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Die neue Praxis Dr. Norden - So war es nicht geplant, doch Dr. Danny Norden betrachtet es als Chance. Äußere Umstände zwingen ihn zu einem Neustart. Und diesen nimmt Danny tatkräftig in Angriff, auch, wenn er mit Abschied, Trennung, Wehmut verbunden ist. Dr. Danny Norden praktiziert jetzt in seiner neuen, modernen, bestens ausgestatteten Praxis. Mit Kompetenz, Feingefühl und Empathie geht er auf seine Patienten zu und schafft ein Klima, das die Genesung fördert: eben Dr. Danny Norden, wie er leibt und lebt, und er wird immer besser! Sophia wusste nicht genau, was sie erwartete, als sie an der Tür des Reihenhauses mit der hellblauen Fassade und den dunkelblauen Fensterläden läutete. Ihre Freundin Lisa und ihr Mann Ralph hatten das Haus vor zwei Jahren gekauft, kurz nachdem sie beschlossen hatten, dass die Zeit für Nachwuchs gekommen sei. Inzwischen hatten sie eine Tochter. Sie war vier Wochen alt und hieß Amelie. Sophia hatte Lisa nach der Geburt im Krankenhaus besucht, seitdem hatte sie sie nicht mehr gesehen, nur einige Male mit ihr telefoniert. Lisa hatte ihr erzählt, dass sie erst einmal eine Weile für sich brauchte, um sich in ihre neue Rolle als Mutter einzugewöhnen. Gestern hatte sie sich aber gemeldet und sie auf einen Kaffee eingeladen. »Hallo, Lisa, du siehst gut aus«, sagte Sophia, als Lisa, eine hübsche junge Frau mit kurzem dunklem Haar, ihr öffnete. »Danke, mir geht es auch gut«, entgegnete Lisa. »Aber weißt du was, ich beneide dich nach wie vor um dein wundervolles Haar«, sagte sie und zog sanft an einer Spitze von Sophias langem hellblondem Haar. »So wie ich dich damals in der Schule um dein dunkles Haar beneidet habe.« »Stimmt, weil du Schneewittchen geliebt hast.« »Richtig, stattdessen habt ihr mich immer Dornröschen genannt, aber ich habe euch inzwischen verziehen.« »Danke, meine Schöne«, antwortete Lisa lachend. »Und nun komm endlich rein.« »Du hast trotz Kind offensichtlich alles im Griff, so aufgeräumt ist es bei mir nie«
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Seitenzahl: 110
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Sophia wusste nicht genau, was sie erwartete, als sie an der Tür des Reihenhauses mit der hellblauen Fassade und den dunkelblauen Fensterläden läutete. Ihre Freundin Lisa und ihr Mann Ralph hatten das Haus vor zwei Jahren gekauft, kurz nachdem sie beschlossen hatten, dass die Zeit für Nachwuchs gekommen sei. Inzwischen hatten sie eine Tochter. Sie war vier Wochen alt und hieß Amelie.
Sophia hatte Lisa nach der Geburt im Krankenhaus besucht, seitdem hatte sie sie nicht mehr gesehen, nur einige Male mit ihr telefoniert. Lisa hatte ihr erzählt, dass sie erst einmal eine Weile für sich brauchte, um sich in ihre neue Rolle als Mutter einzugewöhnen. Gestern hatte sie sich aber gemeldet und sie auf einen Kaffee eingeladen. »Hallo, Lisa, du siehst gut aus«, sagte Sophia, als Lisa, eine hübsche junge Frau mit kurzem dunklem Haar, ihr öffnete.
»Danke, mir geht es auch gut«, entgegnete Lisa. »Aber weißt du was, ich beneide dich nach wie vor um dein wundervolles Haar«, sagte sie und zog sanft an einer Spitze von Sophias langem hellblondem Haar.
