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Eifersucht: Wenn Liebe zerstört wird Eifersucht, ein Gefühl, das aus Liebe geboren wird, aber oft in Schmerz und Leid umschlägt, was kaum jemand versteht. Eifersucht kann ein Zeichen von Liebe sein, aber sie kann auch Beziehungen vergiften, Vertrauen zerstören und zu Kontrolle und Leid führen. Wie viel Eifersucht ist normal? Wann wird sie gefährlich? Und vor allem: Wie kann man mit ihr umgehen, bevor sie die Liebe erstickt? Dieses Buch bietet nicht nur tiefgehende Einblicke in die Ursachen und Auswirkungen von Eifersucht, sondern auch praktische Strategien, um diese Emotion zu verstehen und zu überwinden. Erlebe, wie aus einem vermeintlichen Schutzmechanismus ein Beziehungskiller werden kann und entdecke Wege, um Liebe und Vertrauen wieder herzustellen. Ob du selbst unter Eifersucht leidest oder in einer Beziehung mit einem eifersüchtigen Partner bist, dieses Buch hilft dir, Klarheit zu gewinnen und Wege aus dieser emotionalen Spirale zu finden. Lass dich inspirieren, deine Beziehungen zu heilen und Liebe neu zu entfachen. Denn wahre Liebe sollte niemals in Leid enden.
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Seitenzahl: 208
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Eifersucht, ein Gefühl, das aus Liebe geboren wird, aber oft in Schmerz und Leid umschlägt, was kaum jemand versteht.
Eifersucht kann ein Zeichen von Liebe sein… aber sie kann auch Beziehungen vergiften, Vertrauen zerstören und zu Kontrolle und Leid führen.
Wieviel Eifersucht ist „normal“? Wann wird sie gefährlich? Und vor allem:
Wie kann man mit ihr umgehen, bevor sie die Liebe erstickt?
Dieses Buch bietet nicht nur tiefgehende Einblicke in die Ursachen und Auswirkungen von Eifersucht, sondern auch praktische Strategien, um diese Emotion zu verstehen und zu überwinden. Erlebe, wie aus einem vermeintlichen Schutzmechanismus ein Beziehungskiller werden kann und entdecke Wege, um Liebe und Vertrauen wieder herzustellen.
Ob Du selbst unter Eifersucht leidest oder in einer Beziehung mit einem eifersüchtigen Partner bist – dieses Buch hilft Dir, Klarheit zu gewinnen und Wege aus dieser emotionalen Spirale zu finden.
Lass Dich inspirieren, Deine Beziehungen zu heilen und Liebe neu zu entfachen. Denn wahre Liebe sollte niemals in Leid enden.
Herzlichst Ihr / Euer
Carlo Luciano Weichert
Inhaltsverzeichnis:
„
Sind Sie eifersüchtig?“
Teil 1 - Eifersucht hat viele Gesichter
Teil 2 - „Wer ist diese Schlampe, mit der du gevögelt hast?“...
Teil 3 - Ängste: Die dunklen Mächte in unserem Unterbewusstsein
Teil 4 - Gefühle? In Wahrheit entscheiden unsere Ängste.......
Teil 5 - „Deine Muschi gehört nur mir!“
Teil 6 - Eifersucht hat viele Gesichter
Teil 7 - Kinder und Eifersucht
Teil 8 - Wenn Ängste und Minderwertigkeitskomplexe das Leben bestimmen
Teil 9 - Maskierte Eifersucht
Teil 10 - Eifersucht, Gift für jede Partnerschaft
Teil 11 - Dreiecksverhältnis und Schuldgefühle
Ehen vor dem Scheidungsrichter.
Teil 12 - Ängste und Misstrauen steuern die Eifersucht
Teil 13 - Eifersucht hat viele Wahrheiten
Teil 14 - Eifersucht und Alkohol
Teil 15 - Eifersucht älterer Menschen in der Familie
Teil 16 - Die modernen Formen der Eifersucht
Swingerclubs, Dating-Apps und Penisneid
Teil 17 - Eifersucht? Ist doch völlig sinnlos!
