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Ein junger Mann kommt von der Disco nach Hause. Er ist froh, endlich ins Bett zu fallen. Hat er doch einen anstrengenden Tag hinter sich. In der Disco hat er einen Job als Barkeeper. Hierher kommen die Leute zuhauf aus dem kleinen Ort namens Reichenbach und aus allen Richtungen. Ist diese Disco, die nur sechs Kilometer von Reichenbach, etwas außerhalb gelegen, entfernt. Er bemerkt dass die Terrassentür seines Nachbarn aus dem Nebenhaus weit geöffnet ist. Aber denkt er sich zuerst nichts dabei. So will er sich noch kurz den Schweiß vom Körper waschen, um dann endlich ins Bett zu kommen. Er muss ja am nächsten Tag wieder fit sein. Fertig vom Duschen, gönnt er sich nun doch noch eine Zigarette. Die raucht er draußen schließlich. Er will seine Wohnung nicht mit dem Qualm der Zigarette verpesten. Als er sich noch einmal in seiner Umgebung umsieht, schaut er auch noch einmal kurz zum Nebenhaus. Da wo sein Nachbar wohnt. Man kennt sich schon einige Zeit lang. Er sieht dass dessen Terrassentür immer noch sperrangelweit offen steht. Das wundert ihn jetzt doch. Also geht er langsam über die kleine, etwa fünf Meter breite Rasenfläche auf die Terrasse des Nachbarn. Er heißt Mike. Als Ben ihn ruft, kriegt er aber keine Antwort. Also geht er vorsichtig hinein. Doch er bemerkt dass hier etwas nicht stimmt…
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Seitenzahl: 695
Veröffentlichungsjahr: 2022
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EISKALT
NUR EINE PARTY
ein Roman von Mirko Jupp Eisemann
VORWORT
Ein junger Mann kommt von der Disco nach Hause. Er ist froh, endlich ins Bett zu fallen. Hat er doch einen anstrengenden Tag hinter sich. In der Disco hat er einen Job als Barkeeper. Hierher kommen die Leute zuhauf aus dem kleinen Ort namens Reichenbach und aus allen Richtungen. Ist diese Disco, die nur sechs Kilometer von Reichenbach, etwas außerhalb gelegen, entfernt.
Er bemerkt dass die Terrassentür seines Nachbarn aus dem Nebenhaus weit geöffnet ist. Aber denkt er sich zuerst nichts dabei. So will er sich noch kurz den Schweiß vom Körper waschen, um dann endlich ins Bett zu kommen. Er muss ja am nächsten Tag wieder fit sein.
Fertig vom Duschen, gönnt er sich nun doch noch eine Zigarette. Die raucht er draußen schließlich. Er will seine Wohnung nicht mit dem Qualm der Zigarette verpesten. Als er sich noch einmal in seiner Umgebung umsieht, schaut er auch noch einmal kurz zum Nebenhaus. Da wo sein Nachbar wohnt. Man kennt sich schon einige Zeit lang. Er sieht dass dessen Terrassentür immer noch sperrangelweit offen steht. Das wundert ihn jetzt doch. Also geht er langsam über die kleine, etwa fünf Meter breite Rasenfläche auf die Terrasse des Nachbarn. Er heißt Mike. Als Ben ihn ruft, kriegt er aber keine Antwort.
Also geht er vorsichtig hinein. Doch er bemerkt dass hier etwas nicht stimmt…
Spannende Unterhaltung wünsche ich Euch…!
Sehr geehrter Leserfreund,
in diesem Roman möchte ich Dir zwei Männer vorstellen. Sie wohnen seit drei Jahren fast Tür an Tür. Sie kennen sich schon gut. Man grüßt sich nett, spricht miteinander, tauscht sich aus und ist in der Heimat unterwegs. Zeit verbringen sie oft miteinander. Sie erklimmen die Berge des Elbsandsteingebirges oder die der Lausitz, haben schnelle Pedalen an ihren Rädern, mit denen sie ihre Umgebung oder unbekanntes Gelände erkunden und waren auch schon manches Mal mit den Skiern auf den Pisten im Winter unterwegs. Wer glaubt, dass ihnen die Aktivitäten reichen, hat sich geirrt. Sogar im elf Kilometer entfernten See, dem Bertsdorfer See, sieht man sie oder sie lassen sich die Sonne auf ihre Körper scheinen. Weil sie viel miteinander erlebten, ist eine solide Freundschaft entstanden. So sitzt man auch abends auf der Terrasse und gönnt sich ein oder zwei Bier oder man holt eine gute Flasche Wein aus dem Keller und genießt sie.
Ich erzähle Dir die Geschichte von zwei Freunden, die sich vertrauen. Sie passen auf sich auf. Ist einer nicht da, wacht der andere über die Wohnung des Nachbarn. Es ist eine Freundschaft, die man so noch nicht sah. Eine Freundschaft, in der sich die zwei Männer alles erzählen. Auch wenn die Themen intimer oder sehr persönlicher Natur sind. Ob sie mit ihrem Vertrauen, das sie einander haben, eine gute Partie eingegangen sind? Ich will Dir zeigen, was wahres Vertrauen zwischen zwei Menschen sein kann. Auch wenn das so manches Mal weit darüber hinaus geht. So wird Dir die Frage eröffnet, wie weit Du deinem Freund vertrauen würdest…
Herzlichst, Dein Autor
Mitwirkende im Roman
EISKALT – NUR EINE PARTY:
Hauptdarsteller:
Ben Bogard (Benny)Kellner in einer Diskothek bei Reichenbach
Mike Thomas Nachbar von Benny (Ben Bogard)
Hauptnebendarsteller:
Reiko Brenner(Hauptkommissar der Polizei Reichenbach)
Tobias Klang (18)(junger Polizist Polizei Reichenbach)
Dr. Frank Ohndahl(KTU Reichenbacher Polizei AD)
Richter Frank Holder(ObStG des Amtsgericht Dresden)
Nebendarsteller:
Claudia(Freundin von Ben Bogard)
Ralf Mantzel(Doktor für Innere und allgemeine Medizin)
Sandra Kirsch(Lebensgefährtin von Ralf Mantzel)
Tom Felix Kehlheim(Kumpel von Mantzel & Kirsch)
In weiteren Rollen:
Feuerwehr der Stadt Reichenbach NOL
RA Ronny MantellRechtsanwalt von Kirsch & Mantzel
GerichtsmedizinerMediziner der Forensischen Medizin
Pauline RehnertZeugin von Grst. Reichenbach WP
HINWEIS: In diesem Roman sind Namen von Akteuren, deren Berufung und Orte enthalten, deren Wirkungskreis in der Umgebung und Handlung identisch mit real existierenden Personen und Orten sein können. In diesem Roman beschriebene Personen, deren Handlung und Wirkungskreis in Berufung und örtlichen Besiedlung sind, wurden vom Autor frei erfunden und rein zufällig ausgewählt. Von Personen, die in irgendeiner Weise vom Autor in Handlungen als Darsteller in diesem Roman genannt werden, hat der Autor eingehende Erlaubnis erhalten, sie als Darsteller in diesem Roman und/oder Folgeschriften für Handlungen in geschriebener Form aufnehmen und veröffentlichen zu dürfen.
Der Autor bedankt sich für die Erlaubnis bei Einrichtungen der Stadt Reichenbach, Feuerwehr, Polizei, sowie des Obersten Strafgerichtes der Stadt Dresden für die gesetzliche, rechtliche und fachliche Benennung von Beschreibungen, die in diesem Roman in Textform ihre Anwendung finden, sowie für die Öffentlichkeitsarbeit, ihre fachliche Kompetenz und die korrekte Bezeichnung von forensischen Gutachten im Sinne der diesbezüglichen Ermittlungsarbeit des Institutes der kriminaltechnischen Untersuchung in Wiesbaden, die zum Zwecke der Veröffentlichung in diesem Roman helfen.
