Ein Leben zwischen Satyriasis und Geheimdienst - Joana Peters - E-Book

Ein Leben zwischen Satyriasis und Geheimdienst E-Book

Joana Peters

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Beschreibung

Viele Monate dachte ich über den Vorschlag meiner Auftraggeber nach. Ich zog alle damit verbundenen Konsequenzen und Risiken, die auf meine Familie, Freunde und mich selbst zukamen, in Betracht. Ich liebte mein Leben so, wie es war. Doch ich hatte keine andere Wahl, ich musste es tun. Nach Dir wird keiner suchen, hatten sie mir versprochen, bevor ich den Deal unterschrieb. Wenn nicht, dann hätte man mich und meine Familie zum Freiwild erklärt. Oft stellte ich mir die Fragen: Wer war ich? Wer bin ich? Wer werde ich sein? (Ein Romeo-Agent packt über seinen Job während der Stasi-Zeit, nach der politischen Wende und bis 2019 aus. Er führt uns in eine Welt, in der Erotik und Machtspiele das politische Zeitgeschehen nicht erst seit heute in Chemnitz und in ganz Deutschland bestimmen.)

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Inhalt

Wer war ich?

Wer bin ich?

Wer werde ich sein?

Der gewisse Tag

X

war gekommen.

Wer war das Pseudonym Paul K.?

Wer ist Paul K.?

Nachwort

Begriffserklärung

Viele Monate dachte ich über den Vorschlag

meiner Auftraggeber nach.

Ich zog alle damit verbundenen Konsequenzen

und Risiken, die auf meine Familie,

Freunde und mich selbst zukamen, in Betracht.

Ich liebte mein Leben so wie es war.

Doch ich hatte keine andere Wahl,

ich musste es tun.

„Nach Dir wird keiner suchen“,

hatten sie mir versprochen,

bevor ich den Deal unterschrieb.

Wenn nicht,

dann hätte man mich und meine Familie

zum Freiwild erklärt.

Oft stellte ich mir die Fragen:

Wer war ich?

Wer bin ich?

Wer werde ich sein?

Wer war ich?

Ich wurde Ende der 50er in einem kleinen öden Vorort von Karl-Marx-Stadt / heute Chemnitz als erster Sohn einer bürgerlichen Familie geboren. Man gab mir den Namen René. Meine Mutter war meine absolute Bezugsperson. Ich vergötterte sie. Mein Vater arbeitete sehr viel und war oft viele Tage beruflich außer Haus.

Heute würde ich behaupten, meine Mutter war damals eine äußerst attraktive Frau mit einem sehr reizvollen Körper, ihre wohl geformten Brüste würdigte ich schon damals mit einem verschmitzten Lächeln, wenn ich sie doch einmal zu sehen bekam.

Alle die mich schon als Kind kannten meinten, dass ich ein sehr liebesbedürftiger Junge war. Doch leider wurden meine Streicheleinheiten und Küsse, die ich meiner Mutter schenken wollte, weder angenommen noch erwidert, ganz im Gegenteil. Ich wurde diesbezüglich von ihr zurückgestoßen.

Somit verschenkte ich meine Liebe und Zärtlichkeiten an Mädchen auf dem Spielplatz und in meinem Kindergarten. Nahm sie in den Arm und tröstete sie, wenn sie sich beim Spielen weh taten, beschützte sie, sobald ein anderes Kind ihnen etwas Böses antun wollte. Half ihnen auf das Klettergerüst oder beim Aus und Anziehen. Ich war immer, wenn die kleinen Mädchen Hilfe benötigten zur Stelle.

Ich hatte ein sehr großes Geltungsbedürfnis dem weiblichen Geschlecht gegenüber. Schon damals sagte man mir nach, dass meinem lieblichen Charm, kein Mädchen widerstehen konnte.

Fünf Jahre nach mir wurde meine Schwester Steffi geboren.

Jetzt war sie mein Sonnenschein. Ich schenkte ihr meine ganze Liebe, ich konnte von ihr nie genug haben.

In meiner Teenagerzeit wurde mir schnell klar, dass ich völlig anders war als anderen Jungen in meinem Alter, die ich kannte.

Ich war einer der Wenigen, der sehr schnell eine ausgeprägte sexuelle Reife erlangt hatte. Meine Triebe und Fantasien beschäftigten mich nicht nur in der Nacht. Wenn ich schon nur ein hübsches Mädchen sah, wurde meine Hose zu eng.

Die Beziehung zu meiner fünf Jahre jüngeren Schwester war sehr intensiv. Für sie war es ganz normal, dass ich als ihr großer Bruder ihren zarten Hintern, ihre Oberschenkel oder ihren Brustkorb nicht nur am Abend zum Einschlafen gefühlvoll streichelte. Sie kannte das aus Kindertagen nicht anders. Auch sie konnte Liebe und Zärtlichkeit von unseren Eltern nie erwarten.

Wir waren beide Schlüsselkinder und sehr oft zusammen allein zu Hause, unsere Eltern waren beide ganztags berufstätig. Sie waren sehr erfreut darüber, dass wir zwei uns so gut verstanden. Sie wussten nichts von unserer körperlichen Nähe, die wir pflegten und genossen. Steffi wäre es im Traum nie eingefallen, nur ein Wort darüber den Eltern gegenüber zu äußern. Sie war mir hörig!

Selbst der Anblick meiner Lehrerinnen brachte mich schon in der sechsten Klasse zum Träumen. Es passierte nicht selten, eher regelmäßig, dass ich mehrmals am Tag während des Unterrichtes die Klasse in Richtung Toilette verlassen musste. Genau in dieser Situation freute ich mich darüber, dass mein Lümmel wie ich mein bestes Stück immer selbst nannte, greifbar war.

Ich genoss es, wenn ich ganz allein auf der Schultoilette ihn in der Hand halten und verwöhnen durfte. Da ging es mir gut, da wusste ich, auch ich kann ein richtiger Mann sein.