Buddhismus: BUDDHA lehrt über die Eifersucht
Teil 18 - Die Seele wieder heil werden lassen
Biografie des Autors
Mut – Mach - Bücher von Carlo L. Weichert
„Sind Sie eifersüchtig?“
Frage: „Sind Sie eifersüchtig… oder Ihr Partner / in… oder kennen Sie jemanden, der eifersüchtig ist?
Na, dann wissen Sie ja sicher, worüber ich hier schreibe… oder wissen Sie das noch nicht….oder möchten Sie mehr darüber erfahren?
O.k., dann lesen Sie einfach dieses Buch… und lassen Sie sich überraschen.
Ich bin sozusagen „Eifersucht-geschädigt,“ beginnend von Erlebnissen in meiner Familie, später in den Partnerschaften und natürlich durch all den Schilderungen meiner Patienten in 30 Jahren therapeutischer Gruppen- und Praxisarbeit.
Es ist fast unglaublich, was ich insbesondere in den Familientherapien in den Gesprächen zwischen den Paaren zum Thema Eifersucht alles hören und erleben musste.
In den Praxisbeispielen können Sie so manches davon lesen…
Und klar, kam dann oft auch die Frage: Ja, wo kommen denn diese Emotionen her, welche oft in den Partnern toben, diesen bespitzeln, kontrollieren, verdächtigen, Fremdgehen unterstellen usw.?
Dieses Buch versucht Ihnen ausführlich Antworten auf all diese Fragen zu geben, Antworten, welche Sie vielleicht verblüffen werden oder nachdenklich machen…
Also, sind Sie nun eifersüchtig oder nicht?“
Was dieses Buch möchte:
Dies ist kein „wissenschaftliches“ Buch, Sachbuch oder Ratgeber, wobei insbesondere die Psychologie bei der Betrachtung der eifersüchtigen Persönlichkeiten hier nicht zu kurz kommen wird.
Sachbuch…sicher, aber Ratgeber?
Das kommt darauf an, was Sie lieber Leser, aus diesem Buch für sich herauslesen und mitnehmen möchten.
Selbsterfahrungsbuch… unbedingt!
Ich beschreibe hier das Phänomen der Eifersucht aus gut 30-jähriger psychotherapeutischer Praxiserfahrung, aus vielen Beobachtungen und psychotherapeutischen Gesprächen mit eifersüchtigen Menschen, (und deren Co-Abhängige Partner/innen), aus der Arbeit mit therapeutischen Gruppen und klar: auch aus eigener Erfahrung.
Da ich Märchen liebe, werden Sie auch hier Märchen, Geschichten und Szenarien finden, welche sehr viel mit Eifersucht zu tun haben.
So kompliziert wie die Eifersucht selbst, so ist dieses Buch ein Versuch, Sie anhand vieler Praxisbeispiele, Märchenerzählungen und psychologischer Erklärungen durch die Hintergründe und Probleme der Eifersucht zu führen, welche eifersüchtige Menschen mit sich selbst haben…
und welches Leid und Chaos diese oft in den Seelen ihres Partners – ihrer Partnerin, bei ihren Kindern und Familien anrichten können.
… und nun wünsche ich Ihnen / Euch / Dir viel nachdenkliche Freude beim Lesen und … viele neue Erkenntnisse, vielleicht auch ein tieferes Verständnis des Partners / in und über sich selbst.
Herzlichst Ihr / Euer
Carlo luciao Weichert
Heilpraktiker,
Gesprächs-, Familien- u. Hypnosetherapeut
La Palma, im Mai 2025
Hallo…
hier bin ICH:
der schlafende, zeitweise auch feuerspeiende Drache namens Eifersucht…
der den Schatz, das Leben, die Jungfräulichkeit oder die Ehre meines Besitzers verteidigen möchte, soll, muss.
Aber meist, meist bin ich auch ganz, ganz lieb…
Eifersucht ist ein Angst - Phänomen der Seele, ein tiefgreifendes menschliches Gefühl mit dem Zweck:
Bewahren, Bewachen, Verteidigen…
das in allen Kulturen und zu allen Zeiten zu finden ist. Nur, wie es wahrgenommen, ausgedrückt und gelebt wird, das hängt stark von der jeweiligen Kultur und jedem Einzelnen ab.
