langfristige Ziele zu stellen? Wärst du mit einem Autogramm zufriedener als mit einem Fitness Abo, das du täglich nutzen kannst? Ich möchte dich nicht umstimmen, sondern anregen darüber nachzudenken. Über das, was dich auch längerfristig zufrieden stimmt.

Mein langfristiges Ziel ist es, freiberuflich tätig zu werden. Das empfinde ich als spannenden Lebenstraum und verfolge es stetig. Erscheint dir das langweilig? Vollkommen in Ordnung. Denn es muss nur mir gefallen.

Vielleicht möchtest du lieber FluglotsIn werden? Oder tatsächlich SängerIn? Es gibt auch kurzfristige Ziele, die dir vielleicht spannend erscheinen. Beispielsweise eines aus Szenario 1. Aber stelle dir die Frage, ob es dich persönlich an ein wichtiges Ziel bringt. Wenn ja, dann ist alles okay. Wenn nein, kannst du das Ziel anpassen oder korrigieren.

Auch, wenn es Biografien gibt, die kein Gleichgewicht aufzeigen. Goethe beispielsweise beschäftigte sich überwiegend mit der Liebe (Wilpert, 2007). Ich versuche für meine Zufriedenheit im Leben ein Gleichgewicht zu schaffen. So ist mein beruflicher Traum das Schreiben, das kreative Arbeiten und ich möchte damit Erfolg haben. Dafür möchte ich aber auch gesund und fit sein. Meine Familie und meine Freundschaft pflegen und genügend Zeit für die Liebe haben. Außerdem möchte ich in allen Bereichen etwas lernen. Ich setze die wichtigsten Inhalte meines Lebens daher in ein sogenanntes „Gleichgewichtsrad“.

Mein Gleichgewichtsrad umfasst:

Gesundheit / Fitness

Familie / Freundschaft

Liebe / Gefühlsleben

Arbeit / Wissen

Erfolg / Geld

Versuche auch du aus jedem Bereich das Bestmögliche herauszuholen. Ich bin davon überzeugt, dass dies Zufriedenheit begünstigt. Und das Besondere daran ist, es geht nicht um die ständigen großen Highlights oder Schlagzeilen. Vielmehr geht es um die vielen kleinen Highlights unseres Lebens. Habe ich gerade keinen Erfolg im Traumjob? Dann vielleicht eine intakte Familie, die mich dennoch zufrieden macht!

Ich nenne dir hier ein paar Beispiele:

Wenn du deine

Gesundheit langfristig verbessern

willst, bedeutet es, dass du vielleicht gesündere Lebensmittel in den Alltag einbaust oder einen Sport findest, der möglicherweise ein kleines Highlight für dich darstellt (beispielsweise Joggen), aber der langfristig machbar ist.

Dass du mit

Freunden

abends weggehst und viel erlebst, aber auch ernste Dinge angehst und immer wieder für andere da bist. Ist das eine Bereicherung, oder?

Dann ist es ein kleines Highlight sich zu

verlieben

. Egal, ob das Gefühl beim ersten Flirt oder beim Verliebtsein in die/den eigene/n Partner/In hochkommt. Es ist garantiert ein Highlight für dich.

Zusammenfassend: Gesundheit, arbeiten, lieben, Familie gründen sind das nicht wahre Highlights eines Lebenslaufes?

Meiner Meinung nach können diese wohl kombinierten Bereiche des Gleichgewichtsrads sogar die größten Highlights werden. Aber sie scheinen dir auf den ersten Blick vielleicht etwas standardmäßig. Ohne abschätzend zu reden, ist die Arbeit an einem neuen Musikalbum vielleicht spannender als die Arbeit an einer Corona-Pandemie-Rundmail. Warum? Beides kann ein kleines Highlight sein, im Auge der/des Betrachters/Betrachterin. Doch die Rundmail hat nicht das Potenzial, dass du große Anerkennung erhältst. Das Musikalbum dafür viel eher.

