Eine Reise durch den Nebel der Menschlichkeit - Carina Dauskardt - Julier - E-Book

Eine Reise durch den Nebel der Menschlichkeit E-Book

Carina Dauskardt - Julier

0,0

Beschreibung

"Eine Reise durch den Nebel der Menschlichkeit" ist ein literarisch-philosophisches Fragment über die Zerbrechlichkeit des Seins und das Ringen um Klarheit in einer undurchsichtigen Welt. In Form eines inneren Monologs folgt der Text einer Stimme auf ihrer gedanklichen Reise durch Zweifel, Sehnsucht, Entfremdung und Hoffnung – eine Reise durch den Nebel zwischen Ich und Gesellschaft, zwischen Innenwelt und Außenwelt. In poetischer Sprache und mit existenzieller Tiefe hinterfragt der Text vertraute Konzepte von Menschlichkeit, Sinn und Identität. Dabei bleibt er stets offen, tastend, fast traumwandlerisch – eine Einladung zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Spüren. Dieses Werk richtet sich an Leser:innen, die sich für Grenzbereiche zwischen Philosophie, Literatur und Psychologie interessieren – und an all jene, die das Unsagbare zwischen den Worten suchen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Eine Reise

durch

den Nebel der Menschlichkeit

Carina Dauskardt – Julier

Frühjahr, 2025

Vorwort

Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, sehe ich keine klare Linie, keinen geraden Pfad. Ich sehe Kurven, Steigungen, freie Fallstrecken - eine Achterbahn, wie man so sagt. Nur dass sie nicht aus Stahl war, sondern aus Momenten, Menschen, Entscheidungen, die ich manchmal verstand - und manchmal nicht. Vieles davon lag, und liegt, im Nebel.

Dieses Buch ist ein Echo dieser Fahrt. Kein Reisebericht im klassischen Sinne, sondern ein innerer Streifzug durch das, was mir begegnete: Zweifel, Hoffnung, Verletzlichkeit, manchmal Einsamkeit, manchmal Licht. Ich schreibe nicht aus der Perspektive eines Menschen, der angekommen ist, sondern aus der eines Reisenden, der sich immer wieder fragt, wo genau das Ziel eigentlich liegt - oder ob es überhaupt eines geben muss.

Der Nebel, der sich durch die Seiten zieht, steht für vieles. Für Unklarheit, ja. Für Schmerz vielleicht. Aber auch für etwas Heilsames. Denn wer im Nebel geht, ist gezwungen, achtsamer zu werden. Jeder Schritt wird bedeutungsvoller. Und manchmal erkennt man gerade dort, wo die Sicht verschwimmt, die Umrisse der eigenen Menschlichkeit.

Ich habe oft gesucht - nach Halt, nach Sinn, nach einem Ort in mir selbst, der nicht wankt, wenn alles andere ins Schwanken gerät. Und doch musste ich lernen, dass es manchmal nicht den einen festen Punkt gibt. Dass das Leben selbst Bewegung ist. Dass wir nicht immer stark sein müssen, um wahrhaftig zu sein.

Dieses Buch ist nicht laut. Es will nicht belehren. Es will berühren. Es ist ein Sammeln von Gedanken, die ich unterwegs aufgelesen habe - in Gesprächen, in Momenten der Stille, in tiefen Nächten, in Begegnungen mit anderen und mit mir selbst. Es ist persönlich, weil es gar nicht anders sein kann. Es spiegelt eine Reise, die vielleicht nie ganz zu Ende geht.

Vielleicht erkennst du dich darin wieder. Vielleicht nicht. Beides ist in Ordnung. Aber wenn du beim Lesen an irgendeinem Punkt innehältst, vielleicht leise nickst oder einfach atmest und denkst: „Ja, so fühlt es sich auch für mich manchmal an“, dann hat dieses Buch seinen Sinn erfüllt.

Denn wir sind alle unterwegs. Und auch wenn der Nebel oft dicht ist - manchmal reicht es schon, wenn man weiß, dass man nicht allein darin steht.

Einleitung

All die Wege, all die Begegnungen, all der Nebel - sie führten nicht zu einem Ort. Sondern zu mir.

Zu meinem innersten Kern.

Ich bin nicht perfekt.

Ich bin nicht fertig.

Aber ich bin auf dem Weg. Und das reicht.

„Die längste Reise ist die zu uns selbst. Doch sie ist auch die lohnendste.“

In einer Welt, die uns ständig zu Höchstleistungen antreibt und uns von außen vorschreibt, was Erfolg und Erfüllung bedeuten, kann es leicht passieren, dass wir uns selbst aus den Augen verlieren. Wir hetzen von einem Ziel zum nächsten, messen uns mit anderen und lassen uns oft von den Erwartungen der Gesellschaft leiten. Doch was, wenn der wahre Weg zu einem erfüllten Leben nicht darin liegt, immer schneller und weiter zu laufen, sondern in der Achtsamkeit und dem bewussten Verweilen mit uns selbst?

Was, wenn das Streben nach Erfolg und Anerkennung nicht das Einzige ist, das unser Leben sinnvoll macht, sondern die Reise zu unserem wahren ich?

Was ist der Sinn?

Große Frage, tiefe Angst.

Aber vielleicht ist der Sinn nicht immer ein Ziel.

