Einfach mal drauf los malen - Petra Schmiedecke - E-Book

Einfach mal drauf los malen E-Book

Petra Schmiedecke

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Beschreibung

Einfach mal drauf los malen - jeder Malende möchte diese Leichtigkeit während des Malvorganges erleben. Geht das überhaupt? Und wenn ja, wie? Die Künstlerin Petra Schmiedecke lässt uns an ihren eigenen Malerlebnissen teilhaben. Sie erzählt von ihren eigenen Erfahrungen und welche Hindernisse sie zu meistern hatte. In diesem Buch erfahren wir, dass unser Denken, Sehen und Fühlen die Malerei steuern. Warum wir uns oft blockiert fühlen und welche Möglichkeiten wir haben, uns aus scheinbar ausweglosen Malsituationen befreien zu können. Petra Schmiedecke erläutert mit stimmigen Bildvergleichen, wie unser Gehirn funktioniert und unsere Sinne angeregt werden. Sie beschreibt wie unsere Sensibilität stimuliert wird und wie wir diese für unser künstlerisches Schaffen nutzen können. Zahlreiche praktische Tipps helfen, unseren Malprozess ins Laufen zu bringen, und den sogenannten Flow genießen zu können. Wir erhalten Antwort auf Fragen, wie projektbezogenes Malen funktioniert oder wann hat ein Gemälde einen authentischen Ausdruck. Petra Schmiedecke erläutert die Schwierigkeiten rund um das Thema des Ausstellens eigener Werke. Und welchen Sinn hat die Kunst überhaupt? Dieses Buch nimmt in seiner Intensität jeden Malinteressierten mit auf eine persönliche Kennenlernreise zu seinen eigenen kreativen Fähigkeiten. Es macht in seiner erfrischend formulierten Art immer wieder Mut, sich selbst auszuprobieren. Welch ein lohnendes Leseerlebnis für jeden, der malt oder nun damit durchstarten möchte.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 89

Veröffentlichungsjahr: 2021

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© 2021 Autorin/Rechteinhaberin: Petra Schmiedecke

Herausgeberin: Petra Schmiedecke

Autorin: Petra Schmiedecke

Umschlaggestaltung, Illustration, Design: Manfred Fitzner

Lektorat, Korrektorat: Siegmar Kühn

Alle Abbildungen von Petra Schmiedecke

Verlag & Druck: tredition GmbH,

Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN:

978-3-347-37302-0 (Paperback)

 

978-3-347-37303-7 (Hardcover)

 

978-3-347-37304-4 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Die Autorin im Internet: www.petra-schmiedecke.de

Die Erstellung dieses Buches wurde finanziell gefördert durch

Danke

Jedes neu kreierte Projekt entsteht nur mit Unterstützung wohlmeinender Mitmenschen.

Auch mein Buch "Einfach mal drauf los malen" ist solch ein gemeinschaftliches Projekt.

Schon während des Beginns gaben mir Gabi Gebken und Brigitte Hemmer die inspirierenden Hinweise und Tipps. Ihre Korrekturen förderten mein Vertrauen, dieses Buch realisieren zu können.

Manfred Fitzner ermöglichte es mir, die Geduld und Ruhe zu haben, um mein Schreibvorhaben zu vollenden und es letztendlich in eine Buchform zu bringen.

Mein ganz besonderer Dank geht an meinen langjährigen Freund Siegmar Kühn, der mit großer Hingabe die Aufgabe des Lektors übernahm. Seine inhaltlichen Impulse waren für mich von unschätzbarem Wert.

Schließlich danke ich meiner amerikanischen Freundin Christine A. Robinson – my dear soul-sister, denn sie war es, die mir den Anstoß und Mut gab, dieses Buch tatsächlich zu publizieren.

Ich bin voller Dankbarkeit, diese Unterstützung erhalten zu haben.

Petra Schmiedecke

 

Inhalt

Über mich

Einfach mal drauf los malen

Herzlich Willkommen Blockade

Wenn die Seele schmerzt

Ist das wahr? Oder nehme ich mir meine Wahrheit?

Rechts - Links

Denken – Sehen – Fühlen

Ich hab‘ da eine Idee

Das Projekt "Ei"

Das Projekt-Finale

Ein Hoch auf die Sensibilität

Es liegt was in der Luft. Die Mysterien beim Malen

Gedanken

Handwerk contra Ausdruck?

Zeitgeist, Mystik und andere Phänomene

Jetzt zeige ich mich!

Wertschätzung

Preispolitik: Das sind wir uns wert!

Das Auf und Ab

Macht das alles einen Sinn?

Zu guter Letzt

Schluss

Abbildungen

 

Über mich

In diesem Buch versuche ich euch meine eigenen Malerfahrungen zu erzählen. Ich bin mir sicher, dass jeder von euch seine ganz persönliche Geschichte erzählen könnte, wie das Interesse an der Malerei und der Kunst in euer Leben kam.

