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Selbst bei gesunder Lebensführung kann auch in Deutschland niemand den Umweltgiften ausweichen. Jeder Bundesbürger ist mit mehreren Chemikalien belastet. Wissenschaftliche Schätzungen sprechen davon, dass 75 - 95 % der Krebsfälle durch Umweltgifte ausgelöst oder beschleunigt werden. Die Schulmedizin ignoriert diese Tatsache völlig und behandelt die Patienten rein symptomatisch. Dies hat zur Folge, dass immer häufiger Patienten mit gefährlichen Medikamentencocktails behandelt werden, ohne dass die Ursache der Erkrankung erkannt oder behoben wird. Der Autor war selbst an Krebs erkrankt. Er ist sicher: Mit seinen heutigen, in diesem Buch dargestellten Kenntnissen und der entsprechenden Prophylaxe hätte man die Erkrankung vermeiden können!
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Seitenzahl: 137
Veröffentlichungsjahr: 2016
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„Was Du säest, wirst Du ernten.“ – Diese Gesetzmäßigkeit gilt sowohl für die geistige Saat als auch in der Folge für die Materie.
Wir haben den freien Willen und die Macht, die Erde zu verändern. Doch seit es den Menschen gibt, gibt es Kriege, Verfolgung und Ausbeutung von Mensch und Natur. „Macht Euch die Erde untertan.“ – So steht es in der Bibel. Gemeint ist damit jedoch nicht die Ausbeutung der Natur, die Vergiftung und die Zerstörung unseres Lebensraums, der Erde.
Doch genau das lebt der Mensch: Gewinnsucht, Egoismus und Machtgier sowie Rücksichtslosigkeit gegenüber Mensch und Natur bestimmen unsere heutige Welt.
Wen wundert es da, dass Krankheiten, Katastrophen und Zerstörung immer größere Ausmaße annehmen?!
Dabei liegt der Denkfehler des Menschen darin, dass er durch Technik und Logik alles unter Kontrolle zu haben scheint. Das Gegenteil ist allerdings der Fall, wie weltweit auftretende neue Krankheiten und Vergiftungen sowie Umweltkatastrophen wie atomare und chemische Zwischenfälle zeigen.
In meinen 30 Jahren als Heilpraktiker und Umweltmediziner musste ich immer wieder erkennen, dass unser Körper so zu einem Faß voll von Giften, Schlacken und anderen Belastungen wird, bis dieses eines Tages überläuft. In dieser Situation befinden wir uns z. Zt. weltweit.
Einen Menschen heute gesund zu erhalten, bedeutet vor allem, ihn regelmäßig zu entgiften und ihn dazu anzuleiten, möglichst keine neuen Gifte mehr aufzunehmen. Beachten wir dies nicht, so wird durch den Anstieg von Krankheiten unser Gesundheitssystem zwangsläufig überfordert, so dass es zusammenbrechen muss.
„Mehr scheinen als sein“ – dieser Spruch gilt nicht nur für die Politik, sondern auch für Forschung und Technik. Die Früchte dieser Einstellung erleben wir täglich in Krankheiten, Umweltvergiftungen und Katastrophen. Erst wenn sich die geistige Grundeinstellung durch Umdenken ändert, wird sich auch im Äußeren der Mensch und damit auch die Erde ändern.
Bis dahin bleibt uns nur die Möglichkeit einer Vorbeugung und Entgiftung, um gesund alt zu werden. Dieses Buch soll einen Anstoß geben, diese Zusammenhänge zu erkennen.
Möge der Schöpfer aller Dinge uns hierfür den Geist und die Kraft geben.
