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"Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein. Unsere größte Angst besteht darin, unermesslich mächtig zu sein. Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten."Marianne Williamson Was ist das für eine Kraft, die in jedem von uns wohnt und die uns hilft, Krisen und Stürme zu überstehen? Bist du ihr schon einmal begegnet? Bist du Dir schon begegnet, in deiner wahren Kraft? Dieses Buch lädt dich ein zu hinterfragen, zu suchen, abzuschütteln. All das loszulassen, was dir nicht mehr dient und was dich davon abhält, der zu sein, der du wirklich bist. Die Entdeckung dessen, was dich wirklich ausmacht, ist das größte Geschenk, das du dir und der Welt machen kannst.
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Seitenzahl: 146
Veröffentlichungsjahr: 2022
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„Unsere größte Angst ist nicht, unzulänglich zu sein. Unsere größte Angst besteht darin, unermesslich mächtig zu sein. Unser Licht, nicht unsere Dunkelhiet, ängstigt uns am meisten.“ Marianne Williamson
Was ist das für eine Kraft, die in jedem von uns wohnt und die uns hilft, Krisen und Stürme zu überstehen? Bist du ihr schon einmal begegnet? Bist du DIR schon begegnet, in deiner wahren Kraft? Dieses Buch lädt dich ein zu hinterfragen, zu suchen, abzuschütteln. All das loszulassen, was dir nicht mehr dient und was dich davon abhält, der zu sein, der du wirklich bist. Die Entdeckung dessen, was dich wirklich ausmacht, ist das größte Geschenk, das du dir und der Welt machen kannst.
Dirk T. van Dinter, geboren 1969, war selbst lange Suchender und übte verschiedene Berufe aus, bis er aus der Deckung kam, um seine Berufung zu leben: anderen Menschen dabei zu helfen, ihren Weg und ihren wahren Kern zu finden. Sein Wissen und seine Erfahrungen teilt er in Power Coachings und Sprechtrainings für mehr Präsenz.
Dirk T. van Dinter ist kein Kuschel-Coach, sondern liebt Klartext und praktische Umsetzbarkeit. Sein Motto lautet: „Du brauchst keinen Guru, der dir erlaubt, der zu sein, der du bist!“ Als Person und Mentor unterstützt er, hilft, treibt voran, fordert solange heraus, bis seine Kund*innen ihre eigene Kraft wiederentdeckt haben und es schaffen, sie auch im Alltag zu leben. Mit Freude und ohne unnötigen Ballast
Der Autor ist Vater von zwei Kindern und wohnt mit ihnen in Norddeutschland.
Für meine Töchter, denen ich den Mut wünsche, ihren eigenen Weg zu gehen.
EINLEITUNG
5 Anzeichen, dass du nicht dein Leben lebst
Kapitel 1 Sisyphos und die Problemschleife
1. Was ist ein Problem?
2. Sisyphos macht nicht mehr mit
3. Weggegangen und doch nicht frei
4. Sisyphos wächst über sich hinaus
5. Sisyphos verdreht die Welt
Kapitel 2 Wie wir unsere Macht verlieren
Standortbestimmung: Wo und wer bist du?
1. Schritt: Deine Wohnung
2. Schritt: Deine Kleidung
3. Schritt: Deine Bücher
4. Schritt: Dein Wohnort
5. Schritt: Dein innerer Kern
6. Schritt: Dein äußerer Kern
7. Schritt: Dein Lebenslauf
8. Schritt: Infos zusammentragen
Fragen fürs Finetuning:
Annahmen über diese Welt
1. Annahme: Es gibt Gerechtigkeit
2. Annahme: Konkurrenz muss bekämpft werden
3. Annahme: Du brauchst Vorbilder
4. Annahme: Deine Startbedingung entscheidet
5. Annahme: Ohne Geld bist du nichts
6. Annahme: Du bist deine Werte
Ein kleines Zusatz-Experiemnt
Wissen ist Macht
Kapitel 3 Holde dir deine Macht zurück
Weil jeder sein Päckchen trägt.
Wie geht loslassen?
Mut heißt nicht ohne, sondern trotz Angst
Du lebst, weil deine Vorfahren stark waren
Kapitel 4: Was ist Persönlichkeit?
Ich bin
Spiele ich die Rolle oder sie mich?
Bist du typisch?
