Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren - Jutta Andresen - E-Book

Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren E-Book

Jutta Andresen

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Beschreibung

»Es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen, da hört die Erde für einen Moment auf, sich zu drehen« (Autor unbekannt) - Ein Schicksalsschlag - zwei Kontinente. Das ist die wahre und authentische Geschichte einer Mutter, die ihre Tochter durch einen tragischen Autounfall am anderen Ende der Welt verloren hat. 22.12. 2013 - Ein Datum, das die Mütter Jutta aus Deutschland und Susan aus Australien nie vergessen werden. Ein Datum, das der einen Mutter die Tochter, der anderen Mutter den Sohn nimmt. Eine Gruppe von jungen Erwachsenen, die das Leben genießen und die Gefahren des Alkohols unterschätzen: Juttas Tochter stirbt, Susans Sohn ist verantwortlich. Wie reagiert man in solch einer herzzerreißenden Situation? »Eine Freundschaft - aus dem Schicksal geboren« ist ein Tagebuch für trauernde Menschen, die einen geliebten Angehörigen durch den Tod verloren haben. Diese Geschichte wurde niedergeschrieben, um anderen Menschen zu helfen, ihnen Trost zu spenden und wieder lernen zu glauben. Dieses Buch beinhaltet Bestimmung, Schicksalsfügung, spirituelle Verbundenheit, Trauer, Freude, Vergebung, Verzeihung und ganz viel Liebe. - Mit zahlreichen Abbildungen.

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Eine Freundschaft aus dem Schicksal geboren

Jutta Andresen

EINE FREUNDSCHAFT AUS DEM SCHICKSAL GEBOREN

WAHRE BEGEBENHEITEN

Engelsdorfer Verlag

Leipzig

2018

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Copyright (2018) Engelsdorfer Verlag Leipzig

Alle Rechte beim Autor

Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

www.engelsdorfer-verlag.de

[Kapitel 1]

Es ist Montag, der 23. Dezember 2013. Dieser Tag ist ein ganz besonderer Tag, denn morgen ist Heiligabend. Ich liebe Heiligabend und es bringt mir immer wieder großen Spaß, alle Vorbereitungen für das Fest zu treffen. Heute bin ich schon früh aufgestanden, denn der Tag soll harmonisch und perfekt werden. Da aufgrund meiner Arbeit in einer Klinik der Beruf und das Familienleben schwer zu vereinbaren sind, bin ich frohen Mutes und freue mich auf die liebevolle Gestaltung der gesamten Wohnung. Der Rotkohl und die Rouladen stehen bereits auf dem Herd und es riecht köstlich. Die Weihnachtsbäume erstrahlen schon jetzt im Lichterglanz. In diesem Jahr haben wir, mein Mann und ich, uns das erste Mal für eine künstliche Weihnachtslandschaft entschieden. Wir finden sie wunderschön. Wahrscheinlich auch deshalb, weil wir dabei ein echtes Schnäppchen gemacht haben. Mein Mann Hans ist zurzeit noch an seinem Arbeitsplatz. Seit sechs Jahren sind wir mittlerweile verheiratet und ich liebe ihn sehr – er ist mein Traumprinz.

Ich beginne, den Tisch für den morgigen Tag zu decken, denn die ganze Familie wird erwartet: Die Kinder, Enkelkinder, Schwiegermutter, der Schwager und Onkel. Währenddessen lege ich schon einmal die CD von Rolf Zuckowski mit den Weihnachtsliedern in die Anlage. Es sind so fröhliche Lieder und sie erinnern mich an meine jüngste Tochter Tassi. Ihr Platz bleibt dieses Jahr leider leer, denn sie befindet sich zurzeit am anderen Ende der Welt. Vor ein paar Monaten ist sie im Rahmen ihres Studiums für ein Jahr nach Townsville in Australien gegangen und natürlich fehlt sie mir sehr. Noch gestern haben mein Mann und ich ihr Fotos von uns mit ihrem Lieblingsteddy Hugo per WhatsApp geschickt und mit ihr telefoniert. Sie klang so fröhlich und unbeschwert und es tat gut, ihre Stimme zu hören, und zu wissen, dass es ihr gut geht. Sie hatte einen jungen Australier kennengelernt und war schwer verliebt. Sein Name ist Andy und sie war gerade mit ihm aufgebrochen, um in ihren Semesterferien ein wenig mehr von diesem ihr noch unbekannten Land zu entdecken.

