Ein Tanz im Schnee - Maggie McGinnis - E-Book

Ein Tanz im Schnee E-Book

Maggie McGinnis

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Beschreibung

Weihnachten in Echo Lake.

Piper und Noah waren das Traumpaar von Echo Lake. Doch als ihre Beziehung ernster wurde, bekam Noah es mit der Angst zu tun. Er war noch nicht bereit, sesshaft zu werden, zog seine Karriere vor und reiste um die Welt - ohne Piper.

Sieben Jahre sind vergangen, und Noah ist für ein Wochenende zurück in Echo Lake. Ausgerechnet an diesem Wochenende findet der alljährliche Schneeflockenball statt. Als Piper und Noah plötzlich voreinander stehen, ist sofort alles wieder da: weiche Knie, Schmetterlinge im Bauch, Liebe. Doch Noah kann nicht über seinen Schatten springen. Er will sich nicht niederlassen, heiraten und Kinder kriegen - egal wie stark seine Gefühle für Piper sind. Es sieht ganz danach aus, als wären sie wieder an genau dem gleichen Punkt wie vor sieben Jahren ...

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Seitenzahl: 120

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Inhalt

Cover

Über dieses Buch

Über die Autorin

Titel

Impressum

1

2

3

4

5

6

7

8

9

Epilog

Über dieses Buch

Piper und Noah waren das Traumpaar von Echo Lake. Doch als ihre Beziehung ernster wurde, bekam Noah es mit der Angst zu tun. Er war noch nicht bereit, sesshaft zu werden, zog seine Karriere vor und reiste um die Welt – ohne Piper.

Sieben Jahre sind vergangen, und Noah ist für ein Wochenende zurück in Echo Lake. Ausgerechnet an diesem Wochenende findet der alljährliche Schneeflockenball statt. Als Piper und Noah plötzlich voreinander stehen, ist sofort alles wieder da: weiche Knie, Schmetterlinge im Bauch, Liebe. Doch Noah kann nicht über seinen Schatten springen. Er will sich nicht niederlassen, heiraten und Kinder kriegen – egal wie stark seine Gefühle für Piper sind. Es sieht ganz danach aus, als wären sie wieder an genau dem gleichen Punkt wie vor sieben Jahren …

Über die Autorin

Maggie McGinnis lebt mit ihren Kinder und Katzen in New England und hat sich in den USA als Autorin von romantischen Liebesromanen einen Namen gemacht. In »Ein Tanz im Schnee« führt sie uns ins wunderbare, winterliche Vermont.

Maggie McGinnis

Ein TanzimSchnee

Aus dem amerikanischen Englischvon Angela Kohnen

beHEARTBEAT

Deutsche Erstausgabe

»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment

Dieses Werk wurde im Auftrag von St. Martin’s Press LLC durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen, vermittelt.

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2015 by Maggie McGinnis

Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Snowflake Wishes«

Originalverlag: St. Martin’s Press, LLC

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Textredaktion: Dorothee Cabras

Lektorat/Projektmanagement: Anna-Lena Meyhöfer

Covergestaltung: FAVORITBUERO, München

Unter Verwendung eines Motivs von © Lavandaart / Shutterstock

eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-3478-4

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

1

»Mein Happy End fängt auf gar keinen Fall bei einem geschmacklosen Tanzabend in einem Kaff an, das mehr Kühe als Einwohner hat.« Piper reckte sich auf der obersten Leitersprosse, um noch eine große Plastikschneeflocke an die Decke des Saales zu hängen. »Es ist mir egal, ob neunundvierzig glückliche Ehen beim Schneeflockenball begonnen haben. Meine wird nicht die fünfzigste sein. Und deine wird es ziemlich sicher auch nicht.«

Ihre Cousine Molly reichte ihr lachend die nächste Schneeflocke an. »Ach, komm. Das ist Tradition. Was soll man denn an einem Freitagabend im Dezember sonst tun?«

