37° - Uwe Karstädt - E-Book

37° E-Book

Uwe Karstädt

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Beschreibung

Wie die Kältekrankheit uns die Lebenskraft raubt

37°

  • die ideale Körpertemperatur für uns Menschen
  • der Garant für gute Durchblutung und optimale Gesundheit
  • der Grundpfeiler für kraftvolle Vitalität und ein starkes Immunsystem


Heilpraktiker Uwe Karstädt entdeckt Untertemperaturen von 34,5° bis 36° bei 70 Prozent seiner Patienten mit chronischen Erkrankungen und kommt zu der Feststellung: »Kalter Mensch - kranker Mensch.«

37° ist die natürliche Betriebstemperatur für uns Menschen. Das Immunsystem, die Vitalität und der Stoffwechsel reduzieren sich bei Temperaturverlust um 50 bis 70 Prozent. Der Wärmeverlust macht sich oft durch kalte Hände und Füße bemerkbar, aber auch durch chronische Kälteerkrankungen: Depressionen, Burnout, Müdigkeit, Arthrose, Impotenz, Parkinson, MS, Demenz und viele weitere. Selbst Krebstumore wachsen bei 35° schneller. Eine optimale Wirkung von Präparaten und Therapien aus allen medizinischen Richtungen wird nur bei 37° erreicht.

Die unterschätzte Krankheitsursache: ein unterkühlter Körper

Allzu oft wird das tägliche Frieren als eine Unpässlichkeit abgetan. Dabei bedingt das »Mir ist kalt« eine Mangeldurchblutung, eine schlechtere Versorgung der Zellen mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie eine verminderte Entsäuerung und Entgiftung.

Chronische Unterkühlung ist oft selbstverschuldet. Medikamente unterdrücken die Wärmeregulation des Körpers, Genussgifte provozieren eine Gefäßverengung und blockieren die Energiezentren in den Zellen, kalte Nahrung und kalte Getränke senken die Körpertemperatur, Übergewicht und Bewegungsmangel schränken die Durchblutung ein, und Umweltgifte irritieren unsere Wärmeschaltzentralen, den Hypothalamus und die Schilddrüse, in ihren Funktionen.

Wie so oft ist die Wahrheit im Leben ganz einfach: Heizen Sie sich ein und werden Sie gesund!

Uwe Karstädt zeigt leicht nachvollziehbar und in aller Tiefe die Ursache der »Körperkälte« auf, aber auch bewährte, verständliche und leicht umsetzbare Methoden, die Kälte zu vertreiben, sodass Körper und Psyche zu kraftvoller Gesundheit zurückfinden. 37° stellt das erforderliche Fundament für jede Form von Therapie und Heilung dar.

Nur mit einer Körpertemperatur von 37° können sich Lebenskraft, Lebensfreude und damit Gesundheit entfalten!

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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3. Auflage März 2017 Copyright © 2017 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Swantje Christow Covergestaltung: Laura Hönes Satz und Layout: Dennis Reith ISBN E-Book 978-3-86445-460-8 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

HINWEIS

HINWEIS

Dieses Buch – als Ganzes oder in seinen Auszügen – ist zu Ihrer Information geschrieben, sodass Sie mit bestmöglichem Wissen um die Vorgänge in Ihrem Körper Ihre Konsequenzen ziehen können. Diese Entscheidungen mögen beinhalten, dass Sie die geeigneten Maßnahmen ergreifen, um wieder zu besserer Gesundheit zu finden. Falls Sie sich in gesundheitlichen Schwierigkeiten befinden, kann es auch bedeuten, dass Sie die kompetente Unterstützung eines Menschen suchen, der mit seiner Ausbildung, seinem Wissen, seinen Erfahrungen und seiner Menschlichkeit geeignete Wege findet, damit Sie das Ziel erreichen, das Sie sich gesteckt haben.

