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Die lautlosen Killer der Menschheit
Seit 1995 hat sich die Welt grundlegend verändert. Das gilt insbesondere für den Gesundheitsbereich, denn seitdem explodieren rund um den Globus die Zahlen für chronische Krankheiten. Die wahren Ursachen bleiben für die konventionelle Medizin oft im Dunkeln. Sie findet deshalb auch keine nachhaltigen Antworten auf die modernen Seuchen, die inzwischen große Teile der Weltbevölkerung – jung wie alt – heimsuchen: Alzheimer, chronische Darmprobleme, Krebs, Hyperaktivität, tiefgreifende Entwicklungsstörungen, Depressionen, Panikattacken, chronische Erschöpfung, Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen und viele bis dahin unbekannte Erkrankungen.
Gleichzeitig haben sich zwei unheilvolle Umweltbelastungen massiv ausgebreitet und verstärkt: zum einen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, zum anderen der Mobilfunkstandard 5G, die neueste Generation des Elektrosmogs. Von der Medizin nur selten als Ursache erkannt, von unseren Sinnesorganen nicht wahrgenommen, sind sie die lautlosen Killer der Menschheit.
Die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen
Tausende Tonnen Glyphosat sickern jährlich weltweit in Erde und Wasser und landen in unseren Nahrungsmitteln, Getränken und sogar in der Luft. Der Verseuchung der Umwelt folgt die Zerstörung in unserem Körper: Die lebenserhaltenden Mikroben im Darm werden vernichtet und die Funktionen aller Organe massiv gestört. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, werden wir unablässig und zunehmend mit künstlichen elektromagnetischen Frequenzen bestrahlt. Aufgrund eines weltweit ausgebauten 5G-Netzes mit Millionen von Sendestationen und Satelliten wird es bald für niemanden mehr ein Entrinnen geben.
Lebensrettung: Die lautlosen Killer eliminieren
Tausende von Studien von renommierten Wissenschaftlern weisen auf die destruktive Wirkung dieser beiden Geißeln der Menschheit hin. Das gigantische Experiment mit der Gesundheit der Menschheit läuft mithin auf vollen Touren. Nur wer die Gefahr erkennt, kann sich auch dagegen schützen.
Lesen Sie in Elektrosmog und Glyphosat die spannenden Hintergrundinformationen des Heilpraktikers und Bestsellerautors Uwe Karstädt. Seit über 20 Jahren schätzen seine Leser die verständliche Form, mit der er komplexe Zusammenhänge aufbereitet. Profitieren Sie von 35 Jahren Berufserfahrung und schützen Sie sich und Ihre Familie mit praktikablen Lösungen, die sich auf der ganzen Welt bewährt haben.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2020
Hinweis
Dieses Buch – als Ganzes oder in seinen Auszügen – ist zu Ihrer Information geschrieben, sodass Sie mit bestmöglichem Wissen um die Vorgänge in Ihrem Körper Ihre Konsequenzen ziehen können. Diese Entscheidungen mögen beinhalten, dass Sie die geeigneten Maßnahmen ergreifen, um wieder zu besserer Gesundheit zu gelangen. Falls Sie sich in gesundheitlichen Schwierigkeiten befinden, kann es auch bedeuten, dass Sie die kompetente Unterstützung eines Menschen suchen, der mit seiner Ausbildung, seinem Wissen, seinen Erfahrungen und seiner Menschlichkeit geeignete Wege findet, damit Sie das Ziel erreichen, das Sie sich gesteckt haben.
Dieses Buch kann und sollte kein Ersatz für die fachliche Unterstützung sein, die Sie möglicherweise benötigen. Auf keinen Fall sollten Sie sich nach der Lektüre dieses Buches dazu aufgefordert fühlen, bestehende Therapien oder Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrer medizinischen oder naturheilkundlichen Begleitung abzusetzen.
Bitte hören Sie auf Ihren Bauch, Ihr Herz und Ihren Verstand und handeln Sie entsprechend verantwortungsvoll! Es ist Ihr Leben, Ihre Gesundheit und Ihre Heilung. Sie haben jedes Recht, darauf größten Wert zu legen.
Alles Gute für Ihre Gesundheit!
»Als Menschheit sind wir mehr denn je gefordert, unsere Souveränität unter Beweis zu stellen – aber nicht durch Herrschaft über die Natur, sondern durch Selbstbeherrschung.«
Rachel Carson 1962, Biologin und Autorin von Silent Spring
© anttoniart
Wir leben in Zeiten des Umbruchs und der Neuorientierung. Wenn uns das nicht schon in den letzten Jahrzehnten auf den vielen Ebenen unseres Lebens klar geworden sein sollte, dann doch wahrscheinlich im Jahr 2020 mit dem globalen gesundheitlichen, politischen und sozioökonomischen Szenario rund um Covid-19. In der deklarierten Pandemie wurde diesem Virus sozusagen der Krieg erklärt – mit weitreichenden Konsequenzen in allen Bereichen unseres Seins. Die dafür zum Einsatz kommende Sprache könnte deutlicher nicht sein. Die Rede war vom »Krieg gegen das tödliche Virus« (Präsident Emmanuel Macron, März 2020), und es hieß, man müsse »jede Sekunde wachsam sein« (Kanzlerin Angela Merkel, April 2020). Wir befanden uns fortan im »Kampf gegen einen heimtückischen Feind«, es hieß: »Noch haben wir nicht gewonnen!« Ich könnte noch viele weitere Beispiele für diese Kriegsrhetorik anführen.
Seit Tausenden von Jahren war es Teil der menschlichen Fortentwicklung, die großen Tiere, mit denen wir unseren Lebensraum auf dieser Erde teilten, umzubringen. Weil sie uns gefährlich erschienen oder, ganz profan, um sie zu verspeisen. Mammuts, Bisons, Auerochsen, Wölfe, Bären, Nashörner und viele Raubkatzen sind entweder schon verschwunden, werden bald verschwinden oder sind nur noch in Zoos zu besichtigen. Neid auf die Ressourcen anderer, Gier und Machtbesessenheit haben die Menschen geleitet, sich in zahllosen Kriegen gegenseitig zu unterwerfen, umzubringen oder auszurotten. Im Ersten Weltkrieg haben wir eine weitere rote Linie überschritten, indem wir in großem Stil begannen, chemische Waffen gegen die Feinde einzusetzen. Im Zweiten Weltkrieg wurde diese Vernichtungsstrategie noch ausgeweitet. Nicht nur Menschen wurden massenhaft umgebracht. Auch Mutter Erde mit ihrer gesamten Flora und Fauna sowie das gesamte Mikrobiom wurde mit Gasen, Giften, Penicillin und anderen Antibiotika angegriffen. Wir wähnten uns seitdem auch in diesem Bereich auf einem Feldzug gegen die Natur. Im Vietnamkrieg wurde der Dschungel mit dem Entlaubungsmittel »Agent Orange« vernichtet. Die Nachfolger dieses chemischen Kampfstoffes sind die Organophosphate, die unter dem Namen Glyphosat weiteren Bewohnern dieser Erde, den sogenannten Unkräutern, den Garaus machen. Doch Glyphosat vernichtet eben nicht nur das Mikrobiom, sondern auch alle anderen Pflanzen mit Ausnahme der genmanipulierten Nutzpflanzen. Allein der Name Unkraut ist bezeichnend für die Arroganz des Menschen, Pflanzen in lebenswert und nicht lebenswert einzuteilen.
Laut offizieller Lesart der Hersteller für Herbizide erfolgen all diese Maßnahmen aus erhabenen und edlen Gründen. Mithin führen sie Glyphosat in die Schlacht, um den Hunger auf der Welt zu besiegen. So jedenfalls propagierte es Monsanto über Jahrzehnte in seinen Hochglanzbroschüren. Descartes beschrieb den Menschen als den »Herrscher und Besitzer der Natur« und dass er folgerichtig ein Anrecht darauf habe, eben diese Natur nach Gutdünken zu benutzen. Wir vernichten also die grüne Lunge der Erde – den Urwald am Amazonas – und jedes Unkraut in unserem Ökosystem, um die Weltbevölkerung zu ernähren? Als wäre das Unkraut schuld am Welthunger und nicht etwa politische Entscheidungen und bestimmte sozioökonomische Instabilitäten. Die Bakterien und das restliche Mikrobiom wurden und werden somit bekämpft, um die Menschheit gesünder zu machen? Wer kam auf die verrückte Idee, alles Lebendige abzutöten, um allein den Menschen am Leben zu erhalten? Wohin soll dieser Ansatz führen, der uns auf allen möglichen Ebenen begegnet? Da klingt noch der Slogan nach, mit dem Donald Trump seinen ersten Präsidentschaftswahlkampf führte. Bedeutet hier »Amerika First«, dass immer und überall »der Mensch zuerst« zu kommen hat? Mit dieser Haltung sägen wir den Ast ab, auf dem wir sitzen. Wir sind Teil der Natur. Wer die Natur vernichtet, vernichtet auch die Lebensgrundlage schlechthin.
© watchara
Wer kennt sie nicht, die schier endlosen Anbauflächen mit ihren seelenlosen Mais- und Sojafeldern, auf denen nichts mehr lebt außer den auserwählten Pflanzen. Kein Käfer, kein Schmetterling, keine Biene, keine Maus, kein Hase und kein Vogel. Wir beuten die Erde aus für Energiegewinnung, Wohlstand und puren Luxus. Und seit Anfang 2020 kämpfen wir nun gegen das Coronavirus. Es steht stellvertretend für die geschätzten 1031 (eine Zahl 1 mit 31 Nullen) Viren, die uns umgeben. Das ist eine so gewaltige Menge, dass man es sich nicht anmaßen kann, die Zahl der verschiedenen Virenarten auch nur annähernd zu bestimmen. Und es ist die bisherige Kulmination des Krieges gegen die Natur. Es ist ein Kampf Mensch gegen Tier, Mensch gegen Mensch, aber auch Mensch gegen Pflanzen, Pilze (circa 5 Millionen Arten), Parasiten (circa 300000 Arten), Bakterien (circa 35000–40000 Arten), also gegen das gesamte Mikrobiom. Und jetzt also der globale Vernichtungsfeldzug mit maskierten Truppen in Schutzanzügen gegen die Viren, deren geschätzte Vielfalt größer ist als alle Sterne im Universum.
