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In einer fernen Zukunft gibt es nur noch wenige Menschen. Diese wenigen Exemplare werden von einer neuen, menschenähnlichen Rasse in großen Reagenzgefäßen mit Nährflüssigkeiten gezüchtet, um sie als Dienstboten nach individuellen Bedürfnissen einsetzen zu können. Auch zur Befriedigung von körperlicher Lust! Dabei werden blonde oder hellhaarige Menschen bevorzugt. Schwarzes Haar gilt als Symbol des Makels bzw. zeugt von niederer Herkunft. Es ist das Kennzeichen des Pöbels. Als ein junger Mann auf einer Müllhalde ein weggeworfenes Reagenzgefäß samt Inhalt findet und es öffnet, entsteigt diesem ein wunderschöner, aber dunkelhaariger Adonis. Es wird der Beginn einer phantastischen, homoerotischen Beziehung in einem Land nach unserer Zeit.
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Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2017
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In einer Zeit nach der Zerstörung der Menschlichen Bevölkerung der Erde... Menschen gibt es nur noch vereinzelt und gelten als wahre Leckerbissen. Sie werden als Sklaven gehalten, besonders beliebt sind sie bei den Swallowers... einer menschenähnlichen Rasse, welche mächtig und mechanisch weit fortgeschritten sind. Gezüchtet und verkauft, haben die Menschen kaum einen Willen mehr... wer den Swallowers nicht passt, oder Schwierigkeiten macht, der wird abgeschoben...
Shwanzo legte die Hände auf die Knie und japste schon fast schmerzhaft, sah sich immer wieder hektisch um. Waren sie weg? Er konnte sie nicht mehr hören und auch nicht sehen. Also hatte er sie wohl abgehängt.
Der Junge mit den weißen, stoppeligen Haaren ließ sich auf einem Steinsockel nieder, zu dem wohl irgendwann einmal eine Säule gehört hatte. Zum ersten Mal sah er sich wirklich genau um. Bei seiner Flucht hatte er nicht besonders auf den Weg geachtet.
Er befand sich anscheinend auf dem riesigen Schrottplatz der Labore. Ein Platz, an dem er eigentlich gar nicht hätte sein dürfen. Unbehaglich stand er wieder auf und ging schwer atmend weiter. Wenn man ihn hier fand, war er so gut wie tot.
Shwanzo machte ein paar Schritte und sah sich um, aus Angst, einem Wächter zu begegnen. Etwas Glitzerndes, mitten auf einem der Schrottberge zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er umrundete den Berg und betrachtete ihn genauer. Hier stapelten sich altes Glas, Plastik und Schläuche. Er kletterte vorsichtig weiter nach oben und bestaunte die riesigen, durchsichtigen Gefäße, die hier lagen. Manche zerstört, manche noch recht intakt.
Es schauderte ihn, als er zum Teil undeutliche Schemen in den Gefäßen erkennen konnte und er hielt sich krampfhaft davon ab, diese genauer zu betrachten und als er endlich an der Stelle angekommen war, die seine Neugierde geweckt hatte, sog er scharf die Luft ein.
Vor ihm befand sich eines dieser Gefäße, scheinbar noch völlig intakt. Und darin lag ein Mensch. Und, wie es schien, lebte der sogar noch!
Shwanzo stand da und konnte es einfach nicht fassen. Es wurde viel weggeschmissen, aber doch keine lebenden Menschen! Kopfschüttelnd seufzte er leise und machte sich daran, dieses seltsame Gefäß näher zu untersuchen.
Es war eines der unzähligen Reagenzgläser der Zucht-Labore... hier wurden Menschen, welche vermutlich längst ausgestorben wären, grossgezogen.
Meist lebten diese 'Zuchten' bis zu 10 Jahre in diesen Gefässen. Die nahrhafte Flüssigkeit, die leicht grünlich schimmerte, war voller Sauerstoff und anderen wichtigen Nährstoffen für den Körper. So war eine gute und reibungslose Entwicklung sämtlicher Körperteile gewährleistet.
