Ein dickes Ding - Charlie Reißer - E-Book

Ein dickes Ding E-Book

Charlie Reißer

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Beschreibung

Alice Schwarzer wird es nicht mögen: Ein Buch, das den typischen Großstadttussen den Spiegel vorhält und verunsicherten Männern klarmacht, daß sie nicht alleine sind mit den ewigen Problemen mit der holden Weiblichkeit: Viele Exemplare derselben sind nämlich gar nicht hold, sondern nur nervig. - Woran man sie erkennt - Wie man mit ihnen umgeht - Was man vermeiden sollte Schließlich wollen Sie ja ganz bestimmt nicht eines Tages solche SMS erhalten, wie sie auf dem Buchcover zu sehen sind! Telepolis, das Magazin der Netzkultur aus dem Heise-Verlag, schreibt: Zudem muss man Charlie lassen: Er mag zwar die Ursachen manchmal falsch vermuten, doch mit seinen Schlussfolgerungen liegt er goldrichtig: Wer sich entsprechend seines "Frauenhandbuchs" verhält, dürfte kaum noch Probleme mit Frauen haben, und noch viel weniger ohne. Er vergisst nur, sie als Lösung des "Frauenproblems" anzupreisen, womit sein Werk deutlich positiver wirken würde, wenn auch wesentlich weniger lustig. Ein praktischer Ratgeber, ein Buch einfach zum Ablachen und Frust abbauen - oder die Philosophie des Alltags. Ganz, wie man möchte. Und für Frauen auch lesenswert, falls sie es leid sind, immer wieder auf dieselben Männer "hereinzufallen". Ein Buch aus der Reihe "Das Frauenhandbuch" (www.frauenhandbuch.de)

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Seitenzahl: 161

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhalt

Titel

Was unbedingt gesagt sein soll

Ein Kapitel über die Flaschen

Dicke Luft hier, Johnny!

James, den Wagen bitte!

Rülpsen, furzen, Bier saufen und Sportschau gucken

Frauen und Computer – ein Trauerspiel?

So many men – so little time

Wie wird Frau einen Mann wieder los?

Casanovas sind nicht mehr gefragt

Die gekaufte Frau

Der Single, das unbekannte Wesen

Die ‘sittliche Reife‘

Erfolg bei Frauen – sein Geheimnis...

Die Erwartungen der Männer an die Frauen

Eine sichere Beziehung – gibt es das überhaupt?

Immer das Gleiche, aber davon noch mehr

Das Doppelleben von Frau Maus

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung

Impressum

Charlie Reißer:

Ein dickes Ding

Der Kampf mit dem schönen Geschlecht im Großstadtdschungel

Das Frauenhandbuch – Band I

Für Gaby d.S., meine beste Freundin im Großstadtdschungel

Was unbedingt gesagt sein soll

"Noch so ein Buch mehr im Geschlechterkampf", mag so mancher Leser und so manche Leserin jetzt denken. Gibt es davon nicht schon genug? Männer gegen Frauen, Frauen gegen Männer, Männer (Macho) gegen Männer (Softie) und Frauen (Emanze) gegen Frauen (Heimchen am Herd).

Nun, die Frauen emanzipieren sich. Leider heißt dies aber nur zu oft nicht etwa selbstbewußt und unabhängig zu sein, sondern "schlagt die Männer k.o. – und zwar mit ihren eigenen Waffen".

Und dabei sind die noch die helleren Köpfchen, die sich hierüber wenigstens im Klaren sind. Nur zu viele Frauen machen aber unbedacht den ganzen Schmarrn nach, den ihnen die Männer jahrelang vorgelebt haben – und zwar viel gründlicher und härter, als jene es je taten. Aus falsch verstandener Emanzipation oder schlicht aus Protest. Kaum ein Mann geht zum Beispiel deshalb fremd, um "es der Alten mal zu zeigen". Er sieht halt die Möglichkeit auf ein erotisches Abendteuer und kann oder will nicht nein sagen. Aber Frauen, die fremdgehen, tun dies oft nur, um ihrem Freund eins "reinzuwürgen" nach dem Motto "Hach, das kann ich auch!" Na tolle Leistung! "Um ein Arschloch zu sein, muß man kein Mann sein" – habt ihr Frauen es wirklich nötig, das unter Beweis zu stellen? Das kann doch jeder – und jede. Peinlich ist nur, darauf auch noch stolz zu sein!

