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Fördere deine Selbstwirksamkeit für eine vertrauensbasierte Führung auf Augenhöhe Blickst du ohnmächtig auf scheinbar unlösbare Herausforderungen deines beruflichen Alltags? Lösen Stress und Druck ein Gefühl der Hilflosigkeit und Handlungsunfähigkeit in dir aus? Unsicherheit und Kontrollverlust führen dazu, dass Führungskräfte ihre Mitarbeitenden stärker einschränken. Die Folge sind Misstrauen und Frustration. Durch nicht bearbeitete Emotionen eskalieren Probleme und es besteht ein erhöhtes Konfliktpotenzial. Das kannst du ändern! Marc Bennerscheidt und Marlies Lach zeigen dir, wie du dein Team "Emotional stark führen" kannst. Durch Selbstreflexion entwickelst du ein positives Mindset, mit dem du schwierige Situationen sicher und souverän meistern kannst. Sichere dir mit diesem Workbook noch heute deinen Coach für positive Leadership und starte in eine harmonische sowie effektive Führungskultur. Raus aus der Ohnmacht in ein gesundes, kooperatives Arbeitsumfeld Dieses praktische Workbook unterstützt dich dabei: - deine unbewussten Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern - an deinen Blockaden in der Führung zu arbeiten - dein Selbstbewusstsein zu steigern - von der Metaebene aus bewusst und aktiv zu handeln - emotionale Klarheit zu erlangen und deine Ohnmacht zu überwindenDieses Workbook verbindet Techniken des Managements mit der Welt der Emotionen! Emotionen und Bedürfnisse in der Führung verstehen Sachliche Inhalte der Führung werden mit konkreten Anleitungen zur Selbstreflexion verbunden. Du erhältst außerdem unterstützende Ideen für die Umsetzung in deinem Alltag. Dein Weg zur Selbstwirksamkeit Mit jedem Kapitel wirst du etwaige Berührungsängste ablegen und aktiv deine Selbstwirksamkeit fördern. So kannst du schwierige oder herausfordernde Situationen zukünftig aus eigener Kraft heraus meistern. Dich erwartet ein interaktiver Bonus Dank praktischer Checklisten und Inputs hast du deinen Fortschritt immer im Blick. Als besonderes Highlight bekommst du QR-Codes, die dich zu interaktiven Video-Anleitungen und -Erklärungen führen. Beinahe so, als würdest du im Workshop sitzen. Entwickle einen resilienten Führungsstil Stell dir vor: Wie wäre es, deine Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen und ein Umfeld zu schaffen, das agiles und lösungsorientiertes Arbeiten ermöglicht? Klingt gut? Dann ergreife noch heute die Chance, dein Team zu Spitzenleistungen zu inspirieren. Wirf belastende Muster ab und lebe in innerem Frieden, Harmonie und Angstfreiheit.
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Seitenzahl: 262
Veröffentlichungsjahr: 2025
Haftungsausschluss:
Die Ratschläge im Buch sind sorgfältig erwogen und geprüft. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne jegliche Gewährleistung oder Garantie seitens des Autors und des Verlags. Die Umsetzung erfolgt ausdrücklich auf eigenes Risiko. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden oder sonstige Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und/oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, ist ausgeschlossen. Verlag und Autor übernehmen keine Haftung für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte und ebenso nicht für Druckfehler. Es kann keine juristische Verantwortung und keine Haftung in irgendeiner Form für fehlerhafte Angaben und daraus entstehende Folgen vom Verlag bzw. Autor übernommen werden.
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Wichtiger Hinweis: Dieses Workbook ersetzt keinen ärztlichen oder psychotherapeutischen Rat. Wenn du merkst, dass du Unterstützung benötigst und deine Themen allein nicht bewältigen kannst, zögere nicht, dir Hilfe zu suchen. Es ist vollkommen in Ordnung, Unterstützung anzunehmen – du bist nicht allein, viele andere haben diesen Schritt bereits gemacht.
