Entdecke deine Willenskraft - Ralf Senftleben - E-Book
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Entdecke deine Willenskraft E-Book

Ralf Senftleben

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Beschreibung

Du willst das? Du schaffst das! Das wirksame Training für mehr Selbstdisziplin Menschen mit ausgeprägter Willensstärke meistern belastende Situationen erfolgreicher, haben stabilere Beziehungen, sind selbstbewusster und weniger suchtanfällig. Sie leben vernünftiger, sind proaktiv statt reaktiv und lösen Probleme, bevor sie groß werden. Kurz: Sie haben ihr Leben besser im Griff. Die gute Nachricht: Wir alle können unsere Willenskraft trainieren wie einen Muskel, sodass er schwerere Gewichte heben kann. Dieses Buch enthält ein sanftes, aber stetiges Trainingsprogramm, das uns an die Hand nimmt und Schritt für Schritt stärker macht. Wir haben jeden Tag kleine Erfolgserlebnisse und so immer ein Gefühl des Fortschritts. Wir steigern aber nicht nur unsere Willenskraft, sondern lernen ganz nebenbei auch, vieles automatisch und mit Leichtigkeit zu tun, ohne dass wir dafür Willenskraft aufwenden müssen. So schaffen wir es, mit kleinstem Einsatz auch große und wichtige Projekte so umzusetzen, wie wir es uns vorgenommen haben.

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Seitenzahl: 292

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Projektleitung: Reinhard Brendli

Lektorat: Anne Nordmann

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Ina Maschner

ISBN 978-3-8338-7106-1

2. Auflage 2019

Bildnachweis

Fotos: Getty Images

Syndication: www.seasons.agency

GuU 8-7106 10_2019_01

Aktualisierung 2019/003

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wir wollen Ihnen mit diesem E-Book Informationen und Anregungen geben, um Ihnen das Leben zu erleichtern oder Sie zu inspirieren, Neues auszuprobieren. Wir achten bei der Erstellung unserer E-Books auf Aktualität und stellen höchste Ansprüche an Inhalt und Gestaltung. Alle Anleitungen und Rezepte werden von unseren Autoren, jeweils Experten auf ihren Gebieten, gewissenhaft erstellt und von unseren Redakteuren/innen mit größter Sorgfalt ausgewählt und geprüft.Haben wir Ihre Erwartungen erfüllt? Sind Sie mit diesem E-Book und seinen Inhalten zufrieden? Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung, auf Lob, Kritik und Anregungen, damit wir für Sie immer besser werden können. Und wir freuen uns, wenn Sie diesen Titel weiterempfehlen, in ihrem Freundeskreis oder bei Ihrem online-Kauf.

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GRÄFE UND UNZER VERLAG LeserservicePostfach 86 03 1381630 MünchenE-Mail: [email protected]

Telefon: 00800 / 72 37 33 33*Telefax: 00800 / 50 12 05 44*Mo-Do: 9.00 – 17.00 UhrFr: 9.00 bis 16.00 Uhr (*gebührenfrei in D,A,CH)

Das Erfolgsprogramm für mehr Umsetzungspower

Wie viel schöner, reicher und erfüllender wäre unser Leben, wenn wir das tun würden, was wir uns vorgenommen haben!Regelmäßig Sport treiben, 10 Kilo abnehmen, mit dem Rauchen aufhören, eine neue Sprache lernen, tiefere Freundschaften pflegen, eine bessere Partnerschaft …

Doch viele unserer Ideen, Träume und Pläne verlaufen allzu schnell im Sand – weil es uns nicht gelingt, motiviert dranzubleiben und sie umzusetzen. Hier erfährst du, wie du das schaffst – wie du deinen inneren Schweinehund ganz locker überlisten und deine Willenskraft steigern kannst. Du lernst, konsequent und Schritt für Schritt deine Vorhaben Wirklichkeit werden zu lassen. Es ist das Buch für dich, wenn du mehr willst vom Leben, wenn du deine Ziele erreichen und deine Träume verwirklichen möchtest. So findest du Glück, Zufriedenheit und Erfüllung – und führst endlich ein Leben, das wirklich deins ist.

Dein Weg zu noch mehr Willenskraft

Dieses Buch ist für Menschen geschrieben, die mehr wollen vom Leben. Für Menschen, die Ziele haben und diese auch erreichen wollen. Für Menschen, die Dinge bewegen wollen.

In diesem Buch lernst du vor allem eines: wie du deine Willenskraft nutzt. Wie du deine Umsetzungskraft steigerst. Wie du deine Schaffenskraft in die richtige Richtung lenkst. Denn wenn du das kannst, macht das dein Leben um vieles einfacher.

Vorsatz-Erfüllungs-Garantie

Ich bin mir sicher, du hast dein Leben im Großen und Ganzen schon gut im Griff.

Aber als Mensch vergisst du auch mal was. Oder du nimmst dir etwas vor und bekommst es dann nicht hin. Oder du schaffst es – trotz Vorsatz – nicht, einer Versuchung zu widerstehen. Oder du arbeitest lange an einer Sache, ohne dass etwas Greifbares dabei herauskommt.

Wenn du unbegrenzten Mut und unbegrenzte Kraft hättest – was würdest du dir dann vornehmen? Diese Frage führt dich zu deinen Wünschen. Und zu den Vorhaben, die sich daraus ergeben.

