Entdeckung der Lust - Jo Abbing - E-Book
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Entdeckung der Lust E-Book

Jo Abbing

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Beschreibung

Kann eine offene Beziehung zum Glück führen?
Der Auftakt der neuen sinnlichen Erotikreihe von Jo Abbing: unmoralisch, lustvoll, unwiderstehlich …

Die schüchterne Lara möchte ihrem Freund Jonas eine sexy Überraschung bereiten. Doch stattdessen erwartet sie in ihrem Schlafzimmer ein Schock: Jonas im stürmischen Liebesspiel mit seiner Ex. Lara, für die Treue immer das Wichtigste war, ist am Boden zerstört. Gleichzeitig hat sie der Anblick auf ungeahnte Weise erregt. Sie muss sich über ihre Gefühle klar werden und sucht Ruhe in einem abgelegenen Luxushotel. Dort trifft sie auf den faszinierenden Kris. Den Hotelbesitzer umgibt eine geheimnisvolle Aura, der Lara nicht lange widerstehen kann. Als unverhofft Jonas auftaucht, gerät Lara in eine berauschende Versuchung: Für welchen Mann soll sie sich entscheiden – oder muss sie das überhaupt?

Erste Leserstimmen
„Heißer Sex und prickelnde Chemie zwischen den Charakteren – ein großartiger Erotikroman!“
„Diese sinnliche Geschichte über eine offene Beziehung hat mir wirklich gut gefallen."
„Ein erotischer Liebesroman, der ganz schön einheizt!“
„Die Versuchung der Polyamorie wird mitreißend beschrieben. Ich kann das E-Book nur weiterempfehlen!“
„Sehr schöne erotische Passagen.“

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 200

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Über dieses E-Book

Die schüchterne Lara möchte ihrem Freund Jonas eine sexy Überraschung bereiten. Doch stattdessen erwartet sie in ihrem Schlafzimmer ein Schock: Jonas im stürmischen Liebesspiel mit seiner Ex. Lara, für die Treue immer das Wichtigste war, ist am Boden zerstört. Gleichzeitig hat sie der Anblick auf ungeahnte Weise erregt. Sie muss sich über ihre Gefühle klar werden und sucht Ruhe in einem abgelegenen Luxushotel. Dort trifft sie auf den faszinierenden Kris. Den Hotelbesitzer umgibt eine geheimnisvolle Aura, der Lara nicht lange widerstehen kann. Als unverhofft Jonas auftaucht, gerät Lara in eine berauschende Versuchung: Für welchen Mann soll sie sich entscheiden – oder muss sie das überhaupt?

Impressum

Überarbeitete Neuausgabe Mai 2020

Copyright © 2023 Secret Desires, ein Imprint der dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH Made in Stuttgart with ♥ Alle Rechte vorbehalten

E-Book-ISBN: 978-3-96817-143-2

Copyright © 2015, books2read Dies ist eine überarbeitete Neuausgabe des bereits 2015 bei books2read erschienenen Titels Pure – Die Versuchung (ISBN: 978-3-73378-597-0).

Covergestaltung: Grit Bomhauer Unter Verwendung eines Motivs von shutterstock.com: © 4 PM production Korrektorat: Astrid Rahlfs

E-Book-Version 02.06.2023, 14:12:26.

Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Sämtliche Personen und Ereignisse dieses Werks sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen, ob lebend oder tot, wären rein zufällig.

Abhängig vom verwendeten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

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Entdeckung der Lust

1 Schock

Lara

Ich bin die Ausnahme. Das hoffte ich nicht nur mein ganzes Leben, sondern ich war davon überzeugt. Mir würde das nicht passieren. Meine Überzeugung hielt, bis ich am Abend eines arbeitsreichen Tages früher als angekündigt nach Hause kam.

