Entfessel deinen inneren Elefanten - Sebastian Ayernschmalz - E-Book

Entfessel deinen inneren Elefanten E-Book

Sebastian Ayernschmalz

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Beschreibung

"Ich habe ja schon alles versucht!" "Bei mir wirkt es halt nicht!" Diät um Diät ausprobiert und dazu noch hunderte an Euro für Nahrungsergänzungsmittel ausgegeben? Du erkennst dich oder diese Glaubenssätze wieder? Kämpfst verzweifelt mit deinem Gewicht? Dann wirst du dich vielleicht auch fragen, warum ausgerechnet ein Elefant die Änderung herbeiführen soll? Ganz einfach: Es ist Zeit, einen anderen Weg zu gehen. Die Perspektive zu wechseln. Mit diesem 12-Wochen-Programm entfesselst du die Kraft deines inneren Elefanten und erreichst deine Ziele. Lerne, wie du langfristige Veränderung anstelle von kurzfristigen Erfolgen erzielst. Entdecke deine innere Stärke, damit du deinen eigenen Weg finden und dich Stück für Stück deinen Zielen nähern kannst.

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Seitenzahl: 193

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Dein innerer Elefant

Das Ziel des Elefanten

Gewohnheitstier

Elefantöse Etappen zum Ziel

Die Fesseln des Elefanten

Phase eins: Stützen

Futtersuche

Nutztier? Gejagter? Oder Jäger?

Die Herde

Tränen des Elefanten

Der Antrieb des Elefanten

Alternative Pfade

Ruhe nach der Jagd

Das Spiegelbild des Elefanten

Bewegungen Phase eins

Regeneration Phase eins

Ernährung Phase eins

Phase zwei: Erkennen

Aktionsraum des Elefanten

Der Schrei des Dschungels

Die Träume des Baby-Elefanten

Baby-Elefant, Pubertier, Jungkuh, Leitkuh

Kognition des Elefanten

Futtern, trinken, schlafen

Müde Elefanten laufen nicht

Regeneration Phase zwei

Ernährung: Phase zwei

Bewegungen: Phase zwei

Phase drei: Fördern

Ein Elefant vergisst nie

Ärger in der Herde

Wie der Jäger den Abzug betätigt

Der wandernde Elefant

Am eigenen Rüssel

Den Weg des Elefanten verfolgen

Bewegung Phase drei

Regeneration Phase drei

Ernährung: Phase drei

Der Pfad der Leitkuh

Meine Herde

Den größten Mut brauchen wir,

um uns selbst gegenüber ehrlich

zu sein.

Dein innerer Elefant

Abnehmen ist wie ein Elefant. Elefanten sind groß, massiv und der Berg, der sich vor einem auftut, scheint unüberwindbar. Riesengroß und schwer. Aus der eigenen Sicht führt erst mal kein Weg an dem Elefanten vorbei. Wenn das Tier sich nicht von selbst bewegt, ist die Reise an dieser Stelle erst einmal vorbei.

Mit unserem Übergewicht verhält es sich genauso. Die vielen Kilos, die dich tagtäglich begleiten, die du im Spiegel siehst, prägen deine Wahrnehmung. Auch das Gefühl, das dich überkommt, wenn du dich nach zwei oder drei Stufen am liebsten wieder zu Hause verkriechen möchtest. Das Atmen fällt schwer. Du keuchst und fühlst dich beobachtet. Du fühlst dich wie ein Elefant im Zoo und spürst die vielen Blicke auf dir. Hörst das Tuscheln hinter dir. Fühlst die Scham, die dich befällt, wenn du einkaufen gehst oder im Freibad das Shirt ablegst. Ein Gefühl, das kaum in Worte zu fassen ist.

Der schnelle Weg an dem Elefanten vorbei wird dir tagtäglich in Form von Werbung in den Sozialen Medien präsentiert: Shakes, Pillen und Ernährungstipps von Jungs und Mädels, die freundlich in die Kamera grinsen und ihre Botschaften teilen. Ständig wirst du beschossen, dass es doch so einfach sei. Bisschen Bewegung, ein wenig Ernährung anpassen und dazu der Konsum von diesem oder jenem Nahrungsergänzungsmittel. Zack, boom, schlank.