Wenn du hoffst, gesund älter zu werden und dein Leben zu genießen, verhilft dir eine etwas langweiligere Herangehensweise dann nicht eher, das zu werden und zu bekommen, was du möchtest? Eher als waghalsige Missionen? Ich stelle mir die Frage, ob mich ein Bungee-Sprung (ja, sowas in der Art habe ich gemacht) glücklicher und zufriedener machen könnte als die unzähligen wunderbaren Lauftouren bei mir in der Gegend. Ich bin der Meinung: Nein. Daher definiere ich meine Träume eher als langfristig und doch eher im Rahmen eines kleinen Highlights angelegt.

Damit will ich nicht sagen, dass (schneller) Erfolg und Zufriedenheit sich gegenseitig ausschließen. Die erfolgreiche Schauspielerin kann sicherlich eine großartige Familie haben und/oder gesund leben. Doch wenn die Bereiche des Gleichgewichtsrades (bspw. im Fall der Schauspielerin der Beruf) schnell und schwerpunktmäßig im Leben eintreten, kann es schwierig werden, die anderen, ebenso wichtigen Bereiche im gewünschten Umfang zu pflegen. In der Realität gibt es Beispiele dafür, dass schnelle Macht und schneller Erfolg selbst starke Persönlichkeiten in die Knie zwingen. Ich möchte dich dazu motivieren es dennoch zu probieren! Warum? Manchmal ist das Ungleichgewicht nur temporär. Egal, wie herausragend deine Erfolge sein werden. Habe keine Angst davor, aber kümmere dich bewusst um dein Gleichgewichtsrad. Sofern dir alle Bereiche so wichtig sind, wie sie es mir sind.

Sollte ich eines Tages erfolgreiche Buchautorin, Freiberuflerin und Verantwortungseigentümerin sein, dann werde ich garantiert für mein Gleichgewichtsrad einstehen und mein Leben so lange feinjustieren, dass es passt. Und das kannst du auch tun!

Am besten wäre also schrittweiser Erfolg. Geht es aber zu schnell, hast du immer noch die Möglichkeit selbst auf die Bremse zu drücken. Es geht nicht, um schnelles oder langsames Agieren in einem Bereich.

Wenn du mich fragst: Ein gleichmäßiges Voranschreiten in allen

Bereichen, das ist wichtig. So behältst du dein Gleichgewichtsrad

bestimmt in der Balance.

2.2 JETZT GEHT’S LOS

Werde aktiv und denke positiv!

Meine Beispiele behandeln große Träume und zeigen, dass ich in meiner Kindheit nicht immer zielstrebig war. Im Gegenteil. In jedem Lebensweg gibt es Höhen und Tiefen. Jetzt geht’s los, arbeite an deinen Träumen und glaube an dich selbst. Ich musste mein Durchhaltevermögen Schritt für Schritt erlernen und gebe dir ein paar Ideen mit auf deine Reise.

Meine Anregungen dazu in Kürze:

Erlaube es dir, Dinge auszuprobieren.

Stelle dir vor, wie es wäre, am Ziel zu sein.

Benenne deine Ängste und lasse sie los.

Notiere dir kleine und große Alltags-Highlights.

Mach‘ dir deine Notizen und schau in das nächste Kapitel.

2.3 DEIN PLATZ FÜR NOTIZEN

Bitte benutze hierfür ein extra Blatt Papier.

Ein Schritt und dann der nächste und dann der übernächste.

3 BEDEUTUNG EINES JOBS

Was machst du, wenn du dir etwas kaufen möchtest? Du gehst arbeiten, um Geld zu verdienen. Oder du wirst von jemandem unterstützt. Es scheint mir, dass die Welt von Kapitalismus geprägt ist. Mit Ausnahme von einzelnen Regionen und Kulturen, scheint es daher sinnvoll im Leben Arbeit anzustreben, die möglichst ein rentables Einkommen abwirft. Nicht wahr? Dafür brauchst du unter anderem eine gute Schulbildung.

