Ein Kapitel aus meinem Leben - Barbara Honigmann - E-Book

Ein Kapitel aus meinem Leben E-Book

Barbara Honigmann

4,8

Beschreibung

"Ein Kapitel aus meinem Leben", so nannte Litzy mit betontem Understatement den heikelsten Teil ihres ungewöhnlichen Lebens: ihre Ehe mit dem weltberühmten "Meisterspion" und Doppelagenten Kim Philby. Barbara Honigmann erzählt nüchtern, poetisch und komisch das unglaubliche Leben ihrer eigenen Mutter, einer Agentin und Emigrantin, Jüdin und Kommunistin, im Europa der Kriege und Diktaturen. Die bewegende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau.

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Seitenzahl: 162

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Hanser eBook
Barbara Honigmann
Ein Kapitel aus meinem Leben
Carl Hanser Verlag
ISBN 978-3-446-24238-8
© 2004/2012 Carl Hanser Verlag München Wien
Satz: Fotosatz Reinhard Amann, Aichstetten
E-Book-Konvertierung: Beltz Bad Langensalza GmbH
Unser gesamtes lieferbares Programm und viele andere Informationen finden Sie unter www.hanser-literaturverlage.de
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Es war grausam, Ethel und Julius Rosenberg hinzurichten, aber unschuldig waren sie nicht«, sagte meine Mutter, während sie vor dem Spiegel ihre wilde Frisur in irgendeine Ordnung zu bringen versuchte; und obwohl das, was sie da sagte, im Gegensatz zu allem stand, was ich um mich herum hörte, was sie in der Schule lehrten und wie es sonst überliefert wurde, ließ meine Mutter gar keinen Zweifel daran, daß sie es besser wußte, und deswegen fragte ich auch nicht nach. Statt dessen fragte ich sie nach ihrer ursprünglichen Haarfarbe, weil sie sich, soweit ich überhaupt zurückdenken kann, die Haare färbte, natürlich nur in dunklen Tönen, denn sie war ja ein »dunkler Typ«, in diesen Tönen allerdings schöpfte sie das ganze Spektrum von Dunkelblond bis Tiefschwarz über Rostbraun und Feuerrot voll aus. Sie antwortete mir, das weiß ich nicht mehr, ich hab’s wirklich vergessen.
An ihre ursprüngliche Haarfarbe konnte sie sich nicht mehr erinnern, aber daß Ethel und Julius Rosenberg nicht unschuldig hingerichtet worden waren, das wußte sie genau.
Wir wohnten in einer Villa im Berliner Stadtteil Karlshorst, in dem am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation Deutschlands unterzeichnet worden war, natürlich nicht in unserer Villa, aber ganz in der Nähe davon, ein großer Teil von Karlshorst war seitdem zur sowjetischen Garnisonsstadt geworden, mit einer riesigen Kaserne für die Soldaten und abgesperrten Gebieten für die militärischen Übungen, aber es gab auch einen zivilen Teil mit Geschäften, Kino und Kultursaal und, noch näher bei uns, einige Wohnblöcke, in denen Offiziere mit ihren Familien wohnten. Ihre Kinder spielten in den Innenhöfen zwischen den Wohnblöcken, und ich ging manchmal hin, um mitzuspielen, doch ich blieb all die Jahre das einzige deutsche Kind, das auf den Russenspielplatz ging. Unser Hund Poldi allerdings, der von einer »undressierbaren Promenadenmischung stammte und Folgen nicht gelernt hatte«, wie mein Vater erklärte, verlief sich beim Spazierengehen regelmäßig in das militärische Sperrgebiet hinein, aus dem man tagsüber und manchmal auch nachts gefährliche Geräusche wie Schüsse hörte und in das man natürlich keinen Fuß zu setzen wagte, was ja auch allerstrengstens verboten war; wir mußten dann in der Kommandantur anrufen und fragen, ob ihn die Militärbehörde irgendwo aufgegriffen hatte, dann konnten wir ihn später auf der Kommandantur abholen. Mit der Zeit kannten sie ihn schon und brachten ihn uns entgegen: Wot waschji Poldi!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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