Das weibliche Geschlecht in meinem schulischen Umfeld lag mir zu Füßen. Ich hatte schnell begriffen, dass ich sie mit meinem Charm und meinen lieblichen Blick, den meine strahlend blauen Augen mit den dazugehörigen schwarzen langen Wimpern noch verstärkten, einwickeln und manipulieren konnte. Jedes einzelne Mädchen, deren Namen ich schon sehr lange vergessen habe, wollte an meiner Seite sein. Sich von mir Zärtlichkeiten und leidenschaftliche Küsse schenken lassen.

Sie fanden es großartig, dass ich es schon als Teenager raushatte, mit nur einen ganz kurzen Griff völlig unbemerkt ihren Büstenhalter öffnen zu können.

Die Spielchen, die ich mit dem weiblichen Geschlecht spielte, waren für mich eine meiner leichtesten Übungen. Sah mich eine verliebt an und konnte meinen Blicken nicht widerstehen, ist es auch oft vorgekommen, dass ich diese Lady während der großen Pause, auf dem Schulhof hinter ein Gebüsch zerrte und sie sofort ohne viele Worte leidenschaftlich knutschte und sie befummelte. Den meisten Mädchen reichte das schon, sie selbst hatten in diesem Alter noch Angst vor richtigen Sex. Ihnen war es nur wichtig mich als ihren Freund an ihrer Seite zu sehen. Geschafft hatte das keine der Ladys, ich benutzte sie schon damals nur für meine Interessen. Wenn einmal kein „Frischfleisch“ für mich zur Verfügung stand, nahm ich mir eine schon versuchte weibliche Person zur Hand und spielte mit ihr. Diese Mädchen waren dann meist überglücklich und glaubten mich für eine feste Beziehung gewonnen zu haben.

Komischerweise beklagte sich keine bei mir, wenn es doch einmal bekannt wurde, dass ich meine Spielchen mit anderen Mädchen trieb. Jede Einzelne wusste aber auch, dass wenn sie mir Stress machte, sie dann nie wieder eine Chance bei mir bekommen würde. Sentimentales Geschwätz oder Gefühlsduseleien der weiblichen Geschöpfe habe ich ignoriert, ich ließ mich darauf nie ein.

Alle waren mir hörig, sie verlangten direkt danach, mit mir ganz allein etwas Zeit zu verbringen. In der Öffentlichkeit hingegen war ich für alle unnahbar.

Anfang der 70er veränderte mein Vater sich beruflich und wir zogen aus unserer kleinen öden Gemeinde nach K.-M.-Stadt10.

Viele Ladys waren in meinem alten Umfeld sehr traurig darüber, dass ich sie nun nicht mehr beglücken konnte.

Für mich persönlich öffneten sich damit neue Türen in die Welt der weiblichen Geschlechter. Ich besuchte zusammen mit meiner Schwester von nun an eine neue Schule mit vielen neuen Mädchen. Das Dilemma begann gleich in den ersten Tagen. Nun kam ich mir fast vor wie „Frischfleisch“. Das Angebot war riesig.

Ich spionierte ab der achten Klasse alle mir zur Verfügung stehenden freien Räumlichkeiten in dem neuen Schulgebäude aus, in welche ich mich mit einem Mädchen in den Pausen unauffällig zurückziehen konnte. Niemals befasste ich mich mit einem weiblichen Wesen, sobald andere Schüler in der Nähe waren.

Ich wollte immer nur spielen. Mehr als sie mit meinen äußerst zärtlichen Händen ihren Körper zu verwöhnen ging bei mir nicht. Keine hatte es damals geschafft, mich bis zum Ende meiner sexuellen Gelüste zu bringen.

Ich hatte Gewissensbisse, da mein bestes Stück, sobald es im Ruhezustand war, einfach weg war. Es hatte sich komplett in all seiner Schönheit in mein Inneres zurückgezogen.

An der Stelle, wo andere Jungen auch im Ruhezustand ihr bestes Stück hatten, sah es bei mir dann wie ein Druckknopf im Unterleib aus. Selbst zum Urinieren hatte ich große Mühe meinen Lümmel überhaupt zu fassen.

Ich stellte mir vor, wenn mich ein Mädchen nackt sehen würde, dass sie über meinen Lümmel lacht und dieses Erlebnis in der gesamten Schule erzählen würde.

Das war zu der damaligen Zeit für mich ein sehr großes Problem.

Ich entwickelte mich mehr und mehr zum Einzelgänger. Meine Arroganz und meine Einstellung, ich wäre zu etwas Besseren als alle anderen geboren, gefiel vielen Schulkameraden in meinem Alter nicht. Ich wollte und hatte auch damals so gut wie keine Freunde. Wenn sie zum Fußball spielen oder zum Baden gingen, saß ich vor meinem Fernseher oder Radio und begnügte mich mit meiner zweiten Leidenschaft, der Musik. Da mein Vater dafür gesorgt hatte, dass wir schon in den 70ern regelmäßig Westfernsehen sehen konnten, war es für mich eine Leichtigkeit mich über weltbekannte Musiker zu informieren. Beschäftigte mich in meiner Freizeit damit die angesagtesten Songs aus der Hitparade von Rias 1 auf mein Tonbandgerät aufzunehmen.

Zusammen mit meiner Schwester Steffi vergötterte ich Rock - Stars wie Golden Earring, Led Zeppelin, Slade, Tina Turner, Bruce Springsteen, Queen, Freddie Mercury und viele mehr.

Doch unser absolutes Vorbild war Johnny Cash. Der „Man in Black“ faszinierte uns mit allen, was er tat. Ob es seine kritischen und unkonventionellen Texte waren, die er selbst komponierte, seine schauspielerische Hochbegabung oder seine Auftritte als Sänger. Meine größte Bewunderung galt jedoch Eartha Kitt. Ich konnte von ihr nie genug sehen und hören. Sie bewegte sich wie eine Grazie, ihr Gesang ging mir durch Mark und Bein.

Ihre Filme genoss ich mit einer gewissen Besessenheit dieser sexy Frau gegenüber.

Nachdem ich regelmäßig von meiner Schulleitung dazu beauftragt wurde, zwei Mal im Jahr die hauseigene Schuldiskothek musikalisch mit meinen Tonbandgeräten und selbst gebauten Lichtorgeln auszurichten, stand es für mich schon im frühen Teenageralter fest, ich gehöre ins Showgeschäft.