Werte sind wertvoll
Verkehrte Welt
Deine Macht in den Händen anderer
Kapitel 5 Falle aus der Rolle, bevor du in die Falle rollst
Der innere Saboteur
Krabbenkorb-Effekt
Einsam im Niemandsland
Hintertür oder brennende Schiffe?
Zusammengefasst
Die Menschen in der Arena
DANKSAGUNG
Liebe Leserin, Liebe Leser,
in diesem Buch zeige ich dir einen Weg, auf dem du dich selbst kennen und verstehen lernst. Vielleicht stehst du auch manchmal vor der Frage: „Wer bin ich wirklich?“. Es fällt uns nicht immer leicht, zu unserem wahren Kern vorzudringen. Wir spielen verschiedene Rollen, leben Werte und haben Ansichten – aber, was ist das EINE, das uns wirklich ausmacht?
Es ist Zeit, zu überprüfen, abzulegen und das Gute zu behalten. Am Anfang des Weges wirst du hinterfragen, suchen und abschütteln. Nach und nach gewinnst du Klarheit. Vielleicht stolperst du manchmal und bist kurz irritiert, aber du dringst zu deinem inneren Kern vor und wirst gelassener. Wir rollen Stein um Stein den Berg hoch, empfinden unser Leben als zu schwer, wissen aber nicht - wo loslassen.
Ich wünsche dir dabei viel Freude und ermutigende Selbsterfahrungen.
Dirk T. van Dinter, im Herbst 2021
1. Du beschäftigst dich sehr viel damit, was andere Menschen tun oder haben. Manchmal wirst du neidisch, dann wieder wütend. Nur zu existieren, erträgst du nicht mehr.
Wärest du in deinem Leben, hättest du gar keine Zeit für solche Gedanken.
2. Du spürst eine tiefe, innere Leere und Sinnlosigkeit, die du versuchst zu überspielen und zu füllen. Du stopfst dieses Loch mit Grübeleien, Erlebnissen, Alkohol, Essen, Fernsehen, ... Doch nichts hilft.
Wärest du in deinem Leben, würde dich, was du schaffst, erfüllen.
3. Wenn du siehst, was andere geschafft haben, stellst du deine Fähigkeiten und Talente infrage. Du hast das Gefühl, was du tust, ist belanglos und unwichtig.
Wärest du in deinem Leben, würdest du Ja zu dir sagen und wissen, dass du eine Bereicherung bist. Du würdest brennen, für das, was du tust.
4. Freie Tage oder Freizeit irritieren dich. Einerseits genießt du es, nicht zu arbeiten. Andererseits denkst du, was soll ich mit der Zeit anfangen?
Wärest du in deinem Leben, hätte der Tag nicht genug Stunden. Du liebst es, morgens aufzustehen und endlich ans Werk zu gehen.
5. Auf die Frage, was du vom Leben erwartest und im Sinn hast, weißt du keine wirkliche Antwort. Dir fehlt der Zugang zur eigenen Seele.
Wärest du in deinem Leben, würdest du in dir ruhen und deine Bedürfnisse und Ziele kennen. Du hättest Frieden mit dir selbst.
Wir reden gerne vom Hamsterrad. Einerseits klingt diese Metapher furchtbar verbraucht, andererseits ist sie treffsicher. Jeder von uns kennt das Gefühl, im Alltagstrott festzuhängen. In uns schreit es nach Veränderung. Zumindest hoffen wir, dass irgendetwas anders wird, egal was. Mitunter wissen wir genau, was uns stört, haben aber keine Ahnung, wie es besser wird. Das Leben ist voller Regeln, die wir nicht einfach über Bord werfen. Wir haben Verpflichtungen, die zu erfüllen sind.
Paradox an der Situation ist Folgendes: Sobald wir nur darüber nachdenken aus dem Hamsterrad auszubrechen, sorgen wir uns, welche Konsequenzen es für andere hat. In der Tretmühle selbst, meinen wir, dem Umfeld ist es egal, wie es uns ergeht.
Den Prototyp von Hamsterrad erlebte Sisyphos. Einer griechischen Sage nach hat er die Götter verärgert und wurde dafür bestraft. Am Fuße eines Berges stehend, war seine Aufgabe, einen übergroßen Stein bis zum Gipfel hinaufzuschieben. Mit bloßen Händen. Der Fluch bewirkt, dass ihn kurz vor dem Ziel die Kräfte verlassen, und der Gesteinsbrocken den Berg hinab rollt. Er eilt dem Stein hinterher und legt von vorne los. Immer wieder. Gefangen in einer Endlosschleife. Echte Sisyphosarbeit eben.