Habt ihr (Männer UND Frauen) denn noch immer nicht begriffen, daß man im Krieg der Geschlechter – wie in jedem Krieg – nichts gewinnen, sondern nur verlieren kann? Es geht doch nur zusammen, und nicht gegeneinander! Verschwendet doch nicht eure Energien darauf, euren Mitmenschen das Leben schwer zu machen – DAVON wird das eure bestimmt nicht leichter. Was wir brauchen, sind nicht Ellbogen, sondern Verständnis füreinander und der Wille, dazu beizutragen. Doch ist die heutige Gesellschaft leider nur noch eine Ansammlung kleiner Egoisten. Und unter diesem Aspekt soll die folgende Fallsammlung gesehen werden – nämlich, wie es NICHT geht. Was in diesen Fällen Männer an Frauen zur Raserei bringen kann. Und das sind leider nicht mehr die in vielen Komödien belachten "Liiiiebling, ich hab' nichts anzuziehn" – Rufe vor dem vollen Kleiderschrank oder ähnlich alte Kalauer der Mario-Barth-Fraktion. DIE Zeiten sind vorbei, die heutigen Probleme sind härter.

Natürlich ist dieses Buch recht bissig bis sogar anklagend geschrieben, und das durchaus subjektiv. Etwas anderes wäre auch gar nicht möglich (wer behauptet, daß er über dieses Thema objektiv schreiben kann, macht sich selbst und den anderen was vor!) und was dem Autor gerade im einzelnen aufgestoßen ist, mag andere gar nicht stören oder vielleicht sogar gefallen. Die Beispiele sind auch teilweise recht drastisch, beruhen aber leider alle auf realen, wenn auch nicht immer selbsterlebten Begebenheiten (sonst wäre ich vermutlich nicht mehr des Schreibens fähig) und wurden auch nicht aus Effekthascherei dramatisiert oder "aufpoliert". Und gottseidank sind viele Frauen absolut nicht so wie diese Negativbeispiele. Und leider viele Männer durchaus mindestens genauso schlimm.

Es geht hier auch nicht um eine "Sch... Weiber"-Abrechnung, auch wenn mancher Text zunächst einmal in so einer Stimmung niedergeschrieben wurde, um ihm den nötigen Biß zu verleihen. Denn die Frage, ob nun Frauen oder Männer intelligenter, netter oder was auch immer sind, ist ungefähr genauso blödsinig wie die, ob linke oder rechte Schuhe notwendiger oder bequemer zu tragen sind. Wir brauchen beide. Aber um gleich beim Vergleich zu bleiben: "Wem der Schuh paßt, der soll ihn sich anziehen". Frauen, die sich in den Texten wiedererkennen beziehungsweise von diesen angegriffen fühlen, gönne ich ihren Wutausbruch von ganzem Herzen. Und hoffe, daß sie ein bißchen darüber nachdenken. Und jene, denen "der Schuh nicht paßt", können darüber froh sein und vielleicht leichter verstehen, woher die wachsende Unlust der Männer an den Frauen und damit am ganzen Leben eigentlich kommt. Die Frauen beklagen sich zwar, daß ihre Männer ihnen nicht genügend Aufmerksamkeit widmen und suchen sich deshalb Liebhaber – aber wehe, einer setzt mal wirklich das Privatleben vor die Karriere! Der ist bereits nach kürzester Zeit beides los.

Umgekehrt kann es den Männern nicht schaden, etwas vorgewarnt zu sein, bevor sie diese Erfahrungen selbst machen, dann arten die Begegnungen mit dem anderen Geschlecht im Falle eines Reinfalles nicht gleich in Verzweiflung und Frust aus. Wer offen auf seine Mitmenschen zugeht, riskiert nun mal, daß dies gegen ihn ausgenutzt wird, um ihm eine "reinzuwürgen". Und auch bei bester Menschenkenntnis siegt oft das Gefühl über den Verstand und gerade Menschen, von denen man es nicht erwartet oder denen man aus Mitleid helfen will, verpassen einem gerne einen Tiefschlag, kaum daß es ihnen etwas besser geht. Sich zu verschließen und zu versteinern, ist allerdings der falsche Weg – dann lernt man nur noch die Leute kennen, die einem garantiert nichts Gutes wollen.