Dieses Buch kann und sollte kein Ersatz für die fachliche Unterstützung sein, die Sie möglicherweise benötigen. Auf keinen Fall sollten Sie sich nach der Lektüre dieses Buches dazu aufgefordert fühlen, bestehende Therapien oder Medikamente ohne Rücksprache mit Ihrer medizinischen oder naturheilkundlichen Begleitung abzusetzen. Bitte hören Sie auf Ihren Bauch, Ihr Herz und Ihren Verstand und handeln Sie entsprechend verantwortungsvoll! Es ist Ihr Leben, Ihre Gesundheit und Ihre Heilung. Sie haben jedes Recht, darauf größten Wert zu legen.

Alles Gute für Ihre Gesundheit!

EINLEITUNG

EINLEITUNG

»Mir ist immer kalt«, erzählte mir eine Patientin, ich will sie Frau Kaltjammer nennen, auf meine Frage nach ihrer Körpertemperatur.

»Und wenn Sie sich eine zusätzliche Jacke anziehen und dicke Socken tragen?«, war meine nächste Frage.

»Das hilft nicht. Ich trinke ja schon ständig warmen Tee und laufe herum, als hätten wir Winter. Die Kälte kommt von ganz tief innen. Nur durch eine heiße Badewanne oder in der Sauna geht sie weg. Aber ich kann ja nicht immer in der Badewanne sitzen.«

Nicht nur das. Auch das viele Trinken macht sie kalt. Selbst wenn der heiße Tee erst einmal Wärme zuführt, wird das viele Trinken Frau Kaltjammer später noch mehr frieren und frösteln lassen. Zu viel Flüssigkeit macht kalt. Entgegen allen Befürwortern von »so viel wie möglich trinken« ist eine bewusste Dosierung von Flüssigkeiten angesagt. Sie werden weiter hinten in diesem Buch mehr darüber lesen und auch die Hintergründe dazu verstehen lernen. Grundsätzlich aber gilt: Eine chronische Untertemperatur – wie sie Frau Kaltjammer erlebt – kann man nicht mit ein paar Tassen Tee ungeschehen machen und schon gar nicht mit ein paar Wollsocken.

Eine weitere Patientin, nennen wir sie Frau Nachtwach, gestand mir: »Wenn ich Füße wie Eisklötze habe, kann ich stundenlang nicht einschlafen. Bis die von selbst warm werden, vergeht eine Ewigkeit. Seitdem ich das weiß, gehe ich ohne Wärmflasche nicht ins Bett. Aber auch die Wärmflasche bringt nicht immer sofort die Wärme nach innen. Ich bräuchte etwas, das mich von innen her aufwärmt.«

Frau Nachtwach befindet sich durch die Untertemperatur, die sich in ihren kalten Händen und Füßen äußert, in einem ständigen Zustand innerer Anspannung. Wer kalt ist, ist gestresst. Man zieht die Schultern hoch und spannt die Muskeln an. Kein Wunder, dass Frau Nachtwach nicht entspannen kann und ihre Nachtruhe gestört ist. Zum Glück konnte ich ihr einen Tipp geben, wie sie sich von innen wärmen kann. Erst als sie das machte, war sie wie ausgewechselt. Die innere Wärme ließ sie entspannen. Es war der entscheidende Schlüssel dazu, dass sie wieder ihre notwendige Regenerationsphase in der Nacht erhielt – und diese genießen konnte.

Auch dazu werden Sie in diesem Buch mehr erfahren und lesen können. Wenn Sie unter Untertemperatur leiden, oder wenn Sie zu den Mitmenschen gehören, die leicht mal kalte Hände und Füße haben, dürfen Sie darauf hoffen, endlich eine Lösung zu finden. Selbst wenn Sie jedes Jahr ein paar Mal erkältet sind, wird Ihnen dieses Buch die Augen für die Ursachen und die Behebung dieser Symptomatik öffnen.