Vielleicht drückst du dich vor deiner Steuererklärung. Oder du schiebst das schwierige Gespräch mit deinem Chef vor dir her. Vielleicht hast du dir vorgenommen, regelmäßig deine Rückenübungen zu machen, oder dein Yoga, oder zu meditieren, und dann im Alltag vergisst du es einfach. Oder du hast abends keine Energie mehr. Du hattest dir vielleicht zum Ziel gesetzt, dich selbstständig zu machen oder ein Buch zu schreiben. Aber die Sache ist irgendwie wieder versandet.

Ja, wir sind eben Menschen. Wir wollen Dinge. Und wir tun dann nichts dafür. Oder nur halbherzig. Oder wir wollen Dinge nicht mehr tun und tun sie dann trotzdem. Das alles ist normal – aber auch ziemlich unpraktisch. Weil wir so unsere wertvolle Energie und Lebenszeit verschwenden.

In diesem Buch geht es darum, wie du deine Vorhaben, Vorsätze und Ziele zuverlässiger und kraftvoller erreichen kannst. Du sagst: »Das will ich« und dann überlegst du dir den direkten Weg dorthin. Du tust alles Notwendige dafür und gehst diesen Weg. So lange, bis du bekommen hast, was du willst. Ohne dass dein Alltag dein Vorhaben verschluckt, und ohne dass dir die Motivation abhandenkommt. Dieses Buch zeigt dir, wie das geht.

Stell dir bitte mal vor, wie das wäre, wenn du die Dinge auch wirklich erreichen würdest, die du dir zum Ziel gesetzt hast. Wenn du tatsächlich alles umsetzt, was du gern in deinem Leben machen würdest, und alles durchhältst, was du dir vorgenommen hast. Einfach weil du verlässlich wie ein Uhrwerk das tust, was dafür getan werden muss. Stell dir vor, wie es wäre, wenn dich nichts aufhalten könnte. Keine Kraft von innen und keine Kraft von außen. Was wäre möglich, wenn du wüsstest, dass du es schaffst?

Der erste Schritt, um diese Umsetzungskraft tatsächlich in dein Leben zu bringen, besteht darin, zu verstehen, warum du manchmal steckenbleibst und warum es manchmal ganz einfach geht. Und wo genau der Unterschied zwischen diesen Situationen liegt.

Erfolg entsteht, wenn du so lange an einer Sache dranbleibst, bis du sie erreicht hast. So einfach ist das.

Es geht in diesem Buch um die Kräfte in deinem Leben, die dich systematisch und mit Freude handeln lassen. Es geht aber auch um die Kräfte, die dich bremsen und schwächen. Denn hinter deinem Handeln und Nicht-Handeln steckt ein System. Sobald du dieses System verstanden und verinnerlicht hast, kannst du anfangen, damit zu spielen. Denn es gibt Zutaten, die machen es dir einfacher und es gibt Zutaten, die lassen dich scheitern.

Wenn du die richtigen Zutaten auswählst und geschickt in einem Topf verrührst, kommt dabei eine starke und stabile Umsetzungskraft heraus. Eine Umsetzungskraft, die dich dazu bringt, wieder und wieder das Richtige zu tun. Auch in den Situationen, in denen du eigentlich keine Lust dazu hast. Oder in denen du nicht weißt, wo du anfangen sollst, weil es so viel zu tun gibt. Oder in denen du gerade an deinem Vorhaben zweifelst. Du tust dann trotzdem, was getan werden muss. Bis dein Vorhaben umgesetzt ist. Um schließlich dieses wunderbare Gefühl zu genießen, dass du es trotz der Schwierigkeiten geschafft hast. Und dann bist du stolz auf dich, weil du weißt, dass du dich auf dich und deine Umsetzungskraft verlassen kannst.

Darum geht es in diesem Buch

Es geht in diesem Buch also um die Zutaten, die eine starke Umsetzungskraft in dir erzeugen. Zum Beispiel geht es um deine Motivation und wie du diese gezielt aktivieren kannst, um deine Vorhaben leichter zu bewältigen. Weil du dann die Dinge, die gut für dich sind, einfach tust, weil du Lust darauf hast.

Es geht auch darum, wie sehr deine Umgebung deine Umsetzungskraft beeinflusst. Und wie du durch einfache, einmalige Veränderungen in deiner Umgebung deine Schaffenskraft dramatisch steigern kannst.

Deine Gewohnheiten, also das, was du automatisch wieder und wieder tust, ohne Anstrengung und ohne darüber nachzudenken, sind die stärkste Kraft in deinem Leben. Eine Kraft, die du nutzen kannst.

Außerdem geht es hier um deine Gewohnheiten. Also um die Dinge, die du ganz automatisch, unbewusst und ohne Kampf tust, ohne dass es deine Willenskraft oder Motivation brauchen würde. Und es geht darum, wie du für dich wichtige Dinge wie Sport oder gute Ernährung zu einer Gewohnheit machen kannst, sodass du sie einfach tust, weil du sie sonst vermissen würdest.

Es geht auch um deine inneren Widerstände, um deine Aufschieberitis, um deinen inneren Schweinehund. Und um deine ganz normale und menschliche Bequemlichkeit. Du lernst hier, wie du klug und mit einer großen Portion Selbstmitgefühl mit diesen inneren Gegenkräften umgehen kannst.

Nicht zuletzt geht es in diesem Buch um deine Willenskraft. Also um die Fähigkeit, die Dinge trotzdem zu tun, auch wenn sie keinen Spaß machen. Du lernst hier, wie du deine Willenskraft stärkst und pflegst, damit du sie dann zur Verfügung hast, wenn du sie brauchst.