Auch wird nur zu oft von beiden Seiten vergessen, daß Beziehungen zwischen Mann und Frau zunächst einmal Beziehungen zwischen Menschen sind. Ist er oder sie nicht gerade der Auslöser des großen "Klick" auf den ersten Blick (der ohnehin völlig überbewertet wird), so kann es immer noch ein sehr interessanter Freund sein. Das ist aber für die meisten dann nicht mehr von Interesse und manche versuchen gar mit den merkwürdigsten Intrigen die betreffende Person zu vergraulen, falls sich plötzlich jemand anders aus ihrem Bekanntenkreis für sie oder ihn interessiert. Frei nach dem Motto "was ich nicht mag, soll auch kein anderer kriegen". Dabei sind fernab jeder Kuppelei gerade solche Begegnungen oft am schönsten, denn sie verlaufen viel unkomplizierter als die zwischen völlig Fremden, die keine Ahnung haben, auf was sie sich da einlassen. Allerdings müssen es natürlich echte Freunde sein, nicht solche, die hinter dem Rücken der Betreffenden plötzlich irgendwelche Räubergeschichten erzählen.

Und noch ein wichtiger Hinweis an die Männer, denen jahrelang eingetrichtert wurde, daß Frauen etwas besonderes sind und der Mann in jeder Situation Kavalier sein muß: Nein! Stellt die Frauen nicht aufs Podest, da gehören sie nicht hin! Es sind ja schließlich Menschen und keine Götter. Ihr wollt doch auch eine Freundin, die euch wirklich liebt und nicht etwa so abgöttisch anhimmelt, daß man eher an eine Geistesstörung als an eine menschliche Empfindung glaubt. Wollt ihr denn eine Frau, die euch mit treudoof-unterwürfigem Dackelblick ihre Zuneigung kundtut? Na eben, und die Frauen wollen das umgekehrt noch viel weniger! (Besonders Veranlagte hier mal außer Acht gelassen).

Allerdings sollte man sich in einer Beziehung schon sagen dürfen, daß man sich mag und nicht beim ersten Zeichen der schwindenden Coolness die Flucht ergreifen. Aber wer im anderen einen Gott sieht, wird irgendwann fürchterlich enttäuscht, wie auch die Frauen vergeblich auf Märchenprinzen auf weißen Vollblutpferden warten. Projiziert nicht Wünsche in eure Mitmenschen, die diese als reale Menschen niemals erfüllen können, denn das kann nur zu Enttäuschung führen. Aber benehmt euch fair und anständig, alles andere fällt doch nur auf den Verursacher zurück. Wer stolz drauf ist, wie er andere linkt, wird ebenso selbst gelinkt und nie erfahren, was Freundschaft und Vertrauen bedeuten. Und das kann man auch nach noch so vielen "Pleiten" erleben – oder woher hätte ich wohl sonst die Einblicke ins Seelenleben der "anderen Seite" bekommen? Partner erzählen sich leider oft weniger über sich als Freunde und eine Komponente der Erotik wird oft darin gesehen, dem anderen immer etwas geheimnisvoll zu erscheinen. Man sollte das aber nicht übertreiben, außer man mag heiße, kurze Strohfeuer.

Wer im übrigen nach dem Lesen des Buchs meint, daß der Autor einen Sprung in der Schüssel habe und das doch in Wirklichkeit alles ganz anders sei, dem sei unbenommen, etwas seiner Meinung nach besseres zu verfassen. Wenn es ihm gelingt, umso besser – der Verlag wird sich freuen. Und wer wie ich dazu neigt, alles im Leben immer viel zu ernst, zu wichtig und zu persönlich zu nehmen, sei an einen Ausspruch von Albert Einstein erinnert:

"Das Universum und die menschliche Dummheit sind unbeschränkt. Was das Universum betrifft, steht der Beweis allerdings noch aus!"

Zu ernst sollte man auch dieses Buch nicht nehmen – der Autor ist keineswegs nach der Materialsichtung in tiefe Depression verfallen und hat gerade wegen der hier gesammelten Pleiten einer halben Männergeneration mehr Erfolg bei Frauen, als ihm lieb ist. Wer also noch "auf dem Trockenen sitzt", sollte sich vielleicht etwas "weiterbilden" und daraus entweder den erwünschten Nutzen oder aber die Erkenntnis ziehen, daß er keineswegs etwas versäumt.