Warum aber klappt das bei allen, nur bei dir nicht? Es scheint so, als wäre dein Elefant der einzige, der sich einfach nicht bewegen will. Er steht da, dir im Weg, und hält dich davon ab, deine Ziele zu erreichen.

Was aber wäre, wenn wir deinen Elefanten gar nicht dazu bewegen können, uns den Weg freizumachen? Was wäre, wenn dein Elefant nicht vor uns steht, sondern Teil von dir ist?

Das Schöne an Elefanten ist, dass sie gerade wegen ihrer Größe und Masse vor allem sehr starke Tiere sind. Es ist ein Einfaches für sie, Baumstämme hochzuheben und Autos umzuschmeißen, und wer mal in die Nähe eines zornigen Elefanten kommt (zum Beispiel zu nahe an eine frische Elefanten-Mama), der wird dies schnell bereuen. Elefanten können eine Naturgewalt sein.

Über das Jahr gesehen legen Elefanten mehrere tausend Kilometer auf der Suche nach Nahrung zurück. Wenngleich auch die tägliche Kilometeranzahl weniger beeindruckend ist, so scheinen sie auch Ausdauerprofis zu sein. Zumindest schaffen sie dies durch Beständigkeit. Dieses massige Tier wurde oftmals als Nutztier eingesetzt und hat somit auch seinen Nutzen für den Menschen bewiesen. In den Zirkussen dieser Welt vollführen Elefanten Kunststücke (auch wenn man sich über die Sinnhaftigkeit eines Zirkus streiten sollte), so scheinen diese so beeindruckend wirkenden Tiere auch noch intelligent und lernfähig.

Zusammengefasst kann man also behaupten, dass dieser Elefant, der dir hier im Weg steht, eine schlummernde Kraft ist, die du „nur“ entfesseln musst. Auch wenn dein innerer Elefant schwermütig und träge erscheint, wirst du schnell feststellen, dass du diese Kraft nutzen kannst, um deine Ziele zu erreichen.

Die hohe Kunst ist, wenn du deinen Elefanten von den Fesseln lässt, diesen zu kontrollieren. Er soll mit seinen Kräften genau das aus dem Weg räumen, was dich behindert. Er soll deine verdeckten Kräfte bündeln und kanalisieren. Dabei ist vor allem der Weg dorthin das Spannende. Wie ein Elefant auf Nahrungssuche wirst du den kleinen Radius mehr und mehr erweitern, in Bewegung bleiben und vor allem regelmäßig an dir arbeiten.

Auf diesem Weg werden dir Steine in den Weg gelegt werden, Baumstämme aus dem Nichts auftauchen und der eine oder andere Mensch dafür sorgen, dass du das Weite suchen willst.

Am Ende unserer Reise wirst du verstehen, dass dein grauer großer Freund nicht das Hindernis war, das dir im Weg stand, sondern dein Nutztier, das genau diese Hindernisse ganz einfach aus dem Weg räumt, wenn es richtig gesteuert wird. Ein Gehilfe, der dich auf der gesamten Reise begleitet, den Weg freimacht oder – wenn es sein muss – auch die eine oder andere Grenze aufzeigt. Dabei folgt der innere Elefant deinen Instinkten und hat im Grunde nur das Beste für dich in seinem gewaltigen Kopf.

Freunde dich an mit deinem großen grauen Begleiter und nutze die Kraft, Eleganz und Ausdauer, die das Tier in sich birgt, um deine Ziele zu erreichen.

Wenn du bereit bist, deinen Elefanten in Bewegung zu bringen, dann fahre an dieser Stelle fort.

Das Ziel des Elefanten

„Ich kann das nicht!“, „Bei mir hilft halt nix!“, „Ich habe keine Zeit für eine Planung!“, „Bei mir ist das was anderes, weil …“, „Es ist halt auch eine Frage des Geldes!“, „Ja, du als Schlanker kannst halt Dinge, die wir nicht können!“ …

Wenn du dich wiedererkennst und das Gefühl hast, dass bei dir nichts helfen kann, dann bist du hier genau richtig. Wenn du eh schon alles ausprobiert hast und nichts geholfen hat, dann wird es Zeit, einen anderen Weg zu gehen. Vielleicht ist ja der Weg des Elefanten genau der richtige, um dich von deinen Glaubenssätzen zu befreien und neue Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren.