Okay, ich gebe an dieser Stelle offen zu, dass ich nach

der zwölften Klasse das Abitur abgebrochen habe.

Immerhin habe ich die Fachhochschulreife noch

mitgenommen.

Als ich eine Ausbildung gesucht habe, wollte ich einfach nicht mehr, dass meine Eltern das Schulgeld für die (meiner Meinung nach – zu diesem Zeitpunkt) unnötige Privatschule zahlen müssen. Aus zwei Gründen sah ich keine Perspektive im 13. Schuljahr des Wirtschaftsgymnasiums für mich: „1. Was genau bringt mir dieses Abitur denn später?! 2. Wenn es mir keinen Spaß mehr macht Theorie zu büffeln, warum sollte ich das weiterhin tun?“ Entschuldigung an die ehemaligen KameradInnen. Das trifft auf die wenigsten zu und ist nicht böse gemeint. Ich musste es aber mal loswerden.

Ich habe die Entscheidung für die Ausbildung alleine getroffen. Bewerbungen schreiben, weit über den heimischen Radius hinausdenken, einfach mal hinfahren, machen und dann den Vertrag unterschreiben.

Hier an dieser Stelle ein großes Dankeschön an meinen lieben Papa! Ohne ihn hätte ich eventuell nicht so schnell eine Unterkunft gefunden. Meine Ausbildung erforderte, dass ich umziehe und er war der Held, der mit mir auf Wohnungssuche ging. Mein Exfreund und er waren exzellente Umzugshelfer. Danke dafür!

Das war eine spannende Zeit: Hinaus in die weite Welt gehen, einfach mal ausprobieren und das erste eigene Geld verdienen. Also komplett auf eigenen Beinen stehen. Ausbildung, ich komme!

MitschülerInnen des Gymnasiums haben meine Entscheidung arbeiten zu gehen, angezweifelt. Das hat mich kurzzeitig verunsichert.

Aber Leute: Wenn LehrerInnen, Eltern, Verwandte, FreundInnen oder KameradInnen dir einreden wollen, du könntest ausschließlich mit Abitur und Studium durchs Leben kommen, dann denke zuerst selbst darüber nach. Stimmt das? Ich behaupte es gibt einige Alternativen. Wäge ab, wohin dich deine Träume und Ziele führen könnten.

Ich habe im Nachgang auch ein Studium drangehängt. Ich denke nur, es gibt viele begabte SchülerInnen, die wollen lieber praktisch arbeiten. Und nicht mit Zwang studieren (wissen vielleicht nicht einmal in welchem Bereich sie studieren könnten?!), und dann rate ich von einem Studium ab. Zumindest für den Augenblick. Es gibt heutzutage so viele Wege das eigene Potenzial zu entfalten. Okay, Studentenpartys sind auch ein Argument für das Studium. Aber wer sagt denn, dass du eine Ausbildung und das Feiern nicht kombinieren kannst? Ich kann gewiss nicht auf ein Studentenleben mit täglichen Partys zurückblicken. Aber die Partys, die ich in meiner späteren Wohngemeinschaft erleben durfte, waren der Hammer.

3.1 AUSBILDUNG UND ARBEITEN

Für mich war die kaufmännische Ausbildung die beste Entscheidung meines Lebens. Und nicht des Geldes wegen, sondern erst einmal wegen Umgangsformen und Abläufen, die ich sonst nicht gelernt hätte.

Der Ausbildungsbetrieb war in Niederschwaben, einem Ort der 150 km von meiner Heimat entfernt liegt. Nach dem ersten Vorstellungsgespräch wurde ich zu einer eintägigen Probearbeit eingeladen inklusive Übernachtung in einem schicken Hotel. Ich war zuvor bereits ohne Eltern und mit Freunden allein in Urlauben gewesen, aber das hier war zu dem Zeitpunkt aufregend. Ich war 17 Jahre alt. Allein in einer fremden Stadt, der Abend im Hotel, die Erkundung der Gegend bei Nacht und am nächsten Tag der wichtige Probearbeitstag mit spannenden Aufgaben im Verlag. Und alles war geglückt. Ich durfte sogar einen kleinen Bericht verfassen. Ich war stolz ohne Ende.

