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Von Angelikawurz bis Zinnkraut – der pflanzliche Weg zur Entgiftung! Nahrungs-, Wohn- und Umweltgifte sind die Ursachen für viele Krankheiten. Eine individuelle und gezielte Entgiftung bekämpft sie direkt an der Wurzel. In diesem Buch erläutert Margret Madejsky die Grundregeln rund um Blutreinigung, Entgiftung und Ausleitung porträtiert die wichtigsten Heilpflanzen und Heilkräuter, die dabei unterstützten können, und ergänzt diese mit bewährten anderen Naturheilmitteln. Da Umweltproblemstoffe sich auf jeden Menschen unterschiedlich auswirken, ist es unentbehrlich, die krankmachenden Giftstoffe zu erkennen und einen individuellen Therapieansatz zu finden. Dafür erstellt Margret Madejsky ihr Wissen, das sie in mehr als dreissig Jahren Praxiserfahrung gesammelt hat, zur Verfügung, und präsentiert zahlreiche Heilkräuterrezepte, Praxistipps und Ausleitungskonzepte. Ein umfassender und informativer Praxisratgeber sowie ein unentbehrliches Nachschlagewerk für Therapeuten wie auch Betroffene, das zeigt, wie der Körper mit Hilfe von Heilpflanzen auf natürlichem Weg von krankmachenden Schadstoffen befreit werden kann.
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Seitenzahl: 500
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Margret Madejsky
Heilkräuterrezepte und Entgiftungskonzepte
Entgiftungsorgane stärkenSchadstoffe gezielt ausleitenPraxiswissen für Therapeuten und Betroffene
Bitte beachten Sie, dass die in diesem Buch aufgeführten Heilkräuterrezepte und Therapiekonzepte ausschließlich Lehrbeispiele sind. Vor der Einnahme oder Anwendung der Rezepturen oder auch der aufgeführten Naturheilmittel und Nahrungsergänzungsmittel sollten Sie sich daher unbedingt über die genaue Dosierung sowie über mögliche Nebenwirkungen informieren.
Die Heilkräuteranwendungen ersetzen auch keine heilkundliche Beratung durch Ärzte oder Heilpraktiker. Vor allem Allergiker, Schwangere, Stillende und sehr alte oder schwerkranke Menschen sollten keine Selbstbehandlung durchführen, sondern sich stets therapeutisch beraten und begleiten lassen.
Weder die Autorin noch der Verlag haften für Folgeschäden, die aus der falschen Anwendung oder Einnahme der aufgeführten Naturheilmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Heilkräuterrezepte oder Therapiekonzepte resultieren. Die Anwendung oder Einnahme erfolgt stets auf eigene Verantwortung.
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Trotz sorgfältiger Recherchen konnten die Rechtsinhaber der verwendeten Zitate in Einzelfällen nicht ermittelt werden. Entsprechende Rechtsinhaber mögen sich bitte mit dem Verlag in Verbindung setzen.
Wegweiser zu den Rezepten und Praxistipps
Übersichten und Tabellen
Vorwort
Wissenswertes rund um Blutreinigung, Entgiftung und Ausleitung
So fing alles an …
Das wichtigste Entgiftungsmittel: Wasser
Einige Grundregeln der Entgiftung
Entgiften ist Stress für den Körper!
Eine gründliche Entgiftung braucht Zeit!
Akute Leiden haben immer Vorrang!
Das Entgiftungskonzept muss passen wie ein Paar Schuhe!
Die eigenen Grenzen beachten
Wer muss überhaupt entgiften?
Wer sollte nicht im Alleingang entgiften?
Schwangere und Stillende
Allergiker und Personen mit Autoimmunerkrankungen
Schwerkranke, Krebspatienten oder Hochbetagte
Wie wir unsere Kinder vor Umweltgiften schützen
Berufsgruppen, die besonders giftexponiert sind
Krankheiten und Symptome, die auf toxische Belastungen hindeuten
Welcher Entgiftungstyp sind Sie?
»Es muss schnell gehen!«
»Ich will nicht ständig in die Praxis kommen müssen.«
»Ich bin bereit, ein Entgiftungskonzept konsequent durchzuführen.«
»Eine Entgiftung muss vor allem effektiv sein!«
»Es soll vor allem günstig sein!«
»Es muss vor allem sanft sein!«
»Es darf kein Alkohol dabei sein!«
Geschmacksvorlieben als Organschwächezeichen
Leitsymptom: Verlangen nach Süßem
Leitsymptom: Verlangen nach Saurem
Leitsymptom: Verlangen nach Bitterem
Leitsymptom: Verlangen nach Salz
Leitsymptom: Verlangen nach Scharfem
Die Blutreinigungskuren der Volksmedizin
Die Signaturen der Blutreinigungs- und Entgiftungspflanzen
Entgiftungspflanzen beweisen Umweltresistenz
Bewehrt mit Stacheln und Brennhaaren
Klettfrüchte zeigen Stoffwechselpflanzen an
Weitere Merkmale von Entgiftungspflanzen
Heilkräuterrezepte – von der Natur diktiert
Wann spricht man von Entgiftung?
Wie funktioniert Entgiftung?
Einsatz von Arsen und Schwefel als Ergänzung zu Entgiftungspflanzen
Was versteht man unter einer professionellen Ausleitung?
Anamnese und Labordiagnostik
So funktioniert die professionelle Ausleitung
Das Binden von Giften
Medizinalkohle, ein giftbindendes Multitalent
Weitere giftbindende Maßnahmen
Die adsorbierenden Kräfte der Heil- und Nahrungspflanzen
Wie man die Entgiftungsorgane stärkt
Die Leber – Stoffwechselorgan und Entgiftungszentrale
Die Nieren – Ausscheidungsorgane und Schadstofffilter
Die Bedeutung der Lymphe im Entgiftungsprozess
Die Darmschleimhaut – Ein- und Austrittspforte für Schadstoffe
So zeigt sich eine Bauchspeicheldrüsenschwäche
Was die Haut uns sagt
Wie man die Lungen reinigt
Die wichtigsten Entgiftungskräuter von A bis Z
Angelikawurz/Erzengelwurz Bärlauch
Beifuß
Birke
Blutwurz/Tormentill
Brennnessel
Brunnenkresse
Fingerkraut, Weißes
Gelbwurz/Kurkuma
Goldrute
Grüntee
Gundelrebe/Gundermann
Hirtentäschel
Kaffee
Kardobenediktenkraut
Knoblauch
Koriander
Liebstock/Maggikraut
Löwenzahn
Mariendistel
Meisterwurz
Odermennig
Okoubakabaum
Rosmarin
Schafgarbe
Schöllkraut
Schwarzkümmel
Sonnenblume
Stiefmütterchen
Storchschnabel/Ruprechtskraut
Wacholder
Walnuss
Wegwarte
Wermut
Zinnkraut/Ackerschachtelhalm
Zitrone
Umweltproblemstoffe und ihre Auswirkungen
Umweltproblemstoffe einst und heute
Hormonaktive Chemikalien/endokrine Disruptoren
Endokrine Disruptoren und ihre Wirkung auf das Hormonsystem
Pflanzenhormone sind keine endokrinen Disruptoren
Wie lassen sich die Belastungen durch endokrine Disruptoren reduzieren?
Einmaleins der Umweltproblemstoffe
Aluminium (Al)
Arsen (As)
Blei (Pb)
Cadmium (Cd)
Kupfer (Cu)
Palladium (Pd)
Quecksilber (Hg)
Zinn (Sn)
Problemstoffgruppen
CKW (Chlorkohlenwasserstoff-Verbindungen)
Flammschutzmittel
Weichmacher (Phthalate) und Mikroplastik
Holz- und sogenannte Pflanzenschutzmittel (Pestizide)
Therapie und Nachweis von Giftstoffen
So lassen sich Giftstoffbelastungen nachweisen
DMPS-Test
Kaugummitest
Haaranalyse
Urintest
Erfassung mittels Umweltfragebogen
Ausleitungskonzepte
Ausleitung von Antibiotika
Ausleitung von Cortison/Kortikoiden
Ausleitung von Impftoxinen
Ausleitung bei Schwermetallbelastung
Ausleitung von Hormonen
Ausleitung von Psychopharmaka
Der Umgang mit Umweltsyndromen wie der multiplen Chemikaliensensitivität (MCS)
Die Ausleitung von Agrargiften und Industriechemikalien oder Was ist eine Mitochondrientherapie?
Beispiel für eine kombinierte Mitochondrientherapie
Giftbindung bei Schwangeren und Stillenden
Ausleitung von Betäubungs- und Schmerzmitteln nach Operationen
Ausleitung von Radioaktivität und Röntgenkontrastmitteln
Lungenreinigung bei Feinstaub belastung
Danksagung
Anhang
Abkürzungen
Abkürzungen Substanzen
Abkürzungen Erkrankungen und Allgemeines
Adressen und weiterführende Informationen
Veranstaltungen der Autorin
Bezugsquellen
Beratungsstellen, Fachgesellschaften und Labore
Interviews und Reportagen
Literaturverzeichnis
Die Autorin
Stichwortverzeichnis
Die Rezepte
Die ayurvedische Blutreinigungskur
Leberentlastungstrank mit Kurkuma
Bittertee nach Jutta Tappeiner Ebner
Gründonnerstagssuppe – »Ach, du grüne Neune!«
Gierschsemmeln nach Gabriele Maier
Bärlauchpesto
Von der Natur diktiert: Leber-Galle-Tee
Schweißtreibender Kräutertee
Porridge – köstlich entgiftend!