Wenn du deinen Elefanten entfesseln willst, ist neben der Regelmäßigkeit ein weiterer Faktor wichtig:

Mache Dinge oft und entwickle eine Routine.

Die Regelmäßigkeit durchbricht die Abwärtsspirale im Kampf gegen den inneren Schweinehund und bringt dich auf deinen neuen Pfad. Die Selbstbestimmung und ein eigenverantwortliches Handeln sind hierbei der ultimative Faktor für deine Zielerreichung und Grundvoraussetzung für eine langfristige Veränderung. Dabei kann der Weg auch beschwerlich sein, dein großer grauer Freund bahnt sich seinen Weg durch den dichtesten Wald und neue Straßen.

Viele meiner Klienten, die mit ihrem Gewicht kämpfen, wissen unglaublich viel über Ernährung. Sie wissen aus dem Stand heraus, wie man den BMI berechnet, können alle Makro- und Mikronährstoffe aufzählen und den kalorischen Wert jeden Lebensmittels haben sie meist im Smartphone parat. Der Grund, warum es bisher nicht geklappt hat, lag nicht am Wissen über Ernährung. Viele sind absolute Experten auf diesem Gebiet. Daher werde ich viel weniger auf die Ernährung selbst eingehen, sondern lege einen Fokus auf die Prozesse dahinter. Was beeinflusst dein Essverhalten? Mit welchen „Aufgaben“ kannst du intervenieren und langfristig optimieren?

Das Ziel, das wir hier verfolgen, ist im Grunde, das Heft wieder selbst in die Hand zu nehmen. Das Gefühl, das du aktuell noch hast, wenn du an deinen Elefanten denkst, wollen wir umkehren. Wir wollen den Elefanten nicht beobachten, sondern der Elefant sein. Hierbei ist das Buch dein Wegbegleiter, dein kleines Helferlein.

Kein Buch oder Therapeut kann allerdings den Weg für dich beschreiten. Das ist deine große Herausforderung. Deine Aufgabe. Aus der Erfahrung heraus, aus den vielen Gesprächen, den schier endlosen Diskussionen habe ich eins gelernt: Erst dann, wenn du erkennst, dass du dies ändern willst, und überzeugt bist, dass du dein Verhalten ändern kannst, dann wirst du erfolgreich sein.

Wir wollen zusammen mit diesem Programm keine kurzfristigen Erfolge erzielen, diese kann man sich ja aus diversen Zeitschriften zur Genüge holen.

Wir wollen gemeinsam eine langfristige Änderung deiner Gewohnheiten erreichen.

Konkret bedeutet dies:

Du bist derjenige der deinen Elefanten steuern

muss, rechne damit, dass die meiste Arbeit von dir

getan werden muss.

Ich für meinen Teil glaube fest daran, dass du mit der Hilfe dieses Buches deinen Weg ändern kannst und deine Ziele erreichen wirst. Wie ein Elefant wirst du die Reise antreten und Tag für Tag, Stück für Stück deinem Ziel entgegenmarschieren.

Gewohnheitstier

Ein Programm kann nur dann erfolgreich sein, wenn es regelmäßig betrieben wird. Nur dann, wenn du die Aufgaben regelmäßig (und oft) oder sogar täglich ausführst und wiederholst, dann wirst du deine Gewohnheiten ändern können.

Oftmals stecken hinter dem Wunsch des Abnehmens viele gescheiterte Versuche, das Gewicht zu reduzieren. Radikale Diäten, Jo-Jo-Effekte oder nur kurzfristige Erfolge. Neben einem Auf und Ab auf der Waage hat dies vor allem eine mentale Folge: Die Selbstzweifel nagen an dir. Oft vergleichst du dich mit anderen und suchst nach Gründen, warum die neueste Diät bei allen so super klappt und die Ergebnisse bei dir selbst gerade mal zwei Wochen angehalten haben.

Die Gründe dahinter sind oftmals vielschichtig, komplex und vielleicht möchtest du diese an der einen oder anderen Stelle auch nicht wahrhaben. Hier gilt allerdings vor allem eins: schonungslose Ehrlichkeit.

In diesem Programm musst du vor keinem Rechenschaft ablegen (außer vor dir selbst). Du musst niemandem etwas verheimlichen und es gibt keine Tabus. Solltest du im Verlaufe dieses Werkes feststellen, dass dich die neugewonnenen Erkenntnisse überfordern, dann scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Selbsthilfegruppen, Therapeuten, usw. sind hierfür die richtigen Ansprechpartner.

