"knutschen, vögeln, Pizza essen" - Carlo Luciano Weichert - E-Book

"knutschen, vögeln, Pizza essen" E-Book

Carlo Luciano Weichert

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Beschreibung

Verliebt sein - klar! Aber echte Liebe? Verliebtsein ist wie Coca-Cola. Süß, berauschend und voller Zutaten, die man besser nicht zu genau hinterfragt. Seit Jahrhunderten wird uns eingeredet, dass irgendwo da draußen die eine Person auf uns wartet, die unser Leben vervollständigt. Seelenverwandtschaft, ewige Leidenschaft und Happy End, so erzeugen heute kitschige Medien Träume von ewiger Liebe und voller Romantik. Doch was wäre, wenn das alles nur eine clever inszenierte Kampagne wäre, die uns eintrichtern möchte, finde deine große Liebe und du wirst ewig glücklich sein? Dieses Buch ist eine Einladung, sich einmal Gedanken über die Liebe zu machen, aber insbesondere über die Probleme und Illusionen von der Liebe, welche oft zu Enttäuschungen, zu Frust und tiefem Seelenleid führen kann. Warum also verlieben wir uns? Warum machen wir immer wieder denselben Unsinn und nennen es dann Liebe? Und warum verdammt noch mal, essen wir nach einer Trennung immer so viel Pizza? Mach dich bereit für eine unterhaltsame, bissige und schonungslose Analyse der großen Illusion Liebe. Lass dich inspirieren, deine Beziehungen zu heilen und Liebe neu zu entfachen. Denn wahre Liebe sollte niemals in Leid enden. Carlo Luciano Weichert

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Seitenzahl: 221

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Wichtig:

Die geschilderten Fallbeispiele, Namen und Inhalte sind entsprechend meiner schriftstellerischen Freiheit frei erfunden oder stark verändert.

Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und deren Lebenssituationen sind rein zufällig.

Inhaltsverzeichnis:

Mut für die ganz große Liebe

Teil 1: Begegnung auf dem Jakobsweg: Was ist Liebe?

Teil 2: Wer möchte nicht gern ewig verliebt sein?

Teil 3: Die Angst vor der Liebe

Teil 4: Sich der Liebe öffnen

Teil 5: Die Frau von heute

Teil 6: Der Mann von heute und sein Handwerkskasten

Teil 7: Die Macht der Medien

Teil 8: Liebe heute - nur noch über Dating Apps?

Teil 9: Der perfekte Wunschpartner

Teil 10: Wenn der Körper spricht

Teil 11: Die Märchen von der ganz großen Liebe

Teil 12: Liebe ist selten romantisch

Teil 13: Fremdgehen und der Schmerz des Erwachens

Teil 14: Scheidung: Wenn aus Liebe Hass wird

Teil 15: Alkohol – Der Feind der großen Liebe

Teil 16: Wenn Eifersucht die Beziehung vergiftet

Teil 17: 60 + Die letzte Chance für die große Liebe?

Teil 18: Die Krux mit der großen Liebe

Schlussgedanken

Biografie des Autors

Bücherverzeichnis

Was dieses Buch möchte:

Dies ist kein „wissenschaftliches“ Buch, Sachbuch oder Ratgeber, wobei insbesondere die sogenannte Psychologie bei der Betrachtung des Verliebtseins, der Liebe selbst, von Seelenschmerz und Seelenleid hier nicht zu kurz kommen wird. Sachbuch…sicher, aber

Ratgeber? Das kommt darauf an, was Sie lieber Leser, aus diesem Buch für sich herauslesen und mitnehmen möchten.

Selbsterfahrungsbuch? Unbedingt!

Ich beschreibe hier das Phänomen der sogenannten Liebe aus gut 30-jähriger psychotherapeutischer Praxiserfahrung, aus vielen Beobachtungen und psychotherapeutischen Gesprächen mit Menschen, die an Liebeskummer oder wegen einer gescheiterten Liebe / Ehe leiden.

Da ich Märchen liebe, finden wir auch in diesem Buch Märchen und Geschichten, welche sehr viel mit Liebe zu tun haben.

So kompliziert wie die Liebe selbst, so ist dieses Buch ein Versuch, Sie anhand vieler Praxisbeispiele, Märchenerzählungen und psychologischer Erklärungen durch die Hintergründe und Probleme der Liebe zu führen, welche verliebte Menschen mit sich selbst haben und welches Leid und Chaos oft eine gescheiterte Liebe in ihren Seelen anrichten können…

Und trotzdem:

Dieses Buch soll Mut machen, Mut für die ganz große Liebe.