»Keine Ahnung. Shoppen? Weihnachtslieder singen? Sich die Fingernägel ausreißen?«

»Du hasst es, shoppen zu gehen, du kannst nicht singen, und du hast eine ungewöhnlich niedrige Schmerztoleranz.«

»Oh ja, da hast du recht!« Piper zog ein Gesicht, als litte sie grausame Schmerzen. »Mein kleiner Zeh ist noch gebrochen. Da drohen bleibende Schäden, sogar die Amputation, wenn ich tanze. Also kann ich unmöglich hingehen. Ach, wie schade!«

»Und trotzdem konntest du mühelos auf die Leiter steigen. Und gestern Abend deine Yoga-Übungen machen. Und heute Morgen deine acht Kilometer joggen?«

»Lass deine Augenbrauen wieder runter, Detective. Tanzen ist was ganz anderes. Sieh den Tatsachen ins Auge: Ich bin praktisch lahmgelegt.«

»Piper Maria Bellini, du hast dir den blöden Zeh vor einem Jahr gebrochen.« Molly blickte sie streng an. »Weißt du, das könnte doch ein schöner Abend für dich werden. Ist dir der Gedanke schon mal gekommen?«

»Nö.« Piper schob die Leiter ein Stück weiter zum Fenster hin und nahm sich ein weiteres Bündel Schneeflocken zum Aufhängen. »Mols, unter uns gesagt, wir haben schon jeden geeigneten Junggesellen im Umkreis von fünfzehn Kilometern ausprobiert, abgehakt oder weiträumig gemieden. Sofern bis sieben Uhr kein Besucher von auswärts auf seinem weißen Ross angaloppiert kommt, werden wir beide mit all den Typen tanzen müssen, denen wir sonst tunlichst aus dem Weg gehen.«

»Aber es ist für einen guten Zweck. Das ist die größte Benefizveranstaltung, die Ethan für seine kleinen kranken Schützlinge im Avery-Haus ausrichtet. Du gehörst zu seinen besten Freunden. Es wäre wirklich unhöflich von dir, dich zu drücken.«

»Ach, jetzt spielst du schon die Moral-Karte aus? Das ist unter deinem Niveau, Mols.«

Molly Bellini zuckte mit den Schultern. »Die Verzweiflung treibt mich dazu. Wenn du heute Abend nicht mitkommst, bin ich an dem blöden Single-Baum die einzige Frau über fünfundzwanzig. Nicht mal der DJ wird sein Mitleid für sich behalten können.«

Piper schaute zur Bühne, wo die Stadtältesten gerade zwei Weihnachtsbäume aufstellten. Die frisch geschlagenen Tannen sahen jetzt noch völlig harmlos aus. Aber eine Stunde vor dem Ball würden sie mit glitzernden Schneeflockenanhängern geschmückt sein, und um sieben Uhr würde der DJ loslegen und die Anhänger aus den Zweigen pflücken, um die Singles von Echo Lake zu Tanzpärchen zusammenzuführen.

Das war der totale Albtraum.

»Tut mir leid, Mols, ich bin heute fest mit Ben & Jerry’s verabredet.«

»Piper, Ben & Jerry’s spenden Tausenden Frauen Trost, Löffel für Löffel. Die werden nicht beleidigt sein, wenn du deine Lieblingseissorte Chunky Monkey mal im Eisfach lässt.«

Piper schob die Leiter zum nächsten Deckenbalken. »Hör zu, meine Eizellen verkümmern bereits im Eiltempo. Sie müssen schluchzend mit ansehen, wie eine nach der anderen den Geist aufgibt. Ich kann meine Zeit nicht bei Dorffesten vergeuden, wo es nur Männer gibt, in die ich mich niemals verlieben würde. Ich bleibe bei meinem ursprünglichen Plan.«

Molly reichte Piper eine Schneeflocke an und zog die Brauen hoch. »Es wäre immerhin möglich, dass der auswärtige Besucher erscheint.«

Piper spürte einen Kloß im Hals. »Männer von auswärts sind eigentlich nicht mein Fall, Mols. Die sind selten geneigt zu bleiben.«

Ha! Was für eine Untertreibung! Der vorige war in seiner blöden Wanderjacke geradewegs nach Afrika abgehauen und hatte ihr Herz mitgenommen.