Am Ende des Buches wirst du das Wechselspiel all dieser Dinge verstanden haben. Du wirst dann wissen, wann du welche dieser Zutaten nutzt und wann du welche besser nicht einsetzt. Und wenn alles gut läuft, wirst du deinen Willen dann viel einfacher lenken können. Du wirst ihn mit entschlossener Miene wie einen Scheinwerfer auf etwas richten, ein Ziel oder einen Vorsatz, und dann wirst du anfangen, mit den Zutaten der Umsetzungskraft zu spielen, und dich so dazu bringen, wieder und wieder das Notwendige zu tun. Bis du erreicht hast, was du wolltest. Das gilt für deine alltäglichen Pflichten und Aufgaben genauso wie für deine großen Lebensträume. Denn auf all das kannst du deine Umsetzungskraft loslassen.

Dann wirst du dieses wunderbare Gefühl spüren, dass du etwas bewegen kannst in der Welt. Dass du deine Kraft dazu nutzen kannst, dein Leben und das deiner Lieben wirklich zu verbessern. Du wirst merken, dass deine Träume, Wünsche und Sehnsüchte ein Stück näher gerückt sind, weil du nun weißt, wie du dich selbst verlässlich in Bewegung bringen kannst.

Ein italienisches Sprichwort sagt: »Zwischen dem Reden und dem Handeln liegt das Meer.« Das vorliegende Buch hilft dir, das Schiff zu bauen, um dieses Meer zu überqueren.

Lass uns starten.

Die richtigen Vorhaben und Ziele wählen

Wenn du die Ideen und Methoden aus diesem Buch anwendest, wirst du mehr erreichen. Du wirst mehr deiner Vorhaben umsetzen können und so schneller im Leben vorankommen. Aber wie heißt es so schön: Mit großer Macht kommt auch große Verantwortung.

Du denkst, dass du das musst? Oder dass du das solltest? Das meiste »du musst« oder »du solltest« existiert nur in deinem Kopf.

Die Gefahr ist, dass du besonders schnell und wirksam in eine Richtung gehst, die nicht wirklich gut für dich ist. Denn manchmal nehmen wir uns Dinge vor, von denen wir nur glauben, wir sollten sie erreichen. Weil gerade alle davon reden. Weil es Mode ist. Oder weil alle unsere Freunde das auch tun. Aber nicht, weil sie einem Bedürfnis von uns selbst entsprechen.

Doch du musst auch mit ein paar Pfunden mehr nicht abnehmen, wenn du dich in deinem Körper wohlfühlst und keine körperlichen Einschränkungen hast. Du musst nicht meditieren oder zum Yoga, wenn das nicht deine Nummer ist. Du musst nicht täglich Tagebuch schreiben, wenn du es nicht tief aus dir heraus willst. Und du brauchst auch kein Morgenritual, nur weil ein Experte sagt, dass es dein Leben so viel besser machen würde.

Ich persönlich liebe diese Dinge und sie machen mein Leben tatsächlich jeden Tag besser. Aber das muss ja nicht auch für dich gelten. Wir alle sind unterschiedlich und vielleicht liegen dir ganz andere Dinge am Herzen, Dinge, die womöglich weniger gesellschaftlich akzeptiert sind.

Vielleicht willst du Schlittenhundrennen in Alaska fahren oder du willst die größte Mokkatassen-Sammlung der Welt aufbauen. Das ist dein Leben und es ist deine Sache, was du damit machst. Es ist so schnell passiert, dass wir uns etwas vornehmen, was eigentlich gar nichts mit uns und unseren Lebenszielen zu tun hat. Das ist dann eine große Verschwendung von wertvoller Lebenszeit. Denn das Leben ist kurz und es ist wichtig, was wir damit anstellen.

Wenn du Menschen auf dem Sterbebett fragst, was sie wirklich bereuen, dann sagen sie Dinge wie:

»Ich wünschte, ich wäre mehr ich selbst gewesen.«

»Ich wünschte, ich hätte nicht so viel versucht, es anderen recht zu machen.«

»Ich wünschte, ich hätte mehr mein Ding gemacht.«

»Ich wünschte, ich hätte mehr Abenteuer erlebt.«

»Ich wünschte, ich hätte mehr Nein gesagt zu den Dingen, die mir nichts bedeuten.«

Du bist nicht auf der Welt, um es anderen recht zu machen. Du bist dazu da, die beste Version deiner selbst zu werden. Und wie die aussieht, entscheidest allein du.

Deswegen möchte ich dir ans Herz legen: Nutze deine Zeit und vergeude sie nicht mit Dingen, die dir eigentlich nichts bedeuten.

Damit du deine Zeit nicht mit dem Verfolgen unpassender Ziele verschwendest, findest du hier einen kleinen Test, mit dem du überprüfen kannst, ob ein Vorhaben wirklich etwas für dich ist. Stelle dir dazu die Fragen im Kasten auf der nächsten Seite.

Wenn du nicht mindestens zweimal aus ganzem Herzen mit Ja antworten kannst, dann lass es. Wähle lieber ein anderes Ziel, wenn du dir nicht ganz sicher bist. Und zwar ein Ziel, von dem du ganz genau weißt, dass dich das glücklicher und zufriedener machen wird.

Aber wenn du zwei-, drei- oder viermal mit Ja antwortest, dann kannst du dir ziemlich sicher sein, dass du in der richtigen Richtung unterwegs bist. Und wenn das so ist, wünsche ich dir mit deinem Vorhaben jede Menge Erfolg, Durchhaltevermögen und den Stolz, dein Leben im Griff zu haben.