Verliebtsein, ja klar! Aber echte Liebe?

Verliebtsein ist wie Coca-Cola. Süß, berauschend und voller Zutaten, die man besser nicht zu genau hinterfragt.

Seit Jahrhunderten wird uns eingeredet, dass irgendwo da draußen die eine Person auf uns wartet, die unser Leben vervollständigt. Seelenverwandtschaft, ewige Leidenschaft und Happy End, so erzeugen heute kitschige Hollywood - Filme Träume von ewiger Liebe voller Romantik.

Doch was wäre, wenn das alles nur eine von Hollywood clever inszenierte Kampagne wäre, die uns eintrichtern möchte: "Finde deine große Liebe – und du wirst ewig glücklich sein?“

Dieses Buch ist eine Einladung, sich einmal Gedanken über die Liebe zu machen, aber insbesondere über die Probleme und Illusionen von der Liebe, welche oft zu Enttäuschungen, zu Frust und Seelenleid führt.

Warum also verlieben wir uns? Warum machen wir immer wieder denselben Unsinn – und nennen es dann Liebe? Und warum verdammt noch mal essen wir nach einer Trennung immer so viel Pizza?

Mach Dich bereit für eine unterhaltsame, bissige und schonungslose Analyse - der großen Illusion Liebe. Lass Dich inspirieren, Deine Beziehungen zu heilen und Liebe neu zu entfachen.

Denn wahre Liebe sollte niemals in Leid enden.

… und nun wünsche ich Ihnen / Euch viel nachdenkliche Freude beim Lesen und … viele neue Erkenntnisse, vielleicht auch ein tieferes Verständnis über sich selbst und die Liebe.

Ihr / Euer

Carlo Luciano Weichert

Heilpraktiker, Gesprächs-, Familien- u. Hypnosetherapeut

La Palma, im August 2025

Hallo… Hier bin ICH:

der schlafende, zeitweise auch feuerspeiende Drache namens Liebe…

der den Schatz, das Leben, die Jungfräulichkeit oder die Ehre meines Besitzers verteidigen möchte, soll, muss.

Aber meist, meist bin ich ganz lieb…

Vorwort: Die verzerrte Liebe im Mittelalter

Bevor wir uns in die Tiefen der Liebe stürzen, sollten wir einen Blick auf unsere dunkle und komplexe Geschichte werfen, welche die Wahrnehmung von Liebe im Mittelalter geprägt hat.

Eine Zeit, in der die sogenannte "Liebe" oft im Schatten von religiöser Moral, Sündenbegiffen und versteckter Sexualität stand.

Im Mittelalter waren Liebe und der Sündenbegriff ein Werkzeug der Kontrolle und Unterdrückung. Die katholische Kirche, mit ihrer strengen Moral und ihren Dogmen, formte das Bild von Liebe als etwas Göttlich Reinliches, aber für die Menschen als etwas Verbotenes, Schmutziges und Sündhaftes.

Die Sexualität wurde zum Tabuthema, verschwiegen, versteckt, ja sogar verteufelt – selbst in den ehrwürdigen Mauern der Klöster, wo Mönche und Nonnen zwischen Askese und verbotenen Begierden hin- und hergerissen waren.

Die Angst vor Sünde und die Angst vor der Hölle führten zu einer Verlogenheit, die sich in der Gesellschaft und im Glauben manifestierte.

Die Inquisition und die Hexenverfolgungen sind nur die extremsten Auswüchse dieser Verlogenheit, bei der Liebe und Sexualität zu verdächtigen und gefährlichen Kräften erklärt wurden.

Dieses Kapitel der Geschichte zeigt, wie die wahre Natur der Liebe – frei, ehrlich und ungezähmt – durch die Fesseln von Moral und Macht zerstört wurde. Es ist eine Erinnerung daran, wie viel von unserer heutigen Sicht auf Liebe und Freiheit aus den Schatten dieser dunklen Zeiten stammt.

Die Welt nach dem 2. Weltkrieg:

Der Zweite Weltkrieg hat nicht nur unsere Städte zerstört, sondern auch die Seelen unserer Mütter und Großmütter, die mit ihren Kindern im Bombenkrieg verbrannten und unsere Väter und Großväter, die als Soldaten von Bomben und Granaten zerrissen wurden und/oder zutiefst körperlich oder seelisch verwundet wurden – und zwar nachhaltig.

