Ein Gruß an Fortuna - Elena Jedaite - E-Book

Ein Gruß an Fortuna E-Book

Elena Jedaite

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Ich sag doch, gelobt sei die Normalität, ein Tag, an dem nichts aus den Fugen gerät! Manche mögen's floral, manche mögen's fatal. Ich mag es schlicht und einfach normal. Das finde ich goldrichtig und wunderbar!" (aus: "Wunderbar!" von Elena Jedaite) Die Verse sind ein Blick hinter die Kulissen, ein Ausflug hinter die Nebelwand und ein Plädoyer für die kleinen Dinge, die das Leben liebenswert machen. Ein Pendeln zwischen der Mühsal der Realität und dem Himmel hinter dem Nebelschleier auf der Suche nach dem rätselhaften Regelwerk, das Himmel und Erde zusammenhält. Gedichte, Balladen und episches Narrativ in Versen über Liebe, Schicksal, die ewige Frage nach dem alles krönenden Sinn und die Hoffnung, auf der Entdeckungsreise die verborgene Sprungfeder aufzuspüren, die einen hoch genug hinauskatapultiert und einem die Fähigkeit verleiht, souverän über den Dingen zu stehen. Elegisch, heiter, mal komisch, mal tragisch und zwischendurch tragikomisch, wenn das Weltbild nach einem Erdrutsch in den Fugen knirscht und droht auseinanderzufallen, einen gewaltigen Riss hinterlassend.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 72

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ich widme das Buch meinem Vater, meinem besten Freund auf Erden. Gott hab dich selig, Papa!

Elena Jedaite

Ein Gruß an Fortuna

Gedichte • Balladen • Geschichten in Versen

über Glück und Missglück, Unglück im Glück und schlichtem, robustem Glück

Impressum

© 2021 Elena Jedaite

Umschlag, Illustration: Tschiedel, Tschiedel

Verlag und Druck:

tredition GmbH,

Halenreie 40-44

22359 Hamburg

ISBN

978-3-347-24339-2 (Paperback)

978-3-347-24340-8 (Hardcover)

978-3-347-24341-5 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhaltsverzeichnis

Fortuna grüßt Liebende

Die Grammatik der Liebe

Diagnose: Er liebt mich

Ein Mittagspausenflirt

Nur drei Tage

Ballade vom Fischer Joe

Wahre Liebe?

Clown-Trilogie

Clown in Liebe

Clown in Not

Der Sturz des Clowns

Frühjahr 2020

Corona-Variationen

Karma contra Fortuna

Fortuna contra Corona

Geisterstadt

Maske contra Corona

Er in der Quarantäne

Sie in der Quarantäne

Falsch gewickelt

Freud lässt grüßen

Ich und mein Alter Ego

Keine Maus

Unsichtbar

Novemberspleen

Vergebliche Reue

Pechvogelglück

Ein paar ungeklärte Dinge

Reue post mortem

Ein paar lose Enden

Hinter dem Vorhang

Das Gebet eines Fehlgeleiteten

Zwei linke Flügel

Fortunas Gunst und Ungunst

Die Welt aus dem linken Winkel

Melodie ohne Worte

Wunderbar!

Das 104-te Schaf

Danksagung

Fortuna grüßt Liebende

Die Grammatik der Liebe

Prof. Robert Fox über Liebesglück

(Elena Jedaite: aus „Das Haus der Fiktionen“)

Wie erkennen Sie, meine Damen,

ob er Sie wirklich liebt?

Welche Kriterien schweben uns vor?

Übernehmen Sie meine, es ist ein Geheimtipp.

Geheim heißt geheim! Sonst gibt es ein Eigentor.

Ist er für Ihre Gefühle empfänglich?

Spürt er, was Sie empfinden?

Ist er dazu bestimmt, Sie zu lieben,

schlägt seine Antenne bei Ihrem Kummer

wie eine Wünschelrute beim Erdstrahl aus?

Sie staunen und finden ihn hochsensibel

und zollen ihm reichlich Applaus.

Tut er es nicht, begleiten Sie ihn

ohne Bedauern höflich hinaus.

Lässt er es zu, dass andere Sie verletzen?

Greift er sinngemäß wie ein Cowboy zur Flinte,

um den Angreifer niederzustrecken?

Sind Sie dabei, in das Leben hereinzuschmecken,

an vermeintlichen Rundungen, Kanten und Ecken

tote Winkel im Glück aufzudecken?

Dann wissen Sie sicher: Auch wenn es glattläuft,

droht es immer noch schiefzugehen.