In meinen Schulferien arbeitete ich regelmäßig als Aushilfe in der größten Veranstaltungshalle von K.-M.-Stadt als Bühnenhelfer, um mir ein paar Mark dazu zu verdienen.

Das Showgeschäft war meine Welt, ich interessierte mich schon sehr früh für all die wundervolle Technik mit ihren schrillen Lichtern, Sternchen und Mischpulten. Ich war davon fasziniert, wie Menschen sich in andere Gestalten verwandelten und sich in andere Wesen verkörpern konnten.

Dazu war ich stolz sehr bekannte Musiker, Sänger und Künstler hautnah treffen und mich mit ihnen vor oder nach der Show unterhalten zu dürfen.

Nebenher konnte ich meinen Gelüsten die nach wie vor dem weiblichen Geschlecht zugeteilt waren nachgehen. Ich hatte die Möglichkeit viel nackte Haut zu sehen, ja und auch ab und an zwischen meinen Händen und an meinen Lippen zu spüren. Die Ladys vom Ballett waren immer sehr liebesbedürftig.

Dieser Ferienjob stellte die Weichen für mein bevorstehendes Berufsleben. Für mich stand fest, ich wollte ins Showgeschäft einsteigen und die Künstler technisch in jeder Hinsicht begleiten.

Es war in der ehemaligen DDR nicht einfach ohne ausreichende Beziehungen, diesen beruflichen Weg einzuschlagen.

Ich begann eine Ausbildung zum Facharbeiter für Nachrichtentechnik bei der Post. Geplant war anschließend eine Zusatzausbildung in die Richtung Funktechnik, Studiotechnik Fernsehen und Studiotechnik Rundfunk in Berlin/Königs Wusterhausen zu absolvieren.

Diesen Ausbildungsplatz erhielt ich nur unter der Voraussetzung, dass ich nach meinen zweieinhalb Jahren Lehrzeit mich für einen Armeedienst bei der Staatssicherheit für eine Zeit von drei Jahren als Unteroffiziersanwärter verpflichtete. Ich hatte keine andere Wahl, obwohl sich dieser Weg nicht mit meiner politischen Einstellung dem sozialistischen Staat gegenüber vereinbarte, musste ich mich dazu bereit erklären, ansonsten gab es für mich keinen anderen Weg, mein berufliches Ziel zu erreichen.

Auch während meiner Ausbildung war es für mich ein Kinderspiel die Damen zu manipulieren, sie während der Arbeitszeit mit meiner Zärtlichkeit zu verführen, bis sie mehr wollten.

Alle wollten mich, selbst die, die einen festen Partner hatten. Es gab viele Frauen, die viel älter waren als ich, die mir sehr eindeutige Angebote machten. Der Reiz mich mit einer reifen Frau auf sexuelle Erlebnisse einzulassen war enorm, oft gingen meine Fantasien mit mir durch, sobald ich sie sah mit ihren reifen Früchten.

Ich konnte zu dieser Zeit nicht damit umgehen. Die Angst, mich maßlos zu blamieren, sobald so eine erfahrene Frau meinen Lümmel in meiner Hose vergebens suchen müsste, war zu groß! Ich holte mein gewünschtes Erlebnis dann lieber in aller Ruhe mit ein paar netten Zeitschriften, in denen nackte Frauen zu sehen waren nach, sobald ich mit mir allein war. Dazu hatte ich panische Angst davor, mich an ein weibliches Wesen fest zu binden. Ich bevorzugte meine Freiheit, in der ich Zärtlichkeiten, egal wo und mit welcher Lady genießen konnte. Ich hätte mir zu dieser Zeit schon niemals vorstellen können, auf langfristig mit ein und derselben Frau Hand in Hand durch die Stadt zu laufen, das war für mich der blanke Horror.

Vielleicht lag es auch daran, dass ich von meiner inneren Einstellung her, sehr arrogant und großspurig war, oder es war auch mein genereller Grundsatz, einem anderen Menschen aus meinem privaten Leben nichts zu erzählen. Dazu gab ich mich, außer wenn mich meine Gelüste überkamen, allen anderen Menschen gegenüber unnahbar.

Doch dann an einem Abend im September 1976. Ich besuchte wie jedes Wochenende eine Diskothek in der Innenstadt von K.-M.-Stadt. Ich war schon gespannt, was sich vom anderen Geschlecht mir wieder alles Unterwerfen würde.

Plötzlich sah ich ein junges Mädchen, die mich mit ihren großen Augen bewunderungsvoll ansah. Sie hatte eine super Figur, lange braune Haare, trug einen braunen Overall, dazu rote Plato-Schuhe. Ihre unglaubliche Oberweite machte mich nervös. Ich liebte junge Mädchen und Frauen, die ordentlich Holz vor der Hütte hatten. Sie passte genau in mein Beuteschema. Wie ein Magnet, wollten meine Hände an ihre Oberweite.

Unsere Blicke trafen sich immer wieder, keiner von uns konnte es verhindern oder ausweichen. Irgendetwas sagte mir, sie tickt so wie du selbst.

Ich kannte dieses Gefühl bisher nicht. Ich benutzte alle Mädchen und Frauen bis zu diesem Zeitpunkt nur, um mein Geltungsbedürfnis, mein Selbstbewusstsein zu stärken und dass sie mir, die Zuneigung und Zärtlichkeit gaben, die ich dringend brauchte.

Es war die Zeit, in der die Songs, wie Crimson and Clover von Tommy James & The Shondells und Sylvia's Mother von Dr. Hook die Diskotheken und Tanzsäle in der damaligen DDR eroberten.

Da ich ja pfiffig genug war und für jede Verführung spontan einen genialen Plan hatte, sagte mir mein Jagdtrieb:

„Dieses Mädchen musst du heute Abend haben.“

Ich beauftragte den Diskjockey, genau diese beiden Titel hintereinander zu spielen. Er kannte mich und meine damit verbundenen Vorhaben schon.