Und drei Monate später kam der erste Arbeitstag und die erste Zeit im

Geschäft… eine Reihe an Fettnäpfchen folgte.

Ich glaube, es war der 02. August 2010. Ich hatte mir etwas besonders Schickes gekauft, damit ich am Arbeitsplatz seriös wirkte. Leider war ich eine der jungen Personen, die zuvor mit gerade 18 Jahren noch nie gearbeitet hatten, außer vielleicht mal im Rahmen eines Praktikums. Zu dem Zeitpunkt hatte ich, nicht so viel Selbstvertrauen wie heute.

Na, jedenfalls wurde der erste Arbeitstag allein wegen meines Aufzuges einmalig. Die Ausbildungsstätte war nämlich nicht besonders elitär. Im Gegenteil waren die MitarbeiterInnen der meisten Abteilungen eher locker und lässig eingestellt und auch so gekleidet. Vier weitere Azubis hatten mit mir in dem Ausbildungsbetrieb gestartet. Alle waren in Jeans und Pulli. Ich dagegen in einen Anzug gehüllt – wie peinlich. Und dann hatte ich zudem eine Frisur, die einfach nicht passte. Kurz und mit viel Haargel. Die Fotos von diesem Tag sind heute eine GENIALE Erinnerung. Ich muss immer noch schmunzeln.

Und nach ein paar Einführungsstunden wurden die anderen Azubis und ich dann auch schon in unsere jeweiligen Abteilungen gebracht. In meiner Abteilung saßen drei Damen ganz konzentriert vor ihren Computern. Die Dame, die scheinbar das Sagen hatte, kam freundlich auf mich zu und sagte, ich solle erstmal ankommen. Das war der Beginn von drei sehr, sehr langen und wahrhaftig auch prägenden Monaten in meinem Leben.

In der Tat war ich die jüngste Auszubildende im Printmedienverlag. Noch dazu stellte sich nach ein paar Gesprächen mit anderen Azubis heraus, dass deren Abteilungen locker waren und sich alle mit „Du“ begrüßten. Nur in einer Abteilung herrschte ein etwas formellerer Ton. Und zwar in meiner. Passend zu meinem schicken Aufzug. Das wusste ich zuvor allerdings nicht. Es war reiner Zufall.

Bei mir in der Abteilung waren selbst die Festangestellten untereinander per „Sie“. Und wer bietet dann einer schüchternen Azubi das „Du“ an? Kurzum, die Damen waren sehr überzeugt von ihrer Arbeit, aber vor allem auch von sich selbst. Glaubst du, das ist dieser bekannte Tunnelblick, den Menschen bekommen können, wenn sie viel zu lange die gleiche Arbeit tun? Ich gehe davon aus, dass diese Menschen Veränderungen nicht besonders mögen. Das ließen mich die Damen auch hin und wieder merken. Durch interne Gespräche, bei denen ich nicht zuhören durfte und durch die Aufgaben, die ich erhielt.

Auf jeden Fall war ich bemüht gute Arbeit zu leisten. Fragte immerzu, was ich helfen und lernen könne. Anfangs wurden mir viele Dinge erklärt. So lang und ausführlich, ich hätte nebenbei ein Schläfchen machen können. Und durfte ich dann eine Arbeit übernehmen? Ja, aber nur sogenannte „Verteilgebietsabgleiche”. Was das ist? Nichts was mir Freude machte. Eine nervtötende Aufgabe, die stundenlange Arbeit erfordert, um potenzielle Kunden zu gewinnen. Kennst du das, wenn du zwei riesige Excel-Tabellen miteinander vergleichen musst? Genau sowas! Eher eine Art Beschäftigungstherapie, die möglicherweise zu nichts führt, außer den/die Azubi für Stunden vom Hals zu haben. Kurzum, ich wurde mit irgendetwas beschäftigt und am Ende des Ausbildungsabschnitts wunderten sich alle, warum ich so wenig Fachwissen erlernt hatte.