Zuletzt wäre da noch, warum dieses Buch nun ausgerechnet "Das dicke Ding" heißt. Wer da an den "kleinen Unterschied" denkt, dem hat seine Phantasie ein Bein gestellt. Es ist nämlich viel einfacher: Nachdem meine beste Freundin das Manuskript gelesen hatte, um mir das O.K. zu geben, sowas auf die Menschheit loszulassen zu können, kam als erstes der trockene Kommentar "Na dat is' ja'n dickes Ding!".

Noch Fragen?

Ein Kapitel über die Flaschen

Die Droge unserer Gesellschaft ist ... nein, nicht das Fernsehen, sondern natürlich der Alkohol. Und egal, wieviel oder wie wenig jemand davon hält – im Verhältnis Männer/Frauen spielt er leider keine unbedeutende Rolle. Wir alle haben im Normalfall aufgrund unserer Erziehung anständige, brave, verklemmte Wesen zu sein. Nur unter Alkoholeinfluß ist es gesellschaftlich konform, die Hemmungen ablegen und das wahre Gesicht zeigen zu dürfen. Dies gipfelt im bekannten Spruch "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps" – tagsüber wird gebuckelt und der Mund gehalten, aber abends am Biertisch wird dann vom Leder gezogen. In der Kneipe ist man leicht ein Held...

Dummerweise ist Alkohol eine sehr gefährliche Droge. Gefährlicher als beispielsweise das hierzulande illegale Marihuana (Haschisch), das die Benutzer lediglich passiv bis apathisch werden läßt. Die Wirkung von Alkohol ist dagegen wesentlich unberechenbarer. Mal enthemmend-aufputschend, mal betäubend-einschläfernd. Oft nicht so, wie vom Benutzer gewünscht. Und dabei bei regelmäßigem Gebrauch außerdem stark gesundheitsschädigend. Einerseits körperlich: bei jedem Rausch wird der Körper vergiftet und die Gehirnzellen sterben wie die Fliegen zu Millionen. Kommt die Leber mit der Giftverarbeitung nicht mehr nach, stirbt auch sie.

Andererseits macht sich regelmäßiger Alkoholkonsum auch psychisch bemerkbar. Nicht nur der Körper gewöhnt sich an den Fremdstoff und zeigt die bekannten Entzugserscheinungen, auch die Psyche kommt nicht mehr ohne aus. Im Laufe der Zeit verändert sich auch der Charakter und der Betreffende wird immer pampiger und "wurschtiger" seiner Umgebung gegenüber. Und dennoch – wer hieraus die Konsequenz zieht und vom Alkohol Abstand hält, wird Frauen deutlich schwerer ins Bett bekommen, auch wenn ihn manche für seine Konsequenz bewundern werden. Dies ist eins der Lebensgesetze, das zwar zum Kotzen (manchmal wortwörtlich...), aber nicht zu ändern ist.

Daß man Frauen am leichtesten mit Alkohol ins Bett kriegt, hat zwar einen zu Recht anrüchigen Touch (Stichwort: "Dosenöffner"), ist aber andererseits leider Tatsache. Und dabei geht es gar nicht speziell darum, ein Mädel für eine Nacht 'rumzukriegen. So blöd sind die nämlich auch nicht, daß die nicht merken, was läuft. Und wenn sich eine "abfüllen" läßt, ist sie halt einfach geil, mag's aber nicht zugeben, sondern ihr Nachgeben nachher lieber auf das "Bier zuviel" schieben. Aber auch ernsthafteste Beziehungen bleiben leider oft platonisch, wenn die beiden nicht irgendwann mal ein Fläschchen köpfen. Tatsächlich muß man sich langsam fragen, wo den Menschen der natürliche Instinkt geblieben ist – die Viecher vermehren sich ja auch, ohne sich vor der Paarung erst bedröhnen zu müssen. Zumal dabei eigentlich der Genuß betäubt und damit geschmälert wird. Aber bei uns zivilisierten Menschen ist es am Ende armseligerweise doch der Sekt, der endlich zueinander führt – die Gefühle und Triebe bilden zwar die Voraussetzung, führen aber von sich aus nicht über Wünsche und Sehnsüchte hinaus.