Doch in solchen Reagenzgläsern wurden nur 'neue' Menschen gezüchtet. Menschen, welche etwas ganz bestimmtes besser tun konnten als normale. Die meisten dieser 'Experimente' dienten dazu, so genannte Slaves, oder auch Sex-Sklaven für die Swallower zu züchten. Je nach Wunsch wurden diese im Kindesalter oder eher später abgegeben. Diese Menschen, bevorzugt waren es Männer, wurden dann einfach so lange in diesen Gefässen gelassen, bis sie jemand kaufte..
Nicht aber diese Exemplar.
Müde starrte der Mann ins Leere, wirkte tot, was er aber nicht war.
Die schulterlangen, schwarzen Haare schwebten wie in Schwerelosigkeit um ihn herum und wiegten sich sacht hin und her.
Alles, was sich bewegte... war das Herz des Mannes. Seine Gesichtszüge wirkten sanft, liebevoll. Seine Augen in einem sachten Grün-braun und seine Statur leicht muskulös aber auch von angenehmer Feminimität.
Ein Bild von einem Mann, könnte man so sagen.
Doch warum hatte man ihn weggeworfen?
Das wusste der Mann nicht.
Er konnte denken, konnte hören, was ausserhalb seines Gefängnisses geschah, in welchem er schon über 20 Jahre gefangen war. Er sah, was geschah, empfand Gefühle. Er war ein richtiger Mensch. Doch etwas hatte den Entwicklern nicht gefallen.
Die schwarzen Haare.
Schwarz... die Farbe des Pöbels... längst war sie aus der Mode. Im Moment wollten die Swallowers lieber hellhaarige, oder rothaarige Slaves für ihre persönlichen Vergnügen.
Also warfen sie alles fort, was aus der Mode kam...
Und so auch dieser Slaves, der vor Shwanzos Augen in dem Glas lag und vor sich auf den Schrott starrte.
Kein Laut, keine Bewegung... nur Stille.
Nicht mehr lange würde er überleben, das stand fest, denn der Sauerstoffgehalt der Nährflüssigkeit ging langsam zu Ende, ebbte ab. Er würde ersticken...
Shwanzo klopfte vorsichtig gegen das Glas, legte den Kopf schief und wartete ab.
Als sich nichts regte, kletterte er etwas höher und untersuchte die verschiedenen Röhren, die aus dem Gefäß zu kommen schienen. Sie waren natürlich alle abgetrennt, ließen auch keinen Rückschluss darauf ziehen, für was sie einmal gedient haben könnten.
Shwanzo runzelte die Stirn und betrachtete den Mann in dem Gefäß. Was für einen Grund gab es denn, einen Menschen in so ein Gefäß zu sperren? Er verstand das einfach nicht.
Für ihn hatte das etwas von einem bizarren Flaschengeist. Aber das war wohl kaum der Sinn der Sache, nicht wahr?
Er setzte sich wieder vor die Scheibe, betrachtete den Mann genauer.
Er war hübsch, keine Frage, aber sein Gesicht, der Ausdruck hatte etwas von einem Toten...
Shwanzo seufzte und fuhr sich einmal durch die kurzen Haare, sodass diese nach allen Seiten abstanden. Dann fasste er einen Entschluss. Er klopfte gegen die Scheibe und wedelte etwas davor herum. "Hallo? Wenn du mich hören kannst, dann mach irgendwas! Meinetwegen zuck' mit der Augenbraue."
Irgendwie kam er sich lächerlich vor dabei. Er saß hier, vor einem Glasgefäß und sprach mit dem Inhalt von diesem, obwohl er nicht einmal sicher wusste, ob dieser Mensch noch lebte, ob er nicht vielleicht sogar gefährlich war.
Er sah sich kurz um. Außerdem hatte er nicht viel Zeit. Er musste zurück, bevor man ihn suchen kam.
"Ich gebe dir noch eine Chance!", sagte er leise, beschwörend. "Irgendein Zeichen! Ich hol' dich dann auch da raus!", versprach er drängend.