Daher auch meine schonungslose Ehrlichkeit vor-

Dieses Buch ist keine Therapie, sondern lediglich ein Coaching-Ansatz. Hier fließen eigene Erfahrungen und gewonnene Erkenntnisse durch die Arbeit mit meinen Klienten zusammen. Es gibt keinen heiligen Gral. Was für den/die eine(n) funktioniert, kann für den/die andere(n) nicht das Richtige sein. Ich bediene mich einiger wichtiger Tools, die auch in der gängigen Praxis Erfolge gebracht haben, und wenn auch immer möglich, verlinke ich die Theorien und Quellen hierzu. Dies ist jedoch keine wissenschaftliche Arbeit, sondern ein „Best Practice“-Ansatz.

Zum Abschluss der wohl wichtigste Punkt:

Es gibt keine Abkürzungen, es gibt keinen

schnelleren Weg und es ist auch kein Wettrennen.

Das Wichtigste an diesem Ansatz ist: Regelmäßigkeit. Developing a habit – entwickle Gewohnheiten. Das ist der Leitsatz, der dich in der kommenden Zeit prägen wird. Wie erfolgreich das Programm umgesetzt werden kann, liegt allein in deiner Hand. Wie der Elefant auf der Futtersuche werden wir mit kleinen Schritten einen weiten Weg über die kommenden Monate gehen.

Ich empfehle, viele der kleinen Aufgaben täglich zu machen, dies dann auch über Monate hinweg. So stellst du sicher, dass aus einer kleinen Aufgabe eine Gewohnheit wird. Der Elefant läuft täglich los, um seine Nahrung zu suchen.

Mit der Zeit summieren sich die Kilometer und er hat eine beachtliche Distanz zurückgelegt. Wie der Elefant wirst du das Hilfreiche zur Gewohnheit machen.

Wenn du immer noch bereit bist, deinen inneren Elefanten von der Leine zu lassen, dann fahre hier fort.

Elefantöse Etappen zum Ziel

Das Programm besteht aus drei Phasen. Jede Phase enthält einige Erläuterungen, Hausaufgaben und Denkanstöße. Jede Phase hat ein eigenes Ziel und die Phasen bauen aufeinander auf. Es macht nur wenig Sinn, Schritte zu überspringen.

Stelle dir vor, Abnehmen wäre eine Sportart. Welche wäre das? Auch wenn wir uns wünschten, es wäre ein Sprint – kurz, überschaubar und superschnelle Ergebnisse – muss ich dich leider enttäuschen. Unser Prozess wird ein Marathon. Wir fangen langsam an. Halten das Tempo und wenn wir uns wundern „Verdammte Axt, da passiert ja gar nix“, dann haben wir noch einen verdammt langen Weg vor uns.

Erinnere dich an die langen Wege, die unser grauer Freund gehen muss. Auch du wirst häppchenweise vorangehen und das Ganze strukturiert aufarbeiten.

Gewohnheiten zu ändern, die du über 10, 20 oder 30 Jahre entwickelt hast, braucht Zeit. Somit solltest du wirklich jede Aufgabe der Phasen ausprobieren, anwenden und individuell bewerten. Wenn es dir gefallen hat, dann behalte es bei. Wenn es dir gar nicht genutzt hat, dann lass diese Aufgabe, vergiss sie. Vielleicht ist die nächste ja etwas für dich.

Nachfolgend ein Schnelldurchlauf durch das, was dich erwartet:

Phase eins: Stützen

Zunächst einmal wirst du ein gutes Fundament erschaffen. Vergleiche es mit dem Bau eines Hochhauses. Hierfür dürfen wir nicht auf einem wackeligen Boden ansetzen.

Phase zwei: Erkennen

Du wirst feststellen, was du brauchst. Was willst du direkt aussortieren? Wenn du dein Haus bauen willst, dann brauchst du Material. Wie soll dein Haus aussehen? Was gehört rein, was kannst du zur Seite legen? Frühzeitige Transparenz ist das, was du brauchst. Somit vermeidest du, dass du zweimal anfangen musst.

Phase drei: Fördern

Du hast alles getan, um das tollste Haus aller Zeiten bauen zu können. Das tust du nun auch. Handwerkszeug anwenden, deine Materialien zusammenbringen, um dann mit einem tollen neuen Ergebnis dazustehen.