Testfragen zum passenden Ziel

Würde ich dieses Vorhaben auch angehen, wenn mich alle lieben, respektieren und bewundern würden, wenn ich es nicht täte?Hilft mir dieses Vorhaben dabei, ein schmerzhaftes und nerviges Problem zu lösen und mich dann befreiter zu fühlen?Schafft dieses Vorhaben neue Möglichkeiten für mich, die mir wichtig sind? Kann ich dadurch etwas für mich sehr Wünschenswertes tun, was ich sonst nicht tun könnte?Werde ich durch dieses Vorhaben die Dinge, die mich glücklich und zufrieden machen, schneller, einfacher und mit mehr Freude erreichen?Werde ich öfter lächeln, entspannter, glücklicher oder zufriedener sein, wenn ich dieses Vorhaben umgesetzt habe?

Vorsätze umzusetzen ist leider echt schwierig

Junge, das Leben wäre so einfach, wenn wir uns nur für ein Ziel entscheiden müssten, dann einen Knopf drücken könnten und sofort würden wir alles Notwendige für unser Vorhaben tun. Mit einem Lächeln. Einfach so. Ohne Kampf. Ganz von allein.

Leider gibt es so einen Knopf nicht.

Zum Glück haben wir aber auch viele gute Methoden, um es trotzdem zu erreichen.

13 Gegenkräfte, die uns scheitern lassen

Schauen wir uns doch mal kurz an, wie es üblicherweise um unsere Vorhaben und Ziele bestellt ist. Wir fassen einen Vorsatz, oft sogar nur einen vagen Vorsatz. So etwas wie: »Ich müsste mal mehr Sport machen.« Und dann versandet dieser Vorsatz in neun von zehn Fällen im Alltag, weil der Motor unserer Umsetzungskraft nur müde stottert.

Die meisten von uns sind nicht besonders gut darin, ihren Willen und ihre Absicht so entschlossen zu kanalisieren, dass sie ihre Vorhaben mit Biss und Motivation durchziehen. Das liegt in der Regel aber nicht daran, dass wir Menschen charakterschwach wären oder dass wir nicht genug Disziplin hätten. Das Problem ist einfach, dass es extrem viele unsichtbare Gegenkräfte gibt, die unsere Vorsätze torpedieren. Denn wenn es einfach wäre, dann hättest du es schon getan, oder?

Wenn du alle Gründe ausgeschaltet hast, warum etwas nicht funktioniert, wird es plötzlich ganz einfach.

Hier möchte ich dir die verschiedenen Gegenkräfte vorstellen, die deine Umsetzungskraft ausbremsen. Damit du weißt, gegen wen du eigentlich kämpfst. Und damit du verstehst, dass es nicht an dir liegt, sondern dass es einfach grundsätzlich nicht leicht ist, das zu tun, was du dir eigentlich vorgenommen hast.

Die Gegenkräfte – ich nenne sie die großen Vernichter von Willens- und Umsetzungspower – musst du kennen, damit du ihnen etwas entgegensetzen kannst; um sie gezielt eine nach der anderen auszuschalten. Damit es irgendwann einfach wird, zu tun, was du dir vorgenommen hast. Damit deine Umsetzungskraft mit 10 000 Umdrehungen surrt wie ein Tiger auf der Jagd.

Also lass uns anfangen. Hier kommen die Gegenkräfte, die verhindern, dass du tust, was du dir vorgenommen hast, hier kommen die Vernichter deiner Willens- und Umsetzungskraft.

Gegenkraft 1: Zu viele einfache Alternativen

Manche Aufgaben machen Spaß und sind einfach. Andere Aufgaben sind doof und anstrengend. Müll rausbringen ist für die meisten von uns eher doof. Schauen, ob es neue E-Mails gibt, und diese lesen ist einfach. Unterlagen und Belege sortieren ist doof. Im Internet nach einer neuen Kamera oder einem neuen Paar Schuhe zu suchen ist angenehm und macht Spaß. An der Masterarbeit zu schreiben ist doof. Sich mit Freunden auf ein Bier zu treffen ist erfreulich und macht Spaß.

Wie viel Zeit in der Woche verbringst du damit, soziale Medien zu checken, mit Freunden zu chatten, Serien zu schauen, im Internet rumzudaddeln, Spiele zu spielen oder sonstige Dinge zu tun, die nur der eigenen Zerstreuung dienen?

Und wenn wir die Wahl haben zwischen einer angenehmen, einfachen Aufgabe und einer schwierigen, unangenehmen, aber notwendigen – welche erledigen wir dann in acht von zehn Fällen? Doch eher die angenehme Aufgabe, oder? Weil wir uns überwinden müssen, das Schwierige und Unangenehme zu tun. Und wenn wir nicht gut darin sind, uns zu überwinden, oder wenn wir zu müde sind, dann gewinnt zu oft die einfachere Tätigkeit.

Je mehr dieser einfachen Alternativen und Ablenkungen es in unserem Leben gibt, desto schwerer fällt es uns, das Richtige zu tun. Noch schlimmer: Je mehr sich unsere Gesellschaft zu einer Unterhaltungsgesellschaft entwickelt, desto mehr Ablenkungen und einfache Alternativen gibt es in unserem Leben. Gerade das Internet ist eine grenzenlose Ablenkungsmaschine.

Die Lösung für diesen Gegner unserer Umsetzungskraft: Die einfachen Alternativen für eine gewisse Zeit unmöglich machen. Deswegen ziehen sich Buchautoren auch in einsame Berghütten ohne Internet zurück. Damit sie nicht in Versuchung geraten, sich den einfachen Alternativen zuzuwenden (siehe »Der gerade Weg« auf >), oder besser darin werden, sich zu überwinden (siehe »Der entschlossene Blick« auf >).