Schon auf der 2. Seite unserer Bibel wird von dieser Angst-Emotion zum 1. Mal berichtet, als KAIN seinen Bruder ABEL aus Zorn, Neid, Missgunst und Eifersucht erschlägt.
Und unsere Weltgeschichte ist bis in die heutige Zeit, voll von Störungen und Zerstörungen, von Kriegen, Morden und Unglücken auf dem Hintergrund von Zorn, Neid, Missgunst und Eifersucht.
In den Partnerschaften gilt Eifersucht heute als der Beziehungskiller Nr. 1.
Geschichte und Hintergründe:
Das Wort „Eifersucht“ stammt aus dem Althochdeutschen und setzt sich aus zwei Teilen zusammen: „Eifer“ und „Sucht“.
„Eifer“
kommt vom althochdeutschen
„eivar“
und mittelhochdeutschen
„eiver“
, was so viel wie „brennender Eifer“, „Emsigkeit“ oder „leidenschaftliches Streben“ bedeutet. Es steht also für eine starke innere Anspannung oder Anstrengung, etwas zu erreichen oder zu bewahren.
„Sucht“
in diesem Zusammenhang hat nichts mit der heutigen Bedeutung von Abhängigkeit zu tun, sondern stammt von althochdeutsch
„suht“
(Krankheit, Leiden) ab. Früher wurde es verwendet, um ein starkes, quälendes Verlangen oder eine schmerzhafte Empfindung auszudrücken.
Zusammengefügt bedeutet „Eifersucht“ also so etwas wie „schmerzhaftes, leidenschaftliches Streben“ oder „qualvoller Eifer“ und beschreibt das intensive, oft schmerzhafte Gefühl, etwas (meist die Liebe und Aufmerksamkeit einer anderen Person) nicht verlieren zu wollen:
Also Bewahren, Bewachen, Verteidigen
Die genaue „Erfindung“ des Begriffs lässt sich nicht auf eine einzelne Person zurückführen, da er sich über Jahrhunderte in der deutschen Sprache entwickelt hat. Er ist also eher das Produkt einer sprachlichen Evolution als eine gezielte Wortschöpfung. Interessant ist, dass in vielen anderen Sprachen das Wort für Eifersucht vom lateinischen „zelus“ (Eifer, Eifersucht) abgeleitet ist, wie etwa „jealousy“ (Englisch) oder „jalousie“ (Französisch).
Kulturelle Hintergründe:
Antike und Mittelalter:
In der Antike galt Eifersucht oft als Zeichen von Schwäche oder moralischem Makel. Im antiken Griechenland wurde Eifersucht (griechisch: „phthonos“) sogar als Sünde betrachtet. Im Mittelalter hingegen wurde sie eher als Zeichen wahrer Liebe interpretiert, da man glaubte, dass nur derjenige eifersüchtig ist, der tief empfindet.
Christentum:
In der christlichen Tradition wurde Eifersucht negativ bewertet, da sie mit Neid und Missgunst verbunden wurde – Eigenschaften, die als „Todsünden“ gelten. In der Bibel wird Eifersucht sowohl als menschliche Schwäche als auch als Attribut Gottes beschrieben (zum Beispiel als „eifersüchtiger Gott“, der keine anderen Götter neben sich duldet).
Moderne westliche Kultur:
In der heutigen westlichen Welt wird Eifersucht ambivalent gesehen. Einerseits gilt sie als „normal“ oder sogar als Liebesbeweis („Wer nicht eifersüchtig ist, liebt nicht wirklich“). Andererseits wird sie auch als Zeichen von Unsicherheit und Besitzdenken interpretiert, was besonders in einer Zeit, die auf Individualität und Freiheit setzt, negativ bewertet wird.
Wann wird Eifersucht problematisch?
Wenn sie zu Kontrolle, Besitzdenken, Aggression oder Selbstwertproblemen führt.
Wenn sie das Vertrauen in der Beziehung zerstört und die Freiheit des Partners einschränkt.
Wenn sie krankhafte Züge annimmt (z. B. „Eifersuchtswahn“), was dann behandlungsbedürftig ist.
Neid, Missgunst oder Eifersucht?