Die Geschichte ist eine geeignete Metapher, die uns zeigt, wie wir mit Problemen umgehen. Manchmal zumindest. Das Bild lässt sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Es gibt den Ausspruch: „Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, dann löse dich vom Problem.“ Das ist Sisyphos natürlich nicht möglich. Darin liegen ja Fluch und Strafe. Viele Menschen scheinen genauso wenig Abstand zu ihren Herausforderungen zu bekommen. Es hat den Eindruck, sie handeln unter Zwang. In immer neuen Variationen.
Oder, es gibt das Sprichwort: „Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.“ Da wird aus einem kleinen Steinchen ein riesiger Felsbrocken. Das Problem wächst den Menschen über den Kopf.
Dieses Zitat wird dir ebenfalls bekannt vorkommen: „Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.“ Sisyphos erkennt vor lauter Stein den Berg nicht mehr. Es scheint, als drehe sich alles in seinem Leben um diesen Stein. Ob das stimmt? Bei ihm leider ja. Das ist ja seine Strafe. Aus der Nummer kommt er so schnell nicht mehr heraus. Und bei uns Menschen? Wir sind oftmals so auf das Problem fixiert, dass es uns blind macht für Lösungen.
Der online Duden beschreibt es wie folgt:
Worin liegen die Probleme von Sisyphos:
dem Stein an sich,
dessen Größe und Gewicht,
die Strafe, ihn den Berg hinauf zu wuchten,
dass ihn, kurz vor dem Ziel, die Kräfte verlassen,
an die Aufgabe gefesselt zu sein,
keinen Ausweg zu finden,
mit einem Fluch belegt zu sein?
Oder war das eigentliche Problem, dass er:
die Götter verärgerte,
sich nicht unterordnete,
rebellierte,
sämtliche Warnungen in den Wind schlug?
Jemand ohne Geld sagt: Ich habe kein Geld. Er meint, haben bzw. nicht haben, erklären seine Situation. Darin verbirgt sich ebenso: „Dafür kann ich nichts.“ Wenn ein Problem eine gestellte Aufgabe ist, brauchen wir eher Begriffe, die eine Handlung beschreiben - z.B.: Ich habe kein Geld gespart oder verdient. Lösungen erfordern, dass wir handeln. Nichts zu tun, führt zu Konsequenzen, die schlicht andere Probleme erzeugen. Jemand, der kein Geld erwirtschaftet hat (Umstand nicht verändert), ist trotzdem verpflichtet, seine Rechnungen zu begleichen. Werden diese nicht beglichen, entstehen wiederum neue Probleme. Es ist wie bei einer Perlenkette. Ein Problem nach dem anderen wird auf einem langen Faden aufgezogen. Zwischen diesen Perlen liegen weitere Steine. Sie symbolisieren unsere Entscheidungen und Handlungen. Am Beispiel der finanziellen Situation stehen sie für: Etwas verkaufen, Geld leihen, eine Dienstleistung anbieten, aber auch stehlen oder eine Bank ausrauben. Manche reagieren gar nicht. Sie verschließen die Augen, versuchen, das Problem auszusitzen und ihre Verantwortung auf andere abzuwälzen. Der Volksmund sagt: „Keine Entscheidung zu treffen, ist auch eine Entscheidung.“
Wer nicht in der Lage ist, zwischen Pizza und Pasta zu wählen, erhält entweder nichts oder bekommt etwas vorgesetzt. Fertig. Wer sich lieber tot stellt, statt eine Rechnung zu begleichen, hat bald die erste Mahnung im Briefkasten. Wir haben es in der Hand, uns aktiv oder passiv zu verhalten.
Handeln heißt aber nicht hektisch zu agieren, um nach außen beschäftigt zu wirken, das ist leider am Problem vorbei. Sisyphos zeigt uns, wie purer Aktionismus aussieht. Sinnloses Steineschieben. Er ist gefangen in seiner Geschichte, unfähig, daran etwas zu ändern. Wir nicht. Du kennst sicher ebenfalls Menschen, die hart arbeiten, immer darauf bedacht gesehen zu werden, ohne zu irgendeinem Ergebnis zu kommen. Am Ende des Tages liegen die unerledigten Aufgaben weiterhin auf dem Tisch. Für andere.