PS: Erstaunlich viele Menschen beschäftigen sich stundenlang damit, eine perfekte Aufgabenliste zu entwickeln, also das beste System, um die eigenen Aufgaben zu verwalten. Das ist einfacher und macht mehr Spaß, als die verflixten Aufgaben auf unserer weltbesten Liste endlich zu erledigen.

Gegenkraft 2: Das fruchtlose Bestehen auf Willenskraft

Wenn es uns nicht gelingt, unsere Vorsätze umzusetzen und durchzuhalten, glauben wir häufig, dass es an fehlender Willenskraft oder fehlender Selbstdisziplin liege. Wobei ich mit Willenskraft hier die Fähigkeit meine, etwas trotzdem zu tun, auch wenn ich keine Lust dazu habe, müde bin oder schlecht drauf.

Für erstaunlich viele Vorhaben ist Willenskraft das falsche Werkzeug.

Außerdem sind viele Menschen davon überzeugt: Entweder man hat Willenskraft oder man hat keine. Und wenn man keine hat, dann hat man eben Pech gehabt. Dann braucht man sich aber auch nicht weiter anzustrengen, weil man eben schwach ist.

Das stimmt aus verschiedenen Gründen nicht. Erstens: Willenskraft ist kein gottgegebener Charakterzug, sondern etwas, das du trainieren, stärken und ausbauen kannst. Wie das geht, kannst du in »Der entschlossene Blick« (>) nachlesen.

Zweitens, und noch wichtiger: Es gibt viele Arten von Vorhaben, die sind allein mit Willenskraft nicht zu schaffen. Dazu gehören langfristige Vorhaben, oder Vorsätze, die an unseren eingeschliffenen Gewohnheiten rütteln, so wie eine Ernährungsumstellung oder der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören. Wenn du versuchst, diesen Themen mit Willenskraft beizukommen, wirst du in neun von zehn Fällen scheitern.

Bitte nicht falsch verstehen: Willenskraft ist eine ganz wichtige und nützliche Sache, und es ist großartig, wenn du Zugang zu deiner inneren Stärke und deinem Willen hast. Aber es gibt Situationen, da solltest du sie in der Tasche lassen.

Für den Moment musst du lediglich wissen: Fehlende Willenskraft ist nur dann ein Problem, wenn du ihr Fehlen als Entschuldigung nimmst, um etwas einfach nicht zu tun. Und dann aufzugeben. Denn wie überall gilt: Wenn du mit Kraft nicht weiterkommst, musst du anfangen, deinen Verstand zu benutzen. Das ist auch beim Thema Willenskraft so. Und die Antwort lautet dann erstaunlich oft: Verändere deine Umgebung, stärke deine Motivation oder löse Stück für Stück deine inneren Widerstände auf.

Die entsprechenden Methoden, wie du das anstellst, findest du weiter hinten im Buch.

Gegenkraft 3: Deine Halbherzigkeit

Der nächste Gegner deiner Umsetzungskraft ist die Halbherzigkeit. Wenn du dir eine Sache vorgenommen hast, aber es vielleicht, eigentlich, eventuell, auch ein bisschen nicht richtig willst. Wenn du glaubst, du müsstest es, oder wenn du es dir nur vorgenommen hast, um es jemand anderem recht zu machen. Weil dein Partner gesagt hat, du sollst es tun, oder dein Arzt. Solche halbherzigen Vorsätze bringen auch nur halbherzige Umsetzungskraft zum Vorschein.

Wenn du etwas nur mit halbem Herzen willst, wirst jede Entschuldigung und jede Ablenkung nutzen, um dich selbst vom rechten Weg abzubringen.

Zum Glück lässt sich mit diesem Umsetzungskraft-Blockierer einfach umgehen. Du hast hier verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder du erklärst den Vorsatz für beendet, weil du erkannt hast, dass dir die Sache nicht wirklich wichtig ist. Oder, falls du das aus irgendwelchen Gründen nicht kannst, du machst deinen Vorsatz einfach viel kleiner und erinnerst dich daran, dich irgendwann zu steigern. Wie das geht, erfährst du im Kapitel »Das Gewächshaus« (>).

Es gibt noch eine andere Möglichkeit, mit der Halbherzigkeit umzugehen: Suche nach echten Gründen, warum es doch wichtig ist für dich, dein Vorhaben umzusetzen. Nach Gründen, die dich emotional bewegen. Die dich die Wichtigkeit der Sache tief im Herzen spüren lassen. Finde also richtig gute Gründe, die die Halbherzigkeit in eine Ganzherzigkeit verwandeln. Sodass du wirklich mit ganzem Herzen bei deinem Vorhaben bist. Dass du wirklich und vollkommen davon überzeugt bist, dass du es willst. Wie das genau geht, dazu kommen wir später beim Thema Motivation. (Mehr dazu in »Der Sinn-Turbo« auf >.)

Gegenkraft 4: Fehlende Abhärtung

Es gibt Sachen, die machen keinen Spaß. Selbst wenn ich an meinem größten Herzensprojekt arbeite, werde ich irgendwann auf etwas stoßen, von dem ich sage: »Das mag ich nicht. Diese Aufgabe ist zu frustrierend, zu langweilig, zu anstrengend.«

Willenskraft bedeutet: Ich tue es trotzdem, auch wenn ich keine Lust habe, müde oder schlecht drauf bin, wenn ich mich überfordert fühle oder gefrustet bin. Auch dann tue ich es.