Oft werden Neid, Missgunst und Eifersucht im alltäglichen Sprachgebrauch vermischt, doch in diesem Zusammenhang galt Neid früher als Todsünde – also das Missgönnen dessen, was andere haben. Eifersucht hingegen ist stärker auf Verlustangst bezogen. Dennoch werden beide Begriffe häufig miteinander in Verbindung gebracht, da sie ähnliche emotionale Wurzeln haben.
Neid (lat. invidia)
Definition: Neid ist das Gefühl des Missgönnens gegenüber einer Person, die etwas besitzt oder erreicht hat, was man selbst nicht hat, aber gern hätte.
Es kann sich auf materielle Dinge (Geld, Besitz) oder immaterielle Werte (Erfolg, Ansehen, Fähigkeiten) beziehen.
Emotionale Wurzel: Neid basiert auf einem Gefühl der Unterlegenheit und dem Wunsch, das Gewünschte des anderen zu besitzen.
Eifersucht
Definition: Eifersucht ist die Angst, etwas zu verlieren, das man bereits hat – meist in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, insbesondere in Liebesbeziehungen.
Eifersucht entsteht aus der Befürchtung, dass jemand anderes einem die Liebe, Zuneigung oder Aufmerksamkeit einer nahestehenden Person „streitig machen“ könnte.
Deshalb gilt Eifersucht als der
Beziehungskiller Nr. 1
Der Arme und der Reiche
Ein Märchen der Brüder Grimm
Vor alten Zeiten, als der liebe Gott noch selber auf Erden unter den Menschen wandelte, trug es sich zu, daß er eines Abends müde war und ihn die Nacht überfiel, bevor er zu einer Herberge kommen konnte. Nun standen auf dem Weg vor ihm zwei Häuser einander gegenüber, das eine groß und schön, das andere klein und ärmlich, und gehörte das große einem reichen, das kleine einem armen Manne.
Da dachte unser Herrgott 'dem Reichen werde ich nicht beschwerlich fallen: bei ihm will ich übernachten.' Der Reiche, als er an seine Türe klopfen hörte, machte das Fenster auf und fragte den Fremdling, was er suche. Der Herr antwortete 'ich bitte um ein Nachtlager.' Der Reiche guckte den Wandersmann von Haupt bis zu den Füßen an, und weil der liebe Gott schlichte Kleider trug und nicht aussah wie einer, der viel Geld in der Tasche hat, schüttelte der Reiche mit dem Kopf und sprach 'ich kann Euch nicht aufnehmen, meine Kammern liegen voll Kräuter und Samen, und sollte ich einen jeden beherbergen, der an meine Tür klopft, so könnte ich selber den Bettelstab in die Hand nehmen. Sucht Euch anderswo ein Auskommen.' Schlug damit sein Fenster zu und ließ den lieben Gott stehen.
Also kehrte ihm der liebe Gott den Rücken und ging hinüber zu dem kleinen Haus. Kaum hatte er angeklopft, so machte der Arme schon sein Türchen auf und bat den Wandersmann einzutreten. 'Bleibt die Nacht über bei mir,' sagte er, 'es ist schon finster, und heute könnt Ihr doch nicht weiterkommen.'
Das gefiel dem lieben Gott, und er trat zu ihm ein. Die Frau des Armen reichte ihm die Hand, hieß ihn willkommen und sagte, er möchte sichs bequem machen, sie hätten nicht viel, aber was sie haben, dass gäben sie von Herzen gerne. Dann setzte sie Kartoffeln ans Feuer, und derweil sie kochten, melkte die Frau ihre Ziege, damit sie ein wenig Milch dazu hätten. Und als der Tisch gedeckt war, setzte sich der liebe Gott nieder und aß mit ihnen, und schmeckte ihm die einfache Kost gut, denn es waren vergnügte Gesichter dabei. Nachdem sie gegessen hatten und Schlafenszeit war, rief die Frau heimlich ihren Mann und sprach 'hör, lieber Mann, wir wollen uns heute nacht eine Streu machen, damit der arme Wanderer sich in unser Bett legen und ausruhen kann: er ist den ganzen Tag über gegangen, da wird einer müde.' 'Von Herzen gern,' antwortete er, 'ich wills ihm anbieten,' ging zu dem lieben Gott und bat ihn, wenns ihm recht wäre, möchte er sich in ihr Bett legen und seine Glieder ordentlich ausruhen. Der liebe Gott wollte den beiden Alten ihr Lager nicht nehmen, aber sie ließen nicht ab, bis er es endlich tat und sich in ihr Bett legte: sich selbst aber machten sie eine Streu auf die Erde.