LEGENDE IM ROMAN:
EISKALT – NUR EINE PARTY
VorwortSeite 002
An die Leserinnen & LeserSeite 003
Darsteller & Mitwirkende im RomanSeite 004
Übersichtsseite Kapitel & ImpressumSeite 005
Kapitel 01Seite 006
Kapitel 02Seite 022
Kapitel 03Seite 030
Kapitel 04Seite 055
Kapitel 05Seite 114
Kapitel 06Seite 238
Kapitel 07Seite 297
Kapitel 08Seite 310
Kapitel 09Seite 434
IMPRESSUM:
© Copyright byMirko Jupp Eisemann
Hauptstraße 33E, 02763 Zittau/Sachsen, DE
eMail des Autors:[email protected]
Idee des Romans:Mirko Jupp Eisemann
Titel & Text von:Mirko Jupp Eisemann
Coverdesign:Mirko Jupp Eisemann
Seitenanzahl:450 Seiten (90gr/m² creme weiß matt)
Homepage Autor:Mirkos Bücher auf WIX.de – auch als App
Verlagsprofil Autor:epubli Profil Mirko Jupp Eisemann
Amazon-Seite:Mirko Jupp Eisemann auf Amazon
Verlagsdaten:NEOPUBLI GmbH (Holtzbrinck Group)
Prinzessinnenstraße 20, 10969 Berlin, DE
Website vom Verlag:https://www.epubli.de
eMail des Verlages:[email protected]
KAPITELI:
Ein blonder Mann, um die dreißig Jahre alt, kommt von seiner Arbeit heim. Nur noch ein paar Meter braucht er zu gehen, kann dann seine Wohnungstür öffnen und braucht sich nur noch auszuziehen um sich ins Bett fallen zu lassen. Er ist ziemlich erledigt vom Tage. War dieser doch mächtig anstrengend für ihn gewesen. Ben arbeitet als Barkeeper in einer gut besuchten Discothek. Die ist etwa sechs Kilometer von Reichenbach in der Oberlausitz entfernt, in der hauptsächlich das junge Volk anwesend ist, das die Sau rauslassen, oder einfach nur den Tag ausklingen lassen will. Heute hatte er Dienst bis zum Abwinken. Als Mann hinter der Bar steht er täglich von vierzehn bis zwei Uhr in der Nacht hinterm Tresen. Eigentlich ein Knochenjob. Aber er verdient gut. Sehr oft muss er an Wochenenden ran. So auch an diesem. Nur gut dass er da wenigstens zwei Uhr früh Feierabend hat. Leicht müde schlendert er also nun die wenigen Meter bis zu seiner Wohnung. Nur gut dass er ein Auto hat. Ein schöner roter BMW 318i ist sein Eigentum, das er auf den Parkplatz des Wohnpark Reichenbach abgestellt hat. Als er endlich an der Wohnungstür steht, sieht er sich wie immer in seiner nahen Umgebung um. Um vielleicht auch seinen Nachbar auf der Terrasse zu erblicken. Den kennt er schon länger. Genau, schon so lange er hier wohnt. Sein Einzug ist jetzt auch schon etwas mehr als drei Jahre her. Seit dem sind die zwei gute Freunde. Die Terrassentür ist weit geöffnet. Auch dass in dem Raum, der sich zeigt, noch das Licht an ist. Doch tut das sein netter Nachbar öfter mal. So denkt sich Ben nichts dabei, schließt seine Bude auf und geht hinein. Endlich ist er da. Kaum kann er es noch erwarten, sich ins Bett zu legen. Endlich zu schlafen, damit er wieder fit für den nächsten Tag ist. Er sieht auf die Uhr, die an seinem Fernsehgerät in digitalen Zahlen aufleuchtet. Schon hört man ihn leicht schnaufen. „Schnell noch duschen und dann ab ins Bett.“, meint er schließlich. Das tut er auch. Also lässt er von seinem Körper um sich die Klamotten fallen, die er eben noch an sich trug und läuft ins Bad. Man hört nun das Wasser in Massen auf die Duschwanne fallen und ihn dabei ein Lied pfeifen, das aber wohl hier im Ort keiner zu kennen scheint. Wenige Minuten später kommt er zurück ins Wohnzimmer. So, wie ihn die Natur einst schuf. Er sammelt die Sachen auf dem Fußboden ein und geht damit ins Bad zurück. Ohne die Wäsche sieht man ihn schließlich durch seinen kleinen Flur eilen. Nur leise hört man etwas rascheln. Eine Tür geht auf, dann gleich wieder zu. Am Geräusch erkennt man, dass es die eines Schranks sein muss. Schon kommt er zurück in die Stube. Er macht die Terrassentür auf, schaut kurz hinaus. Da will er doch noch eine Zigarette anzünden, sie rauchen, ehe er dann endlich ins Bett gehen mag. Also schnappt er sich die Schachtel, die auf dem kleinen Wohnzimmertisch liegt, öffnet sie und entnimmt ihr eine dieser Klimmstängel. Im Anschluss steht er nur ein paar Schritte später auf der Terrasse. Ganz lässig steht er da, hält sich die Zigarette an den Mund und saugt an ihr genüsslich. Schon kommt ihm ein Gedanke in den Sinn. Er schaut sich in seiner Umgebung etwas um. Auch auf die Terrasse von seinem Nachbar. Hat er sie doch vor knapp einer dreiviertel Stunde weit geöffnet gesehen. Der Nachbar steht um diese Zeit oft auch draußen. Meist grüßen sie sich dann. Das aber ist nicht der Fall. Nur die Terrassentür steht noch immer so weit offen. Bis zum Anschlag. Für Ben ist das jetzt doch ungewöhnlich. Sehr sogar. Daher schaut er neugierig in das Zimmer, das sich ihm hinter der weit geöffneten Tür aus Glas, das mit einen braunen Rahmen gehalten wird, präsentiert. Er scheint wohl auch darauf zu warten, dass sein Nachbar dort erscheint und ihm zuwinkt. Das ist aber auch nicht der Fall. Da packt er sich dann doch ein Herz, drückt seine angefangene Zigarette in den kleinen Becher auf einen Gartentisch um dem links und rechts noch zwei Stühle stehen und läuft in die Richtung, quer über den Rasen, direkt zur offenen Terrassentür des Nachbarn. Eigentlich müsste er erst auf den Weg gehen, der ihn nach vorn auf das Parkgrundstück führt, um schließlich auf des Nachbarn Grundstück zu gelangen. Doch will Benny dafür keine Zeit verschwenden. Die Rasenfläche ist nur etwa fünf Meter breit. Man sieht Ben jetzt immer näher an die Terrassentür gehen. Gespannt ist sein Blick in diese Richtung fixiert. Fast stolpert er dabei über eine Wurzel von einen Baum, der hier eigentlich nicht stehen sollte. Aber ein Hausmitbewohner hat den hierhin pflanzen lassen. Der alte Mann hat wohl nicht gewusst, dass diese Pflanzen eine Wurzel haben, die sich weit verzweigt, anstatt tiefer ins Erdreich zu wachsen. Man hört das Aufschnalzen seiner Zunge und ein leises „Shit“. Doch lässt sich Ben davon jetzt nicht beirren. Ihm ist die weit geöffnete Tür seines netten Nachbarn ein Dorn im Auge. Ja. Mit ihm ist er auch gut befreundet. Indessen er zu ihm auf die Terrasse geht, erinnert er sich an viele schöne gemeinsame Hobbies. Sie waren schon ein paar Mal zusammen unterwegs. Bergtouren gab es, mit den Rädern waren sie auch schon viel auf Touren oder sie saßen hin und wieder entweder bei ihm oder auf des Nachbarn Terrasse und tranken gemütlich ihr Bier oder auch mal eine gute Flasche Wein. Sie wissen recht viel voneinander. Auch dass sein Nachbar nicht hetero ist. Klar geht es Ben manchmal tierisch auf den Wecker, wenn er von Mike manches Mal so beäugt wird. Aber er hat nichts gegen die Beschauung. Ben findet sich