Im Nachhinein klingt das alles sehr sachlich. Die Wahrheit ist, ich war in den ersten Wochen der Ausbildung am Rande der Verzweiflung. Fühlte mich alleingelassen und habe mir überlegt, was ich wohl machen würde, wenn ich die Ausbildung nicht schaffen und dann bald auf der Straße sitzen würde. Das Probezeitgespräch lag vor mir und machte mir Angst. An manchen Tagen sah ich mein Leben als wäre es am Ende. Überlegte mir schon Alternativen für diese Ausbildung. Natürlich hatte ich keinerlei Vergleich und war deshalb todunglücklich. Kopfkino?! Tragisch, oder?

Aber Stopp! Es wurde mit jedem Tag in der Ausbildung BESSER! Und

letztendlich bin ich drangeblieben und habe es geschafft.

Vielleicht hast du auch ganz ähnliche Dinge erlebt? Hoffentlich nicht! Ich wünsche dir, dass es anders läuft! Oder lief. Das Schöne an schwierigen Situationen ist dennoch, dass sie nicht der Untergang sind, sondern: Ich habe so viel aus Situationen wie der Genannten gelernt. Und zwar, dass ich da einfach durchmuss. Dass ich eine starke Person bin und es schaffen kann. Außerdem habe ich festgestellt, dass es keinen Sinn macht, wenn ich mir für eine Aufgabe zu schade bin. Durch jede Aufregung habe ich dazugelernt. Schritt für Schritt wurde dann alles besser, von Abteilung zu Abteilung, von Aufgabe zu Aufgabe, und irgendwann wurde ich auch richtig mutig, teils wie eine Löwin. Bis heute.

Ich hätte das zu dem Zeitpunkt der Verzweiflung nicht

geglaubt, aber Hartnäckigkeit hilft.

An der Stelle ist es für mich eine Genugtuung, wie mir die Stimmen von ehemaligen MitschülerInnen und anderen Azubis im Kopf nachhallen. Solche Sätze wie: „Oh je, mit deinen Noten und deiner Einstellung findest du nie eine verantwortungsvolle Arbeit!“ oder „Wenn du solche Angst hast, dich durchzusetzen, kommst du hier nicht weit. Du schaffst die Ausbildung so sicher nicht.“ Diese Aussagen waren weder hilfreich noch motivierend. Daher dachte ich mir Folgendes:

„Vergiss diesen ganzen Nonsens, den andere sagen Sonja. Du weißt viel

besser wer du bist und wo du hinwillst“.

Ernsthaftes und konstruktives Feedback ist meiner Meinung nach wichtig und lehrreich. Aber nicht diese pauschalen Aussagen, dass irgendetwas grundsätzlich nicht geht. Besprich dich daher mit echten TrainerInnen und mit FreundInnen, die an dich glauben und nicht nur mit KritikerInnen.

Und damit zurück zum Anfang des Unterkapitels.

Ich frage mich, ob du diese Art von „dich selbst behaupten“ und „kämpfen müssen“ in einem Vollzeitstudium in gleichen Maßen lernen kannst, wie ich es bei der Arbeit gelernt habe. Ich kann es zwar nicht ausreichend beurteilen, da ich nie Vollzeit studiert habe. Nach Gesprächen mit FreundInnen und MentorInnen schlussfolgre ich jedoch, dass eine Arbeitsstelle dich umfassender auf das Leben vorbereiten kann. Das kann natürlich auch NACH einem Studium der Fall sein.