Vielleicht ist er ein Moment.

Ein Blick. Ein Satz. Ein Lachen.

Ein Tag, an dem du dachtest, nichts wäre passiert - und doch alles sich veränderte.

„Der Sinn ist nicht dort, wo du suchst - sondern dort, wo du still wirst.“

Vielleicht ist der Sinn… einfach du.

Wie du da bist. Liebst. Fragst. Fühlst.

Jetzt.

Es gibt Momente, in denen die Welt stillsteht - nicht äußerlich, sondern in uns. Ein Wort bleibt hängen. Ein Blick wird leer. Eine Berührung bleibt aus. Und in dieser Stille beginnt ein neues Sehen.

Dies ist kein Buch, das dir die Welt erklärt. Es ist ein Spiegel. Und vielleicht, ganz vielleicht, ist es auch ein Schlüssel.

Der Weg der Selbstfindung ist kein gerader Pfad. Es gibt keine Karte, die uns genau zeigt, wie wir zu uns selbst finden.

Vielmehr ist es eine Reise, die von vielen Umwegen, Herausforderungen und Momenten des Zweifels geprägt ist.

Und doch ist gerade dieser Weg, mit all seinen Höhen und Tiefen, genau das, was uns wirklich verändert. Inmitten der äußeren Hektik und des ständigen Drangs nach mehr ist es so wichtig, innezuhalten, den Blick nach innen zu richten und sich selbst zu fragen: Wer bin ich wirklich? Was will ich wirklich? Was erfüllt mich und was lässt mich leer zurück? Diese Fragen mögen unangenehm erscheinen, doch gerade in der Auseinandersetzung mit ihnen finden wir oft die wahren Antworten, die uns näher zu unserem authentischen Selbst führen.

Die Straßen sind voll, doch alles fühlt sich leer an.

Wie kann eine Stadt so viele Menschen tragen und dennoch so wenig Begegnung enthalten?

Ich sehe Gesichter, aber keine Geschichten.

Ich höre Stimmen, aber keine Wahrheit.

Ich spüre Nähe, aber keine Verbindung.

„Es war, als hätte man die Menschlichkeit in Watte gepackt - sicher, aberunerreichbar.“

Ich stellte Fragen. Viele Fragen.

Warum schauen wir weg, wenn jemand fällt?

Warum feiern wir Filter statt Falten?

Wann wurde Einsamkeit zur Norm?

Der Nebel des Alltags war nicht das Problem.

Es war der Nebel in unseren Herzen.

Selbstreflexion ist kein einmaliger Akt, sondern ein fortwährender Prozess. Sie verlangt Mut, Geduld und die Bereitschaft, sich von alten Vorstellungen zu verabschieden. In unserer hektischen Welt fällt es uns oft schwer, die Stille zu finden, um wirklich auf uns selbst zu hören.

Doch es sind genau diese Momente der Ruhe, die uns die Klarheit verschaffen, die wir benötigen, um zu erkennen, dass das Ziel nicht irgendwo am Ende des Weges liegt, sondern im Hier und Jetzt, in jedem Schritt, den wir auf diesem Weg machen. Das Streben nach Selbstverwirklichung ist kein linearer Prozess, es ist ein fortwährendes Entdecken, Wachsen und Annehmen. Der Weg selbst ist das Ziel.

Wir alle tragen Schatten in uns:

Wut. Neid. Angst. Schmerz.

Aber diese Schatten sind keine Fehler - sie sind Hinweise.

Ich lernte, sie nicht mehr zu verdrängen.

Ich hörte ihnen zu.

Und ich entdeckte: Sie führen mich zu meinem innersten ich.

Du musst deinen Schatten nicht bekämpfen.

Du darfst ihn akzeptieren.

Denn erst durch ihn… wird deine Seele ganz.

Es geht nicht darum, irgendwann einen Punkt zu erreichen, an dem wir sagen können: „Jetzt bin ich angekommen.“

Vielmehr ist der Prozess des Findens, des Lernens und des Wachsens der wahre Wert dieser Reise. Jeder Schritt, den wir auf diesem Weg machen, trägt uns näher zu unserem wahren Selbst.

Vielleicht gibt es Tage, an denen wir uns verloren fühlen oder uns fragen, ob wir den richtigen Weg gehen, doch gerade diese Momente des Zweifels können uns oft die größten Erkenntnisse bringen. Denn auch der Zweifel gehört zur Reise dazu. Der Weg zur Selbstfindung ist eben nicht immer ein gerader, klarer Pfad, er ist vielmehr ein ständiges, lebendiges Mosaik aus Erfahrungen, die uns zu dem machen, was wir sind.

Früher erzählten Blicke ganze Romane.

Heute flackern sie kurz auf - bevor sie im grellen Licht des Displays verblassen.

Die Augen eines Fremden im Zug sagten

einmal: „Ich verstehe dich. Ohne Worte.“

Heute? Heute schweigen sie.

Oder schauen durch dich hindurch, als wärst du nur Teil der Kulisse.

„Wir haben die Kunst verlernt, einander zu sehen, ohne zu bewerten.“

Ich begann, bewusst hinzusehen.

Nicht auf Kleidung, nicht auf Haltung, sondern in die Tiefe, dort, wo die Menschlichkeit wohnt.