Eduard war ein kleines Schaf - Frank Rose - E-Book

Eduard war ein kleines Schaf E-Book

Frank Rose

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Beschreibung

Eduard war ein kleines Schaf … und wollte stattdessen lieber ein Menschenkind sein … aber im Verlauf des Buches wird klar, dass sich das Leben der Menschen, zumindest hinsichtlich des Aspektes der persönlichen Freiheit, kaum mehr von dem der durch uns domestizierten und in Unfreiheit gehaltenen Tiere unterscheidet. Auch ist der Titel ein Synonym für den heute überwiegend anzutreffenden naiven Menschen, welcher leider meist unkritisch und relativ unreflektiert davon ausgeht, dass die Regierungen der Staaten sowie das dahinterstehende "System an sich" schon seine Interessen vertritt und er sich daher im Vertrauen auf die guten Absichten der "Mächtigen" oder "Wissenden" eher passiv mit den ihm vorgegebenen Informationskanälen wie unseren sogenannten "Leitmedien" und dem "öffentlich-rechtlichen" oder auch "privaten" Fernsehen zufrieden gibt! Dieses "schäfchenhafte" Mitläufertum soll das vorliegende Buch helfen, endgültig abzulegen und stattdessen selbstständig zu denken, sowie offizielle Aussagen unserer Medien in Frage zu stellen ... zu lernen, wieder zu recherchieren mittels aktiver Informationsbeschaffung statt rein passivem Konsumieren :-)

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Die folgende Geschichte ist rein fiktiv, sollten Sie sich oder etwa die äußeren Umstände in dieser wiedererkennen, raten wir Ihnen:

Fangen Sie an nachzudenken!

- Dem Schöpfer dieser Welt -

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel I

Kapitel II

Kapitel III

Kapitel IV

Kapitel V

Kapitel VI

Kapitel VII

Kapitel VIII

Kapitel IX

Kapitel X

Kapitel XI

Im Arsch

Prolog:

Von allen Kreaturen auf diesem Planeten, ist der Mensch die Abscheulichste.

Von der gesamten Brut ist er der Einzige, der wahre Bosheit besitzt.

Er allein unter Gottes Primaten tötet aus Sport, aus Lust oder Gier.

Die Tatsache, dass der Mensch richtig und falsch unterscheiden kann, zeigt seine intellektuelle Überlegenheit im Gegensatz zu anderen Kreaturen.

Aber die Tatsache, dass er meist das Falsche tut und er das auch weiß, zeigt seine moralische Unterlegenheit allen anderen Kreaturen gegenüber auf dieser Welt!!!

- Mark Twain-

I.

KRIEG BEDEUTET FRIEDEN FREIHEIT IST SKLAVEREI UNWISSENHEIT IST STÄRKE

- George Orwell, 1984 -

Eduard war ein kleines Schaf, welches in einem idyllischen Ort auf einem kleinen Bauernhof fernab der uns bekannten Zivilisation lebte. Dieser Bauernhof war in einem kleinen Bergdorf gelegen, umgeben von weiten Feldern und Almen, im Sommer wuchs das Gras dort sehr grün, im Winter schneite es so viel, dass alles bedeckt war mit weißem Schnee. Der Frühling brachte regelmäßig ein prachtvolles Meer der denkbar schönsten bunten Blumen hervor und im Herbst erschienen sämtliche Bäume in den wildesten rotbraunen Schattierungen. Mit einem Wort: es war alles so, wie es sein sollte in den romantischen Vorstellungen der meisten Menschen, betreffend die einsame Welt in den Bergen.

Die Schafherde von Eduard lebte frei, wie es ihr gefiel, mal auf den Almen oder in den sicheren Ställen des Gehöfts, sofern es abends dunkel wurde, ein Unwetter gab oder etwa im Winter zu kalt wurde, um des Nachts draußen zu verweilen. Ihre direkten Gegner waren die Rinder, welche in dem benachbarten Tal ebenfalls auf einem sicheren Bauernhof wohnten, sofern sich diese nicht auch draußen auf der Weide beim Grasen in der schönsten Sonne erfreuten. Auch diese waren eigentlich friedliebende, genügsame und eher träge, gutmütige Tiere, die keinen Streit unter ihresgleichen suchten. In der Vergangenheit waren sowohl die Schäfchen als auch die Rinder stets auf den ihnen jeweils von den Menschen zugeteilten Weiden geblieben und hatten wenig bis gar keine Berührungspunkte untereinander gehabt.

Es verlief daher alles äußerst friedlich und ohne jede Spannungen oder Streitigkeiten untereinander zwischen den Schafen und den Rindern in der lieblichen Almenwelt. Jedenfalls für lange Zeit. Bis zu einem bestimmten Tag.

Und zwar dem speziellen Tag, als die Menschen in der Umgebung beschlossen, die Almen, statt sie weiterhin den Schäfchen und den Rindern zum Weiden draußen zur Verfügung zu stellen, in einen riesigen Golfplatz zu verwandeln, welcher angeschlossen sein sollte an die neu zu errichtende, mindestens genauso große Ferienanlage mit dem prachtvollen Sporthotel, dem Kurpark und dem Freizeit- und Abenteuerspielplatzgelände.