Ging völlig gesteuert von meinem Sexualtrieb zu diesem Mädchen, welches gerade an der Bar zusammen mit ihren Freundinnen einen Drink nahm. Stellte mich vor sie, nahm ihre Hand und zog sie, ohne ein Wort zu sagen auf die Tanzfläche hinter mir her. Genau in diesem Moment erklang der Song Crimson and Clover. Sie ließ es geschehen. Schmiegte sich, ohne ein Wort zu verlieren an mich und genoss die körperliche Nähe zu mir. Ich wusste, meine Verführungskünste hatten wieder gefruchtet. Ich fragte sie, wie sie heißt. Sie sagte: „Jenny“, mehr nicht. Dann ertönte der von mir gewählte zweite Titel - Sylvia's Mother. Ich war mir ganz sicher, damit habe ich auch sie geknackt.

Doch nein Jenny war nicht so leicht zu knacken. Mein Versuch sie an ihren Brüsten sanft mit meinen gefühlvollen Händen während des Tanzes unauffällig zu berühren werte sie sofort ab. Ich weiß es heute noch nicht wieso, irgendwo hatte ich das unbekannte Gefühl in mir, dass genau dieses junge Mädchen mein zukünftiges Leben verändern sollte. Nachdem der Song zu Ende war, sagte sie zu mir:

„Dankeschön, es war sehr schön mit dir zu tanzen.“

Danach war sie weg. Ich hatte nicht einmal eine Chance, sie zu bitten mit mir nach draußen zu gehen, um mit ihr allein sein zu dürfen.

Dieses Erlebnis lähmte mich, an diesen Abend hatte ich keine Lust mehr, auf irgendein anderes weibliches Geschlecht. Selbst mein Lümmel meldete sich an diesen Abend und in dieser Nacht nicht mehr zu Wort.

Ungeduldig wartete ich bis zur nächsten Tanzveranstaltung eine Woche später auf Jenny. Sie ging mir nicht aus dem Kopf. Ich war es nicht gewohnt, dass ein weibliches Wesen meine Gefühle ignoriert und ich nicht zum Zuge kam.

Plötzlich war sie da, in all ihrer Schönheit. Sie beachtete mich nicht, genau das machte mich wahnsinnig. Ich wollte dieses Mädchen zwischen meinen Fingern spüren, ihre scharfen Brüste massieren und meinen Lümmel spüren. Ich musste mir etwas einfallen lassen.

Ich ging unaufhaltsam zu Jenny, lächelte sie verschmitzt an und bestellte, ohne zu fragen für uns beide einen Drink. Ihre Nähe tat mir so gut. Sie hatte mir immer besser gefallen. Sie war anders als all die Mädchen, die ich bisher kannte. Sie war sehr lebenslustig, lachte viel und stellte keine unnötigen Fragen zu meiner Person. Dazu war sie nicht wie so viele Ladys in dem Alter, anhänglich wie eine Glätte. Sie zog es vor eher auf Distanz zu gehen. Nach etwa zwanzig Minuten, in denen wir uns sehr nett über belanglose Dinge unterhalten hatten, nahm ich ganz spontan ihre Hand und lief mit ihr gemeinsam nach draußen. Wir suchten uns einen Platz für uns zwei, an dem wir völlig ungestört waren. Sofort wollte ich wie gewohnt mit meinen Liebesspielen beginnen. Doch Jenny werte wieder ab. Sie sagte:

„Bitte lasse das, ich bin erst fünfzehn.“

Das gefiel mir nicht, ich legte meinen Arm um sie, und bevor sie sich besinnen konnte, war ihr Büstenhalter schon geöffnet. Küsste ihre Hand ganz zärtlich und sagte ihr, dass sie keine Angst haben muss. Ich möchte nur etwas mit ihr spielen.

Sie meinte nur, während ich sie zärtlich küsste, ich wäre der erste Junge, der das bei ihr durfte.

Diese Ansage kannte ich schon von den vielen Mädchen vor ihr.

Jennys Atem wurde schneller, plötzlich wurde sie gefügig und spielte mein Spiel mit. In dem Heizungskeller, in dem wir uns verzogen hatten, wurde es plötzlich sehr warm. Sie erlaubte mir ihr Oberteil über ihren Kopf zu streifen. Somit hatte ich freien Zugang zu ihren wahnsinnigen Früchten. Ich durfte sie sanft streicheln, aber mehr nicht. Mit klaren Ansagen zeigte sie mir ihre Grenzen. Mein Lümmel war kurz vor einer Explosion. Ich hatte große Mühe ihn zurückzuhalten.

Ich war so weit, dieses Mädchen sollte meine erste Prinzessin sein, die mein bestes Stück in sich spüren sollte. Doch soweit hatte Jenny es nicht kommen lassen. Sie meinte ausdrucksvoll:

„Nicht hier!“

Ich respektierte ihre Ansage schweren Herzens.

Wir beendeten unser Spiel und Jenny ging als erste zurück in die Diskothek. Als sie weg war, musste ich mich dringend selbst erleichtern.

An diesem Abend tanzten wir noch zwei/dreimal zusammen, dann musste Jenny nach Hause. Ihre Mutter bestand damals darauf, dass sie pünktlich gegen 22:00 Uhr zu Hause war. Wir verabredeten uns für zwei Tage später. Ich lud sie zu mir nach Hause ein.

Ich war mir ganz sicher, Jenny war die Lady, mit der ich das erste Mal Sex wollte. Irgendwie ich weiß nicht wieso, vertraute ich ihr, dass sie mich wegen meines Lümmels, wenn er ruht, nicht auslacht.

Und so kam es auch.

Jenny hatte zwei Tage später pünktlich um 13:00 Uhr vor unserer Wohnungstür gestanden. Ich öffnete die Tür, nahm sie, ohne viele Worte zu sagen an die Hand und lief mit ihr in unsere Bodenkammer. Ich hatte sie für unser Vorhaben etwas hergerichtet. Die unbrauchbaren Dinge, die man so in Bodenkammern lagert, hatte ich mit weißen Bettlagen abgedeckt. Mein Tonbandgerät, ein Unitra ZK 120 und eine von mir selbst gebaute Lichtorgel waren startklar. Auf dem Boden lag eine Matratze fein säuberlich bereit.