Kälte im Körper ist aber viel mehr als nur ein lästiges und ungemütliches Symptom. Kälte macht Sie krank. Eine Untertemperatur beziehungsweise eine Hypothermie – wie die Mediziner sagen – ist wie ein Krake, der alle Bereiche des Lebens erfasst: Körper und Psyche, Durchblutung und Stoffwechsel, Organe und Gewebe, Vitalität und Immunsystem.

Frau Kaltjammer und Frau Nachtwach sind keine Ausnahmen. Wer chronisch krank ist, dem fehlt die Lebenskraft. Und wem Lebenskraft fehlt, dem ist kalt. So einfach ist das.

Aber auch das umgekehrte Ursache-Wirkung-Verhalten ist folgerichtig: Wem zu kalt ist, der befindet sich auf dem besten Weg in eine Krankheit. Kurzfristig führt der Weg in eine akute »Erkältung«. Viel gravierender aber ist das Abrutschen in die gerade erwähnte chronische Erkrankung. Was hier so unmissverständlich für großes Unbehagen beim überwiegenden Anteil meiner Patienten sorgt, ist keine Lappalie. Eine ausreichende Körpertemperatur ist nicht nur ein wohliges Gefühl. Eine gute Körperwärme ist eine der grundlegenden Säulen der Gesundheit.

Wärme im Körper ist wie die Sonne für unser irdisches Leben. 37° C sind ein Zeichen für blühende Gesundheit, für Kraft und für Lebensfreude. Wenn wir uns fortpflanzen, sind wir »heiß« und voll »glühender« Liebe, während Gevatter Tod uns mit einer eiskalten Hand das Leben nimmt. Der Sommer des Lebens vibriert mit Wärme, während der Winter das Leben unter Schnee und Eis verstummen lässt.

Kein Sportler kann Höchstleistungen bringen, der sich nicht warmgemacht hat. Kein Koch kann kochen, wenn er nicht das Wasser zum Kochen bringt und Kochtemperaturen erreicht. Kein Mensch kann gesund sein, wenn er nicht seine »Betriebstemperatur« erreicht. Und die liegt bei circa 37° C. Genauer gesagt zwischen 36,7° und 37,3°. Wenn ich in diesem Buch wie auf dem Buchtitel von 37° spreche, dann meine ich immer dieses schmale Temperaturfenster von etwa einem halben Grad.

Wie steht es mit Ihnen? Gehören Sie zu den Menschen, die morgens nur mit etwas Mühe oder sogar unter Schmerzen aus dem Bett steigen und erst nach einer warmen Dusche »in die Gänge« kommen? Frieren Sie leicht, oder werden Ihre Hände und Füße beim Sitzen kalt? Sind Sie anfällig für grippale Infekte? Halten Sie die übliche Herbst- und Wintererkältung für »obligatorisch«, nur weil dies schon seit Jahren so geht und die Menschen um Sie herum auch darunter leiden? Löst ein kalter Luftzug sofort Unbehagen aus oder vielleicht sogar eine Erkältung? Greifen Sie bereits zur Strickjacke, wenn die anderen noch im T-Shirt im Biergarten sitzen?

Wann war Ihr letztes hohes Fieber, oder schafft Ihr Immunsystem nur noch eine »erhöhte Temperatur« von bis zu 37,8°? Möglicherweise gehören Sie zu den Geschöpfen, die sich an ihre niedrigere Körpertemperatur von 36° gewöhnt haben und dies daher als »normal« empfinden. »Ich habe eher so eine verfrorene Konstitution«, sagen mir viele Menschen. Es gibt jedoch keine Konstitution, die solch eine Aussage rechtfertigen könnte. Auch wenn Sie zu den ruhigeren, besonnenen Menschen gehören, die etwas langsamer agieren und reagieren, sind Sie dennoch nicht dazu verdammt, ein Leben mit zu niedriger Körpertemperatur zu leben.

Untertemperatur ist kein natürlicher Zustand. Für viele ist der Temperaturverlust normal geworden. Das bedeutet aber nicht, dass 36° von Natur aus gegeben ist. Eine Untertemperatur ist entstanden und hat Ursachen. Diese Ursachen zu erkennen und Wege aufzuzeigen, aus diesem unnatürlichen Zustand herauszukommen, werden Sie im Verlauf dieses Buches erfahren.