»Ist das der Moment, in dem eine gute Cousine sagt: ›Nicht alle sind wie Noah‹?«

»Anfangs sind sie nicht so.« Piper nickte mit fachmännischer Miene. »Aber am Ende machen sich alle aus dem Staub. Das weißt du so gut wie ich. Wir beide halten Echo Lake vielleicht für den Himmel auf Erden, doch ein Junggesellenparadies ist es nicht.«

Molly seufzte. »Also hältst du dich heute Abend an Ben & Jerry’s? Was denken deine Eizellen darüber?«

»Sie wissen es noch nicht.« Sobald die Schneeflocke angebunden war, schüttelte Piper die Arme aus, damit das Blut wieder zirkulierte. Fünfzig von den Dingern hatte sie schon aufgehängt, aber nach dem Stapel in Mollys Händen zu urteilen, hatte sie erst die Hälfte geschafft. »Übrigens, wieso kannst du dem Schneeflockenball plötzlich was abgewinnen?«

Molly seufzte. »Weiß nicht. Ich versuche, irgendwie damit klarzukommen, dass mein Name noch immer am Baum der Verzweifelten hängen wird. Entweder ringe ich mir Begeisterung ab, oder ich fange auf der Stelle an zu trinken, um mich für das jährliche Höllenspektakel zu wappnen.«

»Ich stimme für Option B.« Piper ließ sich die nächste Schneeflocke anreichen. »Was trinken wir?«

»Ihr trinkt überhaupt nichts!« Mamma Bellini hastete mit einem Karton voll glitzerndem Weihnachtsschmuck vorbei. Sie war das genaue Ebenbild ihrer Tochter Molly, doch mit den Lachfältchen der fünfundzwanzig Jahre, die sie ihr voraushatte. Mamma B. war eine italienische Mutterbärin, energisch, aber voller Liebe, und Piper liebte ihre Tante wie ihre eigene Mutter.

Schon immer, auch als ihre Mutter noch gelebt hatte.

Erstaunlich, wie das funktionierte.

Mamma B. hielt inne und drehte sich um. »Ihr seid mit den Schneeflocken fast fertig?«

»Fast.« Piper stieg die Leiter hinunter und griff nach dem Karton, den ihre Tante trug. »Komm, ich nehme ihn dir ab.«

Mamma Bellini hielt ihn umso fester und drehte sich ein wenig weg. »Ha! Du denkst, den überlasse ich dir? Damit ihr beide darin herumwühlt und die Anhänger mit eurem Namen verschwinden lassen könnt?«

»Das würde ich niemals tun.« Piper legte die Hand aufs Herz. »Ich bin bestürzt, dass du mir so was zutraust.«

»Du kannst so bestürzt sein, wie du willst. Ich kenne dich, Missy. Ich habe schwer geschuftet, um die Anhänger zu verkaufen. Die lasse ich nicht mehr aus den Augen.«

Zwei Wochen lang waren die Leute ins Bellinis gekommen, hatten die Anhänger gekauft und mit einem dicken schwarzen Filzstift ihren Namen darauf geschrieben. Wenn Piper ihre Tante noch ein Mal ihren Spruch aufsagen hörte – »Einen Fünfer für die Chance, die Liebe deines Lebens zu finden!« –, dann würde sie schreien. Die ganze Sache war wie eine rausgeschnittene Szene aus Anatevka. Italienische Fassung.