Nierentee
Lymphreinigungstee
Kräutertee für eine starke Darmbarriere
Hautfunktionstee
Lungenreinigende Teemischung
Historisches Entgiftungsrezept nach Hieronymus Tragus
Bärlauchsuppe
Beifußteekur zum Entgiften über den Schweiß
Teemischung zur Anregung der Nieren
Kräutertee zur Ausleitung von Blei
Tormentilltinktur selbst gemacht
Goldene Milch
Gundelrebentee zur Ausleitung von Blei
Myomteemischung
Kolitistee
Darmreinigungstee bei Neigung zu Darmpolypen
Ayurvedischer Knoblauchtrank
Mischung zur Mobilisierung von Blei
Die Bergarbeitermischung zur Schwermetallausleitung
Leber-Lymph-Smoothie
Löwenzahnpesto
Reizdarmtee
Raumluftreinigungsmischung
Rosmarinöl zur Lebereinreibung
Stoffwechselanregender Kräutertee bei Prädiabetes
Schleimhautregenerierender Kräutertee
Blähungswidriger Schwarzkümmeltee
Entgiftungsölmischung
Hautentlastungstee bei Kraurose
Antivirale Teemischung
Reizdarmmischung
Wermuttrank nach Hildegard von Bingen
Zitronenwasser für das Säure-Basen-Gleichgewicht
Lymphreinigendes Zitronenpeeling
Kräutertee zur Nebennierenstärkung
Ausleitungstee bei Schwermetallbelastung
Kräutertee bei Post-Pill-Amenorrhoe
Schlaf- und Nerventee
Blutreinigungstee für Schwangere und Stillende
Taigawurzelextrakt bei Strahlenkater
Lungenreinigender Kräutertee
Asthmamischung
Die Praxistipps
Geeignete Wässer und Wasseraufbereitung
Trinkflaschen-Entgiftungskur für Gestresste
Kur bei Nahrungsunverträglichkeiten
Heidelberger’s 7-Kräuter-Stern Bio-Kräuteraufgusspulver
Kleine Nierenstärkungskur
Ingwer-Dekokt zur Darmreinigung
Frühlingskur nach Künzle
Chlorella bei Schwermetallbelastung
Mundspülung bindet Quecksilber
Hepatogene Durchschlafstörungen
Potenzierte Milchsäure contra Übersäuerung
Einige bewährte Naturheilmittel für die Lymphe
Wie man die Darmwandbarriere stärkt
Stuhlverstopfung muss nicht sein
Der Einsatz von Backnatron
Kleine Bauchspeicheldrüsen-Entgiftungskur
Tormentill statt Cortison
Harnsäureausleitung mit Vollmers Grünem Hafertee
Brunnenkresse contra Leaky-Gut-Syndrom
Weißes Fingerkraut contra Strahlenschäden der Schilddrüse
Pflanzenextrakte zur Nierenstärkung
Grüntee richtig zubereiten
Schwarztee bindet Darmgifte
Erste Hilfe bei Kopfschmerz und Migräne
Kaffeekohle bindet Darmgifte
Schwermetalle entgiften mit Koriander und Chlorella
Stoffwechselaktivierung mit Löwenzahnpflanzensaft
Lymphentlastung
Leberschutz vor Medikamententoxinen
Meisterwurz bei vergiftungsbedingten Erschöpfungs zuständen
Darmgifte binden und Darmbarriere stärken mit Okoubaka
Schafgarben-Leberwickel
Schöllkraut bei Detox-Blockade
Schöllkraut bei Gallenkopfschmerz und Migräne
Schwarzkümmel bei Allergien und Ekzemen
Schönheit kommt von innen
Wacholderbeeren-Zählkur für den Magen
Wegwarte für die Bauchspeicheldrüse
Zinnkrautwickel
Kieselsäure bei Aluminiumbelastung
Engystol von Heel nach Antibiotikagabe und Virusinfekten
Injektionskur zur Ausleitung von Kortikoiden
Bewährte Injektionspräparate zur Ausleitung von Impftoxinen
Trinkflaschenkur zur Schwermetallausleitung
Vorzeitiger Wechsel nach Hormonstimulation
Injektionskur zur Ausleitung von Hormonpräparaten
Injektionskur zur Ausleitung von Psychopharmaka
Beispiel für ein Entgiftungskonzept bei multipler Chemikaliensensitivität
Unspezifische Lungenstärkung und Lungenreinigung
Übersichten
Frischwasseranalyse
Wie man den Tiger aus dem Haus treibt
Wie man die Leber entlastet
Sind Sie sauer – oder was?
Entgiftungsregel: »Keine Leberkur ohne Nierendrainage«
Leaky Gut – was ist das?
Asbest – die unterschätzte Altlast
Vom »Weltengestank«
Was wir tun können, um Umweltbelastungen zu mindern
Schilddrüsenblocker in der Nahrung
CKW-Syndrom – krank durch Holzschutzmittel
Schreiner leben gefährlich
Formaldehyd
Glyphosat – Agrargift Nr. 1
Bunt essen hilft – Wissenswertes über pflanzliche Antioxidanzien
Tabellen
Frühlingskräuter mit blutreinigender Wirkung
Ruderalpflanzen contra Zivilisationskrankheiten
Eine Gegenüberstellung von Arsen und Schwefel, zweier mineralischer Substanzen, welche die Entgiftungspflanzen ergänzen
Kohlepräparate mit darmgiftbindender Wirkung
Überblick über die wichtigsten Leberwerte
Heilpflanzen für Leber und Galle
Die wichtigsten Nierenwerte im Überblick
Die wichtigsten Nierenheilpflanzen
Lymphheilpflanzen für die Gewebeentgiftung
Eine kleine Schadstoffauswahl in der Nahrung
Pankreasschwäche: Blutwerte
Entgiftungspflanzen für die Bauchspeicheldrüse
Die wichtigsten Hautheilpflanzen
Lungenheilpflanzen contra Atemgifte
»Wenn ihr das wohl erkannt habt, welches Gift die Quelle der Krankheit sei. Dann könnt ihr wohl Ärzte geheißen werden. Denn ihr wisst dann, womit ihr helfen sollt.«
— PARACELSUS I/32
Paracelsus-Gedenktafel am Geburtsort bei Einsiedeln (Schweiz)
Von Paracelsus stammt der viel zitierte Spruch, auf den sich Toxikologen bis heute beziehen: »Allein die Dosis macht, ob ein Ding Gift oder Arznei ist.«
Auf der Annahme, dass kleine Giftmengen unschädlich sind, basieren bis heute die Grenzwerte, die meist mit Einzelsubstanzen im Tierversuch ermittelt und auf den menschlichen Organismus umgerechnet werden. Doch der Arzt und Medizinreformator Paracelsus (1493–1541) konnte nicht ahnen, dass wenige Jahrhunderte nach seinem Tod das Zeitalter der Chemie und der Industrialisierung anbrechen würde. Seither hat der Mensch unzählige neue Chemikalien geschaffen.
Daher stellt sich heute nicht mehr die Frage nach der Dosis des einzelnen Giftes, sondern vielmehr stellt sich die Frage, wie viele Schadstoffe gleichzeitig in einem Menschen interagieren. Der Synergismus, das Zusammenwirken verschiedener Chemikalien, ist aber nur schwer vorhersehbar. Ein ähnliches Phänomen ist aus der Astrophysik bekannt als das »Drei-Körper-Problem«. Die gegenseitige Beeinflussung der Laufbahnen von nur drei Himmelskörpern zu berechnen, stellt bereits eine große mathematische Herausforderung dar.
Man muss sich vor Augen führen, dass inzwischen eine Vielzahl an Umweltgiften in ein und derselben Person nachweisbar sind. Allein in der Muttermilch konnten bereits mehrere hundert Einzelstoffe nachgewiesen werden (BUND 2005)! Daher sollte uns klar sein, dass Grenzwertkontrollen für Einzelsubstanzen keine wirkliche Sicherheit bieten. Abgesehen davon hängt die Reaktion des Einzelnen auf Schadstoffe von vielen Faktoren ab: Alter, Geschlecht, Gewicht, Ernährung, Lebensweise, Vorerkrankungen und vieles mehr spielen eine Rolle. Manche Menschen leiden auch unter einer Detox-Blockade, weil vielleicht Leber und Nieren nicht optimal funktionieren oder ein genetischer Defekt vorliegt (z. B. Glutathiontransferase-Störung oder MTHFR-Mutation). Die individuelle Empfänglichkeit für Umweltgifte variiert also von Mensch zu Mensch. Was der eine locker wegsteckt, macht den anderen längst krank. Man darf daher die Rechnung keinesfalls ohne den Wirt machen.
Glücklicherweise ist unser Organismus kein geschlossenes System. Schadstoffe gelangen auf vielen Wegen in uns. Sofern aber Leber und Nieren ihre Entgiftungsfunktionen erfüllen und die Mitochondrien genug Energie für die zellulären Entgiftungsprozesse liefern, wenn außerdem der Abtransport und die Ausscheidung der Problemstoffe mit Lymphe, Harn, Schweiß, Galle und Stuhl gut läuft, werden viele der aufgenommenen Toxine den Körper auch wieder verlassen. Aber ebendie individuelle Entgiftungskapazität ist durch unsere toxische Lebensweise, also durch Stress, Fast Food und Elektrosmog im Zusammenspiel mit den anflutenden Umweltproblemstoffen, oftmals überlastet.
In meiner Praxis musste ich daher in den letzten drei Jahrzehnten beobachten, dass Allergien, Autoimmunerkrankungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Schilddrüsenleiden, aber auch Endometriose, Myome oder Zysten und nicht zuletzt die Unfruchtbarkeit beider Geschlechter drastisch zugenommen haben. Manche Ärzte sprechen davon, dass wir im Krebs- und Demenzzeitalter angekommen sind. Diese Erkrankungen sind jedoch keineswegs gottgegeben, sondern es liegt ihnen eine gemeinsame Ursache zugrunde: Sie werden durch Schadstoffe begünstigt.
—
Immunologische Erkrankungen wie auch hormonelle Dysbalancen werden von manchen Labormedizinern längst mit einer Schwermetallbelastung assoziiert (Martin 2014, S. 171) oder auf hormonaktive Chemikalien zurückgeführt.
—
Endometriose oder Myome kann man im Tierversuch seit Langem mit Dioxin oder auch mit Holzschutzmitteln wie DDT und Lindan erzeugen.
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Schilddrüsenleiden werden mit endokrinen Disruptoren wie etwa Holzschutzmitteln oder Quecksilber in Verbindung gebracht. Aber auch der hohe Nitratgehalt des Trinkwassers in ländlichen Gegenden oder die Strahlenbelastung infolge von oberirdischen Atomtests und radioaktivem Fallout schädigen die Schilddrüse.
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Weichmacher begünstigen die Entstehung von Brustzysten bis Brustkrebs und beeinträchtigen u. a. die Funktion männlicher Samenzellen.
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Das Leaky-Gut-Syndrom, auch »durchlässiger Darm« genannt, nimmt aufgrund von Agrargiften wie Glyphosat oder Fosetyl sowie durch Schwermetalle stetig zu.
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In Gehirnen von Alzheimerkranken fand man vermehrt Metalle wie Aluminium und Quecksilber. Aber auch bei anderen neurologischen Leiden wie Multiple Sklerose oder Parkinsonismus spielen chronische Metallvergiftungen eine Rolle. Leukämie wird mit Dioxinen aus der Müllverbrennung assoziiert …
Nicht nur die Liste der Erkrankungen, bei denen Umweltfaktoren eine Rolle spielen, ist endlos. Die Studien zu umweltmedizinischen Themen sind ebenso zahlreich, und die Warnhinweise vonseiten der Wissenschaft sind deutlich.
Trotzdem befassen sich nur sehr wenige Ärzte mit der Umweltmedizin. Das mag einerseits daran liegen, dass der Nachweis von Umweltgiften nicht so einfach ist, da viele Problemstoffe in Depots abgelagert und deswegen nicht immer im Blut messbar sind. Auch spielt es eine Rolle, mit welchem Labor die jeweilige Praxis zusammenarbeitet. Denn nur wenige Labore bieten beispielsweise ein Holzschutzmittel- oder ein Pestizid-Screening an (Adressen siehe Anhang). Verschiedenste Schadstoffe könnten längst in Blut, Urin oder Gewebeproben nachgewiesen werden. In der haus- oder fachärztlichen Praxis, wo die an der Schadstoffbelastung Erkrankten Hilfe suchen, erfolgen trotzdem nur in den seltensten Fällen entsprechende Untersuchungen. Dies ist in erster Linie eine Kostenfrage. Denn umweltmedizinische Untersuchungen sprengen die ärztlichen Budgets bei Weitem und zählen nur in bestimmten Verdachtsfällen wie etwa bei berufsbedingtem Toxinkontakt zu den Kassenleistungen.
Würde man aber den gesundheitlichen Schaden, den beispielsweise Pestizide verursachen, in die Rechnung mit einbeziehen und die Hersteller der jeweiligen Substanzen in die Haftung nehmen, dann würden sich die Herstellung wie auch der Einsatz von Agrargiften wohl kaum noch rechnen. Ein pestizidbelasteter Apfel müsste dann vermutlich das Fünf- bis Zehnfache kosten, um die Schäden, die er langfristig an Mensch und Natur verursacht, mit abzudecken. Ähnlich verhält es sich eigentlich mit allen modernen Luxusgütern und Produktionsmethoden vom Auto bis zur E-Zigarette.
Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob es politisch überhaupt erwünscht ist, das Umwelt-Fass aufzumachen. Die chemische Industrie und die Pharmaindustrie würden mit unvorstellbar hohen Schadensersatzforderungen konfrontiert, wenn unabhängige Studien zu dem Ergebnis kämen, dass bestimmte Substanzen chronische Krankheiten begünstigen, und in der sogenannten Schulmedizin müsste ein vollständiges Umdenken erfolgen, um die Erkrankungen an der Ursache und nicht nur an den Symptomen zu packen …
Volksmediziner schätzen den Bärlauch wegen seiner blutreinigenden Kräfte.
In jedem Fall kommt künftig nicht nur der Vermeidung und den Verboten von gesundheitsschädigenden Substanzen, sondern vor allem auch der Entgiftung eine große Bedeutung in der Heilkunst zu. Schon in den Werken der heilkundigen Äbtissin Hildegard von Bingen (1098–1179) und des Medizinreformators Paracelsus finden sich Hinweise darüber, dass endogene und exogene Gifte krank machen können. Doch beide pflegten eine große Liebe zur Natur, als deren ewige Studenten sie sich verstanden. Denn beide erkannten in der Natur jene große Alchimistin, die nicht nur Krankheit in Gesundheit zu verwandeln mag, sondern auch über erstaunliche Regenerationskräfte verfügt.
Während sich diese Weisen noch mit exogenen Giften wie Blei und mit endogenen Stoffwechselgiften sowie mit der Umweltbelastung durch den eigenen Unrat herumschlagen mussten, sind es heute vor allem Agrargifte wie Glyphosat oder Industriechemikalien wie Weichmacher oder Flammschutzmittel, die uns zunehmend Sorgen bereiten. Denn diese Problemstoffe sind nicht nur extrem langlebig, sie schädigen vor allem das werdende Leben im Mutterleib nachhaltig und gefährden insbesondere die Gesundheit unserer Kinder. Doch die allermeisten schädlichen Substanzen fliegen immer noch unter dem Radar des Alltagsbewusstseins der breiten Bevölkerung, sodass auf diesem Gebiet eine Bewusstseinserweiterung längst überfällig ist.
Aber zurück zur Allheilerin Natur: Sie beschenkt uns seit dem Anbeginn der Zeit mit Nahrung und mit Heilmitteln. Unter den Heilpflanzen sind es vor allem die Ruderalpflanzen – also jene Gewächse, die uns bis in die Großstädte hinein auf Schritt und Tritt folgen –, die uns den Weg in eine gesunde Zukunft weisen können. Unser Heilpraktikerkollege und Mitbegründer von Natura Naturans Dr. rer. nat. Max Amann (1932–2022) nannte diese Pflanzen »Bodenheiler«, denn sie regenerieren belastete Böden und entziehen ihnen Gifte. Sie wirken also wie grüne Krankenschwestern der Erde, und wir Menschen haben ein unglaubliches Glück, dass ebenjene Erdenheiler, in der rechten Art und Weise zu Heilzwecken gebraucht, unsere Entgiftungsorgane stärken, unsere Entgiftungswege öffnen und uns helfen, endogene wie auch exogene Toxine wieder auszuscheiden.
Also geben Sie Ihrem Körper bitte regelmäßig die Chance, leberbelastende, nierenschädigende und überhaupt krankmachende Schadstoffe auf natürlichem Weg wieder loszuwerden. Auf den nachfolgenden Seiten werde ich Ihnen dafür all meine Praxiserfahrungen aus mehr als drei Jahrzehnten zur Verfügung stellen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie in diesem Buch die jeweils richtigen Entgiftungspflanzen, Heilkräuterrezepte und Ausleitungskonzepte finden.
Margret Madejsky, Ostern 2024
Bevor ich hier einen ganzen Bauchladen voller Entgiftungsmöglichkeiten und Ausleitungskonzepte ausbreite, möchte ich meine eigene Geschichte erzählen. Sie handelt, wie soll es auch anders sein, vom Vergiftet-Werden und vom langen, genau genommen bis heute andauernden Weg der Entgiftung.
Vermutlich wurde ich – wie so viele in meiner Generation – schon im Säuglingsalter durch die Muttermilch mit Problemstoffen wie Quecksilber konfrontiert. Auch mit Wohngiften, etwa mit Holzschutzmitteln, dürfte ich von Kindesbeinen an in Kontakt gekommen sein, denn diese wurden in den 1960er-Jahren für Holzverschalungen im Innen- und Außenbereich vieler Häuser verwendet. Ganz zu schweigen von Impftoxinen, Weichmachern, Pestiziden, Dioxin usw.
Bewusst wurde mir meine schleichende Vergiftung durch meine vielen Amalgamfüllungen Mitte zwanzig, als ich mich entschloss, meine Zähne sanieren zu lassen. Damals diskutierten wir viel über den Zahnwerkstoff Amalgam. Mein Zahnarzt, der mit zu den ersten Amalgamkritikern gehörte, hatte damals Untersuchungen in Auftrag gegeben. So stellte er fest, dass er in seinen Haaren und mit seiner Kleidung reichlich Quecksilber nach Hause getragen hatte. Man fand Quecksilber im Fell seines Hundes und bei ihm daheim im Wohnzimmerteppich! Er selbst sah grau und fahl aus, weswegen wir schon dachten, dass er wohl nicht mehr lange praktizieren würde. Doch bald nachdem wir uns kennengelernt hatten, fing er an, sich auch mit Pflanzenextrakten zu entgiften, und wurde wieder richtig fit!
Im Rahmen der Vorbesprechung meiner Zahnsanierung fragte mich mein Zahnarzt einmal, ob ich mongolische Wurzeln hätte, weil Mongolen oftmals geschecktes Zahnfleisch hätten. Ich musste verneinen. Erst einige Jahre später stieß ich bei meiner Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung auf den Begriff »Metallsaum«, eine bläuliche Verfärbung des Zahnfleischs durch Metalleinlagerung. Mir ging sofort ein Licht auf: Mein Zahnfleisch war also durch eingelagerte Metalle dunkel gefleckt!
Nachdem mein Zahnarzt die alten Füllungen herausgebohrt hatte, fragte er mich, ob ich einmal das »Amalgam-Tattoo« sehen wolle, und er reichte mir einen Spiegel. Unter den Füllungen waren die Zähne rabenschwarz verfärbt. Das Quecksilber war aus den Amalgamplomben über die Dentinkanälchen in die Tiefe diffundiert. Weil Quecksilber auf diesem Weg in den Kiefer gelangt und noch Jahrzehnte später krank machen kann, haben sich manche Amalgamkranke sogar den Kiefer abtragen lassen, um den giftigen Zahnwerkstoff wieder loszuwerden. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, wage ich jedoch zu bezweifeln.
Als meine Zahnsanierung abgeschlossen war, genoss ich das Leben erst einmal in vollen Zügen. Das Amalgam hatte ich vergessen und verdrängt. Schließlich war ich jung, fit und – abgesehen von ein paar kleinen hormonellen Dysbalancen wie etwa einer leichten Akne sowie gelegentlichem Brustspannen und Reizbarkeit vor der Regel – relativ gesund. Ich fühlte mich nicht vergiftet.
Im Jahr nach der Jahrtausendwende beschloss ich endlich nach 23 Jahren, mit dem Rauchen aufzuhören. Dies gelang mir auf Anhieb auch deswegen, weil ich erkannt hatte, dass ich keineswegs nur Genussraucherin, sondern suchtkrank war. Doch statt der Nikotinsucht drängten andere Süchte an die Oberfläche: Die innere Unruhe während des Nikotinentzugs förderte zunächst die Naschsucht. Diese bewirkte eine Gewichtszunahme von schätzungsweise 10 kg in wenigen Monaten. Dem begegnete ich mit Sport. Bis zu täglich ging ich joggen, und ein paar Pfunde wurde ich dadurch bald wieder los. Aber meine Unruhe steigerte sich quasi mit jedem Gramm, das ich verlor. Zudem war ich plötzlich elektrosensitiv geworden, litt unter massivsten Schlafstörungen, diffusem Haarausfall und Intentionstremor; d. h., wenn ich etwas greifen wollte, zitterten meine Hände manchmal wie bei einem Parkinsonkranken. Übrigens gelten alle vier Symptome als typisch für den sogenannten Merkurialismus, die chronische Quecksilbervergiftung.
Wegen eines anstehenden Umzugs mussten wir viele Möbelhäuser aufsuchen, und in den Lampenabteilungen glühte ich quasi jedes Mal mit. Ich vibrierte innerlich, als hielte ich den Finger in die Steckdose. Was ich nicht ahnte, war, dass ich mich durch das Abschmelzen der Fettdepots mit den frei werdenden Problemstoffen selbst vergiftete. Damals führte ich meine Befindlichkeitsstörungen allein auf den Nikotinentzug zurück. Das Amalgam hatte ich nicht mehr im Blick. Doch fastete ich in dieser Lebensphase regelmäßig, betrieb fast täglich schweißtreibenden Sport und verordnete mir selbst immer wieder Entgiftungskuren.
Eben wegen meiner relativ gesunden Lebensweise wurde ich bald schwanger. Dank meiner naturheilkundlichen Kenntnisse verliefen Schwangerschaft und Geburt bestens. Doch in der Stillzeit schmolzen wiederum meine Fettdepots ab, und nun plagten mich heftige Allergien. Plötzlich war ich allergisch gegen meine Katzen. Wenn mich eine von ihnen leckte, bekam ich davon juckende Schwellungen (Urticaria). Wenn ich weinte oder auch wenn ich nur Tränen lachte, begannen sofort meine Augenlider zu jucken und anzuschwellen. Jede Woche sah ich mindestens einmal aus wie nach einem Boxkampf. Entweder schwoll ein Auge zu, oder die Lippe wurde dick. Ich litt unter Quinckeödemen. Am schlimmsten waren diese allergischen Schwellungen, wenn ich gleichzeitig einen Infekt hatte, was man auch als »infektallergische Reaktion« bezeichnet. Diese Reaktionen traten bei mir auf, wenn zu den Umweltgiften noch Bakterien- oder Virustoxine hinzukamen und das berühmte Fass zum Überlaufen brachten. Insgesamt zweimal schwoll mir sogar der Hals zu, was im Extremfall lebensbedrohlich sein kann.
Schließlich suchte ich mehrere Ärzte und Heilpraktikerkollegen auf.
Ein Umweltmediziner erklärte mir, dass ich Nahrungsmittelallergien hätte und dass die Quinckeödeme von meinen Leibspeisen kämen, damals waren das u. a. Ananas und Quark. Meine Zahnfüllungen interessierten ihn nicht. Er verordnete mir ein Cortisonpräparat und riet mir zu einer Ernährungsumstellung.
Eine Hautärztin und Allergologin attestierte mir ebenfalls multiple Nahrungsmittelallergien und verordnete mir Antihistaminika.