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
1. Auflage 2025
© 2025 by Remote Verlag, ein Imprint der Remote Life LLC, Fort Lauderdale, Fl., USA
Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Projektmanagement: Franziska Kellner
Lektorat und Korrektorat: Antje Nevermann, Fabian Galla, Luise Hartung
Umschlaggestaltung: Verena Klöpper
Satz und Layout: Verena Klöpper
Abbildungen im Innenteil: © Marc Bennerscheidt
Foto: Daniel George
ISBN Print: 979-8-89474-011-9
ISBN E-Book: 979-8-89474-012-6
www.remote-verlag.de
MARC BENNERSCHEIDT& MARLIES LACH
Wie du Selbstsicherheit entwickelst und dein Team zu Spitzenleistungen inspirierst
DEINE REISE ZU EMOTIONAL STARKER FÜHRUNG
Unser Geschenk für dich
Zur Nutzung des Workbooks
SCHRITT 1 –LERNE DIE SUPERKRAFT DEINER EMOTIONEN KENNEN
Die Welt der Emotionen
Reflexion – Speeddating mit dir selbst
Reflexion – Diese Emotionen begegnen dir als Führungskraft
Achtsamkeit – Emotionen wahrnehmen und verstehen
Entdecke dein inneres Kind
Reflexion – Reise zu deinem inneren Kind
Reflexion – Inneres Kind als Führungskraft: früher & heute
Achtsamkeit – Schnelle Entspannung über deine Atmung
SCHRITT 2 –ACHTE AUF DIE BOTSCHAFTER DEINER BEDÜRFNISSE
Reflexion – Verschaffe dir Klarheit über deine Bedürfnisse
Tipps für dein Team – Erkenne die Bedürfnisse deiner Mitarbeiter
Praktische Übung – Anwendung des 3-Stufen-Modells
Reflexion – Dein Führungsverhalten im Umgang mit Bedürfnissen
Achtsamkeit – Gehe deinem Eisberg auf den Grund
SCHRITT 3 –DEINE SÄULEN EMOTIONAL STARKER FÜHRUNG
Reflexion – Reflektiere deine drei Säulen
Reflexion – Dein Selbstvertrauen in der Führung
Reflexion – Deine Glaubenssätze als Führungskraft
Reflexion – Lerne, dich selbst zu schätzen
Tipps für dein Team – Workshop-Anleitung: Setzt gemeinsam Grenzen
Achtsamkeit – Dein Vertrauen in dich selbst stärken
SCHRITT 4 –DU KANNST DEINE EMOTIONEN REGULIEREN UND STEUERN
Gehe in Führung mit deinem inneren Team
Praktische Übung – Arbeite mit deinem inneren Team
Emotionale Selbstkontrolle – Dein Schlüssel zu mehr Gelassenheit
Reflexion – Wirf einen Blick auf deine Emotionsregulation
Praktische Übung – Techniken zur emotionalen Selbstkontrolle
Praktische Übung – Die ABC-Methode in 3 Schritten angewendet
Achtsamkeit – Die innere Beobachterrolle einnehmen
SCHRITT 5 –WIE DU DURCH KLARHEIT MEHR RUHE SCHAFFST
Transparenz ist mehr als Kommunikation
Reflexion – So transparent führst du
Tipps für dein Team – Transparenz im Team fördern
Reflexion – Transparenz in deiner Führung stärken
Achtsamkeit – Stärke deine Transparenz und dein Vertrauen
Energiequellen und -fresser verstehen
Tipps für dein Team – Workshop-Anleitung: Reflektiert eure Teamenergie
Reflexion – Das sind deine Energiequellen und deine Energiefresser
Achtsamkeit – Stärke dein Energiebewusstsein
Raus aus der Ohnmacht – Mehr Einfluss gewinnen
Reflexion – Erkenne deine Einflussbereiche
Reflexion – Dein Kreis des Einflusses
Tipps für dein Team – Workshop-Anleitung: Kreis des Einflusses
Tipps für dein Team – Verlasst die Insel der Opfer
Reflexion – Deine Haltung in Herausforderungen
Tipps für dein Team – Herausforderungen reflektieren
Achtsamkeit – Kläre deine (Ohn-)Macht
SCHRITT 6 –NUTZE DEINE STÄRKEN, UM DICH ZU STÄRKEN
Wer gewinnt bei dir – deine Stärken oder deine Schwächen?
Reflexion – Identifiziere deine Stärken
Tipps für dein Team – Stärkenreflexion
Achtsamkeit – Deine Stärken entdecken
Rosarote Brille ist kein realistischer Optimismus
Reflexion – Dieser Optimismus-Typ bist du
Praktische Übung – Fördere deinen Optimismus
Praktische Übung – Gestalte deinen persönlichen Optimismus-Anker
Achtsamkeit – Bleibe optimistisch und entspannt
REFLEXION – ABSCHLUSS
Dein nächster Schritt – Du hast megaviel geschafft!
Reflexion – Dein Selbsttest zum Abschluss: So emotional stark führst du jetzt
Abschluss – Dein persönliches Mut-Ressourcen-Board
ÜBER DIE AUTOREN
QUELLEN-/LITERATURVERZEICHNIS
Die Autoren sprechen mit ihrer Ansprache jedes Geschlecht sowie Diverse Personen an. Das generische Maskulinum wurde ausschließlich für eine bessere Lesbarkeit des Sprachflusses gewählt.
»Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!«
(Astrid Lindgren – aus Pipi Langstrumpf)1
Stell dir vor, wie du mit Selbstsicherheit und Empathie dein Team zu Spitzenleistungen inspirierst, klar kommunizierst und schwierige Situationen meisterst. Du bist nicht länger der Zuschauer deiner Emotionen oder ein Spielball äußerer Einflüsse. Stattdessen bist du die Führungskraft, die mutig gestaltet, innere Stärke zeigt und mit Leidenschaft vorangeht. Du bist in der Lage, nicht nur deine eigenen Emotionen zu steuern, sondern auch ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem andere ihr volles Potenzial entfalten können.
Und wie wäre es, wenn du in Zukunft nicht als Erstes Strukturen oder Prozesse veränderst, wenn Probleme, Stress oder Krisen auftreten, sondern dich zunächst den Emotionen im System zuwendest? Vielleicht klingt das auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich für dich, aber genau das wirst du in diesem Workbook lernen – und es wird dein Verständnis von Führung nachhaltig verändern.
Klingt das nach dem, was du suchst? Dann hast du genau die richtige Entscheidung getroffen! Dieses Workbook führt dich Schritt für Schritt zu einer Führungshaltung, die dich und dein Team wirklich stärkt.