Manche Menschen nehmen nur ein paar Körperteile als gelegentlich unterkühlt wahr: das Gesäß, die Oberschenkel, den Unterleib oder auch mal ein Kniegelenk oder die Schulter. Schaudert es Ihnen beim Gedanken an ein eiskaltes Getränk? Oder gehören Sie zu den Menschen, die ihren Identifikationspunkt im oder am Kopf haben und sich dann eher als zu heiß einschätzen, nur weil der Kopf warm ist, während der Bauch und die Gliedmaßen eher zu kalt sind? Manche dieser Menschen sind erstaunt, dass die Messergebnisse mit einem Fieberthermometer Untertemperaturen aufzeigen, während sie sich selbst als zu heiß empfanden. Auch Frauen in den Wechseljahren stufen sich oft als zu heiß ein, da sie unter »aufsteigender Hitze« leiden. Oft zeigen aber die Temperaturmessungen gerade das Gegenteil: eine chronische Untertemperatur.

Ein Kniegelenk mit Arthrose, aufgenommen mit dem Oberon-Gerät. Rechtes Diagramm: Die rote Kurve ist links (Bereich Knochen und Gefäße) nicht auf der Höhe der blauen Kurve. Dies bedeutet Wärmeverlust und lokale Hypothermie.

© Aufnahme mit dem Oberon-Diagnosegerät in der Praxis Uwe Karstädt

Für manche Menschen ist bei der Hypothermie die Kältesymptomatik gar nicht im Vordergrund. Dafür stehen andere Symptome oder »Erscheinungen« auf der Liste der Unannehmlichkeiten oder »Malaisen« ganz oben.

Da wären alle Funktionen zu nennen, die nicht in die erste Kategorie der überlebenswichtigen Funktionen gehören. Haare, Haut und Fingernägel werden beispielsweise trocken, brüchig oder dünn. Auch die Libido und die gesamten Funktionen, die ein gutes Sexualleben ermöglichen, leiden unter einer Unterkühlung. Und wie steht es mit Ihrem Unternehmungsgeist? Ist der Geist noch willig, aber das Fleisch schon schwach? Ist Ihr Gemütszustand voller Schwung und Temperament, oder brauchen Sie immer öfter einen Motivationsschub von außen? Hier sprechen wir erst mal nur von der ersten Phase eines abgekühlten Körpers, der Mühe hat, seine Betriebstemperatur zu erreichen. Wir sprechen noch nicht von den schweren und krank machenden Folgen einer Untertemperatur, der »Hypothermie«.

Wenn Sie nur eine oder sogar mehrere Fragen mit »Ja« beantworten, gehören Sie – wie circa 70 Prozent meiner Patienten – zu den Menschen mit Hypothermie. Das sind Menschen, die chronisch unterkühlt sind. Sie sind chronisch krank und können – wissend oder unwissend – keine ausreichende Körperwärme mehr herstellen. Sie werden später im Buch eine Liste mit möglichen Funktionsstörungen lesen können. Diese Störungen entstehen alle aus einer mangelnden Fähigkeit, genug Körperwärme bereitzustellen. Manche dieser Störungen oder Funktionseinbußen verursachen wiederum einen Wärmeverlust und verstärken damit eine Abwärtsspirale: abwärts mit der Körpertemperatur, aber auch abwärts mit der Gesundheit und abwärts mit der Psyche. Diese Spirale führt Sie immer tiefer in den Strudel von Unterkühlung, Funktionseinbuße und der Fähigkeit, mit psychischen Belastungen umzugehen.