»So wie ich dich damals in der Schule um dein dunkles Haar beneidet habe.«
»Stimmt, weil du Schneewittchen geliebt hast.«
»Richtig, stattdessen habt ihr mich immer Dornröschen genannt, aber ich habe euch inzwischen verziehen.«
»Danke, meine Schöne«, antwortete Lisa lachend. »Und nun komm endlich rein.«
»Du hast trotz Kind offensichtlich alles im Griff, so aufgeräumt ist es bei mir nie«, stellte Sophia fest, als Lisa sie gleich darauf in ihr Wohnzimmer führte.
Die Bücher in den Regalen in dem großen hellen Raum waren nach Größen und Farben sortiert, auf dem Esstisch aus Kirschbaumholz stand eine einsame Vase mit rosafarbenen Rosen, und das blaue Sofa sah aus, als wäre es gerade erst gereinigt worden. Auf dem Klavierflügel aus schwarzglänzendem Holz, der durch eine hochgewachsene weitgefächerte Palme optisch vom Rest des Wohnzimmers getrennt war, war nicht die Spur von Staub zu erkennen. Durch die geöffnete Terrassentür schaute sie auf einen ebenso perfekt gepflegten Garten mit kurzgeschnittenem Rasen und unkrautfreien Blumenbeeten.
»Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich so gut zurechtkomme, aber es ist nicht allein mein Verdienst. Ralph hilft mir, wann immer er Zeit hat«, versicherte ihr Lisa, die ein moosgrünes Kleid mit einem zartgelben Blütenmuster trug. »Nur mit dem Stillen hat es leider nicht geklappt. Ich musste Amelie bereits auf Fläschchen umstellen. Ich denke, das zeichnet mich nicht gerade als gute Mutter aus«, seufzte sie und senkte schuldbewusst den Kopf.
»Ach was, schlechte Mutter, manchmal funktioniert es eben nicht. Dein Kind wird auch so groß, du musst dir keine Sorgen machen«, versuchte Sophia ihre Freundin aufzubauen.
»Heißt es nicht immer, dass Flaschenkinder gesundheitliche Nachteile befürchten müssen? Ihnen fehlen doch die Abwehrstoffe, die die anderen durch die Muttermilch aufnehmen.«
»Hast du den Eindruck, dass mir etwas fehlt?«
»Du wurdest auch nicht gestillt?«
»Nur ein paar Tage, meine Mutter wurde dann krank. Sie hatte sich eine schwere Bronchitis eingefangen und war zu schwach, um mich weiter zu stillen.«
»Na gut, wenn das so ist, dann mache ich mir eben keine Sorgen mehr.«
»Nein, das solltest du nicht tun. Ich weiß, dass junge Mütter gerade bei ihrem ersten Kind ständig in Sorge sind, sie könnten etwas falsch machen, aber glaube mir, meistens machen sie ganz instinktiv alles richtig.«
»Danke, für deine weisen Worte«, sagte Lisa und streichelte Sophia freundschaftlich über die Schulter. »Möchtest du Amelie sehen?«
»Aber ja, natürlich möchte ich sie sehen.«
»Dann komm mit.«
Falls das obere Stockwerk ebenso ordentlich ist, dann scheint sich Lisa nicht viel Schlaf zu gönnen, dachte Sophia, als sie der Freundin über die helle Holztreppe hinauf in den ersten Stock folgte. Sie gibt wirklich alles, stellte sie gleich darauf fest.
Das Schlafzimmer mit dem dunkelblauen Polsterbett und den weißen Schränken sah aus wie aus einem Möbelkatalog. In dem großen hellen Bad stand nur eine kleine Palme auf dem Wannenrand, kein Shampoo, Duschgel oder anderer Krimskrams. Das Gästezimmer mit dem gelben Klappsofa schien auch vollkommen staubfrei. Der Laminatboden in allen Zimmern glänzte, als sei er erst vor kurzem geputzt worden.