Wo sind wir mit diesem Konzept der Bekämpfung und Ausbeutung der Natur letztendlich gelandet? In den letzten 25 Jahren verzeichnen wir die gravierendste Zunahme chronischer Krankheiten in der Geschichte der Menschheit. Die Zeugungsunfähigkeit bei jungen Erwachsenen – eigentlich die fruchtbarste Lebensphase – nimmt rasant zu. Wir beobachten in den letzten 3 Jahrzehnten eine katastrophale Zunahme chronischer Leiden im Kindesalter. Bis 2011 meldeten die US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC), dass 54 Prozent der amerikanischen Kinder im Alter von 17 Jahren an irgendeiner Form von chronischer Störung oder Krankheit leiden. Nahezu alle Bereiche des menschlichen Körpers können davon betroffen sein, beispielsweise das Atmungs-, Hormon- und Immunsystem sowie das neurologische System. Bis 2016 berichteten die CDC, dass 1 von 14 Kindern in den USA Entwicklungsstörungen hat und 1 von 28 Jungen eine Autismus-Spektrum-Störung aufweist. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) wurde bei 1 von 10 Kindern festgestellt. In den USA – die ja oft als Menetekel für die Entwicklung Europas gelten – treten auch vermehrt Asthma, Allergien, Autismus, Haut- und Darmerkrankungen sowie andere chronische Leiden auf. Jedes zweite Kind plagt sich also mit nicht enden wollenden gesundheitlichen Beschwerden herum. Neben den Kleinsten leiden aber auch die Eltern, die ganze Familie und nicht zuletzt der Staat, der mit Bürgern mit eingeschränkter Produktivität umgehen muss.
Aus meiner Sicht weist der steile Anstieg all dieser Krankheitskurven untrüglich auf den mehr oder weniger schleichenden Niedergang der menschlichen Existenz hin. Nach dem Insekten- und Vogelsterben, nach dem Bienensterben jetzt also wir Menschen? Die Wahrscheinlichkeit unseres eigenen Aussterbens innerhalb dieses Jahrhunderts ist – so ungern man das aussprechen mag – gestiegen. Die gleichzeitige Forschung über Mikroben in den Boden-, Wasser- und Luftsystemen unseres Planeten liefert zusätzliche Erkenntnisse über die Krise und zeigt, dass der Zusammenbruch der menschlichen Gesundheit symptomatisch für einen grundlegenden Zusammenbruch der weltweiten Gesundheit, der Biologie und Mikrobiologie ist.
Wir haben also das letzte Schlachtfeld betreten. Schon seit Jahrzehnten kämpfen wir mit Millionen Fässern Glyphosat gegen das Mikrobiom an. Viren indes können wir nicht mit Pestiziden oder Herbiziden unschädlich machen. Was wäre die Alternative? Händewaschen und Maskenpflicht gegen die Ausrottung der Menschheit?
Es gibt geschätzte 1031 Viren, die, gemeinsam mit Pilzen, Parasiten und Bakterien, an der Basis des Mikrobioms liegen. Als Mikrobiom wird die Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die ein jedes Lebewesen (also auch den Mensch) besiedelt. Die Frage ist doch: Was ist ein Virus und wie sollen wir mit ihm umgehen? Viren sind kleinste Stücke mit genetischen Informationen, die uns in den Jahrtausenden unserer Entwicklung stets auf dem Laufenden gehalten haben und immer wieder halten. Computertechnisch gesprochen könnte man sagen, dass es sich bei diesen Informationen um »Updates« handelt, die wir brauchen, um uns an die veränderten Lebensumstände anzupassen.
Doch welche veränderten Lebensumstände sind gemeint? Nun, schauen wir uns um: Luftverschmutzung; Mikroplastik in jedem Wasser; Antibiotika, Hormone und Schwermetalle in praktisch jedem Nahrungsmittel. Selbst die natürlichen elektromagnetischen Felder sind unter dem Einfluss der künstlichen nieder- und hochfrequenten Felder vollkommen verändert, und auch die radioaktive Strahlung ist so stark wie nie. Um das zu überleben, brauchen wir also neue Informationen, brauchen wir Veränderung und Anpassung.
Ich darf Sie einladen zu einem Paradigmenwechsel – wenn Sie wollen, zunächst nur für ein paar Minuten. Das neue Paradigma lautet: Viren sind die Sprache der Existenz. Viren sind voll mit Informationen, mit Updates, die uns belastbarer und widerstandsfähiger machen. Viren sind die Sprache der Schöpfung, des Kreativen, der Anpassung an die neuen Lebensumstände. Tatsächlich sind diese Updates so wichtig, dass wir sie seit Anbeginn unseres Menschseins in unser Innerstes integrieren, das heißt in unseren Zellkern. Über 50 Prozent unserer Erbanlagen sind viralen Ursprungs. 10 Prozent unseres Genoms stammen beispielsweise von Retroviren wie HIV. Wenn Viren die todbringenden Feinde darstellen, zu denen sie gemacht werden, wieso integrieren wir sie dann in unser »Allerheiligstes« – unsere Gene? Viren gehören zu unseren genetischen Basisinformationen (circa 20000), aus denen wir die Proteine (240000) unseres menschlichen Lebens bilden. Seit unserer Entstehung sind wir aufgrund dieser »Virenupdates« immer auf den neuesten Stand gebracht worden. Man kann das durchaus mit einem alten Computer vergleichen, der seit 20 Jahren keine Softwareaktualisierung mehr erhalten hat. Er wäre schlicht und einfach den Anforderungen nicht mehr gewachsen, die man heute an ihn stellt. Viren sind die physiologische Anpassung an die Lebensumstände, die durch kurz- oder langfristige sowie wiederholte Umweltreize bedingt werden. Sie erhalten damit eine gesunde Balance in unserem dynamischen Stoffwechsel aufrecht. Diese Balance wird in der Heilkunde als Homöostase bezeichnet.
Wir aber haben die Viren zu unseren Feinden erklärt, so wie wir zuvor schon sämtlichen Mikroorganismen und Unkräutern den Krieg erklärt haben. Das Mikrobiom auf den Äckern der Landwirtschaft wurde durch Pestizide und Herbizide dezimiert oder ausgerottet. Das Mikrobiom in uns Menschen wird durch Medikamente und eine ganze Reihe von Antibiotika reduziert. Nun haben wir uns also verrannt in die Dämonisierung von Viren und ignorieren dabei deren eigentliche Aufgabe.
Ebenso wie Bakterien, Pilze und Parasiten nicht unsere Feinde sind, gehören auch die Viren nicht in die Kategorie der Widersacher. Viren sind die Bausteine der Evolution, die Sprache des Fortschritts der Existenz. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Viren das Genom dieses Planeten sind. Sie sind die Intelligenz der Natur, können sich als Biodiversität – Vielfalt aller Lebewesen – abbilden und ständig neue, besser adaptierte Lebensformen hervorbringen. Warum bezeichne ich Viren als die Sprache der Evolution? Nun, sie vermitteln Botschaften, die wir brauchen, um als Menschheit zu überleben. Das heißt nicht notgedrungen, dass jedes Individuum besser mit ihnen überlebt. Die Menschheit als Ganzes aber durchaus. Ob das gelingt, ist abhängig von der gesunden Fähigkeit unseres Organismus zu einer Reaktion und Adaption. Die Reaktion kann gewiss auch mit Symptomen einhergehen. Das erleben wir Jahr für Jahr mit jeder Grippewelle. Und wir haben es mit Covid-19 erlebt – noch dazu mit einer Interpretation und Reaktion der meisten Nationen und ihrer Entscheidungsträger, die alles bisher Bekannte sprengten. Anpassungen kosten Kraft und können mit körperlichen Reaktionen bis hin zu Krankheitssymptomen einhergehen. Wenn die Fähigkeit zur Adaption gänzlich fehlt, kann das Ganze auch tödlich ausgehen.
Die Natur ist da sehr pragmatisch und nicht sonderlich interessiert an Einzelschicksalen. Wer die Botschaft nicht hören will oder kann, ist unter Umständen gehandicapt und stirbt möglicherweise daran, die neuen Signale nicht verarbeiten zu können. Das sehen wir regelmäßig bei den sogenannten Grippewellen. Sie treffen immer die Menschen am härtesten, die aus den unterschiedlichsten Gründen ein Defizit an Abwehrkräften aufweisen. Die Sprache der Viren ist wie jede Sprache – weder Freund noch Feind. Sie mag eine Anpassung »anraten« oder auch »einfordern«. Wenn man eine ursächlichere Ebene bemühen möchte, mag sie uns auch daran erinnern, dass die Fähigkeit, die viralen Updates zu integrieren, gestört ist. Die nachfolgende Frage muss dann sein: Warum kann ich mit dem Virus nicht umgehen? Was muss ich ändern, was muss sich in unserer Welt ändern, damit ich standhalten kann und wir als Menschheit überleben können? Wie kann ich Teil der Evolution bleiben und nicht mit den vielen anderen Tierarten untergehen?