Wolfgang Prawda
Vorwort
Endlager Mensch
1.1. Weltweites Bienensterben – Vorbote der Selbstvernichtung?
1.2. Umweltgifte
1.2.1. Auswirkungen der Umweltvergiftung
1.2.2. Verbreitung der Umweltgifte
1.2.2.1. Luft
1.2.2.2. Böden
1.2.2.3. Gewässer
1.2.2.4. Alltagsumgebung
Krankheitsbilder
2.1. Krankheitssymptome
2.2. Allergien
2.3. Entwicklungsstörungen
2.3.1. Fortpflanzungsstörungen
2.3.2. Verhaltensstörungen und Krebserkrankungen bei Kindern
2.4. Multiple Chemical Sensitivity Syndrom (MCS)
Grundlagen der Matrix-Regulation
3.1. Die extrazelluläre Matrix
3.2. Krankheitsentstehung durch Störungen der Grundregulation
Therapiemodelle
4.1. Traditionelle Verfahren zur Entgiftung und Ausleitung
4.1.1. Aderlass
4.1.2. Blutegelbehandlung
4.1.3. Schröpfen
4.1.4. Cantharidenpflaster
4.2. Baunscheidt-Verfahren
4.3. Heilfasten und Colon-Hydro-Therapie
4.4. Homöopathie
4.5. Homotoxikologie
4.6. Klinische Ökologie
4.7. Orthomolekulare Medizin
4.8. Orthomolekulare Psychiatrie
4.8.1. Hoffer / Osmond / Pfeiffer – Pioniere der orthomolekularen Psychiatrie
4.8.2. Umweltbelastung und Psyche
4.8.2.1. Blei
4.8.2.2. Quecksilber
4.8.2.3. Cadmium
4.8.2.4. Kupfer
4.8.2.5. Aluminium
4.8.2.6. Pestizide
4.9. Chelattherapie
Diagnose
5.1. Verdachtsdiagnose: Vergiftung mit Umweltschadstoffen
5.2. Weiterführende Diagnoseverfahren
5.2.1. Bio-Elektro-Verfahren
5.2.1.1. Radionik
5.2.1.2. Elektroakupunktur
5.2.1.3. Bioresonanzverfahren
5.2.1.4. Bioelektrische Impedanzanalyse
5.3. Labortechnische Verfahren
5.3.1. Haaranalyse
5.3.2. Nachweis von Schwermetall-Belastungen
Therapie
6.1. Beseitigung von Therapieblockaden
6.1.1. Regulierung des Säure-/Basen-Haushalts
6.1.1.1. Feststellung des Säure-/Basen-Status
6.1.1.2. Therapie der Azidose
6.1.2. Therapie der Umweltgiftbelastung
6.1.2.1. Freie Radikale und oxidativer Stress
6.1.2.2. Antioxidantien
6.1.2.3. Entgiftung und Ausleitung
6.2. Matrix-Regulation und Cellsymbiosis-Therapie
6.2.1. Matrix-Regulation
6.2.2. Cellsymbiosis-Therapie
6.2.3. Aktivierung der Selbstheilungskräfte
6.3. Gesunderhaltung durch jahreszeitlich abgestimmten Prophylaxezyklus
Fallbeschreibung
Literaturnachweis
Der Mensch hat jahrtausendelang im Einklang mit der Natur gelebt. Heute lässt sich dies nur noch für wenige Naturvölker sagen, die als eher rückständig und unzivilisiert betrachtet werden. Der Großteil der Menschheit wurde durch den technischen Fortschritt vor allem des letzten Jahrhunderts dazu verleitet, gedankenlos die Ressourcen der Erde für die eigene Bequemlichkeit zu nutzen. Alles schien – wenn nicht sofort, dann in naher Zukunft – mit wissenschaftlichen Mitteln kontrollierbar zu sein: von der Fortpflanzung über die Welternährung bis hin zur Raumfahrt und der Besiedelung fremder Welten. In den letzten Jahren mehren sich jedoch auch kritische Stimmen, die davor warnen, die neuen Errungenschaften unkritisch einzusetzen.
So hat z.B. die Implantat-Medizin große Fortschritte gemacht: Es ist sicherlich eine segensreiche Erfindung, dass in Notfällen künstliche Gelenke, Prothesen oder Herzklappen eingesetzt werden können. Ist aber auch der unkritische Umgang mit Silikoneinlagen zur Brustvergrößerung wirklich sinnvoll? Ist es medizinisch notwendig, dass immer jüngere Patienten Implantate bekommen? Früher wurden nur älteren Menschen Implantate eingesetzt; Langzeitschäden konnten nicht vorkommen, da die Patienten vor deren Auftreten bereits verstorben waren. Heute jedoch mehren sich die Berichte über Langzeitschäden durch Implantate aus ungeeigneten Materialien, allergische Reaktionen oder Probleme durch Immunreaktionen des Körpers. Der Mensch - Endlager für Implantate?
Eine von WWF und Greenpeace in Auftrag gegebene Studie untersuchte Nabelschnurblut auf weit verbreitete chemische Substanzen, wie sie in alltäglichen Gebrauchsgütern verwendet werden. Das erschreckende Ergebnis: „Gefährliche Chemikalien sind im Blut von Schwangeren weit verbreitet und werden über die Nabelschnur auf das ungeborene Kind übertragen.“2 Der Mensch – vom Mutterleib an Endlager für gefährliche Chemikalien?