Mein Höschen unter dem kurzen Rock fühlte sich ungewohnt auf der Haut an, weil ich mir auf Jonas’ Wunsch zum ersten Mal die Intimzone in einem asiatischen Enthaarungsstudio hatte waxen lassen. Ich war dort unten komplett haarlos – bis auf ein dunkles Herzchen, dessen Spitze auf meine Spalte zeigte. Der Reiz der Seide auf meiner Haut und das Wissen, Jonas zu überraschen, ließen mich auf der Heimfahrt aus der City nervös werden. Ich würde mit einer ganz neuen Empfindlichkeit auf seine Berührungen reagieren!

Als ich meinen Smart neben dem Haus am Stadtrand von München parkte und zur Tür ging, beglückwünschte ich mich dazu, heute Morgen den schwarzen Spitzen-BH und die zugehörigen French Knickers gewählt zu haben. Zwischen meinen Beinen stieg die Hitze. In Gedanken verneigte ich mich dankbar vor der kleinen Asiatin, die mich behandelt hatte, denn die Sensibilität meiner Schamlippen war ins Unendliche gesteigert. Im Flur eilte ich die Treppe zu meiner Wohnung hinauf und gab, bevor ich die Tür aufschloss, dem Impuls nach, das Höschen einfach auszuziehen. Ich ließ es in der Handtasche verschwinden und bedauerte kurz, dass ich keine halterlosen Strümpfe trug, aber nun – meine Beine waren ja genauso seidig glatt wie der gesamte Rest meines Körpers.

Erwartungsvoll stieß ich die Tür auf und erstarrte.

Das Erste, worauf mein Blick fiel, waren die Beine einer Frau und der Kopf eines Kerls dazwischen. Das erkannte ich im riesigen Garderobenspiegel. Darin spiegelte sich mein Bett, weil die Schlafzimmertür offenstand. Noch bevor ich ganz begriff, was meine Augen erblickten, verriet mir meine Nase, was vor sich ging. Ein schwerer, süßer Duft hing in der Wohnung. Ein Duft, wie er sich nur bildet, wenn … Meine Gedanken hängten sich an dieser Stelle auf, doch was meine Augen sahen, vervollständigte das Bild.

Alles Blut in meinem Körper sackte in die Füße, sodass meine Knie zitterten und ich unter dem Gefühl schwankte, der Untergrund werde mir weggerissen. Was sich im Flurspiegel abspielte, belehrte mich auf schmerzliche Weise, wie sehr ich mich geirrt hatte, und das gleich dreifach.

Erstens: Jonas sah mit einer anderen genauso umwerfend sexy aus wie mit mir. Er kniete auf dem Bett neben dieser Frau, die ihre Beine gespreizt hatte, und bewegte seinen Kopf langsam in ihrem Schoß, während ihre Hand zwischen seinen Schenkeln verschwand.

Zweitens: Seine Ex war keineswegs die langweilige graue Maus, als die ich sie mir immer vorgestellt hatte. Dass es seine Ex war, erkannte ich an dem Namen, den er gerade in höchster Ekstase stöhnte. Er nuschelte zwar ein bisschen, aber ich verstand den Namen trotzdem, der zwischen ihren Beinen hervor erklang. „Kim!“

Drittens: Der Idiot hatte nicht nur mich dazu gebracht, das weibliche Epizentrum der Lust mit einem Herzchen zu krönen. Das konnte ich sehen, als er – ich muss wohl einen Laut des Erschreckens ausgestoßen haben, der sogar sein brunftiges Grunzen übertönte – den Kopf hob. Von ihr konnte ich außer ihrer erröteten pochenden Spalte zwischen den wohlgeformten Schenkeln und einem pechschwarzen Herzchen darüber in diesem Moment nichts erkennen. Aber das sah nicht nach grauer Maus aus!

„Es ist nicht, was du denkst“, stammelte Jonas kurz darauf. Ich starrte ihn an. Das war gelebte Satire!