Diese kamen oft schwer unterernährt, krank, zum Krüppel zerschossen, nach 10 Jahren sibirischer Gefangenschaft als seelische Krüppel gebrochen aus diesem Elend zurück.

Sie wollten nichts mehr hören und sehen und alles vergessen und nie mehr darüber reden, was sie alles an Scheußlichkeiten im Krieg erleben mussten.

Sie wollten nur noch schweigen (und alles verbissen in sich hineinfressen), schuften und Wiederaufbau leisten.

Frauen mussten plötzlich Rollen übernehmen, für die sie weder geschaffen, erzogen noch innerlich bereit waren, (z.B. die Generation der sog. Trümmerfrauen – ist heute völlig vergessen!).

Auf diesem Hintergrund von 55 Millionen Kriegstoten und 6 Millionen vergaster Juden, zerschossen, zerstört und kriegsverletzt, Verlust von Heimat und Besitz, Tote in den Familien, Brüder, Schwestern, Ehepartner und Kinder…

wurden in den Seelen unserer Großeltern und Eltern massive Ängste und schreckliche Schuldgefühle in ihrem Unterbewusstsein geprägt mit den Folgen:

Krankheiten, Ängste, Traumata, Enge, Schweigen, Scham und Schmerz sowie tiefem Misstrauen und Kontrolle…die bis heute anhalten… (und das alles ist erst 80 Jahre her).

Das Problem:

All diese Dinge und die vielen schrecklichen Ängste, die damals entstanden, wirken immer noch - bis heute - weiter und diese sind in unserem eigenen Unterbewusstsein gespeichert.

***

Nach dem Krieg:

Wie schön wäre nun Liebe als Ausgleich gewesen, aber diese unsichtbaren Ängste zwischen Mann und Frau säen - auch heute noch - Misstrauen, Vorsicht, Vorurteile.

So entstanden Generationen von Frauen und Männern, die - auch heute noch - tief in ihrem Unterbewusstsein - unbewusst Ängste und Misstrauen vor dem anderen Geschlecht tragen, welche das Nähe- Beziehungs- und Liebesverhalten immer wieder beeinflussen…

Dinge, die das Liebeserleben nicht unbedingt leichter machen…

Wenn, ja wenn da nur nicht immer diese Verliebtheit und der tolle Sex wären…

in denen sich (jedenfalls erst einmal) alle Ängste und Probleme auflösen.

Teil 1Begegnung auf dem Jakobsweg:Was ist Liebe?

Teil 1: Begegnung auf dem Jakobsweg: Was ist Liebe?

Auf ihrer Pilgerreise nach Santiago de Compostela treffen sich an einem Vormittag in einer Bar die Dipl. Psychologin Susanna aus der Schweiz und der Flugzeug - Ingenieur Andreas aus München.

Und weil Andreas mit seinen 36 Jahren immer noch Single ist und das Thema Liebe in seinem Kopf ständig arbeitet, fragte er nun Susanna: „Sag einmal, Du bist doch Psychologin. Kannst Du mir sagen was Liebe ist?“

Susanna blieb plötzlich stehen und schaute Andreas überrascht an. „Weißt Du was“, sagte sie. „Genau darüber habe ich meine Diplomarbeit geschrieben. Also klar kann ich Dir viel über die Liebe erzählen. Ich habe sehr viele Interviews dazu gemacht. Ich habe festgestellt, dass, wenn Du den Leuten zuhörst, ist es verrückt, was viele unter Liebe verstehen oder besser, nicht verstehen.

Weißt Du, ich hatte den Eindruck, dass sich ganz viele Menschen noch nie Gedanken über sich selbst und ihr Verständnis von Liebe gemacht haben, aber diese – mit vielen „schrägen“ Vorstellungen - ständig von der großen Liebe reden und diese suchen.

Für viele der Menschen, die ich interviewt habe, war Liebe so eine Mischung aus Zuneigung, Händchenhalten, Küssen und Bettgeschichten, weil sie es ja auch so in Filmen, Fernsehen und Internet jeden Abend vorgesetzt bekommen.

Aber Liebe ist noch viel, viel mehr. Es gibt unzählige Gedichte, Bücher und Artikel und heute wissenschaftliche Gehirn- und Hormonuntersuchungen zu dem unerschöpflichen Thema: Verliebtsein, Zärtlichkeit, Sehnsucht und Liebe.