Viren nur bekämpfen zu wollen gleicht dem Kampf gegen den Fortschritt, gegen die unbequeme Wahrheit. Um bei dem obigen Beispiel zu bleiben: Ja, wir haben selbstverständlich auch die Wahl, nicht zuzuhören. Das haben wir ja schon über viele Jahre durchexerziert. Haben wir die Botschaft, die mit der Erderwärmung wie auch dem massiven Rückgang der Vögel, Bienen und anderen Insekten einhergeht, vernommen? Hören wir die Signale, die chronische Erkrankungen, Autismus und Alzheimerkrankheit aussenden? Hören wir die Sprache des massiven Anstiegs an Depressionen, Burnouts, Herzinfarkten und Krebserkrankungen? Haben wir Konsequenzen gezogen aus explodierenden Kernkraftwerken und Millionen von Lungenerkrankungen in Städten, deren Smog uns die Sicht und die Gesundheit raubt? Hören wir den Weckruf des Leaky-Gut-Syndroms, von Allergien, von Unverträglichkeiten gegen Gluten und andere Nahrungsmittel, von Schlafstörungen und Diabetes? Hören wir die Botschaft der Epidemien oder Pandemien wie SARS, MERS, Ebola, Zika, Vogel- oder Schweinegrippe, die sich in zunehmend kürzeren Abständen auf unserem Globus verbreiten?
Unzählige Virenarten mit Impfungen in Schach halten zu wollen, das ist nicht nur rein mathematisch ein Unterfangen, das zum Scheitern verurteilt ist. Die Einstellung, dass nur ein Medikament und eine Impfung gegen die Covid-19-Pandemie helfen kann, zerstört auch das Urvertrauen in die Schöpfung und die Regelmechanismen der Natur. Wir werden nicht krank aus einem Mangel an Medikamenten und Impfungen. Kein Mensch wird aus einem Mangel an Antidepressiva depressiv, und niemand erleidet einen Herzinfarkt wegen einem Mangel an Betablockern. Wer so denkt, bewegt sich in der Gedankenmatrix der Pharmaindustrie und ihrem Geschäftsmodell.
Was wir benötigen, ist ein Ansatz, die Fähigkeit des Körpers zu stärken, die neuen Updates über Viren möglichst unbeschadet aufzunehmen und zu integrieren. Dazu braucht es ein starkes Immunsystem und den ständigen Kontakt mit »Mutter Natur«. Menschen wissen intuitiv, dass sie umso anfälliger werden, je mehr Abschottung und »Keimfreiheit« sie anstreben. Jedes Baby kommt aus einem relativ sterilen Umfeld und lernt im Kontakt mit Mikroben aller Art, ein komplettes und intaktes Immunsystem aufzubauen. Ein intaktes natürliches Umfeld ohne künstliche elektromagnetische Felder sowie Glyphosat und andere Toxine ist dafür die Grundvoraussetzung. Sterilität ist lebensfeindlich. Übertriebene Sicherheit ist behindernd für das Wachstum und die Ausbildung einer Widerstandsfähigkeit. Die »Stubenhocker« können mit den Kindern der Waldkindergärten in Sachen Gesundheit nicht konkurrieren.
Aus dem zweiten Gesetz der Thermodynamik lässt sich ableiten, dass bei jedem Menschen und jedem System, das man isoliert, der Zerfall (die Entropie) und das Chaos verstärkt werden. Wir sehen das bei Menschen in Isolationshaft, aber auch bei politischen Systemen, die sich abschotten. Deswegen ist es auch immer zweifelhaft, Heilung oder Schutz zu suchen, indem man sich isoliert oder gar vom Staat in Quarantäne geschickt wird. Die Unordnung, der Zerfall und die Anfälligkeit nehmen damit zu. Kurzfristig mag uns das eine kleine Erholungspause verschaffen, doch langfristig wird es uns nur helfen, wenn wir uns den Kräften der Natur und des Lebens aussetzen, um stark zu werden oder stark zu bleiben.
Die Herausforderungen liegen aber nicht in den künstlichen, menschengemachten Widrigkeiten wie den Vergiftungen, sondern in der Natur. Ich kann mir kaum vorstellen – und keine Studie spricht dafür –, dass wir der Bedrohung durch ein kaputtgespritztes Ökosystem mit einer positiven menschlichen Adaption begegnen können. Ich habe noch keinen Patienten kennengelernt, der über Amalgamfüllungen gestärkt wurde. Ebenso wenig kann ich mir eine natürliche Anpassung an die gepulsten Chaosschwingungen von elektromagnetischen Feldern im Zusammenhang mit 3G, 4G und 5G vorstellen. Die Herausforderung liegt im Kennenlernen des natürlichen Andersartigen auf allen Ebenen des Lebens: geistig, emotional, körperlich, spirituell. Dazu gehören das Mikrobiom mit den Viren, aber auch Hitze und Kälte, körperliche Anstrengungen, geistige Herausforderungen, die Entwicklungsschritte in zwischenmenschlichen Beziehungen und letztendlich das Altern und der Tod.
Es ist ein – zumindest oberflächlich gesehen – erstaunliches Phänomen, dass die »große Pharmaindustrie« – die zunehmend mehr Menschen instinktiv ablehnen – nur deshalb so groß ist, weil sie von niemand anderem als uns so groß gemacht wurde. Es scheint fast so, als bräuchten wir immer jemanden, der uns rettet. Zumindest wünschen wir uns das, insbesondere, wenn wir Angst haben. Wenn uns dann jemand bittet, sich zu besinnen und die notwendigen Veränderungen im eigenen Lebensstil selbst vorzunehmen, dann wenden wir uns lieber ab. Der vermeintliche Retter bekommt stets mehr Aufmerksamkeit als derjenige, der uns bittet, uns zu engagieren. Deswegen sind Maßnahmen, wie die ganze Menschheit in Quarantäne zu schicken, sich zu isolieren, Masken zu tragen und letztendlich zu impfen, auch beim Großteil der Bevölkerung so beliebt, und die Initiatoren werden als Macher und Erlöser gefeiert und hofiert.
© watchara
Vielleicht war die Botschaft des Coronavirus auch ein Fingerzeig auf die Lebensumstände, die eine erfolgreiche Integration des »SARS-CoV-2-Updates« verhindert haben: Nicht umsonst sind die Länder, in denen die Todesraten überdimensional hoch lagen, auch die Länder beziehungsweise Städte, wo die höchste Luftverschmutzung mit den winzigen Schwebstaubteilchen PM2,5 – unter anderem durch Zyanid – vorlag. Daneben verzeichnen diese Regionen die höchste Glyphosatbelastung und seit einigen Monaten auch eine aktive 5G-Belastung. Dazu gesellen sich die Auswirkungen von Medikamentencocktails mit ACE-Hemmern, Statinen, Grippeimpfungen wie gegen H1N1 und Insulinresistenz.
War die Krise also ein Aufruf zur Besinnung in der Sprache der Viren? Sie werden mehr davon in den nächsten Jahren hören und lesen. Dieses Buch gibt lediglich einige Hinweise darauf und mögliche Erklärungen.
Möge uns dieses Virus, das jetzt Raum und Zeit mit uns teilt, lehren, welch gravierende Fehler wir gemacht haben, als wir uns von unserer Natur abgekoppelt und gegen die Grundlage des Mikrobioms gekämpft haben. Wenn wir uns dafür entscheiden, von ihm zu lernen, anstatt uns vor ihm zu fürchten, kann es womöglich die Quelle unserer chronischen Krankheitsepidemien aufdecken, die auf die wahre Bedrohung für unsere Spezies hindeutet. Es kann dann auch dazu beitragen, eine gesündere Gesellschaft zu schaffen.
Allerdings ist es mit der Reduktion oder dem Weglassen der gerade erwähnten Faktoren nicht getan. Zwei der Auslöser sind Thema in diesem Buch: Glyphosat und elektromagnetische Felder wie 5G. Von diesen lautlosen Killern der Menschheit werde ich hier berichten. Damit will ich sicherstellen, dass Sie genügend Informationen haben, um den Handlungsbedarf zu erkennen, diese Gefahren aus Ihrem Leben zu verbannen. Die letzten 30 Jahre der Mikrobiomforschung erfordern einen radikalen Wandel unseres Verständnisses von menschlicher Gesundheit. Diese neue Wissenschaft von Bakterien, Pilzen, Parasiten und Viren macht ein Umdenken bei den Themen Infektionskrankheiten, Entzündungsprozesse, der Entstehung von Krebs, Immunität und letztendlich auch unserer Genomik erforderlich.
Es bedarf aber auch der Rückbesinnung auf die anderen Grundlagen eines gesunden Lebens: Ausreichend tiefen Schlaf, Bewegung, eine sinnvolle Aufgabe im Leben, Familie und gute soziale Beziehungen, Freude, Kreativität, nährstoffreiche Nahrung und sauberes Wasser. Die Rückbesinnung darf aber auch die großen Werte einschließen: Dankbarkeit und das Erkennen der Schönheit des Lebens als Quelle der Liebe.
Ich möchte Sie noch einmal auffordern, für ein paar Minuten die Möglichkeiten einer Sichtweise in Betracht zu ziehen, die Ihnen vielleicht nicht so geläufig ist. Unser menschliches Leben, unser menschliches Bewusstsein und unser menschliches Immunsystem sind gar nicht so menschlich, wie wir immer glauben. Vielleicht sind wir das Resultat des Zusammenwirkens und der Höhepunkt der Biologie von Millionen von Arten, die auf multizellulärer Ebene zu einem einzigen Lebenszweck zusammenarbeiten. Die Mitochondrien, die ja ursprünglich Bakterien waren und immer noch mit einem eigenen Genom ausgestattet sind, versorgen uns 24 Stunden am Tag mit dem Treibstoff ATP. Das Mikrobiom arbeitet für uns in jedem Bereich unseres Körpers, nicht nur im Darm. Mikrobiom und Mitochondrien arbeiten »unermüdlich« und zeitlebens an unserem Wohlbefinden. Wir sind ein wandelndes Ökosystem, das in das Bewusstsein eines menschlichen Geistes integriert wurde. Der menschliche Geist ist wohl das Einzige, was man mit Fug und Recht menschlich nennen kann.
Vor allem um diese Menschlichkeit geht es mir in diesem Buch. Sein Ziel sollte nicht allein die Mehrung von Wissen sein. Zwar bemühe ich mich redlich, die Hintergründe so bekömmlich wie möglich aufzubereiten, essen und verdauen müssen Sie das Ganze aber selbst. Am Ende sollten Sie sich aber fühlen wie nach einer guten Mahlzeit. Mit einem Wohlgefühl, mehr Kraft und dem Impuls, den Zuwachs an Lebenskraft in eine sinnvolle Handlung umzuwandeln.