Auf diese Weise, dachte man, würden alle drei Generationen der Menschen gleichsam angezogen, um auf dem neuen Gelände ihre Ferien verbringen zu wollen. Die arbeitende Bevölkerung, also die Leute zwischen 20 – 50 Jahren sollten in dem Sporthotel im Sommer zum Wandern und Golfspielen erscheinen, im Winter natürlich zum Skilaufen, während die Älteren, jenseits der 50 oder 60 sich im Kurhotel entspannten und dort die für sie vorgesehenen Anwendungen genossen, teilweise ihre Zeit aber auch noch auf dem Golfplatz verbrachten. Und die Kinder und Jugendlichen vergnügten sich halt in dem extra für diese Altersgruppe gestalteten Vergnügungspark, welcher unter anderem einer Kirmes glich mit der dort ebenfalls vorhandenen Geisterbahn, der gewaltigen Achterbahn und dem Riesenrad.

Die Kühe und die Schäfchen wunderten sich etwas, als sie nun zusammengetrieben wurden und sie nicht mehr wie zuvor, in ihrer Vorstellung unendlich viel Platz hatten und sie sich ganz nach Belieben in ihrer Bergwelt auf sämtlichen Weiden umher treiben konnten. Sie mussten sich jetzt stattdessen in einem Nebental einen aus drei ursprünglichen Weiden zusammengelegten Auenbereich teilen.

Trotz des eingeschränkten Platzangebotes verstanden sich die beiden doch voneinander so unterschiedlichen Tierarten zunächst sehr gut. Eduard freundete sich mit einem gleichaltrigen Kälbchen namens Rosalind an und fortan tobten die Beiden gemeinsam über die Wiesen und arrangierten sich so gut es ging mit dem nun etwas beengten Weideplatz. Noch war daher alles einigermaßen friedlich.

Immer öfter belauschte Eduard jedoch abends vor dem Einschlafen die Gespräche seiner Eltern, wie sich diese im besorgten Tonfall über die Zukunft der Bergregion, in welcher sie nun gemeinsam mit den Rindern lebten, sowie der beiden Bauernhöfe unterhielten. Es hieß gar dass, die beiden Höfe in naher Zukunft ebenfalls zusammen gelegt werden sollten, damit noch weiterer Platz für das Vergnügungszentrum der Menschen geschaffen werden konnte.

Die Bewohner der Dorfes verstanden dies offenbar auch nicht wirklich, man raunte sich insgeheim zu, dass diese zwar hofften, aus dem deutlich erhöhten Tourismusaufkommen, welches in Zukunft erwartet wurde, Profit schlagen zu können. Die neuen Besucher aus der Stadt würden schließlich auch in den schon bestehenden Restaurants, Cafés und Berghütten einkehren und einiges konsumieren. Zudem sollten mittels des großen Freizeitgeländes und den zugehörigen Hotels natürlich auch eine Vielzahl von Arbeitsplätzen für die Einheimischen geschaffen werden. Auf der anderen Seiten bemängelten aber auch die Dorfbewohner den von nun an sehr eingeschränkten Platz, das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die ganzen neuen Menschen, welche in der ehemals so idyllischen Berglandschaft Platz finden mussten sowie den mit dem Bau der Vielzahl an neu geplanten Gebäuden sowie der Umwandlung von ehemaligem Weideland in Skipisten einhergehenden Raubbau an der Umwelt und der einst so schönen Berglandschaft.

Weder die Bauern noch die älteren Schafe und Rinder konnten nachvollziehen, dass die Menschen, welche nun aus den Großstädten in allen Teilen des Landes demnächst in den neu gebauten Freizeitpark und die Hotels stürmen würden während der Ferienzeit, dies allesamt gleichzeitig tuen würden, nämlich zu den von der Regierung im ganzen Land festgelegten offiziellen Ferienzeiten sowie allesamt eingepfercht in dieser einen Hotelanlage, die ihnen einzig verbleibende freie Zeit des Jahres verbringen wollten.

„Verstehe einer diese Menschen“, sagte beispielsweise die Mutter von Eduard eines Abends zu ihrem Mann, „da kommen sie daher, behaupten sich die gesamte Welt und die Natur sowie jedes Fleckchen dieser Erde, zum Untertan gemacht zu haben, mit ihrer Intelligenz können sie so etwas wie Flugzeuge, Autos und Computer bauen, sie können lesen, rechnen und schreiben und beherrschen darüber hinaus noch allerhand Fingerfertigkeiten, von denen unsereins als Rind oder Schaf mit seinen verhornten und starren Hufen nur träumen kann, aber es geht ihnen eigentlich kaum besser als uns. Sowohl während ihres Arbeitsalltags, welcher schließlich fast ihren gesamten Alltag in der aktivsten Zeit ihres Lebens umfasst, als auch in ihrer Urlaubszeit lassen sie sich vorgeben, was sie zu tun und zu lassen haben und befinden sich eigentlich genauso beengt und eingeschlossen wie unsereins in ihren riesigen Firmen, in welchen eine Etage der anderen gleicht und ihnen nicht mehr das geringste Stück an Privatsphäre gelassen wird in diesen Großraumbüros, wo sie gehalten werden wie unsere armen Leidensgenossen die Kühe aus diesen großen Zucht- und Milchverwertungsanlagen im Tal sowie die Hühner, welche kaum einen eigenen Platz haben, sondern den ganzen Tag und die ganze Nacht eingepfercht sind und in ihren viel zu kleinen Parzellen auf engstem Raum in dennoch riesigen Stallanlagen nebeneinander dicht an dicht gehalten werden.