Untersuchungen der Behörden ebenso wie privater Testinstitute zeigen, dass nahezu alle Lebensmittel mit Pestiziden oder anderen Schadstoffen belastet sind. Der Mensch am Ende der Nahrungskette – Endlager für mit der Nahrung aufgenommene Umweltgifte?
Die für Implantate verwendeten Materialien können sorgfältiger geprüft und die bisherigen Erfahrungswerte für die Materialauswahl genutzt werden; man kann auch die Implantation auf wirklich lebensnotwenige Eingriffe beschränken.
Die schleichende Vergiftung des Körpers, die sich bei den Chemikalien im Nabelschnurblut und den Umweltgiften in der Nahrung zeigt, wird nicht aufzuhalten sein, solange nicht ein radikales Umdenken erfolgt.
Aufgrund dieser Einflüsse zeigen sich heutzutage viele chronische Erkrankungen auch schon bei Kindern. Unser Immunsystem ist der Aufgabe nicht mehr gewachsen, das Endlager Mensch gesund zu erhalten.
„Wenn die Bienen vom Globus verschwinden, hat die Menschheit nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen, keine Befruchtung, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen.“ (Albert Einstein)
Vor diesem Hintergrund sind Meldungen über das in letzter Zeit zu beobachtende weltweite Bienensterben besonders erschreckend: In den USA, Europa, dem Mittleren Osten und Japan berichten Imker über Verluste von bis zu 85 % der Kolonien.
Trotz intensiver Forschung sind die Ursachen für das massive Bienensterben nicht geklärt. Häufig wird die Varroa-Milbe als Ursache genannt, ein aus Asien eingeschleppter Bienenschädling, gegen den asiatische Bienen resistent sind, die europäische Honigbiene jedoch nicht. Allerdings kann die Varroa-Milbe kaum die Ursache dafür sein, dass Bienen ausfliegen und nicht zu ihrem Stock zurückfinden oder dass neue Bienenvölker verlassene Bienenstöcke nicht annehmen.
Weitere Erklärungsansätze gehen von folgenden Möglichkeiten
Die Aufnahme von Pestiziden kann ein massives Bienensterben verursachen, wie z.B. das Bienensterben am Oberrhein 2008, das durch das Pflanzenschutzmittel Clothianidin ausgelöst wurde.
Verschiedene Viren oder Pilze könnten eine Ursache dafür sein, dass verlassene Bienenstöcke nicht wieder besiedelt werden.
Mobilfunkstrahlen könnten den Orientierungssinn der Bienen stören.
Gentechnisch veränderte Pflanzen könnten noch unbekannte Auswirkungen auf die Ernährung der Bienen haben.
Unabhängig davon, welche Erklärung die richtige ist oder ob mehrere dieser möglichen Ursachen erst im Zusammenspiel zum Bienensterben führen – welche Konsequenz hat es für den Menschen?
Bienen, Hummeln und andere Insekten sind für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen unentbehrlich, so für 87 der 115 wichtigsten Obst-, Gemüse-, Gewürz- und Ölpflanzen. Hinzu kommt, dass bei manchen Arten künstliche Bestäubung oder Selbstbestäubung zwar möglich, der Ertrag bei tierischer Bestäubung aber um bis zu 50 % größer ist. Somit stehen für die Ernährung des Menschen weniger Kulturpflanzenarten zur Verfügung, die zudem geringere Erträge bringen.
Ausgehend von den möglichen Ursachen für das Bienensterben stellt sich außerdem die Frage, ob der menschliche Körper die Umwelteinflüsse neutralisieren kann, denen die Bienen zum Opfer gefallen sind.
Oder wird Albert Einstein Recht behalten: Erst die Biene – dann der Mensch?
Als Umweltgift bezeichnet man eine anthropogen, d.h. durch den Menschen entstandene oder geförderte Belastung der Umwelt, die für die Natur und damit auch die Lebewesen schädlich ist.
Zu den Umweltgiften zählen
Pestizide
Medikamente
Schwermetalle
Industriechemikalien
Nebenprodukte von Verbrennungsprozessen
Elektrosmog
Radioaktivität
Spätestens seit der Dioxin-Katastrophe in Seveso am 10. Juli 1976 weiß man, dass viele dieser Giftstoffe auch für den Menschen schädlich sind. Einige sehr langlebige Giftstoffe, bekannt als das „dreckige Dutzend“, wurden in der Stockholmer Konvention vom 22.05.2001 weltweit verboten. Sie stehen im Verdacht, erbgutverändernd und krebserzeugend zu wirken.
