Ein besonderes Weihnachtsgeschenk - Sissi Kaipurgay - E-Book

Ein besonderes Weihnachtsgeschenk E-Book

Sissi Kaipurgay

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Beschreibung

Damian erwacht ohne Gedächtnis. Er erinnert sich an viele Dinge, doch alles, was ihn betrifft, befindet sich hinter einer undurchdringlichen Wand. Selbst sein Name ist ihm fremd. Sollte er nicht wenigstens seine Eltern erkennen oder etwas für sie fühlen? Während Weihnachten immer näher rückt, findet sich ein Puzzlestein seines Lebens ein, mit dem er niemals gerechnet hätte.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ein besonderes Weihnachtsgeschenk

Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig. Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Covermodels aus. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.

Texte: Sissi Kaipurgay/Kaiserlos

Korrekturen: Aschure, Dankeschön!

Fotos/Bilder: Depositphotos, shutterstock

Kontakt:https://www.sissikaipurgay.de/

Sissi Kaiserlos/Kaipurgay

c/o Autorenservice Karin Rogmann

Kohlmeisenstieg 19

22399 Hamburg

Ein besonderes Weihnachtsgeschenk

Damian erwacht ohne Gedächtnis. Er erinnert sich an viele Dinge, doch alles, was ihn betrifft, befindet sich hinter einer undurchdringlichen Wand. Selbst sein Name ist ihm fremd. Sollte er nicht wenigstens seine Eltern erkennen oder etwas für sie fühlen?

Während Weihnachten immer näher rückt, findet sich ein Puzzlestein seines Lebens ein, mit dem er niemals gerechnet hätte.

1.

Damian kniff die Augen zu und versuchte, nicht mehr zu grübeln. Davon bekam er Kopfschmerzen. Der große, dunkle Fleck in seinem Schädel jagte ihm Angst ein. Leider wurde er vom Nachdenken nicht heller. Trotzdem war es wie ein Zwang, es immer wieder zu probieren.

Vorhin hatte eine Dame, ungefähr sechzig und stark geschminkt, an seinem Bett gesessen und ihm erzählt, sie wäre seine Mutter. Wieso erkannte er seine eigene Mutter nicht? Er hatte nicht mal einen Funken Zuneigung gespürt. Auch der Mann, der hinter ihr stand, angeblich sein Vater, war ihm total fremd gewesen.

Alles war fremd und neu. Sogar sein Name. Eine Schwester hatte ihm gesagt, dass er Damian Schmidt hieß und neunundzwanzig war. Zu beidem fand er keinen Bezug. Auch erinnerte er sich nicht daran, mit dem Fahrrad verunfallt zu sein.

Die Schwester behauptete, er hätte eine Woche im Koma gelegen. Sein linker Unterarm war gebrochen, die Hand geprellt und ein Fußgelenk verstaucht. Am schlimmsten hatte es seinen Kopf getroffen. Hätte er beim Fahrradfahren einen Helm getragen, wäre er weitaus besser dran gewesen.

Man hatte ihn zahlreicher Tests unterworfen. Er wusste den Namen des amtierenden Bundeskanzlers und auch, dass der Typ denkbar ungeeignet für den Posten war. Er konnte das große Einmaleins und den Text des Liedes Alle meinen Entchen aufsagen. Der Arzt hatte ihm verraten, dass er Versicherungsangestellter in der Abteilung Schadensabwicklung war und – mit einem Augenzwinkern - gefragt, ob er Bernd Stromberg kennen würde. In der Tat kannte er diesen Namen. Wieso den, aber seinen eigenen nicht?

Der Doktor meinte, er sollte sich entspannen, dann würde sein Gedächtnis von allein zurückkommen. „99,9 Prozent aller Amnesie-Patienten erholen sich innerhalb weniger Wochen“, hatte er gesagt. „Ihr Gehirn ist durchgeschüttelt worden und braucht nun ein bisschen Zeit, um sich wieder zu sortieren.“

Na, super! Und was sollte er so lange, wie sein Hirn am Aufräumen war, tun? Über diesen Gedanken schlief er ein.

Überhaupt schlief er ständig. Das war auch gut so, weil er in den wachen Momenten drohte, in Panik zu verfallen. So musste sich ein Neugeborenes fühlen. Na gut, mit dem Unterschied, dass ein Baby noch nie Serien geguckt oder etwas von Politik gehört hatte.

Eine Woche später setzten seine Eltern durch, dass er nach Hause durfte. Eigentlich sollte er zur Reha, aber sie waren der Meinung, dass sie sich besser als Pflegepersonal um ihn kümmern konnten.

Sie wohnten in Hamburgs Speckgürtel, in einem Haus in Duvenstedt. Als er auf der Rückbank des silbernen Mercedes saß und nach draußen schaute, entdeckte er vereinzelt Schneeflocken, die in Richtung Erde schwebten. Dabei war es doch erst November – hatte man ihm jedenfalls gesagt. Um diese Zeit schneite es in Hamburg nie.

Der Anblick des Gebäudes, in dem er laut ihrer Aussage aufgewachsen war, löste bei ihm nichts aus. Auch das Zimmer, in dem er seine Kindheit verbracht hatte, weckte keine Erinnerungen.

Angeblich hatten sie nur wenig verändert, was er sich schwer vorstellen konnte. An den weißen Wänden hingen zwei bunte Kunstdrucke mit Blumenmotiv, die nicht seinen Geschmack trafen. Das gleiche traf auf die nüchternen Möbel aus hellem Holz zu. Auf dem grauen Teppich sah man noch die Abdrücke, wo sein Bett gestanden hatte. Es war durch ein Krankenhausmodell ausgetauscht worden.

Weiterhin fühlte er sich ständig schlapp. Ihm wurde schwindelig, wenn er sich zu schnell aufrichtete. Aufzustehen klappte und mit einer Krücke, - bitte möglichst den Fuß nicht belasten, hallten ihm die Worte des Doktors im Ohr - schaffte er es bis ins Bad, das nebenan lag. Ein Glück, denn es wäre ihm unsäglich peinlich gewesen seine Eltern um Hilfe zu bitten, um pinkeln zu gehen.

Das Arrangement gefiel ihm nicht sonderlich. An die Klinikumgebung hatte er sich gewöhnt. Hier war alles neu. Hinzukam, dass er den Eindruck hatte, im falschen Film zu sein. So, als ob man ihm eine falsche Identität zugewiesen hätte. Aber vielleicht war das normal bei Amnesie.

Seine Mutter fing an, seine Tasche auszupacken. Er ließ sich auf dem Bett nieder und guckte aus dem Fenster. Es schneite nicht mehr. Der Himmel war grau in grau. Ähnlich fühlte sich sein Inneres an und schon wieder war er müde.

Am nächsten Tag besuchte ihn seine Schwester Annika. Eine hübsche blonde Frau, die ihm von ihrer gemeinsamen Kindheit erzählte. Bei ihm klingelte nichts bei ihren Schilderungen.

„Sag mal, hab ich eigentlich gar keine Freunde?“, erkundigte er sich.

„Wie meinst du das?“

„Wenn ich welche hätte, würden die mich dann nicht besuchen?“ Etwas, worüber er schon in der Klinik nachgedacht hatte. Allerdings war davon auszugehen, dass nur Angehörige die Station, auf der er gelegen hatte, betreten durften.

„Du warst schon immer ein bisschen eigenbrötlerisch“, erwiderte Annika.

„Also habe ich keine?“, hakte er nach.

---ENDE DER LESEPROBE---