Klar, wenn du zu den Leuten gehörst, die schon seit der Schule selbstbewusst und zielstrebig sind: Bitte lass dich nicht beeinflussen! Du brauchst meinen Hinweis an dieser Stelle womöglich nicht. Das ist perfekt und herzlichen Glückwunsch, dass du schon früher „selbstbewusst und stark“ geworden bist. Das hätte ich mir auch gewünscht.

Aber wenn du zu den Leuten gehörst, die wie ich auch mal unsicher und ängstlich sind: so eine Ausbildung schadet sicher nicht und dient dir möglicherweise sogar als eine Art Coaching, denn du musst einige Hürden überwinden. Du wirst mit Menschen und Situationen konfrontiert, die du nicht ändern kannst. Und das kann lehrreich sein. Wenn du es auf diesen Rat hin versuchst und dich dabei nicht gut fühlst, ruf mich an und schimpf mit mir. Das ist vollkommen in Ordnung. Das halte ich aus, nachdem ich hier solche Aussagen treffe. ☺

Was die abgeschlossene Berufsausbildung im Nachhinein für darauffolgende Arbeitsstellen bedeutet, muss ich dir sicher nicht erklären. Als Fachkraft hast du eindeutig bessere Chancen qualifizierte Arbeit zu finden. Übrigens ein gutes Argument im Bewerbungsgespräch, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Eine solide Grundlage im Beruf und ein wenig Geld hast du dann immerhin schon verdient. Ich wünsche dir viel Freude bei diesem Weg, falls du ihn wählen möchtest.

Anmerkung: Wenn du eine Ausbildung machst, schließt das nicht aus, dass darauf ein Studium folgt. Im Gegenteil. In meinem Fall wusste ich infolge meiner Ausbildung sogar eher, in welche berufliche Richtung mein Leben gehen sollte. Ein Studium obendrauf zu setzen macht für mich richtig Sinn und voilà ein Teilzeitstudium war die Wahl. Überlege dir in Ruhe, was zu dir und deinem Leben passt und gehe es an!

3.2 FREIWILLIG UND EHRENAMTLICH

Einige Menschen wünschen sich die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich gehöre dazu. Wie geht es dir mit dem Gedanken?

Daher gibt es unter anderem Fairtrade-Schokolade und Kaffee aus fairem Anbau. Natürlich kann ich mit Spenden an Hilfsorganisationen, den sogenannten „NGO’s“ aktiv werden. Und es gibt noch andere Möglichkeiten. Leider wirkt das scheinbar altruistische Verhalten manchmal so, als wäre dieses weltweite Wohltätigkeitshandeln eine Art Ablasshandel, welcher eher das schlechte Gewissen der reicheren Menschen beruhigen soll. Möglicherweise bin ich einfach dankbar dafür, dass ich hier in Zentraleuropa zufällig an einen Platz geboren wurde, der tendenziell gute Überlebenschancen sichert (MacAskill, 2016).

Freiwillige Arbeit in Familienbanden:

Früher verließen sich die Menschen auf große Familienbande. Es gab wesentliche Vor- und Nachteile, verglichen mit den heutigen Familien Konstrukten. Früher ging es mehr darum als Kollektiv etwas zu erreichen. Kinder sorgten im Alter für ihre Eltern, die Ehe hatte ein hohes Ansehen und sämtliche soziale Leistungen wurden wie selbstverständlich in den Kreisen der Familie oder der Gemeinde aufgefangen. Hier wurde daher im Namen der Familie freiwillig gearbeitet, indem andere Menschen unterstützt wurden Heute kippt dieses System bei einigen Menschen, besonders in den Industrieländern.

Es gibt Kulturkreise, Familien und auch Firmen in denen das Kollektiv wichtiger ist als das Individuum. Was für mich persönlich lange Zeit eher befremdlich war, ist vielleicht dein Denkansatz? Oder gelebte Realität meiner Nachbarin? Seit ich mich regelmäßig mit dem Thema: „Was ist wichtig? Ich oder die Gemeinschaft“ beschäftigt habe, versuche ich