Die Menschen sollen nach dem auf ihre „Haltung“ anzuwendenden Gesetz – es geht bei diesem merkwürdigerweise um „Arbeitsschutz“, also dem Namen nach nicht in erster Linie um die Menschen, welche die Arbeit ausüben, sondern um den Schutz der Arbeit selbst, damit diese offensichtlich weiterhin reibungslos und effektiv voran gehen kann! – einen Anspruch auf den ihnen als Individuum jeweils zugeteilten Raum von mindestens 4 qm haben. Es geht ihnen also tendenziell ein ganz klein wenig besser als uns tierischem Zuchtvieh, oder nicht?!

Die Verkrüppelungen und der Missbrauch ist bei Ihnen äußerlich zumindest nicht ganz so schnell erkennbar, sprich sie beißen sich gegenseitig aufgrund der Enge in ihrem Käfig, der dort fast satirisch „Großraumbüro“ genannt wird, nicht gerade ihre „Stummelschwänzchen“ ab, wie dies z.B. bei unseren armen Artgenossen, den bedauernswerten kleinen Ferkeln zu beobachten ist, wenn sie auf engstem Raum zusammen gepfercht werden. Oder scheuern sich ihre Haut und ihr Fell nicht direkt auf, wenn sie ständig an die beengten Käfigwände stoßen aufgrund dessen, dass ihnen ohnehin keine artgerechte Mindestgröße in ihrer eigenen kleinen Parzelle zugestanden wird, geschweige denn dass sie Auslauf hätten.

Auch erfolgt bei ihnen keine Gabe von mit Medikamenten behandelter Nahrung unter physischem Zwang bzw. das Spritzen dieser oder deren ungeschönte und ungetarnte intravenöse Verabreichung. Nein, sie werden auch nicht mit Gewalt von einer anderen übergeordneten Spezies zwangsweise eingesperrt in ihr Stallanlagen, ihnen werden ihre Kinder nicht mittels Gewalt und gegen ihren eigenen Willen weggenommen und umgebracht, um als Futter für diese Spezies zu dienen sowie ihre Muttermilch, welche eigentlich für die eigenen Kinder bestimmt gewesen wäre, ebenfalls zur Fütterung von deren Kinder, aber darüber hinaus auch der Erwachsenen dieser anderen Spezies verwendet wird.

Dies sind ganz offensichtlich alles Themen welche, wenn man sie so konkret aufzählt und näher beleuchtet, vollkommen klar und eindeutig gegen die Natur sämtlicher Lebewesen sprechen und die von Gott oder einem anderen Schöpfer dieses Universums und dieser Welt mit ihrer eigentlich so schönen Natur niemals gewollt sein konnten.

Nein, es ist traurig und einfach nur widerlich, wenn man diese Gegebenheiten konkret betrachtet und beim Namen nennt. Das Ganze ist schließlich nur durchführbar, weil die äußeren Umstände der sogenannten „Massentierhaltung“ und auch der Milch- und Eierproduktion etc. zielgerichtet tot geschwiegen werden und kaum an die Öffentlichkeit gelangen. Niemand will es sehen, keiner will es wissen, sie schauen alle bewusst weg, machen ihre Augen zu vor der ernüchternden und erschreckenden grausamen Wirklichkeit. Schlachthäuser haben keine Fenster.

Und das allein, weil sie es nicht ertragen würden, dort näher hin zu schauen, aber weiterhin aus lebenden Tieren hergestellte Produkte zu konsumieren. Anstatt vernünftig und moralisch nachvollziehbar zu handeln und hinzusehen und etwas zu ändern, entweder an ihrem übermäßigen Konsumverhalten tierischer Produkte oder aber an den Bedingungen für die (Massen-) Tierhaltung, schauen sie lieber weg, damit sie sorglos weiterhin unsere Artgenossen so grausam halten, quälen, ausbeuten und töten sowie schließlich (fr-) essen können.

Feige sind sie, ohne jede Art von Moral oder Mitgefühl für andere Kreaturen, oder aber einfach schon derart abgestumpft, dass ihnen jeder Rest von Empathie oder Mitleid bereits vollständig abhanden gekommen ist.

Wie sonst ist dieses völlig apathische menschliche Verhalten zu erklären?

Welches Menschenkind würde seine Frühstücksmilch noch trinken wollen, sofern es selbst darüber entscheiden könnte und nicht von seinen Eltern dazu gezwungen würde.