Das Kinderzimmer, in dem es nach Lavendel und Babycreme duftete, passte perfekt in dieses Bild. Die Wände waren zartrosa gestrichen, vor dem Fenster zum Garten hin hingen sonnengelbe Vorhänge, die Wickelkommode und der Kleiderschrank waren aus massiver heller Buche. Amelie lag in einem Stubenwagen aus weißem Korb mit einem hellblauen Stoffdach. Ein Mobile mit bunten Vögeln aus Holz war an dem Dach befestigt und bewegte sich bei jedem Luftzug.
»Willst du sie mal halten?«, fragte Lisa, als Amelie die Augen aufschlug.
»Ja, liebend gern«, sagte Sophia.
»Das fühlt sich gut an, habe ich recht?«, fragte Lisa, als sie Sophia das Baby in die Arme legte.
»Ja, es ist ein wundervolles Gefühl«, stimmte Sophia ihr zu und betrachtete das kleine Mädchen in der weißen Strampelhose und dem rosa Hemdchen. »Falls deine Tochter das musikalische Talent ihrer Eltern geerbt hat, wovon ich ausgehe, wird aus ihr ganz sicher einmal eine große Musikerin«, stellte sie fest. Sie wusste nicht, was das Neugeborene mit seinen hellen blauen Augen bereits von seiner Umwelt wahrnahm, aber so wie Amelie sie gerade anschaute, hatte sie das Gefühl, dass die Kleine sie bereits ganz genau musterte.
»Ralph und ich werden ihr nichts vorschreiben. Sie kann werden, was immer sie möchte«, sagte Lisa. »Aber wir wissen natürlich, dass die meisten Eltern kurz nach der Geburt so etwas von sich geben. Sobald die Kinder in die Schule kommen, ändert sich diese Einstellung recht oft«, gab sie zu.
»Viele warten nicht bis zur Schule, die Auslese beginnt schon im Kindergartenalter. Vormittags Sprachunterricht im Kindergarten, nachmittags Sport- und Musikunterricht und weitere Sprachunterrichte. Viele Kinder haben kaum noch Zeit zum Spielen«, seufzte Sophia.
»Ich hoffe, Ralph und ich werden da nicht mitmachen. Wie wäre es mit einem Kaffee und einem Stück Marzipantorte?«
»Sehr gern«, sagte Sophia.
»Gut, dann gehen wir in die Küche.«
Die Küche im Erdgeschoss hatte einen direkten Zugang zum Garten. Die weißen Hochglanzmöbeln mit den silberfarbenen Griffen glänzten, wie gerade erst geputzt, auf den hellen Bodenfliesen war auf den ersten Blick kein einziger Fleck zu sehen und auch der runde Kiefernholztisch und die vier Stühle aus dem gleichen Holz schienen absolut staubfrei. Sophia war sicher, dass Lisa vor der Geburt ihres Kindes nicht derart putzwütig gewesen war. Für Amelie stand ein zweiter Stubenwagen, ganz mit rosa Stoff ausgekleidet in der Küche, das Gefährt für das Erdgeschoss, wie Lisa sagte, als sie das Baby in den Stubenwagen legte.
»Lisa, ich bin wirklich beeindruckt, wie du das alles schaffst«, betonte Sophia erneut, als Lisa das Kaffeegeschirr aus einem der Hängeschränke in der Küche nahm und sie sah, dass auch das Geschirr absolut ordentlich in den Schränken stand.
»Da alles so gut läuft, denke ich daran, im nächsten Monat wieder Klavierunterricht hier zu Hause zu geben.«
»Gib dir noch ein wenig Zeit, du solltest nichts überstürzen. Ich finde es schön, die ersten Monate nur für das Baby da sein zu können. Oder braucht ihr das Geld?«, fragte Sophia besorgt nach.