Sie wusste ganz genau, dass mindestens die Hälfte der Anhänger mit ihrem oder Mollys Namen beschriftet war, dank Mamma B. Ihr Filzstift war sicher komplett abgenutzt, so oft hatte sie die Namen geschrieben. Alles in der Hoffnung, es endlich zum letzten Mal tun zu müssen. Falls sich diese Hoffnung erfüllte, würden ihre Mädchen nächstes Jahr Weihnachten vielleicht unter der Haube sein.

Piper enttäuschte sie höchst ungern, aber in diesem Fall musste sie an ihre seelische Gesundheit denken.

Mamma B. deutete mit dem Ellbogen zur Tür. »Ich habe im Restaurant eine Überraschung für euch. Kommt rüber, wenn ihr hier fertig seid.«

»Was ist es? Hast du mir zu Weihnachten einen Cowboy besorgt?«

»Nein.« Kopfschüttelnd sah ihre Tante an die Decke. »Aber ein neues Kleid für heute Abend. Vielleicht fangt ihr euch damit selbst einen Cowboy ein. Oder jemand anders.«

»Du hast mir ein Kleid gekauft?« Piper schluckte schwer, da ihr die fließenden Gewänder vor Augen standen, die ihre Tante trug, wenn sie mal nicht in der Küche des Bellinis arbeitete.

»Ganz recht. Das beste moralische Druckmittel, damit du zum Ball kommst. Jetzt kannst du nicht mehr Nein sagen, denn ich habe mein sauer verdientes Geld geopfert, um das perfekte Kleid für dich zu kaufen. Und die vielen Baumanhänger.«

»Mamma B., das ist wirklich nett von dir, aber …«

»Kein Aber. Du hängst die Schneeflocken auf, hilfst mir beim Servieren, und dann ziehst du das schöne Kleid an.« Sie zog die Brauen in die Höhe. »Habe ich schon erwähnt, was ich für dich geopfert habe?«

»Ja.« Piper seufzte, als sie Mollys Schultern von hinten beben sah.

»Gut.« Ihre Tante ließ den Karton mit einer Hand los und gab ihrer Nichte einen liebevollen Klaps. »Also sag schön ›Danke‹ und ›Ich bin zum Mittagsansturm da‹ und ›Du bist die beste Tante der Welt‹, ja?«

»Mach ich.« Piper schloss resigniert die Augen. »Wort für Wort.«

Mamma B. lachte und rauschte auf die Bühne zu. »Ich sag nur eins: neunundvierzig glückliche Ehen!«

Noah Drake stand am verschneiten Ufer des Echo Lake und schaute über die Eisfläche zum Snowflake Village hinüber, das sich den Hügel hinaufzog. Er sah die Gondeln des Riesenrads langsam über die Baumwipfel steigen und die Lichter durch die Tannen schimmern. Es war windstill. Wäre der Vergnügungspark nicht ein paar Kilometer entfernt gewesen, hätte Noah geschworen, die Weihnachtslieder zu hören, die dort überall aus Lautsprechern in den Bäumen dudelten.

»Die Erinnerung lässt dich wohl nicht los, was?« Sein alter Kletterkumpel Luke trat neben ihn, die Hände in den Jackentaschen.

Noah nickte. »Ist schwer zu vergessen.«

»Bist du mal hier gewesen, seit du mit Piper zusammen warst?«

»Nein.« Noah schüttelte den Kopf. »Ich bin gerade erst in die Staaten zurückgekehrt.«

Luke klopfte ihm auf den Rücken. »Du hast das Leben in vollen Zügen genossen? In jedem Hafen eine andere?«

»Bestimmt nicht.« Noah winkte ab. »Wie sich herausstellt, kommt man in das wundersame Alter, in dem die ganze Abenteuerreise-Sache ihren Reiz verliert.«

Luke schauderte. »Weil man dann alt genug ist, sesshaft zu werden, aber nicht will?«

»Offenbar … « Noah zuckte mit den Schultern. Wenn er das so genau wüsste.