Sofern es wüsste, dass diese ganz konkret in der Form produziert wird, dass eine weibliche Kuh dafür eingezwängt in einer Box, welche die maximale Breite von einem Meter hat, zusätzlich mit dem Kopf angekettet, jahrein jahraus während eines Zeitraums von ungefähr 6 Jahren dort steht, ohne die Möglichkeit zu haben, sich auch nur einmal hinzulegen oder zu bewegen, bis sie schließlich trotz des fast ununterbrochenen Vollpumpens mit Medikamenten nach Ablauf dieser Zeit tot zusammenbricht. Sie wird währenddessen immer wieder künstlich geschwängert, damit sie fast ununterbrochen trächtig ist und als Milchquelle ständig angezapft werden kann. Jedes ihrer Kälbchen wird ihr sofort innerhalb von ein paar Stunden weggenommen, während dieses dabei fürchterlich schreit und weint, ebenso wie seine Mutter, die wenn sie nur könnte vermutlich schon längst „Suizid“ begangen hätte aufgrund dieses Schicksals. Sofern sie die Möglichkeit dazu hätte und nicht von Beginn ihres Lebens an bis zu dessen bitterem Ende so gut wie ununterbrochen von vorne bis hinten angekettet, eingezwängt, bewacht und unter Medikamente gesetzt worden wäre.

Menschen jedenfalls würden sich vermutlich in ihrer Situation durchaus suizidieren, zumindest die einigen wenigen, die noch seelischen Schmerz empfinden und selbständig denken können, und merken, dass in ihrer eigenen Gesellschaft irgendetwas nicht stimmen kann.

Aber auch diese Menschen versucht man natürlich gesellschaftskonform und unkritisch zu halten: die armen Kinder – immer mehr Menschenkinder sollen ja angeblich verhaltensauffällig werden in den letzten Jahren wie man hört, sie haben plötzlichen Bewegungsdrang, mögen nicht den ganzen Tag schon stillsitzen wie die Erwachsenen und sich berieseln lassen von diesen einheitskonformen Massen an Informationen, welche den armen Kleinen schon im zarten Alter von spätestens 6 Jahren den ganzen Tag in den Kopf getrichtert werden. Auch zwingen sie mit diesem „ungehorsamen“ Verhalten natürlich ihre Eltern, sich verstärkt um sie kümmern, in ihrer sogenannten „Frei-Zeit“, wie die Menschen sie nennen und was bedeutet, dass dies die einzige Zeit des Tages ist, in welcher sie – vordergründig zumindest – in eigener Entscheidung selbst gewählten Tätigkeiten nachgehen dürfen, welche ihnen weder von ihrem direkten Chef in dem Unternehmen, in welchem sie arbeiten, auferlegt werden noch von einer beliebigen anderen Person, von welcher sie in irgendeiner Hinsicht finanziell oder wirtschaftlich abhängig sind.

Nein, bei den Menschen äußert sich der Zwang leider anders, er ist viel perfider. Sie werden wie gesagt, keineswegs mit physischer Gewalt eingepfercht und gelenkt und an einem freien Leben gehindert. Nein, frag einen beliebigen Menschen, die weit überwiegende Mehrzahl von Ihnen wird Dir versichern, dass er ein absolut freies und selbstbestimmtes Leben führt.

Eventuell wird er sich etwas über seinen Arbeitgeber beschweren, oder auch seine Kollegen, oder Dir erzählen, dass er sich seine spätere berufliche Tätigkeit ja auch etwas anders vorgestellt hatte, als er die Ausbildung gemacht hat oder sein Studium zu dem Fachgebiet, welches ihm am meisten zusagte, absolvierte. Möglicherweise ist ihm bereits während des Studiums oder der Ausbildung aufgefallen, dass es nicht ganz so lief, wie er sich dieses ursprünglich vorgestellt hatte. Dass er z.B. wenn er Humanmedizin aus idealistischen Gründen ausgesucht hatte, um seinen kranken Mitmenschen zu helfen, viele überflüssige und nahezu sinnlose Stunden bis zum Physikum damit verbringen musste, sich mit einem Mikroskop kleine Zellausschnitte anzusehen, welche teilweise sogar aus Pflanzen- und Tiergewebe bestanden, also rein gar nichts mit dem menschlichen Körper zu tun hatten und er sich im Anschluss daran langwierig über insgesamt fast 2 ganze Semester damit zu beschäftigen hatte, wie er diese mikroskopierten Zellausschnitte mit dem Bleistift nachzeichnen konnte.

Eine Sisyphos-Arbeit, welche ebenso langwierig wie langweilig erschien und unter dem Gesichtspunkt der Krankheitsprävention oder Heilung oder einfach dem Helfen kranker Menschen, absolut unnötig und überflüssig war.

