Liebe kennt kein Alter - Joana Peters - E-Book

Liebe kennt kein Alter E-Book

Joana Peters

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Beschreibung

Drei einsame Frauen ab siebzig, deren Leben nicht unterschiedlicher hätte sein können und dennoch haben sie eines gemeinsam. Sie zogen noch einmal alle Register des Geheimnisvollen, Aufgewühlten und dem Zerbrechlichen, um sich erneut in das Abenteuer Liebe, Lust und Leidenschaft zu stürzen!

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Seitenzahl: 92

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Inhalt

Vorwort

Uschi

Erna

Helga

Vorwort

Was kann passieren, wenn Frauen ab siebzig

sich noch einmal neu verlieben?

Zu oft fühlen sich Frauen ab siebzig sehr einsam und allein. Viele Frauen in dem Alter haben ihren Mann durch eine schwere Krankheit oder einer schmerzlichen Trennung verloren. Die eigenen Kinder sind längst aus dem Haus und leben, oft weit weg, ihr eigenes Leben.

Sie haben alles hinter sich, was eine Frau geben und erleben kann. Irgendwann kommen diese Frauen an einem Punkt an, an dem sie sich fragen: „Das kann doch nicht alles gewesen sein? Ich habe mein gesamtes Leben für die Familie aufgeopfert und auf meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse immer verzichtet.“ Das Gefühl Einiges in ihrem Leben verpasst zu haben, wird immer stärker und somit lässt sie der Gedanke, jetzt möchte ich mein Leben so leben wie ich es mir vorstelle, nicht mehr los.

Sie machen plötzlich Dinge, von denen sie sich noch vor Jahren nicht einmal gewagt hätten, davon zu träumen und haben dabei eine Menge Spaß. Oft finanziell gut bis sehr gut abgesichert und noch sehr attraktiv, suchen sie nach Anerkennung und möchten wieder einmal das unbeschreibliche Gefühl spüren, wieder geliebt zu werden, so wie sie sind. Sie verspüren den Drang, jetzt alles erleben zu müssen, was ihnen das Leben bisher verborgen hielt. Ihre Gefühlswelt wird damit gewollt zu einer Achterbahnfahrt. Meist verlieben sie sich dann in Männer, die entweder verheiratet oder viele Jahre jünger sind. Sie gehen Kompromisse ein und stehen zu ihrem Handeln. Diese Art von Frauen wissen genau, was sie sich wünschen. Sie möchten einen Mann, mit dem sie Spaß und guten Sex haben können. Mit dem ausgesuchten Liebhaber, sie sich einen Mann in ihr Leben holen, auf den sie sich auf seine Loyalität verlassen können und er für sie da ist, wenn sie ihn brauchen. Diese Frauen suchen nach LEBEN und meistens nicht nach einer Partnerschaft mit Verpflichtungen, denn diese haben sie alle auf ihre Art schon hinter sich.

In diesem Buch erzählen uns Uschi, Erna und Helga ihre persönlichen Erfahrungen, nachdem sie den sogenannten „dritten Frühling“ ohne Wenn und Aber erlebt und durchlebt haben.

Drei Frauenschicksale, die uns zum Teil ein wenig schmunzeln lassen, aber dennoch zum Nachdenken anregen.

(Alle Namen, Daten oder Orte wurden zum Schutz der Privatsphäre aller Beteiligten geändert. Etwaige Übereinstimmungen sind rein zufällig.)

Uschi

Die wichtigsten Stationen in Uschis bisherigem Leben.

Sie wurde 1942 als erste Tochter einer Arbeiterfamilie in Bayreuth/Bayern geboren. Nachdem der 2. Weltkrieg sein Ende nahm, musste ihre Mutter ganztags mit zur Arbeit in eine Fabrik gehen. Daraufhin lernte Uschi schon sehr früh, Verantwortung zu übernehmen und ihre Mutter im Haushalt zu unterstützen. Im Alter von zwölf Jahren konnte sie bereits sehr gut kochen und backen. Sie eignete sich die ersten Handgriffe an einer Nähmaschine an, um für die Familie Haustextilien und Kleidungsstücke zu fertigen. Im Alter von fünfzehn Jahren begann sie eine zweijährige Ausbildung zur Näherin und arbeitete von da an in einer Firma, die Konfektionen für Damen herstellte. Uschi lernte mit gerade einmal siebzehn Jahren ihren späteren Ehemann Werner kennen. Schon bald darauf wurde ihre erste Tochter Ramona geboren. Zwei Jahre später ihre zweite Tochter Maria. Ihr Mann, ein Bauarbeiter, baute in Eigenleistung nach Feierabend das gemeinsame Haus. Es sollte ein kleines Zweifamilienhaus für sie und für Uschis Eltern mit einem idyllischen Garten für die Kinder werden. Bis zur Fertigstellung des Hauses, war es eine sehr harte Zeit für Uschi und auch für Werner. Jede freie Minute wurde dazu genutzt, das Haus bezugsfähig zu machen. Nebenher hatte Uschi ihren Job in der Konfektionsfirma und die beiden kleinen Kinder.