Diese »unheilige« Kombination bietet beste Voraussetzungen für eine Reihe von Krankheitsbildern, die von chronischer und energiearmer Natur sind. Diese Erkrankungen sind massiv auf dem Vormarsch. Sie breiten sich wie eine Seuche aus und werden von den Krankenkassen und den Gesundheitsbehörden mit jährlich steigenden Prozentzahlen registriert. Früher noch nahezu unbekannt, geistern diese Namen jetzt durch die Zeitungen, Gazetten und Bücher: Burn-out-Syndrom, chronische Müdigkeit (CFS), Depression, Alzheimer und Demenz, Schlafstörungen, Krebs und viele weitere Kälteerkrankungen. Diese Form der Erkrankungen wird so genannt, weil sie von einer Untertemperatur ausgelöst oder begleitet werden. Als Kälteerkrankung wird diese Art auch bezeichnet, weil sich sowohl die Symptome als auch die Ursachen mit Wärmezufuhr effektiv behandeln lassen, besonders aber mit Infrarotstrahlung. Dazu später mehr.

Leider werden Sie mit dem »läppischen« Symptom einer Kälteempfindung in der Regel kaum ernst genommen, weder von Ihren Mitmenschen noch von Ihrem Arzt. Wenn Sie nicht mit Fieber ankommen oder mit einer schmerzenden Blutung, sondern einfach mit einem »Mir ist oft kalt«, wird Ihnen selten jemand wirklich Aufmerksamkeit schenken. »Mir ist kalt« ist zu banal. Das klingt für viele wie »Ich habe keine Lust«. Viele Mitmenschen nehmen solch eine Aussage als schlechte Entschuldigung oder Unpässlichkeit wahr. Während sich eine erhöhte Körpertemperatur oder Fieber als konkret fühlbare und gleichermaßen alarmierende Abweichung von der Norm und als Zeichen für ernst zu nehmende Krankheiten etabliert hat, gilt Kälte als ein bemitleidenswertes Phänomen. Die Missachtung einer Klage über Kälte endet damit meistens als unterlassene Hilfeleistung.

Ich erachte die Nichtbeachtung als einen schwerwiegenden Fehler, da hiermit ein grundlegendes Lebensprinzip vernachlässigt wird. Wärme und Licht sind ein fundamentales Bedürfnis des Lebens, eine notwendige Voraussetzung für allen Stoffwechsel und jegliche Aktivität. Wärme ist wie unsere Atmung ein Lebensprinzip und gehört so selbstverständlich zum Leben wie unser Herzschlag. Beides übrigens – Atmung und Herzschlag beziehungsweise Puls – verlangsamen sich bei niedrigen Köpertemperaturen.

»Zieh dir halt was Warmes an«, wird Ihnen dann als guter Rat mit auf den Weg gegeben. Gut gemeint vielleicht, aber erfahrungsgemäß nicht ausreichend. Kurzfristig mag das helfen, gerade bei akuten Zuständen von Kälte und Erkältung. Bei chronischen Zuständen wird es nicht nützen. Ein Heftpflaster auf einer infizierten Wunde ist nicht genug und als einzige Behandlung nicht hinnehmbar. Ebenso wenig kann man eine Untertemperatur aufgrund einer chronischen Erkrankung einfach so mit ein paar warmen Socken und einer zusätzlichen Strickjacke beseitigen.

Bemerken Sie mit Freude, wie ungewöhnlich entspannt und angenehm es sich anfühlt, wenn Sie in der Sauna sind oder gerade aus der Badewanne steigen?

Eine Patientin mit Gelenkschmerzen berichtete mir, wie ihre Schmerzen nach wenigen Stunden auf einer Matte mit Infrarotstrahlen förmlich wie ein Eisblock in der Sonne dahinschmolzen und dass sich ihr verstopfter Darm nach zwei weiteren Stunden endlich und zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder vollständig entleerte. Fehlende Wärme bedeutet fehlender Stoffwechsel, fehlende Vitalkraft und mangelnde Energie. Ein reibungslos funktionierender Stoffwechsel, »brummende« Vitalkraft und viel Energie sind unerlässliche Voraussetzungen für gute Gesundheit, gut für den Körper und heilsam für die Psyche. Eine Körperwärme von 37° C steigert Leistung sowie Lebendigkeit und sorgt für gute Stimmung. Das ist einfach und leicht zu verstehen.