In der folgenden Einleitung erfährst du anhand der Geschichten von David und Julia, was den entscheidenden Unterschied ausmacht. Genau das treibt uns an: Menschen dabei zu begleiten, sich selbst besser zu verstehen, ihre Emotionen bewusst wahrzunehmen und so zu steuern, dass sie mit Freude, Kraft und Mut führen können.
Dann kann deine Reise jetzt beginnen. Wir wünschen dir viel Freude dabei!
Hier findest du unser erstes Video! Scanne einfach den QR-Code, um direkt zu unserer Mediathek zum Workbook zu gelangen. Melde dich kurz an und entdecke dort die komplette Videoübersicht sowie den Gratis-Selbsttest »Unser Geschenk für dich«.
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Herzlich willkommen, schön, dass du hier bist!
Wenn du mehr über uns erfahren möchtest, rufe einfach den QR-Code auf und lerne uns kennen.
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Führung beginnt mit Selbstreflexion. Wie siehst du dich als Führungspersönlichkeit? Welche Werte treiben dich an? Wo liegen deine größten Stärken – und welche blinden Flecke könnten dich noch daran hindern, dein volles Potenzial zu entfalten?
Scanne den QR-Code und gelange zu einem speziell entwickelten Selbsttest, der dir hilft, deine aktuelle Haltung, Einstellung und Wahrnehmung zum Thema Führung zu reflektieren. Es ist eine wertvolle Momentaufnahme, die dir zeigt, wo du stehst – und die dir am Ende dieses Workbooks vor Augen führt, wie weit du gekommen bist.
Führung ist weit mehr als fachliche Kompetenz. Die wahre Kunst liegt darin, Menschen zu inspirieren, Klarheit in herausfordernden Situationen zu bewahren und emotional stabil zu bleiben. Der Test hilft dir dabei, herauszufinden, wie stark deine emotionale Führung bereits ausgeprägt ist und in welchen Bereichen du wachsen kannst.
Lass uns gemeinsam den ersten Schritt gehen. Klicke auf den Link oder scanne den QR-Code – und starte deine Reise zu einer bewussteren, stärkeren Führungspersönlichkeit.
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Unser Geschenk für dich
Wie führst du heute? Gehe in die Bestandsaufnahme deiner heutigen Haltung, Einstellung und Wahrnehmung.
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Anhand eines Beispiels möchten wir verdeutlichen, warum es essenziell ist, sich als Führungskraft mit Emotionen auseinanderzusetzen. Jedes Team durchläuft verschiedene Phasen (Teamphasen nach Tuckman), die je nach Zeitpunkt und inhaltlichem Fokus variieren.
Zu Beginn, wenn sich ein neues Team formiert, herrscht oft eine hohe Motivation und Begeisterung für die gemeinsame Aufgabe – Konflikte treten in diesem Stadium eher selten auf. Doch sobald sich die erste Phase des Kennenlernens und der Begeisterung einspielt und jeder seinen Platz sucht (Storming-Phase), kann es turbulent werden. Die Wahrscheinlichkeit für Spannungen und Konflikte steigt.
Wird diese Zeit gut begleitet und gemeinsam bewältigt, erreicht das Team eine Stabilität, in der es sich auf Strukturen und Prozesse konzentrieren kann. Erst wenn auch diese Grundlage erfolgreich geschaffen wurde, kann das Team in die Leistungsphase übergehen und sein volles Potenzial entfalten.
Eine bewusste und emotionale Führung hilft dabei, jede dieser Phasen erfolgreich zu meistern und das Team nachhaltig zum Erfolg zu führen.
Die beiden folgenden Geschichten zeigen zwei unterschiedliche Führungsansätze anhand der Teamphasen nach Tuckman2, in denen jeweils die Teams in die Storming-Phase kommen: David, der Konflikte meidet und damit das Potenzial seines Teams ungenutzt lässt – und Julia, die ihre eigenen Muster reflektiert hat und ihr Team mit Klarheit und Stärke zur Performance führt. Wir haben die beiden in unserem Workshop kennengelernt, und sie verdeutlichen die entscheidenden Unterschiede in der Führung – zwischen emotionaler Stärke und dem Ausgeliefertsein gegenüber den eigenen Emotionen.
David überlässt seiner Angst die Kontrolle
David kannte das Teamphasen-Modell nach Tuckman genau und fühlte sich mit diesem Wissen sicher. Er erkannte, dass sich sein Team in der Storming-Phase befand – Meinungsverschiedenheiten waren ein natürlicher Teil des Prozesses. Doch als die ersten Konflikte aufkamen, zog er sich zurück.
»Das wird sich schon von selbst lösen«, redete er sich ein, während unterschwellige Spannungen zunahmen. Es bildeten sich kleine Gruppen, der Flurfunk ersetzte offene Diskussionen und Gespräche. Ein Meeting nach dem anderen endete ohne klare Entscheidungen, da jeder versuchte, Streit zu vermeiden.
Plötzlich wusste David nicht mehr, wie er das Tuckman-Modell anwenden sollte, um das Team aus dieser Phase herauszuführen. Er spürte, dass das Team stagnierte, doch seine Angst vor Konflikten überwog sein Wissen über Teamentwicklung.Wochen vergingen – die Produktivität sank, das Vertrauen im Team schwand – und ohne gelöste Konflikte blieb die Performance-Phase in weiter Ferne.
Nach dieser Erfahrung beschloss David, sich intensiver mit sich selbst und seinen Emotionen auseinanderzusetzen, und nahm an unserem Workshop teil. Danach fühlte er sich nicht mehr hilflos oder ausgeliefert, wenn die Storming-Phase begann.