Wie du siehst: Wir müssen alle Phasen durchlaufen. Nur so schaffst du es, ein Haus zu bauen, das nicht beim nächsten Windstoß zusammenfällt.

Nun aber genug geschrieben. Rufe dir noch mal deinen Elefanten ins Gedächtnis oder drucke dir ein Bild aus dem Internet aus. Betrachte die graue, raue Haut. Gehe einen Schritt auf ihn zu und wenn du willst, kannst du ihn vorsichtig berühren. Ihr zwei werdet schon bald Freunde sein. Lass uns nun aber die Reise beginnen …

Die Fesseln des Elefanten

Dein grauer riesiger Freund ist noch angekettet und ist sich der enormen Kraft, die er hat, noch gar nicht bewusst. Dabei halten ihn fünf Ketten gefangen. Um die Ketten zu lösen, wirst du fünf Ringe aufbrechen müssen. Fünf Ringe sind für unser Projekt, Gewicht zu reduzieren, relevant. Diese Ringe gehen Hand in Hand und ergänzen sich. Es sind keine „Bucket-Listen“, die du abhaken und vergessen kannst, sondern sie stehen in Wechselwirkung miteinander. So zum Beispiel kannst du eine schlechte Ernährung sehr, sehr, sehr, sehr schwer wegtrainieren (und ich meine wirklich schwer).

In den kommenden Monaten werden wir an diesen Ringen arbeiten.

Selbsterkenntnis

Was sind deine Gründe für vermehrtes Essen? Wie kannst du dir neue Gewohnheiten antrainieren? Wie schaffst du es, das Heft wieder selbst in die Hand zu nehmen?

Bewegung

Bewegung ist für unsere Gesundheit ultimativ wichtig. Du wirst lernen: Wie kannst du dir deinen Alltag so organisieren, dass Bewegung mit dazugehört? Wie schaffst du es, Ziele zu definieren und zu erreichen?

Lernen

Bewegung muss nicht zwangsweise sportlichkörperliche Aktivität sein. „In Bewegung kommen“ kann auch auf der geistigen Ebene erfolgen. Wer Neues lernt, bleibt in Bewegung. Durch neue Sichtweisen, neue Fähigkeiten erweitert sich dein Horizont und du wirst dich stetig weiterentwickeln.

Ernährung

Dein Gewicht wird in erster Linie davon beeinflusst, was und wie viel du isst. Mit Sicherheit kannst du bei mehr Bewegung mehr essen und der Körper verzeiht dir Ausrutscher einfacher. Dennoch musst du darauf achten, dass Ausrutscher Ausrutscher bleiben oder du dir „einmal was gönnst“.

Wenn du es schaffst, eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung zum Teil deines Alltags zu machen, dann schaffst du es langfristig, mit wenig Zwang und zeitlichem Druck das Gewicht zu halten.

Regeneration

Neben der Anspannung brauchst du Entspannung. Yin und Yang. Um etwas leisten zu können, musst du auf dich achtgeben. Du darfst dich nicht überfordern und nicht zu viel auf einmal wollen. Dies bedarf der Planung und Aufmerksamkeit gegenüber deinen Stressoren. Dabei wirst du diese Stressoren reduzieren oder durch andere positivere Dinge ersetzen.

Jede Phase braucht ihren Raum.

Phase I

Phase eins: Stützen

In der ersten Phase geht es vor allem darum, einen guten Startpunkt zu finden und diesen auf stabile Beine zu stellen. Du legst dein Fundament. Du wirst in den kommenden Wochen feststellen, dass hinter massivem Übergewicht meist ein anderer Grund als die Lust auf Pizza steckt.

Die Gründe sind vielfältig: Genetik, verdrängte Emotionen oder vielleicht auch etwas Biologisches in Form von Pilzen im Darm oder ähnlichem. Egal, was der Auslöser für dein Essverhalten ist, in dieser Phase ist das oberste Ziel, dich mit allen möglichen Tools auszustatten. Egal, ob es frustrierend sein wird, weil du wochenlang kein weiteres Gewicht verloren hast, oder etwas ans Tageslicht kommt, was du gar nicht mehr wissen wolltest. Hier leistest du die Vorarbeit, um mit allem angemessen umgehen zu können. Du näherst dich deinem Elefanten, suchst Kontakt, wirst ihn berühren und auch füttern.