Wie schon im letzten Buch darf ich Sie noch auf etwas ganz Persönliches hinweisen. Sie werden in diesem Ratgeber einen Schreibstil vorfinden, der möglicherweise von Ihren Lesegewohnheiten abweicht. Neutral betrachtet könnte man ihn ungewöhnlich, wertend sogar unorthodox nennen. Für manche Menschen, die Fachbücher als reine Wissensvermittlung erachten und erwarten, dass sie sich an strikte Regeln und einen starren Ablauf halten, kann mein Stil eine Herausforderung sein. Mir persönlich waren und sind wissenschaftliche Bücher und Studien eher ein Gräuel. Natürlich habe ich viele dergleichen gelesen und bin selbstverständlich am Inhalt interessiert. Gleichzeitig ist es mitunter aber eine Tortur, all die schwer verdaulichen Theorien oder Tabellen durchzuackern. Meine eine Gehirnhälfte, die mit logischem Denken beschäftigt ist, war zufriedengestellt, aber die andere Gehirnhälfte der Intuition, der emotionalen Ansprache und der Poesie, ist dabei oft zu kurz gekommen. Nun mögen Sie fragen: Was haben Wissen und wissenschaftliche Abhandlungen mit Emotionen, Bildern und Intuition zu tun? »Sehr viel« kann ich da nur antworten. Wir untersuchen ja das Leben und nicht tote Materie, sofern man das sogenannte »Unbeseelte« so despektierlich bezeichnen mag.
Ein ähnliches Phänomen taucht oft auch in ärztlichen Praxen auf. Ich höre immer wieder von Menschen, die mir berichten, dass sie von ihrem Arzt nicht gehört werden. Er scheint nicht interessiert an ihren Schilderungen und Sorgen, studiert stattdessen nur die Tabellen mit den Laborwerten. Nun besteht der Mensch aber nicht aus Tabellen und Laborergebnissen. Auch wenn diese Daten wichtige Hinweise geben können, so ist das Bild, das sich daraus ergibt, doch niemals vollständig. Ebenso erachte ich Texte, die nur trockenes Wissen vermitteln, als nicht konform mit dem Leben.
Ich habe mich daher entschlossen anders zu schreiben: assoziativ, mit vielen Vergleichen und Bildern, die vor meinem inneren Auge entstehen. Ich lasse also zu, dass neben den Fakten und der Logik auch weitere Zutaten einfließen dürfen: Erfahrungen, Assoziationen, Emotionen, Humor, Provokation, Ansprache, Intuition und Lebenserfahrung. Das beinhaltet auch, dass sich manches in meinen Aussagen wiederholt, da bestimmte Fakten auch auf einem anderen Weg erschlossen werden können. So wie viele Wege nach Rom führen, ist auch eine Erkrankung oder eine Verstimmung über verschiedene Verläufe und komplexere Verbindungen von Körper, Geist, Seele und Umwelt erklärbar. Wenn es ins Gesamtbild passt, das ich gerade zu zeichnen versuche, werden sich also Wiederholungen ergeben. Gerade Themenkreise wie die elektromagnetischen Felder oder Glyphosat sind vergleichbar mit einem Kraken, dessen Arme auf ganz viele Gesundheitsbereiche beziehungsweise Krankheitsbilder einwirken.
Auch die Wissenschaft, die Medizin und die Heilkunde sind keine Einbahnstraßen der Fakten und des Wissens, sondern leben geradezu von Zufällen, Wiederholungen und Intuition. Um die Aussagen und Schlussfolgerungen in diesem Buch zu begreifen, werden Sie also nicht nur logische Abfolgen und tabellarische Aufzählungen zu lesen bekommen. Selbstverständlich finden Sie auch weiterhin ein gewisses Maß an Tabellen und Zusammenfassungen.
Indes ist das Leben nicht so starr, so logisch erklärbar und so analog, wie wir uns das manchmal wünschen. Ich habe daher bewusst davon abgesehen, den Text daraufhin »auszudünnen«, nur damit keine Redundanzen – also Wiederholungen – entstehen. Ich selbst habe in meinem Leben bestimmte Informationen wieder und wieder hören müssen, bis sie schließlich »gelandet« sind. Um Wissen zu erläutern, aber auch um eine bestimmte Grundhaltung zu vermitteln, braucht es unterschiedliche Betrachtungsweisen, Wiederholungen, Emotionen und Bilder.
Als Kind haben wir alles »ganzheitlich« erfahren und dabei gelernt. Auch etwas Altes in neuem Licht zu sehen und noch einmal zu hören oder zu lesen ist keine verschwendete Zeit, sondern birgt die Möglichkeit, es tiefer zu verstehen. Einem Dschungel oder verwilderten Garten wohnt nicht weniger Ordnung inne als dem Garten von Versailles mit seinen gestutzten Bäumen und Hecken. In allen drei Fällen lässt sich Struktur und Schönheit finden. Manchmal werden Sie sich wie in einem Dschungel verloren fühlen in all den Informationen. Keine Angst, ich kann Ihnen versprechen, dass Sie letztendlich an einem Ort ankommen werden, von dem aus Sie in Aktion treten wollen. »Was kann ich tun?«, wird die Frage sein, und die Antworten stehen in diesem Buch.
Während die Hintergründe durchaus komplex sein können, sind die Lösungen oft denkbar simpel. Einfach deswegen, da sie im Einklang mit unserer Natur stehen. Für einen Spaziergang barfuß am Strand, für ein Lachen mit Kindern oder für eine Umarmung braucht niemand eine Gebrauchsanweisung. Lassen Sie sich also nicht irritieren oder stressen, wenn Sie das eine oder andere zunächst noch nicht ganz verstehen. Manche Menschen finden ihren Zugang zur Lösung über das Detailwissen, andere über die Ermunterung zum Handeln. Und manchmal muss man die Aussagen eben wiederholen.
Ich selbst habe zeit meines Lebens von den vielen Menschen gelernt, die meine Praxis aufgesucht haben. Und das ist schon bei Kindern so. Wenn meine Töchter etwas erlernen wollen, rufen sie »nochmal!«. Wir würden so etwas »Training« nennen. Sie nennen es »Spielen«.
Und funktioniert die Massenhypnose mit all den sogenannten unumstößlichen Fakten, der unsere Gesellschaft unterzogen wird, nicht auf dieselbe Weise? Die endlosen Wiederholungen von Meinungen und Konzepten durch die Medien verfestigen sich irgendwann zu diesem fast undurchdringlichen Schleier, der sich über die Realität legt. Dieser sich allmählich verkrustende Schleier zeigt oft erst dann Risse, wenn man mehrmals darauf einhämmert. Dazu sollen auch die Wiederholungen von meiner Seite einen Beitrag leisten. Wenn Sie gestatten, dann lassen Sie zu, dass ich darauf herumklopfe.
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Wer hat nicht schon von Glyphosat gehört oder gelesen? Die einen preisen es als große Hilfe gegen den Welthunger und als Garant für mehr Ertrag in der Landwirtschaft, so sicher wie Tafelsalz – so die Werbung vom Hersteller Monsanto beziehungsweise Bayer –, für die anderen ist es der wahre Alptraum, der die Welt zerstört. Bauern gehen weltweit auf die Straße, wenn von der Regierung zum wiederholten Mal ein Verbot von Glyphosat droht. Die Landwirte demonstrieren dabei in gutem Glauben an die Aussagen der Hersteller, die versichern, dass alles wissenschaftlich belegt ist. Umweltschützer wiederum protestieren gegen die Anwendung von Glyphosat – oder wenn wieder mal das angestrebte Verbot dieses Herbizids von der Politik gekippt wird. Beide Szenarien – Verbot und Freigabe – werden seit vielen Jahren mit Verve und viel Herzblut durchgespielt. Mal scheint das Glück die eine, mal die andere Seite zu begünstigen, sehr zum Unglück der jeweils anderen Seite. Die Diskussionen werden oft hitzig geführt. Man spürt auf beiden Seiten die existenzielle Angst. Hier die einen, die ihre finanzielle Lebensgrundlage gefährdet sehen, dort die anderen, die um ihre Gesundheit, die Zukunft ihrer Kinder und das Wohlergehen des gesamten Planeten fürchten.
Wie so oft werden wir emotional, wenn wir nicht genug wissen und wenn viel auf dem Spiel steht. Niemand würde sich heute noch aufregen, wenn ihm ein Mensch begegnet, der darauf beharrt, die Erde sei eine Scheibe. Und man fragt sich, wie es sein kann, dass es auch bei anderen Themen wie dem Sinn und Unsinn von Impfungen oder der Gefährlichkeit von elektromagnetischen Feldern keine rationale und unwiderlegbare Antwort gibt. Gibt es keine Studien? Gibt es keine Statistiken? Gibt es keine belastbaren Beweise für die eine oder andere Seite, die dieses Thema ein für alle Mal klären? Wir sprechen hier ja nicht von persönlichen Vorlieben; es geht also mitnichten darum, ob man lieber Krawatte oder Fliege trägt.
Natürlich kann es eine Priorität und Wertebeurteilung geben: Geht es mir um Gesundheit oder Wirtschaftswachstum? Will ich Gewinn oder Nachhaltigkeit? Stehe ich im Vordergrund – ersatzweise meine Familie, Firma oder mein Land – oder unsere Erde als Grundlage allen Lebens? »Amerika zuerst«? Die Menschheit zuerst? Oder aber die Schöpfung zuerst? Wir müssen uns bei solchen lebenswichtigen Themen bemühen, einen klaren Kopf zu bekommen, damit wir ungetrübte Entscheidungen treffen können. Wir brauchen belegbare Fakten, damit wir faktenbasierte Entscheidungen treffen können. Erst dann kann ich meine Absicht und meine Werte auf eine Linie mit den dazu notwendigen Handlungen setzen.