Julia gibt Emotionen und Strukturen Raum
Julia hatte in unserem Workshop gelernt, ihre eigenen Muster zu erkennen. Früher hatte sie Konflikte gemieden, doch jetzt verstand sie, dass sie Teil jeder Entwicklung waren.
Als ihr Team in die Storming-Phase eintrat, beobachtete sie genau: Diskussionen wurden hitziger, Unmut entstand. Sie spürte auch in sich selbst ein Gefühl der Anspannung – doch statt sich davon leiten zu lassen, nahm sie ihre Emotionen bewusst wahr, regulierte sie und blieb präsent.
Statt sich zurückzuziehen, griff Julia bewusst ein. »Es ist völlig in Ordnung, dass wir unterschiedliche Ansichten haben«, sagte sie ruhig in einer hitzigen Besprechung. »Lasst uns das gemeinsam klären.«
Sie moderierte die Gespräche, stellte Fragen, ließ Raum für Emotionen – aber auch für Lösungen. Während sie das Team durch diese Phase führte, reflektierte sie ihre eigenen Reaktionen und entschied sich immer wieder bewusst für eine lösungsorientierte Haltung.
Die Teammitglieder begannen, sich gegenseitig besser zu verstehen. Konflikte wurden produktiv genutzt, und nach einigen Wochen spürte Julia: Das Team hatte sich gefunden. Mit neuer Klarheit, Vertrauen und Zusammenarbeit hatte ihr Team die Performance-Phase erreicht.
Die Beispiele von David und Julia zeigen, dass echte Führungsstärke von innen kommt – wer sich selbst kennt, kann andere souverän leiten und Spitzenleistungen ermöglichen.
In einer Welt, die sich rasant wandelt und immer neue Herausforderungen an dich stellt, wird emotionale Führungsstärke zu weit mehr als nur einer Fähigkeit – sie ist dein Fundament. Als Führungskraft stehst du täglich vor einer Vielzahl von operativen Aufgaben, zu denen noch weitere Herausforderungen hinzukommen, wie z. B.:
•Konflikte und Stress im Team bewältigen
•Individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter verstehen
•Ausfälle managen und wirtschaftliche Stabilität sichern
•Steigende Qualitätsanforderungen erfüllen
•Unterschiedliche Generationen und Kulturen zusammenführen
•Bürokratische Hürden und gesetzliche Vorgaben meistern
•Digitalisierung vorantreiben
•Ständige Change-Prozesse begleiten
•Mit äußeren Einflüssen wie Kriegen, Energiekrisen oder Pandemien umgehen
•Schrumpfende Ressourcen effektiv nutzen
•Den Einsatz künstlicher Intelligenz integrieren
Diese und viele weitere Faktoren lösen Emotionen aus – sowohl bei deinem Team als auch bei dir selbst. Genau hier setzt emotional starke Führung an: Sie verlagert den Fokus hin zu Beziehungen und Bindungen, zu Mitarbeitern, Stakeholdern, Vorgesetzten, Kunden und vielen anderen. Eine Aufgabe, die möglicherweise überwältigend scheint, die sich aber im Kern auszahlt. Wenn du alle Emotionen angemessen berücksichtigst, legst du den Grundstein für ein gesundes und harmonisches Team. Mit emotionaler Stärke gewinnst du die Fähigkeit, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken und selbst in herausfordernden Situationen Stabilität sowie Orientierung zu bieten.
Im Coaching von Führungskräften erleben wir immer wieder, dass sie in herausfordernden Situationen, die außerhalb ihrer gewohnten Routine liegen, schnell nach Lösungen suchen. Häufig greifen sie dabei sofort zu Strukturen und Prozessen, um das Problem zu lösen. Das ist menschlich verständlich, da wir früh lernen, zu funktionieren und Leistung zu erbringen, und es uns eine Scheinsicherheit gibt. Wir verwenden dazu gern die Metapher des »Strukturpflasters«. Stell dir vor, du hast eine Wunde – das ist die Emotion, die in einer herausfordernden Situation entsteht. Anstatt die Wunde bewusst wahrzunehmen und sie angemessen zu versorgen, greifst du sofort zu einem Pflaster – der Struktur – und klebst es darauf, ohne genauer hinzusehen. Das mag kurzfristig helfen, birgt aber das Risiko, dass sich die Wunde entzündet und unter dem Pflaster immer größer wird. Überträgt man diese Metapher auf Führung, wird klar: Wenn du dich zuerst um die Emotionen kümmerst und dann Strukturen oder Prozesse anpasst, kannst du nachhaltigere Lösungen schaffen und langfristig Stabilität fördern.
Wenn wir uns nicht den Emotionen und dahinterliegenden Bedürfnissen eines Menschen zuwenden, ignorieren wir zwei fundamentale Grundbedürfnisse, die tief in uns angelegt sind und bis zum Lebensende wichtig bleiben – und eben auch in unserer Führungsarbeit essenziell sind:
•Zugehörigkeit
•Gestaltungsspielraum
Wenn wir diese Bedürfnisse nicht berücksichtigen, sind häufig Widerstand, Ablehnung, Rückzug oder sogar Angriff die Folge. Wir möchten dazugehören und innerhalb dieser vertrauten Bindungen (Beziehungen) zugleich die Freiheit haben, sowohl selbst zu gestalten als auch autonom zu handeln.3
So paradox es klingt: Es ist oft viel leichter, wenn wir uns dieser Realität stellen und unser Verhalten sowie unsere Haltung als Führungskraft daran anpassen. Denn genau das hilft uns und unserem Umfeld – es schenkt uns emotionale Stabilität und Wohlbefinden.