Am andern Morgen standen sie vor Tag schon auf und kochten dem Gast ein Frühstück, so gut sie es hatten. Als nun die Sonne durchs Fensterlein schien und der liebe Gott aufgestanden war, aß er wieder mit ihnen und wollte dann seines Weges ziehen. Als er in der Türe stand, kehrte er sich um und sprach 'weil ihr so mitleidig und fromm seid, so wünscht euch dreierlei, das will ich euch erfüllen.' Da sagte der Arme 'was soll ich mir sonst wünschen als die ewige Seligkeit, und daß wir zwei, solang wir leben, gesund dabei bleiben und unser tägliches Brot haben; fürs dritte weiß ich mir nichts zu wünschen.' Der liebe Gott sprach 'willst du dir nicht ein neues Haus für das alte wünschen?, 'O ja,' sagte der Mann, 'wenn ich das auch noch erhalten kann, so wär mirs wohl lieb.' Da erfüllte der Herr ihre Wünsche, verwandelte ihr altes Haus in ein neues, gab ihnen nochmals seinen Segen und zog weiter.
*****
Es war schon voller Tag, als der Reiche aufstand. Er legte sich ins Fenster und sah gegenüber, ein neues reinliches Haus mit roten Ziegeln, wo sonst eine alte Hütte gestanden hatte. Da machte er große Augen, rief seine Frau herbei und sprach 'sag mir, was ist geschehen? Gestern abend stand noch die alte elende Hütte, und heute steht da ein schönes neues Haus. Lauf hinüber und höre, wie das gekommen ist.' Die Frau ging und fragte den Armen aus: er erzählte ihr „gestern abend kam ein Wanderer, der suchte Nachtherberge, und heute morgen beim Abschied hat er uns drei Wünsche gewährt, die ewige Seligkeit, Gesundheit in diesem Leben und das notdürftige tägliche Brot dazu, und zuletzt noch statt unserer alten Hütte ein schönes neues Haus.“ Die Frau des Reichen lief eilig zurück und erzählte ihrem Manne, wie alles gekommen war. Der Mann sprach 'ich möchte mich zerreißen und zerschlagen: hätte ich das nur gewußt! der Fremde ist zuvor hier gewesen und hat bei uns übernachten wollen, ich habe ihn aber abgewiesen.' 'Eil dich,' sprach die Frau, 'und setze dich auf dein Pferd, so kannst du den Mann noch einholen, und dann mußt du dir auch drei Wünsche gewähren lassen.'
Neid, Missgunst, Eifersucht
Der Reiche befolgte den guten Rat, jagte mit seinem Pferd davon und holte den lieben Gott noch ein. Er redete fein und lieblich und bat' er möchts nicht übelnehmen, daß er nicht gleich wäre eingelassen worden, er hätte den Schlüssel zur Haustüre gesucht, derweil wäre er weggegangen: wenn er des Weges zurückkäme, müßte er bei ihm einkehren. 'Ja,' sprach der liebe Gott, 'wenn ich einmal zurückkomme, will ich es tun.' Da fragte der Reiche, ob er nicht auch drei Wünsche tun dürfte wie sein Nachbar. Ja, sagte der liebe Gott, das dürfte er wohl, es wäre aber nicht gut für ihn, und er sollte sich lieber nichts wünschen. Der Reiche meinte, er wollte sich schon etwas aussuchen, das zu seinem Glück gereiche, wenn er nur wüßte, daß es erfüllt würde. Sprach der liebe Gott 'reit heim, und drei Wünsche, die du tust, die sollen in Erfüllung gehen.'