Kim war sofort aufgesprungen, nachdem sie mein Eindringen in ihr Liebesspiel bemerkt hatte. Sie setzte ein angemessen bestürztes Gesicht auf, während sie mit der Hand das verräterische Herz verdeckte. Ihre wie Rabenfedern glänzenden, kinnlangen Haare hatten dieselbe Farbe. Jonas kniete noch immer auf dem Bett, sein bestes Stück hing zwischen seinen Oberschenkeln herab – wenigstens ein kleiner Triumph –, als Kim schon wieder in ihre zweckdienliche, dabei ansprechend geschnittene Unterwäsche schlüpfte. Es tröstete mich kaum, dass sie, im Gegensatz zu mir, offensichtlich auf Feinripp in klassischem Weiß setzte. Ich hatte noch nie jemanden gesehen, dem diese schlichte Unterwäsche besser gestanden hätte. Ein Körper, an dem jeder Muskel definiert und doch weiblich erschien, dazu nahtlos bronzefarbene Haut. Am Rippenbogen trug sie ein kleines Tattoo, dessen Form ich jedoch nicht erkennen konnte. Dass sie ansonsten auf jeglichen Zierrat verzichtete – von aufreizender Wäsche bis hin zum Make-up – und dabei trotzdem so unwiderstehlich aussah, konnte in mir nichts als widerwillige Bewunderung hervorrufen. Bis sie fertig angezogen war, hatte ich längst erkannt, dass sie sich aufrichtig schämte, was mir die Entdeckung dieses Schäferstündchens kein bisschen erträglicher machte.

Das Wissen, dass sie diejenige Frau war, mit der Jonas vor mir über zehn Jahre zusammengelebt hatte, setzte mir unerwartet heftig zu, denn das Spiel, dem die beiden sich gerade vor meinen Augen hingegeben hatten, hätte eher auf eine ganz frische Liebe schließen lassen. Mein Inneres war durcheinandergewirbelt.

Jonas wirkte alles andere als glücklich, und so gesehen konnte ich ihm seine klischeehafte Äußerung dann doch verzeihen, im Nachhinein. Ich denke, es gibt Momente im Leben eines jeden Menschen, in denen er einfach nicht zu mehr in der Lage ist. Dann kommen diese Worte aus unseren Mündern, ob wir es wollen oder nicht. Entweder die – oder wir schweigen, weil alles aus unseren Köpfen gelöscht ist.

Kim schlich sich an mir vorbei zur Tür hinaus, die sie leise hinter sich ins Schloss zog. „Sorry“, meinte ich ihre dunkle Stimme zu hören. Ich fragte mich mittlerweile, wie oft sie wohl schon mit Jonas in meiner Wohnung gewesen war. Warum zum Geier hatte er sie nicht in seiner eigenen Wohnung beglückt? Ich öffnete den Mund, um ihn mit dieser Frage zu konfrontieren.

„Wie konntest du mich ein Herzchen machen lassen, wenn sie auch eines hat?“, hörte ich mich stattdessen sagen.

Die Erwähnung der Intimherzchen wiederum hatte auf ihn eine unglaubliche Wirkung. Er räusperte sich und zog einen Zipfel der zerwühlten Bettdecke vor seinen Unterleib.

„Wie lange geht das schon so hinter meinem Rücken?“, wollte ich wissen und ignorierte dabei die Tatsache, dass auch dieser Satz aus nichts als Versatzstücken bestand.

Jonas, der sonst vor Esprit sprühte und mir nie eine Antwort schuldig blieb, schien das allerdings nicht zu bemerken. „Darf ich mich zuerst anziehen?“

Etwas stach in mein Herz, als er seinen knackigen Po vom Bett erhob und ich einen Blick auf seinen immer noch erregten Penis erhaschte. Beides spürte ich so gern in meinen Händen, an meiner Haut und meinen Lippen. Sollte es damit nun vorbei sein? Jonas zog seine Boxershorts hoch. Obwohl wir seit mehr als einem Jahr dieses Traumpaar waren … gewesen waren …, mochte ich es immer noch, seine muskulösen Beine zu betrachten. Und den glatten Bauch über dem Hosenbund, die breite Brust – um die Brustwarzen herum rasierte er sich immer für mich. Er sah mir prüfend in die Augen, dann griff er nach meiner Hand und wollte mich zum Bett ziehen. Doch ich schüttelte den Kopf und zeigte in den Flur.