Deswegen ist es wichtig, dass du dir schon jetzt – bevor du dich mit den einzelnen Schritten in diesem Workbook beschäftigst – bewusst machst: Du solltest immer zuerst die Emotionen anschauen und dich erst danach auf Strukturen und Prozesse fokussieren. Denke dabei immer an das Strukturpflaster. Verstehe diese Reihenfolge als eine Art Kreislauf, denn auch eine Veränderung oder Anpassung der Strukturen löst neue Emotionen aus und braucht deshalb wieder die Neubetrachtung dieser Veränderung. Genauso wie tiefere Wunden öfter ein neues Pflaster brauchen, bis sie ganz verheilt sind.
Wir kennen deine Antwort vielleicht nicht, aber wir wissen, wie wir Spitzenleistung definieren: Sie entsteht in einer gesunden Organisation, in der Menschen sich zugehörig fühlen, Gestaltungsspielraum haben und ihre Bedürfnisse sowie Emotionen Beachtung finden, um dann ihr volles Potenzial ausleben zu können.
Der Schlüssel dazu liegt in jedem selbst – also auch in dir: indem du dich mit deinen eigenen Emotionen und Bedürfnissen auseinandersetzt. Es bedeutet, dein inneres Kind zu verstehen, hinderliche Glaubenssätze zu erkennen und durch förderliche zu ersetzen. So wird es dir leichter fallen, in eine starke Führungsrolle zu gehen – ohne Widerstände, ohne lähmende Gefühle von Ohnmacht oder Unsicherheit.
Was das alles bedeutet und wie du daran mit Selbstreflexionen und praktischen Übungen arbeiten kannst, erfährst du in diesem Workbook. Es unterstützt dich dabei, emotionale Intelligenz und Selbstsicherheit aufzubauen – sowohl für dich selbst als auch für dein Team.
Dieses Workbook haben wir so entwickelt, dass es dich mit klaren Schritten unterstützt. Inspiriert von unserem »Selfcare«-Intensiv-Workshop, findest du in jeder Phase wertvolle Impulse, praktische Übungen, innere Entdeckungsreisen und ausreichend Raum zur Reflexion. Unser Ziel ist, dass du das Erlernte direkt in deinem Führungsalltag anwenden kannst.
Unser Workbook ist in einer sinnvollen Reihenfolge aufgebaut, aber jeder Schritt ist so gestaltet, dass du auch dann gut folgen kannst, wenn du flexibel durch die Inhalte gehst. Wir empfehlen dir jedoch, die ersten beiden Schritte direkt hintereinander und zu Beginn zu bearbeiten, da sie die Basis für alles Weitere bilden.
Das Besondere an unserem Workbook ist die Kombination aus theoretischem Input und Praxis – alles in einem Buch. So kannst du in deinem eigenen Tempo und mit den für dich relevanten Themen gezielt an deiner emotional starken Führung arbeiten.
Unser Workbook beinhaltet:
•19 Reflexionen, um das Erlernte zu vertiefen
•6 praktische Übungen, die du direkt in deinem Alltag anwenden kannst
•27 begleitende Videos, in denen wir dir zentrale Inhalte und praktische Übungen des Buches für ein noch besseres Verständnis veranschaulichen
•6 Team-Impulse, um gemeinsam mit deinem Team zu reflektieren
•10 Achtsamkeitsübungen, um deine emotionale Stärke nachhaltig zu festigen
•5 Kurzgeschichten aus der Praxis, mit ausführlicher Auswertung
•2 Selbsttests, einer zu Beginn und einer am Ende, für deine persönliche Bestandsaufnahme
•1 Mut-Ressourcen-Board, das du mit all deinen Erkenntnissen füllen kannst
Diese sechs Schritte begleiten dich auf deinem Weg:
1. Lerne die Superkraft deiner Emotionen kennen – Erfahre, warum Emotionen keine Schwäche, sondern eine wertvolle Ressource sind. Du lernst, die Funktion deiner Gefühle zu verstehen und achtsamer mit ihnen umzugehen. Entdecke, wie die Arbeit mit deinem inneren Kind dir hilft, emotionale Blockaden zu lösen und authentischer zu führen.
2. Achte auf die Botschafter deiner Bedürfnisse – Lerne, die Botschaften deiner Bedürfnisse zu erkennen und ihnen Raum zu geben. Das stärkt nicht nur deine emotionale Selbstregulation und Führungsfähigkeit, sondern schafft auch mehr innere Klarheit. Mit diesem Fundament wird deine Kommunikation klarer, authentischer und wertschätzender – eine Grundlage für erfolgreiches Führen.
3. Deine Säulen emotional starker Führung – Entdecke, wie du durch eine klare innere Haltung und gezielten Aufbau deiner Ressourcen dein Selbstvertrauen stärkst und deinen Führungsstil auf ein neues Level bringst. Verstehe, wie Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und ein gesunder Selbstwert deine Rolle als Führungskraft entscheidend prägen.