ja auch recht attraktiv. Was er ja schon von ihm gesagt bekam. Auch ihn findet er doch recht interessant. Ja. Das stellte er mal bei einer ihrer Touren fest. An diesem Tag, es war Sommer, war es schön und ziemlich warm. Sie bestiegen an diesem Sommertag einen der Felsen. Ben erinnert sich daran, dass Mike sich da fast nackt auszog. Da hatte er nur noch eine enge Short an. Das geschah, als sie den viele hundert Meter hohen Felsen endlich bezwungen hatten. Ganz oben auf dem Gipfel. Es war zwar schon Abend geworden. Aber die Sonne knallte immer noch heftig auf die eh schon verschwitzten Körper. Na, da zog sich Mike plötzlich aus und legte sich im Anschluss neben Ben auf die Decke. Ben erinnert sich auch noch daran, dass er alles an Mike bewundern konnte. Durch die enge Short, die Mike noch trug. Auch Mikes erogenen Reize blieben ihm nicht erspart. Mike trug damals eine Short, die gerade so seinen Arsch und den kleinen Freund zwischen den Beinen bedeckte. Die Scham aber präsentierte sich. Sehr eindeutig. Man hätte hinsehen müssen, was Ben ja auch tat. Die Neugier war wohl doch größer, als dass er hätte ihn bitten können, sich wieder etwas mehr anzuziehen. Aber gut. Ben hat sich ergo verleiten lassen, auch sich die verschwitzten Klamotten vom Körper zu reißen. Sie lagen eine ganze Weile auf dem Gipfel. Es war zumindest ein tolles Erlebnis mit Mike. Doch jetzt steht seine Terrassentür sperrweit offen. Vielleicht lüftet Mike ja nur. Ben will nachsehen ob alles okay ist. Schon wenige Momente und einige Schritte später steht er auf der Terrasse des Nachbarn. Er will etwas Abstand halten. So betrachtet er das Geschehen zuerst mal nur aus einer Distanz von zwei Metern. Etwas skeptisch ist er schon. Denn er will nicht aufdringlich sein. Aber dass die Tür aus Glas hier so weit offen, das Licht an, aber niemand zu sehen ist, ist für ihn kurios. Ja, es ist ungewöhnlich. Aus dieser Entfernung ruft er ein „Hallo“ aus. Wer lässt das Licht an und die Tür offen? Da kann ja jeder hinein! Wie eine Einladung ist das für Fremde. Ben erinnert sich, dass er schon einige Male hier mit saß. An einen Kerl in seinem Alter, der dunkle Haare trägt und sehr nett ist. Er mal rüber kam auf ein Bier. Auch da saß Mike fast nackt auf einem Stuhl. Aber da kannte man sich ja bereits schon etwas mehr. So wusste Ben dass sein Nachbar recht offen mit sich und seinen Körper umspringt. Auch er selbst war ja recht freizügig. Ging oft auf die Terrasse nackt hinaus. Mike hat ihn ja auch schon völlig entblößt betrachtet. Nein, Ben, oder wie Mike ihn „Benny“ ruft, ist nicht Gay. Er hat eine Freundin. Doch schert sich Benny einen Dreck darüber was er des Öfteren schon anhören musste, sich vor seinen Nachbarn doch etwas dezenter zu bewegen. An diesem Abend wurden aus einem dann doch drei Flaschen Bier. Mike brachte es aus der Tschechei mit. Über Gott und die Welt haben sie sich auch schon unterhalten. Irgendwie scheint er den Typ hier drüben zu mögen. Auf sein „Hallo“ reagiert jedoch kein Mensch. Langsam geht er schließlich doch noch näher an die Glastür heran. Wieder sieht er sich nur um. Er ruft abermals „Hallo“. Wieder meldet sich keiner. Der blonde Mann tappt nun noch den letzten Schritt zur Glastür heran und lässt wieder ein „Hallo“ von sich und seine Augen in diesem Raum umher schweifen. Dabei erblickt er einen langen hellen, aus einem Furnier gefertigten Schreibtisch mit breiten stabilen Füßen aus leichtem Metall. Das ist hellgrau mit Schächten versehen. Das soll für die Kabel sein. Denn die kann der blonde Mann nicht finden. Er ist erstaunt über das was er jetzt auf dem Schreibtisch sieht. Ein hoch gezogenes bläuliches Licht kommt direkt aus der Platte heraus. Es sieht aus wie eine Art Hologramm. „Wow cool!“, hört er sich sagen. Es zeigt eine Zeichnung und einige Ordner. Dann schaut er sich noch etwas mehr um. Er sieht auf dem Tisch noch kleinere Utensilien zur Aufbewahrung kleiner Hilfsmittel. Ein Notizblock, etwas zum Schreiben, Papier und mehr. Dahinter zeigt sich die Lehne eines Lederstuhls. Er ist aus dunklem Kunststoff, die Lehne sehr hoch aus einem dunkelroten Leder und breiten Armlehnen an den Seiten. Modern und gut gepflegt. Weiter erblickt er ein kleines etwa einen Meter hohes und genauso breites Regal. Darin sind Ordner, ein Kasten mit Schüben für Utensilien und anderes Zeugs. Im hinteren Teil des Zimmers erkennt der blonde Mann einen weiteren Tisch, um den vier Stühle mit hoher Lehne platziert sind. Auf dem Tisch steht eine kleine schmale Vase mit gut drapierten Blumen drin, auf einer kleinen Tischdecke, die wohl eher ein Tischläufer sein muss. Der Fußboden ist mit Laminat verlegt. Der aber hat noch einen langen Teppich drauf liegen, der von der Stubentür bis zur Terrassentür reicht. An der Wand gegenüber steht ein langes Sideboard. Auch das ist übersichtlich eingeräumt und besitzt links und rechts jeweils eine Tür. Auf ihm zeigt sich ein Flachbildschirm. Ein echt großes Gerät ist das. Es ist der Fernseher. Weil die Terrassentür weit geöffnet steht, muss er nachsehen ob jemand anwesend ist. Mehrmals nacheinander ruft er mit „Mike“ den netten Nachbar. Aber er bekommt keine Antwort. Es wird so langsam kalt hier drin. Auch die Stubentür zum Korridor steht weit offen. Man kann direkt zur Wohnungstüre blicken. Auch die steht weit auf. Der freundliche junge Blonde geht nun doch ein paar Schritte in das Innere dieses Anwesens. Wieder ruft er „Mike, bist Du da?“. Nun ist er doch noch weiter hinein getreten. ‚Hier stimmt was nicht.’, denkt er sich jetzt gerade noch. Im Anschluss sieht er das Treppenhaus. Es stehen drei Leute, ein junges Paar und eine ältere Dame entsetzt herum und scheinen wie versteinert in die Wohnung zu blicken. Da sieht der Blonde den anderen auf der Treppe seine Hand ausholen. Mit geballter Wucht so sehr dass ihm der nette Nachbar entgegen taumelt und vor ihm zu Boden fällt. „Boa!“ ruft er vor Erstaunen, gleichzeitig aber vor Entsetzen aus und fügt hinzu „Was habt ihr getan!“. Der Blonde hat gesehen was eben passierte. Er glaubt seinen Augen nicht. Dass der Kerl auf der Treppe im Flur den Nachbar angegriffen hat, schockiert ihn echt. Völlig außer sich ist er jetzt! Das kann nicht wahr sein! Sofort kniet er sich zu dem Gestürzten nieder und prüft seinen Puls, indem er Zeige- und Mittelfinger gleichzeitig auf die Seite des Halses am Nachbarn legt. Der ist zum Glück bei Bewusstsein. „Boa! Gott sei Dank!