Ich gebe ja zu, Romantik sieht anders aus, wenn man den ersten Sex haben möchte, doch zu dieser Zeit, konnte ich Jenny leider nichts Besseres bieten. Ich sagte zu ihr kurz und knapp, „zieh dich aus und lege dich hin.“

Jenny wusste, sofort was nun passieren würde. Sie gehorchte und folgte, ohne zu widersprechen meiner Anweisung. Ich löschte das Licht und war froh, dass mein Lümmel beim Anblick von Jennys Früchten sofort auf Tour kam. Somit war die Angst, dass ich mich blamieren müsste, wenn ich nackt vor ihr stehen würde weg. Sofort spreizte ich Jennys Beine und legte mich dazwischen.

Nach ein paar Minuten in dem ich Jennys Früchte genussvoll mit meiner Zunge verwöhnen durfte, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich schenkte Jenny zu dem Titel „Slow down“ von Shappy Tiger all meine Zärtlichkeiten, die ich in mir spürte. Ich fragte sie, ob ich jetzt dürfte, sie sagte:

„Ja René, ja!“

Ich war dem Wahnsinn nah, als ich meinen Lümmel in Jenny verstecken durfte. Er fühlte sich sehr wohl in ihr! Wir beide waren diesbezüglich Anfänger, keiner wusste so recht, was er wie tun sollte, und dennoch, es war geschehen. Jenny gerade 15 Jahre und ich 17 Jahre alt, hatten unseren ersten Sex hinter uns. Es war sehr schön, Jenny danach glücklich schmunzeln zu sehen.

Von diesem Tag an trafen wir uns des Öfteren. Jenny war anders, als die mir bisher bekannten Mädchen. Sie ging immer wieder auf Abstand. Telefone gab es in der ehemaligen DDR zu dieser Zeit so gut wie keine für Privatpersonen. Somit musste man sich an die vereinbarten Zeiten halten, für die man sich verabredet hatte. Manchmal fuhr ich mit meinem Moped in meiner Mittagspause zu Jenny und holte sie von der Schule ab.

An diesen Tagen blieb uns meist nicht viel Zeit für Liebe, außer für einen kleinen Quicky im nahegelegenen Wald.

Die Wochenenden verbrachten wir meist zusammen. Liebten uns im Heizungskeller der Diskothek, im Parkhaus, welches für die Besucher der Stadthalle K.-M.-Stadt nicht weit entfernt war, hinter der Bühne, auf welcher die DJs am Abend ihre Show abhielten. Jenny war wie ich für alles offen. Im darauffolgenden Sommer wurde Jenny sechzehn Jahre alt. Ich überraschte sie mit einem Blumenstrauß. Sie war von meiner Liebe zu ihr überzeugt, als ich ihr sechzehn rote Rosen liebevoll überreichte.

Was sie nicht wusste, dass diese Rosen eine Art Entschuldigung waren, da ich Jenny seit ein paar Wochen wiederholt mit vielen anderen weiblichen Wesen betrogen hatte. Ich bin nach meinen ersten Sex mit ihr, so richtig auf den Geschmack gekommen und nutzte jede Gelegenheit, um Sex zu bekommen. Gezwungen hatte ich schon damals nie eine Lady, jede war freiwillig bereit dazu mit mir zu schlafen.

Das Spiel mit dem Feuer war mein Leben.

Ich beglückte nach wie vor Künstlerinnen, die nach ihren Shows auf der Suche nach einer männlichen Begleitung in diversen Bars oder eine willkommene sexuelle Abwechslung für eine Nacht suchten. Ohne in der damaligen Zeit, nur einmal an Verhütung zu denken liebte ich Ladys während der verschiedensten Tanzveranstaltungen rund um K.-M.-Stadt.

Schon damals in den 70ern lebte ich ein Doppelleben. Zu einem, war Jenny meine Freundin, die immer für mich da war und immer Vorrang hatte. Zum anderen beglückte ich unzählige weibliche Wesen, deren Namen ich oft nicht einmal kannte.

Einmal hatte ich mich fast selbst verraten. Ich liebte mich mit Jenny in einer Telefonzelle, forderte sie auf, meinen Lümmel doch einmal in die Hand zu nehmen und ihn mit dem Mund zu verwöhnen.

Ich Depp, sagte zu ihr: „das machen die anderen Frauen auch alle.“

Doch so geübt, wie ich war, konnte ich mich damit rechtfertigen, dass ich das schon sehr oft in Filmen sah.

Im Sommer 1977 machte Jenny ihren Schulabschluss. Sie hatte daraufhin immer weniger Zeit für mich. Zeit, die ich nutzte, um meiner Sucht nach Sex in Ruhe nachgehen zu können. Sie vertraute mir blind, da sie mich von ganzen Herzen liebte.

Junge Mädchen und Frauen zu lieben, sie sexuell zu verwöhnen, sie hörig und emotional abhängig zu machen wurde für mich eine Art Marathon. Es verging kein Tag, an dem ich nicht auf meine Kosten kam. Doch, um so älter ich wurde, wurden auch die Ansprüche der Frauen größer.

Im Herbst 1977 verstarb mein Vater völlig unerwartet im Alter von sechsundvierzig Jahren an einem Herzinfarkt. Dieses Ereignis zog mir den Boden unter den Füßen weg. Ich erinnere mich noch sehr genau an diesen Tag. Ein Arbeitskollege meines Vaters kam am Nachmittag zu uns nach Hause und berichtete, dass unser Vater mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus gefahren wurde, da er zusammengebrochen war.

Meine Mutter erzählte uns damals nicht viel, als sie aus dem Krankenhaus zurückkam. Nur dass Papa tot sei. Meine Mutter sah furchtbar aus, an diesem Abend gab es kein Essen wie gewohnt. Ich setzte mich auf mein Moped und fuhr zu Jenny. Als sie mich sah, wusste sie sofort, es ist etwas Furchtbares passiert. Nachdem ich ihr zögernd erzählte, dass mein Vater verstorben sei, nahm sie mich ganz fest in ihre Arme.

Ich weiß sie wollte für mich da sein, sie wollte mir Trost schenken, doch ich setzte mich auf mein Moped und fuhr, ohne ein Wort zu sagen mit Vollgas davon. Jenny rannte mir noch hinterher, sie hatte Angst, dass ich mir etwas antue!