In der Phase eins wirst du vor allem den Begriff der „Resilienz“ kennenlernen. Wichtig zu verstehen ist, dass an dieser Stelle der Begriff „schwierige Lebenssituationen“ sehr individuell ist. Bei dem einen kann dies ein – eigentlich – schöner Moment wie die eigene Hochzeit oder ein neuer Job sein, bei dem nächsten sind dies eventuell sehr dramatische Ereignisse wie ein Unfall oder eine schwere Krankheit und beim dritten kann schon der Alltag darunter verstanden werden. Hierbei spricht man von dem Vulnerabilitäts-Stress-Modell.

Vulnerabilitäts-Stress-Modell

Dieses Modell besagt, dass Lebensereignisse unterschiedliche stark auf das Individuum einwirken, bevor diese sich in Symptomen oder Krankheiten äußern. Wichtige Faktoren sind die Disposition, also welche „Empfindlichkeit“ ein Mensch von Haus aus mitbringt, und die Stressoren, welcher Stresslevel für das Individuum normal scheint. Wenn wir zum Beispiel einen Manager mit einem Krankenpfleger vergleichen, dann sind die Stressoren bei dem Manager die großen Verantwortlichkeiten, die vielen Meetings, wenig Freizeit. Finanziell hingegen wird er sich wohl eher weniger Sorgen machen müssen. Bei unserem Krankenpfleger werden wir Stressoren wie Personalengpässe, wenig Wertschätzung, Kampf um Leben und Tod finden. Finanziell wird es bei ihm wohl eher Spitz auf Knopf stehen.

Wir sehen also: Stressoren können komplex und individuell sein. Wer von beiden damit besser umgehen kann, ist schwer zu bewerten. Hier kommt vor allem die Disposition ins Spiel.

In diesem Kontext finde ich das Bild eines Schiffes ansprechend. Wir sind ein Schiff, das auf den Weltmeeren unterwegs ist. Wie das im Ozean so ist, ist die Meerestiefe nicht immer gleich und es treiben auch größere Hindernisse (Auslöser, dass unser Schiff untergehen kann) umher. Das ist unser Leben.

Wahrscheinlich verläuft das Leben für viele ähnlich. Vom Kindergarten geht es in die Schule, in die Arbeit. Irgendwann kommen die Heirat und Kinder. Unser Schiff ist in der Bauweise schon unterschiedlich, das ist die Disposition. Darüber hinaus wird unser Schiff mit der Last des Lebens beladen, den Stressoren. Je nachdem, wie unser Schiff gebaut ist oder wie viel Last auf dem Schiff ist, schwimmen wir tiefer im Wasser. Bei einem reicht es gerade noch so aus, über die Hindernisse hinwegzukommen. Beim Nächsten zieht die Last das Schiff so weit nach unten, dass es an einem der Hindernisse aufläuft.

Resilienz

Resilienz (psychische Widerstandskraft; Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen) hat nicht den Anspruch, durch eine schwierige Situation ohne Emotionen zu kommen. Die Last wird uns auch mit den ausgeprägten Fähigkeiten hinunterziehen. Das Leben wird immer ein Auf und Ab sein. Wir werden positive wie negative Emotionen erleben. Freude und Glück sowie Trauer und Leid. Nichts kann verhindern, dass wir diese Emotionen durchleben, verarbeiten und uns damit beschäftigten müssen. Was wir versuchen können zu verhindern, ist, dass wir mit unserem Schiff irgendwo auflaufen und untergehen.

Wie kannst du also verhindern, dass dein Schiff untergeht? Die Resilienzforschung hat sieben Stufen definiert, die uns helfen, Widerstände und Krisen besser zu überwinden:

Optimismus

Emotionssteuerung

Impulskontrolle

Selbstwirksamkeit

Kausalanalyse

Empathie

Zielorientierung

Ziel ist es diese „Resilienz“ zu trainieren. Ich habe hierzu meine liebsten Übungen herausgesucht und werde diese mit dir im Verlauf dieses Programmes durchlaufen.

Ein paar der Aufgaben möchte ich hier kurz überfliegen, um dir einen Eindruck zu geben, was dich erwartet.