“, stolpert die Erleichterung aus dessen Mund heraus. Der traut seinen Augen fast nicht als er sich wieder etwas fängt. Aufstehen will er wieder. Doch der Blonde meint „Bleib liegen“ zu ihm. Man kennt sich. Hin und wieder hat man sich auf dem Grundstück freundlich begrüßt. Jedoch will der nette Nachbar unbedingt aufstehen. „Das ist nicht so gut“, meint er mit guten Rat zu dem Dunkelhaarigen. Der Blonde erhascht eine lange blutende Verletzung an der linken Seite des Gesichtes. Sie reicht ihm von unterhalb der Schläfe bis hinunter zum Wangenende. Behutsam hält er seinen Nachbar stützend in seinen Armen. Der aber scheint nicht auf den Rat eingehen zu wollen. „Mir geht es gut. Lass mich aufstehen, bitte“ bittet er seinen Retter in der Not. Also hilft ihm der hübsche Blonde, sich aufzurichten, damit der erstmal sitzen kann. Er will nicht, dass sich der Kerl vor ihm jetzt zu sehr anstrengt. „bleib sitzen.“, kontert er ihm zu. „Na schön. Okay“, willigt der Dunkelhaarige schließlich doch ein. Beim Abtasten um die lange Verletzung, um sicher zu gehen, dass der vor ihm nicht noch schlimmer verletzt wurde, streichelt er ihn auch über die Lippen. Die haben es ihm scheinbar angetan. Kein Wunder. Hat doch der nun sitzende Kerl vollere Lippen, die zum Küssen anregen. Schon fährt ihm der Blonde unters Shirt. Sanft tastet er seinen Körper ab. Der ist wohl nicht verletzt. „Hey“, raunt dieser dem Blonden zu. Er ist überrascht was sich der Retter da erlaubt. „Pst“, ertönt es nun wieder in diesen Raum. Wieder spürt der Verletzte die Finger am Mund. „Ich will nur wissen ob du noch anderswo was abbekommen hast“ So erklärt ihm der nette Nachbar von hier dass er nur die Krallen des Hausmitbewohners zu spüren bekam. „Komm, lass mich jetzt aufstehen“ bittet der Verletzte jetzt seinen lieben Nachbar. Jedoch scheint er selbst noch nicht so wirklich bei sich zu sein. Der Blonde scheint völlig außer sich zu sein, sieht zu den Leuten ins Treppenhaus und meint: „Ihr seid wohl total bescheuert, ihn so zu verletzen!“. Sein Nachbar ist noch etwas benommen, taumelt leicht umher. Da setzt Ben ihn auf einen der Stühle in der Stube. „Bleib sitzen, okay.“, meint er. Der Verletzte nickt ihm zu. „Ich nehme dich jetzt mit zu mir und verarzte dich da erstmal.“ „Oh, bitte nicht. Ich versau bei dir doch alles. Und ich hab bereits die Polizei gerufen.“ Da wird der Verletzte wieder sanft am Mund berührt und ein „psst, halt die Klappe“ ist zu hören. Ein Zeichen, das ihm zu verstehen gibt, dass er nicht reden soll. Daraufhin hebt der blonde Mann den Verletzten vom Stuhl hoch und will mit ihm, eingehenkelt, schützend um dessen Arm, hinüber ins Nachbarhaus gehen, als plötzlich ein paar Polizeibeamte ankommen und die zwei jungen Männer aufhalten. Sie sehen sofort dass es hier einen Übergriff gegeben haben muss. Eigentlich sind sie her gerufen wurden, um eine Anzeige wegen Ruhestörung aufzunehmen. Dass sie jetzt die Situation vor sich haben, erstaunt sie nun etwas. Sofort übernimmt einer der Polizisten das Wort. Zuerst weist er seinen Kollegen an, die Haustür zu schließen. Damit keiner mehr ungehindert das Gebäude verlassen kann. Auch liegt ein kräftiger großer Kerl hier auf den kalten Fließen im Treppenhaus. Sofort kniet sich ein Kollege zu ihm hinunter und überprüft seinen Puls. „Der ist noch zu spüren.“, meint der dann. Dem Chef der Polizeigruppe sagt er aber dass der kräftige Kerl nicht verletzt scheint. Leicht nickt der andere dem zu. Er zeigt ihm so, dass er seinen Kollege, ein noch sehr junger Polizist, verstanden hat. Fragende Blicke richtet er an die noch immer hier starren Anwesenden im Hausflur. Aber eine Antwort kriegt er nicht. Dann geht er ohne ein weiteres Wort in die Wohnung, dessen Türe ja weit offen steht. Er sieht sofort dass sie mit Gewalt zerstört wurde. Ein mächtiges Loch hat jemand ins Türblatt geschlagen. Sie weist eindeutige Einschlagschäden auf. Der Beamte schüttelt den Kopf. Das war sicher der kräftige Mann auf dem Fußboden. Etwas unfassbar ist er doch über das was er hier sehen muss. Er geht nun durch einen kleinen Flur der Wohnung. Eine Garderobe mit einer modernen Jacke, auf dem Fußboden ein paar Schuhe sieht er hier. Schon steht er in einem großen Raum. Der muss ungefähr dreißig Quadratmeter messen. Mitten im Raum sieht er Blut auf dem schönen Parkett und zwei junge Männer mitten in ihm. Die wollen eigentlich in Richtung Terrassentür gehen. „Warten Sie bitte: wo wollen Sie hin?“, hört man den Beamten sagen. Da kriegt er von dem Blonden die Auskunft, seinem Nachbarn erste Hilfe leisten zu müssen. Er mit dem Verletzten in seine Bude gehen will. Schon dreht sich auch der andere um. Mit der linken Seite zuerst. Der Polizist sieht, dass er eine lange Wunde an der Wange hat. „Autsch“, ruft da der Polizist leise aus. Sofort will der Beamte wissen was vorgefallen war. Kurz erklärt der Verletzte, dass er von den Leuten im Hausflur angegriffen wurde. „Ich hatte Sie ja nur wegen der nächtlichen Ruhestörung gerufen.“, meint er zu dem Beamten mit leisem Ton. Dabei verzieht er sein Gesicht traurig. Der Polizist nickt und hat noch weitere Fragen. „Der Vollidiot hat meine Wohnungstür zerstört.“, erklärt er dem Beamten und setzt hinzu, dass der Verletzte das ja unbedingt abwehren musste. Dass er Strafanzeige gegen alle Beteiligten stellt. Er die Leute im Hausflur anzeigt. „Hausfriedensbruch, Ruhestörung, Beschädigung von fremden Eigentums“, sagt er nun und zeigt mit leicht erhobenem Arm zu dem im Hausflur liegenden, etwas größeren und kräftigeren Kerl. Schon hebt sich der Arm hingegen die Anderen und der Mann erklärt, Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung gegen alle im Haus und auf der Treppe Anwesenden stellen zu wollen. Dann sagt seinen Name. Mike Thomas heißt er. „Und wer ist der junge Mann in blond neben Ihnen?“ fragt er den Verletzten. „Er ist mir zur Hilfe geeilt, als ich vom Schlag des Idioten da draußen auf der Treppe in meine Wohnung taumelte. Er ist der Nachbar aus dem Haus da drüben. Er will mir wirklich nur helfen. Ich bin ihm sehr dankbar. Sonst wäre hier sicher noch mehr passiert.“, bekommt der Beamte zur Antwort. Der blonde hübsche Mann verrät auch seinen Name. Er heißt Ben. Er berichtet dem Beamten dass er gesehen hat wie sein Nachbar von den Leuten aus dem Hausflur so stark an der Wange verletzt wurde, dass er in seine Wohnung taumelte und vor ihm zu Boden fiel. „Ich will ihn jetzt erstmal grob verarzten. Aber das will ich nicht hier tun. Kannst Du gehen, Mike?