Trotzdem geht die Vergiftung der Umwelt trotz gegenteiliger Beteuerungen vieler Politiker ungebremst weiter. Sehr beeindruckend belegt wird dies von der US-Umweltschutzorganisation Blacksmith Institute mit ihrer Auflistung der 10 schmutzigsten Orte der Welt (s.Tabelle Blacksmith Institute, Seite →).
In allen aufgeführten Orten entsteht die Verschmutzung durch Industriebetriebe und Bergbau (Ausnahme Tschernobyl: Radioaktivität). Hauptschadstoffe sind daher überall Industriechemikalien und Schwermetalle. Eine Belastung mit Schwermetallen lässt sich beim Menschen leicht nachweisen. Daher werden wir später auf dieses Problem noch einmal genauer eingehen.
Die Belastung findet sich in Luft, Boden und Wasser – die Bevölkerung hat keine Chance, der Vergiftung auszuweichen.
Insbesondere die letzte Spalte der Tabelle gibt Anlass zu ernster Besorgnis: Gegenmaßnahmen? – am häufigsten: Keine!
Lt. Richard Fuller vom Blacksmith Institute macht die weltweite Umweltverschmutzung bis zu 1 000 000 000 Menschen krank und ist in den in der Liste aufgeführten Orten für bis zu 20 % aller Todesfälle verantwortlich. Die WHO schätzt, dass weltweit ca. 13 Millionen Todesfälle jährlich auf vermeidbare gefährliche Umwelteinflüsse zurückzuführen sind.
Zum Vergleich: Es gibt weltweit jährlich ca. 2,6 Millionen Todesfälle durch Herz- und Gefäßkrankheiten, 1,5 Millionen durch Erkrankungen der unteren Atemwege, 470 000 durch Verkehrsunfälle. Das bedeutet: Todesursache Nr. 1 ist heutzutage weltweit die Umweltverschmutzung!
Abb. 1: Die 10 schmutzigsten Orte der Welt 2007
(Quelle: 15. http://www.blacksmithinstitute.org/wwpp2007/finalReport2007.pdf, Stand 30.08.2010)
Glaubt man unseren europäischen Politikern, so können wir uns in Europa sicher fühlen, denn bei uns gibt es einen funktionierenden Umweltschutz. Die Seveso-Katastrophe in Italien ist ja schon lange her, und wir haben daraus gelernt. Außerdem gehört Dioxin zum „dreckigen Dutzend“ und ist inzwischen weltweit verboten.
So etwas wie die Tschernobyl-Katastrophe kann sich hier nicht wiederholen – unsere Kernkraftwerke sind sicher.
Für die möglicherweise umweltschädigenden Schadstoffe wurden Grenzwerte eingeführt. Wenn diese eingehalten werden, sind die Schadstoffe für den Menschen nicht schädlich – worum sorgen wir uns überhaupt?
Betrachtet man allerdings diese Grenzwerte genauer, so zeigen sich seltsame Ungereimtheiten: Die festgelegten Grenzwerte variieren schon von Bundesland zu Bundesland innerhalb Deutschlands – welcher Grenzwert ist der richtige? Als Beispiel siehe folgende Tabelle:
Abb. 2: Schwellenwerte für Indirekteinleiter
(Quelle: 16. Umweltbundesamt: Einträge von Kupfer, Zink und Blei in Gewässer und Böden – Analyse der Emissionspfade und möglicher Emissionsminderungsmaßnahmen. August 2005)
Dieser Tabelle zufolge sind die genannten Schwermetalle für hessische Bürger giftiger als für Berliner oder Württemberger – oder aus welchem Grund sind sonst die Grenzwerte in Hessen am niedrigsten?
In der Frontal21-Sendung vom 20. Januar 2009 wurde über die neuen EU-Richtlinien von Dezember 2008 für Kinderspielzeug berichtet: Die zitierten Politiker Günter Verheugen und Andreas Schwab sind sich sicher, dass die neue Richtlinie die Grenzwerte von Spielzeug zugunsten der Kinder verbessert. Und was ist tatsächlich passiert? Grenzwerte für Schwermetalle sind gestiegen! So für Blei von 90 auf 160 mg pro kg Spielzeug, für Quecksilber von 60 auf 94 mg pro kg Spielzeug! Experten des Bundesinstituts für Risikobewertung stellen daher fest: Mit dem neuen EU-Recht drohen Kindern weiterhin ernste Gesundheitsgefahren.
Der WWF hat im Juni 2004 Umwelt- und Gesundheitsminister aus 13 EU-Staaten auf eine Belastung mit Umweltschadstoffen getestet. Es wurden insgesamt 55 Chemikalien gefunden; die durchschnittliche Belastung betrug 37 Chemikalien. 25 Substanzen wurden im Blut aller untersuchten Minister gefunden!