Du wirst lernen, das Positive in deinem Alltag zu erkennen. Dabei wirst du prüfen, ob es dein innerer Antrieb oder alte Glaubenssätze sind, die dich bislang „gesteuert“ haben.

Du wirst lernen, wie du Handlungsalternativen zum Essen findest, und wirst dich und dein Selbstbild vollumfänglich beleuchten.

Dein Ankerort wird dir dabei helfen, einen sicheren Hafen zu finden, um dir die Sicherheit zu geben, der es bedarf, um einen Blick in deine persönliche Vergangenheit zu werfen. Du wirst deine Kindheitsträume wiederbeleben und bald proaktiv die Geheimnisse des Lebens ergründen wollen.

Du wirst auf Problemsuche gehen und natürlich werden wir uns in Bewegung bringen.

Du schreibst die Geschichte deines Lebens und nach diesem Buch bist du es, der/die den Stift in der Hand hält.

Futtersuche

Die Suche nach dem Guten

Es war einmal ein alter Mann. Am ersten Tag des Monats verlor er seinen treusten Freund. Seit mehreren Jahrzehnten hatten sie sich tagtäglich gesehen. Er war am Boden zerstört.

Am 15. des Monats verlor er seine geliebte Frau. Seine einzig wahre Liebe war plötzlich von ihm gegangen und hatte ihn allein zurückgelassen.

Am letzten Tag des Monats vergaß er, eine Kerze auszublasen. Seine Katze brachte den instabilen Tisch ins Wanken, sodass noch in der Nacht sein Haus und all seine Erinnerungen an sein Leben verbrannten.

Zwangsweise kam er bei seinem Sohn unter. Sie lebten zusammen, der Vater kochte, putzte und brachte den Garten auf Vordermann. Er unterhielt die Familie des Sohnes und wurde die gute Seele des Hauses.

Eines Abends bei einem Bierchen fragte der Sohn: »Du hast so viel Leid erfahren in der letzten Zeit! Wieso trauerst du nicht?«

Tränen schossen dem Sohn in die Augen, der auch seine Mutter und das Heim verloren hatte, in dem er aufgewachsen war. Seine Worte hatten vorwurfsvoll geklungen in der kühlen Sommernacht.

»Mein Sohn, ich trauere jeden Tag. Ich habe meinen letzten Freund und meine große Liebe verloren. Ich habe unser Haus verloren, das ich mit eigenen Händen aufgebaut habe. Ich habe außer in meinem Kopf nichts mehr, was mich an mein Leben erinnert.« Auch des Vaters Augen füllten sich mit Tränen, als er an all das dachte, was er verloren hatte. »Aber ich zerbreche daran nicht, weil ich immer noch Dinge im Leben habe, die mich glücklich machen. Jeden Abend denke ich an drei Dinge, die mir den Tag versüßt haben.«

Überrascht blickte der Sohn aus seinen tränenerfüllten Augen auf den Vater. »Was ist denn, bitte, so schön, dass es den Verlust aufwiegt?«, fragte er.

»Nichts kann den Verlust aufwiegen. Aber heute war ein schöner Tag, ich konnte den Tag in der Sonne genießen, habe meine Enkelin aufwachsen sehen und mit meinem Sohn Zeit verbringen können. Das sind drei schöne Dinge, die das Leben lebenswert machen.«

In unserer schnelllebigen Welt vergessen wir rasch so manche kleinen schönen Dinge. Ein sonniger Tag, Zeit mit Freunden, Zeit mit der Familie oder ein Abendessen fließen oftmals an uns vorbei. Wir übersehen die positiven Momente. Ein Elefant auf der Suche nach Futter wird sich über die Nahrung freuen, die er mit der Herde gefunden hat. Erst am nächsten Tag wird dieser sich den Sorgen und Herausforderung der erneuten Futtersuche widmen.

Wir Menschen lassen uns von all den tollen Reisen, erreichten Zielen oder Reichtum von anderen in den sozialen Kanälen blenden. Wir vergleichen uns mit den Maximen von perfekt inszenierten Bildern. Momentaufnahmen geben uns das Gefühl, dass wir nicht so spektakulär sind wie andere. Wir hetzen Erwartungen hinterher, die nicht unsere eigenen sind. Und am Ende wundern wir uns, warum wir nicht glücklicher sind, obwohl wir sogar das eine oder andere Ziel erreicht haben.