Im Herbst 1962 war dann der große Tag gekommen. Uschi konnte mit ihrer kleinen Familie und zusammen mit ihren Eltern in das neue eigene Haus einziehen. Zwar gab es noch einiges fertig zu stellen, aber es war bezugsfertig. Die Freude war groß!

Es dauerte nicht lange, da veränderte sich Uschis Mann sehr zum Negativen. Er kam des Öfteren später von der Arbeit nach Hause, dazu war er dann meistens im betrunkenen Zustand. Arbeiten, die noch am Haus zu erledigen waren, übernahm dann Uschi selbst oder ihr Vater. Daraufhin gab es sehr oft Ärger, die Familienidylle war gestört.

Uschi wollte es nicht akzeptieren, dass ihr Mann zu oft und zu viel Alkohol trank. Sie bestand darauf, dass er sich einen anderen Job mit einem anderen Umfeld sucht. Werner begann daraufhin als Busfahrer in einem Reiseunternehmen zu arbeiten. Er war dann viele Tage nicht zu Hause und Uschi stand wieder allein mit allen Alltagssorgen da.

Ende der 80er Jahre erlitt Uschis Vater einen schweren Schlaganfall und wurde daraufhin ein Pflegefall. Für Uschi war klar, dass sie ihren Vater ohne Diskussion zusammen mit ihrer Mutter zu Hause pflegen würde. Auch zu dieser Zeit opferte sie sich über das Maß hinaus für die Familie auf. Ihre Kinder studierten in dieser Zeit beide, sie waren finanziell noch von ihren Eltern abhängig. Unterstützung konnte sie von ihnen keine erwarten, schon zu dieser Zeit lebten sie ihr eigenes Leben.

Nachdem ihre beiden Kinder das Studium erfolgreich absolviert hatten, bauten sie sich ihre eigene Familie auf. Als sie kurz darauf sich ihr eigenes Haus bauten, unterstützten Uschi und ihr Mann beide in dieser Zeit finanziell. Uschi kümmerte sich dazu um ihre drei Enkelkinder, damit ihre Töchter ihren verantwortungsvollen Job weiterhin ausführen konnten.

Sie selbst wollte sich nie eingestehen, dass sie mit all ihren Aufgaben maßlos überfordert war.

Im Herbst 1995 verstarb ihr Vater nach langer schwerer Krankheit. Nur zwei Jahre später erkrankte ihre Mutter an Krebs. Wieder übernahm Uschi die Pflege ihrer Mutter zu Hause. Nebenbei arbeitete sie immer noch als Näherin in Akkordarbeit. Nun erst merkte sie, dass sie mit allem überfordert war und entschied sich dazu, als Näherin in Heimarbeit zu arbeiten. Damit war sie zu Hause, verdiente dennoch Geld dazu und konnte sich um ihre pflegebedürftige Mutter kümmern. Am Tag war sie für ihre Mama, die Enkelkinder, den Haushalt und das Grundstück da. In der Nacht nähte sie meistens bis in die frühen Morgenstunden. Ihr Mann Werner war immer häufiger mehr als zwei Wochen als Busfahrer in ganz Europa unterwegs.

Sie gab alles und vergaß nebenbei all ihre eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Träume.

Sie war eine lebenslustige Frau, lachte und feierte sehr gern.

Doch das alles wurde ihr vom Ehemann untersagt. Ja, sie funktionierte so, wie man es von ihr erwartete.

Sobald sie ihrem Mann gegenüber nur einmal den Wunsch äußerte, dass sie auch einmal eine Auszeit benötigte, ist sie damit auf heftigen Widerstand gestoßen. Sie fühlte sich mehr und mehr wie eingesperrt im eigenen Haus. Sobald er zu Hause war und sie kam nur ein paar Minuten später vom Einkauf, gab es deshalb schon Ärger. Es kam soweit, dass er ihr verboten hatte, sich in irgendeiner Art zu amüsieren. Er erlaubte ihr nicht einmal mit einer Nachbarin in ein Kino zu gehen. Uschi nahm alles hin und gehorchte. 2002 verstarb Uschis Mutter.

Von diesem Tag an war ihr Haus so leer und verlassen. Um über ihre große Trauer hinweg zu kommen, begann Uschi damit, größere Renovierungsarbeiten am und im Haus allein, ohne ihren Mann, zu übernehmen.

Sie tapezierte, verlegte neue Fußböden und erneuerte den Farbanstrich an Fenster und Türen. Doch all das half ihr auf Dauer nicht, mit der Einsamkeit klar zu kommen.