Zu einfach für unsere komplizierte Medizin? Zu simpel für die Apparatemedizin? Hat Ihnen Ihr Hausarzt einmal aufgetragen, Ihre Körpertemperatur zu messen? Sicherlich nur, wenn er eine erhöhte Temperatur vermutet hat. Am Ende dieses Buches befindet sich eine Tabelle zum Eintragen von 20 Messwerten über den Zeitraum von fünf Tagen hinweg. Tatsache ist jedenfalls, dass ein Fieberthermometer dem Namen nach Fieber messen soll und keine Untertemperatur. Allein der Name des Messgerätes verrät schon, worauf der Mediziner hier Wert legt. Sonst hätte man es vielleicht Temperaturmessgerät genannt. Ein Arzt horcht erst bei gemessenen Fiebertemperaturen auf, aber nicht bei Temperaturen von 36° abwärts (Es sei denn, der Notarzt hat Sie gerade aus einer Lawine oder einem Eisbach gezogen).

Die Aufmerksamkeit des Arztes liegt beim Fieber und nicht beim entgegengesetzten Ende der Fahnenstange – der Hypothermie. Das hat Tradition. Das medizinische Können wurde über die vergangenen Jahrhunderte hinweg durch schwere Infektionserkrankungen geformt, die überwiegend mit Fieber einhergingen. Auch die Medikamente, die in den zurückliegenden Jahrhunderten entwickelt wurden, hatten fast durchweg die Zielsetzung, Infektionen zu bekämpfen. Daraus entstand ein ganzes Arsenal an pharmazeutischen Waffen gegen Fieber beziehungsweise gegen Krankheiten, die hohe Temperaturen hervorbringen. Wer aber einen großen Anteil der heutigen Erkrankungen sieht, die viel eher chronisch, energiearm, sklerosierend, das heißt verfestigend und verhärtend sind und mit Kälte einhergehen, müsste umdenken. Doch dies ist leider bis heute noch nicht, und wenn überhaupt, dann sicherlich nicht ausreichend passiert.

Viele meiner Patientinnen und Patienten, die von ihrer Leidens-Odyssee berichten, erzählen von jahrzehntelangen Symptomen einer Hypothermie, ohne dass je von ihren behandelnden Ärzten wenigstens einmal die Körpertemperatur gemessen wurde. Eiskalte Hände oder Füße, die sich selbst mit Wärmflaschen im Bett nur langsam und »unwillig« aufwärmen, werden von den Ärzten übersehen oder überhört. Die völlige Missachtung dieser Symptomatik kann nur bedeuten, dass die Hypothermie nicht im Bewusstsein der heilenden Berufe ist, und – wenn überhaupt – dann nur als untergeordnetes Symptom gilt. Wie wichtig eine ausreichende Körpertemperatur von 37° ist, entgeht leider dem Großteil der medizinischen Berufe, aber auch den betroffenen Menschen selbst. Meine Hoffnung ist, dass dieses Buch dazu beitragen kann, die Bedeutung von 37° C als ideale Körpertemperatur für eine optimale Gesundheit ins Bewusstsein zu bringen.

Der Begriff der »Hypothermie« wird in der Terminologie der Mediziner erst bei Körpertemperaturen von 35° abwärts verwendet. Dabei spricht man von einer milden Hypothermie, wenn sich Menschen in einem Temperaturbereich von 32–35° befinden. Auch dies ist kennzeichnend für eine Medizin, die einer Abweichung von 2° auf der Skala nach oben – also bei einem Fieber von 39° C – durchweg eine größere Bedeutung beimisst.