“. Da wird der Blonde von dem Polizisten kurz aufmerksam gemacht. „Ja, das ist wohl erstmal gut so. Ich rufe sofort einen Notarzt. Der muss sich das ansehen. Sieht ja schlimm aus! Ich brauche das Protokoll.“ Schon greift er zum Funkgerät. Darauf tippt er die Rufnummer ein. Als sich der Notarzt des Krankenhauses meldet, weist der Beamte den an, sofort hier her zu kommen um einen leicht Verletzten zu begutachten und zu verarzten. „Bitte klingeln Sie bei…“, ertönt es aus ihm. Doch stoppt er kurz, schaut auf das Namensschild an der Tür und sagt „Brandel“ zu dem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung. Dann nickt er dem blonden Mann zu. Gibt ihm aber die Order, sich noch nicht zu entfernen, in seiner Wohnung mit dem dunkelhaarigen Kerl zu bleiben. „Ich benötige noch Ihre Personaldaten.“, erklärt er dem Blonden. „Okay. Komm Mike.“, stimmt er dem Beamten zu und hebt im nächsten Moment den Verletzten sanft unter seine Arme. „Aber, ich versau dir doch alles in deiner Wohnung.“ Wieder kriegt er von Ben den Finger auf die Lippen gelegt. Mit einem „sch…“ wird sein Nachbar gebeten, nichts weiter zu sagen. Tief atmet der ein und wieder aus. Der Beamte nickt ihm zu und wendet sich schließlich den Beteiligten im Hausflur zu. Die lässt er sofort verhaften. Das darf so nicht sein. Lauthals wettert er gegen die im Hausflur stehenden Personen. Er hat so was in seiner Laufbahn noch nicht erlebt. „Sie müssen echt dumm sein. Einen Mensch so zu verletzen! So miteinander umzugehen. Ich erhebe große Vorwürfe gegen Sie alle hier. Einen Mitmenschen so einen Schaden zuzufügen, das geht gar nicht! Sie sind verhaftet. Die Rechte wird Ihnen mein Kollege erklären. Abführen, sofort!“ Dann schnappt er sich sein Funkgerät wieder und verlangt die Leute der Kriminaltechnischen Untersuchung. „Kommt. Ich brauch euch hier.“ Schon stiefelt er zum Nachbarn des Nebenhauses hinüber. Er muss von den beiden die Personendaten abverlangen. Also drückt er auf den Knopf worüber das Namensschild des Helfers abzulesen ist, den er sich auch noch notiert: „Brandel“. Es öffnet sich daraufhin die Haustür, die den Beamten in die Wohnung des Retters führt. Der junge blonde Mann lässt den Beamten auf seine Bitte in die Wohnung. Kurz will der Beamte nochmals nach dem Verletzten sehen. Er ist in diesem Moment im Bad und wird gerade von seinem Schutzengel versorgt, als es plötzlich wieder an der Haustür klingelt. Kurz nur entschuldigt sich der junge Mann und geht die Tür öffnen. Ein Mann im mittleren Alter mit weißer Kutte und ein paar Utensilien in der Brusttasche, sowie eine kofferähnliche Tasche steht nun vor ihm. Es ist der Arzt, den der Polizist vor wenigen Minuten angefordert hat. Mit einem kurzen „Hallo“ wird der hinein gebeten und in das Badezimmer geführt. „Da sitzt der Verletzte.“, wird der Arzt informiert. Nur kurz sieht er sich den an. „Oh, das schaut echt böse aus!“, meint der. Zuvor braucht er aber die Versichertenkarte, die er sofort in die Hand gedrückt bekommt. Dann holt der Doktor einen großen Zettel aus der Tasche. Ein Protokollblatt ist das. Der Arzt dreht sich nun zu dem Polizisten hin und wartet auf seine Bitten, denen er im Anschluss nachgeht. Es muss genau aufgeschrieben werden was der Arzt festgestellt hat. Auch, wie er den Verletzten jetzt eben vorfand und was er tun muss, damit der junge Mann mit schwarzen Haaren wieder halbwegs lächeln kann. Schon darf er sich die Hände am Becken waschen. Ein sauberes Handtuch, das der blonde Mann aus einen kleinen schmalen Schrank im Bad heraus holt, bekommt er zum Hände abtrocknen. Im Anschluss reibt er sich die mit Desinfektionsmittel ein. Schon legt er los. Genau sieht er sich die Wange an. Er meint dass die Wunde lang und recht tief ist. „Sie sieht schrecklich aus. Von der Schläfe bis zum Kinn reicht sie. Es sind zwei bis drei Millimeter an Tiefe zu erkennen. Doch nähen muss ich sie nicht.“, schmunzelt er den Verletzten an. Der Arzt erklärt dem was er nun tut. Weil der Polizist auch wissen will, von was die Verletzung entstand, nimmt der Arzt eine kleine Pinzette, einen tuchähnlichen Zettel, der auch bei ersten Beschauungen in der Pathologie verwendet wird, wenn man Tode nach Partikeln absucht und ein kleines durchsichtiges Tütchen aus dem Koffer. „Es wird jetzt etwas ziepen. Nicht erschrecken, bitte…“, macht er den Verletzten auf sein Vorhaben aufmerksam. Der nickt leicht. Der Arzt nimmt nun noch ein Blättchen aus dem silbernen Koffer. Das legt er dem Patient an die Wange, drückt es leicht an sie und räumt das ebenfalls in ein solches, und im Anschluss in sein mobiles Labor. Er erkennt, dass die Wange mit Fingern bearbeitet wurde. „Machen Sie bitte ein Foto davon.“, bittet der den Polizist. Das soll als Beweis für die spätere Verhandlung vor dem Gericht nützlich sein. Die Wange wird jetzt desinfiziert. Dafür holt der Arzt jetzt ein dünnes Tuch hervor. Es ist mit diesem leicht brennendem Zeugs durchdrängt. Nur sanft berührt er die Wunde damit. „Die Bakterien sollen keine Chance haben.“, ertönt es aus seinem Mund. Im Anschluss legt er die Pinzette an und zupft noch ein paar kleine Dinge aus ihr. Im Anschluss wird sie mit einem Gel behandelt. Ein Gel das sie schnell schließen und heilen soll. Dann mit einem Spray, ein flüssiges Pflaster, verschlossen. „Das sollte erstmal reichen. Sie müssen zu mir in vier Tagen in die Praxis kommen. Dort werde ich dann Ihre Wange wieder aufpeppen.“, spricht er den Mann vor sich an, der dem Arzt zunickt. Auch das schreibt der Arzt in das Protokoll hinein. Er hat dafür drei Durchschläge. Sogar dass der Verletzte durch die Wucht der „Ohrfeige“ in die Wohnung zurück taumelte und zu Boden fiel, schreibt er auf das Blatt. Einen Durchschlag händigt er dem Polizisten aus, mit dem Hinweis, dass er darauf alle Daten des Patienten hat und er auf weitere Vorgehensweisen warten wird, sollte es vorm Gericht zu einer Verhandlung kommen und er seine Aussage zu Gerichtsprotokoll geben müssen. Den zweiten bekommt der Patient jetzt in die Hand gedrückt. „Das wird wieder“, muntert der Arzt ihn auf. Den Helfer, der junge Mann in dunklem Haar, lobt er herzlich. Ja, er hat gut gehandelt. Ohne ihn würde die Wange wenige Wochen später eine große dicke Narbe haben. Der Arzt hofft nun optimistisch, dass der Verletzte zwar eine Narbe davon tragen, die jedoch nur sehr schmal und eher unauffällig sein wird. „Sie haben sicher Schmerzen, oder?