„Lass uns ins Wohnzimmer gehen, um zu reden. Das Bett beziehst du gleich frisch!“

Er nickte zu meinen Worten.

Als ich mich neben ihm auf den Zweisitzer fallen ließ, berührten meine Beine seine, und beide zogen wir sie wie ertappt zurück. Mein Rock rutschte hoch, ich schob ihn mit beiden Händen ein Stück nach unten und hielt ihn auf den Schenkeln fest. Wie unglaublich beschämend! Ich saß ohne Höschen neben dem Mann, auf den ich mich noch vor fünf Minuten gefreut hatte wie lange nicht mehr, und nun das!

Was für eine dumme Gans ich doch war. Hatte ich wirklich geglaubt, mein Leben sei genial? Es musste doch einen Haken daran geben! Wer konnte von sich behaupten, dass er einen Traumberuf hatte, in einer Traumwohnung lebte, mit einem Traumpartner zusammen war und einfach den traumhaftesten Sex hatte, den man sich vorstellen konnte? Niemand, und genau das hätte mir klar sein müssen.

Ich schluchzte immer lauter, bis Jonas mich unbeholfen in die Arme zog. Überdeutlich nahm ich seinen Geruch wahr. Sein Aftershave, die Tagescreme und dazwischen …

„Lass mich los, du hast noch ihren Saft an deinen Lippen“, zischte ich und ruckte von ihm weg. Bei der Bewegung rutschte mein Rock nach oben. Ich hatte durch die Aufregung zu schwitzen begonnen, was meinen Körpergeruch intensivierte. Jonas hatte eine außergewöhnlich gute Nase. Wenn er im Kino in mein Ohr flüsterte: „Du bist aufgewühlt, ich kann es riechen! Ich will Sex, sofort“, wirkte das wie ein Trigger auf mich. Er hatte mich damit jedes Mal herumgekriegt.

„Du trägst keinen Slip“, sagte er jetzt unverhofft, und seine Stimme wurde sofort dunkel.

„Oh nein!“, schleuderte ich ihm entgegen und sprang auf. „Denk nicht mal daran! Das ist vorbei! Leck dir doch mal über die Lippen. Wen schmeckst du da?“ Ich brach bei meinen Worten erneut in Tränen aus, rannte ins Schlafzimmer und zerrte fast blind meine älteste Jogginghose aus dem Schrank, und aus dem Nachtkästchen eine der Unterhosen, die ich speziell für meine Tage aufbewahrt hatte. Kochfeste Baumwolle in allen Farben, geschnitten wie die von Kim. Rasch zog ich sie über. Welch eine Verschwendung – das Herzchen und die Stelle, die es zierte, blieben für alle Zeiten unerforscht. Jonas würde es nie wieder zu sehen bekommen. Dann zog ich die Jogginghose an, wechselte auch noch Bluse und BH gegen ein weites Wohlfühl-T-Shirt und lief wieder nach draußen.

„Du beziehst jetzt sofort dieses Bett frisch. Danach machst du den Abgang, damit das klar ist! Ich will kein Wort mehr hören! Geh mir aus den Augen, du verfluchter Arsch!“

War das noch ich, die so sprach?

Danach wahrte ich mein tiefgekühltes Schweigen Jonas gegenüber und drehte mich weg, sobald er versuchte, mich anzusprechen. Zu sehr hatte er mich verletzt.