»Nein, das nicht, Ralph verdient ganz gut, wenn er auf Tournee geht, und er hat ja auch ein bisschen Geld von seinen verstorbenen Großeltern geerbt. Finanziell müssen wir uns keine Sorgen machen. Aber die Musik gehört zu meinem Leben, ich möchte ungern länger darauf verzichten«, erklärte ihr Lisa. Sie stellte die Kanne mit dem Kaffee auf den Tisch und schnitt die Marzipantorte an, die sie aus dem Kühlschrank genommen hatte.
»Du könntest auch deiner Tochter etwas vorspielen, so bleibst du in Übung und förderst das Musikverständnis deines Kindes.«
»Das hat mir Ralph fast mit den gleichen Worten auch gesagt, aber ich habe das Gefühl, mein Leben ist nicht perfekt, wenn ich den Musikunterricht ausfallen lasse.«
»Gut, das musst du wissen. Die Torte schmeckt übrigens köstlich. Von welchem Bäcker ist sie?«, fragte Sophia, nachdem sie von der Torte probiert hatte, die Lisa ihr auf einem Kuchenteller gereicht hatte.
»Ich habe sie selbst gemacht«, antwortete Lisa lächelnd.
»Dafür hast du auch noch Zeit gefunden?«, wunderte sich Sophia.
»Ich habe Spaß am Backen«, sagte Lisa, die selbst noch keinen Bissen von ihrer Torte versucht hatte.
»Ich denke, ich werde dich als Mutter des Jahres vorschlagen«, erklärte Sophia und ließ sich die Torte schmecken, während Lisa ihr von Ralphs bevorstehender Tournee erzählte.
Ralph war ein gefragter Pianist, der vierzehn Tage lang in Österreich und der Schweiz unterwegs sein würde. Er war für zehn Konzerte gebucht, danach würde er wieder zwei Wochen zu Hause sein, bevor er zur nächsten Tournee aufbrach.
Irgendetwas stimmt nicht mit ihr, dachte Sophia, die Lisa immer wieder anschaute. Trotz ihrer Begeisterung, mit der sie über Ralph und seine Arbeit sprach, war da etwas in ihrer Stimme, das Sophia nicht gefiel. Umso länger sie Lisa zuhörte, umso fremder erschien ihr die Freundin. Aber vielleicht war das auch einfach nur der Tatsache geschuldet, dass Lisa nun Mutter war. Sie war jetzt für dieses kleine Wesen, das sie in die Welt gesetzt hatte, verantwortlich, das musste sie zwangsläufig verändern.
»Wirst du denn ohne Ralph zurechtkommen?«, fragte Sophia.
»Die vierzehn Tage gehen schnell vorbei, das schaffe ich schon«, versicherte ihr Lisa.
»Falls nicht, dann meldest du dich«, bot Sophia der Freundin an.
»Es wird schon gehen, aber danke. Meine Mutter hat mir auch angeboten, ein paar Tage zu mir zu kommen, falls ich Hilfe brauche. Aber das hätte bedeutet, dass sie und Papa ihren Urlaub verschieben müssten, und das will ich ihnen nicht zumuten.«
»Haben sie denn jemanden gefunden, der sich in dieser Zeit um ihren Laden kümmert oder übernimmst du das auch noch?« Sophia kannte das Musikaliengeschäft in Schwabing, das Lisas Eltern gehörte. Dort hatten sie und Lisa so manchen Nachmittag während ihrer Schulzeit verbracht. Sie liebten es, in dem kleinen Lager vollgepackt mit Instrumenten, in dem es so herrlich nach Holz roch, ihre Hausaufgaben zu machen.
»Nein, den Laden übernehme ich nicht, das wäre dann wohl doch ein bisschen zu viel«, antwortete Lisa lachend. »Sie haben sich einfach dazu entschlossen, den Laden für drei Wochen zu schließen. Die meisten ihrer Kunden sind Stammkunden, die laufen ihnen nicht davon.«
»Nein, ganz sicher nicht«, stimmte Sophia ihr zu.
Als sich Amelie gleich darauf meldete, weil sie Hunger hatte, hielt Sophia das Baby so lange im Arm, bis Lisa das Fläschchen vorbereitet hatte. Es gelang ihr sogar, das Kind für eine Weile zu beruhigen.
»Du wärst ganz sicher auch eine wundervolle Mutter«, sagte Lisa, als sie sich auf einen Stuhl setzte und Sophia ihr Amelie in die Arme legte.
»Irgendwann werde ich hoffentlich auch Kinder haben«, entgegnete Sophia, die andächtig zuschaute, wie Amelie ihr Fläschchen trank.
»Mit Markus?«
»Er ist meine große Liebe, ich wäre glücklich, Kinder mit ihm zu haben. Aber erst einmal wollen wir zusammenziehen.«
»Habt ihr schon eine Wohnung in Aussicht?«
»Noch nicht. Markus will demnächst seine eigene Kanzlei eröffnen. Wir dachten, wir suchen nach einem Haus mit zwei Wohnungen, in dem wir auch die Kanzlei unterbringen können.«
»Die zweite Wohnung wäre für deine Mutter, nehme ich an.«
»Richtig, ich hoffe, sie lässt sich darauf ein.«
»Du meinst, sie könnte glauben, du befürchtest, dass ihre MS sie irgendwann behindert?«
»Ich bin froh, dass sie bisher noch so fit ist, und ich hoffe, dass es so bleibt, aber mir wäre wohler, sie in meiner Nähe zu haben.«
»Was auch ganz praktisch wäre, wenn erst einmal die Enkelkinder da sind.«
»Ja, schon«, gab Sophia schmunzelnd zu.
»Ich wünsche euch viel Glück, dass ihr das passende Objekt finden werdet«, sagte Lisa.
»Danke, das ist lieb von dir.« Sophia blieb noch, bis Ralph von der Probe mit den Musikern zurückkam, die ihn auf seiner Konzertreise begleiten würden. Während Lisa ihm einen Kaffee zubereitete, begleitete sie Ralph, der mit Amelie auf den Armen in den Garten ging, damit sie die Natur erfahren konnte, wie er sagte.
»Hat Lisa dir erzählt, dass sie daran denkt, bald schon wieder Musikunterricht zu geben?«, fragte Ralph.
»Ja, sie hat davon gesprochen. Ich habe ihr geraten, sich noch ein wenig Zeit damit zu lassen.«
»Das ist auch meine Meinung dazu, aber letztendlich ist es ihre Entscheidung«, entgegnete Ralph, ein attraktiver junger Mann mit dunklem Haar und hellen Augen.
»Wenn sie etwas will, hat man wenig Chancen, es ihr auszureden.«
»Genauso ist es«, antwortete Ralph lächelnd, als Lisa zu ihnen in den Garten hinauskam.
»Kaffee steht in der Küche, mein Schatz. Ich kümmere mich dann gleich um das Abendessen. Du kannst gern zum Essen bleiben«, wandte sich Lisa Sophia zu.
»Danke, für die Einladung, aber ich bin mit Markus verabredet«, sagte Sophia und verabschiedete sich von den beiden.
Eine perfekte kleine Familie in einer perfekten kleinen Welt, dachte sie, nachdem sie das Haus verlassen hatte, auf ihr Fahrrad stieg und noch einmal auf den Vorgarten mit den hochgewachsenen Sonnenblumen schaute. Aber kann jemand wirklich so perfekt sein?, dachte sie, als sie im Schritttempo durch die von kleinen Ulmen gesäumte Spielstraße radelte. Gerade von Lisa, die vor Amelies Geburt eher ein bisschen chaotisch war, hätte sie eine solche Verwandlung niemals erwartet.
*
»Wie war es gestern bei deiner Freundin Lisa?«, fragte Lydia, als Sophia und sie am nächsten Morgen in der Küche der Praxis Norden standen und noch eine Tasse Kaffee tranken, bevor sie die Tür für die Patienten öffneten.