Bedauerlicherweise sind viele Institutionen schon seit vielen Jahren dazu übergegangen, unliebsame Entscheidungen und Handlungen, die in der Bevölkerung keine Mehrheit finden würden, zu verschleiern. Schlagworte wie Meinungsmache, Werbung, Propaganda, Bedarfslenkung, Lobbying, »Influencer« oder »Fake News« sind heute ein selbstverständlicher Teil unserer Sprache und unseres Denkens.
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Im Jahr 2020 dann tauchten einige alte Begriffe auf, die inzwischen fast inflationär benutzt werden, um Andersdenkende verächtlich zu machen oder gar zu diffamieren: Verschwörungstheorie oder Terrorist. Wer immer heute etwas hinterfragt, was der angeblich allgemeingültigen Meinung entspricht, ist – entsprechend dem politischen System – entweder ein Verschwörer oder ein Terrorist. Je totalitärer ein Staat ist, wie beispielsweise unter den derzeitigen Regierungen in Russland, China, Brasilien oder der Türkei, desto schneller bezeichnet man einen Journalisten oder sonstigen Andersdenkenden als Terroristen. Und plötzlich gibt es neben den waschechten Verschwörungstheoretikern auch bei uns noch weitere Tausende, die man zu weltfremden Spinnern oder »Aluhutträgern« abstempelt.
Hält man kurz inne, merkt man schnell, dass diese Begriffe nichts mit den Tatsachen zu tun haben. Tatsachen und belastbare Studien sind aber der Boden, auf dem die Entscheidungen getroffen werden sollten. Solche Tatsachen – nach heutigem Wissensstand – will ich im Folgenden beschreiben. Ich will also meinen Teil dazu beitragen, dass Sie Ihre eigenen Entscheidungen faktengestützt treffen können.
Ich will auch gleich am Anfang meine Werte deutlich machen. Denn auch ich bin nicht unvoreingenommen. Gesundheit und ein erfülltes Leben stehen bei mir an erster Stelle. Aber auch Lebensfreude, Menschlichkeit und die Verbundenheit mit allen Kreaturen. Dazu ist Nachhaltigkeit für mich ein großer Wert. Nicht zuletzt erinnern mich meine drei Kinder beständig an meine Aufgabe, die Erde so zu bewahren, dass sie lebens- und liebenswert ist und bleibt.
Noch ein Wort zur Gesundheit. Gesundheit ist für mich kein Selbstzweck. Wer nur gesund sein will und dem alles unterordnet, verpasst möglicherweise den Sinn des Lebens. Ein Dasein als Gesundheitsapostel ist jedenfalls nicht das, was ich mir unter einem erfüllten Leben vorstelle. Dergleichen erinnert mich vielmehr an das Horten von Geld und Gütern, ohne dafür eine sinnvolle Verwendung zu finden. Gesundheit auf allen Ebenen indes birgt das Potenzial, die Welt mit den eigenen Talenten zu bereichern, so wie man auch mit richtig eingesetztem Geld die Welt zu einem besseren Ort machen könnte.
Als ich begann, mich mit dem Thema Glyphosat zu beschäftigen, wollte ich vor allem verstehen, welche gesundheitlichen Schäden diese Substanz verursachen kann. Zu oft hatte ich geahnt oder erlebt, wie die Verwendung von Glyphosat und der Verzehr von glyphosathaltigen Nahrungsmitteln die Gesundheit meiner Mitmenschen und meiner Patienten und Patientinnen negativ beeinflusst. In der Sichtweise der Naturheilkunde sitzt die Gesundheit ja bekanntlich im Darm. Dort wirkt Glyphosat besonders zerstörerisch, wie wir gleich sehen werden. Aber nicht nur dort. Im Laufe meiner Recherchen musste ich immer wieder feststellen, dass dieses winzige Molekül in praktisch alle Bereiche unseres Körpers eindringen kann und damit auch als Auslöser für eine ganze Reihe von nichtinfektiösen Krankheiten infrage kommt. Ich stellte fest: Der ansteigende Verbrauch von Glyphosat geht statistisch einher mit dem Anstieg genau dieser Erkrankungen. Mein detektivisches Interesse war geweckt.
Aber betrachten Sie selbst die unten stehende Grafik mit den Todesraten durch Darminfektionen (angepasst an die Altersstufen) und dem Ansteigen des Glyphosatverbrauchs der USA bei Mais und Soja bis zum Jahr 2010.
Hierbei behaupte ich selbstverständlich nicht, dass dieses Zusammentreffen von Entwicklungen ein Beweis wäre, schon gar nicht eine wissenschaftliche Studie. Aber es weckt eine Ahnung über einen möglichen kausalen Zusammenhang. Eine Ahnung zu haben, entspricht in etwa einem Bauchgefühl. Es ist ein Hinweis, und oft genug ein wunderbares Instrument, um sich auf die Suche zu begeben. Dankbar für den Hinweis wollte ich daher weg von der Ahnung. Ich wollte Wissen und Gewissheit. Und wie so oft konnte ich mich bei meinen Studien über dieses Thema nicht den Verwicklungen entziehen, die mir schon aus meinen Untersuchungen über die Medikamente der Pharmaindustrie bekannt waren. Und so erlebte ich auch hier, dass ähnliche Mechanismen zum Tragen kamen, wie ich sie schon bei anderen großen Konzernen, beispielsweise der Elektronikindustrie, den Energiekonzernen, der Nahrungsmittelindustrie und der Agrarindustrie, kennengelernt hatte. Es sind die gleichen Mechanismen, die auch bei der Verflechtung von Industrie und Politik, von Macht und Geld greifen.
Dennoch: Mein grundsätzliches Interesse war und ist zu verstehen, wie ein Molekül wie Glyphosat die Biologie, den Stoffwechsel und damit die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen dermaßen beeinflussen kann, dass es uns alle an den Rand eines kollektiven Suizids führt. Das mag jetzt für manche Menschen sehr drastisch klingen. Ähnlich hat es aber auch Harald Lesch in seinem Bestseller Die Menschheit bringt sich um formuliert. Sie werden aber – sofern ich Ihr Interesse geweckt habe – schon bald aufhorchen und am Ende wahrscheinlich mit mir übereinstimmen. Ich werde Ihnen wissenschaftliche Beweise präsentieren, die sich mit Zahlen von offiziellen Gesundheitsbehörden untermauern lassen. Doch eins nach dem anderen. Vielleicht mögen Sie zunächst einfach der Beschreibung meines Weges und Werdegangs mit Glyphosat folgen.
Wenn man Glyphosat erst einmal ohne Wertung begegnet, so ist es ein absolut beeindruckendes und interessantes Molekül. Fast könnte man sagen, dass die Einführung von Glyphosat und der Austausch der natürlichen Aminosäure Glycin durch das künstlich erzeugte Glyphosatmolekül ein genialer Schachzug der Forscher beziehungsweise der Herstellerfirma war. Und wenn man wie ich eine Schwäche für die Wissenschaft hat, dann ist Glyphosat durchaus faszinierend. Es ist wie ein Puzzle, bei dem sich nach und nach ein Bild ergibt, sodass man nicht aufhören kann, die nächsten Teile zu suchen. So ging es jedenfalls mir. Und es stellte sich heraus, dass Glyphosat zwar genial ist, in puncto Umweltgifte heute jedoch eine führende Stellung einnimmt.
Glyphosat ist insofern tückisch, da es sich zu immer größeren Mengen im Körper anreichert. Heimtückisch deswegen, da wir nahezu täglich kleineren Dosen ausgesetzt sind, die uns zwar nicht sofort umwerfen oder krank machen, die aber auch zu einem nicht unerheblichen Teil nicht wieder ausgeschieden werden können. Vor allem jedoch wird es in unserem Körper, aber auch in der Umwelt, kaum abgebaut und weist eine Halbwertszeit von über 20 Jahren auf. Das bedeutet, dass in einem Boden nach 20 Jahren noch circa 50 Prozent der Menge an Glyphosat nachweisbar ist. In der Zwischenzeit aber wird das Herbizid – oder soll ich besser sagen: das Antibiotikum – im Normalfall fleißig weiter verwendet. Oft Monat für Monat und Jahr für Jahr. Das Gleiche passiert im Übrigen in unserem menschlichen Organismus. Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr nehmen wir Nahrungsmittel auf, die mit Glyphosat belastet sind. Wie in der freien Natur beträgt auch hier die Halbwertszeit 20 Jahre. Die Aufnahme von Glyphosat ist aber nicht nur auf die Nahrung beschränkt.
Wir nehmen Glyphosat über verschiedene belastete Träger auf: Nahrung, Luft, Wasser, Kleidung. Denken Sie nur an die Baumwolle auf unserer Haut. Nahezu jedes T-Shirt, jede Jeans und jeder Pulli ist aus Baumwolle gefertigt, die schon auf den Feldern mit Glyphosat besprüht wurde. Es sei denn, es handelt sich um Baumwolle, die nachweislich aus biologischem und giftfreiem Anbau stammt. Ansonsten ist Baumwolle eine der am heftigsten besprühten Monokulturen auf der Welt.
Auch die Pflanzen, aus denen Biodiesel gewonnen wird, sind in den meisten Ländern mit Glyphosat besprüht worden. Der Verbrennungsvorgang im Motor unserer Autos vernichtet das Glyphosat nicht. Sie dürfen also davon ausgehen, dass Sie in den Städten und auf den viel befahrenen Straßen nicht nur Feinstaub und Abgase einatmen, sondern eben auch Glyphosat.
Glyphosat ist seit Jahrzehnten als wasserlösliches Herbizid im Wasserkreislauf angekommen und regnet demzufolge auf alle Felder, Wälder und Wiesen. Inzwischen kann niemand mehr Glyphosat vermeiden. Reduzieren ja, vermeiden nein. Glyphosat ist ähnlich weit verbreitet wie die hochfrequenten elektromagnetischen Felder: Schnurlostelefone, Smartphones, Bluetooth, WLAN.