Nunja, bei der ersten gemeinsamen Nacht mag man ja die Nervosität noch verstehen, die mit Alkohol gedämpft werden soll. Ärgerlich ist es aber, wenn es dann nicht nur die eine, sondern jede Nacht nur mit Alkohol geht. Schließlich ist es für einen Mann nicht gerade ein Kompliment, wenn sie ihn erst mag, nachdem sie sich Mut angetrunken hat. Doch kommt diese Situation erschreckend oft vor. Bei manchen Pärchen muß er ihr wirklich wie einer Bahnhofsnutte im Separée jeden Abend erst einen Piccolo spendieren, möglichst noch im Lokal. Was nicht nur teuer, sondern auch recht peinlich ist. Und sie nachher zuhause weiter aus der Hausbar versorgen. Nicht, daß sie sich ihn erst "schöntrinken" müßte, nein nein, das auch wieder nicht. Nur gehört sie eben zu den Frauen, die sich mit Drinks bezahlen lassen beziehungsweise selbst bezahlen.

Wohlgemerkt, der Mann muß keinesfalls selbst Alkohol trinken. Zumindest nicht unter Männern und auch nicht zuhause mit ihr im Bett. Es ist heutzutage auch gottseidank keine Schande mehr, wenn einem Cola einfach besser schmeckt als Bier. Außerdem macht es nicht müde und wenn man mit dem Auto unterwegs ist, reicht das als Begründung auch aus. Wer etwas mehr Mut zur Ehrlichkeit hat, sagt auch einfach, daß er keinen Alkohol mag – Cliquen, in denen ein Mann saufen muß, sind nicht mehr so häufig wie in früheren Jahrzehnten. Ja, es gibt sie noch, aber man kann sich ja andere Freunde suchen.

Solange allerdings die Frau mitspielt. Die mag Saufcliquen nämlich recht gern, denn da gibt ihr immer einer einen aus. Wie sie überhaupt Männer bevorzugt, die sie in eine ganze – vorzugsweise rein männliche – Clique einführen. Kann der Freund in spé eine Clique als "Mitgift" in die Beziehung einbringen, wird er wesentlich interessanter. Allerdings auf seine Kosten. Denn ist sie einmal eingeführt, so hat sie die Auswahl! Sie braucht sich keine Gedanken mehr über ihre Freizeitgestaltung zu machen – hat er mal keinen Bock, so findet sich sofort ein anderer aus der Clique. Und hat sie umgekehrt auf ihn keinen Bock mehr, so findet sich dort auch ebenso schnell und ohne großen Aufwand ein Nachfolger für ihn.

Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Unverfrorenheit Frauen eine Beziehung ausnutzen, um sich neue Männer aufzureißen. Typisch für solche Beziehungen ist eben die ewige Aushäusigkeit – nie kann man mal einen Abend gemütlich zuhause verbringen, nein, nach einer schnellen Nummer wird sofort wieder in die Klamotten gesprungen und die Lady verlangt, in die Kneipe oder Disco gekarrt zu werden.

Wer hier nun versucht, durch entsprechendes Gebahren den Leuten klar zu machen, daß sie es mit ihm zu tun bekommen, wenn sie seine Frau angraben, steht aber schon auf verlorenem Posten. Er ist ständig damit beschäftigt, Kerls abzuwimmeln, die sie anquatscht und mit Lächeln anlockt, und ununterbrochen überwachen kann er sie schließlich auch nicht. Irgendwann ist er schon mal krank oder hat geschäftliche Termine, und dann ist sie sowieso weg und betrachtet dies noch als großartige Leistung.

Also nicht vergessen: "Reisende soll man nicht aufhalten" – wer gehen will, geht ohnehin. Freude hat man an so einem Teil nur, solange sie noch nicht alle Stellungen durchprobiert hat. Dann ist es vorbei.

Wer glaubt, daß er dieses miese Spiel ja nur nicht mitmachen muß, wird bald eines Bessereren belehrt. Mag ja sein, daß er nicht gewillt ist, seine Freundin jeden Abend abzufüllen und sie damit zugrundezurichten. Aber irgend ein anderer, der da keine Skrupel hat, findet sich garantiert. Moralische Grundsätze dankt einem niemand. Es ist zugegeben keine Freude, wenn eine Frau jeden Abend angetütert durch die Kneipen gackert und in ihrem Zustand dann auch noch vor lauter Übermut über ihren Freund herzieht. Insofern ist das auch dann ein Ärgernis, wenn man so wenig Gefühle für sie hat, daß einen ihre Zukunft und Gesundheit nicht interessiert.