Auf die Ursache meiner infektallergischen Reaktionen stieß erst ein versierter Heilpraktikerkollege, der im Bluttest erhöhtes Quecksilber fand. Mithilfe von Ausleitungsinfusionen mit Chelatbildnern nahm er die Spitze vom Eisberg. Die Zeit der schlimmen Quinckeödeme war damit rasch vorbei. Vor allem wusste ich nun, was ich fortan zu tun hatte: noch mehr und noch effektiver entgiften!
Anschließend unterstützte ich meine Hauptentgiftungsorgane Leber und Nieren nach allen Regeln der Naturheilkunst – und in der Folge ging es gesundheitlich wieder aufwärts.
Übrigens dauerte es insgesamt ein paar Jahre, bis die Metallablagerungen in meinem Zahnfleisch vollständig verschwunden waren. Leider ging es dann mit dem Vergiftet-Werden auf anderer Ebene weiter. Wir zogen nämlich aufs Land: in eine 70er-Jahre-Villa mit großem Garten. Als Heilkräuterkenner wunderten wir uns, warum die Wiese rund ums Haus beinah flächendeckend mit Günsel bewachsen war. Doch bald entdeckten wir in einem Schrank in der Garage das Roundup, womit der Hauseigentümer zuvor jahrelang »gegärtnert« hatte. Der Boden rings um das Haus herum war also verseucht mit Glyphosat und zog Pflanzen wie Günsel und Löwenzahn an, die nicht nur mit dem Gift klarkamen, sondern es im Lauf der Jahre vermutlich auch neutralisierten. Manche Pflanzen haben nämlich die Fähigkeit, den Boden-pH-Wert zu verbessern und dem Boden Gift zu entziehen. Zu diesen Bodenheilern zählen beispielsweise altbekannte Arzneipflanzen wie Kamille, Schafgarbe, Ehrenpreis, Erdrauchkraut, Melden, Sonnenblumen oder Zinnkraut.
Der Günsel gehört zu den Ruderalpflanzen, die uns bis in die Städte hinein folgen und mit Feinstaub oder Reifenabrieb klarkommen.
Doch selbst damit ist die Geschichte noch nicht ganz am Ende. Denn schon beim Einzug war uns die Holzverschalung an den Kellerwänden suspekt. Einmal im Jahr hatten wir Besuch von einer Freundin, die in unserem Haus jedes Mal heftige Nies- und Schnupfenattacken bekam. Im Auto bat sie uns stets, die Lüftung auszuschalten, weil diese oftmals innerlich verschimmelt sei und weil sie auf Schimmel mit heuschnupfenartigen Beschwerden reagiere. Unsere Freundin war und ist nämlich ein Schimmeldetektor auf zwei Beinen. Wir ahnten also bereits, dass im Keller hinter der Holzverschalung Schimmel sein könnte.
Dann kam der August 2017. Wir waren mit einer Ausbildungsgruppe in Einsiedeln in der Schweiz. Ich befand mich gerade im Zwiegespräch mit der Schwarzen Madonna von Einsiedeln, als mein Handy mehrmals hintereinander vibrierte. Eine Bekannte, die in unserer Abwesenheit im Haus nach dem Rechten sah, versuchte verzweifelt, mich zu erreichen, weil nach einem Unwetter Wasser in den Keller eingedrungen war. Das Wasser stand in den Kellerräumen bereits einige Zentimeter hoch, und das Holz an den Wänden hatte sich schon gut vollgesogen. Nach der ersten Krisenbewältigung war klar, dass wir nun einen Baubiologen mit einem Schimmeltest beauftragen mussten.
Ehrenpreisarten zählen zu den »Bodenheilern«, die u. a. mit Agrargiften belastete Brachfelder besiedeln und regenerieren.
Der Baubiologe kam also in unser Haus und konstatierte sofort, dass wir ganz sicher Schimmel im Keller hätten, weil er auf Anhieb roch, was sich später im Test bestätigen sollte. Doch er wies uns nach einem kurzen Rundblick darauf hin, dass wir vermutlich ein noch viel größeres Problem hätten: Holzschutzmittel. Er nahm eine Probe von der Holzdecke im Innenbereich und schickte diese ins Labor. Ergebnis: Es ergab sich eine massive Holzschutzmittelbelastung mit Lindan und Pentachlorphenol (PCP)! Wir waren schockiert. Mit allem hatten wir gerechnet, aber nicht damit, dass unser Haus im Innenbereich mit Holzschutzmitteln belastet war. Doch dies erklärte uns, warum – trotz unserer gesunden Lebensweise – im Lauf der Zeit diverse Gesundheitsprobleme aufgetaucht waren. Aufgrund eines Hautleidens meines Mannes wurden zuvor umfangreiche Bluttests gemacht, deren Ergebnisse anfangs sogar den Verdacht auf Leukämie lenkten. Zudem hatte ich eine Schilddrüsenerkrankung entwickelt, die sich als absolut therapieresistent erwies. Vor allem wegen unseres Sohnes, der die Wohngifte zwar gut weggesteckt hatte und scheinbar noch gesund war, strebten wir einen Blitzumzug an.
Holzschutzmittel gelten unter Baubiologen und Entgiftungsexperten nämlich als eines der großen Schreckgespenster unter den Schadstoffen. PCP gilt als krebserregend, erbgutschädigend und fruchtschädigend.
Vieles lässt sich gut ausleiten, Holzschutzmittel, so die gängige Meinung, lassen sich jedoch nur schwer bis gar nicht aus den Depots holen. Hier hilft quasi nur noch eine Mitochondrien-Therapie (→ Seite 286); d.h., es muss bis in die letzten Winkel der Zellen hinein entgiftet werden, um wenigstens einen Teil dieser Toxine wieder loszuwerden. Hierfür gibt es leider keine universell einsetzbare Wunderarznei, aber mithilfe von Pflanzenmedizin und Vitalstoffen lassen sich viele Toxine neutralisieren, und vor allem lässt sich in vielen Fällen die Lebensqualität der Betroffenen spürbar verbessern. Es geht aber ohnehin mehr darum, ein Bewusstsein für die Belastung mit Umwelttoxinen zu schaffen und Therapiekonzepte zu finden, die uns, so gut es eben geht, reinigen, die unsere Entgiftungsorgane stärken und unsere Umweltresistenz steigern.
Nachdem ich selbst im Lauf der Zeit so viele positive Erfahrungen mit Heilpflanzen machen durfte, kann ich nur alle Menschen, bei denen nachweislich – oder auch nur der Verdacht auf – eine toxische Belastung besteht, ermutigen, regelmäßig die antioxidativen, entgiftenden und organstärkenden Kräfte der Pflanzen zu nutzen.
Zweifelsohne ist unser wichtigstes Entgiftungsmittel schlicht und ergreifend Wasser. Daher ist es während einer volksmedizinischen Blutreinigungskur oder einer naturheilkundlichen Entgiftung wie auch begleitend zu professionellen Ausleitungsinfusionen unerlässlich, viel Flüssigkeit zuzuführen, am besten in Form von gesunden Quell- oder Heilwässern, Kräutertees oder Suppen. Warum?
Stellen Sie sich bitte nur einmal vor, Sie wollen Hausputz machen und haben für Keller, Erdgeschoss und den ersten Stock insgesamt nur einen Eimer Wasser. Wenn Sie nun alle Fenster, Böden und Flächen damit reinigen, dann ist das Wasser in diesem Eimer ruckzuck stark verschmutzt. Wer also »Hausputz« im eigenen Körper machen möchte, sollte vor allem viel trinken.
Doch was versteht man überhaupt unter »gutem« und »gesundem« Wasser? Leitungswasser ist oft mehr oder weniger stark belastet, z. B. mit Nitrat aus der Landwirtschaft oder mit Chemikalien zur Keimreduzierung.
Am besten erkundigt man sich einmal beim örtlichen Wasserwerk nach der Wasserqualität. Dort erhält man Informationen zu aktuellen Wasseranalysen, welche u. a. den pH-Wert, den Nitratgehalt, den Chlorgehalt, die Keimbelastung und Messwerte zu Metallen wie etwa Arsen, Blei, Cadmium oder Quecksilber umfassen. Was aber weder gemessen noch deklariert wird, sind beispielsweise harngängige Abbauprodukte von Medikamenten wie Antibiotika oder Hormonen.
Leider sagt die Analyse durch das zuständige Wasserwerk auch nichts über die tatsächliche Trinkwasserqualität in den eigenen vier Wänden aus. Verunreinigungen des Trinkwassers können durch beschädigte oder veraltete Wasserrohre nämlich auch erst in Hausnähe oder innerhalb des Hauses erfolgen. Je nach Baujahr und Gegend kann es also vorkommen, dass das Trinkwasser mit Kupfer oder Blei belastet ist. In manchen Städten, z. B. Berlin oder Rom, gelangt das Wasser in älteren Vierteln teilweise immer noch durch Bleirohre zum Endverbraucher.
In Neubaugebieten wurden mitunter Kupferleitungen verlegt. Dies kann ebenfalls zu Schadstoffanreicherungen im Wasser führen. Mit Kupfer verunreinigtes Trinkwasser eignet sich beispielsweise nicht für Babynahrung. Kupfer begünstigt u.a. Krämpfe und kann unter bestimmten Bedingungen hochgiftigen Grünspan bilden. Dagegen war Blei dafür verantwortlich, dass einst viele Römer unfruchtbar wurden (→ Seite 172). Doch bleibelastetes Trinkwasser ist keineswegs nur ein historisches Problem. Denn grundsätzlich können eben auch ältere Wasserrohre beispielsweise an den Lötstellen Blei ins Trinkwasser abgeben. Daher empfiehlt es sich, die Trinkwasserqualität individuell zu überprüfen (siehe den Kasten »Frischwasseranalyse«).
Wer ernsthaft entgiften will, sollte vor allem Nitrate, Hormone und Metalle aus dem Trinkwasser herausfiltern. Insbesondere Nitrate blockieren die Jodverwertung. Jod ist aber wichtig, damit wir genügend Schilddrüsenhormone produzieren können, und diese sind wiederum wichtig, damit unser Stoffwechsel inklusive aller Entgiftungsprozesse gut funktioniert.
FRISCHWASSERANALYSE
Auf dem langen Weg von der Quelle über das Wasserwerk, durch die Wohngegend und durch das Haus bis zum Wasserhahn in der Küche kann unser Trinkwasser mit allerlei Schadstoffen kontaminiert werden. Daher empfiehlt sich eine Frischwasseranalyse am Haupthahn in der Küche, um die tatsächliche Trinkwasserqualität zu ermitteln. Eine solche Frischwasseranalyse bietet z. B. die Firma Salus an (www.salus.de/frischwasser-analyse-01009804, Abruf: 5.1.2024).
Dazu werden zwei Proben vom gleichen Wasserhahn im Labor auf verschiedene Problemstoffe untersucht, u. a. auf Aluminium, Antimon, Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Nitrat und Quecksilber. Die Analyse soll vor allem Verunreinigungen des Trinkwassers aufdecken, die vielleicht erst in der näheren Umgebung oder innerhalb des Hauses entstehen.