1. KAPITEL: Die Bedeutung der idealen Körpertemperatur

1. KAPITEL

Die Bedeutung der idealen Körpertemperatur

1.1. Der Ursprung von 37° als menschliche Idealtemperatur

Wir Menschen sind warmblütige Säugetiere. Wir unterscheiden uns von den Gattungen der wechselwarmen Lebewesen neben anderen Wesensmerkmalen eben auch dadurch, dass wir unsere Körpertemperatur konstant bei circa 37° C halten – und das unabhängig von der Umgebungstemperatur. Ob wir uns als Forscher in der Antarktis durch den Schnee kämpfen oder als Beduinen in der Sahara durch den heißen Wüstensand stapfen: Unser Körper wird immer alles daransetzen, uns möglichst auf gleichbleibenden 37° Körpertemperatur zu halten. Dafür sind wir bestens ausgestattet. Mit den Wärmeregulationszentren im Hypothalamus (einer Gehirnregion), mit einer den Stoffwechsel regulierenden Schilddrüse und mit den Nebennieren funktioniert dies sehr effektiv. Die Körpertemperatur hält sich durch Zittern oder Schwitzen, Öffnen oder Schließen der Hautporen sowie die Regulierung der Blutgefäße in einem Temperaturfenster von rund 37°.

Kriechtiere, Reptilien oder Fische sind da anders. Sie sind wechselwarme Tiere, die mehr oder weniger die Umgebungstemperatur annehmen oder sich ihr annähern. Auf jeden Fall passen sie sich den Außentemperaturen an. Der Stoffwechsel dieser wechselwarmen Tiere ist darauf abgestimmt, mit den unterschiedlichen Celsiusgraden klarzukommen. Die Natur hat sie mit allem Notwendigen ausgestattet und kann den Stoffwechsel der abwechselnden Hitze oder Kälte anpassen.

Wir Menschen sind eine andere Gattung. Wir gehören nicht zu den Reptilien und anderen Kaltblütlern. Um überleben zu können, darf unsere Körpertemperatur nie für eine längere Zeit um mehr als 3–4° von den 37° abweichen. Sonst sterben wir beziehungsweise nehmen großen Schaden. Größere Abweichungen von einer bestmöglichen Körpertemperatur sind eine Katastrophe für unseren Organismus. Erfrierungen sind ähnlich schädlich wie Verbrennungen, und längere Kälteperioden sind ebenso lebenszerstörend wie ausgedehntes Fieber. Sie hinterlassen im Körper Spuren, wie Narben, und schwächen unseren Organismus dauerhaft. Schon bei leichteren Abweichungen von lediglich 0,5° unseres optimalen Temperaturfensters fühlen wir uns unwohl, krank und energielos.

Die ideale Körpertemperatur bewegt sich in einem sehr engen Temperaturfenster von ca. 0,5°. Um uns möglichst lange in unserem schmalen optimalen Temperaturfenster zu halten, reguliert sich unser Körper. Während wir kleinere Temperaturschwankungen in unserer Umgebung erst wahrnehmen, wenn sie ein paar Grad übersteigen, beispielsweise von 18° auf 22°, sind unsere Sensoren für innere Temperaturverhältnisse sehr fein eingestellt. 0,5°–1° nach oben oder unten nehmen wir schon als leicht fiebrig oder als unterkühlt wahr. Damit werden bei jedem gesunden und kräftigen Organismus bereits Regulationsmechanismen in Gang gesetzt. Kleinste Abweichungen von der Temperaturnormalität werden von unseren Wärmerezeptoren (Thermorezeptoren) registriert, und der Körper reagiert über seine Wärmeregulationszentren, um hier möglichst schnell Abhilfe zu schaffen.