Auch möchte ich jetzt nicht von Religionen oder von göttlicher oder spiritueller Liebe sprechen, denn das geht in eine ganz andere Richtung, als das, was uns Filme, Funk, Fernsehen, Internet, Videos, aber insbesondere Pornos vorsetzen.

Liebe ist für mich die Urkraft, die Schöpferkraft unseres Lebens. Liebe ist die stärkste Energiequelle für ein glückliches und sinnerfülltes Leben, die tief aus unserem Herzen kommt. Liebe ist der Ursprung unseres höchsten Glücks.

Liebe ist für mich die stärkste Form der Zuneigung zum Partner / zur Partnerin. Diese Zuneigung ist geprägt von innigen Gefühlen, von tiefer Verbundenheit, von Sympathie und Wertschätzung, aber insbesondere von bedingungslosem Vertrauen.

Liebe ist also viel mehr als nur Zärtlichkeit, Leidenschaft und Sexualität.“

(Liebe ist also viel mehr als nur knutschen, vögeln, Pizza-essen… Carlo)

Andreas dachte lange darüber nach. „Ja“, sagte er. „Aber wo kommen denn diese tiefen Gefühle her, welche ich als Mann so ganz plötzlich für eine Frau empfinde, welche mich oft mit großer Sehnsucht zu ihr ziehen, diese Gefühle, sie im Arm zu halten, mit ihr zu schmusen, sie zu küssen, ja auch mit ihr schlafen zu wollen?

Das ist doch Liebe… oder?“

„Ja, natürlich gehört das AUCH zu dem großen Kreis der Liebe“, sagte Susanna.

„Aber wonach Du fragst, das ist nur ein kleiner Teil der Liebe.

Du fragst nämlich nach Éros, wie es früher die Griechen nannten nach der sinnlich - erotischen Liebe, nach dem Begehren, nach der Leidenschaft eines Menschen, auf den sich meine Gefühle richten…

so wie es uns in allen Filmen, im Fernsehen, im Internet und in den Videos, insbesondere in Pornos gezeigt wird, an denen sich heutzutage meist junge Menschen orientieren…, und die so eine völlig falsche Vorstellung und Orientierung von Liebe und guter Partnerschaft bekommen.

Aber - hinter allem was uns so als die große Liebe vorgespielt wird, was wir nun Liebe nennen, und diese Liebe sofort mit Sexualität verbinden, steckt – insbesondere in jungen Jahren - der Trick der Natur, denn schlussendlich sind wir Menschen „auch nur“ weiterentwickelte Affentiere.

Liebe? Klar! Aber hier geht es um Fortpflanzung, um nichts als Fortpflanzung.

Betrachte einmal Hirsche in der sogenannten Brunftzeit, wie die um die Weibchen und um ihren Harem kämpfen.

Also hinter der sogenannten Liebe, steht der Trieb unserer Natur und der heißt Fortpflanzung, nichts als Fortpflanzung.

Dieses Trieb- Fortpflanzungs- Prinzip tragen natürlich auch wir Menschen in uns.

Das beginnt mit der Pubertät, wo die Hormone im Gehirn des oder der Jugendlichen so langsam erwachen und immer lebendiger werden. Da wächst der Busen und der Hoden, auch das Gefühl sich gern selbst zu berühren, Selbstbefriedigung zu machen und sich mit dem/der Partner(in) geschlechtlich zu vereinigen… alles nach dem uralten Trick der Natur… und alles wird von einem Hormoncocktail aus unserem Gehirn gesteuert.“

Opfer meiner Hormone?

„Das ist ja interessant“ dachte Andreas, in dem sofort der Ingenieur erwachte. „Das heißt also, immer wenn ich verliebt bin oder jemanden liebe, dann bin das nicht ich, sondern das machen dann meine Hormone für mich?

Und da ich ständig irgendwelchen Frauen begegne, suchen meine Hormone auch aus, bei welcher Frau diese plötzlich gezündet werden und bei welcher nicht? Ich habe da also gar nichts mitzureden? Meine Hormone machen das einfach für mich und sie steuern auch mich und meine Gefühle?“

„Stimmt ganz genau“, sagte Susanna.

„Wenn Du nämlich heute die moderne Gehirnforschung anschaust, dann ist das, was in unserem Gehirn passiert noch viel komplizierter, aber das Trieb- und Hormon- Steuerungsprinzip stimmt – wissenschaftlich gesehen – so ganz genau.