Von Endokrinologen hören Patienten oftmals Sprüche wie »Ihre Schilddrüse schreit nach Jod«. Das mag stimmen. Allerdings genügt es nicht, einfach nur Jod zu supplementieren. Einerseits vertragen immer weniger Menschen Jod, weil sie vielleicht unerkannt unter einer – höchstwahrscheinlich umweltbedingten – Autoimmunerkrankung der Schilddrüse wie der Hashimoto-Thyreoiditis leiden. Andererseits ist wie gesagt die Belastung des Grundwassers mit Nitrat eine der Ursachen für die in der Bevölkerung häufig vorkommenden Jodverwertungsstörungen. Wo der Nitratgehalt im Grundwasser hoch ist, leiden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge bereits die Kinder vermehrt unter Schilddrüsenerkrankungen. Bei Erwachsenen begünstigt die Nitratbelastung die Schilddrüsenunterfunktion sowie Strukturveränderungen der Schilddrüse wie etwa Knotenbildung. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn im Umland der Trinkwasserquelle konventionelle Landwirtschaft betrieben wird und nitrathaltige Düngemittel ins Grundwasser gelangen.
Bereits einfache Kohlefilter können den Nitratgehalt des Leitungswassers reduzieren. Dagegen handelt es sich bei den harngängigen Abbauprodukten von Hormonpräparaten und endokrin disruptiven Chemikalien (EDC) um winzigste Moleküle, welche die meisten Filter passieren. Abbauprodukte von Hormonen oder hormonaktiven Umweltchemikalien binden sich aber an körpereigene Hormonrezeptoren und fördern hormonelle Dysbalancen bis hin zu Endometriose, Myomen oder schlimmstenfalls auch hormonsensitivem Brust- oder Eierstockkrebs (→ Seite 236). Der Wasserexperte Andreas Schulz berichtet:
»Die höchsten Belastungen mit Hormonen finden sich im Bereich der sogenannten Vorfluter, das sind die Bäche oder Kanäle, über die gereinigte Abwässer aus den Klärwerken in die Gewässer eingeleitet werden. Hormonabbauprodukte gelangen durch die Vorfluter direkt in die Bäche, Flüsse oder Seen. Z. B. beobachten wir am Bodensee im Bereich der Vorfluter vermehrt männliche Fische mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen. Das deutet auf eine hohe Belastung durch Östrogene hin. Aber Hormone müssen laut der deutschen Trinkwasserverordnung nicht getestet werden. Daher bieten die meisten Labore keine Untersuchungen auf Hormone im Trinkwasser an, bzw. solche Untersuchungen sind auch deswegen extrem aufwendig, weil Hormone wie Estradiol oder auch bestimmte Umweltchemikalien bereits in allergeringsten Konzentrationen, quasi in homöopathischen Mengen von 1: 1000 000, hormonartige Effekte zeigen.« (Siehe den QR-Code zum Interview, Seite 27.)
Wenn Sie sich nun einen Wasserfilter für den Haupthahn in der Küche zulegen wollen, dann sollten Sie sich also gezielt danach erkundigen, ob der angebotene Filter in der Lage ist, Nitrate, Hormone, Metalle und Pestizide aus dem Trinkwasser herauszufiltern. Hilfreich können hier Bücher wie »Geräte zur Wasserbelebung« von Andreas Schulz sein (Schulz 2006) oder auch Informationen im Internet (z. B. www.wasserfilterchecker.de, Abruf: 5.1.2024).
In jedem Fall ist es aber trotz allem besser, Leitungswasser zu trinken, als generell zu wenig zu trinken. Denn unsere Zellen brauchen das »Waschwasser«, um Stoffwechselabbauprodukte, Medikamentenreste und andere Umweltschadstoffe herauszuspülen. Nierengängige Arznei- oder Umweltgifte wie etwa Quecksilber werden vor allem mit dem Harn ausgeschieden. Das geht aber nur, wenn wir unserem Körper genug neutrale Flüssigkeit, also täglich mindestens 1 bis 2 Liter stilles Wasser und Heilkräutertees anbieten.
PRAXISTIPP
GEEIGNETE WÄSSER UND WASSERAUFBEREITUNG
Während einer Blutreinigungskur, einer gezielten Entgiftung von Umweltproblemstoffen oder während der Behandlung von Umwelterkrankungen mit Ausleitungsinfusionen sollten Sie Ihrem Körper reichlich Flüssigkeit anbieten, damit die gelösten Toxine über die Nieren ausgeschwemmt werden können. Besonders eignen sich gefiltertes Leitungswasser, sauberes Quellwasser oder stille Wässer (z. B. Plose Naturale, St. Leonhardsquelle, Bio-Kristall, Black Forest, Lauretana), und natürlich können Sie Ihren Flüssigkeitsbedarf auch mit Kräutertees und Bio-Gemüsesuppen decken.
Besonders entgiftend wirken siliziumreiche Mineralwässer: »Erste Untersuchungen weisen darauf hin, dass das Trinken von kieselsäurehaltigem (30 mg Kieselsäure/l) Mineralwasser zur Abnahme der Aluminiumkonzentration beitragen kann« (Leibniz Universität Hannover 2003).
Silizium scheint die Resorption von Aluminium zu reduzieren und dessen Ausscheidung mit dem Urin zu steigern. In einer Studie, an der 15 Multiple-Sklerose-Patienten teilnahmen, testete man zunächst zwölf Wochen lang die Aluminiumausscheidung im Urin. Anschließend mussten die Studienteilnehmer täglich 1½ Liter siliziumreiches Wasser trinken, und der Urin wurde wieder getestet. Ergebnis: Die Ausscheidungsrate von Kreatin, einem Aluminiummarker, steigerte sich fast um das Dreifache (Jones et al., S. 60–67).
Wenn Sie sich für Wasserfilter oder Geräte zur Wasseraufbereitung interessieren, welche die Schadstoffbelastung Ihres Trinkwassers reduzieren, dann können Sie sich beispielsweise auf folgenden Internetseiten informieren (Abruf: 5.1.2024):
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www.hagalis.de
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www.wasserfilterchecker.de
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www.perma-trade.de
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www.truu.com
»WAS IST GESUNDES UND LEBENDIGES WASSER?«
Auszüge aus dem Interview mit Andreas Schulz
zur person: Andreas Schulz, Jahrgang 1965, ist Heilpraktiker und Wasserexperte aus Überlingen am Bodensee. Er hat Quellwässer auf der ganzen Welt untersucht und ist Gründer der Hagalis AG (www.hagalis.de, Abruf: 5.1.2024), die spezielle Wasser-Kristallanalysen durchführt. Schulz hat im AT Verlag die Bücher »Wasser Kristall Welten« und »Geräte zur Wasserbelebung« veröffentlicht (Schulz 2004 und 2006). In einem Interview sagte er:
»Wasser der lebendigsten Art habe ich an unberührten Quellen gefunden, zum Beispiel auf den Kanarischen Inseln oder in Neuseeland, wo kaum Umweltbelastung vorhanden ist. Wenn das Quellwasser aus der Tiefe aufsteigt und unbelastet ist, dann spiegelt sich das in der Kristallanalyse wider. Solche Wässer zeigen in der Analyse die schönsten sechssternförmigen Kristalle, manchmal auch wie blumen- oder pflanzenartige Gebilde.
Gutes oder gesundes Wasser stammt also aus Gebirgsquellen oder aus Quellen mit geringer Schadstoffbelastung, in deren Umland allenfalls biologische Landwirtschaft betrieben wird. Das Quellwasser sollte außerdem wenig kalkhaltig sein. Kalkhaltige Wässer können vom Menschen meist nicht gut verarbeitet werden und tragen zur Entstehung von Erkrankungen von Herzkranz- oder Blutgefäßen bei wie etwa Arteriosklerose. Besser sind Quellwässer, die durch Sandstein fließen und sich mit Silizium anreichern – solche Quellen gibt es beispielsweise im Nordschwarzwald. Nicht zuletzt macht es auch einen Unterschied, ob man Wasser aus Glasflaschen oder aus Plastikflaschen trinkt, denn Wasser muss keineswegs messbar mit Weichmachern verunreinigt sein, um Qualität einzubüßen, denn es speichert auch negative Schadstoffinformationen.«
Mehr Informationen dazu:
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Die ayurvedische Blutreinigungskur
Sie wollen sich mit einfachsten Mitteln tiefgreifend reinigen? Dann empfiehlt sich eine ayurvedische Trinkkur.
Dazu kochen Sie sich jeden Morgen etwa 20 Minuten lang so viel Wasser ab, dass am Ende zirka 1 ½ Liter übrigbleiben. Das heiße Wasser füllen Sie in Thermoskannen. Davon trinken Sie im Lauf des Tages alle halbe Stunde mindestens einen großen Schluck oder auch mehr, aber immer so heiß wie möglich.
Morgens und abends pressen Sie zusätzlich jeweils eine halbe oder eine ganze Bio-Zitrone aus und trinken den frischen Presssaft ebenfalls verdünnt mit trinkwarmem Wasser – bei viel innerer Hitze oder im Sommer darf man den Zitronensaft auch mit kaltem Wasser verdünnen.
Während dieser Trinkkur sollten Sie morgens einen warmen Brei (z. B. Dinkelbrei oder Haferflocken), mittags und abends jeweils eine warme Gemüsesuppe zu sich nehmen. Am besten würzen Sie den Brei mit Zimt und geben in die Gemüsesuppen erwärmende Gewürze wie Chili oder Ingwer – sofern Sie diese vom Magen her vertragen.
Die Zufuhr von 1 ½ Liter abgekochtem Wasser versteht sich als zusätzliche Flüssigkeitszufuhr, welche die Selbstreinigungsmechanismen unserer Zellen wie auch die Ausscheidung von Problemstoffen über den Harn anregen soll. Sie sollten also auch Kräutertee, verdünnte Bio-Gemüsesäfte oder stille Mineralwässer trinken, wenn Ihnen danach ist. Auf Fleisch und Wurstwaren, Milchprodukte, Fertiggerichte, pestizidbelastetes Obst, Obstsäfte, Nudeln, Brot, Backwaren, Zucker oder Süßigkeiten sollten Sie in dieser Zeit weitestgehend verzichten, um den Stoffwechsel nicht unnötig zu belasten. Wie lange Sie diesen »Hausputz« mitsamt Ernährungsanpassung durchhalten wollen oder können, bleibt Ihnen selbst überlassen. Wenn man jedoch nachhaltige Effekte erzielen will, dann sollte man die ayurvedische Blutreinigungskur mindestens 10 Tage lang konsequent durchführen. Die abnehmende Mondphase eignet sich besonders für den Beginn dieser Trink-Entgiftungskur.
Frischer Bio-Zitronenpresssaft wird basisch verstoffwechselt und eignet sich daher für Entgiftungskuren.Um Stoffwechselabbauprodukte oder Umweltproblemstoffe aus ihren Depots zu lösen, in der Leber zu binden, nierengängig zu machen und auszuscheiden, braucht unser Körper neben den Vitalstoffen wie etwa Magnesium, Selen oder Zink für die enzymatischen Entgiftungsprozesse vor allem sehr viel Energie. Deswegen sollte man sich während einer Entgiftungskur nicht überlasten und sich viele Ruhephasen gönnen. Idealerweise geht man während der Entgiftung regelmäßig in die Sauna oder ins Schwitzbad, um auch die Ableitung von Giftstoffen über den Schweiß zu fördern. Fasten, beispielsweise nach Hildegard von Bingen oder Buchinger-Fasten, oder Kneipp-Kuren mit Wasseranwendungen können den Entgiftungsprozess ebenfalls unterstützen.