Wie armselig ich später in meinem riesigen Bett lag, mich jedes Mal wie ertappt auf die andere Seite drehte, wenn ich im Wandspiegel die toughe Lara erblickte, die sich die Augen ausheulte. Wie untröstlich … und wie naiv, dass ich geglaubt hatte, ich wäre die Ausnahme!

Das war der schlimmste Tag meines Lebens, dachte ich, bevor ich endlich einschlief.

Jonas

Idiot!

Wie hatte er so bescheuert sein können, Kim in Laras Wohnung mitzunehmen? Es war doch klar, was passieren würde, wenn sie beide allein waren. Kim, mit der er nicht leben konnte – aber auch nicht ohne sie. Kim, das Mädchen seiner Kindheit, die Frau seiner Jugend. Vielleicht kannten sie sich einfach zu gut, um ein Leben als Paar führen zu können. Und doch hatte diese sexuelle Anziehungskraft nie nachgelassen.

„Jonas, kann ich dich sehen? Ich brauche einen Freund.“ Kims Stimme klang, als hätte sie mehrere Nächte durchgesoffen oder geheult, als sie am Mittag anrief. Lara wollte den ganzen Tag mit ihrer Mutter unterwegs sein und erst am Abend wiederkommen.

Jonas ging es gut. Sie beide hatten letzte Nacht Sex gehabt, und es war mit Lara jedes Mal großartig! Er liebte es, wie sie sich gehen ließ. Sie war die sinnlichste Frau, die er kannte. Außer Kim. Sofort tauchten ungebetene Gedanken in seinem Kopf auf. Ein Traum, den er schon seit Monaten hatte: Lara, Kim und er … Er riss sich zusammen. Kim ging es offenbar nicht gut, und er dachte an so was!

„Klar, ich kann gegen vier Uhr Schluss machen. Wo bist du?“

„Ich habe noch einen Termin mit meiner Agentin in der City …“

„Dann treffen wir uns am Stachus.“

So taten sie es. Kim erzählte von ihrer neuesten Eroberung – Freund wollte sie ihn nicht nennen, es war wohl nur eine Bettgeschichte –, dann kamen sie auf das Schreiben zu sprechen und auf ihren Kummer darüber, dass sie mit den Büchern, die ihr am wenigsten Herzblut abverlangten, das meiste Geld verdiente.

„Welche meinst du?“ Er lachte.

Sie strich sich die kinnlangen Haare hinter das linke Ohr und zog einen Schmollmund. „Das weißt du doch genau … die Schmachtfetzen natürlich.“

„Woran arbeitest du denn gerade?“

Sie errötete. Das war äußerst ungewöhnlich für sie. Kim war, was man sexuell aufgeschlossen nannte. „Ich muss eine Steigerung in meine Romane bringen, wenn du verstehst, was ich meine …“

Obwohl sie es so neutral ausdrückte, reagierten seine Hormone sofort, und sein Kopf spielte verrückt. Er sah Kim vor sich – liegend, nackt, mit gespreizten Beinen. Betont langsam atmete er aus.

Kim grinste und legte den Kopf schief. „Kopfkino?“

Er zog eine Braue hoch. „Nicht nur im Kopf, meine Schöne …“

„Du bist unmöglich, weißt du das?“ Sie leckte sich über die Lippen. Absichtlich? Sein Schwanz besaß wahrscheinlich ein eigenes Gedächtnis. Beim Anblick ihrer feuchten Lippen erinnerte er sich.

„Wir haben schon sehr schöne Dinge gemeinsam gemacht“, murmelte Jonas.