Aber in dem Fall hilft eben wirklich nur eins: Schleunigst weg mit dem Teil! Soll sich doch ein anderer ärgern, fürs Bett findet sich schon eine neue und für mehr ist so eine Frau ohnehin nicht zu gebrauchen. Wer es da mit Vernunft versucht, holt sich bloß Ärger ins Haus! Daß sie sich einen Neuen nimmt, der sie ausreichend "befüllt", ist ohnehin unvermeidlich. Daß dieses "saubere Pärchen" dann überall rumerzählt, er wäre ja bloß zu geizig gewesen, ihr die Drinks zu spendieren, ist die logische Folge, denn Angriff ist nunmal die einfachste (nicht beste!) Verteidigung. Daß sie ihren Neuen außerdem im Suff zu irgendwelchen blödsinnigen Racheaktionen anstiftet, ist auch so ungewöhnlich nicht. Also lieber weg mit ihr, bevor es soweit kommt – Frauen neigen nur zu Racheaktionen, wenn Dritte im Spiel sind (Eifersucht!), einfach abservieren oder so mies behandeln, daß sie freiwillig abzieht, ist dagegen relativ ungefährlich. Zwar nicht sehr fair dem Nachfolger gegenüber, aber manchmal muß man auch an sich selbst denken.

Nicht verschweigen sollte man allerdings, daß auch beim Mann die Neigung zu erhöhtem Alkoholkonsum die Attraktivität auf viele Frauen (gottseidank nicht alle) erheblich steigert. Während ein Mann an einer Frau den alkoholisierten Zustand eigentlich deshalb schätzt, weil sie dann leicht zu übertölpeln ist und gerade "etwas doofe" Frauen Männer sexuell erregen, weil sie sich ihnen intellektuell überlegen fühlen, sind die Gründe im umgekehrten Fall anderer Art. Ein paar Bier "über den Durst getrunken" gelten durchaus als männlich, außerdem verleiht der Alkohol dem Mann jenes Maß an Angeberei, Großspurigkeit und Überheblichkeit, das Frauen schätzen, weil sie es mit Mut und Selbstbewußtsein verwechseln.

Die Probleme sind bei dieser Konstellation allerdings schon vorprogrammiert: alkoholisierte Männer sind zwar gefühlsduselig und draufgängerisch, aber nicht besonders feinfühlig! Und ist es kein einmaliger "Ausrutscher", sondern ein chronisches Problem, so zieht die Frau ohnehin den Kürzeren. Wenn ihm das Bier wichtiger ist als jede Frau, so wird daran auf Dauer nur eine eingefleischte Masochistin Freude haben – und davon gibt es nicht so viele, wie man glauben mag. Die meisten, die an solche für eine Partnerschaft ungeeignete Männer geraten sind, sind eher auf das Phänomen des "schwer zu haben seins" reingefallen.

Außerdem fasziniert viele Frauen eine Partnerschaft, die Probleme verspricht. Die durch Alkohol verursachten Probleme steigern sich allerdings im Laufe der Zeit und gegen die Flasche kann niemand gewinnen. Und selbst, wenn der Betreffende irgendwann von sich aus mit dem Trinken aufhört, wird er seine frühere Partnerin aus Gewohnheit verachten. Eine vernünftige Partnerschaft, so frustrierend das ist, wird erst mit einer neuen Person möglich sein.

Somit führt der Alkohol die Menschen zwar öfters zusammen – er ist aber auch der Grund für die schlimmsten Trennungen. Alle miesen Eigenschaften eines Menschen kommen halt ungehemmt zum Vorschein, wenn er besoffen ist. Wer nicht ahnt, auf was für einen Alptraum er sich mit einer auf "Alk" basierenden Beziehung einläßt, sollte sich mal den Film "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" reinziehen!

Eine allgemeingültige Antwort auf das Problem gibt es daher nicht. Ganz ohne Alkohol geht es oftmals nicht, aber man zahlt den Preis dafür. Deshalb kann man nur schauen, daß dieser so gering wie möglich bleibt. Wer seinen Lebensinhalt im Dummsaufen sieht, wird davon ohnehin kaum abzubringen sein. Aber auch kaum dieses Buch lesen. Viele Männer haben "beim Bund" das Saufen und das "Rumproleten" gelernt und bleiben dann halt dabei, weil es erschreckend gut ankommt. So verherrlichen wie manche Frauen werden sie es allerdings nicht.

Dicke Luft hier, Johnny!