Erst geschah nichts... es war still und nur das Klopfen seines Herzens konnte der Mann im Gefäss hören..
Dann, durchdringlich und rau kam ein zweites, deutlich lauteres Klopfen.
POCH, POCH, POCH...
Weit weg und verschwommen hörte der Slave, wie ihn jemand ansprach.
Ihn? Aber einen Slaves sprach man nicht an... nicht, wenn er noch nicht an die Luft gekommen war.
Doch wer auch immer da draussen war, nach den Worten zu urteilen sprach er wirklich mit ihm.
Still schwebte er weiter in der grünen Flüssigkeit, dachte nach, ob er der Bitte des Fremden nachkommen und diesem ein 'Zeichen' geben sollte. Er holte ihn raus?
Hiess das, er wollte ihn? Gab es doch endlich jemanden, der Interesse an ihm zeigte, trotz seiner schwarzen Haare?
Langsam schloss er die Augen, öffnete sie dann wieder um die Gestallt draussen direkt in die Augen zu blicken. Keine Mimik, keine Bewegung, nur ein einziger Blick.
Ein Junge... oder ein junger Mann, wie es schien. Kurze, hellbraune Haare mit weissen Spitzen, dunkle Haut... ein Swallower? Nein... diese hatten helle Haut und reine, weisse Haare. Also kein Swallower... aber was dann?
Der Blick der müden, sanften Augen trafen die des Jungen vor dem Gefäss.
Shwanzo wäre fast den gesamten Hügel wieder hinuntergekullert, als der Mensch in der Flasche die Augen aufschlug.
Er quietschte erschrocken und hielt sich an dem glatten Glas fest, konnte sein Gewicht gerade noch so ausbalancieren. Und für einen Moment konnte er den Mann einfach nur anstarren. Wobei er höchstwahrscheinlich ein ziemlich blödes Bild abgab.
Erst, als er sich wieder einigermaßen gefasst hatte, winkte er dem Mann unsicher zu. Er wusste ja nicht, ob der ihn überhaupt sah... der Blick wirkte irgendwie so leer. "Ähm hi!", murmelte er leise, kam sich dabei irgendwie ziemlich blöd vor. "Ich hole dich jetzt hier raus.", informierte er ihn knapp und untersuchte dann den Behälter genauer. Irgendwo musste man dieses Ding doch öffnen können, nicht wahr? Schließlich musste der Mann ja auch irgendwie da hinein gekommen sein.
Als er keine richtige Öffnung fand, nahm er eine schmale Metallstange und machte sich einfach daran, den oberen Teil, an dem sich all die Schläuche befanden, wegzustemmten.
"Vorsicht, ich mache das jetzt auf!", warnte er und stemmte sich mit aller Kraft gegen die Stange. Erst passierte gar nichts, dann flog der Deckel, oder was auch immer das war, mit einem lauten Knall weg und Shwanzo wurde über und über bekleckert mit dieser komischen, grünen Flüssigkeit, die den Behälter gefüllt hatte.
Er verzog angewidert das Gesicht und ließ die Stange fallen, um sich über selbiges zu wischen. "Bäh, das ist ja widerlich! Dafür hab ich jetzt aber was gut bei dir!", informierte er den Mann etwas patzig. "Du kannst jetzt übrigens rauskommen.", setzte er noch hinterher, richtete seine Augen gespannt auf den nun freien, oberen Teil. Ob der Mensch im Inneren jetzt wirklich rauskommen würde?
Der Fremde draussen machte etwas... der Mann wusste nicht, was er wusste nicht, wie... er schwebte still weiter in der Flüssigkeit.
Dann ein Ruckt, ein lautes Knirschen und Rütteln, als die Metallstange sein ewiges Gefängnis aufbrach und ihm den Weg in die Freiheit öffnete.
Doch was nun? Er hörte, wie der Junge auf ihn einredete, wie er sage, er solle rauskommen...