Dann gibt es Menschen, die tun diese Sache trotzdem. Ohne zu zögern und ohne zu jammern. Weil sie abgehärtet sind. Auch sie empfinden den Frust, die Langeweile und die Anstrengung, aber sie halten sie aus. Weil sie das gelernt haben. Und weil sie es mittlerweile auch nicht mehr als so schlimm erleben. Sie sind dagegen abgehärtet, so wie man sich gegen Kälte oder gegen Angst abhärten kann – nämlich indem man sich der Kälte oder der Angst in Mikrodosen aussetzt und sich dann langsam steigert.

Wenn ich umsetzungsstark sein will, muss ich lernen, ein bisschen Frust, Langeweile oder Anstrengung auszuhalten. Also bei einer doofen Aufgabe nicht gleich beim ersten schlechten Gefühl abzubrechen und die Sache hinzuschmeißen, sondern die Sache durchzuziehen, auch wenn es für eine Weile unangenehm ist – wohl wissend, dass zu jedem Vorsatz auch schwierige und doofe Aufgaben gehören.

Diese Fähigkeit, unangenehme Gefühle auszuhalten, ist übrigens auch ein wichtiger Bestandteil der Willenskraft. Eine unangenehme Aufgabe auszuhalten, weil ich weiß, dass diese Aufgabe für mein größeres Ziel notwendig ist.

Der Trick ist, sich das bewusst zu machen. Dass ein bisschen Frust, Anstrengung oder Langeweile nicht schlimm sind. Dass wir das ertragen können. Dass wir uns dagegen abhärten können. Und dass wir immer besser darin werden, je öfter wir es tun. Mehr dazu findest du unter »Der entschlossene Blick« (>).

Gegenkraft 5: Der Sinn ist nicht (mehr) da

Ein wichtiger Aspekt deiner Umsetzungskraft ist, dass du klar vor dir siehst, wo du hinwillst. Und noch wichtiger: warum du da hinwillst, also warum du das alles tust.

Finde dein Warum. Und dein Leuchten. Und deinen inneren Raketenantrieb.

Oft wissen wir, wir sollten etwas tun. Die Aufgabe steht bei uns auf der Aufgabenliste. Trotzdem schieben wir sie schon ewig vor uns her. Und irgendwann stellen wir uns dann die Frage: »Warum sollte ich das noch mal? Warum war das sinnvoll?« Wenn du dann keine plausible und dich überzeugende Antwort darauf geben kannst, wird plötzlich klar, warum du hier ein Umsetzungsproblem hast und die Sache aufschiebst. Der Gegner deiner Umsetzungskraft heißt in diesem Falle: Sinnlosigkeit. Oder fehlende Klarheit darüber, was du erreichen willst im Leben und was dir am wichtigsten ist. Denn wir Menschen brauchen Sinn. Wir brauchen Orientierung. Wir brauchen eine Richtung. Wir müssen wissen, wo wir hinwollen und wozu etwas gut ist. Sonst geht uns die Energie verloren.

Sinn und das Gefühl für die Richtung sind der Turbolader für unsere Umsetzungskraft. Wenn du weißt, warum du es tun willst. Warum es eine gute Sache ist. Und inwiefern es dein Leben besser macht.

Wenn uns der Kontakt mit dem Sinn einer Aufgabe verlorengegangen ist, schwächt uns das massiv. Insbesondere schwächt es unsere Willens- und unsere Umsetzungskraft. Deswegen ist es wichtig, dass du dir den Sinn deiner Aufgaben regelmäßig klarmachst und die Klarheit wach und präsent in deinem Kopf hältst. Sonst passiert es schnell, dass du wie ein Schmetterling von einem Projekt oder einem Interessensgebiet zum anderen fliegst und nie lange bei einer Sache bleibst. Weil du nur den Dingen hinterherjagst, die dich strohfeuermäßig begeistern.

Wenn du einmal wirklich keinen Sinn mehr in einer Aufgabe oder einem Vorsatz findest, dann wäre es vielleicht gut, den Vorsatz zu beenden oder die Aufgabe zu streichen. Oder wenn es eine berufliche Aufgabe ist, mit deinem Vorgesetzten zu verhandeln, um sie, wenn möglich, loszuwerden. Oder du erinnerst dich doch wieder an den Sinn der Aufgabe. Wie das geht, lernst du in »Der Sinn-Turbo« auf >.

Gegenkraft 6: Planlosigkeit

Hier ein weiterer Grund, warum du etwas vor dir herschiebst oder die Sache nicht durchziehst: Du hast keinen Plan. Du weißt nicht richtig, wie du es angehen sollst. Du weißt zwar, wo du hinwillst, aber du kennst den Weg dorthin noch nicht. Oder du hast es auf eine bestimmte Art versucht und gemerkt, dass du so nicht weiterkommst.

Planlos wird heute oft als Synonym für dumm verwendet. Warum nur?

Das ist frustrierend, klar. Viele Menschen reagieren darauf, indem sie sich einfacheren und klareren Aufgaben zuwenden. Statt an meiner Masterarbeit zu schreiben, bringe ich lieber den Müll runter. Das ist zwar auch nicht schön, aber da weiß ich wenigstens, wie das geht. Statt das schwierige Gespräch mit meinem Partner zu beginnen, räume ich endlich die Garage auf oder putze im ganzen Haus die Fenster. Das sind zwar auch unangenehme Aufgaben, aber wenigstens sehe ich hier klar vor mir, was zu tun ist.