Nun hatte der Reiche, was er verlangte, ritt heimwärts und fing an nachzusinnen, was er sich wünschen sollte. Wie er sich so bedachte und die Zügel fallen ließ, fing das Pferd an zu springen, so daß er immerfort in seinen Gedanken gestört wurde und sie gar nicht zusammenbringen konnte. Da ward er zuletzt ärgerlich und rief ganz ungeduldig 'so wollt ich, daß du den Hals zerbrächst!' Wie er das Wort ausgesprochen hatte, plump, fiel er auf die Erde, und lag das Pferd tot und regte sich nicht mehr; damit war der erste Wunsch erfüllt. Weil er aber von Natur geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht im Stich lassen, schnitts ab, hings auf seinen Rücken, und mußte nun zu Fuß gehen. 'Du hast noch zwei Wünsche übrig,' dachte er und tröstete sich damit. Wie er nun langsam durch den Sand dahinging und zu Mittag die Sonne heiß brannte, wards ihm so warm und verdrießlich zumut, der Sattel drückte ihn auf den Rücken, auch war ihm noch immer nicht eingefallen, was er sich wünschen sollte. 'Wenn ich mir auch alle Reiche und Schätze der Welt wünsche,' sprach er zu sich selbst, 'so fällt mir hernach noch allerlei ein, dieses und jenes, das weiß ich im voraus, ich wills aber so einrichten, daß mir gar nichts mehr übrig zu wünschen bleibt.' Manchmal meinte er, jetzt hätte er es gefunden, aber hernach schiens ihm doch noch zu wenig. Da kam ihm so in die Gedanken, was es seine Frau jetzt gut hätte, die säße daheim in einer kühlen Stube und ließe sichs wohl schmecken. Das ärgerte ihn ordentlich, und ohne daß ers wußte, sprach er so hin 'ich wollte, die säße daheim auf dem Sattel und könnte nicht herunter, statt daß ich ihn da auf meinem Rücken schleppe.' Und wie das letzte Wort aus seinem Munde kam, so war der Sattel von seinem Rücken verschwunden, und er merkte, daß sein zweiter Wunsch auch in Erfüllung gegangen war.
Da ward ihm erst recht heiß, er fing an zu laufen und wollte sich daheim ganz einsam in seine Kammer hinsetzen und auf etwas Großes für den letzten Wunsch sinnen. Wie er aber ankommt und die Stubentür aufmacht, sitzt da seine Frau mittendrin auf dem Sattel und kann nicht herunter, jammert und schreit. Da sprach er 'gib dich zufrieden, ich will dir alle Reichtümer der Welt herbeiwünschen, nur bleib da sitzen.' Sie schalt ihn aber einen Schafskopf und sprach 'was helfen mir alle Reichtümer der Welt, wenn ich auf dem Sattel sitze; du hast mich daraufgewünscht, du mußt mich auch wieder herunterwünschen.'
Er mochte wollen oder nicht, er mußte den dritten Wunsch tun, daß sie vom Sattel ledig wäre und heruntersteigen könnte; und der Wunsch ward alsbald erfüllt. Also hatte er nichts davon als Ärger, Mühe, Scheltworte und ein verlorenes Pferd:
Die Armen aber lebten vergnügt, still und fromm bis an ihr seliges Ende.
Eifersucht in meinen Mut – Mach - Büchern
Einige meiner Bücher greifen das Thema Eifersucht aus unterschiedlichen Perspektiven auf und bieten damit eine wertvolle Ressource und Ergänzung für Menschen, die entweder selbst betroffen sind oder mit eifersüchtigen Partnern zu tun haben.
Bezug zu diesem Buch: Eifersucht:
Beziehungskiller Nr. 1, Die Angst vor sexueller Untreue
Dieses Buch hier zielt darauf ab, die Mechanismen und Ursachen von Eifersucht zu beleuchten und Hilfestellungen zum Umgang damit zu geben. Das Buch greift nicht nur die emotionalen und psychologischen Hintergründe auf, sondern bietet auch praxisnahe Lösungen und reflektiert über die zerstörerische Kraft von Eifersucht in Beziehungen.
Synergien zwischen meinen Büchern:
Es gibt auch eine starke Verbindung zu meinem Buch:
„Ich möchte dich endlich einmal verstehen“:
Dieses Buch beleuchtet Persönlichkeitsstrukturen und deren Einfluss auf Partnerschaften.
Ergänzung zum anderen Buch:
„Alkohol, Du hast mir sehr weh getan“:
Eifersucht und Suchtverhalten haben starke Parallelen, insbesondere im Hinblick auf Kontrollverlust, emotionale Abhängigkeit und Vertrauensprobleme.