Oder der sogenannte Präp-Kurs, in welchem in Formaldehyd eingelegte Leichen aufwendig und monatelang auseinander genommen und seziert wurden. Manch einer der Medizinstudenten hatte am Ende dieses Semester bis zu 70% seiner Zeit im Präparationskurs die elendige Fettschicht am Oberschenkel abermals adipöser Toter weggeschabt, was einem den direkten Eindruck von „festgepresstem Rührei“ vermittelte und insgesamt nur eins, nämlich mühsam und widerlich war und letztlich zwar wenigstens einen ansatzweisen, aber keinen wirklichen Überblick über die menschliche Anatomie gab sowie insgesamt eher daran erinnerte, dass sich am Ablauf des humanmedizinischen Studiums seit dem Mittelalter offenbar nicht wirklich viel in Richtung Fortschritt verändert hatte.

Oder nimmt man das ebenfalls im Präparationskurs verpflichtende Auswendiglernen jedes einzelnen der menschlichen Knochen. Zum einen steht bis heute nicht wirklich fest, wie viele Knochen der menschliche Körper tatsächlich ganz genau besitzt, zum anderen hilft das lateinische Benennen sämtlicher dieser nur bedingt weiter bei der Heilung. Vielleicht dem ein oder anderem später während der Arbeit in der Notambulanz oder im OP, aber dann sollte diese Tortur aber doch bitte vorzugsweise der Ausbildung zum Facharzt für bestimmte Bereiche vorbehalten bleiben. Man fragt sich, wie kann stures Auswendiglernen am Anfang eines Studiums schon im Hinblick auf die erst Jahre später stattfindende praktische Tätigkeit, welche zudem für jeden der ehemaligen Studenten anders aussehen wird, förderlich sein?!

Akzeptabel wäre dies gerade noch, sofern daneben wenigstens tatsächlich sinnvolle Inhalte hinsichtlich Krankheitsprävention oder Heilung oder etwa dem Verstehen von Krankheiten gewidmet würden. Aber dies ist leider und erstaunlicherweise, wie der Student alsbald feststellen wird, zu keinem Zeitpunkt der Fall. Anstatt noch einmal sämtliche Grundlagen aus dem Biologie, Physik und Chemieunterricht wiedergekäut zu bekommen in den einzelnen Vorbereitungskursen, verbunden mit halbherzig durchgeführten Experimenten, wäre es hilfreicher, kausales Wissen über Krankheitsursachen und deren kausale Zusammenhänge zu vermitteln. Wie funktioniert der Körper, was ist gesund, was ist krankheitsfördernd, wie kann ich erkrankten Menschen auch psychisch unterstützend in einer schweren Zeit beistehen, wie kann ich sie ganz praktisch zu einer gesünderen und weniger krankmachenden Lebensweise anleiten?

Derartige Inhalte existieren aber real nicht. Der Weg bis zum Physikum ist gepflastert mit dem Auswendiglernen von für die spätere praktische Tätigkeit am Menschen bzw. zu dessen Wohle überflüssigen und teilweise sogar äußerst hinderlichen bzw. kontraproduktiven Inhalten. Der Mensch ist keine Maschine, er ist ein Lebewesen mit einer Seele, mit Emotionen, mit eigenen Ansichten und mit einer sehr subjektiven, individuellen Einstellung zum Leben und der Gestaltung seines ureigenen Alltags. Diese Erkenntnisse finden aber während des humanmedizinischen Studiums nicht ansatzweise Berücksichtigung. Das ist interessant.

Genauso wenig wie diese Aspekte allgemein in unserer Gesellschaft berücksichtigt werden, scheinen diese auch auf dem Lehrplan der Universitäten zu fehlen. Und zwar völlig unabhängig davon, welchen Studiengang man gerade auswählt und näher betrachtet. Auch in der Jurisprudenz werden sämtliche „Staatsbürger“ der Einfachheit halber „über einen Kamm“ geschert und die Gesetze dabei möglichst so wirr und unverständlich formuliert, dass keiner der rechtlichen Laien sie noch nachvollziehen, geschweige denn, richtig interpretieren oder anwenden könnte. Und das Schöne bei dem Prinzip dort ist, dass Unwissenheit bekanntlich nicht vor Strafe schützt. Sofern der Bürger daher im Einzelfall nicht genau weiß, was schon in den strafbaren Bereich fällt und was nicht, ist er in jedem Fall trotzdem zunächst schuldig und damit verantwortlich für sei Handeln.

Dem Grundgedanken nach mag dies zwar richtig sein, je nach Auslegungsrichtung des ein oder anderen Gesetzestextes und dessen Anwendung, die durchaus auch im Kreis von Juristen äußerst unterschiedlich ausfallen kann, eröffnet dies jedoch den Weg zu einer grenzenlosen staatlichen Willkür, sofern dieser seine rechtsprechenden Organe entsprechend kontrolliert und zu einer bestimmten Richtung in der Gesetzesauslegung drängt.

Und auch wenn dies letztlich niemand gerne hören möchte, so finden sich bereits in der heutigen Struktur des Rechtssystems derartige Praktiken: das Bundesverfassungsgericht entscheidet beispielsweise oftmals nicht wirklich frei sondern, sofern dessen Urteile zu weit von der aktuellen Tagespolitik abweichen, gibt es immer wieder „Schelte“ seitens der Regierung, man denke nur an die Entscheidung zur Rechtmäßigkeit des Europäischen Rettungsschirmes oder aktuell zur Vorratsdatenspeicherung.