4. Du kannst deine Emotionen regulieren und steuern – Entdecke Techniken, um deine Emotionen gezielt zu regulieren, und erfahre, wie dein inneres Team dir dabei helfen kann, auch in stressigen Situationen die Kontrolle zu behalten.
5. Wie du durch Klarheit mehr Ruhe schaffst – Erkenne, warum Transparenz und Vertrauen essenzielle Bausteine deiner Führungskompetenz sind und wie du diese gezielt in deinem Führungsalltag verankern kannst. Identifiziere deine Energiequellen und -fresser und entwickle Strategien, um deine Energie gezielt einzusetzen. Werde dir bewusst, wie du deinen Einfluss optimal nutzen kannst, um mehr Selbstermächtigung zu erfahren und dich weniger machtlos zu fühlen.
6. Nutze deine Stärken, um dich zu stärken – Motivation beginnt bei dir selbst. Erkenne deine Stärken und die Perspektive, durch die du die Welt betrachtest. Setze deine persönlichen Ressourcen ein, um sowohl dich selbst als auch dein Team zu inspirieren. Stärke deinen Optimismus und deine Resilienz, damit du auch in schwierigen Zeiten voller Energie und Durchhaltevermögen bleibst.
Dieses Workbook unterstützt dich dabei, Schritt für Schritt in deinem eigenen Tempo voranzugehen. Bei den Reflexionen und praktischen Übungen gibt es keine »richtigen« oder »falschen« Antworten – alles, was du entdeckst, ist wertvoll und fördert sowohl deine persönliche als auch berufliche Entwicklung. Genau deshalb wiederholen wir zentrale Schritte, wie wir es auch in Workshops tun. Diese Wiederholungen festigen das Gelernte, sodass es sich nachhaltig in deinem Alltag verankert.
Diese Elemente werden dir in den Schritten immer wieder begegnen:
•Einleitung
•Input
•Reflexion
•Praktische Übung
•Tipps für dein Team
•Kurzgeschichte
•Achtsamkeit
•Zusammenfassung
Nimm dir so viel Zeit, wie es für dich stimmig ist. Lass das Erlernte in Ruhe wirken und sich in deinem System verankern. Jeder Mensch lernt in seinem eigenen Tempo – einige arbeiten chronologisch durch das Workbook, andere springen zwischen den Schritten hin und her. Beides ist völlig in Ordnung.
Mache es dir bequem, sei neugierig und offen für deine Emotionen – und entdecke, wie emotional starkes Führen dir und deinem Team neue Wege eröffnet.
Danke für dein Vertrauen …
»Wir können Emotionen nicht selektiv betäuben; wenn wir die schmerzhaften Emotionen betäuben, betäuben wir auch die positiven Emotionen.«
(Brené Brown)4
Bevor du andere Menschen führst, solltest du dich auf jeden Fall mit deinen eigenen Emotionen beschäftigen, denn du hast es jeden Tag mit Emotionen anderer Menschen zu tun, die auf deine eigene innere Welt treffen. Das resultiert oft in Problemen, Konflikten und Krisen, was das Führen häufig mit viel Stress und Leidensdruck verbindet. Es geht aber auch anders und damit arbeiten wir Stück für Stück in diesem Workbook mit dir!
In diesem ersten Teil möchten wir dir einen Zugang zu deiner Superkraft und ihrer Wirkung ermöglichen: deinen eigenen Emotionen. Erst wenn du dich selbst gut fühlen kannst, kannst du dich auch selbst gut führen und als Führungskraft (selbst-)wirksam sein. Mit Emotionen zu führen, erlaubt dir einen leichteren Zugang zu anderen Menschen und den täglichen Herausforderungen, bei denen du als Führungskraft gefragt bist.
Es ist notwendig, sich intensiv mit diesem Thema auseinanderzusetzen, denn es ist die Grundlage für alle weiteren Schritte zu einem emotional starken Führungsstil.
Jetzt beginnt deine Reise! Tauche ein in die Welt deiner Emotionen, entdecke neue Facetten von dir und wachse an jeder Erfahrung. Viel Freude auf diesem spannenden und bereichernden Weg!
Mache dir bewusst, welche Themen, Verhalten, Emotionen, Bedürfnisse dir wichtig sind und wichtig waren. Sie geben dir einen ersten Hinweis darauf, warum sich bestimmte Themen bei dir so entwickelt haben, warum du in bestimmten Situationen genau so reagierst und nicht anders. Beantworte die nachfolgenden Fragen, ohne lange darüber nachzudenken, denn das ist dein Speeddating mit dir selbst.
Welchen Beruf wolltest du lernen, als du 15 Jahre alt warst?
Wie verhältst du dich, wenn dich etwas nervt?
Was würden Freunde sagen, welche offensichtlichen Charakterzüge du hast?
Wie reagierst du auf stressige oder unangenehme Situationen, die du erlebst?
Was gibt dir Inspiration und Energie?
Was raubt dir Energie?
Was hat dich in den letzten Jahren stärker gemacht?
Welche Werte sind dir besonders wichtig?
Wann warst du das letzte Mal stolz auf dich und worauf genau warst du stolz?
Wofür bist du dankbar?
Wieso bist du Führungskraft geworden?
Wenn du dich wohlfühlst, dann …
Wenn du deinen Wohnort frei wählen könntest, dann …
Auswertung – Speeddating
Du hast dich mit verschiedenen Fragen zu deiner Persönlichkeit beschäftigt. Nutze die folgenden vier Fragen, um das Speeddating zu reflektieren und erste Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Aspekte dir leichter fallen und in welchen Momenten du hinderliche Emotionen wahrnimmst.