»Wann kommt man denn in das wundersame Alter? Nur mal so aus Neugier.«

Noah sah ihn aus dem Augenwinkel an. »Keine Ahnung, aber irgendwann habe ich diese Linie überschritten.«

»Mist! Das heißt also, ich auch. Wer hätte gedacht, dass so eine Globetrotter-Sache langweilig wird?« Er drehte sich um und stieg den Hang hinauf. »Komm mit zur Haupthütte. Ich will wissen, was du davon hältst.«

Während Noah hinter ihm herging, bewertete er im Stillen das Gelände. Laut Luke war es dreißig Jahre lang im Familienbesitz als Campingplatz geführt worden und dann fünf Jahre lang verwahrlost, nachdem der Besitzer gestorben war. Dessen Kinder hatten die Anlage aus Respekt behalten, aber keiner der beiden war genügend geschäftstüchtig oder geschickt im Umgang mit Menschen, um das Unternehmen so erfolgreich zu führen wie der Vater. Darum hatten sie sich zum Verkauf durchgerungen.

Luke wollte die ganze Anlage erwerben und Noah als Geschäftspartner gewinnen, trotz des Umstands, dass Noah nur noch eine Woche blieb, bevor er wieder für ein Jahr durch die Welt reisen würde.

Als Noah die Hütte betrat, stieß er einen leisen Pfiff aus. Den Staub und die Spinnweben hatte er erwartet, aber nicht den großen gemauerten Kamin und schon gar nicht den lichtdurchfluteten Raum mit den großen Fenstern.

Langsam schlenderte er umher, schaute in den hohen Dachstuhl, von dem altmodische Gaslampen herabhingen, und musterte den Dielenboden. Die groben Holztische waren an die Wände geschoben, die Bänke aufeinandergestapelt. Durch die Dachfenster fiel zusätzliches Licht in die Hütte. Das erinnerte ihn an das Haus in den Adirondack Mountains, wo er mit seinen Eltern und seiner Schwester früher die Sommerferien verbracht hatte.

»Du meintest doch, hier sei alles heruntergekommen.« Noah strich über die rundlichen Steine der Kamineinfassung.

Luke verschränkte die Arme. »Na ja, ich will nicht lügen. Diese Hütte ist die beste. In den anderen müssen wahrscheinlich die Rohrleitungen und die Elektrik erneuert werden … und noch einiges andere. Es ist lange her, seit jemand was daran getan hat. Und ich weiß nicht, in welchem Zustand die Küche dahinten ist oder ob die Geräte noch funktionieren. Vor fünf Jahren war immerhin noch alles in Betrieb. Ich denke aber, im Großen und Ganzen sprechen wir von Schönheitsreparaturen.«

Noah holte tief Luft und drehte sich einmal im Kreis. Es roch intensiv nach Nadelwald. Er schloss die Augen, denn der Duft löste eine Menge Emotionen aus und süße, heiße Erinnerungen an einen sieben Jahre zurückliegenden Sommer, in dem er nichts anderes im Kopf gehabt hatte als Piper Bellini. Er räusperte sich. »Wie viel wollen die dafür haben?«

Luke nannte die Summe, worauf Noah nachdenklich nickte.

Das war zu viel, trotz Uferlage. »Ich verstehe, warum du einen Partner brauchst.«

»Nicht irgendeinen. Investoren gibt es wie Sand am Meer, vor allem für ein Grundstück mit solchem Potenzial. Denk nur mal nach: Wir öffnen Mitte April für die Schulklassen, in den Sommermonaten richten wir alles nach den Familien aus und im Herbst nach den Firmenkunden. Wir bieten große Tagungsräume, komfortable Hütten und den schönsten See von Neuengland. Dazu noch geführte Erlebniswanderungen, die du konzipierst, und wir sind ein Jahr im Voraus ausgebucht.«

»Nicht, dass du eine überbordende Fantasie hättest.«

Luke grinste. »Nur Weitblick. Ich sehe eben das Potenzial.«