Auch wird immer wieder überlegt, dessen Rechte offiziell seitens der Regierung einzuschränken und zu beschneiden und das, obwohl die Besetzung dieses Gerichtes ohnehin schon von den Parteien vorgegeben wird. Es entscheidet nämlich unabhängig von einer fachlichen Qualifikation der dort beschäftigten Richter in letzter Instanz das richtige Parteibuch über deren Ernennung.

Auch die Staatsanwaltschaften arbeiten in unserem Land weisungsabhängig und sind daher nicht wirklich frei in der Entscheidung, wer und was im Einzelnen zur Anklage gelangt und was nicht. Dies war schön zu beobachten in den Verfahren gegen unliebsame prominente Politiker in den letzten Jahren: angefangen bei einem Plagiatsvorwurf gegen Herrn Gutenberg, fortgesetzt mit dem unbequem gewordenen Präsidenten Christian Wulf bis hin zu einem offenbar zu viele Fragen im Rahmen der NSU-Skandale stellenden Sebastian Edathy – wer nicht mehr „auf Kurs ist“ im Politikgeschäft, wird auf elegante Weise schnell und sauber von den „Handlangern“ der Regierung aufgegriffen und buchstäblich aus dem Weg geräumt, wie es langsam den Anschein hat. Allesamt anhand von Themen, die „gut gehen im Volk“ und bestens dazu geeignet sind, dessen Zorn und Hass zum einen gegen die „Beschuldigten“ aufzubringen und deren Ruf so nachhaltig zu verbrennen, dass eine Rehabilitierung nicht mehr möglich erscheint: Plagiatsvorwurf bei der Erlangung akademischer Titel, Vorteilsnahme und Bestechlichkeit sowie schließlich Pädophilie.

Es ist schwer nachvollziehbar, ob in diesen Einzelfällen überhaupt ein Anfangsverdacht vorhanden war, letztlich lässt sich jedoch bei diesen drei Herren im Nachhinein durchaus sagen, dass sie politisch unbequem geworden waren und ihre Absetzung doch irgendwie immer zur rechten Zeit kam. Wie der Schwabe so schön sagt, bei genauer Beobachtung dieser Geschehnisse bleibt leider „ein Geschmäckle“. Dem Bürger aber, welcher seine Informationen hauptsächlich aus den gleichgeschalteten Medien entnimmt, fällt dies in der Regel nicht weiter auf. Zu groß sind die Emotionen, welche mit diesen Themenkreisen geweckt werden, und der Neid der „Besitzlosen“ gegenüber Leuten wie Gutenberg und Wulf tut dann das übrige dazu.

Es soll auch nicht behauptet werden, dass sie allesamt „Unschuldslämmer“ waren, aber im heutigen Politikbetrieb wird man wohl bei jedem der Beteiligten „etwas finden“ wenn man nur sucht, mit dem Ziel diesen zu „entsorgen“.

Kommen wir aber wieder zurück zum eigentlichen Thema...

Die oben genannten Beispiele seien nur exemplarisch aufgeführt, natürlich können sich hierüber die Geister streiten und die Meinungen der Experten auseinander gehen. Was aber bleibt im Rahmen der Betrachtungsweise ist die Feststellung, dass es gerade hinsichtlich der akademischen Bildung an den Universitäten grundsätzlich zu einer völlig undifferenzierten Massenabfertigung der Studenten kommt, um die Vermittlung von leider überwiegend für die spätere praktische Berufsausübung überflüssigem und wenig helfendem Wissen geht und sowohl vom unterrichteten Inhalt her als auch der Durchführung und Organisation beispielsweise eines Medizinstudiums eher an mittelalterliche Zustände erinnert wird, als an neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, an Krankheitsverwaltung anstatt an Prävention oder Hilfe für die Menschen, geschweige denn seelische, pädagogische oder etwa psychologische Unterstützung. Was macht der Onkologe, der den Menschen tagtäglich sagen „muss“ oder besser, dazu sogar offiziell aufgefordert ist, diesen zu sagen, dass sie bald sterben müssen und keine Hoffnung mehr für den jeweiligen Patienten besteht.

Man fragt sich zu recht, weshalb ist er aufgefordert, seinen Patienten gegenüber derartige Aussagen zu treffen und damit zum Teil „echte Todesurteile“ auszusprechen, da ein Großteil der Patienten aufgrund einer solchen Aussage tatsächlich jeglichen Lebensmut und die Hoffnung auf Heilung verliert und in vielen Fällen allein infolgedessen einfach „brav stirbt“, genau zu dem vorausgesagten Zeitpunkt, so wie ihm von dem scheinbar unfehlbaren „Gott in weiß“ geheißen wurde? Grausam ist dieser Alltag im Medizingeschäft!

