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Die neue Praxis Dr. Norden - So war es nicht geplant, doch Dr. Danny Norden betrachtet es als Chance. Äußere Umstände zwingen ihn zu einem Neustart. Und diesen nimmt Danny tatkräftig in Angriff, auch, wenn er mit Abschied, Trennung, Wehmut verbunden ist. Dr. Danny Norden praktiziert jetzt in seiner neuen, modernen, bestens ausgestatteten Praxis. Mit Kompetenz, Feingefühl und Empathie geht er auf seine Patienten zu und schafft ein Klima, das die Genesung fördert: eben Dr. Danny Norden, wie er leibt und lebt, und er wird immer besser! »Guten Morgen, Herr Winter, was können wir für Sie tun?«, fragte Sophia ihren ersten Patienten an diesem Morgen. Christian Winter, ein junger Journalist, der bisher nur hin und wieder zu einem Check-up in die Praxis gekommen war, sah mitgenommen aus. Er war blass, hatte dunkle Augenringe, sein blondes Haar wirkte strohig und er schien auffallend unruhig. »Ich denke, ich brauche etwas zur Beruhigung, ich kann im Moment nur schlecht abschalten«, sagte Christian. »Das ist kein schöner Zustand, das kann ich mir vorstellen«, entgegnete Sophia mitfühlend. »Nehmen Sie im Wartezimmer Platz, Herr Winter«, bat sie ihn. »Danke«, sagte Christian und ging in das noch leere Wartezimmer mit den bequemen gelben Sesseln, das nur durch eine Glaswand von der hellen Empfangsdiele mit dem modernen weißen Tresen getrennt war. Gleich nach ihm kamen eine junge Frau und ein älterer Mann ins Wartezimmer. So wie sie miteinander umgingen, waren sie vermutlich Vater und Tochter. Nach den beiden kam Frau Korneder, die in dem Haus gegenüber von ihm wohnte. »Hallo, Christian, bist krank?«, fragte Frau Korneder, die ein hellblaues Dirndl und darüber eine dunkelblaue Strickjacke trug. »Nicht wirklich, vermutlich fehlen mir nur ein paar Vitamine«, antwortete Christian lächelnd, als sie sich auf den Sessel neben ihn setzte. Frau Korneder war eine gute Bekannte seiner Mutter und fühlte sich dazu berufen, immer ein Auge auf ihn zu haben, seitdem seine Eltern vor ein paar Jahren an den Bodensee gezogen waren, in ihre hübsche kleine Wohnung, die sie sich nach dem Verkauf ihres Elektrowarengeschäftes gekauft hatten.
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Seitenzahl: 113
Veröffentlichungsjahr: 2024
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»Guten Morgen, Herr Winter, was können wir für Sie tun?«, fragte Sophia ihren ersten Patienten an diesem Morgen. Christian Winter, ein junger Journalist, der bisher nur hin und wieder zu einem Check-up in die Praxis gekommen war, sah mitgenommen aus. Er war blass, hatte dunkle Augenringe, sein blondes Haar wirkte strohig und er schien auffallend unruhig.
»Ich denke, ich brauche etwas zur Beruhigung, ich kann im Moment nur schlecht abschalten«, sagte Christian.
»Das ist kein schöner Zustand, das kann ich mir vorstellen«, entgegnete Sophia mitfühlend. »Nehmen Sie im Wartezimmer Platz, Herr Winter«, bat sie ihn.
»Danke«, sagte Christian und ging in das noch leere Wartezimmer mit den bequemen gelben Sesseln, das nur durch eine Glaswand von der hellen Empfangsdiele mit dem modernen weißen Tresen getrennt war.
Gleich nach ihm kamen eine junge Frau und ein älterer Mann ins Wartezimmer. So wie sie miteinander umgingen, waren sie vermutlich Vater und Tochter. Nach den beiden kam Frau Korneder, die in dem Haus gegenüber von ihm wohnte.