1.2. Die Bedeutung von 37° als menschliche Betriebstemperatur

Dieser Umstand – das Registrieren und sofortige Regulieren einer Abweichung – ist keine Laune der Natur. Wir bemerken die Temperaturabweichungen, weil dies von großer Bedeutung für die Gesundheit in unserem Organismus ist: für unseren Stoffwechsel, für unseren Energiehaushalt, für Entgiftung und Entsäuerung, für die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff, für unsere Grundstimmung. Überall spielt die Temperatur eine bestimmende Rolle. Bisweilen eine Rolle mit entscheidender Bedeutung für unseren Organismus. Unsere Fieberthermometer sind auf ein Zehntel Grad Celsius geeicht, um diesem Umstand Rechnung zu tragen. Ein paar Zehntel können den Unterschied machen von krank oder gesund, von müde oder vital, von schwach oder stark und sogar von lebensfroh oder lebensmüde.

Jeder Sportler weiß, wie wichtig es ist, sich »warm zu machen«. Vor jedem Wettkampf, vor jedem Fußballspiel sieht man die Sportler sich aufwärmen. Das Ritual des »Anschwitzens« ist nicht nur zur Vermeidung von Verletzungen eine notwendige Maßnahme. Ein Aufwärmen des gesamten Organismus macht die angestrebte Höchstleistung erst möglich. Eine um ein paar Zehntel Grad höhere Körpertemperatur macht möglicherweise den Unterschied aus zwischen dem Olympiasieg und einem zehnten Platz oder zwischen Sieg und Niederlage.

Im Körper geht es aber nicht nur um Muskel- und Schnellkraft wie im Wettkampf. Auch die Funktionen der inneren Organe sind von einer Betriebstemperatur abhängig. So wird auch unsere geistige Kraft von ausreichender Wärme und damit von guter Durchblutung und Nährstoffversorgung bewegt und motiviert. Oder glauben Sie, dass Sie verfroren an einer Bushaltestelle Ihr kreatives Potenzial ausschöpfen könnten? Fühlen Sie sich optimistischer im Frühling, aufgewärmt von den ersten Sonnenstrahlen? Oder steigt Ihr Optimismus frierend mit nassen und daher kalten Füßen? Ist Burn-out – das Ausgebranntsein – ein Problem der Körperwärme? Nach meinen Erfahrungen nicht nur, aber sicherlich auch, wie viele Messungen meiner Patienten mit einem Fieberthermometer immer wieder bestätigen. Temperaturmessungen von Menschen, die vom Burn-out-Syndrom oder von Depressionen betroffen sind, bestätigen diesen Zusammenhang mit zuverlässiger Konsequenz.

So haben Messungen meiner Patienten/innen immer wieder bestätigt, dass die Phasen der niedrigen Körpertemperaturen mit den subjektiv auch stärker ausgeprägten Phasen der depressiven Verstimmungen korrelieren. Menschen mit den niedrigsten Temperaturwerten bei Tagesbeginn berichteten von Stimmungstiefs am Morgen, die im Laufe des Tages leichter würden. Andere wiederum stehen leichter auf und haben ihr Stimmungstief am späteren Nachmittag oder abends. Die Messungen ergaben dementsprechend auch die niedrigsten Temperaturen in dieser Zeit. Konnten diese Temperaturtiefs mit einer Wärmezufuhr durch Infrarotmatten aufgefangen werden, wurden auch die Stimmungstiefs deutlich abgemildert.

Dieses Bild mit dem Oberon zeigt die mangelnde Wärme in der Bauchspeicheldrüse. Die rote Linie hat zu viel Abstand zur blauen Linie.

© Aufnahme mit dem Oberon-Diagnosegerät in der Praxis Uwe Karstädt

Manch einer kann sich noch erinnern, dass im Chemieunterricht die chemische Reaktion von zwei Flüssigkeiten erst beim Erreichen einer spezifischen Temperatur vonstattengeht – mit einem Knall etwa oder dem Wechseln der Farben. Und natürlich weiß jeder, dass sich die Nudeln oder die Kartoffeln erst beim sprudelnden und daher kochenden Wasser von 100° C in eine essbare Form verwandeln. Wird diese Temperatur nicht erreicht, so gelingt auch der Kochvorgang nicht. Bestimmte enzymatische Reaktionen finden eben nur bei ganz spezifischen Temperaturen statt.