Ergänzung zum weiteren Buch:
„Seelenkrisen- Partnerkrisen“
in dem mit vielen Praxisbeispielen (aus meinen Radiosendungen) die Probleme des Lebens und der Partnerschaften beleuchtet werden.
Siehe dazu am Schluss dieses Buches die Liste meiner Bücher
Nichts ist uns
unbekannter, unberechenbarer
und mächtiger
als unsere Gefühle
Praxisbeispiel:
Nichts ist uns unbekannter, unberechenbarer und mächtiger als unsere Gefühle
In einer Therapiesitzung erzählte mir Herr F. fassungslos nachfolgende Geschichte:
„Mein Kollege Hans und ich, wir mussten auf ein Fortbildungsseminar der Firma ins Ausland. Es war wegen der Stofffülle anstrengend und mäßig langweilig.
Abends, nach dem Essen, saßen wir fast immer mit Kollegen und Kolleginnen noch in der Hotellobby und spülten den Staub des Unterrichts herunter. Unser Betrieb zeigte uns seine Großzügigkeit dadurch, dass sich Hans und ich ein Doppelzimmer teilen mussten. So waren wir 10 Tage wie ein Ehepaar Tag und Nacht zusammen.
Einige Tage nachdem wir wieder daheim waren, war der sonst so lustige, offene und redselige Hans in sich gekehrt, sah verärgert aus. In der Pause sprach ich ihn einfach darauf an (Männer haben oft so ihre eigene Form der Sprache dazu) „Hey, is was, krank oder verärgert?“ fragte ich ihn so nebenher.
„Ach frag bloß nicht“, antwortete Hans sofort, „meine Frau macht einen Riesenaufstand wegen des Seminars. Die ist so was von giftig und sie macht mir mit ihrer Eifersucht das Leben zur Hölle. Die tobt herum und schreit mich immer wieder an, mit welcher Schlampe ich während des Seminars immer gevögelt habe?
Dabei hatten wir a) ein Zimmer zusammen und b) hatte ich keine Lust auf andere Frauen und c) gab es auch gar keine Gelegenheit dazu und d) und last not least: Ich hätte so was nie getan, meine Tanja ist eine tolle Frau, also wozu brauche ich andere Weiber im Bett?
Aber die mit ihrer beschissenen Eifersucht, macht mir immer wieder Stress.“ (Merke: Männer reden ztw. deftig!)
Hans ging es nicht mehr so gut. Er hatte irgendwie seine Lebendigkeit verloren, machte verbissen seine Arbeit, zog sich auch in den Pausen zurück, in denen wir sonst oft miteinander redeten.
Nach 3 Monaten mussten wir beide zum 2. Fortbildungsseminar. Hans meinte eigentlich habe er gar keine Lust, ihm reiche schon das Theater vom letzten Mal mit seiner Frau.
Denn wenn er weg sei, dann verfolge ihn seine Tanja mit Sicherheit wieder mit ihrem „Kopfkino“ und er müsse sich dann wieder wochenlang danach ihre Vermutungen, Mutmaßungen, Verdächtigungen und Anklagen anhören und sich dafür auch noch - für nichts und wieder nichts - verteidigen und rechtfertigen
Erklärungen zu Kopfkino und Eifersucht
Kopfkino ist ein Begriff, der die lebhaften - oft selbst konstruierten - Bilder beschreibt, die in unserem Gehirn ablaufen, wenn wir an bestimmte Situationen oder Szenarien denken.
Kopfkino ist wie ein Film, der in unserem Kopf abgespielt wird. Diese mentale Vorstellungskraft kann sowohl positive als auch negative Emotionen hervorrufen.
Beispiele:
Das Vorstellen eines bevorstehenden Urlaubs, das erste Date mit jemandem, auf den man sich freut, oder das Visualisieren eines zukünftigen Erfolgs.
Sorgen oder Ängste über Geschehnisse, (z.B. bei Eifersüchtigen:
Untreue oder Fremdgehen des Partners/in), das Wiedererleben peinlicher oder unangenehmer Situationen aus der Vergangenheit, oder das Vorstellen schlimmer Ereignisse in der Zukunft (Worst-Case-Szenarien).