Wenn du merkst, dass du bei einer Aufgabe zögerst, weil du keinen Plan hast, dann besteht deine erste und wichtigste Aufgabe darin, einen Plan zu entwickeln. Wie du das klug anstellst, kannst du in »Dein Masterplan« auf > nachlesen.

Gegenkraft 7: Dein Alltag ist zu voll

Eine der mächtigsten Gegenkräfte, gerade gegen neue Ziele, Vorhaben und Vorsätze, ist unser Alltag.

Unser Alltag besteht aus allem, was wir an gewöhnlichen Tagen so tun. Also aus all unseren Pflichten und all den Dingen, die wir sonst noch so regelmäßig machen. Zur Arbeit gehen, etwas essen, uns mit Freunden treffen, fernsehen, lesen, Sport treiben, im Garten arbeiten – kurz gesagt aus allem, was wir erledigen müssen, was wir erledigen wollen und auch dem, was wir gewohnheitsmäßig tun.

Dein Alltag ist die Summe all deiner gewohnten Tätigkeiten, Verpflichtungen und Zerstreuungen.

Vermutlich wird dein Alltag ziemlich gut gefüllt sein. Die wenigsten von uns haben ein oder zwei Stunden pro Tag Leerlauf, wo sie einfach nichts tun. Keine Zeit, die nur darauf wartet, mit sinnvollen neuen Vorsätzen gefüllt zu werden. Wenn du dann ein neues Vorhaben umsetzen willst oder dir etwas vornimmst, kostet das meistens zusätzliche Zeit – Zeit, die du eigentlich nicht hast, eben weil dein Alltag schon voll ist mit den bestehenden Dingen.

Das bedeutet: Wenn du etwas Neues und noch Ungewohntes erledigen willst, musst du in deinem Alltag ganz bewusst Platz dafür schaffen. Was wiederum bedeutet, dass du andere Dinge schneller erledigen musst. Oder dass du mit einer bestehenden Tätigkeit aufhören oder diese kürzen musst, damit du Zeit für das Neue hast. Das heißt im besten Fall, dass du täglich eben zwei Stunden weniger Fernsehen schaust oder im Internet surfst. Denn seien wir ehrlich: Oft füllen wir einen Teil unseres Alltags mit Dingen, die reine Unterhaltung und Zerstreuung sind. Was ja auch natürlich ist, schließlich können wir nicht 16 Stunden am Tag Höchstleistungen bringen.

Manchmal aber tun wir im Alltag wirklich nur produktive Dinge und es gibt eigentlich keinen Raum für Neues. Dann gilt es zu entscheiden, worauf du verzichten kannst und was du nicht mehr tun wirst, um Raum für das Neue zu schaffen. Die große Gegenkraft hier ist, dass sich die meisten Menschen gar nicht darüber bewusst sind, dass ihre Zeit und ihre Energie pro Tag begrenzt sind. Das heißt, sie beginnen etwas Neues und wundern sich dann, dass sie sich gestresst fühlen, weil ihnen plötzlich Zeit und Energie fehlen.

Unser Alltag neigt deswegen dazu, neue und noch ungewohnte Dinge ganz automatisch auszusortieren. Weil sonst zu viel Stress und Druck entstehen.

Der Trick hier ist, mit neuen Vorhaben sehr bewusst umzugehen, sich also bewusst dafür zu entscheiden, andere Dinge nicht mehr oder weniger zu tun. Weil wir sonst zu viel auf dem Teller haben. Oder anders gesagt: Eine Entscheidung für ein neues Vorhaben oder einen neuen Vorsatz muss oft auch eine bewusste Entscheidung gegen etwas Bestehendes sein, sonst wird unser Alltag das Neue automatisch wieder verschwinden lassen, indem wir es vergessen oder indem wir es tagsüber so lange vor uns herschieben, bis es Zeit zum Schlafen ist und wir wirklich keine Kraft und Lust mehr dazu haben.

Um das Problem zu lösen, gibt es einen einfachen Trick: Schreibe einmal alle deine Tätigkeiten, Routinen, Verpflichtungen und alle deine Dinge auf, die du tust, um dich zu unterhalten und zu zerstreuen. Also zum Beispiel:

FrühstückKinder zur Schule fahrenCandy Crush spielenIns Büro fahrenArbeitenVorstandsarbeitSocial MediaFernsehen Musik hören

Dann schreibe hinter jede Tätigkeit, wie viele Stunden sie dich pro Woche kostet. Und dann bringe alle Tätigkeiten in eine Reihenfolge. Zuerst die für dich wichtigen Dinge, die Dinge, ohne die dein Leben zusammenbrechen würde. Oder die wichtig für dein Seelenheil sind. Und am Ende kommen die Dinge, die du ohne Konsequenzen streichen könntest.

Nun hast du einen Überblick über deinen Alltag und weißt auch gleich, wo du ansetzen kannst, wenn du Raum für neue Dinge gewinnen willst. Vielleicht ist in diesem Zusammenhang auch »Die Sabotage« (>) nützlich.

Gegenkraft 8: Selbstüberforderung

Es gibt Menschen, die kommen prima damit zurecht, wenn sie viele Projekte parallel laufen haben. Sie schaffen es, punktuell in ein Projekt einzutauchen, es einen guten Schritt voranzubringen und sich dann einem anderen Projekt zuzuwenden. Und sie sind auch bei vielen gleichzeitigen Projekten weiterhin produktiv und umsetzungsstark.

Die allermeisten Vorsätze scheitern daran, dass wir zu schnell zu viel ändern wollen. Wenn du ankommen willst, lass dir Zeit.