Einstein war es, der sinngemäß sagte: „Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun und neue Ergebnisse zu erwarten.“ Sisyphos beobachten wir mitleidig, um schulterzuckend zu sagen: „Was soll der arme Kerl ändern? Er ist gefangen in der Schleife.“
Stimmt das? Läge es nicht an ihm, mit den Göttern Frieden zu schließen oder mit ihnen zu verhandeln? Halte mal kurz inne und frage dich: „Muss ich wirklich jeden Tag machen, was ich hier tue?“, „Muss ich mir das wirklich immer und immer wieder gefallen lassen?“ , „Muss ich wirklich, Monat für Monat, Angst haben, nicht über die Runden zu kommen?“ , „Muss ich jedes Mal – gegen meinen Willen – hingehen, wo ich nicht hin will?“, „Warum das alles, - weil irgendwelche Götter es mir auftragen, von mir erwarten?“
Ein anderes Wort für Problem ist also Aufgabe oder Herausforderung. Dennoch: Ich halte nichts davon, einen Menschen, der von seinem Problem redet, selbstgerecht aufzufordern, seine Situation bitteschön als Herausforderung zu betrachten. Die Person in der Krise sieht keine Lösung und fühlt sich überfordert. Es liegt auf seinen Schultern, nicht auf der von anderen. Wie oft haben wir selbst das Gefühl, schlicht erdrückt zu werden und an unseren Grenzen des Machbaren oder Vorstellbaren zu stehen. Das ist menschlich und in Ordnung. Aus eigener Erfahrung füge ich ermutigend hinzu: „Meistens sind wir stärker, als wir denken und es gibt mehr Wege und Möglichkeiten, als wir auf den ersten Blick erkennen.“
Zurück zu unserer Betrachtung: Statt passiv zu sein, ist es besser, selbst zu entscheiden. Dadurch nehmen wir die Fäden wieder in die Hand. Ein erster Schritt wäre, zu beschließen: Ich lasse mich von meinen Emotionen und Ängsten nicht länger erdrücken und dirigieren. Oder: Ich entziehe anderen die Macht und erlaube nicht, dass sie weiterhin über mich verfügen.
Selbst, wenn du in dem Moment keine Ahnung hast, wie es weitergeht, ist das ein wichtiger Entschluss.
Warten und hoffen, dass sich das Problem von alleine löst, wäre ebenfalls eine Option. Aussitzen ist unser Recht. Das bedeutet jedoch, sich vorher bewusst zu werden, welche Konsequenzen es hätte und das wir allein die Verantwortung dafür tragen. Leider folgen mit dieser Strategie meist neue und womöglich größere Komplikationen. Es stimmt schon, manches erledigt sich von selbst. Scheinbar. Andere haben in diesem Fall gehandelt. Zum Beispiel der nervige Arbeitskollege, der von sich aus das Handtuch geschmissen hat, bevor sich Kollegen und Kolleginnen entschlossen, die fürchterliche Atmosphäre zu verlassen. Ob die neue Situation eine echte Lösung ist, wird sich zeigen. Alle, die nicht entschieden haben, sind abhängig von dem, was sich ergibt.
So verrückt es klingt, manchmal lösen wir ein Thema, nur um dasselbe Problem erneut serviert zu bekommen. Da möchte man am liebsten schreien. Kennst du zum Beispiel Menschen, die immer wieder an den falschen Partner geraten? Leute, die sich soeben aus der Schuldenfalle befreit haben und in die nächste geschlittert sind? Was ist das los? Es ist denkbar simpel: Diese Leute haben nicht das Problem gelöst, sondern nur deren Symptome. Es sind nicht die vermeintlich falschen Partner, es ist das „Beuteschema“, die Fokussierung auf gewisse Menschentypen. Es waren nicht diese einen Schulden, sondern die Spielsucht dahinter oder der Umgang mit Geld. Genau hier würde Einstein wieder rufen: „Du tust immer das Gleiche und erwartest andere Ergebnisse.“
Ohne Frage, es gibt sicher unverschuldete Situationen: Wir werden bestohlen und die Rechnung kann nicht bezahlt werden. Wer trägt die Verantwortung und muss das Problem lösen, – die Person, die das Geld entwendete? Nein, wir.