„Ich weiß.“ Sie sah ihm tief in die Augen. „Aber seit du mit Lara zusammen bist, bist du brav.“ Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme unter der Brust. Sie trug ein einfaches T-Shirt mit V-Ausschnitt zu einer eng geschnittenen Jeans. Keinen BH, sondern wohl nur eines ihrer weichen Bustiers. Ihre Nippel traten hervor. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein. Sie hatte sich nicht wie eine Frau gekleidet, die einen Mann verführen will. Trotzdem hatte sie diese Wirkung auf ihn. Sein Kopf wollte sich nicht von den Bildern lösen, die aus der Vergangenheit heraufstiegen. Kim und er, ein Paar von Kindesbeinen an, hatten schon früh gemerkt, dass sie einander nicht genug waren. Sie hatten sich gegenseitig andere Partner zugestanden und problemlos eine offene Beziehung gelebt. Bis sie eines Tages dachten, dass es Zeit wäre, den Partner fürs Leben zu finden. Was ihnen jedoch nicht gelang.

Jonas war sich inzwischen ziemlich sicher, dass Lara die richtige Partnerin für ihn war. Sie war aber noch nicht bereit, mit ihm zusammenzuziehen. Und in den letzten paar Wochen hatte er wieder diese Unruhe gespürt. Der Sex mit Lara war geil, aber ihm fehlte etwas. Kims Worte machten ihm klar, was es war.

„Das stimmt. Aber ich …“ habe einen Ständer, wenn ich dich nur ansehe, dachte er, hielt aber die Klappe.

„Du bist steif“, flüsterte sie und beugte sich dabei nach vorn, sodass er ihr Parfum riechen konnte, und darunter sie. Kim mit dem Duft von Bitterorange. Ihr Blick sagte ihm, wie bereit sie selbst war. Ihre Lippen waren dunkelrot, die Augen hatten einen glasigen Schimmer. Seine Erektion wurde schmerzhaft. Er brauchte nichts mehr zu sagen, sie legte ihre Hand auf seine. „Ich komme mit dir.“

Sie bezahlten, verließen das Lokal und rannten beinahe zu seinem Wagen. Zu ihm nach Hause zu fahren, hätte zu lange gedauert, also steuerte er den Wagen in die andere Richtung, zu Laras Wohnung. Sein Hirn war nur noch Lust und Feuer, er war scharf auf Kim und verschwendete keinen Gedanken an Lara.

Kim öffnete seine Jeans, sobald sie die Wohnung betreten hatten. Er griff nach T-Shirt und Bustier und zog ihr beides über den Kopf, riss fast grob ihre Hose und den Slip herunter und stieß sie auf das Bett. Da lag sie. Sie schob die Schenkel langsam auseinander und beobachtete mit einem Lächeln, wie er die restliche Kleidung auszog. Mit einer Armbewegung forderte sie ihn auf, sich neben sie zu knien und seine Beine auseinanderzuschieben, damit sie mit der Hand nach ihm greifen konnte. Ohne Worte wussten beide genau, was sie wollten. Sie waren ein eingespieltes Team, und als er das pechschwarze Intimherzchen über ihrer glatt rasierten Muschi roch, wollte er nur noch mit der Zunge darunter eintauchen. Er öffnete sie mit den Fingern, küsste ihre Klitoris, zupfte mit den Lippen daran, bis Kim laut stöhnte. Erst dann schob er die Zunge vor und kostete sie ganz. Sie war feucht und geschwollen und so bereit für ihn! Kim wusste genau, wie sie ihn anpacken musste. Sie massierte ihn sanft, ihre Finger glitten weich am Schaft entlang, sie griff dabei mal fester, mal zarter zu. Gleichzeitig mit der Zunge ihre Höhle zu erkunden und am Schwanz auf diese Art stimuliert zu werden, riss ihn in einen Taumel hinein. Er musste wohl laut „Kim“ gestöhnt haben –, und dann spürte er, dass etwas nicht stimmte. Ein atemloses Schnauben, das nicht von Kim kam. Laras Stimme!

Shit! Seine Erektion verabschiedete sich, er setzte sich auf und sah Lara im Flur stehen. Seine süße, unwiderstehliche Lara. Ihre Wangen, gerade noch gerötet – aus Vorfreude? – verloren alle Farbe. Sie trug einen kurzen Rock, der ihre langen Beine betonte, und darüber eine leicht transparente Bluse, unter der man den schwarzen BH erahnen konnte.