Aber nehmen Sie diesen Hinweis bitte nicht zum Anlass, die Entgiftungskur immer wieder aufzuschieben. Denn es gibt auch ganz einfache Maßnahmen, die Sie ohne Weiteres in einen stressigen Alltag integrieren können, wie etwa die Trinkflaschen-Entgiftungskur für Gestresste (→ Seite 31).
Eine Entgiftung braucht vor allem Zeit. In 6 bis 8 Wochen kann man bereits viel erreichen. Wenn die toxische Belastung jedoch über Jahrzehnte hinweg beispielsweise durch berufliche Exposition entstanden ist oder wenn der Giftkontakt sehr lange zurückliegt, etwa in der Kindheit oder Lehrzeit, dann sollte man initial mindestens 3 Monate lang gezielt ausleiten und nachfolgend zweimal jährlich 2 bis 6 Wochen lang eine Entgiftungskur machen.
Wer schnellere Effekte sehen will, kann sich Ausleitungsinfusionen geben lassen, z. B. mit Alpha-Liponsäure beim Heilpraktiker oder mit Chelatbildnern beim Umweltmediziner, und diese mit einem Therapiekonzept für zu Hause kombinieren. Zusätzlich zu den Infusionen sollte man den Abtransport frei gewordener Giftstoffe mit Lymphheilmitteln anregen, die Hauptentgiftungsorgane Leber und Nieren in ihrer Entgiftungsfunktion stärken und die Ausscheidung der Problemstoffe mit Harn, Schweiß und Stuhl fördern.
Wenn man während einer Ausleitungskur akut erkrankt, sich also beispielsweise eine Blasenentzündung, eine Erkältung, eine Grippe oder einen Magen-Darm-Infekt einfängt, dann muss die Entgiftungskur vorübergehend unterbrochen werden. Das akute Leiden sollte unbedingt erst vollständig auskuriert werden, bevor man mit dem Entgiften weitermacht. Sonst überlastet man den Stoffwechsel und das Immunsystem. Wer das akute Leiden nicht vollständig ausheilt, verschleppt die Erkrankung möglicherweise und riskiert Rückfälle oder sogar eine Chronifizierung. Die Umweltgifte laufen uns nicht weg. Sobald man sich wieder fit fühlt, kann man mit der Entgiftung fortfahren.
Eben weil Entgiftung Zeit braucht und weil sie dem Stoffwechsel und den Entgiftungsorganen Leber und Nieren viel abverlangt, muss das Therapiekonzept dem eigenen körperlichen Zustand individuell angepasst werden und sollte auch zu dem jeweiligen Menschentypus passen. Daher gibt es kein universelles Entgiftungskonzept, das sich für jeden gleichermaßen eignen würde.
Bei Kindern empfehlen sich in der Regel nur alkoholfreie Ausleitungskonzepte mit eher wenig Mitteln. Schwangere und Stillende sollten nur giftbindend arbeiten. Einen Krebspatienten wird man nicht zusätzlich zur Chemotherapie mit mobilisierenden Maßnahmen wie etwa Fastenkuren oder mit einem Tablett voller Nahrungsergänzungsmittel traktieren. Bei dem einen kommen Injektionen und Infusionen infrage. Beim anderen sind eher Teekuren und äußerliche Anwendungen zielführend. In vielen Fällen sollte man lieber den sanftesten Weg wählen. Wichtig ist demzufolge, dass man sich nicht überlastet, indem man versucht, die Entgiftung gegen das eigene Wohlbefinden zu erzwingen. Manche brauchen und vertragen kurzfristige Intensivkuren. Wohingegen andere lieber mit den sanftesten Mitteln konsequent und langfristig entgiften. Nur Sie selbst können herausfinden, was Ihnen guttut und was in Ihrem Alltag machbar ist.
Bei körperlichem Unwohlsein infolge einer Ausleitungskur sollten die Entgiftungsmittel und vor allem deren Dosierung erneut überprüft und angepasst werden. Treten etwa Migräne oder Allergien auf, kann man zunächst die halbe Dosis der Entgiftungsmittel versuchen, und zusätzlich sollte man nun ganz viel trinken, weil vermutlich zu viele Toxine auf einmal gelöst und zu wenig gelöste Problemstoffe ausgeschwemmt wurden. Wenn das nicht genügt, dann sollte man erst einmal ganz pausieren, möglichst viel trinken und wiederum nur vermehrt giftbindende Mittel wie etwa Medizinalkohle zuführen (→ Seite 84). Bei Überempfindlichkeit gegenüber naturheilkundlichen Entgiftungsmaßnahmen lohnt es sich oftmals auch, die Entgiftungskur mit einer Darmreinigung vorzubereiten (→ Seite 115).
PRAXISTIPP
TRINKFLASCHEN-ENTGIFTUNGSKUR FÜR GESTRESSTE
Falls Ihr Terminplan zu voll ist, um sich auf eine umfassende Entgiftungskur mit all den sinnvollen Heilanwendungen und Ruhepausen einzulassen, könnte folgende Methode die richtige für Sie sein. Dabei werden jeden Morgen die gesamten Tagesdosen der ausgewählten Darm-, Leber-, Lymph- und Nierenheilmittel in eine kleine Glasflasche mit stillem Wasser gegeben, und Sie trinken davon schluckweise im Tagesverlauf. So erhält Ihr Körper laufend kleine Heil- und Entgiftungsimpulse. Wie lange Sie diese Kur durchziehen, hängt von Ihrem Befinden und von Ihrer Reaktion darauf ab. Bereits in 6 bis 8 Wochen können auf diese Weise viele schädliche Substanzen ausgeschieden werden.
Die Trinkflaschenmethode eignet sich übrigens auch für Kinder und alte Leute, denn dann muss nur die Dosis angepasst werden. Bei Kindern genügen oftmals als Tagesdosis (TD) 8 bis 10 Tropfen pro Naturheilkomplex. Der gesamte Alkoholgehalt entspricht – je nach Tropfenzahl – nur etwa 1 bis 2 Gläsern Apfelsaft!
Bei alten Menschen empfiehlt sich, eine kleine Glasflasche (ca. 300 bis 500 ml) zu verwenden, damit der Inhalt im Tagesverlauf sicher ausgetrunken wird.
Hier ein Beispiel für mögliche Kombinationen von Naturheilmitteln:
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Zur Anregung der Leberfunktion kommen infrage:
Metaheptachol Mischung
von meta Fackler (TD: 20 bis 30 Tropfen) oder
Ceres Taraxacum comp. Leber-Galle
(TD: 10 bis 15 Tropfen) oder
Phönix Silybum spag
. (TD: 20 bis 30 Tropfen).
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Zur Ableitung von Problemstoffen mit der Lymphe bieten sich an:
Lymphdiaral Basistropfen
von Pascoe (TD: 20 bis 30 Tropfen),
Ceres Taraxacum Urtinktur
(TD: 10 bis 15 Tropfen) oder
Lymphomyosot N Tropfen
von Heel (TD: 20 bis 30 Tropfen).
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Zur Anregung der Ausscheidung über die Nieren kann man wählen zwischen
Metasolitharis Mischung
von meta Fackler (TD: 30 bis 40 Tropfen),
Ceres Goldruten Kombination
(TD: 10 bis 15 Tropfen) von Soluna oder
Phönix Solidago spag
. (TD: 20 bis 30 Tropfen).
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Zur Entgiftung der Bauchspeicheldrüse und zur Stärkung der Darmwandbarriere eignen sich beispielsweise
Okoubasan D2 Tropfen
von Sanum (TD: 15 bis 20 Tropfen),
Metaharonga Mischung
von meta Fackler (TD: 30 bis 40 Tropfen) oder
Ceres Cichorium intybus Urtinktur
(TD: 10 bis 15 Tropfen).
Welche Leber-, Lymph-, Nieren- und Darmheilmittel man für die Trinkflasche wählt, hängt davon ab, ob man mit dem einen oder anderen Präparat oder Hersteller schon einmal gute Erfahrungen gemacht hat. Wer sich bei der Wahl unsicher ist, sollte therapeutischen Rat einholen oder sich in der Apotheke beraten lassen.
Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897) soll einmal gesagt haben, es gebe eigentlich nur drei ernstzunehmende Heilmethoden: 1. Entgiften, 2. Entgiften, 3. Entgiften.
Diese Aussage ist heute aktueller denn je. Gifte dringen täglich auf verschiedenen Wegen in unseren Körper ein. Bei der einen Person waren es vielleicht die Holzschutzmittel im Elternhaus, bei der nächsten das gespritzte Maisfeld neben dem Hof oder die Pestizide des Apfelbauern von nebenan, die den Grundstein für eine toxische Belastung legten, in deren Folge chronische Erkrankungen wie Allergien, Autoimmunerkrankungen, Fibromyalgie, Myome, Zysten oder auch Krebs entstehen konnten. Bei der anderen Person war es das Quecksilber in der Muttermilch oder aus Zahnfüllungen oder der Kleber von Zahnspangen, die das Fass zum Überlaufen brachten. Wieder andere gehen täglich in ihrem Berufsleben mit Toxinen um wie etwa mit imprägnierten Stoffen, mit Klebern, mit formaldehydbelastetem Leder, mit quecksilberhaltigen Energiesparlampen, mit metallenen Farbpigmenten, Druckerschwärze, Lösungsmitteln, Zahnwerkstoffen und anderen gesundheitsgefährdenden Problemstoffen. Diese Liste könnte endlos fortgeführt werden. Nicht zuletzt können auch Medikamente wie etwa Impfstoffe, Schmerzmittel oder Hormonpräparate Toxine einschleusen und die Entgiftungsorgane Leber und Niere überlasten.
Es genügt also keineswegs, nur gesund zu leben. Viele glauben, dass sie gesund leben, weil Sie im Bioladen einkaufen oder sich vorwiegend vegetarisch oder sogar vegan ernähren. Das ist ja schon mal was, es genügt aber keineswegs, um die eigene Lebensweise mit dem Prädikat »gesund« zu versehen. Wer sein Brot im Bioladen kauft, holt vielleicht trotzdem pestizidbelastetes Obst woanders her, isst unterwegs eventuell nitratbelasteten Salat mit antibiotikaverseuchter Putenbrust oder wählt das leicht verdauliche, aber oftmals weichmacherbelastete Hühnchenfleisch, trinkt möglichweise zu wenig, um die Ausscheidung von Toxinen anzuregen, oder führt mit dem Trinkwasser sogar Nitrat oder Hormonabbauprodukte aus der Humanmedizin (Antibabypille) wie auch aus der Veterinärmedizin zu …
Einen oder mehrere gute Gründe zum Entgiften findet man bei jedem modernen Menschen! Dazu bemerkte der Arzt Prof. Dr. med. Volker Fintelmann in seinem Vortrag auf einem Weleda-Heilpraktikerkongress in Hanau treffend: »Der moderne Mensch ist wie ein steiniger Acker, der erst bereinigt werden muss, bevor die Saat darin aufgehen kann.« Professor Fintelmann erklärte, dass »die Saat« in diesem Bild für die Naturarznei steht, die erst dann ihre volle Wirkung entfalten kann, wenn die Steine als Stellvertreter für die Toxine aus dem Ackerboden geklaubt wurden. In der Tat erklärt sich so manche Therapieresistenz mit einer toxischen Blockade, die in vielen Fällen erst durch die Kombination von mobilisierenden, entgiftenden und giftbindenden Maßnahmen behoben werden kann.