Wie leicht ist es dir gefallen, die Fragen schnell zu beantworten?
Welche Fragen waren nicht so leicht zu beantworten?
Welche Fragen sind dir emotional schwerer gefallen bzw. wo brauchtest du einen längeren Moment?
Gab es Fragen, die »unangenehme« Emotionen ausgelöst haben?
Stell dir vor, fremde Menschen, die dich nicht kennen, würden sich zu all diesen Fragen über dich äußern. Wahrscheinlich gäbe es einige Dinge, die zutreffen, aber du würdest auch viele Vorurteile und oberflächliche Meinungen hören, die nur auf dem ersten Eindruck beruhen. Wir neigen dazu, schnell zu urteilen, basierend auf dem, was wir zuerst wahrnehmen. Diese schnellen Bewertungen können uns jedoch im Weg stehen und verhindern, dass wir uns wirklich die Zeit nehmen, die Person in ihrer Tiefe zu verstehen.
Wie ist das bei dir? Was würdest du sagen, wie stark du bewertest? Nutze dafür diese Skala von 1 (keine Bewertung) bis 10 (viel Bewertung) und sei ehrlich zu dir. Stelle dir Situationen vor, in denen du schnell handelst oder handeln musst, obwohl dir möglicherweise noch Informationen fehlen.
Wo stehst du gerade? Bist du eher im unteren Bereich (1–4) oder im oberen Bereich (5–10)? Egal wo du landest, nimm dir jetzt einen Moment, um deine Bewertungen einfach zu bemerken, ohne sofort in dein Urteil zu gehen. Für eine starke emotionale Führung ist es entscheidend, dir die Zeit zu nehmen, zuerst zu beobachten und dann zu bewerten. Das ist ein wesentlicher Baustein deiner Führungskraft!
Als Führungskraft ist es entscheidend, dass du in jeder Situation zuerst den Raum zum Beobachten nutzt, bevor du eine Bewertung vornimmst. Warum? Weil unser erster Impuls oft ein schneller, oberflächlicher Eindruck ist – basierend auf Vorurteilen, Erfahrungen oder Emotionen. Doch in der Führung geht es darum, die Situation ganzheitlich zu verstehen, bevor du eine Entscheidung triffst.
Wenn du in stressigen oder herausfordernden Momenten sofort in deine Bewertungen gehst, lässt du dich leicht von impulsiven Reaktionen leiten, die sich später als unreflektiert herausstellen könnten. Indem du zuerst beobachtest, schaffst du den Abstand, die Situation aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und wirklich zu verstehen, was hinter den Handlungen oder Aussagen der anderen steckt.
Dieses bewusste Beobachten hilft dir, Emotionen und Bedürfnisse der Menschen in deinem Team klarer zu erkennen. Du nimmst nicht nur oberflächliche Verhaltensweisen wahr, sondern auch die tiefer liegenden Ursachen, wie Ängste, Unsicherheiten oder Bedürfnisse nach Anerkennung.
Diese Fähigkeit, objektiv und mit einem offenen Geist zu beobachten, statt vorschnell zu bewerten, steigert deine emotionale Intelligenz. Du reagierst souveräner, triffst fundiertere Entscheidungen und schaffst ein Arbeitsumfeld, in dem Vertrauen und Respekt wachsen können. So stärkst du nicht nur deine eigene Führungskompetenz, sondern förderst auch die Entwicklung deines Teams.
Beobachten, bevor du bewertest – das ist der Schlüssel zu einer emotional starken, authentischen Führung, die langfristig Wirkung zeigt.
Du hast jetzt schon oft das Wort Emotionen gelesen. Aber was sind eigentlich Emotionen? Es sind komplexe Vorgänge im Körper, die eine wichtige Funktion erfüllen. Sie helfen uns dabei, im Alltag reagieren und handeln zu können, vor allen Dingen, um verbal und nonverbal kommunizieren zu können. Und das läuft zum größten Teil unbewusst ab.
Ganz oft werden Emotionen mit Gefühlen verwechselt. Tatsächlich ist es aber so, dass Emotionen in drei verschiedene Ebenen unterteilt werden, nämlich in:
Gefühle
Was ich fühle …
Körperlichen Reaktionen
Was ich spüre …
Denkprozesse
Was ich denke …
Alle drei Ebenen bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn wir etwas fühlen, nehmen wir es oft auch körperlich wahr und denken darüber nach. Jede dieser Ebenen kann als Auslöser dienen: Ein bestimmter Geruch (Körper) kann uns in einen emotionalen Zustand versetzen und Gedanken anregen, oder umgekehrt, ein Gedanke kann Gefühle und körperliche Reaktionen hervorrufen.
Oft werden wir schon früh dazu erzogen, bestimmte Emotionen zu unterdrücken, wie zum Beispiel das Zittern bei Angst oder das Zeigen von Wut. Das führt dazu, dass wir die Verarbeitung unserer Emotionen auf allen drei Ebenen blockieren, was es uns erschwert, unsere Emotionen angemessen zu regulieren. Wie du deine Emotionen regulieren kannst, beschreiben wir in Schritt 4.
Lass uns mal etwas genauer hinschauen, was den Unterschied dieser drei Ebenen der Emotionen ausmacht.