Es gibt auf unserer Erde kaum mehr ein Fleckchen, an dem wir diesen beiden Faktoren nicht ausgesetzt sind: Glyphosat und künstliche elektromagnetische Felder. Da beide nicht zu spüren, zu schmecken, zu hören oder zu riechen und gleichzeitig so außerordentlich gesundheitsschädlich sind, nenne ich sie die lautlosen Killer der Menschheit.
Glyphosat ist ein Eiweißmolekül, das sich vor allem als Unkrautvernichtungsmittel in unserem Nahrungs- und Wassersystem befindet. Dieses Molekül namens Glyphosat, das immer noch vielen Menschen nicht bekannt ist, ist der aktive Wirkstoff in »Roundup«, dem weltweit meistverkauften Herbizid.1 Nun ist Roundup nicht dasselbe wie Glyphosat. Die anderen Zutaten von Roundup erhöhen die Toxizität des Breitbandherbizids beträchtlich.
Das Team des französischen Molekularbiologen Gilles-Éric Séralini entdeckte, dass die Koformulierungsmittel oder andere Inhaltsstoffe in Roundup neben Glyphosat bis zu 1000-mal toxischer sind als Glyphosat allein. Die US-Umweltschutzbehörde EPA (»Environmental Protection Agency«) verlangt jedoch nur die Prüfung des einen deklarierten chemischen Wirkstoffs, nicht aber die der endgültigen Formulierung, die dann eben 1000-mal toxischer sein kann.
Die meisten Eiweiße im menschlichen Körper beinhalten auch metallische Mineralien. Wir brauchen sie als Kofaktoren für den Transfer von Elektronen. Damit kann man beispielsweise die Gehirnströme messen, aber auch die Herzratenvariabilität (HRV) oder andere Mikroströme. Die Herzratenvariabilität ist im Kapitel über den Elektrosmog genauer beschrieben. Jede Enzymtätigkeit braucht eine ausreichende Menge an metallischen Mineralien. Sie besitzen sozusagen eine Schlüsselfunktion. Ohne Mineralien gibt es keine Enzymfunktion. Ohne gut funktionierende Enzyme als Katalysatoren im Stoffwechsel gibt es keine Vitalität. Enzyme sind also die Zündfunken des Lebens. Wir können davon ausgehen, dass circa 80 Prozent der menschlichen Proteine sogenannte Metalloproteine sind. Das sind Eiweißmoleküle, die ohne die metallischen Mineralien als Elektronentransporter nicht funktionieren. Anderen Lebewesen auf unserer Erde geht es nicht viel anders. Ob Pflanzen oder Tiere, sie alle sind von einer Substanz betroffen, die Mineralien bindet und ausscheidet. Diese Substanz nennt sich Glyphosat.
1974 sicherte sich Monsanto das Patent zur Herstellung von Glyphosat. Im Jahr 2008 beantragte das Unternehmen, Glyphosat als Antibiotikum patentieren zu lassen. 2010 wurde Glyphosat unter der Patentnummer 7.771.736 als Antibiotikum patentiert. Die 1959 von einem japanischen Forscher hergestellte Chemikalie kam damals jedoch noch nicht in nennenswerter Menge auf den Markt.
Glyphosat ist klassifiziert als Organophosphat. Das ist die gleiche Kategorie, in die auch »Agent Orange« fällt. »Agent Orange« ist eine Mischung aus 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure und 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure. Es enthält als Verunreinigung den chemischen Schadstoff Dioxin, der bekanntermaßen schon viele Todesfälle verursacht hat.
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Auf Entlaubungsmission im Vietnamkrieg: Ein UH-1D Hubschrauber der 336. Aviation Company besprüht dichtes Dschungelgebiet im Mekong Delta mit »Agent-Orange«.
»Agent Orange« wurde als Entlaubungsmittel im Vietnamkrieg eingesetzt. Große Bereiche des Urwaldes wurden damit von den Amerikanern besprüht, um dem Feind die Unterschlupfmöglichkeit zu nehmen. Deshalb galt Monsanto als Experte auf diesem Gebiet. Das Unternehmen stellte »Agent Orange« her und stieg somit in das Geschäft der chemischen Kriegsführung ein. Die USA bombardierten den größten Teil von Kambodscha und Vietnam mit »Agent Orange« und verwandelten ganze Dschungelareale in Mondlandschaften. In diesen Gegenden überlebten weder die Pflanzen noch die Bakterien oder Pilze. Es dauerte Jahrzehnte, bis sich die Natur von dem Vernichtungsfeldzug einigermaßen erholte. Bis zum heutigen Tag haben sich viele dieser Ökosysteme noch immer nicht wieder normalisiert. Im Zuge der Entlaubung und des Untergangs des gesamten ökologischen Systems verursachten die Chemikalien massive Fälle von Hautverbrennungen, endokrinen Störungen und Krebs bei Mensch und Tier. Dies geschah durch die Organophosphatvergiftung der Wassersysteme und allem, was dazugehört beziehungsweise davon betroffen ist. Der Vietnamkrieg endete und damit auch der lokale Krieg gegen die Natur. Monsanto konnte »Agent Orange« nicht mehr verkaufen. Es waren aber noch riesige Mengen davon auf Lager. Die Firma suchte nach einer neuen Verwendung – und fand sie.
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Ein junger Mann, gezeichnet durch die Folgen von »Agent Orange«
Es wurde viel mit dieser Chemikalie experimentiert. Unter anderem wurde sie als industrieller Rohrreiniger eingesetzt, um Ablagerungen in verstopften großen Abwassersystemen zu entfernen. Das Patent zur Verwendung als Chelator wurde noch vor der Registrierung als Antibiotikum angemeldet. Der griechische Ursprung des Wortes Chelat bezeichnet die zangenartigen Scheren einer Krabbe. Ein Chelat ist ein wasserlöslicher Komplex zwischen einem Metallion und einem sogenannten Komplexbildner. Es löst sich in der Regel nicht leicht auf, sondern bildet einen reaktionsträgen Komplex. In labilen Komplexen kann das Metallion jedoch leicht ausgetauscht werden. Im Hinblick auf die neue Aufgabe funktionierte Glyphosat hervorragend. Chelatbildner binden sich aber nicht nur an Schwermetalle, sondern auch an Mineralien. Das hat zwar katastrophale Auswirkungen für die Erde und alles, was in und auf ihr lebt, ist aber perfekt für ein verstopftes Rohr oder um Kessel und Boiler von Ablagerungen zu reinigen. Leitet man Glyphosat in diese ein, bindet es Calcium, Magnesium, Eisen und andere Mineralien. Es hilft immens beim Entkalkungsprozess, indem es unter anderem die Löslichkeit erhöht.
Das Problem entstand, als das Wasser am Ende des Rohres abfloss. Es tötete einfach alles, sei es im Auffangbecken oder auf der Erde, auf der es landete. Man begriff, dass dieses System der Rohrreinigung auf Dauer nicht wirklich funktionieren würde. Und so hat man bei Monsanto einfach umgedacht, denn man erkannte das Potenzial von Glyphosat als effektives Unkrautvernichtungsmittel. Wenn es das Leben im und rund um das Wasser vernichten konnte, dann war es in geringerer Dosis womöglich auch dazu geeignet, das Unkraut zwischen den Pflastersteinen der amerikanischen Vorgärten abzutöten.
In den 1980er-Jahren begannen zunächst die Amerikaner, dann wie so oft auch die Europäer, damit, Roundup auf die Einfahrten, Gehwege und überall dorthin zu sprühen, wo das Unkraut den Schönheitssinn der Bewohner störte. Schließlich wollte man einen Rasen und keine Natur. Es war verheißungsvoll einfach. Niemand brauchte sich mehr zu bücken, um den lästigen Mitbewohnern des Gartens den Garaus zu machen. Damit lösten die Hausbesitzer die erste Verbreitungswelle des Herbizids aus – und generierten die ersten Umsatzmillionen für Monsanto. Die ursprünglichen Umweltsünder in Sachen Glyphosat waren also nicht die Bauern, sondern die Gartenbesitzer und Hausmeister der öffentlichen Anlagen, Schulen und Verwaltungsbauten. Die Bauern mussten zu dieser Zeit noch sehr sparsam mit Glyphosat umgehen; immerhin tötet das Mittel jede Pflanze in kurzer Zeit ab, im schlimmsten Fall also auch die Ernte. Und so wurde in den 1980er-Jahren von amerikanischen Hausbesitzern zum ersten Mal im großen Stil Glyphosat über die Abflüsse in die Wassersysteme der Kommunen eingeleitet. Der Rest der Welt folgte und kippte den neuen Unkrautvernichter Roundup auf Pflastersteine und Schienenwege, womit es ungehindert in die Umwelt und die Abwasserkanäle gelangte.
Mit der massenweisen Verwendung von Glyphosat verzeichnen wir einen Anstieg vieler chronischer Krankheiten. Wenn man sich die statistischen Tabellen ansieht, braucht man kein ausgebildeter Wissenschaftler zu sein, um das Offensichtliche zu erkennen. Jede einzelne Grafik vermittelt eine Parallele zwischen der entsprechenden Krankheit (beispielsweise Diabetes oder Altersdemenz) und der Verwendung von Glyphosat. Nun sind auch das keine hieb- und stichfesten Beweise, sondern eben nur Parallelen, die ja theoretisch auch andere Gründe haben könnten. Dennoch sind sie interessant und könnten dazu motivieren, diese Theorie durch Untersuchungen zu erhärten oder zu verwerfen.
Auf der Grafik oben sehen wir das Auftreten von Diabetes in den Jahren von 1980 bis 2010.
Auf der Grafik oben sehen wir das Auftreten von Altersdemenz in den Jahren von 1979 bis 2010.