Sie stürzte in ein tiefes Loch und suchte Zuflucht beim Teufel Alkohol. Anfangs trank sie nur am Abend, um besser einschlafen zu können, später auch am Tag, um ihre Einsamkeit zu ertragen.

Sie ging jeden Tag zum Friedhof an das Grab ihrer Eltern. Das Bedürfnis, sich um Jemanden kümmern zu müssen, war zu stark in ihr.

Nachdem Uschi einige alkoholbedingte Abstürze ihr Eigen nennen durfte, klingelten bei ihrem Mann Werner die Alarmglocken.

Ihre Ehe hatte das Ende erreicht. Die gemeinsamen Kinder schränkten den Kontakt zu ihr, nur auf das Nötigste, ein. Sie konnten nicht verstehen, wieso ihre Mutter sich so verhielt. Die Familienverhältnisse waren komplett zerrüttet.

Nachdem ihr das alles in einem lichten Moment klar wurde, holte sie den Familienrat ein. Sie beorderte ihren Mann und ihre Kinder zu einem Gespräch. Jeder wusste, so kann es nicht weitergehen!

Ihr Mann erklärte sich dazu bereit, sich einen neuen Job zu suchen, in dem er wieder jeden Tag zu Hause ist. Er wurde fündig und begann als Kraftfahrer in einer Brauerei zu arbeiten und belieferte die Kundschaft im Heimservice.

Alle zusammen versuchten, wieder ein vernünftiges Familienleben zu führen. Uschi verbrachte viel Zeit damit, moderne Kleidung für sich, ihre Kinder und Enkelkinder selbst zu entwerfen.

Dazu spezialisierte sie sich auf das Nähen von modernen Gardinen für die gesamte Familie.

Sie hatte damals damit den Absprung vom Teufel Alkohol schnell geschafft und war ihrer Familie dafür auch sehr dankbar.

Ihrem Mann hingegen bekam dieser neue Job in der Brauerei nicht. Er war es seit Jahren nicht gewohnt, dass er jeden Abend zu Hause bei seiner Frau saß. Er vermisste die Freiheiten, sein Bierchen ohne Kontrolle trinken zu können und Spaß zu haben, ohne dass seine Frau dabei war.

Immer häufiger gab es erneut große Meinungsverschiedenheiten zwischen Uschi und ihrem Mann.

Ihr großer Wunsch wäre es gewesen, dass sie zusammen mit ihrem Mann Tanzveranstaltungen besuchen, mit ihm zusammen einfach nur Spaß haben könnte und sie sehnte sich nach Zärtlichkeit und Sex. Doch darauf hat sich ihr Mann Werner nicht eingelassen. Er vergnügte sich in seiner Freizeit lieber allein am Stammtisch.

Im Jahre 2008 erkrankte ihr Mann an Leberkrebs. Ein erneuter Alptraum wurde für Uschi Realität. Wieder durchlebte sie Jahre der Hölle, wieder war sie als Pflegekraft vierundzwanzig Stunden am Tag tätig. Sie funktionierte für ihren todkranken Mann und fühlte sich dafür ihren Kindern gegenüber verpflichtet. Werner war der Vater ihrer Kinder, ihr Pflichtbewusstsein überwiegte.

Sie ging mit der Krankheit ihres Mannes mehr als drei Jahre aufopferungsvoll durch die Hölle.

Im Sommer 2011 verstarb ihr Mann Werner im Beisein der gesamten Familie in Uschis Armen.

Uschi veränderte sich von diesem Tag an sehr. Jetzt war sie allein und musste ihren Tagesrhythmus für sich völlig neu strukturieren. Sie wurde ihren Kindern gegenüber sehr bestimmend und sobald etwas nicht nach ihren Vorstellungen ablief, wurde sie verbal aggressiv.

Sechs Monate nach dem Verlust ihres Ehemannes, las Uschi zufällig ein Inserat in ihrer Tageszeitung. Das Hotel Sonnenblick in Bad Staffelstein / Schwabthal machte Werbung mit einem Hinweis zu dem dazugehörigen Tanzlokal Tanztenne. Dieses Inserat brachte sie dazu, dass sie sich all ihren Mut zusammennahm, um da ein paar Tage ganz allein auszuspannen. Der Veranstalter des Tanzlokales hatte damit geworben, dass es jeden Donnerstag, Freitag und Samstag ab 19:00 Uhr Tanzveranstaltungen in einer netten Atmosphäre mit Live-Musik gibt. Das wollte Uschi nur einmal miterleben. Ihr bevorstehender siebzigster Geburtstag sollte der Anlass dazu sein, ihr Leben ab sofort so zu leben, wie sie es möchte.

Gesagt, getan! Uschi reiste eine Woche nach ihrem siebzigsten Geburtstag für acht Tage nach Bad Staffelstein.