Diese Vorstellungen können eine starke Wirkung auf die Gefühlslage haben und beeinflussen wie der Mensch denkt, sich fühlt und danach handelt.
Kopfkino spielt meist eine bedeutende Rolle bei der Eifersucht, weil sich der Geist der/des Eifersüchtigen gern Szenarien erschafft, die aufgrund seiner Ängste aus seinem eigenen Unterbewusstsein entstehen.
Hier sind einige Aspekte, wie Kopfkino und Eifersucht zusammenhängen:
Wenn man eifersüchtig ist, kann das Kopfkino dazu führen, dass man sich vorstellt, wie der Partner Zeit mit einer anderen Person verbringt oder in einer Weise handelt, welche die Beziehung gefährden könnte.
Insbesondere lebhafte Vorstellungen von Fremdgehen mit Bettgeschichten sind hier häufiger Inhalt solcher Gedankenkarusselle.
Diese können sehr lebendig und detailliert sein, auch wenn sie absolut nicht der Realität entsprechen…
Aber, das Fatale daran ist: Für den Eifersüchtigen sind seine Vorstellungen wahr.
Sie wühlen in seinen Gefühlen, erzeugen Wut und sie lösen oft schlimme Emotionen aus.
Verstärkung von Unsicherheiten: Kopfkino kann bestehende Minderwertigkeiten, Unsicherheiten, Misstrauen und Ängste verstärken.
Wenn man sich ständig vorstellt, dass der Partner untreu ist oder das Interesse verliert, kann das die eigenen Unsicherheiten und die Eifersucht noch weiter verstärken.
Die Bilder und Szenarien im Kopfkino können starke emotionale Reaktionen hervorrufen, wie Wut, Traurigkeit oder Angst. Sie können zu Misstrauen, Missempfindungen, zu Neid und zu schweren Auseinandersetzungen und Konflikten in der Beziehung führen.
Diese Emotionen können auch das Verhalten und den Körper in seiner Arbeit beeinflussen. Dadurch können psychosomatische Störungen oder Krankheiten entstehen.
Typisch dafür sind dann: Kopfweh, Schlaf-, Eß- und Verdauungsstörungen, Herzprobleme, wie: Herzstiche, - Klopfen, -Rasen, Muskelschmerzen, hoher Blutdruck, Schwindel usw.
Kopfkino führt oft zu „geistigen Verzerrungen“ denn der Eifersüchtige glaubt, dass das, was er/sie sich vorstellt wahrscheinlicher ist, als es tatsächlich der Fall ist.
Der/die Eifersüchtige nimmt alles oder interpretiert alles im Licht der eigenen Vorstellungen und Gedanken, seiner Ängste und Eifersucht - als Wahrheit.
Jede Verteidigung oder nur der geringste Versuch einer Gegendarstellung seines Partners / in wird sofort wütend als Lüge oder Betrug zurückgewiesen.
Wenn eifersüchtige Menschen gerade in einer Eifersuchtsphase sind und sie für ihre Darstellungen, Beobachtungen, Wertungen usw. nicht recht bekommen, dann ist plötzlich „Sturmflut in ihren Gefühlen.“
Dann können diese sich oft nicht mehr kontrollieren und sie werden schnell sehr heftig, wütend und oft ausfallend und verletzend.
Manche von ihnen „rasten dann direkt aus“ und werden hysterisch.
Sie schreien dann herum und sparen dabei nicht mit Anklagen, Beschimpfungen, Verdächtigungen, Beschuldigungen und mit Kraftausdrücken aus der „untersten Schublade.“
Somit zerstören eifersüchtige Partner auf die Dauer das Seelenleben des Partners / in und / oder die Partnerschaft selbst.
Viele Therapeuten halten dieses zwanghaft eifersüchtige Verhalten für krankhaft oder gar für psychopathisch.
Es sind oft nicht die Dinge, die uns beunruhigen, wütend oder verzweifelt machen.
Oft sind es unsere eigenen inneren Gedanken, Bilder oder Szenarien,
welche wir uns über andere vorstellen.
„Die hatte noch nie Vertrauen zu mir“
Praxisbeispiel: Herr F. erzählt weiter: (Teil 2)