Wenn er bereit ist, Ihnen, wobei auch immer,

stets bedingungslos beizustehen, liebt er Sie.

Tut er es nicht, so möge er gehen.

Kommt er, wenn Sie ihn brauchen und rufen?

Eilt er vorbei, um Sie in den Arm zu nehmen

und Sie in Ihren Nöten zu trösten?

Man kann einem Mann

ein paar Kunststücke beibringen –

Bügeln, Häkeln, Mandeln-Rösten.

Ignoriert er den Klageton in Ihrer Stimme

und lässt Sie allein mit dem Elend ringen,

ist jede Didaktik vergebliche Mühe,

dagegen lässt sich nichts unternehmen!

Drängt es ihn, Ihnen zu helfen,

Ihnen Sorgen und Bürden abzunehmen,

damit Sorgenfältchen von Ihrer Stirn

und die Schatten aus Ihren Blicken weichen?

Missachtet er Hilferufsignale,

lassen Sie diese Perle von Mann

getrost in der Muschelschale!

Übersehen Sie einfach, wie sehr

seine Blicke Sie zärtlich umschmeicheln!

Er ist nicht verzogen, schlecht erzogen oder

urplötzlich umgezogen.

Er hat nur angesichts Ihrer Probleme

feige den Schwanz eingezogen.

Er würde auch später vor jeder Hürde kneifen.

Und das überwiegt seine übrigen Vorzüge

auf Ihrer Gänseblümchen-Waagschale!

Verspürt er den Drang, Sie zu umsorgen?

Fragt er: “Wie kamst du gestern nach Hause?“,

wenn er nicht da war, um Sie zu begleiten?

Dass Sie noch leben, weiß er bereits,

weil Sie gerade mit ihm reden.

Würde er gerne nur mit Ihnen

in den Sonnenuntergang reiten?

Hegt er den Wunsch, vor Ihren Füßen

ein Blumenmeer auszubreiten?

Eilt er herbei, um nach Ihnen zu sehen,

um Ihnen bei Schnupfen durch eine Massage

den bitteren Kräutertee zu versüßen?

Ist er drauf aus, durch seine Gaben

Ihnen Ihr Leben zu verschönern?

Schenkt er liebevoll Blumen, CDs,

zur Not selbstgebackenes Brot?

Im Klartext: Liebt er es, Sie zu verwöhnen?

Wenn er es tut, dann sind Sie ein Glückspilz

und dürfen dem Glück ohne Vorbehalt frönen!

Ja, wir Männer sind anders als ihr, meine Damen.

Trotzdem frag ich Sie, ob er kapiert,

was Sie sagen und sagen wollten.

Wenn er gar nichts von dem, was Sie meinen,

verbal, nonverbal raffen sollte,

wäre es besser, dass jeder von euch

das Unwiderlegbare rasch akzeptiert

und die traurige Tatsache realisiert,

dass das Sender-Empfänger-Zusammenspiel

leider Gottes nicht funktioniert.

Wenn er nicht weiß, was Sie meinen,

bedeutet es eben,

dass sich Ihre Gedanken nicht reimen!

Ist er verrückt nach Ihnen,

sucht er stets Ihre Nähe?

Will er Sie dauernd um sich haben?

Wie steht er übrigens zur Ehe?

Was hat er zu Ihren Plänen zu sagen?

Traut er sich nicht sich festzulegen,

baut er womöglich darauf,

Sie würden’s nicht wagen,

riskante, altbackene Fragen

so unverblümt vorzutragen.

Sie trauen es ihm zwar nicht zu,

Sie als Klette anzuklagen,

aber er soll doch bitte nicht glauben,

Sie würden versuchen, ihn festzunageln!

Wenn ein Mann Sie umschmeichelt

und dennoch Ihre Nähe scheut,

wenn es ihn ganz und gar nicht freut,

neben Ihnen zu schlafen und aufzuwachen,

wenn er’s beim Frühstück bitter bereut,

Sie nicht schon nachts nach dem Rausch

nett hinausbegleitet zu haben,

muss ich Ihnen zu meinem Bedauern sagen:

Er hasst es zutiefst, Sie beim Morgenkaffee

zu unterhalten und anzulachen.

Und ich, meine Damen, hass es noch mehr,

Ihnen den schönen Traum vom Glück

so schonungslos mieszumachen!

Diagnose: Er liebt mich

Ich frag ihn: „Was liebst du an mir?

Woher weißt du, dass du mich liebst?“

Er lacht, ein matschiger Kuss

landet auf meiner Nasenspitze.