Von diesem Tag an wurde mir klar, dass ich menschliche Nähe nicht ertragen konnte, außer während meiner Spielchen, die ich mit den Ladys trieb, um auf meine Kosten zu kommen.

So kam es auch. Ich zog mich außerhalb von meinen Sex-Spielchen auch von Jenny immer mehr zurück. Ich beschloss für mich selbst, dass ich ein anderes Leben möchte, als meine Eltern es führten. Ich wollte mich nicht abhängig machen von einer Partnerin, Familie gründen und finanzielle Sorgen haben. Ich kehrte immer mehr in mich, gab private Informationen zu meiner Person kaum noch Preis. Auch nicht Jenny gegenüber.

Was ich wollte, war meine Freiheit und meine absolute Unabhängigkeit, jede Frau, die sich bietet, glücklich machen und ein Leben im Wohlstand. Ich wollte vom Leben mehr, als es in der damaligen DDR für einen Durchschnittsbürger überhaupt möglich war, wollte mich abheben von den Durchschnittsmenschen. Ich wurde nicht dazu geboren ein bürgerliches Leben zu führen, nicht dafür geboren täglich für mehr als acht Stunden in eine Fabrik zu gehen und dennoch sich keinen Luxus leisten zu können. Mir war es zu wieder zu wissen, dass man in der ehemaligen DDR mehr als acht Jahre darauf warten musste, einen Führerschein machen zu dürfen und noch einmal so lange auf ein neues Auto.

Ich wusste, es gibt auch andere Wege, um an diese Dinge schneller zu gelangen.

Die Weichen dazu hatte ich mit dem Beginn meiner Berufsausbildung und als Anwärter zum Unteroffiziersschüler bei der Staatssicherheit und die damit verbundene Chance ins Showgeschäft einsteigen zu können schon gestellt.

Von da an war meine Beziehung zu Jenny nur noch sporadisch. Sie wusste, ich würde in ein paar Monaten die Stadt verlassen und für drei Jahre nach Berlin gehen, um meinen Traum etwas näher zu kommen. Sie fragte nicht nach Einzelheiten, das gefiel mir an ihr so, auch plauderte sie anderen gegenüber niemals über unsere mittlerweile lockere Beziehung oder über mich als Person.

Jenny hatte auch zwischenzeitlich mitbekommen, dass sie nicht die einzige Lady in meinem Leben war. Doch wie sie so war, hat sie es so hingenommen. Sie ging ihren eigenen Weg. Besuchte mit ihren Freundinnen andere Tanzveranstaltungen im Raum K.-M.-Stadt. Nur wenn sie einmal Sehnsucht nach mir hatte, kam sie in meine Stamm-Diskothek. Dann gehörten wir uns beide wieder, dann hatten alle anderen Ladys keine Chance bei mir und wir liebten uns bis zur Ohnmacht in diesen Nächten. Wir beide waren uns einig, wir wollten noch mehr vom Leben, jeder auf seine Art, uns nicht binden, abhängig machen und dem Gegenüber keine Pflicht, zur Rechenschaft verlangen.

Mein Gefühl damals hatte mich nicht getäuscht, als ich Jenny zum ersten Mal sah. Jenny war wie ich, sie liebte Sex, ihre Freiheit und das ungebunden sein.

Nach meinem Berufsabschluss wurde ich im Mai 1978 zum Armeedienst für drei Jahre nach Berlin eingezogen.

Ein neuer Lebensabschnitt mit einer großen Hoffnung auf ein sehr gutes Leben begann für mich. Unwissend, was auf mich zukam, verließ ich K.-M.-Stadt. Ich ging diesen Schritt nicht aus politischer Überzeugung zum Staat, sondern nur zu meinem privaten und beruflichen Vorteil. So wie Abertausende anderer Personen der ehemaligen DDR. Ob es Leistungssportler oder Leute waren, die studieren wollten, um Lehrer zu werden. Menschen, die in der Wirtschaft eine Führungsposition erreichen wollten oder sich einfach nur für drei Jahre Armeedienst entschieden hatten, um richtig Kohle zu verdienen. Alle Unteroffiziersanwärter waren inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit, ob sie wollten, oder nicht.

Schon im Vorfeld der Ausbildung mussten alle Anwärter in der Hauptzentrale der Staatssicherheit auf dem Kaßberg in K.-M.-Stadt einen psychologischen Test, der über sechs Wochen ging, absolvieren. Nachdem ich diesen mit sehr gut bestanden hatte, wurde ich inoffizieller Mitarbeiter vom Ministerium für Staatssicherheit (geheimer Informator) in Berlin.

Ich kam nach Berlin zur HVA - Hauptverwaltung Aufklärung, Abteilung AG 5/SWT verantwortlich für die Nutzung offizieller Kontakte unter der Leitung von Oberst Christian S.

Zuständigkeitsbereich:

Lehrbereich B

Spezialdisziplin und Methodik der nachrichtendienstlichen Arbeit, unter der Leitung von Oberst Horst K.

mit weiterführender Ausbildung zur Operativen Psychologie, Recht/Sicherheit und Residenturarbeit.

Für persönliche Briefpost aus der Heimat oder für enge Familienangehörige im Notfall gab es bei der HVA im Ministerium für Staatssicherheit, Berlin-Lichtenberg ein spezielles Postfach für jeden „Kameraden“.

Nach meiner Grundausbildung, zu der natürlich auch eine intensive Waffen- und Sprengstoffausbildung gehörte, wurde ich für sehr speziell und tauglich für einen Identitätswechsel eingestuft.

Die zuständigen Psychologen der Staatssicherheit in der DDR waren davon überzeugt, dass ich aufgrund meiner bestehenden Satyriasis für das Ausspionieren bestimmter Damen, die unter Verdacht der Staatsfeindlichkeit standen, weibliche Kontaktpersonen, die zu ausgebürgerten DDR – Dissidenten3 oder möglichen Fluchthelfern enge Verbindungen hatten, sehr gut geeignet wäre.

Man nannte meinen Job damals im Volksmund „Intim Betreuung“ oder auch „ficken für das Vaterland“. (Ich bitte um Entschuldigung für diesen Ausdruck!)

