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Einfach ewig leben. Gedanken uns Anregungen für ein langes, gesundes Leben.
Das E-Book Einfach ewig leben wird angeboten von und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Alterung, Reaging, Gesundheit, selbstdiagnose, Diziplin
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Seitenzahl: 152
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Die diesem Buch zugrunde liegenden Vorträge wurden von Alexander Lüdeking entwickelt. Wenn Sie das Thema interessiert, schauen Sie einfach unter 106er.com im Shop oder im Blog. Oder Sie schicken eine E-Mail [email protected].
Nicht die Sprüche sind es, woran es fehlt; die Bücher sind voll davon. Woran es fehlt, sind Menschen, die sie anwenden.
Epiktet, griechischer Philosoph, * 50, † 138
Dr. Alexander Lüdeking
Disclaimer:
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens! Der Autor übernimmt keine Haftung für Unannehmlichkeiten oder Schäden, die sich aus der Anwendung der hier dargestellten Information ergeben.
Sie sollten daher die hier bereitgestellten Informationen niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen verwenden. Bei Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen.
Einführung
Die Geschichte des Alterns
Ganz normale Lebensrisiken
Das kleine Einmaleins der Hygiene
Die biologische Theorie des Alterns
Stille Entzündungen
Übersäuerung
Darmgesundheit
Sport und/oder Bewegung
So geht’s einfach. Veränderung zulassen
Altern braucht Disziplin und einige Tricks
Altern ist auch Kopfsache
Erfolgreich unglücklich sein! So geht’s
Die Sieben Todsünden
Die apokalyptischen Reiter
Ein Abschlusswort zu den glorreichen Sieben
Re-Aging: Märchen oder Wahrheit?
Re-Aging: Was ist der Stand des Wissens?
Reaging: Alter messen, die DNA-Metylierungsmuster
Reaging: Pulswellengeschwindigkeit
Reaging: Ihr Spiegelbild und Ihre Fitness
Reaging: Re-Aging meistern
Ein Dilemma & die Lösung
Reaging: Fasten
Reaging: Darmsanierung
Reaging: Basisch und viel Sauerstoff
Reaging: Resveratrol
Reaging: Pterostilbene
Reaging: Das Glaserl Wein am Abend
Reaging: Nicotinamid-Mononukleotid
Reaging: Sirtuine
Reaging: Chlordioxid
Reaging: Rapamycin und Metformin
Berberin
Aspirin und Co
Reaging: Holz und Holzharze
Detoxifikation von Aluminium
Reaging: Was macht nun Sinn und was ist Unsinn?
Der Sprung von der unteren Kurve auf die obere Kurve
Das Energiedilemma
Fasten & Re-Inflamation
Praktischer Teil 1
Praktischer Teil 2
Praktischer Teil 3
Praktischer Teil 4
Praktischer Teil 5
Auswertung des praktischen Teils
Herzlich willkommen liebe Re-Ager. Teen-Ager waren wir einst, heute sind wir Re-Ager.
ACHTUNG: Wenn wir im Folgenden über «ewig leben» reden, dann meinen wir damit «ewig» im Kontext der potentiellen Lebenserwartung eines Menschen. Diese liegt nach unseren Erfahrungen mit sehr alten Menschen um die 120 Jahre. Was wir nun meinen, ist, dass wir im besten Fall dieses Alter erreichen und zwar in bestmöglicher Gesundheit und Aktivität. Was aber auch schon sehr gut wäre, ist, wenn wir nicht den Weg der üblichen Alterung beschreiten, der mit einem kontinuierlichen Abfall der Lebensqualität einhergeht, sondern ein stabiles Niveau durch die Zeit retten können. Hierzu schon einmal die beiden unterschiedlichen Lebenskurven, die wir immer wieder bei unterschiedlichen Gruppen von Menschen finden.
Für lesefaule Menschen an dieser Stelle einmal die absolute Kurzversion des Buches:
Die drei Gebote des ewigen Lebens
1. Demut, sich selbst und anderen gegenüber
2. Regelmäßig Fasten und ansonsten eine an Pflanzen reiche Ernährung mit möglichst wenig Zucker
3. Ausgewogene Bewegung und hinreichend Schlaf
Und natürlich halten Sie sich von Kriegen und sonstigen Streitereien fern.
Fertig ist das Re-aging.
Bevor Sie sich in die folgenden Texte vertiefen und in die Welt des Re-Agings einsteigen, nehmen Sie sich einen kleinen Moment Zeit, um sich etwas sehr Wichtiges zu verdeutlichen.
Die wichtigsten und die besten Dinge im Leben sind in Ihrem natürlichen Vorkommen jederzeit ohne großen Aufwand verfügbar und kostenlos. Dazu müssen Sie sich in der Regel nicht einmal auf das Maximum reduzieren, sprich die einfachen Dinge am meisten lieben. Sehen Sie, die Luft zum Atmen, das Wasser zum Trinken, der Boden auf dem wir gehen, die freundliche Begegnung mit einem anderen Lebewesen, die Strahlen der Sonne, alle Grundfunktionen Ihres Körpers wie das Sehen, Fühlen und Schmecken, all diese Dinge umgeben Sie immer und ich empfehle Ihnen, lenken Sie Ihre Gedanken von Zeit zu Zeit auf diese Dinge und die große Freude die Ihnen innewohnt.
Des Weiteren empfehle ich Ihnen, lernen Sie die DoppelSieg-Strategie zu lieben und integrieren Sie diese in Ihr Leben, wo immer es geht. Bekannt ist Sie auch als Win-Win Situation. Man könnte auch einfach sagen, suchen Sie bitte immer die Lösung, die für alle Beteiligten einen Gewinn bringt. Versuchen Sie nicht, immer nur für sich das Beste herauszuholen, sondern versuchen Sie, das Beste für alle Beteiligten zu erreichen. Denn bedenken Sie immer, es braucht Sieben gute Taten, um eine schlechte Tat zu vergeben. Wenn Sie also jemanden mit einem Wort oder einer Tat verletzt haben, dann bedarf es Sieben guter Taten bis das schlechte Karma der schlechten Tat wieder aufgelöst ist. Das liegt an unserer unterschiedlichen Wahrnehmung und Bewertung bzw. Speicherung von guten und schlechten Taten.
Vielleicht noch ein weiterer Punkt vorweg: die Frage, in wie weit wir über einen freien Willen verfügen, der es uns ermöglicht, unser Leben wirklich in die von uns gewünschte Richtung zu lenken. Denn ohne den freien Willen wären wir ja hilflos unserem Schicksal ausgeliefert.
Die Frage können wir mit Ja beantworten. Die Frage beantwortet sich durch die so genannte Chaostheorie. Diese besagt, dass es Zustände gibt, in denen absolut unvorhersehbar eine mögliche Zukunft eintritt. Am einfachsten stellt man sich einen Bleistift vor der auf seiner Spitze balanciert. Wenn man ihn loslässt, fällt er zu einer Seite um und es ist nicht vorhersagbar, auf welche Seite er fällt. Noch besser kann man dieses chaotische oder zufällige Verhalten der Natur an einem Dreifachpendel sehen. Kein Mathematiker und auch kein noch so guter Computer kann aufgrund des Anfangszustandes den weiteren Lauf des Pendels vorhersagen. Es ist schlicht-weg unmöglich. Sie können sich so eine Pendelbewegung auf Youtube anschauen, dazu hier zwei Links:
https://www.youtube.com/watch?v=dDU2JsgLpm4 oder
https://www.youtube.com/watch?v=EuPZ9TVxMHo
Andernfalls ist es auch auf dem folgenden Bild schon recht anschaulich:
Bild 1. Der chaotische Lauf eines Doppel-Pendels
Ein anderes Beispiel ist der atomare Zerfall. Wir wissen sehr wohl, welche Halbwertszeit ein radioaktives Material hat; für das einzelne Atom ist der Zeitpunkt seines Zerfalls jedoch nicht vorhersagbar. Wenn nun aber an einem solchen Scheideweg der Weltenveränderung die Wahrscheinlichkeit für zwei unterschiedliche Wege gleich wahrscheinlich ist, dann kann man sich denken, dass eine Beeinflussung an dieser Stelle, also das Forcieren eines Weges gegenüber dem anderen Weg, nur der kleinsten überhaupt denkbaren Energie bedarf. Stellen Sie sich wieder den perfekt balancierenden Stift auf seiner Spitze vor. Der kleinste Windhauch würde seine Fallrichtung bestimmen. Trauen Sie sich zu, diese kleinste überhaupt denkbare Energie aufzubringen? Selbst, wenn Sie nur mit dem Finger auf den Tisch klopfen haben Sie schon die milliardenfache Energiemenge erzeugt. Es sollte Ihnen also möglich sein, ein Ereignis, dass noch unbestimmt ist, in eine von Ihnen bewusst gewollte Richtung zu lenken.
Diese Beeinflussung des Zufalls nennen wir Bewusstsein. Und es ist die Kombination aus Bewusstsein und Körper, die die Welt verändern kann. Denn jedes Mal, wenn wir dem Zufall etwas auf die Sprünge helfen, verändern wir das gesamte Universum. Es ist danach ein anderes geworden. Sie sind also der absolute Superheld mit gottgleichen Gaben.
Und Superhelden verschwinden nicht einfach. Ihr Körper mag vergehen, aber nicht Ihr Bewusstsein. Verschwinden kann es ja sowieso nicht, das wäre ja Zauberei. Nichts verschwindet einfach. Ihr Körper verschwindet ja auch nicht einfach, wenn Sie sterben. Alle Atome des Körpers von Jesus oder Hitler sind immer noch da, nur in neuer Form zusammengesetzt. Da das Bewusstsein aber nicht materialistisch ist, zerfällt es auch nicht, sondern bleibt als solches bestehen. Es kann nur nicht mehr das Universum verändern, da der verbundene Körper fehlt.
Also fassen wir zusammen: Wir haben als Menschen die Möglichkeit, echte Veränderungen zu bewirken, das Schicksal von uns und allem auf ewig zu verändern. Und, wenn wir unseren Körper wieder verlassen, geht die Reise trotzdem weiter. Also nutzen wir unsere kleine Ewigkeit von vielleicht 120 Jahren und wirbeln den Laden in bester Gesundheit einmal kräftig durcheinander. Und bitte bedenken Sie: «Die Begeisterung für das Spiel des Lebens ist seine Medizin».
Nun wollen wir aber in unser eigentliches Thema einsteigen.
„Per Definition ist Altern keine Krankheit, aber Altern begünstigt Krankheit, oder ist es vielleicht eine unsichtbare Krankheit, die das Altern bewirkt?“ Dr. Alexander Lüdeking
Leider sind wir nicht mehr mit Adam und Eva im Paradies. Dort gab es neben dem Baum der Erkenntnis, von dem der berühmte Apfel stammt, auch den Baum des Lebens, der nicht tabu war und den beiden Paradiesbewohnern ewiges Leben spendete.
Auch den Jungbrunnen als Quelle der ewigen Jugend, den wir von vielen Texten und Gemälden kennen, hat bisher niemand gefunden. Das Gleiche gilt für ein Kraut, aus dem Epos Gilamesch, niedergeschrieben schon 3000 vor Christus, welches eben dieser Gilamesch sich anschickte zu suchen. Auch die goldenen Äpfel der Hesperiden, die in der griechischen Mythologie den Göttern das ewige Leben schenkten, sind auf keinem Markt zu kaufen. Und auch die moderne Wissenschaft hat keine Technik entdeckt, die uns Menschen wahrlich länger Leben ließe. Ganz im Gegenteil hat die Zivilisation uns einen bunten Strauß an sogenannten Zivilisationskrankheiten mitgebracht, die allesamt in Naturvölkern unbekannt sind. Da haben wir wohl den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Oder wie man so schön sagt: «Vom Regen in die Traufe».
Aber bevor wir jetzt in Trübsal verfallen, freue ich mich, Ihnen mitzuteilen, dass die Wissenschaft herausgefunden hat, dass es so etwas wie Altersweisheit tatsächlich gibt, also die mit dem Alter zunehmende Fähigkeit komplexe Zusammenhänge zu durchblicken. Wir können uns also auf eine zunehmende Erkenntnisfähigkeit im Alter freuen.
Und schon die Bibel wusste, wie alt wir werden. So steht in der Genesis 6,3 geschrieben: „Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit 120 Jahre betragen.“ Und genau so ist es auch. Wenn wir auf die ältesten Menschen schauen, so finden wir eine natürliche Grenze um die 120 Jahre. Sie könnten also, wenn Sie alles richtig machen, Ihre Gott geschenkten 43 800 Tage mit voller Lebensfreude und Lebensbegeisterung verbringen.
Dabei ist das Altern ein kontinuierlich fortschreitender Prozess, der nicht wirklich umkehrbar erscheint und letztendlich zum biologischen Tod des Organismus führt. Alterung macht dabei bei den Todesursachen den weitaus größten Anteil aus. Man kann sagen, etwa 86%. Und das Altern verursacht dabei recht unangenehme Krankheiten wie Krebs, Herz- und Gehirninfarkte, sowie Demenzerkrankungen und vieles mehr. Man schätzt dabei den Anteil der genetischen Faktoren an der Alterung auf etwa 25%. Bleiben also noch 75% Umweltfaktoren, wie Arbeitsbedingungen, Unfälle, Infektionen und die ganz persönliche Lebensweise.
Da man selbst einen Teil der genetischen Faktoren „überlisten“ kann, würde ich sagen, dass jeder Mensch zu etwa 70% sein Altern selbst steuern kann. Dabei steigt die Alterungsgeschwindigkeit ab dem 40. Lebensjahr sehr steil an, flacht aber ab dem 92. Lebensjahr wieder ab. Ab 92 Jahren können Sie es also noch mal so richtig locker laufen lassen. Dazu vielleicht eine kleine Anekdote von der Mutter eines befreundeten Künstlers. Diese Frau hatte schon immer einen Hang zu Schnaps, Bier und Zigaretten, hat jedoch mit 94 Jahren aufgehört zu rauchen. Mit der Begründung, es würde Ihr nun doch zu teuer und Sie würde Ihr schmales Salär lieber fokusSiert in Alkohol investieren. Mit 98 hat Sie jedoch wieder mit dem Rauchen angefangen und bis zu Ihrem Lebensende mit 102 Jahren genussvoll geraucht. Also liebe Lebensfreudemenschen, auch das kann glücken.
In dem Gesamttext soll es in erster Linie darum gehen zu erklären, wie man gesund und aktiv altert, also Krankheiten und Einschränkungen vermeidet. Aber es gibt ja auch noch andere Gefahren auf unserem Lebensweg, die sehr effektiv unser Leben verkürzen können. Auf diese Lebensrisiken möchte ich an dieser Stelle kurz eingehen. In Deutschland wird bei etwa 4% aller Todesfälle eine nichtnatürliche Todesursache – vor allem Unfälle und Suizid – festgestellt. Generell lauert die größte Gefahr noch immer im Haushalt, im Verkehr und im Sport.
Aber wir müssen mit Statistiken natürlich immer vorsichtig sein. So zum Beispiel, wenn wir immer lesen und hören, dass die Menschen ja früher alle nicht alt geworden sind. Man sagt so zwischen 20 und 30 Jahre im Durchschnitt. Aber das stimmt so eigentlich nicht. Denkt man bei diesen Zahlen doch, dass es fast keine alten Menschen gab. Dabei gab es die sehr wohl. Denn der niedrige Durchschnitt liegt an der überaus hohen Kindersterblichkeit in unserer Vergangenheit.
So wird angenommen, dass paläolithische Jäger und Sammler bei der Geburt eine durchschnittliche Lebenserwartung von rund 30 Jahren hatten, während neolithische Ackerbauern und Viehzüchter nur 20 Jahre alt wurden.
Bei diesen Werten spielt jedoch die Kindersterblichkeit eine enorme Rolle. Zieht man Sie ab, liegt das Sterbealter moderner erwachsener Wildbeuter, zum Beispiel der Eskimos, zwischen 68 und 78 Jahren. Der amerikanische Anthropologe Marshall Sahlins geht davon aus, dass solch hohe Werte auch für die Wildbeuter früherer Zeiten galten und bezeichnete Sie als „ursprüngliche Wohlstandsgesellschaften“. Und auch bei den alten Griechen finden wir diese Missdeutung und wundern uns dann, dass die bekannten Philosophen alle sehr alt wurden, zum Beispiel Platon mit 80 Jahren.
Was viele Männer schon immer intuitiv gewusst haben, aber sicher nie aussprechen werden: Eine Ehe kostet Lebensjahre. Selbst, wenn Sie dann doch endet.
Der Familienstand weist ebenfalls Zusammenhänge mit der Lebenserwartung auf. Nach einer Untersuchung von 1993 betrug die Lebenserwartung:
in dauerhafter Partnerschaft: Männer 71,1 Jahre, Frauen 82,2 Jahre;
bei Verwitwung über 60: Männer 67,8 Jahre, Frauen 77,1 Jahre;
bei Geschiedenen: Männer 59,8 Jahre, Frauen 75 Jahre.
Bei Männern ist das durchschnittlich erreichte Lebensalter bei jeder Form einer Partnerschaft gegenüber dem allgemeinen erreichten Lebensalter vermindert. Zum Vergleich lag die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer 1991/93 bei rund 72,5 Jahren. Frauen hingegen werden in einer dauerhaften Partnerschaft älter als Ihr allgemein erreichtes Alter (1991/93: 79,0 Jahre).
Untermauert wird diese Feststellung noch durch die sogenannte Klosterstudie. Diese Klosterstudie ergab im Vergleich der Lebenserwartung zwischen Ordensmitgliedern, also Mönchen und Nonnen, und der Allgemeinbevölkerung, dass bei Ordensmitgliedern signifikant geringere Unterschiede bei der geschlechtsspezifischen Lebenserwartung vorliegen. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ist die Lebenserwartung von Mönchen um rund 4,5 Jahre signifikant höher als die der männlichen Allgemeinbevölkerung, während solche Unterschiede zwischen den weiblichen Vergleichsgruppen nicht zu verzeichnen sind.
Aber es geht ja nicht nur um die Länge des Lebens, sondern auch um die Qualität.
Bevor es mit den Lebensrisiken weitergeht, vielleicht vorweg einige Beispiele für doch recht ungewöhnliche Todesfälle:
210 v. Chr.: Qin Shihuangdi, der erste Kaiser von China, starb durch die Einnahme von Quecksilberpillen in dem Glauben, diese würden ihm Unsterblichkeit verleihen.
206 v. Chr.: Laut antiker Darstellung starb der Philosoph Chrysippos von Soloi an einem Lachanfall. Der Stoiker sah, wie ein Esel seine Feigen fraß und trug einem Sklaven auf, dem Esel Wein zu geben, um die Feigen damit hinunterzuspülen. Dies soll er für so witzig befunden haben, dass er sich im wahrsten Sinne des Wortes darüber totlachte.
762: Li Bai, chinesischer Dichter und Höfling, ertrank der Überlieferung nach bei dem Versuch, im alkoholiSierten Zustand das Spiegelbild des Mondes auf einem Fluss zu umarmen.
1410: Martin I., König von Aragón, starb an einem Lachanfall in Verbindung mit Verdauungsstörungen.
1837: Der englische Erfinder Robert Cocking baute eine der ersten Fallschirmkonstruktionen der Geschichte. Beim allerersten Testflug mit dem Ballon war er sich seiner Sache so sicher, dass er gleich aus 1.500 m Höhe absprang. Er stürzte tödlich ab, denn er hatte zwar sein eigenes Gewicht korrekt in die Berechnungen einbezogen, dabei jedoch das Gewicht des Fallschirms (immerhin über 100 kg) nicht berücksichtigt.
1896: Die Britin Bridget Driscoll verstarb, nachdem Sie am 17. August 1896 auf einer Straße in London von einem Automobil angefahren wurde. Driscoll wurde somit zum ersten Todesopfer eines Autounfalls.
1927: Isadora Duncan, eine US-amerikanische Tänzerin, wollte in einem offenen Amilcar in Nizza spazieren fahren, als sich Ihr Schal vor der Abfahrt in den Radspeichen verfing. Durch den Ruck beim Anfahren brach Sie sich das Genick.
1960: Bei der Nedelin-Katastrophe auf dem Weltraumbahnhof Baikonur starben zwischen 92 und 200 sowjetische Raketentechniker und Angehörige des Militärs, weil versehentlich ein Schalter betätigt wurde, der die zweite Stufe einer Interkontinentalrakete zündete.
1977: Der einst in der italienischen Fußballnationalmannschaft spielende Luciano Re Cecconi starb, als er mit zwei Freunden einen Juwelierladen betrat und scherzhaft „Dies ist ein Überfall“ rief, woraufhin er vom Besitzer, der ihn nicht erkannte und der erst kurz vorher schon zweimal Opfer eines Raubüberfalls geworden war, erschossen wurde.
1978: Der österreichisch-amerikanische Mathematiker und Logiker Kurt Gödel verhungerte, als seine Frau wegen eines Schlaganfalls für sechs Monate im Krankenhaus lag. Gödel war extrem paranoid und verweigerte alle Speisen, die nicht von seiner Frau zubereitet waren.
2001: Bernd Brandes ließ sich in Rotenburg freiwillig durch Armin Meiwes töten, um durch diesen verspeist zu werden, was dieser teilweise tat. Meiwes, von den Medien auch als der „Kannibale von Rotenburg“ bezeichnet, wurde letztendlich wegen Mordes verurteilt.
2005: Kenneth Pinyan, ein US-amerikanischer Ingenieur, starb an den Folgen einer Darmperforation, nachdem er zuvor passiven Analverkehr mit einem Hengst hatte (Zoophilie).
2018: Die 44-jährige Dawn Sturgess aus dem englischen Amesbury starb am 8. Juli 2018, nachdem Sie von Ihrem Partner ein Parfümfläschchen geschenkt bekommen hatte, das dieser zuvor im Abfalleimer des Geschäftes eines Wohltätigkeitsvereins gefunden hatte. Das Fläschchen enthielt das Nervengift Nowitschok und stammte wohl aus dem Fall der Vergiftung des Doppelagenten Sergei Skripal von Anfang März.
2020: Der US-Amerikaner Mike Hughes verstarb am 22. Februar 2020, als er mit einer selbstgebauten Rakete versuchte, die Erde aus großer Höhe zu fotografieren, um zu beweisen, dass Sie eine Scheibe ist. Die Rakete, in der er sich befand, stürzte jedoch aufgrund eines Defekts am Fallschirm eben ohne diesen zur Erde zurück.
Der Experte für Risikokommunikation, Peter Sandman, sagte einmal: „Das Risiko, das uns umbringt, ist meist nicht das Risiko, das uns Tag für Tag ängstigt.“