So kommt der Kampagnenleiter Karl Wagner zu dem Ergebnis: „Unsere Testergebnisse zeigen, dass kein Europäer Anlass zu „ruhig Blut“ hat. Die Minister sind alle mit Chemikalien belastet, die beispielsweise unter starkem Verdacht stehen, krebserregend zu sein, das Hormonsystem zu stören oder die Gehirnentwicklung der Nachkommen zu beeinträchtigen.“19
Das SCINEXX-Wissensmagazin vom Sonntag, dem 29.11.2009, berichtet über eine aktuelle Untersuchung des WWF, bei der im Blut von EU-Abgeordneten ein Giftcocktail von 76 verschiedenen Chemikalien nachgewiesen wurde. Untersucht wurden das Vorkommen und die Konzentration von 101 synthetischen Chemikalien. Zitiert wird die Reaktion der Abgeordneten Hiltrud Breyer (Bündnis 90/Die Grünen): „Die Analyseergebnisse bei den Probanden sind mehr als alarmierend. Für mich ist es auch kein Trost, dass ich mit den bei mir gefundenen 37 von 76 untersuchten Chemikalien noch relativ „gut“ abschneide. Mein Testergebnis zeigt im Gegenteil, dass ich trotz bewusster Lebensführung dem Chemierisiko nicht ausweichen kann.“20
Selbst Umwelt- und Gesundheitsminister und Grünen-Politiker in der EU, die sicherlich ein bewusst gesundes Leben führen, können eine Belastung mit Gift stoffen nicht vermeiden, und das bei vergleichsweise gut funktionierendem Umweltschutz?! Wie ist das möglich?
Unsere Umwelt sieht sauber aus. Es gibt keine rußschleudernden Schlote mehr – die Luft scheint rein zu sein. Die Gewässer sehen klar aus, und die Böden wirken fruchtbar und gesund. Fast alle Alltagsgegenstände, mit denen wir zu tun haben, sind geprüft und zertifiziert. Woher kommt also die Belastung mit Giftstoffen?
Die Europäische Umweltagentur EEA stellt in ihrem Lagebericht vom 10.10.2007 fest, dass die Luftverschmutzung, vor allem durch Feinstaub und Ozon, die durchschnittliche Lebenserwartung in West- und Mitteleuropa um fast ein Jahr verkürzt und die gesunde Entwicklung von Kindern beeinträchtigt. Nach Schätzungen des EU-Programms „Saubere Luft für Europa“ ist die Feinstaubbelastung jedes Jahr für 348 000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich.
Feinstäube sind extrem kleine Staubpartikel, die über den Kehlkopf hinaus bis in die Lunge gelangen können und daher besonders gesundheitsschädlich sind. Sie können mit der Luft über weite Strecken transportiert werden.
Das Bundesumweltministerium hat in seinen Trendtabellen von März 2015 die Hauptursachen der Feinstaubbelastung zusammengestellt (s. Abb. 3, Seite →).
Die meisten Feinstäube stammen aus Schornsteinen von Industrieanlagen und Kraftwerken, dem Auspuff von Dieselmotoren und den Heizanlagen von Haushalten. Zusätzlich werden beim Straßenverkehr Partikel vom Bremsabrieb, Autoreifen und dem Straßenbelag aufgewirbelt. Die Landwirtschaft trägt mit intensiver Düngerwirtschaft und Tierhaltung ihren Anteil zur Belastung bei.
Um diesen Feinstäuben auszuweichen, müssten wir aufhören zu atmen. Da dies nicht möglich ist, bleibt als Konsequenz auch in Europa: Der Mensch – Endlager für Feinstäube!
Abb. 3: Staub (PM10)-Emissionen nach Quellkategorien
Tausend Tonnen
Quelle: Bundesumweltministerium, Nationale Trendtabellen für die deutsche Berichterstattung atmosphärischer Emissionen seit 1990, Emissionsentwicklung 1990 bis 2013 (Stand 03/2015)
Für die Erzeugung von Lebensmitteln ist die Menschheit vollständig vom Boden abhängig. Ohne Boden keine Pflanzen, ohne Pflanzen keine Tiere – und letztlich: keine Menschen. Außerdem dient er als Filter für das Grundwasser und als Rohstoffquelle – gute Gründe, den Boden zu schützen.
Wir sind in Europa stolz auf unsere hochrangigen Industrieunternehmen und die effektive Landwirtschaft. Beides hat zu unserem Wohlstand beigetragen - allerdings auf Kosten unserer Böden.