Meine Hauptaufgabe als „Romeo-Agent“ bestand darin, politische und Technologiespionage zu betreiben.

Frauen aus dem Show-Business, Schauspielerinnen, Kameraleute, Bühnenarbeiterinnen, Journalistinnen, Angestellte in Politik und Wirtschaft oder auch prominente Künstlerinnen aus dem sozialistischen und kapitalistischen Ausland, die vorher von Experten ausgesucht wurden, durch Vortäuschung von Liebe für mich zu gewinnen und sie emotional abhängig und gefügig zu machen.

Man hatte sehr schnell erkannt, dass man mir es in die Wiege gelegt hatte, Menschen zu manipulieren und ihnen in den Kopf schauen zu können. Höchste Schweigepflicht war oberste Priorität.

Ich wurde daraufhin sechs Monate intensiv psychologisch geschult, lernte meinen sächsischen Dialekt in ein fließendes Hochdeutsch in jeder Situation umzuwandeln. Lernte sehr intensiv mich in Wort und Schrift zweideutig auszudrücken, um damit an wichtige Informationen meiner zugeteilten Klientinnen zu kommen. Ich bekam damit eine komplett zweite Identität mit den dazugehörigen Papieren und Nachweisen wie zum Beispiel einen gefälschten Lebenslauf unter dem Tarnnamen Uwe B., mit dem ich meine geplante Zusatzausbildung in Richtung Funktechnik, Studiotechnik Fernsehen und Studiotechnik Rundfunk in Königs Wusterhausen/Berlin absolvierte und dazu in Berlin und Umgebung als Maulwurf tätig wurde.

Wurde zudem Mitarbeiter der Funksende- und Hauptnachrichtenzentrale des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin.

Damit lebte und arbeitete ich in Berlin unter dem Namen Uwe B., sobald ich in meinem Urlaub in meine Heimat fuhr, war ich René S., den alle kannten und den zu viele Frauen innig liebten. Ich wurde ein Mann, der schon in jungen Jahren sehr viel Geld damit verdiente, Frauen zu ihrem sexuellen Höhepunkt zu bringen, den sie so meist noch nie erlebten und dazu sie über ihre politischen Vorhaben auszufragen.

Es funktionierte!

Auch in meiner Funktion als Bühnentechniker war ich damit sehr erfolgreich. Bekam damals die Chance für die beliebte Sendung „Ein Kessel Buntes“ im Friedrichstadtpalast, die Tontechnik beziehungsweise die Beleuchtungstechnik mit zu übernehmen.

Obwohl deutsche Schlager nicht auf meiner persönlichen Wunschliste standen, gab es jedoch einen gegen Ende der 70er Jahre, der mir jedes Mal wieder unter die Haut fuhr. Es war der Song „Jugendliebe“ von Ute Freudenberg. Sobald ich sie auf der Bühne als Techniker begleiten durfte, war ich wie ausgewechselt und wurde sehr sentimental, zu stark überkamen mich meine Erinnerungen an Jenny und der Zeit mit ihr.

Der Kontakt zu sehr bekannten Künstlerinnen, Stars und Sternchen nicht nur aus der ehemaligen DDR, sondern auch aus aller Welt war zu dieser Zeit sehr nah und innig. Auch viele dieser Frauen liebten und vergötterten Uwe B., sie ahnten nichts davon, dass ich auf sie angesetzt war.

Ich genoss es meinen Armeedienst nur in Zivilkleidung abdrücken zu können, nicht in einer Kaserne, sondern in einer eigenen Neubauwohnung wohnen zu dürfen. Freiheiten genießen zu dürfen, von denen kein anderer Soldat in der DDR zu träumen wagte. Ich genoss es, die Möglichkeit zu bekommen, schon mit neunzehn Jahren einen Führerschein für einen PKW und das dazugehörige Auto zu besitzen, eine Menge Kohle zu verdienen, mit der ich auf großen Fuß leben und dazu meine Mutter und meine Schwester unterstützen konnte.

Für ausgiebige Sexspielchen stand mir eine konspirative13 Wohnung in Berlin Karlshorst zur Verfügung, die bei Bedarf mit der jeweiligen Klientin in einem Taxi angefahren und wieder verlassen wurde. Diese Wohnung war modern und luxuriös eingerichtet, es fehlte an Nichts, um sich sexuell ausleben zu können, selbst ein Videorekorder mit netten Pornofilmen stand zur Verfügung. Dazu war sie komplett mit Wanzen22 ausgestattet. Die Aufnahmegeräte befanden sich in einer der Nachbarwohnungen, die als zentrale Funk- und Nachrichtenstation eingerichtet war. Dieses Liebesnest wurde von der Stasi finanziert und unterhalten, selbst die Reinigung nach einem „Arbeitseinsatz“ wurde von Angestellten der Staatssicherheit ausgeführt und für den nächsten Einsatz vorbereitet.

Mein Job war im Grunde nichts Außergewöhnliches. In den 70er und 80er Jahren war es üblich, dass auch Ladys zur Frühjahrs - und Herbstmesse in Leipzig als „Hobbynutten“ wie sie die Stasi nannte, eingesetzt wurden. Oft waren es Damen, die sehr attraktiv aussahen und in ihren realen Leben meist als Sekretärinnen oder in Büros der Staatssicherheit arbeiteten. Immer zur Messezeit, wurden diese Damen freigestellt und es wurde zur Männerjagd geblasen.

Junge reizvolle Frauen machten sich auf, das große Geld zu verdienen. Einige kamen auch auf eigene Faust, doch die meisten standen im Dienst der Staatssicherheit, die die Verführbarkeit der angereisten Westmanager nutzten, um wichtige Informationen zu sammeln. Im Visier standen vor allem Messegäste aus der Bundesrepublik, doch auch Manager aus anderen West-Ländern und Asien konnten diese Ladys schon im Vorfeld der Messe als intime Begleiterin buchen.