»Hallo, Christian, bist krank?«, fragte Frau Korneder, die ein hellblaues Dirndl und darüber eine dunkelblaue Strickjacke trug.
»Nicht wirklich, vermutlich fehlen mir nur ein paar Vitamine«, antwortete Christian lächelnd, als sie sich auf den Sessel neben ihn setzte.
Frau Korneder war eine gute Bekannte seiner Mutter und fühlte sich dazu berufen, immer ein Auge auf ihn zu haben, seitdem seine Eltern vor ein paar Jahren an den Bodensee gezogen waren, in ihre hübsche kleine Wohnung, die sie sich nach dem Verkauf ihres Elektrowarengeschäftes gekauft hatten. Er wollte nicht, dass sie seine Eltern in Aufregung versetzte, weil sie glaubte, er sei krank.
»Also, das könnt schon sein, dass dir Vitamine fehlen. In letzter Zeit warst ja nicht recht oft draußen«, stellte Frau Korneder fest.
»Ich hatte viel zu tun«, sagte Christian. Er liebte seine Arbeit als freier Journalist, dass er zu Hause arbeiten konnte und nicht an feste Zeiten gebunden war, aber manchmal war es auch eine echte Herausforderung. Im Moment schrieb er eine Story über Kinder, die nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht wurden. Er hatte vor einiger Zeit von so einem Fall in seiner Nachbarschaft erfahren und wollte nun herausfinden, wie häufig so etwas passierte. Was sich allerdings schwierig gestaltete, da niemand gern darüber sprach.
»Geh, nimmst dir nicht ein bissel Zeit für deine Isa? Sie wohnt doch seit letzter Woche bei dir«, sprach Frau Korneder ihn auf seine Freundin Isa an, die bis vor Kurzem noch in Wien gelebt hatte und nun endlich zu ihm gezogen war.
»Wir kommen gut zurecht, Frau Korneder, uns geht es gut«, versicherte er seiner Nachbarin, obwohl das nicht so ganz stimmte. Seine Arbeit schien ihn mehr zu belasten, als er ursprünglich annahm. Sie beeinflusste seine Laune, und manchmal ließ er diese Laune ungerechtfertigt an Isa aus. Das war mies von ihm, daran musste sich schnell etwas ändern, sonst würde Isa sicher nicht lange bei ihm bleiben. Er musste einfach mal wieder richtig schlafen, dann würde es ihm schnell besser gehen.
»Dann werdet ihr wohl bald heiraten«, sagte Frau Korneder.
»Könnte sein«, antwortete Christian lächelnd.
»Weiß denn die Alena schon von deinen Heiratsplänen?«
»Warum sollte ich mit ihr darüber sprechen«, wunderte sich Christian, dass sie seine Ex-Freundin erwähnte, von der er sich vor vier Jahren getrennt hatte. Sie hatten damals für ein paar Monate zusammengewohnt, er hatte aber schnell gemerkt, dass es nicht passte und war wieder ausgezogen. Alena hatte ihm das zuerst übel genommen, aber inzwischen sollte sie wohl darüber hinweg sein.
»Die Alena wohnt doch seit ein paar Wochen hier bei uns in der Fußgängerzone. Ich sehe sie ab und zu. Sie fragt auch immer nach dir. Ich hab ihr erzählt, dass du bald heiratest. Sie meinte, dass sie leider nicht so viel Glück hatte, sie ist noch auf der Suche nach dem perfekten Mann.«
»Ich wünsche ihr viel Glück, dass sie ihn findet. Einen schönen Tag, Frau Korneder«, sagte er, als Daniel Norden ihn in diesem Moment bat, in sein Sprechzimmer zu kommen.
»Ja, dir auch, grüß deine Isa von mir.«
»Das mache ich gern«, entgegnete Christian.
»Hallo, Herr Winter, bitte, nehmen Sie Platz«, bat Daniel seinen ersten Patienten an diesem Morgen. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er, nachdem sich Christian auf einen der beiden gelben Stühle vor seinen Schreibtisch gesetzt hatte.
»Ich kann in letzter Zeit nicht mehr gut schlafen, tagsüber bin ich dann oft gereizt. Meine Freundin, die gerade erst zu mir gezogen ist, findet das gar nicht gut, zumal wir eigentlich vorhatten, unsere Hochzeit zu planen. Wenn ich so weitermache, wird daraus aber vielleicht nichts mehr werden.«
»Haben Sie denn schon einmal mit jemandem zusammengewohnt?«
»Während meiner Studienzeit habe ich eine Zeit lang in einer WG mit zwei Studienkollegen gewohnt, da gab es nie Probleme. Irgendwann bin ich mit Alena, meiner damaligen Freundin, in ein kleines Appartement in der Nähe des Stachus` gezogen, das ging aber nicht lange gut. Nach einem halben Jahr bin ich ausgezogen, weil sie mich mit ihrem beinahe manischen Ordnungsbedürfnis fast wahnsinnig gemacht hatte.« Frau Korneder hatte ihn gerade an diese Zeit mit Alena erinnert, nur deshalb kam er jetzt überhaupt darauf, seinem Arzt von ihr zu erzählen.
»Ist Ihre Freundin ihr in diesem Punkt ähnlich?«
»Nein, überhaupt nicht, sie achtet schon auf Ordnung, aber sie holt nicht gleich den Staubsauger, wenn ein Krümel auf dem Boden liegt oder desinfiziert jeden Tag das Badezimmer.«
»Es liegt also nicht daran, dass Ihnen allzu viel Nähe Probleme bereitet?«
»Nein, auf keinen Fall, jedenfalls nicht mit Isa. Ich bin sehr glücklich, dass sie jetzt bei mir ist. Ich denke, ich bin einfach nur überarbeitet und kann deshalb nicht richtig schlafen.«
»Recherchieren Sie noch immer über Babys, die nach der Geburt vertauscht wurden?«, wollte Daniel wissen. Er konnte sich noch gut daran erinnern, dass Christian ihm vor ein paar Wochen, als er wegen einer Gastritis bei ihm war, von dieser Geschichte, an der er gerade arbeitete, erzählt hatte.
»Ich habe viele Tränen gesehen. Die betroffenen Familien, die erfahren, dass das Kind, das sie lieben, nicht ihr eigenes ist, sind traumatisiert. Und in den Krankenhäusern spricht man auch nicht gern über solche Vorfälle, aber sie zu verschweigen, ist keine gute Idee, deshalb schreibe ich diese Geschichte. Aber ich muss auch hin und wieder abschalten können.«
»Das verstehe ich, Herr Winter.«
»Ich weiß, dass Sie das nachvollziehen können. Ich habe auch die beiden Familien interviewt, die erst durch den Besuch in ihrer Praxis herausgefunden haben, dass ihre Kinder vertauscht wurden. Sie erinnern sich bestimmt noch an das Kind mit der Iris-Heterochromie.«
»Ja, natürlich erinnere ich mich daran«, sagte Daniel. Die beiden jungen Mütter, die sich damals in seiner Praxis begegneten, hatten einiges durchmachen müssen, als ihnen klar wurde, dass die eine das Baby der anderen in den Armen hielt. Anfänglich war es nur ein Verdacht, dass eine Verwechslung vorliegen könnte, da eines der Kinder ein blaues und ein braunes Auge hatte, genau wie der Vater des anderen Kindes. Durch eine Untersuchung der Kinder bei ihrem Kinderarzt wurde der Verdacht aber schließlich bestätigt.
»Die beiden Familien haben allerdings die beste Lösung gefunden, die sich in so einem Fall anbietet. Es wäre schön, wenn diese Fälle immer so ausgingen«, sagte Christian.
»Ja, das wäre es, das würde aber voraussetzen, dass sich die Eltern sympathisch sind, was leider nicht immer zutrifft«, entgegnete Daniel. Die beiden Familien, die Christian gerade erwähnt hatte, waren sich sympathisch, wohnten inzwischen gemeinsam in einem Haus und hatten die beiden kleinen Mädchen, die nach der Geburt vertauscht wurden, anfänglich gemeinsam betreut, bis sich alle aneinander gewöhnt hatten. Das Experiment war geglückt, weil die Eltern sich gut verstanden und gemeinsam nach einer Lösung suchten, nachdem der erste Schock überwunden war.
»Ich werde die Geschichte dieser beiden Familien als Aufhänger nutzen, um anderen Betroffenen einen Weg zu zeigen, wie es für alle gut ausgehen könnte.«
»Ein guter Ansatz«, stimmte Daniel ihm zu. »Aber nun noch einmal zu Ihnen. Haben Sie denn noch andere Beschwerden?«
»Ich bin nur ein wenig überreizt, das ist alles.«
»Wie ich sehe, waren Sie vor drei Monaten zur Vorsorge hier, da war alles in Ordnung«, stellte Daniel fest, als er auf Christians Patientenakte schaute, die er in seinem Computer aufgerufen hatte.
»Wie gesagt, mir geht es ja auch gut.«
»Wie sieht es denn mit Sport oder Spaziergängen aus?«
»Seit Isa bei mir wohnt, gehe ich wieder häufiger nach draußen.«
»Wenn Sie den ganzen Tag an Ihrem Computer sitzen, kann ein Spaziergang am Abend wahre Wunder vollbringen.«
»Ja, ich weiß«, seufzte Christian. »Könnte ich nicht trotzdem etwas einnehmen, das mir hilft, schneller abzuschalten. Vielleicht gibt es ein pflanzliches Mittel, das mir nicht schadet.«
»Haben Sie es schon einmal mit Baldrian versucht?«
»Ja, schon, mit dem Tee aus der Drogerie, aber damit hatte ich nicht wirklich Erfolg.«
»In Ordnung, ich verschreibe Ihnen ein pflanzliches Schlafmittel, eine Kombination aus verschiedenen Kräutern. Sollte es Ihnen in ein paar Tagen aber nicht besser gehen, kommen Sie bitte wieder zu mir. Möglicherweise ist Ihre Arbeit nicht der einzige Grund für ihre Anspannung.«
»Ich bin sicher, dass mir nur ein wenig Schlaf fehlt. Vielen Dank, ich werde mir das Mittel gleich besorgen«, sagte Christian, als Daniel ihm das versprochene Rezept in die Hand drückte.
Daniel brachte ihn zur Tür, wünschte ihm gute Besserung und viel Erfolg für seine Geschichte. Auch er war der Meinung, dass es ein wichtiges Thema war, über das es sich zu schreiben lohnte. Nach Christian kamen Alfred Draxler und seine Tochter Mika in sein Sprechzimmer. Alfred litt schon seit einigen Jahren an Rheuma und kam in regelmäßigen Abständen zu ihm, um die Dosis seiner Medikamente seinem aktuellen Befinden anzupassen. Auch wenn er mit seinen 70 Jahren ansonsten gesund war, wurde er doch hin und wieder von seiner Tochter oder seiner Frau zu seinen Arztbesuchen begleitet. Die beiden wollten wohl sichergehen, dass sie sich keine Sorgen um ihn machen mussten und er nicht nur behauptete, dass es ihm gut ging, was Daniel ihnen aber immer wieder gern versicherte.
Als Christian zum Empfangstresen kam, sah er Lydia dort stehen und ging zu ihr. Neben der Geschichte zu den verwechselten Babys, bereitete er auch eine Reportage über die Freiwillige Feuerwehr vor und hatte deshalb auch schon die Wache besucht, zu der sie gehörte.
»Hallo, Frau Seeger«, begrüßte er sie freundlich.
»Hallo, Herr Winter, alles gut bei Ihnen?«, fragte Lydia, die genau wie Sophia ein türkisfarbenes T-Shirt und eine weiße Hose trug.
»Ich habe in letzter Zeit wohl ein bisschen zu viel gearbeitet und kann nur schwer abschalten, aber ansonsten geht es mir gut. Was die Reportage über die Feuerwehr betrifft, da würde ich gern noch einmal zu Ihnen auf die Wache kommen und ein paar Fotos machen. Wäre das für Sie in Ordnung?«
»Ja, natürlich, wann wollen Sie denn kommen?«
»Ich würde mich melden, sobald ich soweit bin, ich muss erst noch ein anderes Projekt abschließen.«
»Kein Problem, rufen Sie einfach an«, sagte Lydia und strich den Pony ihres halblangen dunkelblonden Haares aus der Stirn.
»Das mache ich, vielen Dank, einen schönen Tag noch«, entgegnete er und nickte Lydia und Sophia mit einem freundlichen Lächeln zu, bevor er die Praxis verließ.
»Seine Schlafprobleme scheinen ihm aber schon ziemlich zuzusetzen. Er sieht mitgenommen aus«, stellte Sophia fest, nachdem die Tür hinter Christian zugefallen war.
»Ja, finde ich auch. Als er vor einigen Wochen bei uns auf der Wache war, hat er einen weitaus wacheren und gesünderen Eindruck auf mich gemacht.«
»An zwei Geschichten gleichzeitig zu arbeiten, bedeutet sicher eine Menge Stress, was du dir aber antun musst, wenn du als freier Journalist über die Runden kommen willst.«
»Das klingt, als würdest du aus Erfahrung sprechen«, entgegnete Lydia schmunzelnd.
»Vor ein paar Jahren hatte ich einen Freund, der als freier Journalist für einen Fernsehsender arbeitete. Er litt ständig unter der Angst, ein Kollege oder eine Kollegin könnte ihn mit einer besseren Story als die, die er gerade vorbereitete, aus dem Geschäft drängen. Der Mann war echt gestresst«, stellte Sophia fest und spielte mit den Spitzen ihres hellblonden Haares, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte.
»Dann hast du dich wegen des Stresses von ihm getrennt?«
»Ich habe festgestellt, dass ich ihn nicht wirklich liebe, was ihm umgekehrt wohl genauso ging. Er hatte sich schon während er noch mit mir zusammen war, mit einer Regieassistentin eingelassen. Wir haben uns im gegenseitigen Einverständnis getrennt«, erklärte Sophia lachend.
»Dann ist ja alles gut«, entgegnete Lydia und klopfte ihr lächelnd auf die Schulter.
*
Christian hatte auf dem Nachhauseweg ein paar Laugenbrötchen in der Bäckerei Listner gekauft, die es an diesem Morgen zum Frühstück geben sollte. Er hatte vor seinem Besuch in der Praxis Norden nichts gegessen, weil er gemeinsam mit Isa frühstücken wollte, die noch schlief, als er aus dem Haus ging.
Wirklich schön hier, dachte er, als er in die Straße einbog, in der er seit zwei Jahren wohnte. Ulmen säumten die kleine ruhige Straße mit den schönen alten Mehrfamilienhäusern, die alle Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden. Einige hatten zwar eine Renovierung dringend nötig, aber nach und nach würde das sicher auch passieren. Die Erbengemeinschaft, die vor einigen Jahren das Haus geerbt hatte, in dem er wohnte, kümmerte sich inzwischen um die notwendigen Erneuerungen. Erst in diesem Monat, kurz bevor Isa bei ihm einzog, hatten sie den alten hellroten Anstrich des Treppenhauses, der noch aus den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts stammte, komplett erneuert.
Sollten die Wohnungen in seinem Haus in nächster Zeit zu Eigentumswohnungen werden, wie die jetzigen Eigentümer angekündigt hatten, dann würde er darüber nachdenken, seine Wohnung im Dachgeschoss des dreistöckigen Hauses zu kaufen.