Ich mache eine kleine Pause, um mir die schönen Momente mit meiner Tassi ins Gedächtnis zu rufen: Als sie mir freudestrahlend Prospekte von Townsville zeigte und wir gemeinsam schwärmten, wie schön es dort wohl werden möge. Ich hatte ihr gesagt, wie stolz ich auf sie war, und bestand darauf, dass die erste Begegnung mit einem Känguru fotografisch für mich festgehalten werden müsse. Per Handschlag und Umarmung wurde diese Abmachung besiegelt. Es zaubert mir ein Lächeln auf meine Lippen und ich entschließe mich ganz spontan dazu, unsere Fotokiste hervorzuholen. Es ist etwas schwierig und mit Kraft verbunden, denn sie ist im Bettkasten des Schlafzimmer deponiert. Dies ist jedoch kein Problem, denn ich fühle mich gut und ein wenig Krafttraining für die Muskeln kann schließlich nicht schaden. Man ist nun mal nicht mehr die Jüngste!

Mit einer Tasse Tee und meiner Bilderkiste lasse ich mich nun also auf der Couch nieder. Ich liebe es, alte Bilder anzusehen: Aufnahmen meiner älteren Kinder und Enkelkinder, fröhliche, lustige, aber auch Bilder, die mich nachdenklich machen und mein Herz berühren. Ich lege ein Foto beiseite, das meine Freundin Yvonne gemeinsam mit meiner Tassi am Klavier zeigt. Die beiden mochten sich von der ersten Begegnung an. Es war eine besondere Verbindung. Leider verstarb Yvonne 1992 in den USA an Leukämie, doch bis heute ist sie noch immer ganz tief in meinem Herzen und ihr Bild hängt eingerahmt im Wohnzimmer an der Wand. Mich übermannt die Traurigkeit, doch diese vergeht schnell, als ich ein gemeinsames Foto von Tassi und ihrem Schulfreund Nicolas finde. Auf dem Bild sind sie ungefähr 10 Jahre alt und sitzen Popcorn essend auf der Couch. Beide waren während der Kindergarten- und Schulzeit unzertrennlich.

Sie wurden viel belächelt, aber sie hielten immer zusammen. Nicolas mochte es gar nicht gerne, dass Tassi die Namen aller Pokémon schneller aufsagen konnte als er. Dafür konnte er andere Dinge besser und sie ergänzten sich. Welch wertvolle und schöne Erinnerungen!

Ich nehme die beiden Fotos, lege sie auf die Kommode und mit erneutem Kraftaufwand hieve ich die Kiste wieder unter das Bett. Geschafft! Warum genau ich die Bilder herausgenommen habe, weiß ich nicht, aber es fühlte sich einfach richtig an.

Meine Freundin Yvonne mit Tassi.

Tassi mit ihrem Freund Nicolas.

Der heutige Tag sollte mein Leben komplett verändern, doch das weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

[Kapitel 2]

Inzwischen ist mein Mann Hans von der Arbeit gekommen und wir sitzen beide frisch geduscht, jedoch etwas müde, aber zufrieden, auf unserer Couch. Gemeinsam genießen wir glücklich und mit voller Vorfreude unseren Feierabend. Weihnachten kann kommen. Eigentlich sollten wir mit einem Gläschen Sekt anstoßen, aber wir beide sind einfach zu müde.