Dann sagt er: „Liebling, es ist ein Gefühl,

es lässt sich nicht definieren.

Der Kuss tat mir gut, doch ich will keine Witze!

Er beginnt, mit verträumter Miene

ein Sonett zu rezitieren.

Ich bestehe darauf: „Was liebst du an mir?!“

„Alles, mein Schatz, das gesamte Paket

samt all deinen ulkigen Macken!

Ich bin kein Prophet, doch ich weiß, es hält an.

Diese Liebespartikeln in meinem Blut

vermehren sich wie Karnickel.

Nein, wie Mäuse, tausende winzige Mäuse!

Sie huschen durch meine Blutbahn,

um mir am Herzmuskel sachte zu zupfen.“

„O nein! So kommst du nicht durch!

Vage Hinweise hinzutupfen,

um dann durch die großangelegten Maschen

ohne Erklärung hindurchzuschlupfen?!“

Mäuse? Karnickel?

Rauschendes Blut ist sicher seit jeher

ein verlässliches Liebesvehikel …

„Was liebst du an mir? Zurück zum Gesamtpaket!

Was war das noch mal? Du liebst meine Macken?

Aha! Meine Macken?!“

„Wieso Macken?

Ich liebe den himmlischen Duft

in deinem zerzausten Haar!“

Meint er dieses Gestrüpp,

das sich stets im Regen kräuselt?

Ein wahrlich himmlisches Nest

für seine tausend Mäuse!

„Ich lieb es, wenn du die flatternden Strähnen

in luftiger Geste zurückwirfst.

Dann muss ich den Hüftschwung

dringlich erwähnen …“

„Stopp! Nicht weiter! Zurück zu den Macken!“

Ich schlängle mich wendig aus seiner Umarmung,

öffne den Kühlschrank,

strecke die Hand nach dem Käse aus …

Er beginnt, mir etwas mit rauer Stimme

beschwörend ins Ohr zu raunen …

Nicht zu glauben! Ich halte zu meinem Erstaunen

den neulich vermissten, dem Kühlschrank

entnommenen Aschenbecher!

Ich greif nach der Milch,

ich wollte doch Kuchen backen!

Seine Finger wandern von meinem Nacken

mit verfestigtem Griff zu meinem Becken.

Das meint er! Ich bin wie ein streunendes Huhn –

hoffnungslos kopflos, zerstreut!

Ich steck meinen roten, dampfenden Kopf

in den Kühlschrank, nein,

ins Eis zum geschnetzelten Kalb.

Die Nachbarin links trillert „Figaro“,

wenn sie den Kuchenteig walkt.

Vergiss den Kuchen, den Käse, das Kalb,

du bist geliefert!

Einen Habicht, der keine Peinlichkeit scheut,

kannst du nicht mal inmitten banaler Routine

bei seinem Angriff stoppen!

Unser Nachbar rechts greift zur Gitarre

und beginnt bei offenem Fenster zu rocken.

Ich wollte doch nur ein Gespräch!

Eine Frage nach den Fassetten der Liebe

erfordert doch meines Erachtens

zumindest den Anschein von Pietät!

Neulich wurde das gleiche Gespräch

durch den Handwerker unterbrochen.

Der fragte mich: „Wo ist die

Fernsehanschlussdose?“

Ich versuchte es, meines Erachtens, ganz schlau

mit einer geschickten Gegenfrage:

„Wo ist sie denn sonst erfahrungsgemäß?“

Ich stand mit der Liebesbefragung im Kopf

gerade mal auf dem Schlauch.

Mein Liebster raunte mir schalkhaft ins Ohr:

„Erfahrungsgemäß?“

Da spürte ich schon, Habichtkrallen

wandern inmitten des Büchsenaustauschs

gefährlich nah an mein Gesäß.

Da gibt es, weiß Gott, nichts zu machen!

Ich hätte so gerne gewusst, welche Macken …

Müssen die tausend elenden Mäuse

ihm dauernd so heftig am Muskel zupfen?!

Sie kommen mir jedes Mal in die Quere!

Ich beschloss, ich erteile dem Mäusepack

eine wirksame, unvergessliche Lehre!

Ja, mein Liebster, ich glaube, ich habe mit dir

ein zu Eis gefrorenes Hühnchen zu rupfen!

Ein Mittagspausenflirt

Hallo, mein Schatz! Wo steckst du?

Ich genieße die wohlverdiente Pause,

sonst würde ich wie ein Perpetuum mobile

immerfort weiter rotieren.

Beim Agieren in meiner Männerdomäne

dachte ich mir,