“, will er noch vom Verletzten wissen. Der nickt dem zu. Ja, die Schmerzen kann er wirklich spüren. Es brennt und ziept gewaltig. Das formuliert er dem Arzt auch so. Aber er will kein Schmerzmittel haben. „was allein kommt, geht auch allein wieder“, meint er zu ihm. Der Arzt aber kann nicht so begeistert schmunzeln. Die Wunde kam ja auch nicht von allein. Sie wurde ihm ja zugeführt. Aus ihr wurden ja Hautpartikel und Dreck, die von Fingernägeln stammen, geholt. Sein mobiles Labor hat bereits erkannt dass Ben die Fingernägel in der Wange stecken hatte. Für mehr Hinweise muss die KTU einspringen. Das Ergebnis auf einem Zettel, wie ein Bon, reicht er mitsamt der Partikel in einer kleinen Schale dem Beamten. „Sie wissen ja was Sie damit noch machen müssen. Meine zu einfache Technik hier in der Tasche reicht für noch detailliertere Ergebnisse leider nicht aus.“, meint er. Der Beamte nimmt den Bon und die kleine Dose gern entgegen und nickt kurz dem netten alten Arzt zu. Schon lässt er beides sofort in ein spezielles Gefäß wandern. Auf der Schale sind bereits alle notwendigen Daten zu sehen. Sie brauchen nur noch ausgewertet werden. Als Beweis gegen die fünf Leute aus dem Hausflur sind sie gut erhalten. Doch will der Beamte die beiden Männer im Revier sehen und meint „Bitte kommen Sie heute gegen sechzehn Uhr dahin, sofern das bei Ihnen, Herr Thomas, möglich ist und Sie keine erheblichen Schmerzen haben. Rufen Sie bitte an, sollte sich Ihr Gesundheitszustand verschlechtern. Bringen Sie bitte Ihre Papiere mit.“. Mike will noch die Wohnungs- und Terrassentür seiner Bude schließen. Da hält ihn der Polizist zurück und erklärt ihm dass die KTU, die Spurensicherung, noch in ihr zugegen ist. Dass er selbst dafür sorgen wird, die Türen der Wohnung zu schließen. „Die Tür hat ja echt gelitten. Es sind ja Blut und Hautpartikel im Einschlagsloch gefunden wurden. Die muss ich versiegeln. Die Wohnung ist somit ein Tatort. Auch wenn hier kein Mord stattfand. Können Sie, Herr Thomas, die Nacht anderswo verbringen?“, will der Beamte wissen. Da nimmt der blonde seinen Freund an sich heran und meint „bei mir kann er bleiben“. „Hey, ich versau dir doch alles!“, meint der Verletzte zu seinem Retter in der Not fordernd, wieder in seine Wohnung zu dürfen. Aber er kriegt „Mach dir keine Platte…“ gekontert und „…bleib hier, solange die Polizei in deiner Wohnung ist und sie untersuchen muss.“, zur Wahl gestellt. Ohne dass der Dunkelhaarige noch etwas sagen kann, kriegt er von dem Polizist das „Okay…“ zu hören und „…Ja, so machen wir es. Dann wissen die Kommissare sofort, wo sie klingeln müssen, sollten die noch Fragen an Sie haben. Eine gute Idee.“, erwidert. Nun will er aber das Haus verlassen. Ermahnt noch die Männer, sich ruhig zu verhalten. Sie stimmen dem Mann in Uniform zu, um zu zeigen dass sie ihn verstanden haben und selbst auch endlich zur Ruhe kommen wollen, sofern sie nicht von den Leuten erneut attackiert werden. „Die werden jetzt erstmal mit aufs Revier gebracht. Die sind ja auch stark angetrunken. Morgen werden die von einem Kommissar vernommen. Auch Sie, Herr Thomas, werden noch mal eine Aussage machen müssen. Das kriegen Sie aber Morgen mitgeteilt, wenn Sie gegen Nachmittag um zwei bis vier Uhr an der Wache erscheinen. Auch ob wirklich ein Experte der Kripo eingeschalten werden muss oder es ausreicht, wenn Sie morgen Ihre Anzeige bestätigen. Aber: Morgen mehr dazu. Bleiben Sie entspannt. Es wird sich alles klären.“, erklärt der Beamte den Jungs kurz. Dem dunkelhaarigen wünscht er noch gute Besserung und geht im Anschluss mit dem Blonden an die Haustür. Der verabschiedet sich dankend von ihm. Endlich kehrt Ruhe im Haus ein. Nun ist Ben allein mit dem hübschen Mann von nebenan. Er scheint besorgt und auch sehr neugierig auf den Verletzten zu sein. Er lässt sich die Wange zeigen in dem er den Kopf des Nachbarn sanft zur Seite dreht, um sie besser sehen zu können. Ganz sanft ist er zu ihm. Dabei huschelt er sich immer näher an Mike heran. So behutsam und feinfühlig wie er seine Wange nun hält, so sanftmütig streift er mit seinem Daumen über die sinnlich wirkenden Lippen, von dem er jetzt endlich auch seinen Name weiß. „hey Ben“, bricht es aus dem heraus. Etwas irritiert scheint Mike zu sein. Mit einem leichten Lächeln wird Mike wieder das sanfte „Sch…“ entgegen gebracht. Ben will den Kerl beruhigen. Dann schafft er ihn ins Schlafzimmer. Lässt ihn sich ins Bett legen. Er zeigt ihm noch kurz, wo Mike hin muss, sollte er des nachts mal raus müssen und wünscht ihm nun eine gute Nacht. „Bis später.“, flüstert er ihm zu…
KAPITEL II:
Es ist der nächste Tag bereits schon neun Stunden und dreiundzwanzig Minuten alt. Mike liegt völlig entspannt in einem Bett. Seine Augen sind geschlossen. Man sieht was ihm in der Nacht zugestoßen war. Seine linke Wange hat einen langen, hässlich aussehenden Kratzer, der ihm von unterhalb des Auges bis einen Zentimeter über sein Kinn reicht. Man sieht, wie er sich so langsam regt. Ein Zeichen dafür dass er sicher gleich wach wird. Schon regt sich sein schöner Körper wieder ein paar Mal und es öffnen sich seine Augen langsam. Er schaut sich sporadisch um. Dann will er sich erheben. So, wie er es eigentlich immer tut. Er ist kein Typ, der lange in seinem Bett liegen bleibt, nachdem er wach geworden war. Also raus aus den Federn. Ein neuer Tag beginnt. Im Gedächtnis hat er noch die Nacht. Sie schien ihm viel zu turbulent. Ärger gab es. Er musste ja die Polizei rufen. Weil seine Hausmitbewohner, die über ihn wohnen, höllischen Lärm veranstalteten. Nur kurz neigt er seinen Kopf nach oben und lässt ihn aufgrund der Gedanken doch wieder ins Kissen fallen. An der Decke des Raumes blickt er nun und lässt diese verfluchte Nacht noch einmal Revue passieren. Dann endlich will er aufstehen. Da bemerkt er dass er halb nackt ist und ein Arm auf seinem Körper, auf seinem Bauch, liegt. Das auch noch so weit unten dass dessen Hand bequem seine Scham berühren kann. Ziemlich perplex ist er. Er sieht sich jetzt um. Dafür dreht er seinen Kopf zur rechten Seite. Da erblickt den netten Nachbar. Benny. Er hat die Augen geschlossen. Seinen Atem kann Mike hören und auf der Brust spüren. Er ist gleichmäßig und ruhig. Benny scheint noch zu schlafen. Wieder sieht sich Mike in diesem Raum um. Er stellt fest dass er nicht in seiner Wohnung ist. Bennys Kopf lehnt auf seiner Brust. Bis zum Hals ist er zugedeckt. Mike kann sich etwas hoch hieven. Wieder sieht er sich den Mann an. „Wow! Wo kommt du her?