Wie wir schon gehört haben, brauchen wir metallische Mineralien für alle Proteine. Auch jede Enzymtätigkeit benötigt eine ausreichende Menge an metallischen Mineralien. Sie sind der Katalysator für die Leistung der Enzyme. Ohne Mineralien gibt es demnach keine Enzymfunktion. Ohne gut funktionierende Enzyme als Katalysatoren im Stoffwechsel gibt es keine stabile und ausreichende Vitalität. Wenn ich hier von Enzymen schreibe, dann meine ich nicht die Verdauungsenzyme. Es gibt circa 3000 Enzymarten, die ihre Arbeit im Inneren der Zellen erfüllen. Ohne diese Enzyme gäbe es kein Leben. Es sind ohne Ausnahme hochqualifizierte Eiweiße, die ihre Aufgaben im Metabolismus durchführen. Funktionsstörungen und Erschöpfung der Zellen und Organe, bis hin zum Burnout, haben ihre Ursachen auch in Mangelzuständen und Funktionsstörungen der Enzyme.
Im Jahr 1992 begannen die ersten amerikanischen Farmer damit, Glyphosat direkt auf den Weizen zu sprühen. Weizen ist eine der wenigen Nutzpflanzen, die trocken und abgestorben sein sollte, bevor man sie erntet. So kam Monsanto auf die Idee, Glyphosat als Trocknungsmittel an die Weizenfarmer zu verkaufen. Als Unkrautvernichtungsmittel hätte es während der Wachstumsphase des Weizens die Pflanze zerstört. Die Berater von Monsanto empfahlen den Bauern, den Weizen früher als zum regulären Erntezeitpunkt zu besprühen. Er würde dann innerhalb von 3 Tagen trocknen. Der Bauer kann die Ernte damit zu einem Zeitpunkt einfahren, wo sie noch nicht durch das – möglicherweise feuchte – Herbstwetter gefährdet ist. Befindet man sich in einem südlichen Klima, könnte man mit diesem Verfahren der frühen Trocknung und Ernte sogar zwei Ernten einfahren, so der verlockende Tipp der Agrartechniker. Das klingt für jeden Landwirt erst mal wie das sprichwörtliche Paradies. Zwei Ernten statt nur einer bedeuten einen möglicherweise doppelten Gewinn. Dadurch kam aber auch noch nicht ganz ausgereifter Weizen auf den Markt, der zu allem Überfluss mit großen Mengen Glyphosat kontaminiert war. Wir werden später sehen, dass dieses Verfahren zu einem außergewöhnlichen Anstieg von Unverträglichkeiten beispielsweise von Gluten beziehungsweise glutenhaltigen Nahrungsmitteln geführt hat. Bei meiner Ausbildung zum Heilpraktiker in den 1980er-Jahren kam das Wort Glutenunverträglichkeit nicht vor. Zwar gab es schon die Zöliakie; doch es kamen auch schon seit Jahrzehnten Antibiotika zum Einsatz, die ja eine ähnliche Auswirkung auf den Darm haben wie das Glyphosat.
Durch all die kleinen Tricks und Marketingstrategien, beispielsweise die frühzeitige Trocknung von Weizen, begann Monsanto 1992 damit, jedes Jahr mehr Glyphosat auf den Markt zu bringen. Letztendlich stieg der Verbrauch alleine in den USA auf jährlich rund 13 Millionen Kilogramm und weltweit auf circa 72 Millionen Kilogramm (Stand 2019). Das Kalkül dabei glich den Taktiken der Pharmaindustrie: Studien, die von den Herstellern selbst bezahlt, geschönt und gefälscht und damit für die Abnehmer und Verbraucher äußerst attraktiv gestaltet waren. Damit wurden weltweit mehr und mehr Hektar Weizenanbaufläche, aber auch andere Nutzpflanzen mit dieser antibiotisch wirkenden Chemikalie besprüht.
Mitte der 1990er-Jahre entdeckte man die verheerenden Effekte auf die Gesundheit anhand der beginnenden Unverträglichkeit beziehungsweise Empfindlichkeit gegen Gluten sowie des rasanten Anstiegs der Autoimmunkrankheit Zöliakie. Jedes Jahr, in dem mehr Anbauflächen besprüht wurden, gab es eine lineare Zunahme, die mit der Rate an Zöliakie übereinstimmte, welche wir jetzt statistisch nachweisen können. Als Zöliakie bezeichnete man in der Medizin bisher eine entzündliche Darmerkrankung, die durch eine Immunreaktion auf das Klebereiweiß Gluten ausgelöst wird. Patienten bekommen bei Kontakt mit glutenhaltigen Nahrungsmitteln starke Durchfälle und Bauchschmerzen. Nach den weiter unten beschriebenen Fakten darf dieses Kapitel neu geschrieben werden. Nach der neuen Definition gibt es eine Unverträglichkeit auf Gluten nur oder fast ausschließlich durch die Vorschädigung mit Glyphosat oder einem anderen Antibiotikum. Es gibt eine Vielzahl von Menschen, die Weizenbrot in jenen Ländern vertragen, in denen Glyphosat nicht zum Einsatz kommt, während sie in ihrem Heimatland sofort alle Symptome der Zöliakie aufweisen.
Als ein Labor die Details dieser Glutenempfindlichkeit untersuchte, stellte sich das Folgende heraus: Beim Kontakt von Glyphosat mit der Darmwand entsteht ein Sauerstoffmangel. Man bezeichnet dies auch als eine hypoxische Verletzung. Ohne Sauerstoffmangel bildet die Darmschleimhaut ein Bündel von Rezeptoren, die sich dann an Gluten binden. Das Gluten beschädigt zusammen mit dem Glyphosat die engen Verbindungen zwischen den Zellen der Darmwand – die sogenannten »Tight Junctions«. Das löst unweigerlich einen Sickerdarm aus, das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom. Wie ich selbst in meiner Praxis feststellen konnte, gibt es fast keinen Menschen mehr, der nicht von diesem Sickerdarm betroffen ist. Die einen mehr, die anderen weniger. Viele der Patient/innen sind durch Glyphosat im Darm sensibilisiert und reagieren nun auf Gluten – aber auch auf andere Lektine. Wenn man diese Menschen, die auf Gluten sensibel reagieren, ein Jahr lang auf eine strikte glutenfreie Diät setzt, weisen 85 Prozent von ihnen immer noch die gleichen oder ähnliche Symptome auf, wenn auch weniger schwerwiegend. Die gleichen, wenn auch etwas schwächeren Symptome nach einem ganzen Jahr ohne Gluten? Die Ursache dafür ist, dass sie bei den Mahlzeiten immer noch Glyphosat zu sich nehmen. Gluten ist eben erst die »zweite Welle« der Beschädigung. Wenn diese Menschen sich völlig ohne Gluten und Glyphosat ernähren, indem sie rigoros auf biologisch angebaute Ernährung umsteigen, kommt es bei einer entsprechenden Behandlung mit Terrahydrite, Huminsäure oder Fulvinsäure zu einer schnellen Verbesserung des gesundheitlichen Zustandes. Die Belastung mit Glyphosat spielt hier offensichtlich die dominierende Rolle. Eine reine Glutenempfindlichkeit gibt es kaum. Sie steht fast ausnahmslos in Verbindung mit einer Schädigung der Darmwand, wie sie bei der Gabe von Antibiotika und dem antibiotisch wirkenden Glyphosat entsteht.
Unglücklicherweise ist Glyphosat ein wasserlösliches Gift. Auf einem Planeten, der zu 70 Prozent aus Wasser besteht, ist der Gebrauch von Glyphosat gleichzusetzen mit einer Brunnenvergiftung im Mittelalter. Wir alle wissen, wie essenziell Wasser für unser Leben auf diesem Planeten ist. Aber wir dürfen bei Wasser nicht nur an die Flüsse, Seen und Meere denken. Wasser ist auch in allem anderen enthalten, das uns umgibt: in der Luft, die wir atmen, in den Wolken, die auf uns herabregnen, in den Pflanzen, die aus dem Boden wachsen und die ohne Wasser nicht lebensfähig wären. Zusätzlich sind da noch alle Organismen, die Tiere und die Menschen, die von diesen Pflanzen leben müssen.
Wir Menschen bestehen zu 60‒80 Prozent aus Wasser, je nach Alter und Konstitution. Je jünger wir sind, umso höher ist der Wasseranteil in unserem Körper. Die genannten Prozentzahlen betreffen die Gesamtmasse des Körpers. Was viele Menschen aber nicht wissen, ist, dass Wassermoleküle im Vergleich zu anderen Körpermolekülen sehr klein sind. Setzt man die gesamten Moleküle in unserem Körper in ihrer Anzahl und nicht in der Gesamtmasse in Relation, so sieht das Verhältnis von Wassermolekülen zu den übrigen Eiweiß- und Fettmolekülen noch beeindruckender aus: Die Menge aller Wassermoleküle beläuft sich dabei auf 99 Prozent der Gesamtmoleküle. Der Mensch besteht demnach zu 99 Prozent aus Wassermolekülen und nur zu einem Prozent aus Molekülen anderer Elemente, wie beispielsweise Eiweiß- oder Fettmoleküle. Die Quintessenz aus diesem Verhältnis aller Moleküle zueinander kann nur heißen: Wir funktionieren nach den Gesetzen des Wassers. Wir bestehen also zu zwei Dritteln aus Wasser. Doch woher soll dieses Wasser kommen, wenn nicht aus unserer Umgebung?
Wenn wir das Wassermolekül durch das Wasserökosystem verfolgen und in Laboren untersuchen, kommen wir zu einem erschreckenden Ergebnis: 75 Pro-zent des Regens und anderer Niederschläge, 75 Prozent der Luft, die wir atmen, sind mit dem Glyphosatmolekül verunreinigt. Bei den pflanzlichen Nahrungsmitteln sind es vor allem die Wurzelgemüse, die mit Glyphosat kontaminiert sind. Doch nicht nur diese, sondern auch viele der Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Getreide und Kohlsorten. Damit sind jedoch nicht nur Brote, Nudeln und anderen Teigwaren betroffen, sondern auch alle tierischen Produkte. Da unsere Nutztiere mit Getreide, Soja und Alfalfa gefüttert werden, sind sie folgerichtig auch mit Glyphosat belastet.