Doch sollte er? Oder besser gesagt, KONNTE er? Wie bewegte man sich? Wie erhob man sich? Noch nie zuvor hatte er dieses Gefäss verlassen müssen und durch seinen ewigen Halb-Schlaf in geduldiger Unbeweglichkeit hatte er nie gelernt seine Glieder zu bewegen.
Still verharrte er, dachte darüber nach, wie er es anstellen sollte sich von der Grünen Flüssigkeit zu erheben. wie atmete man? Wie sprach man? Er verstand, was der Junge sagte, nicht aber wusste er, wie er zu antworten hatte.
In diesem Moment... in dieser Sekunde war seine Geburt. Unzählige Jahre des Wartens und nun endlich wart die Stunde seiner Geburt. In seinem Kopf arbeitete es und langsam... kriechend langsam hob er etwas den Kopf an. Die Muskeln waren trotz der fehlenden Übung dank der Flüssigkeit voll ausgebildet, weshalb es ihm nicht sehr schwer fiel sich zu bewegen.
Doch nun kam der schwierigste Teil von allem... er musste den offenen Rand der Kapsel ergreifen und sich erheben.
Langsam und tastend glitten seine Finger über den Rand, an die Luft. Das erste Mal, dass er etwas anderes spürte als rundes Glas und Flüssiges...
Die Kante war so faszinierend, dass er ihr entlang strich und alles genau abtastete, ehe er fester zugriff und sich langsam erhob.
Das Wasser ebbte unter ihm weg, verschwand einfach und machte etwas leichterem, dünnerem Platz... Luft. Sauerstoff, welcher er bisher nur flüssig in seinen Lungen hatte, füllte nun seinen Mund und er begann keuchend zu husten.
Die Flüssigkeit war so konzipiert, dass sie bei Berührung mit Luft schnell verdunstete und die Lungen so frei gab.
Auch das Wasser in der Kapsel verdampfte rasch und schon nach wenigen Minuten war kein Tropfe mehr übrig.
Noch immer hustete der Slave, rang nach Luft. Leicht zitterten seine Arme, auf denen er sich abstützte und er hob den Kopf, um seinem neuen Besitzer - für welchen er Shwanzo automatisch hielt - in die Augen.
Unsicher und wie ein Kind stand er nackt vor diesem.
Auch auf Shwanzos Haut verdunstete die grüne Flüssigkeit sehr schnell. Der bemerkte das aber gar nicht, war völlig in seine Beobachtung vertieft.
Dieser Mann war irgendwie faszinierend. Erst hatte er gedacht, der würde sich gar nicht bewegen, einfach liegen blieben. Er hatte schon Angst gehabt, dass er ihn womöglich umgebracht hatte, als er den Deckel geöffnet hatte. Er konnte ja nicht wissen, was diese Flüssigkeit war, oder ob sie irgendeine besondere Bedeutung hatte.
Deshalb atmete er auch erleichtert auf, als der andere seinen Kopf hob, langsam Bewegung in der Körper kam und die Hände nach der Kante tasteten. Tasteten, als ob sie noch nie etwas ähnliches berührt hätten.
Shwanzo wartete geduldig, bis der Mann sich nach draußen gezogen hatte, machte besorgt einen Schritt auf ihn zu, als er begann, zu husten. Er traute sich jedoch nicht, den anderen zu berühren, ihm auf den Rücken zu klopfen - wobei es auch nicht wirklich so aussah, als ob der Hilfe brauchte.
Als er ihn dann so durchdringen ansah, räusperte sich Shwanzo verlegen. "Ähm... hi." Gut, das hatten sie schon gehabt. "Mein Name ist Shwanzo.", begann er unsicher. "Verstehst du mich überhaupt?", fragte er leise, und: "Wie heißt du?".
Einmal mehr ließ er seinen Blick über den Mann wandern, untersuchte ihn auf irgendwelche Verletzungen oder Hinweise, was man ihm da oben angetan hatte. Als er nichts fand, nickte er erleichtert, räusperte sich verlegen, als ihm erst richtig bewusst wurde, dass der andere keine Kleidung besaß - nicht, dass er sich dahinter verstecken müsste! Shwanzo wurde rot, zog dann schnell seinen dünnen Mantel aus und legte ihn dem anderen um die Schultern.
Der Mann stand noch etwas wacklig auf den Beinen da, bewegte sich kaum und hörte schweigend zu.
Erst nachdem er den Mantel umgezogen bekam, versuchte er sein Glück. Wie man gewisse Dinge tut, hatte man ihm schon als Kleinkind beigebracht. Bilder hatten sie ihm in den Kopf projiziert, Bilder und Töne, Klänge und Worte.
Man hatte ihm so beigebracht, wie er was zu tun hatte... er verstand alles und als der Junge ihn fragte, ob er ihn verstand nickte er etwas.
Doch als er nach dem Namen gefragt wurde, sah er Shwanzo mit unsicherem Blick an.
"..."
Eine gute Frage auf die er nicht zu antworten wusste.. wie hiess er? Was war sein Name? Hatte man ihm einen gegeben, sollte er überhaupt einen haben?
Anstatt zu antworten wurden bei dem Mann unzählige neue Fragen wach. Wie hiess er? Wer war er? Warum war er hier? Wie ein Kind, das zum ersten Male draussen war, sah er sich fasziniert um.
Dann sah er sich den Jungen an, der ihn aus seinem Gefängnis befreit hatte. Ohne ein Wort hob er sachte seine rechte Hand und liess seine Finger tastend über die Wangen des jungen Mannes gleiten.
Wieder etwas, das er zum ersten Male ertastete. Und es war so faszinierend, dass er immer weitermachen musste und vollkommen vergass dem Jungen endlich zu antworten. Er schnupperte.
Geruch... er nahm sie wahr, so heftig wie er noch nie etwas zuvor empfunden hatte. Geräusche, klar und rein, nicht verzerrt vom Wasser, in dem er bisher war. Warm schien die Sonne auf ihn und liess seine Haare, welche bereits trocken waren, sanft glänzen.
Shwanzo atmete erleichtert auf, als der andere nickte. Er hätte nicht gewusst, was er mit einem Fremden hätte machen sollen, der ihn nicht verstand.
Er legte den Kopf schief und wartete auf eine Antwort, die er jedoch nicht bekommen würde. Hatte der andere etwa keinen Namen? Hatte er ihn vergessen? Oder konnte er gar nicht sprechen? Verstand er ihn vielleicht doch nicht und hatte einfach nur so genickt? Fragen über Fragen...
Shwanzo verschluckte sich fast an ihnen, als dieser Mann die Hand nach ihm ausstreckte, ihm über die Wange strich. Ein bisschen wurde er sogar rot. Auch, wenn man das zu seinem Glück bei der dunklen Hautfarbe kaum sah.
Erst wollte er die Hand wegschieben- So etwas tat man doch nicht! Einfach fremde Leute streicheln! Aber irgendwie hatte er den Eindruck, dass der Andere es einfach nicht besser wusste. Er schien so fasziniert und so... unschuldig. Es kam Shwanzo tatsächlich so vor, als ob er noch nie einen anderen Menschen berührt, fremde Haut gefühlt hätte. Also ließ er ihn gewähren.
Als er nach einer halben Ewigkeit immer noch keine Antwort hatte, stand er einfach auf und griff nach der Hand des Fremden. Sie mussten hier weg, besser gestern als heute, bevor sie erwischt wurden. Doch wie sollte er das dem anderen klar machen, wenn er nicht einmal sicher war, ob der ihn überhaupt verstand?
"Hast du keinen Namen?", fragte er sanft, lächelte leicht.
"Wir müssen weg von hier. Hier ist es gefährlich. Komm mit mir, ich bringe dich in Sicherheit.", erklärte er langsam, damit der andere ihn auch verstand- hoffentlich. Dann zog er etwas an der Hand, um seine Worte zu verstärken.
Als der Junge den Mann an der Hand nahm, starrte dieser ihn verwundert an.
Man hatte ihn noch nie zuvor berührt...
Da es das erste Mal für ihn war, stand der Mann wie erstarrt da und sagte kein Wort.