'Ein kluger Kopf passt unter keinen Stahlhelm' - Rainer Lange - E-Book

'Ein kluger Kopf passt unter keinen Stahlhelm' E-Book

Rainer Lange

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Beschreibung

Aus aktuellem Anlass: Ein kluger Kopf passt unter keinen Stahlhelm Seit jeher hatte ich Schwierigkeiten zu begreifen, wie es nur sein kann, dass zu viele Menschen sofort alles mitmachen und dies auch noch widerspruchslos hinnehmen. Woran liegt es nur? Ist es Angst, Unsicherheit oder Obrigkeitshörigkeit, die sie veranlasst, zu Ja-Sagern zu werden? Ist es ein Massenphänomen, das ausschließlich bei einfach gestrickten Menschen auftritt? Kürzlich sagte Konstantin Wecker, er hätte einmal in einem Film eine richtige Nazidrecksau gespielt. Als er die Uniform angezogen hatte, merkte er, dass er gar nicht mehr zu spielen brauchte. Bereits die Uniform tat das Übrige.

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Seitenzahl: 29

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Inhaltsverzeichnis

‚Ein kluger Kopf passt unter keinen Stahlhelm’

Frieden fängt im Herzen an

In solcher Zeit sieht man, welch’ trauriger Viehgattung man angehört

Macht brauchst Du nur, wenn Du etwas Böses vorhast. Für alles andere reicht Liebe, um es zu erledigen

‚Ein kluger Kopf passt unter keinen Stahlhelm’

Als ich ein Kind war, stellte man mir oft die folgende Frage, und dies mit der absoluten Gewissheit, ich würde sie verneinen:

Wenn alle von der Brücke springen, springst du dann auch hinterher?

Hieran muss ich zwangsläufig immer denken, wenn ich mir vorstelle, irgendein wirrer Machthaber befiehlt seinen Soldaten, sie mögen in dieses oder jenes Land einmarschieren und gegen das entsprechende Volk kämpfen.

Ein Volk, dessen Menschen sie aber gar nicht persönlich kennen!

Man muss es sich einmal vorstellen, da soll ich wahllos irgendwelche Menschen, die mir nichts getan haben, auf einmal hassen, auf sie schießen oder sie anderweitig umbringen!

„Unvorstellbar“, würden wir sicher alle sagen, doch die Realität sieht leider ganz anders aus.

Wie kann es nur angehen, dass all’ diese Männer trotzdem solche Befehle ausführen?

Diese Frage beschäftigt mich schon sehr, sehr lange.

Krieg ist ein Ort,

an dem junge Menschen,

die sich nicht kennen und nicht hassen,

sich gegenseitig töten,

durch Entscheidungen alter Menschen,

die sich kennen und hassen,

aber sich nicht gegenseitig töten.

Erich Hartmann *(siehe auch Seite →)

Und ganz besonders, warum sie, sobald der Startschuss zu Ausnahmesituationen, wie Krieg etc. abgegeben worden sind, munter vergewaltigen, Kinder erschießen und aus eigener „Lust“ heraus, noch mehr Grausamkeiten vom Stapel lassen, als ihnen explizit vorgegeben wurde?

Ich habe mich schon immer gefragt, was das wohl für Menschen sein müssen, die immer sofort alles mitmachen und sich, ohne es zu hinterfragen, an allem beteiligen.

Sollte dies tatsächlich den Schluss zulassen, dass wir unter potentiellen Ja-Sagern, Sadisten und Menschenschändern leben?

Jeder Mensch trägt zwar die beiden Pole „Gut und Böse“ in sich, doch der brutalere Anteil dieser beiden Pole wird offenbar durch das System, das unsere westliche Gesellschaft prägt, gefördert!

Hinzu kommt, dass ein „Soldat Sein“ im Menschen erst diese grausamen Tendenzen hervor bringt und sie auch noch fördert.

Ihre Uniform ist dann sozusagen das Gewand bzw. ihre Legitimation, in dem sie anonym und unbehelligt ihr Unwesen treiben können.

Es hilft natürlich, wenn diese Menschen, um es freundlich auszudrücken, ein schlichtes Gemüt besitzen. So können sie dann eher geködert bzw. gezielt angesprochen und erreicht werden.

Das diese Feststellung zutrifft, lässt sich auch leicht an der Formulierung der Dienstvorschriften für Soldaten ablesen, in denen es u.a. heißt:

Nachts ist mit Dunkelheit zu rechnen!

So weiß der meist recht einfältige Soldat schon von vorn herein: Aha, jetzt ist es dunkel, da muss ich also aufpassen!

Soldatische Einfachheit des Charakters

ist immer der beste Repräsentant

des Kriegerstandes gewesen.

Carl Philipp Gottfried von Clausewitz (1780 - 1831)

preußischer General, Militärtheoretiker und Schriftsteller

Eigentlich müsste der Staat, der ja die Aufgabe hat, „sein“ Volk zu beschützen, hier umso mehr gegensteuern und die Entwicklung der jungen Menschen auf dem Gebiet der Ethik unterstützen, sie zu einem friedlichen und gewaltfreien Weg hinführen!

Doch das „Kapital“ unternimmt allergrößte Anstrengungen, hier immer wieder dagegenzuhalten.

Maßnahmen wie Wachstum, Konsumförderung und daraus entstehendes Konkurrenzdenken schaffen die Voraussetzungen für eine solche Entwicklung.

Und das Schlimme ist, dass die allermeisten Menschen diesen Fallstricken erliegen, und sie bei solch’ vernichtenden Szenarien auch noch mitspielen! Mitspielen, in der Weise, das sie dieses übelste „Spiel“ als Selbstverständlich und chick ansehen.

Eine gesunde Wirtschaft

braucht kranke Menschen

Erich Fromm