“, hört er sich sagen. Seine Blicke fallen auf die Bettdecke nach unten zum Fußende. An der Form kann Mike sehen dass sein Nachbar einen schlanken Körper haben muss. Immer noch ist Mike etwas irritiert. Schon lässt er seinen Kopf wieder aufs Kissen fallen. Er spürt dass an seinem Gesicht was sein muss. Denn er hat leichte Schmerzen an der linken Wange. Er überlegt jetzt was los war. Schon öffnet der blonde Kerl seine Augen. Nur zögerlich. Dennoch mit freundlichem Blick zu Mike gerichtet. „Guten Morgen“, kommen leise die lieben Worte aus dessen Mund mit anregender Stimme. Schon bewegt er seine Hand an die linke Wange des Dunkelhaarigen. Mike ist noch immer etwas irritiert. Fragend blickt er seinen Nachbar an. Der erklärt ihm jetzt, mit sanft streichelnden Berührungen an dessen Gesicht, was des nachts los war. „Du hast Dich mir in der Nacht zu Füßen gelegt. Du wurdest von den Leuten im Haus angegriffen. Daher hast Du die lange Schramme an der Wange. Sogar die Polizei war da.“ „Ja, das weiß ich. Aber dass Du mit…“, blickt Mike Benny an, nach einer Antwort suchend, die ihm erklärt, warum er mit dem Nachbar zusammen in einem Bett liegt. Benny meint „Ich hab dich zu mir geholt. Das geht in Ordnung so.“. Mike ist nun doch etwas erstaunt. „Du hast das alles ansehen müssen?“, will Mike von dem netten Kerl wissen. Benny nickt und sagt „Keine Sorge. Du kannst bei mir bleiben bis deine Wohnung wieder frei gegeben wurde.“, zu seinem netten Nachbar und fügt erstaunt hinzu „Oh, das wird sicher eine lange Narbe!“. „Und: wer hat mich ausgezogen?“ „Oh: das war ich. Sorr…“ „Nein, das ist okay. Hatten wir S…“, will Mike einen Gedanke los werden, der ihn beschäftigt. Denn er sieht sich halb nackt und seinen Nachbar auf seiner Brust in einem Bett liegen, seine Hand ja auf seinem Unterbauch zu spüren war, die er jetzt an Mikes Wange gelegt hat. Da lächelt der engelhafte Kerl, schüttelt sanft den Kopf und meint „nee, nicht. Wo denkst du hin.“. Mike ist erleichtert. Ist der nette Nachbar doch vergeben, an eine Frau. Benny erkennt an Mikes Gesichtsausdruck ein Fragezeichen. Doch sagt der blonde Engel dieses Mal nichts darauf. Stattdessen springt er aus dem Bett. Mike ist jetzt noch irritierter. Benny hat nur ein dünnes Shirt an, das seinen Körper durchschauen lässt und einen Slip, mit einer viel zu kurzen Short, die seinen Po halb zur Schau anpreist. Tief muss Mike jetzt nach Luft schnappen. Da dreht sich Benny um und lächelt. Aber auch hierauf sagt er nichts. ‚Wow! Sexy!‘, entblößt der jetzt mit großem Erstaunen seine Gefühle im Gedanken. Na, Mike ist ja homosexuell. Also sollte ihm ein Männerkörper nichts ausmachen. Bei Bennys sexy Body aber, und dann noch das Lächeln. Da wird ihm echt heiß ums Herz. Er war wohl etwas zu laut mit dieser Feststellung. Der Nachbar hat sich wieder zu ihm umgedreht und lächelt abermals. Der hat dem Mike ja eh schon von Anfang an gefallen. Seitdem er hier wohnt. Sogar angezogen wirkt Benny für ihn erotisch. Egal ob er ihn auf der Straße gehen sieht, er im Radler-Outfit unterwegs ist oder er sich nur in kurzen Klamotten zeigt. So, wie jetzt. Mike findet ihn sehr sexy. Alles an diesem Kerl, der sein netter Nachbar ist. Aber dass er ihn jetzt so, ganz privat, sehen darf… Wieder atmet er tief ein, als ob er nach Luft ringen würde. „Wow!“, kann Mike nur noch aus seinem Mund fließen lassen. Sogar verknallt ist er in den so schönen Kerl. Ob er das weiß? Der Dunkelhaarige ist ziemlich hin und weg. Starrend schaut er dem Kerl hinterher. Der hat das Wort des Erstaunens wohl gehört. Obwohl Mike das „Wow“ leise von sich gab. Benny dreht sich mit dem Kopf zu ihm um und lächelt sanft. „Du hast doch schon einen nackten Kerl gesehen.“, kommt prompt die Äußerung von Benny. Wieder ein verschmitztes Lächeln. Klar hat Mike schon eine ganze Schar an Kerlen ohne Stoff am Körper bewundern dürfen. Aber Benny ist für ihn der erotischste von allen, die er bisher sah. Das sagt er ihm jetzt auch. „Du bist dir sicher dass wir keinen Sex hat…?“, beginnt Mike mit der Frage um sich abzusichern. Benny schüttelt den Kopf und gibt dem Fragenden mit einer Geste den entsprechenden Wink. Dann ist er hinter der Wand durch die Tür verschwunden. Wenig später hört Mike dass er sich zu duschen scheint. Wasser muss auf etwas plätschern, das sich metallisch anhört. Mike hat sofort nur einen Gedanke im Kopf und schüttelt den sich mit einem leichten Grinsen ab. Aber er steht doch vom Bett auf. Wie ferngesteuert geht er auf sanften Sohlen zur Tür vom Bad. Sie ist geschlossen. Aber nicht ganz. Einen Spalt weit, etwa zehn Zentimeter, steht sie offen. Die öffnet Mike nun langsam noch mehr. Da erscheint eine weitere Tür auf einen weiß gefliesten Podest. Dahinter sieht Mike das dampfende Wasser von einem Duschkopf nach unten auf das Podest sausen. Die Tür der Duschkabine ist aus Glas. Völlig durchsichtig. Da sieht er Benny. Im Moment steht er mit dem Po zu Mike gerichtet unter dem Wasserstrahl. Mike ist jetzt noch mehr mit seinem Kopfkino beschäftigt. Er malt sich aus wie romantisch es jetzt mit seinem Nachbar wäre, mit ihm zusammen unter dieser Dusche zu stehen. Mit halblautem Gesänge und Bewegungen, die so aussehen als würde Benny dazu tanzen, hört Mike die gute Laune. Das muss er sich jetzt doch eine Weile anhören. Benny hat eine echt tolle, sehr schöne Stimme. Sein Körper aber ist noch viel animalischer. Benny ist schlank, hat kurzes blondes Haar, einen schönen Rücken zu bieten, der erotischer nicht sein kann und der Rest, ein echtes Highlight. Der Po passt wie die Faust aufs Auge zu diesem Engel, der sein Nachbar ist. Wieder schüttelt Mike sich die Gedanken aus dem Kopf. Aber das Kino scheint stärker als er selbst zu sein. Schon dreht sich der blonde sexy Typ um. Ehe der Mike erblicken kann, hat der sich hinter der Wand versteckt. Auf leisen Sohlen schleicht sich Mike wieder in den Schlafraum. Dabei achtet er darauf, von Benny nicht gesehen zu werden. Im Schlafzimmer tut er so, als würde er hier beschäftigt mit den Geschehnissen der letzten Nacht sein. Wieder atmet er tief durch. „Oh Mann! Schade dass er…“, denkt Mike. Doch stoppt er diesen Gedanken plötzlich. Benny kommt gerade ins Zimmer. Dieses Mal mit einem hellen Tuch um die Hüfte gewickelt. Das scheint ihm aber ein wenig zu knapp anzuliegen. Mike kann wieder seinen Po entdecken, als der Blonde an ihm vorbei huscht. Benny setzt sich jetzt neben Mike. Dann berührt er sein Gesicht und begutachtet noch einmal seine Wange. Schon legt er seinen Daumen an die Lippen seines Nachbarn. Der ist wieder etwas überrascht. „Hey“, meint er. Doch kriegt Mike sofort ein sanftes „Sch…“ zu hören. Damit sich Mike ablenken kann, beschließt er, sich auch unter die Dusche zu begeben. „Okay Mike. Aber nicht mit der Wange unters Wasser kommen.