Einfach glauben - Herbert Koch - E-Book

Einfach glauben E-Book

Herbert Koch

4,5

Beschreibung

Jesu Anliegen verstauben in Dogmen und Glaubensformeln. Sie verschwinden hinter komplexen Wortgirlanden und theologischen Gebäuden. Das schreckt viele ab und erschwert es, sich im christlichen Glauben beheimatet zu fühlen oder sich ihm überhaupt zu nähern. Herbert Koch befreit Jesu Anliegen und Botschaft aus den Kirchenmauern. Er zeigt, wie einfach der Glaube sein kann und wie einfach es ist zu glauben. Jesu Botschaft und Leben waren einfach und schlicht. Und so kann auch der christliche Glaube sein. Für alle verständlich. Für alle lebendig. "Einfach glauben ist immer vertrauen. Einfach glauben ist das, was bleibt, wenn wir Glaubensgegenstände und Glaubenslehren hinter uns lassen, die Vertrauen nicht wecken können. Einfach glauben ist damit Befreiung von negativen Gottes- wie Menschenbildern und von der Furcht, die sie auslösen. Einfach glauben erwächst aus dem unmittelbaren Einleuchten, aus der Einsehbarkeit und Glaubwürdigkeit der Botschaften des Jesus aus Nazareth." Herbert Koch

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Über das Buch

Jesu Anliegen verstauben in Dogmen und Glaubensformeln. Sie verschwinden hinter komplexen Wortgirlanden und theologischen Gebäuden. Das schreckt viele ab und erschwert es, sich im christlichen Glauben beheimatet zu fühlen oder sich ihm überhaupt zu nähern. Herbert Koch befreit Jesu Anliegen und Botschaft aus den Kirchenmauern. Er zeigt, wie einfach der Glaube sein kann und wie einfach es ist zu glauben. Jesu Botschaft und Leben waren einfach und schlicht. Und so kann auch der christliche Glaube sein. Für alle verständlich. Für alle lebendig.

»Einfach glauben ist immer vertrauen. Einfach glauben ist das, was bleibt, wenn wir Glaubensgegenstände und Glaubenslehren hinter uns lassen, die Vertrauen nicht wecken können. Einfach glauben ist damit Befreiung von negativen Gottes- wie Menschenbildern und von der Furcht, die sie auslösen. Einfach glauben erwächst aus dem unmittelbaren Einleuchten, aus der Einsehbarkeit und Glaubwürdigkeit der Botschaften des Jesus aus Nazareth.« Herbert Koch

Über den Autor

Herbert Koch, geboren 1942, promovierte nach dem Theologiestudium bei Professor Eduard Lohse zum Dr. theol. im Fach Neues Testament. Außer im Gemeindedienst hat er als Gefängnisseelsorger und Industriepfarrer gearbeitet und ist heute Superintendent im Ruhestand. Mitarbeit in der »Ökumenischen Initiative Kirche von unten« (IKvu); mehrere Buchveröffentlichungen, zuletzt: »Der geopferte Jesus und die christliche Gewalt« (2009).

Vorwort

Im ersten Kapitel des Johannesevangeliums wird erzählt, wie der von Jesus in seinen engeren Kreis berufene Jünger Philippus aus dem galiläischen Städtchen Bethsaida einem anderen, Nathanael mit Namen, begeistert berichtet, man habe den Israel von den Propheten verheißenen Messias gefunden. Es sei »Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth«. Und Nathanael reagiert darauf mit der Frage: »Aus Nazareth? Kann von dort etwas Gutes kommen?« (Johannes 1, 46).

Der Unterschied zur Weihnachtslegende des Lukasevangeliums ist unverkennbar. Nicht vom Heiligen Geist gezeugt und von Maria jungfräulich geboren ist Jesus hier, sondern einfach »Josefs Sohn«. Und auch nicht aus Bethlehem kommt er, der »Stadt Davids«, dem Geburtsort des großen Königs unweit von Jerusalem, sondern aus dem kümmerlichen Nazareth in Galiläa, das so unbedeutend ist, dass Nathanael der Mitteilung des Philippus nur mit ungläubiger Skepsis begegnen kann: Was kann denn schon aus Nazareth Gutes kommen!

Auch der älteste schriftliche Bericht über Jesus, der vorliegt, das Markusevangelium, kennt nur die Herkunft Jesu aus Nazareth, weiß – wie auch der Evangelist Johannes – etwas von einer Taufe Jesu am Jordan durch den Asketen und Bußprediger Johannes und teilt dann mit: »Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus wieder nach Galiläa und verkündete das Evangelium Gottes.«

Man muss das ausdrücklich festhalten: Das, was Jesus selbst mitzuteilen hatte – und nicht etwa eine der ebenso vielfältigen wie auch mitunter viel umstrittenen späteren Botschaften und Lehren über ihn –, das ist beim Evangelisten Markus »das Evangelium Gottes«. Das verdient besonderes Augenmerk. Denn in den letzten achtzig Jahren evangelischer Kirchen- und Theologiegeschichte wurde mit diesem Evangelium eher so umgegangen, als teile man die Frage des Nathanael. Nicht zuletzt hat dazu eine Missdeutung der umfangreichen, vielfach aufgelegten Untersuchung Albert Schweitzers mit dem Titel »Geschichte der Leben-Jesu-Forschung« einiges beigetragen. Diese Fehldeutung besagt, dass aufgrund der jeweiligen Prägung der frühchristlichen Quellen durch die Botschaften über Jesus sich dessen eigenes Reden und Handeln gar nicht mehr in hinreichender Klarheit erheben lasse.

Albert Schweitzer wird zu Unrecht für diese Auffassung in Anspruch genommen, war jedenfalls ausdrücklich nicht dieser Meinung, wie man der »Schlussbetrachtung« seines viel zitierten, aber offenbar selten sorgfältig gelesenen Werkes entnehmen kann. Es ging ihm vielmehr darum, dass man es sich nicht durch Umdeutungen bequem einrichtet mit dem, was an der Botschaft Jesu so beschaffen ist, dass sich das in einer jeweiligen Gegenwart vorherrschende Denken dagegen sträubt. Oder weil es zur Ideologie religionsverwaltender Institutionen querliegt, wie man heute etwa im Blick auf den »Jesus« Joseph Ratzingers/Benedikts XVI. hinzufügen kann.

Nicht zuletzt beruht das auf der in ihrer Konsequenz so herausfordernden Einfachheit der originalen Botschaften des Nazareners, wie sie beim heutigen Forschungsstand weit besser noch erkennbar geworden sind als zu Schweitzers Zeit. Diese Einfachheit, die gerade auch durch ihre Verständlichkeit kritisch und anspruchsvoll ist, soll im Folgenden in verschiedenen thematischen Zusammenhängen erkennbar werden.

1. Glauben als Einfachglauben

Vertrauen – Anfang und Ende des Glaubens

»Einfach glauben« – zweifacher Sinn! Oder gar dreifacher. Man kann ein Ausrufungszeichen, ein Fragezeichen oder auch einen Punkt dahintersetzen. Und es kann die Betonung auf dem ersten oder dem zweiten Wort liegen. Um die vordere Betonung soll es hier vor allem gehen: um einen einfachen Glauben, der zumindest leicht zu verstehen ist, wenn auch möglicherweise nicht leicht zu haben.

Wer nach einem Buch mit diesem Titel greift, tut das vermutlich, weil diese Formulierung eine gewisse positive Erwartung in ihm ausgelöst hat. Dies möglicherweise auch nur als eine Neugier, die Ausdruck eines Interesses an Religion ist, das mit »Glaube« als vorgegebener Glaubenslehre nichts anfangen kann, gerade deshalb aber wissen möchte, was mit »Einfach glauben« denn wohl gemeint ist. Wie ist das beschaffen? Was steckt darin, was verbirgt sich in oder hinter dieser Formel?

Sie mag nach Vereinfachung klingen im Sinne von Reduktion, von Rückführung komplizierter theologischer Gedankengänge auf ihr Wesentliches, mag leichteres Verstehen ermöglichen von sonst schwer Verständlichem, ohne dabei zu simplifizieren. Das hat seinen Sinn, wenn es um Zugang zu kirchlicher Lehre für »Laien« geht, um Dogmatik light sozusagen. Um etwas in dieser Art aber soll es unter »Einfach glauben« nicht gehen. Nur hier und da vielleicht einmal, wo es zur Information nötig ist, aber nicht als Anliegen.

Worum es geht, sind die selbstevidenten Wahrheiten, die sich finden lassen in den Sprüchen, Reden und Aktivitäten des Jesus aus Nazareth, soweit sie uns mit einiger Gewissheit bekannt sind. Um Aussagen soll es gehen, die nicht durch einen Status gewährleistet werden, der ihnen von institutionell zuständiger Instanz verliehen wird. Sondern um gegründete Erkenntnisse in Botschaften, die aus sich heraus überzeugen, weil sie unmittelbar einleuchten. Womit sie Empfinden und Denken erhellen, im Wortsinne Einsicht herstellen. Musterbeispiel ist ein Jesuswort, dessen Erkenntnisqualität sich darin niedergeschlagen hat, dass es als die »Goldene Regel« bezeichnet wird: »Alles, was ihr wollt, dass es euch andere tun sollen, das tut ihr ihnen auch« (Matthäus 7, 12). Nichts Geringeres sei das, als »das Gesetz und die Propheten«, fügt Jesus hinzu, noch einfacher gesagt: Der Wille Gottes.

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