Shit!

„Es ist nicht, was du denkst“, stammelte er und wusste, noch während er sich das sagen hörte, wie fatal seine Worte waren. Er sollte einfach die Fresse halten, bis der erste Schock vorbei war – und sich dann bei Lara und bei Kim auf Knien entschuldigen. Denn Kim war mindestens so schockiert wie Lara, das sah er ihrem Gesicht an. Sie mochte Lara von den Geschichten, die er ihr über sie erzählt hatte. Wie hatten sie beide sich dazu hinreißen lassen können, ausgerechnet hier zu vögeln? Wobei – so weit waren sie ja noch gar nicht gekommen. Jedenfalls bewies Kim deutlich mehr Weitsicht. Sie zog sich schnell an und verschwand, nicht ohne sowohl in seine als auch in Laras Richtung „Sorry“ zu murmeln.

Laras Schockstarre wandelte sich in Wut, was ihrem Geruch nach Karamell eine salzige Note verlieh. Er fand sie unwiderstehlich, obwohl er mit der Zunge gerade vorher erst in Kim vertieft gewesen war. Er konnte nicht anders, diese beiden Frauen lösten seinen Verstand auf.

Lara trug kein Höschen unter ihrem Rock! Auch das verriet ihm ihr Geruch, als er später neben ihr auf der Couch saß und alles irgendwie rückgängig machen wollte. Lara hatte ja recht damit, ihn wegzustoßen. Sein Kopf sah das ein. Sie war in einer klassischen Familie aufgewachsen, ihre Eltern lebten monogam. Zumindest behaupteten sie das. Er hatte es bisher nicht geschafft, Lara auch nur zu fragen, ob sie sich ein anderes Lebensmodell vorstellen könne. Ihm war völlig klar, dass sein Schwanz, der bei Laras Duftgemisch und ihren wutblitzenden Augen schon wieder steif wurde, in ihr nur noch mehr Abwehr hervorrufen würde. Sie stieß ihn weg.

Jetzt saß er in seiner eigenen Wohnung, genervt und sauer wegen seiner Hirnlosigkeit, und wusste nicht, was er tun sollte. Er konnte sich Lara in ihrem Bett vorstellen – in den Knautschklamotten, die sie sich noch angezogen hatte, während er die Bettwäsche wechselte. Ob sie sich in den Schlaf heulte? Würde er Idiot irgendetwas wieder gutmachen können?

Dann fiel ihm Tanja ein, Laras beste Freundin. Ohne groß nachzudenken, wählte er ihre Nummer. Nach dem vierten Klingeln hob sie ab.

„Jonas, bist du das?“ Sie musste die Nummer auf dem Display erkannt haben.

„Ja. Ich …“ Was sollte er ihr sagen? Sie würde ihn köpfen wollen.

„Was ist passiert?“

„Ich habe Mist gebaut. Lara hat mich rausgeworfen.“

Tanja wollte alles genau wissen, und wie erwartet, machte sie ihm klar, was für ein hirnverbrannter Idiot er war.

Er gab ihr in allem recht. „Kannst du nach ihr sehen? Ich glaube, es hat keinen Zweck, wenn ich es jetzt versuche. Sie muss erst wieder zu sich kommen.“

„Okay. Ich melde mich gleich bei ihr. Aber zuerst muss ich Paul ins Bett schaffen, er will in letzter Zeit einfach nicht mehr schlafen.“ Jonas hörte ihren kleinen Sohn im Hintergrund weinen.

„Danke, Tanja, du hast was gut bei mir.“

Sie lachte abgehackt. „Wenn du nicht so ein Netter wärst, würde ich dir höchstpersönlich den Kopf abreißen. Oder, noch besser, was anderes. Damit du wieder weißt, wo das Denkzentrum steckt. Idiot!“ Dann legte sie auf.