Die Psyche eines jeden Patienten ist ein nicht unerheblicher Faktor bei der Heilung oder Prävention von Krankheiten, wie selbst die Schulmedizin zwischenzeitlich in vielerlei Untersuchungen und Studien festgestellt hat. Es gibt eine sogenannte „Krebspersönlichkeit“, welche oft dieselben lebensverneinenden und selbst-destruktiven Strukturen aufweist. Warum wird diese durch das zielgerichtet gewollte Verhalten der behandelnden Ärzte in der modernen Medizin noch gefördert? Weshalb benehmen sich die Ärzte, die solche Aussagen treffen und damit die ohnehin schon unvorstellbar große Todesangst, die in ihren Patienten bei einer Diagnose wie „Krebs“ vorhanden ist, so und potenzieren diese in das Unermessliche, womit sie quasi zu „Henkern“ werden, statt zu Heilern?!

Fakt ist, der Mensch wählt sein Gefängnis im Gegensatz zu uns Tieren, die wir uns leider nicht immer wehren können gegen die menschliche Herrschaft, selbst! Ja, Ihr hört richtig, er wählt es mehr oder weniger aus eigenen freien Stücken!

Zumindest zu großen Teilen. Er wird natürlich entsprechend konditioniert. Und das von „klein-auf“ an. Er wird geboren in einem Krankenhaus in einem Kreissaal, wo ihm direkt klar werden muss „das wird kein idyllisches Zuckerschlecken mit diesem Leben, mit Romantik hat das beileibe nichts zu tun“. Zumeist unter Einsatz von Gerätmedizin, völlig steril, erblickt er das sogenannte „Licht der Welt“, welches zunächst ganz profan aus der Neonleuchte im OP besteht, die grell über ihm scheint.

Sodann wird er gesäubert und darf kurz auf den Arm seiner Mutter, nachdem er gewogen, gemessen und was sonst noch alles für notwendig erachtet wurde, ist. Den größten Teil der Zeit wird das Neugeborene jedoch auch hier zunächst in einem großen Saal in gläsernen Kästchen verbringen, zumindest wenn er etwas früher als berechnet, geboren wurde, möglicherweise in dem Fall noch zusätzlich an Geräte angeschlossen.

Dies dürfte ein erster eindrucksvoller Vorgeschmack darauf sein, was in seinem weiteren Leben dann später folgen wird: nach Ablauf spätestens seiner ersten drei Lebensjahre, heutzutage aber meist sogar schon nach einem Jahr, wenn die Mutter brav wie von der Gesellschaft gewollt, ihre Berufstätigkeit wieder aufnimmt, welche ja schließlich ihrer „Selbstverwirklichung“ dienen und sie vor der ansonsten zwangsläufig drohenden, vollständigen Verblödung schützen soll, welche akut durch die reine Konzentration auf die „Aufzucht des Nachwuchses“ eintreten würde, wie dies von den Medien stets so überzeugend behauptet und dargestellt wird.

Zunächst wird er bei der Tagesmutter abgegeben, welche ihn noch am individuellsten betreuen dürfte im Vergleich zu allen anderen Stationen, welche er später in seinem Leben durchläuft bei einer Erziehung zu einem gesellschafts- und massenkonformen Mitbürger. Zusammen mit mehreren anderen Kleinkindern wird er dort verwahrt. Aber größtenteils (hoffentlich) noch halbsweg liebevoll betreut. Und darf vor allem nachmittags schon wieder zu seiner Mutter zurück, wenn diese nicht gerade direkt wieder in die volle Berufstätigkeit zurück flüchtet.“

„Ja, das ist durchaus richtig“, mischte sich die Mutter von Rosalind dem Kälbchen nach diesem sehr langen Vortrag ein. „Aber was haben sie schließlich davon, wenn doch spätestens in der sogenannte Schule der Drill und die Vereinheitlichung stattfindet, ein weiteres freies selbst bestimmtes Leben als Alternative den Menschenkindern zumindest in unserem Land bei Strafandrohung verboten ist, und es auch - wie Du ja dargestellt hast – danach in der Ausbildung oder während des Studiums und natürlich erst recht nicht im Berufsleben jemals besser oder erträglicher für diese werden wird. Weshalb machen es sich die Menschen so schwer, weshalb gestalten sie ihr Leben derart unschön und wenig lebenswert? Vor diesem Hintergrund ist es da nicht auch wenig verwunderlich, dass sie so lieblos und geradezu grausam mit uns Tieren umgehen?! Wer sich selbst nicht gut behandelt und offensichtliche Missstände keineswegs in Frage stellt, sondern einfach nur dafür sorgt, dass er nicht weiter auffällt im System, wie es die meisten Menschen tun, und seinen Kummer buchstäblich in Alkohol ertränkt oder in Drogen oder in dem völlig albernen und unkontrollierten Konsum irgendwelcher überflüssigen Luxus-Artikel, die niemand wirklich zum Leben braucht, der verhält sich auch seiner Umwelt so gegenüber. Das ist eine fast zwangslogische Folge!“