Gefühle
Körperliche Reaktionen
Denkprozesse
Deine Gefühle beschreiben dein inneres Erleben und Empfinden wie dein eigenes Navigationssystem, das dir signalisiert, ob etwas gut oder schlecht für dich ist. Sie helfen dir, die Situation, in der du dich befindest, schnell einzuordnen. Deine Gefühle sind die Botschafter deiner Bedürfnisse, die signalisieren, dass sie deine Aufmerksamkeit brauchen.
Gefühle sind direkt spürbare Reaktionen auf Reize von innen oder außen. Im Gegensatz dazu gibt es Zustandsbeschreibungen, wie gestresst, genervt, entspannt usw.
Die fünf Hauptgefühle der Emotionen sind:
•Wut
•Trauer
•Angst
•Freude
•Scham
Wenn bei dir ein Gefühl entsteht, entsteht gleichzeitig auch eine körperliche Reaktion, was komplexe Vorgänge sind, denn hier passt sich dein Körper der gefühlten und bewerteten Situation an. Je stärker du das Gefühl empfindest, umso stärker wird es auch im Körper. Dabei gibt es Reaktionen, die du bewusst (steuerbar) und unbewusst (nicht steuerbar) wahrnehmen kannst.
Das sind bewusste Reaktionen:
•Lachen
•Weinen
•Gähnen
… und das sind unbewusste Reaktionen:
•Ausschüttung von Hormonen
•Veränderte Herzfrequenz
•Schwitzen
•Klang der Stimme
•Druck/Schmerz
Die Denkprozesse sind dein emotionales Bewertungssystem, um Situationen einschätzen und darauf reagieren zu können. Alle deine gemachten Erfahrungen werden immer mit Gefühlen und körperlichen Reaktionen verknüpft und im Gehirn abgespeichert.
Du hast am Tag rund 60–70.000 Gedanken. Davon triffst du allein rund 20.000 Entscheidungen – als Führungskraft womöglich noch viel mehr. Hier wird deutlich, dass Emotionen unbewusst ablaufen, denn unser Bewusstsein wäre nicht in der Lage, so viele Denkprozesse bewusst steuern zu können.
Denkprozesse sind z. B.:
•Vergleiche
•Interpretationen
•Bewertungen
•Entscheidungen
•Erinnerungen
Die Autorin Vivian Dittmar beschreibt in ihrem Buch »Gefühle und Emotionen – Eine Gebrauchsanweisung« in einem Gefühlskompass, welche Gefühle es gibt und welche Kräfte sie in sich tragen und freisetzen können.5
Sie unterteilt die fünf Hauptgruppen von Empfindungen in Grundinterpretationen der Gefühle. Wir arbeiten in diesem Workbook – genau wie in unseren Workshops – mit diesen fünf Gefühlen und übertragen diese auf die Führungsarbeit: Wut, Trauer, Angst, Freude und Scham.
Hinter jedem Gefühl steht eine Funktion, die wir kennen und erkennen sollten. Auf den ersten Blick erscheinen diese Emotionen – mit Ausnahme der Freude – als negativ. Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich ihr Potenzial, das du als Führungskraft kennen solltest:
•sagt uns: »Da ist etwas im Ungleichgewicht!«
•Überprüfe, ob es um das Bedürfnis nach Gerechtigkeit oder Wertschätzung geht!
Die Energie der Wut ist eine bedeutende Ressource, die dabei unterstützt, klare Entscheidungen zu treffen und selbstbewusst für die eigenen Interessen einzustehen. Sie befähigt uns, bewusst und überzeugend sowohl »Nein« als auch »Ja« auszusprechen und unsere Positionen deutlich zu vertreten. Diese Kraft hilft, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, Ziele zu definieren und entschlossen zu verfolgen. Sie fördert Aktivität und Handlungsfähigkeit, indem sie uns motiviert, Vorhaben umzusetzen oder klare Abschlüsse herbeizuführen. Wut unterstützt zudem dabei, Grenzen zu setzen, und sorgt dafür, dass diese respektiert werden. Als Ausdruck von Selbstbestimmung trägt sie wesentlich zu Klarheit und innerer Stärke bei.
Zu viel Wut zerstört nach außen, wenn sie unkontrolliert ausgelebt wird. Oder nach innen, wenn sie nicht gezeigt wird. Manchmal, wenn Menschen ihre Wut nicht ausdrücken wollen oder können, zeigen sie stattdessen »Trauer«, indem sie z. B. weinen.
•sagt uns: »Da muss ich loslassen oder Abschied nehmen!«
•Überprüfe, ob es um das Bedürfnis nach Akzeptieren von Unveränderlichem geht!
Die Kraft der Trauer unterstützt dabei, Mitgefühl zu entwickeln und die Realität so anzunehmen, wie sie ist. Sie hilft, sich von Vergangenem zu lösen und dessen Bedeutung zu würdigen. Trauer fördert die Bereitschaft, starre Positionen aufzugeben und die eigene Hilflosigkeit zu akzeptieren, wodurch innerer Frieden möglich wird. Sie ermöglicht es, einen Ausgleich zwischen persönlichen Wünschen und den Tatsachen des Lebens zu finden. Zudem stärkt sie die Fähigkeit, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen und sich intensiv mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen. Auf diese Weise trägt Trauer zur emotionalen Entwicklung und persönlichem Wachstum bei.