Dieses Talent haben aber nicht viele. Die meisten von uns sind mental vollkommen ausgelastet, wenn sie die Fäden für zwei oder drei größere Vorhaben in ihrem Leben zusammenhalten müssen. Deswegen ist es häufig ein großer Vernichter deiner Willens- und Umsetzungskraft, wenn du auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzt; wenn du zu viele Dinge gleichzeitig in deinem Leben hast, um die du dich kümmern musst.

Um deine Umsetzungskraft zu erhöhen, gibt es daher einen wichtigen Schritt: Liste alle Projekte, Verpflichtungen und Rollen auf, die dir Energie und Aufmerksamkeit abverlangen. So etwas wie Familie, der Vereinsvorsitz, der Job, Sport, eine Weltreise, die angehende Selbstständigkeit, die Fotografie, die Greenpeace-Mitgliedschaft und Ähnliches. Und dann überlege dir, ob du all diesen Rollen, Pflichten und Projekten gerecht werden kannst und welche davon du am ehesten einschränken oder sogar aufgeben könntest.

Triff anschließend eine bewusste Entscheidung, welche dieser Punkte du einschränken oder streichen kannst. Denn wenn zu viele Dinge gleichzeitig deine Aufmerksamkeit, deine Kreativität und deine Schaffenskraft beanspruchen, bleibt am Ende des Tages immer zu wenig für jedes einzelne Thema übrig. Oder anders gesagt: Wer alles gleichzeitig macht, macht nichts davon wirklich gut und richtig.

Das ist also ein weiterer Gegner deiner Umsetzungskraft: zu viele Hochzeiten. Was hier hilft, ist, dich selbst zu zügeln und dir auf die Finger zu klopfen, wenn du dich dabei erwischst, wie du noch etwas Neues beginnen willst, obwohl du schon genug auf deinem Zettel hast. Denk daran: Du kannst so vieles im Leben erreichen. Aber nicht gleichzeitig. Sondern nacheinander.

Hier hilft es, eine Liste mit allen Wünschen, Vorhaben und Projekten zu machen. In der Reihenfolge, wie du sie nacheinander angehen willst. Und schreibe ruhig darunter: »Ein Projekt nach dem anderen – in genau der Zeit, die es braucht.«

Gegenkraft 9: Deine Umstände arbeiten gegen dich

Kommen wir zum nächsten Vernichter deiner Umsetzungs- und Schaffenskraft: ungünstige Umstände. Damit meine ich, wenn du in einer Umgebung bist, die dich ablenkt. Oder wenn alles gegen dich und dein Vorhaben arbeitet.

Stell dir vor, du sitzt am Küchentisch und versuchst deine Bewerbungsunterlagen fertigzustellen, während neben dir die Kinder schreien. Die Luft ist stickig und es sind 35 Grad im Raum. Du hörst die Autos von der Autobahn, die 20 Meter neben deinem Haus entlanggeht. Eines der Kinder wackelt ständig an deinem Stuhl. Dein Computer stürzt im 2-Minuten-Takt ab und um deinen Kopf surrt ständig eine Mücke. Das ist ein etwas übertriebenes Beispiel für eine ungünstige Umgebung für eine Aufgabe. Aber wie oft versuchen wir etwas zu erledigen und die Umstände sind hinderlich und störend!

Gute Produktivität besteht zu 50 Prozent aus günstigen Umständen. Der Rest ist Planung und ein bisschen Willenskraft.

Stell dir vor, du willst gerade auf Zucker verzichten und im Eingangsbereich deines Büros steht ein großer Korb mit den leckersten Süßigkeiten. Dann ist dein Büro gerade eine ungünstige Umgebung für dein Vorhaben. Oder da gibt es diesen Freund, der dich hartnäckig auf ein Bier einlädt, obwohl du am Abend doch eigentlich Sport machen willst.

Als wäre es nicht schon schwer genug, die eigenen Dämonen niederzuringen, arbeitet oft genug auch das Außen gegen uns und legt uns Steine in den Weg. Der Trick, um diese Gegenkraft auszuhebeln, ist, zum Architekten deiner Umstände zu werden. Also deine Umstände so zu organisieren, dass dir deine Aufgabe maximal leichtfällt. Oder dass zumindest nichts gegen dich arbeitet. Mehr dazu im Kapitel »Unterstützende Umgebung« auf >.

Gegenkraft 10: Ablenker, Verführer und Gegner

Wir Menschen sind ja keine Inseln. Wir haben Freunde, Kollegen, Nachbarn, und die meisten von uns sind Teil einer Familie.

Diese anderen Menschen sind erstaunlich oft eine Gegenkraft gegen unsere Vorhaben oder Aufgaben. Da gibt es zum Beispiel die Ablenker, die dann auf einen Plausch in unser Büro kommen, wenn wir eigentlich gerade eine wichtige Aufgabe erledigen wollen. Falls besagte Aufgabe unangenehm ist, gehen wir vielleicht sogar gern auf die Ablenkung ein. Manchmal sind wir aber auch einfach nur zu höflich, um zu sagen: »Hey, ich brauche Ruhe, ich will arbeiten.«

Dann gibt es die Verführer. Das sind Menschen, die uns unbewusst oder mutwillig dazu bringen möchten, mit unseren Vorsätzen zu scheitern. So wie die wohlwollende Mama, die ihrem dicken Sohn immer wieder Süßigkeiten anbietet, obwohl er abnehmen will. Sie meint es ja nur gut.

Erfolg hängt oft davon ab, ob wir Unterstützer haben. Misserfolg dementsprechend vom Gegenteil.