»Der moderne Mensch ist wie ein steiniger Acker, der erst bereinigt werden muss, bevor die Saat darin aufgehen kann.«
Prof. Dr. med. Volker Fintelmann
Selbst wenn der Giftkontakt sehr lange zurückliegt, kann ebendies die Ursache für später auftretende chronische Erkrankungen sein. Daher ist es so wichtig, danach zu fragen, seit wann genau das gesundheitliche Problem besteht. Manchen Patienten wird bereits beim Erzählen ihrer Krankengeschichte klar, dass das Problem zeitnah nach einem bestimmten Ereignis mit Giftkontakt aufgetreten ist, etwa nach einem Umzug, einer Renovierung oder einer Impfung.
Hellhörig sollten Betroffene werden, wenn beispielsweise in einem Großraumbüro oder in einer Schule mehrere Menschen zeitgleich oder auf ähnliche Weise erkranken. Ausdünstungen von Möbeln oder Teppichen, Klebern, Lacken oder Farben beeinträchtigen mitunter das Befinden ganzer Kollektive. Doch nicht alle müssen die gleiche Krankheit auskochen. Ein einzelnes Umweltgift hat zwar eine konkrete Wirkrichtung, aber der ganze Cocktail an toxischen Chemikalien, mit denen wir heutzutage konfrontiert werden, kann auch wie der Schuss einer Schrotflinte in mehrere Richtungen gleichzeitig zielen und den jeweiligen individuellen körperlichen Schwachpunkt eines Menschen treffen.
Auch werden je nach Alter und körperlicher Verfassung mehr oder weniger Toxine in der Leber abgebaut, nierengängig gemacht und mit Harn, Schweiß und Stuhl ausgeschieden. Wer etwa familiär bedingt eine schlechte »Entgiftungs-Hardware«, also eine Leber- oder Nierenschwäche, mitbekommen hat oder wer zu wenig trinkt oder viele Medikamente nehmen muss oder musste, häuft schließlich mehr Problemstoffe und/oder Medikamententoxine an als andere, die vielleicht besser funktionierende Entgiftungsorgane haben.
Grundsätzlich hat und hatte also jeder moderne Mensch schon mehr oder weniger Kontakt zu Umweltproblemstoffen, Medikamenten- oder Nahrungsmitteltoxinen, Wohngiften und anderen Schadstoffen wie etwa Abgasen, Reifenabrieb oder Feinstaub. Fazit: Heutzutage sollte wirklich jeder Mensch regelmäßig entgiften.
Zunächst einmal sollten vor allem Schwangere, Stillende, Multiallergiker, Schwerkranke und sehr alte Menschen nicht im Alleingang entgiften.
Bei Schwangeren und Stillenden gelangen gelöste Toxine mit dem Nabelschnurblut oder mit der Muttermilch zum Kind. Die toxische Belastung im Mutterbauch oder auch durch das Stillen kann beim Kind beispielsweise Allergien, Hautleiden wie Neurodermitis oder Autoimmunerkrankungen begünstigen.
Auf alle Fälle sollten bei Schwangeren und Stillenden keine mobilisierenden Maßnahmen ergriffen werden. Denn im Beginn der Schwangerschaft nehmen viele Frauen wegen der latenten Übelkeit oder wegen Erbrechen ohnehin ein paar Pfunde ab, wodurch sich Problemstoffe aus den Depots lösen und in Umlauf geraten. Möglicherweise beeinträchtigen ebendiese in Umlauf gelangten Giftstoffe die Schwangerschaft dahin gehend, dass dadurch Fehlgeburten begünstigt werden oder auch das werdende Leben bereits im Mutterbauch durch die Giftstoffe geschädigt wird. Die beiden Professoren Schlumpff und Lichtensteiger von der Universität Zürich konnten schon vor Jahrzehnten bei Frauen mit Neigung zu Fehlgeburten eine erhöhte Belastung mit Umweltgiften wie etwa Holzschutzmitteln, Herbiziden, Pestiziden sowie Weichmachern feststellen. Schwangere sollten daher in den ersten drei Monaten ausschließlich giftbindend arbeiten (→ Seite 292).
Bärlauch ist nicht nur eine köstliche Frühlingsspeise, sondern er mobilisiert auch Schwermetalle.
Wenn in der Stillzeit die Pfunde purzeln, werden ebenfalls Gifte aus den Depots freigegeben und gelangen mit der Muttermilch zum Säugling. Daher sollten Stillende weder Fasten- noch Entgiftungskuren durchführen, bei denen mobilisierende Mittel wie etwa Bärlauch, Knoblauch oder Schwefelverbindungen zum Einsatz kommen.
Ähnlich verhält es sich mit Allergien und Autoimmunerkrankungen. Wenn infolge einer Ausleitungskur Toxine gelöst werden, dann kann dies auch bei vermeintlich Gesunden bestehende Allergien verstärken oder allergische Schübe bewirken oder Schübe von Autoimmunerkrankungen auslösen. Sofern zu viele Toxine gleichzeitig gelöst werden und die Entgiftungsorgane Leber und Nieren überlastet sind, kann eine Ausleitung die Beschwerden verstärken und chronische Erkrankungen verschlimmern. Deswegen sollten Allergiker wie auch Menschen, die unter Autoimmunerkrankungen oder unter chronischen Stoffwechselerkrankungen wie etwa insulinpflichtigem Diabetes leiden, Ausleitungskuren nur unter therapeutischer Anleitung durchführen und vorwiegend giftbindend arbeiten.
Schwerkranke, Krebspatienten oder sehr alte Menschen sollten ebenfalls nur mit den allersanftesten Mitteln und Methoden entgiftet werden. Am besten eignen sich für schwache oder sehr empfindliche Personen Trinkkuren wie etwa die Ayurveda-Blutreinigungskur (→ Seite 28) zusammen mit organstärkenden Maßnahmen wie etwa der Kneippsche Schafgarben-Leberwickel und giftbindende Naturheilmittel.
Die Grenzwerte für Umweltchemikalien beziehen sich auf Erwachsene. Doch am meisten gefährdet sind Kinder, die bereits mit dem Nabelschnurblut oder mit der Muttermilch die ersten Problemstoffe abbekommen. Im Kleinkindalter spielen sie dann bodennah und nehmen mit dem Hausstaub Toxine auf. Daher fragen besorgte Mütter oftmals, was sie tun können, um ihren Nachwuchs zu schützen. Folgende Auflistung soll Orientierung bieten:
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Weil die Darmflora neueren Erkenntnissen zufolge bereits in der Schwangerschaft von der Mutter auf das Kind übergeht und weil ein gesundes Mikrobiom u. a. auch die Darmbarriere stärkt, sollten Schwangere ihre Darmflora pflegen, z.B. mit
Kanne Brottrunk
sowie mit fermentierten Nahrungsmitteln und am besten auch durch gezielte Symbioselenkung.
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Außerdem sollten bei Gewichtsverlusten in der Frühschwangerschaft wie auch in der Stillzeit die aus den abschmelzenden Fettdepots freigesetzten Toxine gebunden werden, damit sie nicht mit dem Nabelschnurblut an das Kind weitergereicht werden. Bewährt hat sich für Schwangere und Stillende die Kombination von
Okoubasan D2 Tabletten
von Sanum-Kehlbeck und
Neprorella Tabletten
von Nestmann.
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Baby- und Kinderbekleidung sollte vor Gebrauch eventuell mehrmals gewaschen werden, um etwa Imprägnier- oder Flammschutzmittel oder andere Chemikalien zu reduzieren.
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Spielteppiche sind oftmals mit allerlei Chemikalien belastet (z.B. Weichmacher, Flammschutz) und gehören eher in den Sondermüll statt ins Kinderzimmer.
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Regelmäßiges Staubsaugen und feuchtes Wischen reduziert den Hausstaub, der wiederum mit Flammschutzmitteln und anderen Problemstoffen belastet sein kann.
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Obst und Gemüse sollten bevorzugt aus dem regionalen Bio-Anbau stammen. Konventionelles Obst und Gemüse muss gründlich gewaschen und am besten einige Minuten lang in natronhaltigem Wasser eingelegt werden, um die Pestizidlast zu reduzieren.
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Auf Medikamente oder Bonbons mit Zuckerersatzstoffen wie Aspartam oder auf Zero-Limonaden sollte gänzlich verzichtet werden, u. a. weil diese Stoffe die Darmflora und somit wiederum die Barrierefunktion der Dünndarmschleimhaut schädigen.
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Plastikflaschen, in Plastikfolien eingeschweißte Lebensmittel, Konservennahrung sollten von Kindern ferngehalten werden, um einer Belastung mit Weichmachern entgegenzuwirken. »So wenig Plastik wie möglich« lautet die Devise!
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Außerdem sollte man Kindern das Trinken von stillem Wasser und milden Kräutertees angewöhnen, weil nur neutrale Flüssigkeit die Entgiftung erleichtert.
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Sofern Antibiotika unumgänglich sind, sollten diese wie auch andere Medikamente (z. B. Cortison) hinterher ausgeleitet und die dadurch geschwächten Organe möglichst gezielt gestärkt werden.
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Zur Ausleitung von Aluminium kann man den Kindern regelmäßig siliziumhaltiges Quellwasser oder Nahrung geben (z. B. Hafer). Natürlich sollte gleichzeitig Alufolie, Alugusspfannen sowie andere Aluminiumquellen gemieden werden.
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Zahnspangen möglichst nicht einkleben lassen, da die Zahnkleber als Grundallergene gelten.
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Nicht zuletzt sollte man für die Kinder möglichst nur biozertifizierte Pflegeprodukte wählen. Auf Sonnencremes mit Metallpigmenten sollte man ganz verzichten und die Kinder lieber mit entsprechender Bekleidung vor UV-Strahlen schützen.
»Für Handwerksleute, Künstler und Viehärzte, welche scharfe, giftige Substanzen bei ihrem Gewerbe brauchen, halte sich der Apotheker ein eignes Buch.«
— HAHNEMANN 1793, BD. 1, SEITE 356
Wenn Sie einer der nachstehenden Berufsgruppen angehören, dann haben oder hatten Sie vermutlich berufsbedingten Kontakt mit toxischen Stoffen und sollten unbedingt regelmäßig entgiften. Im Zweifelsfall kann man sich beim Betriebsarzt oder bei der zuständigen Handwerkskammer/Innung über berufsbedingte toxische Belastungen informieren. Viele Problemstoffe verbleiben jahre- oder sogar jahrzehntelang in ihren Depots, sodass grundsätzlich auch ein sehr lange zurückliegender Giftkontakt in Beziehung zu aktuellen Beschwerden oder Krankheiten stehen kann:
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Frisöre
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Kosmetikerinnen
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Gärtner und Floristen
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Betreiber und Angestellte chemischer Reinigungen
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Maler und Lackierer
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Druckereibetreiber und deren Angestellte
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Schreiner und alle, die behandelte Hölzer verarbeiten
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konventionelle Landwirte
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konventionelle Wein-, Apfel- und Obst- und Gemüsebauern
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Kfz-Mechaniker/-Mechatroniker
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Tankwarte, Heizungsbauer und alle anderen Berufsgruppen, die mit Benzin- oder Öldämpfen in Kontakt kommen
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Chemiker und Laborpersonal, medizinisch-technische Assistenten, zytologisch-technische Assistenten etc.
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Dachdecker und andere Berufsgruppen, die auf dem Bau beschäftigt sind
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Fliesenleger, Teppichleger etc.