„Ja, Du hast Recht, im Grunde sind sie genauso konform und gleich wie wir alle. Der Mensch kann zwischen uns als ungeübter Beobachter kaum einen Unterschied erkennen, jedes Schaf und jede Kuh gleicht fast haargenau von Außen der anderen. Auch wir schließen uns zugegebenermaßen stets zu Herden zusammen. Es gibt keine oder kaum Individualisten unter uns. Vom Äußeren her sind wir Schafe fast immer alle beige bis weiß – manchmal ein wenig dreckig und angeschmutzt, bis auf einige wenige, welche bräunlich oder schwarz vom Fell her sind, aber trotzdem natürlich bei ihrem gleichfalls wolligen äußeren Erscheinungsbild verbleiben. Die Rinder sehen für die Menschen ebenfalls kaum unterscheidbar gleich aus, schwarz/braun-weiß gefleckt oder auch einfarbig braun je nach Rasse, mit kürzerem oder längerem Fell, vom Körperbau her groß und massig sowie etwas schwerfällig.

Amüsanterweise haben uns die Menschen in verschiedene Rassen, Arten und Unterrassen und –arten sorgfältig eingeteilt, in der Hoffnung, uns besser unterscheiden zu können. Der Gedanke, dass es eventuell gar keine verschiedenen Rassen und Tierarten geben könnte und dass die Menschen einfach unter einem inneren Zwang leiden, alles andere, mit dem sie sich ansonsten nicht verständigen können, zu kategorisieren, einzuteilen sowie benennen zu müssen, ist ihnen noch gar nicht gekommen. Sie rechnen in ihrer Selbstgefälligkeit nicht damit, dass sich möglicherweise alle Lebewesen bis auf sie selbst untereinander sehr wohl verständigen können. Dass es bereits so etwas wie ein gemeinsames morphologisches Feld, ein zusammenhängendes Unterbewusstsein gibt, was eine Verständigung auch ohne für die dummen kleinen Menschen hörbare Laute und Sprache ermöglicht. Eine Verständigung rein telepathischer Natur, die sie leider immer noch nicht zustande bringen trotz der sämtlichen, in ihren Augen noch so großartigen Erfindungen. Sie haben sich Autos, Eisenbahnen und Flugzeuge gebaut, um sich schneller von einem Ort zum nächsten zu bewegen. Sowie Radio oder Fernseher genannte technische Geräte, um mittels elektromagnetischer Wellen Nachrichten aus allen Teilen der Welt zu empfangen, entweder nur als gesprochenes Wort oder durch Übertragung von Bildern im Film. Sie erschufen das Telefon, um von sämtlichen Orten der Welt miteinander kommunizieren zu können, was nur durch die Einführung des Mobilfunks tatsächlich (fast) ohne weitere Schranken möglich wurde. Auch über das Internet sind sie nun von überall aus miteinander vernetzt. Aber sie benötigen nach wie vor diese ganzen technischen Hilfsmittel, um durch Radiowellen oder Strahlung gesendet in bestimmten Frequenzbereichen, über bestimmte Hardware in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Sie sind uns daher, wenn man es genau nimmt, in diesem Punkt noch immer absolut unterlegen.“

„Ja, sie schaufeln sich ihr eigenes Grab, wie der Volksmund so schön sagt“, mischte sich das nächste Schäfchen ein. „Sie sind derartig degeneriert, dass sie nicht einmal mehr ganz normales, unverarbeitetes Essen aus der Natur zu sich nehmen oder sich zumindest einbilden, dieses nicht mehr verdauen zu können. Alles ist bei ihnen zu einem kleineren bis größeren Problem geworden. Die Verdauungsorgane funktionieren nicht mehr, gegen alles und jedes Lebensmittel sind sie allergisch, vor allem haben sie Angst oder eklen sich. Selbst mit den kleinsten Artgenossen wie Insekten oder Mäusen kommen sie nicht zurecht. Sie sind völlig „entfremdet“, nicht nur von sich selbst, sondern auch von ihrer gesamten Umwelt und erst recht der sie - sofern im Kontext der Verstädterung überhaupt noch vorhandenen – Natur. Es ist nervig ihr Verhalten, unangemessen, überheblich, anmaßend und vor allem eins: trivial und „dumm“!

Die meisten der Menschenkinder erkennen nicht einmal mehr, welche Art von Obst oder Gemüse sie gerade essen, falls es denn mal soweit kommen sollte, dass sie dieses noch unverarbeitet in den Händen halten und es als solches erkennbar ist. Überwiegend ernähren sie sich ja heutzutage aus irgendeinem Einheitsbrei, der sich in einem Glas oder in einer Konservendose befindet oder welcher tiefgekühlt wurde und sich in einem derart weiterverarbeiteten Stadium befindet, der mit der ursprünglichen Form, der Farbe oder dem Geschmack nicht mehr viel gemeinsam hat. Man denke beispielsweise nur an Apfelmus im Vergleich zu richtigen, echten Äpfeln: während des Verarbeitungsprozesses wurden diese ultrahocherhitzt, zerkleinert und püriert, mit Konservierungs- und anderen künstlichen Zusatzstoffen sowie Geschmacksverstärkern und eventuell sogar Lebensmittelfarben angereichert.