Manchmal scheint das Leben ein Adventure-Spiel zu sein. Kaum ist die eine Krise überstanden, wartet schon die nächste. Haben die Götter uns übel mitgespielt und eine Steinlawine ins Rollen gebracht? Dann wären wir Marionetten, die ihrem Schicksal ausgeliefert sind. Keiner entkäme. Wie Sisyphos.
Es hätte einen Vorteil, niemandem stünde zu, uns zur Rechenschaft zu ziehen. Die Verantwortung läge allein bei den Göttern. Es gibt Menschen, die ihr Leben, ihre Entscheidungen und ihr Handeln an das Schicksal, Karma oder irgendeine göttlich Macht abgeben. Oft dient diese Einstellung als Entschuldigung für eigenes Fehlverhalten. Wie beantwortest du für dich Fragen wie: „Bin ich Schöpfer meines Lebens oder Opfer?“, „Kann ich selbst entscheiden und handeln oder bin ich abhängig?“ , „Ist das Leben Gestaltungsraum oder Schicksal?“
Die Antworten beeinflussen, wie du mit deinen Problemen umgehst.
Wenn du das Problem nicht lösen kannst, löse dich vom Problem.
Nach dem Sisyphos den Stein 436.827-mal den Berg hinauf geschoben hat, schüttelt er den Kopf und sagt: „Nein. Schluss. Ich mache nicht mehr mit!“ Der oberste Gott antwortet: „So einfach ist das nicht, Junge. Du hast gegen uns rebelliert und deshalb deine Strafe erhalten.“ „Alles Quatsch“, erwidert Sisyphos, „Regeln, die ihr konstruiert habt, muss ich nicht einhalten. Es ist nicht mein Problem, wie ihr das Leben betrachtet. Mein Leben jedenfalls, ist mein Leben. Also, tschüss.“ Er dreht sich um und lässt die irritierten Götter zurück, die mit Blitz und Donner antworten. Doch Sisyphos ist nicht mehr einzuschüchtern. Er hat durchschaut, hinter der Grenze sind sie machtlos.
Außerhalb verschiedener Systeme, die uns gefangen halten, liegt auch unsere Freiheit. Das können sein: religiöse und spirituelle Gruppen, Arbeitsstellen, Vereine, Beziehungen, ungesunde Eltern-Kind-Bindungen oder das soziale Umfeld. Manchmal hilft nur ausbrechen. Wohlwissend, dass Blitz und Donner nur in diesen Strukturen Macht haben. Sicher, manche Menschen müssen sich zusammenreißen und aufraffen. Bedenke: Die Kraft kommt oft erst beim Laufen.
Als Sisyphos zurückblickte, sah er einen Berg, einen Abhang und Steine. Mehr nicht. Seine Euphorie, die sich in ihm ausbreitete, war eine Mischung aus Lachen und Wut. Das Lachen, das die neue Freiheit begrüßte und die Wut über sich selbst, weil er zu lange einer Illusion aufgesessen war.
Gefangen im System oder in einer destruktiven Beziehungsstruktur, war man überzeugt, es gibt keinen Ausweg. Aus der Entfernung heraus sieht es weniger bedrohlich aus. Die Wut hallt lange nach. Vor allem, wenn wir gewahr werden, dass wir uns aus freien Stücken in die Illusion begeben haben. Wir haben uns den Spielregeln unterworfen und uns entmachten lassen.
Wie ist es bei dir, – wem oder was gibst du Macht in deinem Leben?
In Gesprächen über alte Religionen hören wir Äußerungen wie: „Na ja, die Menschen früher waren noch primitiv, ungebildet und abergläubig.“ Kurze Zeit später befragt dieselbe Person, die das äußerte, Horoskop oder Karten, wie das Leben so wird. Das wäre so, als würde Sisyphos sagen: „Wie jetzt, der muss immer und immer wieder eine Kiste den Baum hochtragen,- wie primitiv ist das denn?“ Er dreht sich um, grinst verächtlich und kümmert sich weiter um seinen Stein. Er hat schließlich ein echtes Problem.
Solange sich ein Mensch einem System unterwirft, bestätigt er es. Jede treu ausgeführte Handlung fes