Seine Sorge um Lara wurde ein bisschen geringer. Tanja tat ihr gut. Er stand auf und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank.

Dann wählte er Kims Nummer, doch sie ging nicht ran. Er schrieb eine WhatsApp-Nachricht:

Kim, es tut mir leid! Ich wollte nicht, dass das passiert.

Er tippte auf Senden.

Dass was passiert?

Sie war also doch erreichbar.

Dass wir beide so erwischt werden natürlich …

Argh, sofort hatte er Bilder im Kopf und bildete sich ein, Kims Geschmack auf seiner Zunge und ihre Finger zwischen seinen Beinen zu spüren.

Okay. Ich dachte schon, du bereust es, mit mir …

Sie wusste genau, was sie da tat.

Ihre nächste Nachricht erreichte ihn:

… oder vielmehr in mir …

Er schickte ihr einen Smiley.

Dir ist klar, was du gerade machst, oder?

Nein, wieso? *augenaufschlag*

Bevor er eine Antwort tippte, sah er, dass sie noch etwas schrieb, und wartete auf ihre nächste Nachricht.

Sie ist hungrig!

Hör auf, mich zu triggern, sonst …

… sonst?

Ich will dich!

Dann komm doch!

Er schluckte. Einerseits verabscheute er, was er da tat, andererseits … Sein Kopf hatte kapiert, was mit ihm los war, und das hatte wahrlich Monate gedauert. Sein Schwanz hatte es schon viel früher gewusst: Er liebte Kim, und er liebte Lara. Für Kim war es kein Problem, aber was war mit Lara?

Und was, wenn sie sich ebenfalls einen zweiten Partner nehmen würde? Was für ein Gedanke! Er würde so gern mal sehen, wie ein Fremder Lara verführte. Er wollte dabei zusehen, wie sie sich hingab und sich verlor, wollte in ihren Augen sehen, wie sie verstand, dass sie das nicht nur mit einem Mann haben konnte. Er wünschte, sie würde ihre anerzogene Verklemmtheit ablegen. Lag es wirklich in der Natur des Menschen, sich ein Leben lang auf einen Partner einzulassen? Für ihn war die Antwort klar.

Sein Smartphone vibrierte, er schreckte auf.

Wie ist es? Kommst du?

Er sah auf die Uhr, es war noch früh.

Ich komme!

Und wie er kam! Kim saß auf ihm, nackt, er sah das Tattoo am Rippenbogen unter ihrer linken Brust. Es war ein einzelner Ast mit drei Blüten von Bitterorangen. Genauso schnörkellos und doch weiblich wie Kim. Kein Motiv könnte besser zu ihr passen, zu ihrem kleinen Körper, der festen Brust, die er im Rhythmus wippen sah, in dem sie ihn ritt. Er hielt ihre Hüften und half ihr dabei, sich auf und ab zu bewegen. Aber sie liebte es noch mehr, ihr Becken auf ihm vor und zurück wippen zu lassen. Er wusste, dass sie den Orgasmus so am intensivsten spürte. Er schwelgte im Anblick dieser Urfrau, die den Kopf in den Nacken warf und sich mit den Händen jetzt auf seinen Oberschenkeln abstützte. Sie war kurz davor. Ihr fruchtiger Geruch wurde übertönt von dem, der aus ihrer Spalte hervordrang. Mit jeder Bewegung schwappte ihr Duft nach Frau zu ihm, vermischte sich mit seinem eigenen. Er hob den Kopf, um zu sehen, wie sein Phallus zwischen ihren geschwollenen, dunkelroten Lippen verschwand. Das Herzchen darüber war nass von ihrer Lust. Er wollte mit einer Hand nach ihrer Brust tasten, doch sie stieß ihn weg.

„Lenk nicht ab“, stöhnte sie und sah ihm kurz in die Augen – ein Blick, der bis in seine Seele reichte –, bevor sie sich mit einem urtümlichen Schnauben wieder nach hinten bog.