Hier also nun meine Geschichte:

Das Malen und die Kunst im Allgemeinen waren nicht immer Teil meines Lebens. Wie alle Kinder kritzelte und malte ich viel und gerne. Mit zunehmendem Alter versuchte ich dann, Dinge meines Alltags darzustellen und scheiterte damit kläglich. Auch der Kunstunterricht in der Schule war hierbei keine Hilfe. Ich erinnere mich an viel Theorie im Schulunterricht, sowohl während des praktischen Kunstunterrichts – zeichnen und malen von Gefäßen als klassisches Stillleben oder der Darstellung einer Kopfbüste – als auch an weitreichende Vermittlung der Kunstgeschichte. Die Idee von Eigenkreativität hatte keinen Platz.

Malen und Kunst war nicht immer Teil meines Lebens

Mein Vater besaß eine von mir als Kind sehr bewunderte Fähigkeit. Er illustrierte stets unsere familiären Fotoalben mit kleinen Figürchen, die die Situation in den daneben eingeklebten Papierfotos aufgriffen. Mit großem Staunen betrachtete ich immer wieder seine Zeichnungen. Obwohl mein Vater großes Interesse an Malerei zeigte, gingen meine Eltern nie in Kunstausstellungen. Zwar sammelte mein Vater Abbildungen von Gemälden, ich habe jedoch nie erlebt, dass diese ein Thema in der Familie waren.

Nach meiner Schulzeit ging ich im Alter von Anfang zwanzig zum Pädagogikstudium nach Berlin. Auch zu dieser Zeit blieb mir jegliche Kunst fremd. Und davon gab es in Berlin reichlich zu sehen.

Erst in meinen dreißiger Jahren kam die Wende. Wie es sicherlich vielen Menschen ergeht, geriet ich in eine persönliche Lebenskrise. Meine langjährige Liebesbeziehung zerbrach und zusätzlich stand ich allein vor einem Haufen Geldschulden. In dieser schwierigen Lebensphase meldete sich mein sprachliches Handicap, das Stottern, vehement zurück. Die Folge war ein totaler Rückzug aus meiner bisherigen gesellschaftlichen Rolle. Das Ende meiner Liebesbeziehung führte auch zum Abbruch zahlreicher Freundschaften. In den vorherigen Jahren hatte ich nach meiner Zusatzausbildung zur Fachinformatikerin in der Büroorganisation verschiedener Firmen gearbeitet. Auch dies war mir nicht mehr möglich. Heute würde man sagen, ich hatte einen Burn-out. Liebe weg, Freunde weg, Job weg, Geld weg, Sprache weg – ich fühlte mich scheinbar am Ende. In dieser Misere suchte ich Hilfe bei einem Therapeuten. Dieser riet mir: „Wenn sie nicht sprechen können, dann malen sie es doch.“ Ich war über diesen Vorschlag so empört, dass ich die Therapie abrupt abbrach.

Ich entschloss mich, dem Malen eine Chance zu geben.

Und, was glaubt ihr tat ich? Jawohl, eine Woche später saß ich mit Pinsel und Tuschkasten an meinem Küchentisch und war bereit zu malen. Ja, ich hatte mich entschlossen, dem Malen eine Chance zu geben. Mein erster Versuch war, die Tulpen auf meinem Küchentisch zu malen. Das war das kläglichste Gemälde, das ich je gesehen hatte. In meiner Enttäuschung beschloss ich, nie wieder Blumen zu malen. Das änderte sich zum Glück später.

Ein Bild am Morgen, Ein Bild am Abend.

Ich entschied, mich ausschließlich auf meine Gefühle zu konzentrieren und diese mit Farbe in Verbindung zu bringen. Je nach meinem Gefühlszustand wählte ich die Farben aus, tunkte meinen Pinsel in die Farbe und ließ den Pinsel über das Papier gleiten.

Von diesem Moment an, malte ich jeden Tag zwei Bilder, eines am Morgen und eines am Abend. Diesen Rhythmus behielt ich ein ganzes Jahr lang bei. Die Farbintensität meiner Gemälde schlug mir mit geballter Wucht entgegen. Die Ausstrahlung die mir entgegenkam überwältigte mich jedes Mal auf's Neue.

Keine Sorge, es bedeutet nicht, dass ihr erst eine Krise durchleben müsst, bevor ihr mit dem Malen beginnen könnt.

Malen geht auch ohne Krise. Ich erzähle euch meine Anfangserlebnisse, um zu verdeutlichen, dass Malerei mit der Gefühlswelt eng verwoben ist.

Heute gebe ich seit mehr als zwei Jahrzehnten Malkurse. Dabei erlebe ich stets, dass es keine Rolle spielt, ob jemand viel Malerfahrung hat oder gerade neu startet. Die Fragen bleiben stets die gleichen. Immer wieder heißt es zurück zum Ursprung, zurück zu Fragen wie: Warum male ich eigentlich? Welches Bedürfnis treibt mich an?

Dieses Buch entstand aus meiner Vortragsreihe an meine Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen. Dabei verstehe ich mich als Teil der Malgruppe und spreche daher auch meist von „wir“. Als Leser kannst du dich somit gerne als Mitglied unserer Malgruppe angesprochen fühlen.

Mein Tipp:

Nimm dir Zeit!