Ausbezahlt bekamen diese Frauen, die ebenfalls zum „lieben für das Vaterland“ unter einem Decknamen unterwegs waren, ihre Dienste nur in harter Währung. Das Hotel Astoria in Leipzig bekannt auch als Devisenhotel war ausschließlich nur für Gäste aus dem kapitalistischen Ausland buchbar. Die dazugehörige Bar, war nur auf diese Gäste und deren „Hobbynutten“ ausgerichtet.

Von der Prostitution haben in der ehemaligen DDR, obwohl sie offiziell verboten war, alle Beteiligten profitiert, ob es die angesetzten „Hobbynutten“, die zufriedenen Freier oder der informierte Staat war. So viel Zufriedenheit wird es in diesem Gewerbe wohl kaum jemals wiedergeben.

Im Winter 1978/79, der als Katastrophenwinter auch bekannt war, in dem die DDR völlig eingeschneit wurde und selbst die Soldaten der NVA 20 mit ihrem Panzer im Schnee stecken blieben, in den Lausitzer Kohlerevieren, mit Hacke und Spaten die Kohle aus den Waggons lösen mussten, um sie der Verbrennung zuführen zu können, lag ich mit netten und liebesbedürftigen Damen im warmen Bettchen und durfte mich aufs feinste vergnügen.

Zu unserer theoretischen Ausbildung waren wir acht Männer in unserem „Trupp“. Jeder kam aus einer anderen Stadt. Keiner erzählte ein Wort aus seiner Vergangenheit, keiner wusste, ob der gegenüber seinen realen Namen trug oder den seiner zweiten Identität. Vertrauen gab es einen Kameraden gegenüber nicht, höchste Schweigepflicht bestand vierundzwanzig Stunden am Tag. Jeder meiner Kollegen hatte einen anderen Einsatzort, an dem er Menschen überwachen und auf seine Art ausfragen musste. Die dazugehörigen Protokolle schrieb jeder Kamerad allein in seiner kleinen Neubauwohnung. Keiner wusste vom anderen, als was und wo er tätig war. Drei lange Jahre lang!

Meine Mutter, meine Schwester und der gesamte Rest meiner Familiensippe, Bekannte, die glaubten meine Freunde zu sein und auch Jenny ahnten nicht einmal etwas von meiner zweiten Identität, wenn ich nach Hause kam. Ich hatte es schon damals ganz schnell gelernt, den Schalter in meinem Kopf umzuschalten. Dazu war es Vorschrift, dass alle Papiere die zu meiner zweiten Identität als Uwe B. gehörten, in der Zeit, meiner Abwesenheit in Berlin unter strengen Verschluss blieben.

In großen Abständen traf ich Jenny durch Zufall. Einmal kam es vor, dass ich ganz nah davor war, ihr davon zu erzählen. Ich wusste, ihr könnte ich vertrauen. Nur ihre Einstellung zur Staatssicherheit hatte mich damals zurückgehalten. Jenny wollte von diesem Verein nichts wissen, ihr war bekannt, dass diese Leute unberechenbar waren. Zudem hatte sie sich zu dieser Zeit neu verliebt. Es war ein mir sehr bekannter junger Mann.

Und dennoch, wir beide verbrachten noch einmal einen sehr schönen, romantischen Abend und eine unvergessliche Nacht miteinander. Wir trennten uns danach endgültig. Jenny hatte ein ganz schlechtes Gewissen ihren neuen Freund gegenüber.

Etwa zehn Monate später erfuhr ich, dass Jenny ihr erstes Kind geboren hatte.

Ich hätte Jenny niemals gehen lassen dürfen. Sie war die Lady, vor der ich immer Respekt und Achtung hatte und die mir nie aus dem Kopf ging.

Die Stasi machte mir das Angebot ab Mai 1981 für weitere zehn Jahre für sie als hauptamtlicher Mitarbeiter und geheimer Informator in der gesamten Republik zu agieren. Bedingung dafür war es, dass ich in meiner Heimatstadt unter meinem Realnamen René S. eine feste Partnerschaft mit anschließender Eheschließung vorweisen musste.

Meine Zusatzausbildung in Funktechnik, Studiotechnik Fernsehen und Studiotechnik Rundfunk hatte ich sehr erfolgreich mit Bestnoten abgeschlossen. Meinen dringend erforderlichen Berufsausweis und alle dazugehörigen Unterlagen, Nachweise und Papiere wurden mir von der Deutschen Konzert und Gastspieldirektion auf meinen beiden Identitäten ausgestellt. Damit war ich berechtigt, auf selbständiger Basis als Studiotechniker bei Funk und Fernsehen zu arbeiten.

Zudem hatte ich damit die Berechtigung, zu privaten beziehungsweise staatlichen Veranstaltungen oder Firmenfesten die technische Leitung zu übernehmen.

Ich willigte ein.

Im Gegenzug dazu ermöglichte es mir die Stasi, auch unter meinem Tarnnamen Uwe B. mich als Ton- und Bühnentechniker selbstständig zu machen. Meine Aufträge erhielt ich zu meist von den zuständigen Kulturämtern der jeweiligen Städte, in denen ich Großveranstaltungen zu organisieren und durchzuführen hatte, zugeschoben. Meist war mein Einsatz jedoch im Großraum Berlin. Hatte meinen eigenen PKW als Dienstwagen mit Berliner Kennzeichen, den ich zu einer Heimreise nach K.-M.-Stadt gegen meinen privaten PKW mit einheimischer Nummer auf einem speziell dafür vorgesehenen Parkplatz tauschte.

Ich bekam von der Stasi unter meinem realen Namen René S. eine Scheinanstellung bei der Post in K.-M.-Stadt als Funk- und Nachrichtentechniker im Außendienst. Es wurde von mir eine offizielle Kaderakte geführt und ich bekam regelmäßig meinen Monatslohn, der nicht zu knapp ausfiel, obwohl ich mich in der Regel nur einen Tag im Monat, wenn überhaupt einmal kurz in der Firma sehen ließ. Meiner gesamten Familie und allen Bekannten erzählte ich, dass ich generell nur im Außendienst als Monteur arbeiten würde. Damit war alles gesagt und jeder der mich kannte, wusste ich bin irgendwo in der Republik unterwegs. Wie gewohnt erzählte ich über meine Person und über meine Arbeit keinen Menschen Einzelheiten.