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Feuerwehrleute
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Künstler, vor allem beim Umgang mit Pigmenten, Lacken, Lösungsmitteln, Klebern, Sprays etc.
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Mitarbeitende in der Lederbranche, auch Schuster, Lederschneider und Verkäufer
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Mitarbeitende in der Modebranche, auch Schneider und Verkäufer
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Mitarbeitende in der Möbelbranche, auch Verkäufer
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Maler und Restaurateure
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Handwerker, auch Hobbyheimwerker
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Piloten, Flugbegleiter, Vielflieger
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Zahnärzte, Zahnarzthelfer, Zahntechniker
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn es gibt viele weitere Tätigkeitsbereiche, in denen man mit giftigen Materialien oder toxischen Ausdünstungen zu tun hat. Am besten erkundigt man sich beim Betriebsarzt oder bei der Handwerkskammer/Innung nach möglichen berufsbedingten Toxinexpositionen.
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Akne
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Allergien
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Alzheimer-Demenz
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Asthma
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Augenbrennen
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Autoimmunerkrankungen
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Bauchspeicheldrüsenleiden
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Brain Fog (»Gehirnnebel«)
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Brustzysten
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Colitis ulcerosa
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Demenz (siehe Alzheimer-Demenz)
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Depressionen
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Diabetes
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Eierstockzysten
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Elektrosensitivität
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Endometriose
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Erschöpfungszustände
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Fehlgeburten
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Fettleber, nichtalkoholische (NAFL)
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Fibromyalgie
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Gedächtnisschwäche
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Gelbkörperschwäche
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Haarausfall
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Hautleiden, chronische (z. B. Schuppenflechte)
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Heuschnupfen
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Husten, chronischer
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Infektanfälligkeit
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Konzentrationsstörungen
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Kopfschmerzen, chronische
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Krebserkrankungen, auch Präkanzerosen
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Leaky-Gut-Syndrom
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Lebererkrankungen
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Leukämie
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Mastopathie
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Migräne
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Morbus Crohn
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Müdigkeit, chronische
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Multiple Sklerose
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Myome
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Nahrungsunverträglichkeiten
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Nebenhöhleninfekte, chronische
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Nervosität
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Neurodermitis
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Nierenerkrankungen
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Parkinson
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Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom)
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Prämenstruelles Syndrom (PMS)
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Prolaktinüberschuss
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Reizdarm
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Rosazea
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Schilddrüsenerkrankungen
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Schlafstörungen
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Schwindel
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Spermiogramme, schlechte
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Unfruchtbarkeit beider Geschlechter
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Zittern
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Zysten
Wenn man eher ungeduldig oder zu stark eingespannt ist, um monatelang konsequent Entgiftungsanweisungen zu befolgen, dann empfehlen sich Ausleitungsinfusionen beim Arzt oder Heilpraktiker, beispielsweise mit einem Basisentgiftungsmittel wie Alpha-Liponsäure (z. B. Thiogamma Turboset von Wörwag). Dies setzt jedoch voraus, dass eine toxische Belastung zu vermuten ist oder nachgewiesen wurde. Am besten lässt man sich zunächst 6 bis 8 Wochen lang ein- bis zweimal wöchentlich in einer Arzt- oder Naturheilpraxis Infusionen geben und ergänzt dies, indem man währenddessen sehr viel trinkt und zusätzlich etwas zur Stärkung von Leber und Nieren einnimmt. Dazu bietet sich die Trinkflaschenmethode an (→ Seite 31), bei der die Naturheilmittel einmal täglich in eine mit stillem Wasser gefüllte Flasche gegeben werden. Wer beruflich viel reisen muss, kann auf Präparate in Tabletten- und Kapselform ausweichen.
Eine der effektivsten Möglichkeiten der Ausleitung besteht darin, dass Betroffene sich selbst regelmäßig Leber-, Nieren- und Lymphmittel in die Bauchdecke injizieren. Dies setzt jedoch voraus, dass z.B. eine befreundete Krankenschwester oder Arzthelferin einem zuvor genau gezeigt hat, wie man subkutan injiziert und welche Hygienemaßnahmen dabei zu beachten sind. Dann kann man solche Injektionskuren selbstständig durchführen. Sofern keine medizinischen Grundkenntnisse vorhanden sind, sollte das Injektionsprogramm allerdings individuell zusammengestellt und therapeutisch begleitet werden (→ siehe auch Mitochondrientherapie Seite 286).
Wer tiefgreifend entgiften will oder muss, kann zunächst 3 Monate lang eine naturheilkundliche Entgiftungskur durchführen und dies danach zweimal jährlich 4 bis 6 Wochen lang wiederholen. Am effektivsten ist die Kombination von mobilisierenden Pflanzen wie Bärlauch, Knoblauch oder Koriander mit Leber-, Nieren- und Lymphheilpflanzen und giftbindenden Maßnahmen. Unbedingt zu unterstützen sind dabei die persönlich schwächsten Entgiftungsorgane. Nach 2 bis 3 Monaten ist normalerweise ein Großteil der Toxine ausgeleitet, und es lohnt sich, ein- bis zweimal jährlich vorbeugend einen »Hausputz« zu machen (→ Seite 31).
Um zu sehen, ob sich die Investition in eine individuelle Ausleitungskur lohnt bzw. gelohnt hat, kann man zu Beginn und am Ende der Kur die konkrete Belastung nachweisen lassen, z. B. per Bluttest, per Urintest nach Provokation mit 2,3-Dimercaptopropan-1-sulfonsäure (DMPS) oder per Haaranalyse. Dann kann man sich ein Entgiftungskonzept zusammenstellen (lassen), dieses je nach Belastung 2 bis 3 Monate lang durchführen und anschließend erneut testen lassen, ob die entsprechenden Giftstoffe im Blut gesunken sind oder ob nach Provokation weniger davon über den Harn ausgeschieden wird (→ Seite 262).
Wenn die Entgiftungskur vor allem kostengünstig sein sollte, empfehlen sich Bärlauchpesto, Fastenkuren und vor allem Suppenfasten zum Mobilisieren. Ergänzend bieten sich die Ayurveda-Trinkkur, Heilkräutertees, der Leberentlastungstrank mit Kurkuma und der Ayurvedische Knoblauchtrank an. Sofern man diese Entgiftungsmaßnahmen wenigstens 2 bis 6 Wochen lang durchhält, hat man kaum Geld investiert und trotzdem die Ausscheidung vieler Problemstoffe begünstigt. Je nach Schweregrad der Vergiftung und je nach Reaktion können Entgiftungskuren auch über längere Zeiträume durchgeführt werden. Lassen Sie Ihren Geldbeutel und Ihr Bauchgefühl gemeinsam entscheiden, was machbar ist und was Ihnen spürbar guttut.
Nicht jeder eignet sich für Rosskuren mit Chelatbildnern, nach denen man sich stark ausgelaugt fühlen kann. Vor allem überempfindliche Personen, aber auch Schwerkranke oder Krebspatienten sollten nur die sanftesten Entgiftungskuren machen. Besonders schonend entgiftet man z. B. mit der ayurvedischen Blutreinigungskur (→ Seite 28). Auch die längerfristige Anwendung umsichtig dosierter Naturheilmittel für Leber, Lymphe und Nieren mit der Trinkflaschenmethode eignet sich für besonders empfindliche Personen. Vor allem sollten die mobilisierenden und organstärkenden Naturheilmittel tröpfchenweise eingeschlichen und dem persönlichen Befinden angepasst werden.
Wenn Sie sogar kleine Mengen Alkohol nicht vertragen oder aus anderen Gründen alkoholische Arzneien vermeiden wollen, dann bieten sich zum Entgiften Heilkräutertees, Smoothies, Kräuterpulver, Kapseln und Tabletten an. Aber bitte lassen Sie in dem Fall auch Apfelsaft und überhaupt Obstsäfte weg, essen Sie wenig und nur saisonales und regionales Obst, denn auch die in Obst oder Säften enthaltende Fructose kann die Leber belasten, die bei Alkoholunverträglichkeit immer behandlungsbedürftig ist (→ Seite 43 und 92).
Wer gerne Kuchen isst oder ständig Lust auf Schokolade hat, zeigt damit eine Tendenz hin zur Bauchspeicheldrüsenschwäche. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt das Süßverlangen nämlich als ein Hinweis auf eine »Mittenschwäche«, worunter man eine Schwäche von Magen, Milz und Pankreas versteht. Diese geht häufig mit einer Neigung zu Blähungen, klebrigem Stuhl oder mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Nahrungsunverträglichkeiten einher. Abgesehen vom Verzicht auf Zucker, Alkohol und pestizidbelastetes Obst oder Gemüse ist das Beste, was man für die Bauchspeicheldrüse tun kann, ihr Bitterstoffe zu geben. Bitterstoffe reduzieren oftmals sogar den Heißhunger auf Süßes.
Der sanfteste Einstieg in die Welt der Bitterstoffe sind bittere Salate wie Chicorée oder Radicchio, die man am besten täglich genießt. Für Einsteiger in die Bitterstofftherapie wie auch für Kinder gibt es sogar mit Bitterstoffen imprägnierte Zuckerkügelchen, z. B. Gentiana Magenglobuli von Wala. Der Bauchspeichelfluss lässt sich ebenso mit einem mild bitteren Sirup anregen, z. B. Wala Bitterelixier. Was die Bitterkeit angeht, so gibt es die verschiedensten Variationen von Schokotrüffeln mit bitterer Füllung (Bitterstern Trüffel von Laetitia GmbH) über Heidelberger’s 7-Kräuter-Stern Bio-Kräuteraufgusspulver, die sich nur für Fortgeschrittene in Sachen Bitterstoffe eignen, bis hin zu den in der Volksmedizin beliebten Schwedenkräutern. Die süßeste unter den Bitterstoffpflanzen ist die Wegwarte (→ Seite 216), die eine der wichtigsten Entgiftungs- und Heilpflanzen für Milz und Pankreas ist und sich bei der Ausleitung von Schwermetallen bewährt hat.
Kraut und Wurzel der Wegwarte enthalten besonders milde Bitterstoffe.
PRAXISTIPP
KUR BEI NAHRUNGSUNVERTRÄGLICHKEITEN
Wer unter Nahrungsintoleranzen leidet oder andere typische Anzeichen einer exokrinen Bauchspeicheldrüsenschwäche hat wie etwa Blähungen, stinkenden, schwimmenden oder klebrigen Stuhl und Hunger auf Süßes, kann folgende Kur versuchen.
Metaharonga Mischung von meta Fackler; Inhaltsstoffe: Asa foetida D3, Eichhornia D2, Haronga Urtinktur, Nux vomica D4, Okoubaka D2, Syzygium jambolanum Urtinktur, Taraxacum D1.
dosierung: mindestens 6 bis 8 Wochen lang (oder bei Bedarf auch über mehrere Monate hinweg) zwei- bis dreimal täglich 15 bis 25 Tropfen vor den Mahlzeiten pur oder in etwas Wasser einnehmen.
Ergänzend lässt sich bei Nahrungsunverträglichkeiten der Gehalt an Verdauungsenzymen im Bauchspeicheldrüsensekret mit Bitterkräutern steigern. Daher empfiehlt sich der regelmäßige Gebrauch von BitterKraft Vital Pulver von Gutsmiedl oder Heidelberger’s 7-Kräuter-Stern Bio-Kräuteraufgusspulver.