Mache zwischen den einzelnen Kapiteln ein paar Tage Lesepause und lass die Informationen „sacken“. Lass die Gedanken zu dem Thema ein paar Tage in dir kreisen.

Was berührt dich? Was ist für dich nicht wichtig?

Vielleicht möchtest du dir ein paar Notizen machen.

Einfach mal drauf los malen

Wir malen einfach mal drauf los!

Ihr könnt euch das sicherlich vorstellen. Wir stehen vor der Leinwand, die wir uns extra für eine Malsession besorgt haben. Wir haben all unsere Malutensilien aufgebaut: Farben, Pinsel, Stifte, Spachtel, Schwämme, Lappen, Papiere, Klebstoff. Alles ist bereit. Nun kann es losgehen. Wir malen einfach mal drauf los.

Einfach drauf los malen – das fühlt sich nämlich so toll an. Vielleicht ahnt ihr was ich mir jetzt vorstelle. Ich erinnere mich an dieses Gefühl, das ich früher als Kind verspürte. Als Kinder vertieften wir uns völlig in unser Spiel und keiner sollte uns dabei unterbrechen. Wir haben Regeln erfunden, die wir im nächsten Moment wieder verwarfen. Wir trafen neue Verabredungen, und wir waren ganz bei der Sache. Jeder weiß noch, der mütterliche Befehl, pünktlich Zuhause zu sein, war meist nur unter großen Schwierigkeiten zu befolgen. Für unsere Mütter war das damals schlimm, aber für uns war das Spiel so immens wichtig, deshalb vergaßen wir alles andere.

Freiheit ist kreativ und leidenschaftlich zu malen

Und genauso, dieses Gefühl von Freiheit, sich locker und beschwingt zu fühlen, sich voller Kraft und Elan zu spüren, genau so wollen wir einfach mal drauf los malen.

Und nun geht es los!

Wir stehen vor der Leinwand und was passiert jetzt? Welche Farbe soll ich denn eigentlich nehmen? Vielleicht fragt ihr euch, was sollen wir eigentlich malen? Und nun fällt uns auch nicht mehr ein, was wir malen könnten. Jetzt schnappt die Falle zu.

Frei? Was ist daran noch freies Malen?

Das ist der Moment, an dem ich ärgerlich werde, ich werde sogar richtig aggressiv. Doch wohin mit diesen aufkommenden Gefühlsausbrüchen? Der Gedanke „Na und! Ich muss das gar nicht tun!“ macht sich trotzig in mir breit.

Ich bin entmutigt – immer noch habe ich nichts zu Stande gebracht. Das scheint meinen Urzweifel „Ich kann gar nicht malen“ zu einer Tatsache werden zu lassen. Das schmerzt und es steigt die alte Angst in mir auf, dass ich ein totaler Looser bin. Ich habe aber gelernt, dass nur der ein Versager ist, der aufgibt. Die Folge könnte ein lebenslanges Versagen sein – mein Alptraum! Das löst Panik aus. Nein, das lasse ich nicht zu!

Erwartungen und Zwänge behindern Kreativität

Ich grübele weiter. Welche Farbe soll es sein? Was soll ich jetzt malen? Soll ich mir doch eine Vorlage suchen? Wäre das denn noch freies Malen? Dieses herrliche Kindergefühl wollte ich wieder spüren, und jetzt? Jetzt frage ich mich, ob ich überhaupt malen sollte. Ja, vielleicht kann ich auch gar nicht malen. Ach, eigentlich fühle ich mich müde – ja, es gibt doch Wichtigeres zu tun, oder? Ich bin jetzt völlig verwirrt in meinem Kopf.

Und da fällt mir ein, wie ich früher mit meinem Vater einen Kunstkalender angesehen habe. Ihr kennt vielleicht diese Kunstkalender, die unsere Eltern gerne sammelten, um sie durchzublättern und die alten Meisterwerke zu betrachten. Mein Vater zeigte mir diese alten Gemälde und ich war als Kind - zu jenem Zeitpunkt war ich ungefähr acht Jahre alt - völlig begeistert und rief euphorisch: Oh ja, das will ich auch! Mein Vater guckte mich daraufhin ernst an, und sagte in nachdenklichem und sehr gewichtigem Tonfall: Ja, da musst du viel, sehr viel üben, wenn du auf diese Art malen willst. Und du musst viel Unterricht haben, denn du musst ganz viel lernen. Du musst dir viele Kenntnisse über Materialien, Techniken und z.B. Komposition aneignen. Und wenn du das alles gelernt hast, also viel, viel später, dann wird es sich herauskristallisieren, ob du Talent hast. Denn du kannst nur Künstler werden, wenn du Talent hast. Tja, und da wusste ich schon als Kind, dass dies eine Herausforderung ist, der ich in keiner Weise gewachsen war. Das würde bedeuten, dass ich erst nach jahrelangem Studium erfahre, ob ich eine talentierte Künstlerin werden könnte, oder ob alle Anstrengungen für die Katz wären. Schon als Kind erschien mir dies ein zu hohes Risiko, das ich nicht eingehen konnte.