Das was wir Liebe nennen, das ist also in Wirklichkeit ein Hormoncocktail aus unserem Gehirn, der unsere Gefühle, unser Verhalten und unseren Körper steuert. So ist nun einmal die Liebe…“, sagte Susanna „und das funktioniert so bis ins hohe Alter.“

„Irre,“ dachte Andreas, „einfach irre,“… und während sie so schweigend nebeneinander herwanderten hatte er nun viel zum Nachdenken. „Unglaublich“, dachte er immer wieder. „Ich finde das ungeheuerlich. Ich werde von einem Hormoncocktail aus meinem Gehirn gesteuert!“

Am Nachmittag erreichten sie ihre letzte Station für heute.

Es begann - wie jeden Tag - wieder der typische Rhythmus: Rucksack auspacken, das Bett übernehmen, duschen, umziehen, Wanderkleidung und Unterwäsche waschen und diese zum Trocknen aufhängen.

Dann Stadtbesichtigung, Kaffeetrinken, einiges essen, plaudern, für heute Abend oder Morgen einkaufen gehen usw.

Abends saßen sie dann in bunter internationaler Runde in einer Bar zum gemeinsamen Pilgermenü.

Nachdem alle gegessen hatten erhob sich Andreas und plötzlich wurde es still. „Da wir ja hier alle auf dem Jakobsweg sind, glaube ich, dass ich diese Frage an Euch stellen darf. Ich suche nämlich nach Antworten: Was ist für Euch Liebe?“

Reaktion: verblüffte Stille. Übersetzung in andere Sprachen… love? l‘amour? amore? el amor?... und dann kamen erst zögernd und immer mehr Antworten… Diskussionen entfachten sich…

Susanna schmunzelte in sich hinein und meinte zu Andreas:. „So habe ich das auch immer bei meinen Interviews erlebt.

Der Extrakt aller Antworten war:

Liebe, das sei das große Gefühl, dass plötzlich, kurzzeitig oder für immer für einen/eine Partner (in) oder für einen anderen Menschen z.B. für ein Kind da sei… und das habe natürlich auch etwas mit Bettgeschichten zu tun.

Liebe kann oft einseitig sein. Liebe kann man nicht festhalten. Die ganze Welt besinge und glorifiziere die Liebe und vergesse das tiefe Leid, was oft dadurch oder daraus entsteht, usw.

Aber es gäbe ja auch die spirituelle Liebe…

Jesus sagt: „Liebe Deinen Nächsten - wie Dich selbst“.

Die Kirche sagt: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dafür hingab.“

Warum er das wissen wolle wurde Andreas gefragt. „Na ja“…antwortete er… „ich habe gelesen, der Jakobsweg sei ein Liebesweg, denn Gott hat die Menschen - also uns - hierhergeführt, damit wir hier für unser Leben spirituelle Erfahrungen machen können…

und das ist doch ein Ausdruck SEINER Liebe, nicht wahr“, was nachdenklich aufgenommen wurde.

Susanna schaute Andreas ganz merkwürdig an.

„Sag einmal“, fragte sie, „wo hast Du denn das nun her. So kenne ich Dich ja gar nicht, so spirituell.“ Andreas zuckte mit den Schultern. „Das war eben plötzlich da“, antwortete er.

Pünktlich um 22.00 Uhr lagen alle in ihren Betten… und jeder dachte nun auf seine Weise über die Liebe nach und über die Erfahrungen, welche er / sie damit gemacht hatte.

Am nächsten Morgen nahm Susanna Andreas Hand in ihre Hand, hielt diese längere Zeit, schaute ihm in die Augen und sagte: „Weißt Du, dass ich mich bei Dir wohlfühle?“ …was Andreas mächtig irritierte.

Und da sie seine Verlegenheit bemerkte, stand sie auf, nahm ihren Rucksack und ging schweigend los… und Andreas grübelnd neben ihr her.

In der Herberge in Logroño bekamen sie ein Stockbett ziemlich hinten in einer Ecke. Andreas schaute sich noch einmal Susannas Blasen an den Füßen an und er begann vorsichtig Susannas Füße und Beine zu massieren, weil sie über Schmerzen klagte. Susanna lag mit geschlossenen Augen da und sie genoss sichtlich die Massage oder die Streicheleinheiten.