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Der menschliche Körper besteht zu 60–80 Prozent aus Wasser
Vielen Menschen ist das Pestizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) noch gut bekannt, das seit 1940 bis zu seinem offiziellen Verbot global verwendet wurde. Es war lange Zeit das weltweit am meisten eingesetzte Insektizid beziehungsweise Pestizid, das sich im Gewebe vieler Lebewesen – unter anderem bei uns Menschen – anreichert. Insbesondere wegen der hormonähnlichen Wirkung seiner Abbauprodukte auch auf die Fortpflanzungsorgane hat es einen denkbar schlechten Ruf, weshalb der Einsatz von DDT in den 1970er-Jahren zu Recht in den meisten westlichen Industrienationen verboten wurde. Insofern ist es in den Ländern, die das entsprechende Abkommen ratifiziert haben, nur noch zur Bekämpfung von krankheitsübertragenden Insekten zulässig.
Wenn wir die Giftbelastung von Glyphosat mit DDT vergleichen, dann ergeben sich interessante Parallelen. Hinsichtlich der Fortpflanzungsprobleme gibt es große Übereinstimmungen: Beide Mittel beeinträchtigen die Reproduktionsfähigkeit von Menschen und Tieren beträchtlich. Es gibt aber noch weitere Ähnlichkeiten. Wir wissen, dass DDT eine sehr schwer abbaubare Chemikalie ist. Sie wird biologisch vor allem durch einen Prozess abgebaut, den wir Cometabolismus nennen. Cometabolismus bezeichnet die Verstoffwechslung eines Substrats durch eine Zelle beziehungsweise einen Mikroorganismus, bei dem die Zelle aus dem Prozess weder einen Energiegewinn bezieht noch die Produkte dieses Stoffwechsels (Metabolite) verwerten kann. Kurz: Es gibt nur sehr wenige Organismen, die DDT als unmittelbare Nährstoffquelle verwerten können. Ähnlich ist es bei Glyphosat. Es gibt ein paar wenige Organismen, die Glyphosat als direkte Nährstoffquelle nutzen können. Auch hier scheint der größte Teil des Abbaus durch Cometabolismus zu erfolgen, das heißt, der Organismus zieht daraus nicht wirklich einen Nutzen. Er produziert nur zufällig die extrazellulären Enzyme, die Glyphosat abbauen. Dieser Zersetzungsprozess wird dadurch weder angeregt noch beschleunigt. Wie Sie Glyphosat in Ihrem eigenen Körper erfolgreich zersetzen beziehungsweise abbauen können, erläutere ich Ihnen am Ende dieses Kapitels.
Wir wissen, dass Glyphosat sich in manchen Situationen in der Pflanzenwelt kurzzeitig ansammeln und sich dann wieder verflüchtigen kann. In anderen Situationen kann eine massive Belastung über Jahre hinweg bestehen. Das hartnäckige Verharren in der Erde oder der raschere Abbau werden in erster Linie durch die biologische Aktivität bestimmt. Es spielen aber auch andere Faktoren entscheidende Rollen. Unter anderem hängt es vom PH-Wert des Bodens und dem Lehmanteil ab, wie fest das Glyphosat im Boden gebunden oder in diesem aufgenommen ist. Je geringer das chelierte Glyphosat in die Tonstruktur des Bodens eindringt, desto leichter ist es für den Abbau durch Mikroorganismen verfügbar. Sobald es sich einmal im Lehm festgesetzt hat, ist es für den Abbauprozess kaum mehr zugänglich.
Durch Glyphosat werden pathogene Organismen in ihrer Vermehrung gefördert. Wir wissen, dass etwa die Clostridien sehr widerstandsfähig sind und extrem hohe Glyphosatraten aufweisen. Im Wesentlichen sind alle natürlichen biologischen Kontrollorganismen sehr empfindlich gegenüber solchen Glyphosatkonzentrationen. Was wir bei den Fusarien – einer Bodenpilzart – sehen, die das sogenannte »Sudden-Death-Syndrom« bei Sojabohnen verursachen, ist, dass diese durch das Glyphosat stimuliert werden können. Fusarien sind zwar nicht die schnellsten Verwerter, dennoch kann dieser Pilz das Glyphosat verarbeiten. Sie werden durch Glyphosat im Wachstum so stimuliert, dass man eine bis zu 500-prozentige Zunahme der Wurzelbesiedlung durch diesen Pilz vorfinden kann. Fusarien sind aber nicht nur ein ernstzunehmender Erreger bei Sojabohnen, sondern auch bei unseren heimischen Nutzpflanzen. Neue Studien haben ergeben, dass Glyphosat auch antibiotikaresistente Bakterien ernährt, die zum Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) und anderen schweren Infektionskrankheiten führen können, die auf dem Vormarsch sind. MRSA, gegen den das gesamte Antibiotika-Arsenal nicht mehr wirkt und der deswegen als »multiresistent« bezeichnet wird, zählt zu den gefürchteten Krankenhauskeimen.
Es gibt wissenschaftliche Studien auf der ganzen Welt, die diese hohen Zunahmen der Wurzelbesiedelung selbst bei den Roundup-tauglichen Kulturen nachgewiesen haben. Die Gentechnologie hat nichts im Angebot, was dem Glyphosat schaden könnte. Sie macht es nur möglich, dass die Nutzpflanzen irgendwie überleben und mehr Glyphosat ansammeln können. Wir verändern mit dem Glyphosat die Bodenökologie, die mikrobielle Ökologie und unsere Darmmikrobiologie. Das Mikrobiom im Boden wie auch im Darm reagiert sehr empfindlich auf Glyphosat, weil diese Mikroorganismen den Shikimatweg als einen Stoffwechselweg benutzen.
Glyphosat wird aber nicht nur als Unkrautvernichtungsmittel oder als Herbizid eingesetzt. Es dient praktisch auch als Dünger für einige pathogene Bakterien. Die für uns ungünstigen Bakterien können sich durch Glyphosat stärker vermehren, da es die guten Bakterien abtötet, Dieser Vorgang ist uns in gewisser Weise auch durch die Nebenwirkungen von Antibiotika bekannt. Dadurch wird die empfindliche Darmflora in ihrer Balance gestört.
Es ist nicht immer entscheidend, ob ein Organismus im Boden vorhanden ist oder nicht, sondern ob er eine Krankheit verursachen wird. Weiterhin ist es eine interessante Frage, was das biologische Gleichgewicht erhält und welche Gegengewichte einen pathogenen Faktor normalerweise in Schach halten können. Ist dieses Gleichgewicht gestört, dann entsteht so etwas wie ein Vakuum, das sich der Krankheitsorganismus zunutze machen wird.
Mit Glyphosat sehen wir aber nun zwei Faktoren, die beide gegen die natürliche Ordnung arbeiten: Der eine ist die zusätzliche Stimulierung der pathogenen Aktivität, der andere der Verlust der natürlichen biologischen Kontrollmechanismen. Die eigene Abwehr wird also geschwächt und der Feind gestärkt. Das kann nur böse ausgehen. Und in der Tat: Das Resultat ist eine erhöhte krank machende Wirkung.
Professor em. Dr. Don Huber ist ein Experte, der Glyphosat viele Jahre lang untersucht hat. Er machte einmal eine in meinen Augen profunde und mutige Aussage in Bezug auf Glyphosat. Er sagte, dass er sich bei seinem Verständnis über DDT und Glyphosat definitiv für das DDT entscheiden würde, wenn er denn eines davon für die Anwendung wählen müsste. Er begründete dies mit seiner Kenntnis über beide Chemikalien und bezeichnete das Glyphosat als »die am meisten missbräuchlich verwendete Chemikalie, die je in der Geschichte der Menschheit angewendet wurde«. Damit ist selbstverständlich nicht nur die Giftigkeit per se gemeint, sondern auch die Verbreitung auf unserem gesamten Globus und die Zerstörungskraft, die von den jährlich über 70 Millionen Kilogramm Glyphosat ausgeht.
Wenn man solche Unmengen an Mitteln verwendet, die unsere Umwelt durchdringen und die Basis allen Lebens derart verändern und zerstören, dann kann man nur von Missbrauch sprechen. Bei jeder Substanz gibt es einen Bereich des Nutzens, aber eben auch einen Bereich der missbräuchlichen Anwendung. Das sehen wir ja ebenso bei pharmazeutischen Mitteln. Viele aus dieser Kategorie können, richtig und maßvoll eingesetzt, ein Segen sein und Leben retten. Leider ist das in unserer heutigen Zeit nicht die Regel. Das sehen wir aber auch bei den sogenannten Naturheilmitteln. Auch so etwas wie die in Mode gekommenen »Antioxidantien« können missbräuchlich angewendet, das heißt überdosiert werden. Wir brauchen nämlich nur ein gewisses Maß an Oxidantien für die Erfüllung wichtiger Funktionen im Körper.
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Die zügellose Anwendung von Glyphosat in unserer Umwelt, die mit den gentechnisch veränderten Produkten erst möglich geworden ist, ist definitiv ein Missbrauch. Trotz des begrenzten beziehungsweise zurückgehaltenen Wissens, das wir über die Langzeitwirkungen von dieser Chemikalie haben, wird sie in riesigen Mengen eingesetzt. Dieses Verhalten verstößt gegen die Grundprinzipien zur Bewahrung allen Lebens, nicht nur des menschlichen. Erst forschen, dann handeln. Glyphosat gefährdet und bedroht unsere Existenzgrundlage und die Nachhaltigkeit unserer Landwirtschaft gleichermaßen. Das Problem wird jedoch weder beim Thema Glyphosat noch beim Mobilfunk angegangen, sondern wegen kurzfristiger Konzerngewinne in den Hintergrund geschoben.