Es ist ungefähr 21.45 Uhr als es an unserer Haustür klingelt. Mein Mann und ich sehen uns an, ein Blick genügt und wir sind uns einig, um diese Zeit die Tür nicht mehr zu öffnen. Wir wohnen etwas außerhalb der Stadt und haben keine direkten Nachbarn, also wer würde um diese Uhrzeit etwas Dringendes von uns wollen? Doch das Klingeln hört nicht auf, ganz im Gegenteil, es geht über in ein Dauerklingeln. Hans entschließt sich, nun doch die Tür zu öffnen, während ich ins Badezimmer gehe, um mir etwas überzuziehen. Ich höre Stimmen und als es begann, laut an der Wohnungstür zu klopfen, fühle ich, dass etwas nicht stimmt. Eine Stimme fragt meinen Mann: „Ist Ihre Frau zu Hause?“ Mein Herz fängt laut an zu schlagen und als ich die Tür vom Badezimmer öffne, stehe ich zwei jungen Polizisten gegenüber, die mich bitten, mich hinzusetzen. Ich habe Angst, dass meinen Kindern oder Enkelkindern etwas passiert sein könnte, denn das wäre für mich das Schlimmste. Aus weiter Ferne höre ich einen der Polizisten fragen: „Haben Sie eine Tochter, die Tasja heißt?“ „Ja!“, antwortete ich. Mein Herz schreit: „Nein, bitte nicht!“ Ich ahne, etwas ganz Schlimmes ist passiert.

Ich erlebe alles nur noch wie in einem Traum. „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihre Tochter gestern, am 22. Dezember, bei einem Verkehrsunfall in Australien ums Leben gekommen ist. Es tut uns sehr leid. Unser Beileid!“

Ich weine nicht, ich bin ganz stumm.

Ich möchte schreien, doch ich kann nicht.

Neeeeeeeein, das kann nicht sein!

Erst gestern haben wir noch telefoniert, und sie ist glücklich, und es geht ihr gut!

Ich bitte Hans darum, mich zu kneifen, dass es nicht wahr ist.

Bitte, lass mich aus diesem bösen Traum erwachen. Bitte!

Es fühlt sich an, als wenn die Welt stehen bleibt.

Ich bin wie erstarrt.

„Möchten Sie vielleicht etwas essen? Die Rouladen sind ganz frisch gemacht!“, frage ich die Polizisten. Doch sie verneinen. Ich habe das Gefühl, sie sind mit mir überfordert. Sie tun mir leid. Doch sie bleiben sitzen und sehen mich mitleidig an. Stumm höre ich ihre Frage: „Sollen wir Ihnen einen Pastor rufen?“ Ich glaube, Sie sind froh, wenn Sie entlastet werden. Ich kann es auch voll verstehen. Wie in Trance sage ich: „Ja, gerne, ich bin aber nicht in der Kirche.“

Als der Pastor meiner Gemeinde kommt, verabschiedeten sich die beiden jungen Polizisten, sie sind bestimmt erleichtert. Noch immer kann ich den Moment nicht begreifen und der Pastor fragt, ob wir das „Vater unser“ beten sollten. Ich willige ein. Eine große Hilfe ist er nicht, auch fragt er, ob er am kommenden Abend nochmals vorbeischauen solle, es sei schließlich Weihnachten.

Nein, meine Tassi ist nicht weg!

Sie ist noch da und alles ist nur ein wirklich böser Traum!

Bitte lass mich wieder aufwachen!

Hans fährt mich in die Klinik, die Notfallaufnahme dort ist mein zweites Zuhause. Die Kollegen vom Nachtdienst kümmern sich liebevoll um mich, die Umarmungen tun so gut. Ich werde gefragt, ob ich eine Nacht dortbleiben wolle und sie geben mir eine Beruhigungstablette. Da ich ein absoluter Medikamentengegner bin, wirkt diese sofort, und ich bekomme alles nur noch durch eine Nebelwand mit. Mein Kopf ist die reinste Leere und ich kann nicht begreifen, dass meine kleine Tochter nie wiederkommen wird.

Lieber Gott, ich habe im Leben aus Unwissenheit wirklich nicht alles richtig gemacht, und es tut mir aufrichtig leid.

Aber warum bestrafst du mich so?

WARUM?

[Kapitel 3]

Die Nacht verbringe ich noch unter der Wirkung der Tablette, zusammengekauert in den Armen meines Mannes. Ich weiß nicht, ob ich geschlafen habe. Ich fühle mich unendlich leer, voller Trauer und Schmerz.

Heute ist Heiligabend,und meine Tassi ist nicht da! Ich kann es nicht begreifen! Ich habe kaum Details, wie der Unfall passiert ist, alles ist ungewiss. Die Ungewissheit macht mich noch hilfloser fühlen. Hans findet im Internet einen Artikel über den Unfall. Es geschah in Lismore, in New South Wales. Eine deutsche Studentin kam dabei ums Leben.

Das Bild meiner Tassi.

Es ist Abend und die Familie kommt zusammen. Es wird gegessen und Weihnachtslieder werden gesungen. Es herrscht eine fast unerträgliche Stille. Ich habe ein Bild meiner Tochter auf einen kleinen Tisch mit Blumen gestellt. Schon heute kamen Blumensträuße von ihren Freundinnen, die Blumen umrahmen ihr Bild.

Der Pastor kommt wie versprochen, und ich zeige ihm meinen kleinen Gedenktisch. Er dreht sich kaum um und betet mit uns gemeinsam das „Vater unser“. Er erzählt, dass es heute bei ihm Fondue gebe und verabschiedete sich mit den Worten: „Ich habe den Eindruck, Sie sind eine starke Frau. Sie schaffen das schon!“

Bevor die Familie geht, stehen wir umgefasst und still im Kreis zusammen. Noch heute gibt mir dieser Moment, dieses symbolische Bild, ganz viel Kraft.

Tassi, wo bist du jetzt?

Siehst du uns?

Warum musstest du so früh von uns gehen?

Du warst doch erst 25 Jahre alt!

[Kapitel 4]

Es ist der erste Weihnachtsfeiertag. Hans und ich fangen an, unsere Weihnachtslandschaft und unser aller Weihnachtssachen wegzupacken. Nie wieder möchte ich Weihnachten feiern! Noch immer kann ich das alles nicht begreifen.

Bisher haben wir nur den Artikel aus der australischen Lokalzeitung im Internet gefunden und wissen, dass der Unfall in einem Nationalpark passiert ist. Das deutsche Konsulat ist über die Weihnachtsfeiertage nicht besetzt, weshalb wir auch dort keine weiteren Informationen erhalten. Tassi‘s Bruder Markus bietet seine Unterstützung an, was mir eine große Hilfe ist, denn ich bin zu aufgewühlt und aufgeregt, um etwas in Erfahrung zu bringen. Markus wohnt mit seiner Familie in Baden-Württemberg, weshalb wir nur telefonisch kommunizieren können.

Durch seine Unterstützung gelingt es uns, mehr Informationen über das Unglück heraus zu bekommen: Involviert waren drei junge Männer und meine Tochter. Alle vier waren aufgebrochen, um sich auf einer Plattform eines Nationalparks einen Sonnenuntergang anzusehen.

Der Weg führte durch den Busch mit nicht begradigten, unebenen Wegen. Unter Alkoholeinfluss des Fahrers, geriet das Auto auf dem Rückweg am Wegesrand ins Schleudern und überschlug sich. Tassi saß mit ihrem Freund auf dem hinteren, offenen Teil des Pickup Trucks, wurde heruntergeschleudert und war sofort tot. Ich habe so viele Bilder vor Augen, die immer wieder auftauchen, und ich nicht einordnen kann.

Das letzte Bild von Tassi vor ihrem Tod.

Markus findet den Namen von Tassi‘s Freund heraus, und ich kontaktiere ihn sofort mit klopfenden Herzen. Auch sein Herz sei gebrochen, berichtet er, aber er steht mir per E-Mail Rede und Antwort. Ich habe so viele unbeantwortete Fragen, und es tut so weh. Man funktioniert nur noch, anders kann man es nicht nennen und ich glaube, dieses Gefühl wird Jeder nachvollziehen können, der bereits einen geliebten Menschen verloren hat.

Der Jahreswechsel steht bevor. Meine Schwester Hannelore ist gekommen und bleibt bei uns. Es ist uns eine große Hilfe. Der Silvesterabend verläuft sehr schleppend, wir sind alle verstummt, und ich fühle den Schmerz so sehr, dass ich denke, ich kann ihn nicht mehr ertragen. Ich finde mich knieend auf dem Fußboden wieder, in Tränen aufgelöst, und weiß nicht, wohin mit meinem Schmerz. Was mich weiter am Leben lässt, sind meine Familie, meine Freunde und meine Kolleginnen. Sie bringen mich und meine Seele dazu, weiter zu gehen.

[Kapitel 5]

Ich bin glücklich, ich habe Hoffnung, und ich bin so dankbar.

Ich wache mit einem Lächeln auf, denn letzte Nacht habe ich von meiner Tochter geträumt. Der Traum war so real, dass ich noch gar nicht glauben kann, dass es nur ein Traum gewesen sein soll. Sie kam mir im Wohnzimmer entgegen, sie trug Jeans und ein weißes T-Shirt, und sie sah glücklich aus. Ich fragte, wie es ihr geht und sie sagte mir: „Es geht mir sehr gut!“ Ich fragte, ob sie mich abholen würde, wenn meine Zeit hier auf der Erde vorbei ist. Ihre Antwort war: „Ja, aber du hast noch Aufgaben zu erfüllen!“ Ich wollte sie umarmen, aber ich konnte durch sie durchgehen. Das war der Moment, in dem ich anfing zu glauben.

Neben meiner Tätigkeit in der Klinik, arbeite ich ehrenamtlich in einem Hospiz in der Sterbebegleitung. Erst neulich hat mir ein Patient erzählt, dass er dort oben jemanden sehe, der auf ihn warte, und er bat mich, ihn nicht für verrückt zu erklären. Und nun fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Warum suchte ich das Bild von Yvonne und meiner Tochter heraus? Ich tat es intuitiv.

Hat es eine Bedeutung?

Hat Yvonne sie abgeholt?

Was war mit dem zweiten Bild von ihrem langjährigen Freund?

Ich habe stapelweise Fotos von den Beiden zusammen, nur was hat es mit genau diesem Bild auf sich?

Ich werde es herausfinden!

[Kapitel 6]

Ich beginne, an mir zu zweifeln, aber auch, wieder ganz fest zu glauben.

Was gibt es zwischen Himmel und Erde, was man nicht erklären kann? Gibt es ein Leben danach?

Sieht man sich wieder?

Gibt es Zeichen?

Ich spreche mit Nicolas, dem besagten Schulfreund von Tassi, und er bestätigt mir, dass er genau dieses Bild, welches ich herausgesucht habe, zuhause im Rahmen stehen hat. Tassi schenkte es ihm zum 10. Geburtstag. Ich kann es kaum glauben!

Ich möchte mehr herausfinden.

Im Internet finde ich eine Internetseite aus den USA, die dort „AFTER DEATH KOMMUNUCATION AND PRAYERWAVES“ zu Deutsch „Kommunikation nach dem Tod und Gebete“ heißt. Erstellt wurde sie von einer Autorin und Schriftstellerin mit dem Namen Christine Duminiak. Ich abonniere sie und verschlinge alle Beiträge, um mehr zu erfahren. Außerdem spendet es mir sehr viel Trost.

Im Rahmen meines Sterbebegleitkurses habe ich viele Bücher gelesen, ganz besonders von der Sterbeforscherin Dr. Kübler-Ross. Eigentlich bin ich ein Mensch, der nicht so richtig an das Übersinnliche glaubt. Wobei manch einer meiner Mitmenschen mich als etwas speziell betrachtet. Eine Kollegin meinte einmal, es wäre seltsam, dass ich nicht böse oder laut sein könne. Ich solle ihr zeigen, wie man das immer alles weg atme. Ich hatte etwas zum Nachdenken, und im Endeffekt musste ich über mich selber lachen.