Na klar, Andreas war ein Mann… und so rutschten seine Hände beim Massieren langsam immer höher. Plötzlich öffnete Susanna ihre Augen und sagte: „Andreas, ich habe Dich in den letzten Tagen gut kennen lernen können. Für mich bist Du ein lieber, sanfter und einfühlsamer Mann.“

„Und deshalb“, so fuhr Susanna fort, „wenn Du damit einverstanden bist, würde ich gern diese Herberge mit den vielen Menschen hier wieder verlassen und mir mit Dir heute gern ein Zimmer nehmen und mit Dir zusammen dort diese Nacht verbringen.“

Andreas schaute sie überrascht an. „Ja, warum nicht?“, dachte er und er sagte spontan ja.

Bald hatten sie eine kleine Privatpension gefunden. Dann waren sie in einem schönen Zimmer. Beide gingen zum Duschen ins Bad, nur dieses Mal gemeinsam. Für Andreas war es unbeschreiblich schön, diese tolle Frau unter der Dusche nackend in seinen Armen zu halten, sich gegenseitig zu waschen und mit ihr zu schmusen. Susanna genoss es Andreas zu streicheln und gestreichelt zu werden und zu spüren, wie sein Glied in ihrer Hand zum Leben erwachte… und sie sagte ihm, dass sie ihn nun „im Adamskostüm in sich“ spüren wollte.

Dann legten sie sich ins Bett. Er spürte deutlich ihren nackten Körper neben sich, was ihn sehr erregte. Er streichelte sie und küsste ihre schönen vollen Brüste. Susanna legte sich auf den Rücken und zog Andreas auf sich. Sie umklammerte seinen Körper mit ihren Füßen und sie ließ sein Glied tief in sich hineingleiten. Dann begann sie sich langsam zu bewegen, was Andreas, der aufgrund dieser besonderen Stellung nun sehr tief in ihr war, ungeheuer erregend und gefühlsstark fand.

Irgendwann begann Susanna immer schneller und lauter zu atmen und bald löste sich ihre ganze Spannung mit einem lauten „Ahhh“, in einem wunderschönen Orgasmus auf. Gleichzeitig ließ Andreas viele Millionen seiner vitalen „Sperma-Männchen“ wie selbstverständlich von seinem Körper in ihre wunderbar warme und feuchte Vaginal-Höhle hinüberlaufen… worauf Susanna sehr gespannt gewartet hatte und was für sie ganz wichtig war, genau das zu erspüren… (Geheimnis: denn eigentlich ist Susanna nur diesen Jakobsweg gegangen, weil sie hier einen tollen Mann suchte, der sie zur Mutter machen sollte)… und nachdem nun ihr Vaginalkanal so richtig schön voll von Andreas Sperma war, ist sie selig und zufrieden eingeschlafen.

…und ihrer Bestimmung gemäß, machten sich nun Millionen von Andreas Sperma-Männchen auf die Wanderschaft in Richtung von Susannas Gebärmutter, in der Hoffnung, hier ein befruchtungsfähiges Ei vorzufinden, das aber nur einer der vielen Millionen Sperma-Männchen erobern, sich mit ihm vereinigen und mit diesem zusammen neues Leben erzeugen konnte.

Andreas wurde wieder wach, als er spürte, dass Susanna ihn wieder wach schmuste. Draußen war es inzwischen dunkel.

Dieses Mal legte sie sich auf Andreas, legte ihre Beine neben seine Beine und ihren Kopf auf seine Brust… und so blieb sie ganz ruhig liegen. Sie genoss seine Wärme, seine Energie und seine Hände, die ganz sanft ihren Rücken streichelten.

Natürlich bemerkte sie seinen erigierten Penis, der immer ganz leicht an ihrer Vagina hin und her strich… und da sie schon wieder sehr erregt war, glitt dieser bei einer leichten Beckenbewegung tief in sie hinein… und ein großes Glücksgefühl durchströmte wieder ihren ganzen Körper.

„Ja“, sagte alles in ihr, „so, nur so! hätte ich mir das immer von den anderen Partnern gewünscht. So sanft, so einfühlsam, so erfüllend und so voll von Liebesenergie“… wobei sie wieder ganz sanft begann ihr Becken hin und her zu bewegen und sie spürte, wie der Penis von Andreas immer in ihr hin und her glitt. Welch eine Wonne an Gefühlen.

Nach einiger Zeit begann Susanna wieder schneller und lauter zu atmen und mit einem alleserlösenden und lauten „Ahhh“, löste sich wieder ihre ganze Spannung in einem wunderschönen Orgasmus auf.

Andreas brauchte noch ein- zwei tiefe Stöße und dann ließ er wieder viele Millionen seiner „Sperma-Männchen“ von seinem Körper in ihre wunderbar warme und feuchte Vaginal-Höhle hinüberfließen, was Susanna – aus besagten Gründen - wieder sehr wichtig war, genau das zu spüren.

Dann lagen sie beide mit geschlossenen Augen ganz still nebeneinander da. Andreas streichelte vorsichtig Susannas Rücken und ihre schönen langen Haare, was sie sehr genoss… und bald waren beide wieder eingeschlafen.

In der Früh, kaum dass es dämmerte, Andreas war noch so im Halbschlaf, wurde er wieder wach, weil Susanna die Bettdecke zurückgeschlagen hatte und sie etwas tat, was er sehr liebte. Sie hatte seinen Penis in ihrer weichen Hand und massierte diesen, bis er wieder groß und fest war. Dann legte sie sich mit ihrem Rücken neben Andreas und schob sich sein Glied in ihre aufnahmebereite Vagina. Sie bewegte sich wieder ganz sanft hin und her und sie genoss es, dass Andreas etwas stärker in sie hineinstieß, bis… na ja… wir kennen das ja inzwischen.

Danach lagen beide noch lange, ganz entspannt Arm in Arm und sie genossen ihre wunderbaren Energien und die vielen schönen Bilder und Gefühle, die jeder noch von dieser besonderen Nacht in sich trug. Andreas fühlte sich den ganzen Vormittag über wie “ferngesteuert“. Immer wieder meldeten sich in ihm die Gefühle und Bilder der letzten Nacht… aber auch dieser seltsame Gedanke, dass alles was bisher mit ihnen beiden an tollen Gefühlen passiert ist, von Hormonen aus seinem Gehirn gesteuert sein soll.

Für ihn war Susanna mit ihrer Lust am Sex schon ein bisschen animalisch. Sie kam ihm direkt ausgehungert vor. Für ihn war sie so eine Art Urweib, sexuelle Lust, vermischt mit einem großen Gefühl von Innigkeit, Harmonie, Geborgenheit.

Natürlich hatte Andreas schon so einige kleinere und größere Affären und One - Night - Stands hinter sich. Ja, das war ähnlich wie diese Nacht mit Susanna, nur nicht so oft und so intensiv. Aber darüber hatte er sich nie Gedanken gemacht. Das war eben einfach so.

„War das jetzt, ist das Liebe?“, fragte er sich… „oder war das eher die Auswirkung meines - durch diese besondere Nacht aktivierten - Hormoncocktails?“. Ja/nein, das mit Susanna, das war für ihn als Mann einfach eine tolle Nacht.

Gewissenskonflikt

Und Susanna, die er als eher lästige Plaudertasche kennen gelernt hatte, ging nun still und in sich gekehrt neben ihm her. Sie schaute ihn öfter von der Seite an, nahm hie und da seine Hand…

Was Andreas nicht wusste: Tief in ihr tobte jetzt ein gewaltiger Gefühls- und Gewissenskonflikt.

Noch nie hatte Susanna einen Mann wie Andreas kennen gelernt. Natürlich hatte auch Susanna schon so einige kleinere und größere Affären und One - Night - Stands hinter sich. Aber das war immer ganz anders. Klar wurde da auch geküsst, gestreichelt und… na ja! Aber da war hinterher nie dieses tiefe Gefühl für den Mann da, wie jetzt zu Andreas.

Und weil sie nach diesen Partnerschaften und Affären immer frustriert war und noch nie den richtigen Mann gefunden hatte, sie sich von Männern immer “gebraucht“ empfunden hatte, die “nur ihren Spaß“ mit ihrem Unterleib haben wollten, wandte sie sich eines Tages dem Werben ihrer französischen Freundin Yvonne zu.

Hier erlebte sie endlich was sie immer gesucht hatte: tiefe Liebe und Zuneigung… Und so lebte sie seit einigen Jahren mit Yvonne in einer Liebes- und eheähnlichen Beziehung zusammen, und ihr gemeinsamer großer Wunsch war es, Mütter zu werden und gemeinsam ein/zwei Kinder zu haben.

Sie hatten seither viele Versuche unternommen, sie wollten sogar schon adoptieren, was aber an den Behörden gescheitert war.

Bisher hatten die beiden Frauen Männer aus ihrer Beziehung immer ausgeschlossen. Ja, künstliche Befruchtung wäre vielleicht auch eine Option gewesen. Aber nach einer Beratung bei einer Gynäkologin, die erst einmal eine langzeitige Hormontherapie vorschalten wollte, kamen sie auf eine völlig neue Idee:

Sie beschlossen getrennt in den Urlaub zu fahren und - so sich die Möglichkeit ergeben sollte - einige Male mit Männern zu schlafen, die sie sich als Vater für ihr Kind vorstellen konnten, um hoffentlich schwanger aus diesem Urlaub wieder zurückzukommen, sodass jede der Frauen bald ein Kind erwarten würde. Susanna beschloss den Jakobsweg zu gehen, der schon lange auf ihrer Wunschliste stand, während Yvonne, als echte Französin, ans Meer wollte. Susanna war davon überzeugt, dass ihr Engel oder der Heilige Santiago ihr ihren sehnlichsten Wunsch erfüllten und sie mit einem tollen Mann zusammenführen würde.

Und die spirituelle Welt erhörte ihren Wunsch. Susanna hatte das Gefühl, dass ihr Andreas gesendet worden ist. Nur da war noch mehr: Andreas war nicht nur der Traummann für sie, den sie immer gesucht hatte… nein, viel belastender für ihre Seele war, nach dieser Nacht hatte sie sich in Andreas verliebt.

Und dass, das hätte nie passieren dürfen.

Tief in Susanna tobte jetzt ein gewaltiger Gefühls- und Gewissenskonflikt, der besagte: Seit ich diesem Andreas begegnet bin, ist plötzlich alles anders. Ich liebe diesen Mann.

…und sie dachte an Yvonne und ihr gegenseitiges Treuegelöbnis im letzten Jahr, welches sie sich in einer Kirche gegeben hatten. Nur was sollte sie tun? Ihre Gefühle zu Andreas waren da… jetzt! Und diese waren echt und stark.

Es zog sie gerade zu ihm hin… und Yvonne war weit weg.

Wie sagt der alte und weise Spruch:

Nichts ist uns unbekannter, unberechenbarer und mächtiger als unsere Gefühle

Gefühle wollen sich erfüllen

Was war jetzt das? Dass, was schon Millionen von Menschen vor ihr erlebt… und nicht verstanden haben.

Da ist man verheiratet, hat dem/der anderen ewige Liebe und Treue gelobt… und plötzlich steht man in hellen Flammen vor einem anderen Mann - vor einer anderen Frau…

Und es zieht einen mit der Macht aller Gefühle zu dem/der Anderen hin und man möchte, nein man muss! den/die Andere umfassen, küssen, streicheln, mit ihm oder ihr schlafen… und diesen ganzen Berg der neuen und süßen Gefühle auskosten und durchleben…

Das ist wie ein Zwang!

Auch wenn danach das Erwachen der Schuldgefühle und das Zusammenbrechen der eigenen Partnerschaft erfolgt.

Susanna fühlte sich diesem Zwang hilflos ausgeliefert. Diese Gefühle hier waren stärker, viel stärker als jede Vernunft und sie wollten ausgelebt werden… koste es was es wolle.

Es zog sie wie ein Magnet zu Andreas. Sie wollte schmusen, küssen und geküsst werden, ihren nackten Busen auf seiner nackten Haut und seinen Penis tief, prall und völlig ausgefüllt in sich spüren…. Was daraus werden sollte, das war ihr im Moment völlig egal. Ihre Gefühle wollten sich erfüllen…

Dass durch ein solches Dreiecksverhältnis viele Ehen in die Brüche gehen… unerklärbar warum und auf welchem Hintergrund… nun, das erleben wir ja täglich.

Wie erklärt man das?

Zufall? Fügung? Bestimmung? Sexuelle Anziehung? Hormone?

Aber eines ist klar: Niemand “geht fremd“, nur weil Fremdgehen so schön ist. Da stecken auch immer Frust oder Bedürfnisse dahinter, die man dort, wo man sie erwarten würde, nicht erfüllt bekommt.

Also, wie gesagt:

In Susanna tobte jetzt ein gewaltiger Gefühls- und Gewissenskonflikt, der besagte: Seit ich diesem Andreas begegnet bin, ist plötzlich alles anders. Ich liebe diesen Mann… und das war nicht vorgesehen.

„Ja“, so dachte sie, „ich gebe das ja zu. Ich bin (mit Wissen meiner Frau) auf diesen Jakobsweg gegangen, um mir hier vielleicht einen Mann zu suchen, der mir hilft Mutter zu werden… und Yvonne, die macht in Frankreich das gleiche.

Ich wollte eigentlich von Andreas „nur“ sein Sperma in mir haben, um Mutter zu werden…