“, fordert sein Nachbar ihn auf. „Oh, wie aufmerksam von dir, Benny. Ich werde darauf achtgeben.“, lächelt ihn der Dunkelhaarige an und springt vom Bett auf, das doppelt breit ist. Schon geht er durch die Schlafzimmertür. Auch seinem Freund ist nicht entgangen was Mike für einen Body hat. Mit einem Pfiff stößt er ihm seine Entdeckung aus. Mike muss jetzt doch etwas grinsen. Er hat nicht erwartet, von seinem Nachbar so begutachtet zu werden. So dreht sich Mike um und lächelt ihn an. Dann ist er wenig später in diesem schönen Bad verschwunden. Man hört wieder Wasser im breiten Strahl in das Duschbecken fallen. Dem dunkelhaarigen Kerl fällt auf, dass Bennys Wohnung die seiner gleicht. Die Räume sind exakt so gestaltet und platziert wie die seiner Wohnung. Das Bad gefällt ihm aber besser. Es ist gemütlicher als seines. Benny hat an den Wänden hellbraune Fließen, die mit einem schönen Muster in dunkelbrauner Farbe verziert wurden. Am oberen Ende der Fließen hat sein Nachbar eine Art Bordeaux-Banderole, die gut zu den Möbeln in diesem Raum passen. Sie haben ebenfalls die Farbe Bordeaux. Der Fußboden ist mit dunklen Steinfließen verlegt. Auf ihm hat Benny eine Matte exakt in der hellen braunen Farbe mit gleichem Muster platziert. Mike fühlt sich hier sofort wohl. Am Spiegel beschaut er sich nun. Der hängt ihm quasi genau gegenüber. Also kann Mike nun auch mal seine Verletzung betrachten. Die muss er sich aber gleich noch genauer ansehen. Aus der Nähe. Also lässt sich Mike zuerst das herabfallende Wasser auf seinem Körper gut tun. Aber er stellt fest, dass er kein Duschgel oder Ähnliches hier hat. „Ach ja, das ist ja drüben.“, meint er nun etwas geknickt. Das ist sein Like Duschgel, wie er immer zu diesem sagt. Das er sehr mag. Also zieht sich Mike doch noch mal sein Slip an. Er will seinem Nachbar nicht zu nahe treten oder vor ihm zu aufdringlich wirken. Dann huscht er kurz zurück in den Schlafraum. Da ist sein Nachbar aber nicht. Kurz schaut er in einen anderen Raum. Es ist das Wohnzimmer. Mit „Benny“ macht er schließlich auf sich aufmerksam. Ja, er muss ihn jetzt mal rufen. Schon hört er ihn „Ja“ rufen. „Sorry, ich hab kein Duschgel.“, meint Mike zu ihm. Sein Nachbar bittet ihn daraufhin, seins zu nehmen. Es soll auf der Duschwanne stehen. Mit einem „Danke“ huscht Mike wieder ins Bad und schaut nach. Da steht es wirklich. Aber er kann doch das nicht einfach für sich beanspruchen. Na, sein Nachbar hat es ihm ja erlaubt. Wieder hört man eine halbe Minute später das Wasser abwärts rauschen. Flux läuft Benny ins Schlafzimmer. Er muss seinem Nachbar noch ein Handtuch hinlegen. Also geht er in den Schrank dort, holt ein größeres Tuch aus ihm und schafft es ins Bad. Da steht Mike plötzlich vor der Dusche und vor ihm. „Oh Sorry. Ich wollte Dir nur ein Handtuch bringen.“, zittert seine Stimme. Er hat seinen Kopf sofort nach unten geneigt. Das Tuch legt er auf den Hocker, ohne Mike dabei zu beäugen. Mike lächelt und entgegnet schlichtend „hey, das ist okay. Ich bin auch nur ein Kerl. Wir haben doch das Gleiche.“. Mike berührt Benny am Kinn und hebt sein Gesicht sanft an. So dass er ihm in die Augen sieht. „Hey, es ist alles okay“ sagt er, wieder mit süßem Lächeln an Benny. Dem ist jedoch nicht wirklich wohl dabei. Der Typ lächelt. Schließlich wird er gebeten, sich anzuziehen. Mit „Das Frühstück ist fertig“ wird Mike auf warmen Kaffee und so aufmerksam gemacht. Er nickt dem blonden Mann zu und berichtet ihm, dass er gleich bei ihm im Wohnzimmer sein wird. Bei Benny gibt es zum Frühstück neben Semmeln, Butter, Wurst und Käse, Marmelade und für jeden zwei Eier. Während es sich die Männer schmecken lassen, wird auch besprochen was an diesem Tag alles auf dem Plan steht. Mikes Nachbar erklärt dass er heute leider arbeiten muss und nicht mit zur Polizei gehen kann um seine Aussage zu tätigen. Er versichert aber, sich dort am nächsten Tag zu melden. „In der Bar bin ich heute bis zweiundzwanzig Uhr. Es gibt für heute keinen, der mich vertritt.“, meint er mit nun etwas abgesenktem Kopf. „Hey Benny: mach dir keine Sorgen. Das kriegen wir auf die Reihe.“, entgegnet Mike auf seine Entschuldigung. Er meint auch, dass er das schon schaffen wird, er der Kripo sagt was los war. Es ausreicht wenn sein Freund am nächsten Tag dort erscheint. „Okay“ gibt ihm der Blonde zu verstehen und nickt dabei mit dem Kopf. Er will seinem Nachbar helfen und für Mike als Zeuge da sein. „Versprochen. Du hast mein Wort, Mike.“, meint Benny jetzt. Mike lächelt nickend mit einem „Ich weiß, dass ich mich auf Dich verlassen kann. Dafür bin ich dir echt sehr dankbar“. Er erklärt ihm, die Körperverletzung auch noch nach sechs Wochen anzeigen zu können. „Wir werden sehen, dass wir die Anzeige so schnell wie möglich bei der Polizei stellen. Ich will ja auch nicht die Wohnungstür selbst bezahlen, die mir ja zerstört wurde. Die Anzeige wegen Ruhestörung von der letzten Nacht liegt schon vor. Ich hab vorhin vom Revier eine kurze SMS gekriegt. Darin stand die Info für mich. Benny: mach dir keine Sorgen. Gehe möglichst zeitnah, bis in sechs Tagen zur ihr hin.“ „Ich will dir echt helfen. Denn jemandem so wehtu…“, fängt der Blonde an zu reden, als ihm plötzlich sanft Finger auf seinen Lippen liegen und er noch ein leises, beruhigendes Zischen aus Mikes Mund wahrnimmt. „Ich werde mir die nächsten Tage alle erdenklichen Paragraphen zur Brust nehmen. Ich will diese Leute festnageln. Sie sollen dafür bezahlen. Auch habe ich die Zeiten alle mit einem speziellen Messgerät notiert. Die Polizei musste hier ja schon oft anrücken, bevor das in der Nacht passierte. Benny: ich bin dir echt so dankbar. Wenn Du nicht zu mir in die Wohnung gekommen wärst, wer weiß was dann passiert wäre. Hey: Du bist mein Retter.“, erklärt Mike seinem Nachbar jetzt und legt ihm nun seine Hände sanft an die Wangen, streichelt sie und berührt ebenso seine Lippen. Die haben es ihm echt angetan. Aus der Nähe sieht er total hübsch aus. Seine Augen, seine Nase, der Mund und sein smartes Gesicht sind einmalig. Mike spürt dass er viel zu sehr in ihn verknallt ist. Sein Herz rast heftig. Plötzlich rückt er sich gerade, hebt seine Hände von seinem Gesicht weg und hält etwas mehr Abstand von Benny. „Sorry: ich sollte das nicht tun.“, sagt er nun. Im Anschluss steht er auf und geht. Aber nicht ohne seinem Retter zu sagen dass er zur Polizei fahren wird.
KAPITEL III: