Entschlüsseln Sie Ihren Gesundheitscode - Dr. med. Michael Spitzbart - E-Book

Entschlüsseln Sie Ihren Gesundheitscode E-Book

Dr. med. Michael Spitzbart

4,8

Beschreibung

Gesund bleiben mit dem Minimumgesetz Grundlage des Gesundheitscodes ist das Minimumgesetz. Es stammt aus der Agrarwissenschaft und besagt, dass sich ein Organismus nur so weit entwickeln kann, wie es die knappste Ressource erlaubt. Vergleicht man das Ganze mit einem Holzfass, verliert der Körper genau an der Stelle mit der kürzesten Daube Energie. Die natürlichen Körperbausteine – Aminosäuren, Fettsäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine – spielen in der herkömmlichen Medizin keine Rolle. Dabei bestehen häufig Mangelzustände, die die Ursache für Müdigkeit, geringe Leistungsfähigkeit und Krankheit sind. Ein Bluttest bringt Klarheit und lässt erkennen, welche Vitalstoffe fehlen. Diese können dann aufgefüllt und die Gesundheit – ganz ohne Chemie – dauerhaft sichergestellt werden: Die Dauben schließen das Fass wieder sauber ab. Gekoppelt mit der richtigen Einstellung zum Leben, Bewegung, ketogener Ernährung und einem aktiven Interesse an Gesundheit können wir jenseits von Screenings, Pillen-Cocktails und Impfungen fit und vital bleiben.

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DR. MED. MICHAEL SPITZBART

ENTSCHLÜSSELN SIE IHREN GESUNDHEITSCODE

MIT DEM MINIMUMGESETZ FIT UND VITAL OHNE CHEMIE

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Die Informationen und Ratschläge in diesem Buch wurden mit größter Sorgfalt von Autor und Verlag erarbeitet und geprüft. Alle Leserinnen und Leser sind jedoch aufgefordert, selbst zu entscheiden, ob und inwieweit sie die Anregungen in diesem Buch umsetzen wollen. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

1. eBook-Ausgabe 2015

© 2015 Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, München

Umschlaggestaltung: Fuchs Design, Oberhaching/München

Bildnachweis: S. 21: ©Wolfgang Pfau, Baldham/München

Satz: BuchHaus Robert Gigler

eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheimwww.brocom.de

ePub: 978-3-95803-058-9

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Ale Rechte vorbehalten

www.scorpio-verlag.de

INHALT

1.  EINFÜHRUNG

Das Minimumgesetz, eine Alternative zur Medikamenten-Medizin

2.  DAS MINIMUMGESETZ: BASIS DES GESUNDHEITSCODES

Die Wurzeln des Minimumgesetzes

Was das Minimumgesetz besagt

Das Minimumgesetz in der Medizin

3.  AUGEN AUF BEI VORSORGEUNTERSUCHUNGEN

Früherkennung – Zweifel geboten

Die Mechanik hinter der Medikamenten-Medizin

Wie funktioniert die Früherkennung?

Wo liegt das Problem?

Welche Untersuchung ist sinnvoll?

Der richtige Umgang mit Screenings

Nutzen und Schaden abwägen

4.  NACH DER PERSÖNLICHEN ACHILLESFERSE FAHNDEN

Die wichtigsten Aminosäuren, die Ihren Gesundheitscode bestimmen

Die essenziellen Aminosäuren

Weitere Aminosäuren

Die entscheidenden Vital-Fettsäuren

Unverzichtbare Mineralstoffe für Fitness und Leistungsfähigkeit

Vitamine: die wichtigsten für Ihre Gesundheit

5.  FÄLLE AUS MEINER PRAXIS

Fall 1: »Ich bin geistig nicht mehr fit und fühle mich durch die Medikamente ruhiggestellt.«

Fall 2: »Ich habe schlimme Schmerzen in den Fingergelenken.«

Fall 3: »Meine Muskeln schmerzen fürchterlich.«

Fall 4: »Ich habe Kopfschmerzen, so stark, dass keine Schmerzmittel mehr helfen.«

Spezialfall: Was tun bei Krebs?

6.  AUF WENIGER MEDIKAMENTE ACHTEN

Natürliche Alternativen zu Medikamenten

Vitamin K2 gegen Osteoporose

Kohlenhydrate einschränken und mehr Bewegung statt Statine

Gymnastik und Muskelaufbau statt Cortison und Diclofenac bei Rückenschmerzen

Omega-3-Fettsäuren und basische Ernährung statt Arthrose-Mittel

Basisches Milieu und Selen beugen Krebs vor

Arginin statt Nitrospray und Betablocker

Tyrosin statt Aufputschmittel

7.  DAS GRÖSSTE PROBLEM UNSERER ZEIT: STRESS

Wie kommt es zu Stress? Was steckt dahinter?

Unbewusst in die Dauerstress-Schleife

Die Anzeichen für Dauerstress sind vielfältig

Die Erschöpfungsspirale

8.  STRESS VORBEUGEN MIT EINER GESUNDEN LEBENSFÜHRUNG

Gegenmittel 1: Auszeiten für sich selbst

Gegenmittel 2: Resilienz aufbauen

Gegenmittel 3: Selbstsaboteure erkennen und abmildern

Gegenmittel 4: auf gesunde Ernährung achten

Weitere Ernährungstipps, die Stress vorbeugen und entspannen

Gegenmittel 5: sich bewegen

Gegenmittel 6: den Geist beobachten

Gegenmittel 7: Entspannungsübungen, Meditation und Achtsamkeit

Meditieren – eine Anleitung

9.  UNSER TÄGLICHES GIFT GIB UNS HEUTE

Was ist Gift?

Plastikmüll

Wie wirkt Quecksilber?

Wie bemerkt man eine Vergiftung?

Ab wann ist Quecksilber schädlich?

Wie lässt sich Quecksilber vermeiden?

»Allein die Menge macht das Gift«

Können Vitalstoffe in einer Überdosis schaden?

Pestizide oder warum Bio besser ist

Bio auf der Haut

Nitrat, Nitrit, Nitrosamine

Wie lässt sich Acrylamid vermeiden?

Das China-Restaurant-Syndrom

Problem Fluor

Nanopartikel – die unerforschten Winzlinge

10.  IMPFUNGEN KRITISCH SEHEN

Umstritten: die Wirkung von Impfungen

Nebenwirkungen und Giftstoffe

Die verzerrte Darstellung von Impfungen

Risiken abwägen

Welche Alternativen gibt es?

Wie das ïmmunsystem belastet wird

Positive Gefühle – ein Schutzschild gegen Krankheiten

Optimismus

Selbstwirksamkeit

Sich-eingebunden-Fühlen

Positive Emotionen

Natürliche Booster, die das Immunsystem stärken

NACHTRAG

Danksagung

Literaturliste und Quellenangabe

Anmerkungen

1.  EINFÜHRUNG

Das Minimumgesetz, eine Alternative zur Medikamenten-Medizin

In unserer Medizin muss sich dringend etwas ändern. Denn: Geschieht wirklich immer alles zum Wohle des Patienten? Oder regiert doch mehr der Kommerz? Die traurige Wahrheit lautet: In vielen Fällen schadet unsere Medizin mehr, als dass sie nutzt. Was wie ein Kalauer aus einem Kabarett-Stück klingt, ist leider tierischer Ernst: Wenn etwa das wissenschaftliche Institut einer großen Krankenkasse berichtet: »Je höher die Arztdichte in einer Region, umso geringer ist die Lebenserwartung.«1 Und aus Kreisen der deutschen Krankenkassen ist zu hören, dass man besser nicht im Einzugsgebiet eines Krankenhauses wohnen solle, denn dann steige die Wahrscheinlichkeit, häufiger operiert zu werden oder sogar früher zu sterben. Keine Operation ohne Risiko!

Eine halbe Million Krankenhausbetten gibt es in Deutschland. Die müssen gefüllt werden. Etwa 130 000 Betten stehen im Jahresdurchschnitt leer. Dadurch entsteht Kostendruck. Um den zu mindern, wird Laufkundschaft gerne mal in Liegekundschaft verwandelt. Auch niedergelassene Ärzte wie Orthopäden haben oft Belegbetten im Krankenhaus und raten naturgemäß viel häufiger zu Operationen und Gelenkspiegelungen als deren Kollegen, die rein konservativ behandeln und nur für die wirklich notwendigen Operationen ans Krankenhaus überweisen. Privatpatienten müssen da ganz besonders aufpassen, denn von ihnen lebt der Kassenarzt. Durch die Kassenmedizin kann er die laufenden Kosten decken. Das Sahnehäubchen sind die Privatversicherten. Im Krankenhaus »genießen« sie dann die Chefarztbehandlung, obwohl sie beim 1. Oberarzt meist besser aufgehoben wären. Das gilt ganz besonders bei Operationen. Selbst kleine Krankenhäuser legen Wert darauf, dass der Chefarzt einen Professorentitel führt. Das bedeutet, die Chefs kommen aus irgendeiner Forschungsabteilung eines wissenschaftlichen Elfenbeinturms und haben vom Tagesgeschäft praktisch keine Ahnung. Wenn dann so ein verkopfter Wissenschaftler mit 50 Jahren das erste Mal das Skalpell in die Hand bekommt, kann man nur hoffen, dass der praktisch erfahrene Oberarzt danebensteht und ihm die Hand führt. Da geht man doch besser gleich zum Oberarzt.

Besonders viel Geld verdienen die Krankenhäuser mit belegten Intensivbetten. So kann es schon einmal passieren, dass gar nicht so schwer Kranke intensiv behandelt werden. Noch schlimmer ist es, wenn das Leben hochbetagter oder aussichtslos kranker Menschen auf der Intensivstation qualvoll verlängert wird.

Insgesamt wird viel zu viel behandelt, verordnet, geröntgt und operiert. Die Skandinavier, die im Schnitt nur vier Arztkontakte pro Jahr haben, leben länger als die Deutschen mit statistisch 17 Arztbesuchen. Dubiose Medikamente werden für Milliarden jährlich verordnet – oft ohne jeglichen Nutzen. Wer beispielsweise aus Versehen einmal zu einem Kardiologen geht, der kommt immer mit den gleichen Verordnungen wieder heraus: Auf dem Rezept stehen ein Blutfettsenker, ein Blutdrucksenker sowie ein Blutverdünner. Mich würde es nicht wundern, wenn die Rezepte schon vor Ihrem Besuch im Voraus ausgefüllt würden und nur noch Ihr Name eingesetzt wird.

Die Wirkung ist meist geringfügig, die Nebenwirkungen dagegen sind zahlreich. Auch wenn die einzelnen Medikamente bezüglich ihrer Nebenwirkungen in der Regel ausführlich getestet werden, fehlt die Untersuchung bei der gleichzeitigen Verordnung mehrerer Präparate. Dafür existieren keine Studien. Zu den Nebenwirkungen kommen jetzt nämlich zusätzlich die Interaktionen, und die Behandlung ist nun ein reines Glücksspiel. Oft geht es meinen Patienten schon allein deswegen besser, weil ich ihre viel zu lange Liste an Medikamenten auf ein Minimum zusammenschrumpfen lasse.

Hinzu kommt, dass die Pharmafirmen die Wirksamkeit der eigenen Medikamente beweisen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Es existiert keine unabhängige »Stiftung Warentest« für Arzneimittel. Ende 2014 wurden viele Medikamente vom Markt genommen, weil unsere Pharmafirmen indische Subunternehmen damit beauftragt hatten, die Wirksamkeit unserer Medikamente mit Studien zu belegen. Und da ist nicht alles mit rechten Dingen zugegangen. Wie sich herausstellte, waren die Studien gefälscht. Und mit solchen gefälschten Studien arbeiten dann die Pharmareferenten und die Vortragenden auf den Ärztekongressen. Aber auch viele unserer inländischen Studien sind getürkt. Die meisten Universitäten bestätigen, dass ein Großteil der dort laufenden Studien von der Pharmaindustrie finanziert wird. Staatsmittel stehen nicht zur Verfügung. Laut der renommierten Zeitschrift Nature manipuliert jeder dritte wissenschaftliche Autor seine Ergebnisse, um den Interessen der Auftraggeber gerecht zu werden.2 Darüber berichtete auch das Deutsche Ärzteblatt: »Jeder Dritte ist unredlich«3. Und die Bundesregierung beschloss im Juli dieses Jahres ein Gesetz, dass Ärzten, Apothekern, Physiotherapeuten und anderen Dienstleistern im Gesundheitswesen für Bestechung bis zu fünf Jahren Haft drohen.

Die Ärzte verordnen die Präparate mit reinem Gewissen und wollen damit auch wirklich das Beste für ihre Patienten. Was sie nicht wissen, ist, dass sie schon lange einer geschickten Gehirnwäsche unterliegen, die oft bereits im Studium beginnt.

Selbstverständlich gibt es auch tolle und lebensrettende Medikamente: Antibiotika beispielsweise sind eine segensreiche Entdeckung. Dafür gab es sogar einen Nobelpreis in Medizin. Dass sie heute allerdings zu häufig und vorschnell verordnet werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Durch die prophylaktische Anwendung unter anderem auch in der Massentierhaltung haben wir multiresistente Keime, die den Hygienikern in den Krankenhäusern das Leben schwer machen.

Unterm Strich stellt die Medizin einen Milliardenmarkt dar, auf dem sich nicht nur Gutmenschen tummeln. Um nicht zum Spielball zu werden, ist viel Eigenverantwortung und kritische Zusatzinformation gefragt. Hinterfragen, Perspektiven wechseln, querdenken und dann eigenverantwortlich handeln – dabei soll Sie dieses Buch unterstützen. Es soll Ihnen zeigen, wo Knackpunkte liegen und wo ich eine Alternative zu unserem Gesundheitssystem sehe. Nämlich im sogenannten Minimumgesetz. Es zeigt Ihren Gesundheitscode oder vielmehr Ihre Achillesferse auf. Und an dieser Stelle lässt sich ohne Chemie, rein mit natürlichen Stoffen ansetzen, damit Sie fit und vital bleiben.

Das ist meine feste Überzeugung, und es bringt meist nur wenig, sich seines Gesundheitszustandes durch Screenings, Impfungen und durch die Einnahme von Medikamenten zu versichern. Stattdessen sollte jeder Einzelne, der daran interessiert ist, dauerhaft gesund zu bleiben, seinen Gesundheitscode entschlüsseln. Konkret heißt das: Sie sollten sich vergewissern, dass Körper und Geist optimal mit den 47 essenziellen Substanzen versorgt sind. Essenziell heißt lebensnotwendig. Fehlt eine Substanz ganz, ist man tot. Bei einem Mangel gibt es einen fließenden Übergang von sinkender Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Infektanfälligkeit bis zur manifesten Erkrankung. Leider stellen diese Substanzen den blinden Fleck im Auge der Medizin dar. Lebensnotwendige Stoffe sind nicht von Interesse. Und gegen die Krankheiten gibt es ja reichlich Medikamente. Durch die Bestimmung von Defiziten kann man jedoch den wahren Ursprung von vielen Krankheiten und möglichen Wehwehchen finden und durch deren Substitution den Gesundheitszustand wiederherstellen.

Die Grundlage dieser Überlegung ist das Minimumgesetz, mit dem dieses Buch startet. Das Minimumgesetz stammt aus der Agrarwissenschaft und besagt, dass sich ein Organismus nur so weit entwickeln kann, wie es seine knappste Ressource erlaubt. Ähnlich wie eine Regentonne mit unterschiedlich langen Dauben (das sind die Längshölzer, aus denen ein Fass besteht, siehe Abbildung Seite 21): Sie lässt sich nur bis zur Höhe der kürzesten Daube (unsere Achillesferse) füllen. Hier liegt unsere Gesundheit, unsere Leistungsfähigkeit und unsere positive Stimmungslage begründet. Hier versteckt sich also unser Gesundheitscode. Bei meinem Check-up messe ich, ob alle essenziellen Stoffe im Körper des Patienten ausreichend vorhanden sind oder eben entsprechend ausgeglichen werden müssen. Je nach Beschwerdebild kann man bei der Anamnese die zu messenden Stoffe auch eingrenzen.

Noch einmal, weil es so wichtig ist: Essenziell heißt lebensnotwendig. Offiziell sind wir mit diesen essenziellen Substanzen per Definition immer ausreichend versorgt, wie uns eine Vielzahl Ernährungswissenschaftler glauben macht, darum muss man diese Substanzen ja auch nie messen. Falls dann doch einmal ein Mangel auftaucht, der uns zunächst immer müder und abgespannter werden und später sogar ernsthaft krank werden lässt, kann das ja nie an einem Defizit dieser natürlichen Stoffe liegen. Nein. Das steht gar nicht zur Debatte, schließlich gibt es ja genügend Medikamente. Für jede Krankheit mindestens eine Pille, Spritze, Therapie oder Creme. Doch wussten Sie, dass man fast jedes Medikament durch natürliche Substanzen ersetzen kann?

Das mag sich für Sie vielleicht etwas zu einfach anhören, aber es ist so. Das Problem ist nur: Natürliche Substanzen lassen sich nicht patentieren. Das macht sie für die Pharmaindustrie und ihre Lobbyarbeit bei Ärzten, Kliniken und Kassen uninteressant. Doch gegen Migräne zum Beispiel helfen hohe Dosen Magnesium statt Schmerzmittel. (Achtung! Man muss Magnesium nicht nur einnehmen, sondern auch den Blutspiegel kontrollieren lassen: Er muss wirklich im oberen Normbereich liegen. Erst dann ist man gegen Migräne gefeit.) Bei Rückenschmerzen sind statt Spritzen mit Cortison oder Diclofenac Gymnastik und Muskelaufbau wesentlich effektiver. Workout setzt nicht am Symptom an, sondern heilt wirklich.

Mein Verständnis vom Arztsein ist nicht, Krankheiten zu behandeln. Nein. Wir sollten unsere Gesundheit so optimieren, dass wir gar nicht erst krank werden. Das beginnt beim Check-up der eigenen Gesundheit – inspiriert vom Minimumgesetz. Es bezieht aber auch ein, dass wir uns grundsätzlich mit der eigenen Gesundheit auseinandersetzen und uns, wie in Kapitel acht abgehandelt, fragen: Wie vermeide ich Stress, wie ernähre ich mich richtig, wie sorge ich für mich, wie treibe ich Sport und wie denke ich?

Welche Denk-Brille wir aufhaben, hat einen starken Einfluss auf unsere Gesundheit. Das bestätigt auch die Psychoneuroimmunologie, ein junger medizinischer Zweig. Wie jeder einzelne über sich und sein Leben denkt, hat einen großen Einfluss auf sein Immunsystem. Mehr dazu erfahren Sie in Kapitel zehn, in dem es darum geht, wie Psychoneuroimmunologie wirkt und welche Impfungen sinnvoll sind und welche nicht. Wie Sie Alltagsgifte vermeiden, verrät Kapitel neun. Denn auch sie bergen Risiken für unsere Gesundheit, ebenso wie – hätten Sie’s gedacht? – Früherkennungsverfahren.

Natürlich ist etwa Krebs eine schleichende Gefahr, die jeder so früh wie möglich erkannt haben möchte. Auch Ärzte und Gesundheitssystem werden nicht müde, darauf hinzuweisen, was sich alles mit entsprechenden Screenings machen lässt. Doch diese sind auch ein sehr einträgliches Geschäft, bei dem nicht immer nur das Wohl des Patienten im Vordergrund steht. Daher widme ich mich auch diesem Thema, der vermeintlich so notwendigen Vorsorge. Sicherlich gibt es ganz wichtige Screenings, zu denen auch ich rate. Doch wir sollten hier ganz genau hinsehen und uns klar werden, was sich hinter den Früherkennungsmaßnahmen verbirgt und wie wir in Zukunft damit bewusster umgehen. Darum geht es in Kapitel drei. Die echte Primärprävention beginnt jedoch bei unserem Gesundheitscode, den ich in Kapitel zwei unter dem Minimumgesetz beschreibe. Und wer weiß, dass Krankheiten sich an der Achillesferse, an den Schwachpunkten unseres Organismus einschleichen, kann viel gezielter und vorausschauender handeln und wirklich für seine Gesundheit sorgen. Zusätzlich kann er seine Leistungsfähigkeit optimieren, und etwas mehr Energie kann schließlich jeder von uns gebrauchen!

Mit »Entschlüsseln Sie Ihren Gesundheitscode« möchte ich Sie dazu einladen, einen anderen, einen bewussteren Blick auf Ihre Gesundheit zu werfen und echte Vorsorge ohne Chemie zu betreiben. Dabei wünsche ich Ihnen viel Anregung und gute Unterhaltung.

Ihr

Dr. med. Michael Spitzbart

2.  DAS MINIMUMGESETZ: BASIS DES GESUNDHEITSCODES

Das Minimumgesetz zeigt, wo die Achillesferse eines Systems liegt und wo Handlungsbedarf besteht. Ein Überblick.

Wie ich schon in der Einführung erklärt habe, ist im Minimumgesetz die Gesundheit eines jeden Organismus verankert – auch die des Menschen. Anders ausgedrückt, besagt das Minimumgesetz, wo sich die neuralgische Stelle, die Achillesferse unseres Organismus, befindet, die über Gesundheit und Krankheit entscheidet. Diese Stelle, und damit den limitierenden Faktor unseres Organismus, gilt es zu finden und möglichst schnell auszugleichen. Denn der Stoff, der im Körper am wenigsten vorhanden ist, stört sein Gleichgewicht und damit unsere Gesundheit. Ähnlich wie bei einer Regentonne gilt: Ist eine Daube kürzer als alle anderen, lässt sich die Tonne nur bis zu der Daube mit der geringsten Höhe füllen, da genau an dieser Stelle das Wasser aus dem Fass fließt – unabhängig davon, wie viele gute, aufbauende Stoffe ich an anderer Stelle zuführe. Erst muss also dieser Niedrigstand ausgeglichen werden, um die vollständige Kraft und das Fassungsvermögen wiederherzustellen, sonst fließen dort, an diesem Leck, immer Kraft, Energie und Gesundheit ab. Diese Gesetzmäßigkeit, die für jeden Organismus gilt, kommt aus der Agrarwissenschaft. Der Pionier Carl Philipp Sprengel (1787–1859) hat sie 1826 entdeckt.

Machen wir einen kleinen Ausflug in die Historie und sehen uns an, in welchem Zusammenhang das Minimumgesetz entstand und was genau sich dahinter verbirgt.

Die Wurzeln des Minimumgesetzes

Es war eine Zeit des Fortschritts, der industriellen Revolution, der Eisenbahn und der Dampfschifffahrt, in die Carl Philipp Sprengel als Sohn eines hannoverschen Postverwalters geboren wurde. Sprengel wuchs auf dem Halbmeierhof seines Vaters auf und hatte schon früh den Wunsch, Landwirt zu werden. Mit 15 Jahren begann er am Landwirtschaftlichen Lerninstitut von Albrecht Daniel Thaers in Celle seine Ausbildung und arbeitete danach als Wirtschaftsinspektor und Berater auf Gutsbetrieben in der Oberlausitz, in Thüringen, Schlesien und Sachsen. In den Wintermonaten studierte er Sprachen in Dresden und hörte Vorlesungen über Chemie. Um die besten Methoden im Landbau kennenzulernen, unternahm Sprengel Studienreisen durch Deutschland, in die Niederlande, nach Frankreich, Belgien und in die Schweiz. All diese Erfahrungen brachten ihn zu dem Schluss, dass sich – ganz im Zeichen des Fortschrittsgeistes – die Erträge der Kulturpflanzen steigern ließen, wenn die neuen Erkenntnisse der Naturwissenschaften Eingang in die landwirtschaftliche Praxis fänden. In Zukunft könne nur derjenige ein erfolgreicher Landwirt sein, der auch eine naturwissenschaftliche Ausbildung besäße, schlussfolgerte der Agrarwissenschaftler und begann mit 34 Jahren an der Universität Göttingen Chemie, Physik, Botanik, Mineralogie, Geologie und Mathematik zu studieren.

Nach einer hervorragenden Prüfung in den Fächern Chemie und Oeconomie wurde er zum Dr. phil. promoviert und hielt im Wintersemester 1827/28 eine fünfstündige Vorlesung über »Agricultur-Chemie« ab: die erste Vorlesung über dieses Fachgebiet an einer deutschen Universität.

Es folgten weitere Studienreisen und ein zweibändiges Lehrbuch über Agrikulturchemie. Die meiste Zeit jedoch analysierte Sprengel im Labor Böden, Pflanzen und Düngemittel und widerlegte die bis dahin allgemein anerkannte Humustheorie. Diese Theorie fußte auf der Annahme, Pflanzen könnten sich nur von solchen Stoffen ernähren, die ihnen gleichartig wären, etwa Humus. Sprengel wies allerdings nach, dass die düngende Wirkung des Humus insbesondere von den in ihm enthaltenen Nährstoffen herrührt.

Diese Erkenntnis warf die Frage auf: Welche Stoffe und Mineralstoffe mussten als lebensnotwendige Nährstoffe angesehen werden? Welche als kräftigend und wachstumsfördernd? Sein mehrteiliger, 1828 im Journal für technische und ökonomische Chemie veröffentlichter Beitrag unter dem Titel »Von den Substanzen der Ackerkrume und des Untergrundes« beschrieb die neuzeitliche Lehre von der Mineralstoffernährung der Pflanzen. Er ist praktisch die Ausgangsbasis für eine auf naturwissenschaftlichen Grundlagen beruhende Düngerlehre. In diesem Beitrag findet sich auch die Aussage:

»Wenn eine Pflanze zwölf Stoffe zu ihrer Ausbildung bedarf, so wird sie nimmer aufkommen, wenn nur ein einziger an dieser Zahl fehlt, und stets kümmerlich wird sie wachsen, wenn einer derselben nicht in derjenigen Menge vorhanden ist, als es die Natur der Pflanze erheischt.«4

Sprengel hatte damit als Erster das »Gesetz vom Minimum« (Minimumgesetz) formuliert – 27 Jahre früher als Justus von Liebig (1803–1873), der berühmte Chemiker und Präsident der Akademie der Wissenschaften in München, der es popularisiert hat. Sprengel hingegen hatte erst einmal Pionierarbeit zu leisten: Er musste dafür sorgen, dass seine Theorie in der Praxis fruchtete, also die zahlreichen Skeptiker überzeugen. Mit Aufsätzen in Zeitschriften oder mit Lehrbüchern gelang das nur wenig, daher sollten Feldversuche seine neue Lehre von der Mineralstoffernährung untermauern. Zu diesem Zweck wollte er in Göttingen eine Experimental- und Musterwirtschaft errichten. Allerdings vergebens. Neue Lehren, vor allem wenn sie dem Mainstream zuwiderlaufen, sind nicht immer leicht durchzusetzen.

Ich kenne dieses Dilemma aus meiner täglichen Praxis, wenn mir Patienten beispielsweise über die Kommentare ihrer Hausärzte zu meiner Therapie berichten. Stellen Sie sich einmal folgenden Sachverhalt vor: Einem Patienten geht es schon längere Zeit schlecht. Oft sind die Beschwerden diffus, gar nicht richtig greifbar. Allgemeines Unwohlsein, Müdigkeit, mangelnde Leistungsfähigkeit und das Gefühl, dass irgendwo eine Handbremse angezogen ist. Nur man findet den Hebel nicht, um sie zu lösen. Der Hausarzt sagt dann gern: »Ja, ja, das ist das Alter. Körperlich fehlt Ihnen nichts. Ihre Blutwerte sind ja alle normal.« Fast regelmäßig finde ich in solchen Fällen durch meine speziellen Messungen einen Mangel an lebensnotwendigen Substanzen. Folgerichtig werden diese nach dem Minimumgesetz gezielt aufgefüllt – bei größeren Defiziten sogar per Infusion. In den meisten Fällen geht es dem Patienten schnell spürbar besser. Und jetzt kommt der Hochmut der Medizin. Häufiger Hausarzt-Kommentar: »Das ist doch alles Scharlatanerie.« Oder: »Wenn Medizin so einfach wäre …« Jeder Bauer ist da schlauer.

Max Planck brachte es auf den Punkt: Es dauert nicht 30, sondern 60 Jahre, bis sich neue wissenschaftliche Ansätze durchsetzen. Denn nach den Professoren müssen erst noch deren Schüler sterben. Dabei sind diese Ansätze ja gar nicht neu. Was Sprengel und Liebig herausgefunden haben, gilt für jeden Organismus, nicht nur für Pflanzen in der Landwirtschaft, und nur mit absoluter Überzeugung und beständigem Glauben gelingt es, Änderungen herbeizuführen, auch wenn der Weg dahin steinig ist.

Sprengel schaffte es, nachdem er zum Professor ernannt worden war, mehrere wegweisende Lehr- und Handbücher geschrieben hatte und als Redakteur arbeitete, im Alter von 52 Jahren, seine Pläne und Ideen zu verwirklichen: 1842 gründete er in Resko ein privates landwirtschaftliches Lehrinstitut, das bald mit staatlichen Mitteln unterstützt wurde. Auf einer großen Versuchswirtschaft konnte Sprengel nun großflächige Düngungsversuche nach seinen eigenen Vorstellungen durchführen. Diese Erfahrungen hielt er in dem dreibändigen Lehrbuch Meine Erfahrungen im Gebiete der allgemeinen und speciellen Pflanzen-Cultur fest. Klar, übersichtlich und frei von Spekulationen hat er darin traditionelles Erfahrungswissen und seine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Anbau der wichtigsten mitteleuropäischen Kulturpflanzen zusammengefasst. Selbst heute noch dient das über 1000 Druckseiten umfassende Werk aufgrund seines fundierten Wissens als klassisches Nachschlagewerk.

Was das Minimumgesetz besagt

Das aus der Agrarwissenschaft stammende Gesetz definiert klar, welche Stoffe für das Gedeihen von Pflanzen notwendig sind. Das Minimumgesetz (von lateinisch minimum, »das Geringste«) besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe, Wasser, Licht, Wärme) eingeschränkt wird. Diese Ressource wird auch als der Minimumfaktor bezeichnet. Ist ein Faktor zu wenig vor- handen, nutzt es nichts, wenn man mehr von den anderen Faktoren zugibt: Man kann den Mangel des einen Faktors so nicht ausgleichen. Die Pflanze gedeiht dadurch nicht besser.

Ein Beispiel: Eine Geranie bekommt gelbe Blätter, die Triebe werden dünn, die Blüten klein und spärlich. Was tun? Wir düngen. Das funktioniert in der Regel auch gut, weil in einem Dünger verschiedene Mineralstoffe sind und einer davon meistens der Stoff ist, der fehlt. In einem Volldünger sind in der Regel Stickstoff, Kalium, Phosphor und Magnesium enthalten. Nur: Fehlt der Pflanze Eisen, hilft es auch nichts, wenn wir die Düngemenge vielleicht noch ein weiteres Mal erhöhen. Die Pflanze wird erst aufblühen, wenn sie Eisen erhält.

Das Gesetz vom Minimum erleichtert das Verständnis vieler Phänomene, egal ob es sich um Pflanze, Tier oder Mensch handelt. Wir alle brauchen neben Wasser, Licht, Wärme und Sauerstoff rund zwölf verschiedene Mineralstoffe zum Leben. Je nach Art allerdings in unterschiedlichen Mengen. Das sind

neben Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium und Schwefel auch Spuren von Eisen, Mangan, Bor, Zink, Kupfer und Molybdän. Alle Stoffe kommen zwar in natürlicher Form im Boden vor. Aber je mehr und je länger Pflanzen im Topf wachsen und kultiviert werden, desto spärlicher können einzelne Nährstoffe vorhanden sein.

Das Minimumgesetz in der Medizin

Nun sind wir keine Topfpflanzen, aber ebenfalls einem Stoffwechsel unterworfene Lebewesen, und wir brauchen bestimmte Stoffe, um gesund und fit zu sein und es zu bleiben. Obwohl dieses Minimumgesetz banal, simpel und einleuchtend ist, hat es für den menschlichen Organismus anscheinend keine Bedeutung!

Ich beschäftige mich seit meinem Studium mit Biochemie, und im Laufe der Zeit wurde mir immer klarer, dass sich allein durch die Anwendung dieser bekannten Gesetze viele Krankheiten heilen und vorbeugen ließen. Und dass es immer ein, zwei, manchmal auch drei Stoffe sind, die nicht ausreichend vorhanden waren. Ein Mangel an diesen Stoffen brachte den gesamten Organismus ins Trudeln. Ich erkannte, dass in Anlehnung an das Minimumgesetz nicht nur Pflanzen, sondern auch der menschliche Organismus zur optimalen Funktion eine ausgewogene Zufuhr von Wasser, Nährstoffen wie Magnesium, Zink, Selen, essenzielle Aminosäuren, Fettsäuren sowie Vitaminen benötigt.

Fehlernährung, falsche Lebensgewohnheiten, Stress und Übersäuerung führen häufig zu einem Mangel an bestimmten Nährstoffen. Das kann und wird langfristig gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben. Das wissen wir alle. Doch die wenigsten von uns reagieren.

Ein Großteil meiner Patienten kommt schon mit einem erheblichen Leidensdruck in meine Praxis. Sehr oft höre ich: »Herr Doktor, Sie sind meine letzte Hoffnung. Ich war schon bei so vielen Ärzten, keiner konnte mir helfen.« Meine Standard-Antwort: »Das höre ich sehr oft, aber nicht sehr gerne …« Viel lieber ist es mir, wenn die Patienten sich eigentlich wohl und gesund fühlen und nur aus prophylaktischen Gründen zu mir kommen, einfach weil sie wollen, dass dieser Zustand so bleibt. Bei den Damen läuft man mit dem Grundsatz der Prävention eher offene Türen ein. Männer sind sehr viel schwerer zu überzeugen. Die gehen normalerweise erst dann zum Arzt, wenn sie den Kopf bereits unter dem Arm tragen – oder wenn ihre kluge, liebende Frau sie schon früher zur Untersuchung geschickt hat.

Prävention war immer der Grundgedanke meines Medizinverständnisses. Ich behandle auch sehr viele Profisportler, und die gehen ja nicht nur dann zum Arzt, wenn ihnen etwas fehlt. Oft wollen sie ihre Gesundheit und damit ihre Leistungsfähigkeit optimieren. Ein kluger Gedanke. Und wenn man nur mit diesen essenziellen Substanzen arbeitet, können meine Profisportler jedem Dopingtest entspannt entgegensehen. Grundsätzlich gilt im Profisport alles, was mit einer Injektion zugeführt wird, als Doping. Nicht aber die Verabreichung von lebensnotwendigen Substanzen. Schwangere würde man auch nicht dopen. Aber bei nachgewiesenem Eisenmangel gibt man ihnen Eisen per Infusion. Einfach weil die orale Substitution viel zu lange dauern würde.

Grundsätzlich frage ich bei allen Patienten, die wegen eingeschränkter Energie, Müdigkeit, Antriebs- und Leistungsschwäche, depressiver Verstimmungen, Vergesslichkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie chronischer Infekte zu mir kommen, den jeweils spezifischen Gesundheitscode ab. Meist liegt ein Mangel an spezifischen Substanzen vor. (Umgekehrt könnte ich in den meisten Fällen – auch ohne zuvor mit dem Patienten gesprochen zu haben – allein durch das Ergebnis der Analyse seine Beschwerden vorhersagen.) Doch in der Regel mache ich mich nach der Anamnese auf die Suche nach dem jeweiligen Minimumfaktor. Ich nehme dem Patienten Blut ab und lasse es durch Laboruntersuchungen jenseits des Hausarztspektrums analysieren. Getreu unserem Motto: Wir fangen da an, wo der Hausarzt aufhört. Welche Stoffe ich genau überprüfe und was im Einzelnen passiert, wenn sie fehlen, das beleuchte ich in Kapitel vier näher.

Die Laboruntersuchungen zeigen mir, wo sich eine oder vielleicht auch mehrere kurze Dauben verbergen. Gleicht man sie durch natürliche Substanzen aus, so verschwindet manche Krankheit wie von Zauberhand.

Ein banales Beispiel ist das Stresssalz Magnesium. Wird es unter Stress oder durch Sport vermehrt verbraucht und durch normales Essen nicht genügend bilanziert, treten Wadenkrämpfe, Migräne und Tinnitus auf. Auch ein Hörsturz kann daraus resultieren. Tinnitus und Hörsturz werden typischerweise mit angeblich durchblutungsfördernden Infusionen wie Dusodril, Trental oder Cortison behandelt. Mir persönlich ist kein Fall bekannt, bei dem diese Behandlung jemals gefruchtet hätte. Bevor man gar nichts gibt, gibt man Cortison – in meinen Augen ein Armutszeugnis.

Was jedoch fast immer hilft, sind, wie ich innerhalb meiner über 20-jährigen Praxistätigkeit feststellen konnte, Infusionen mit Magnesium. Der Grund: Magnesium entspannt die glatte Muskulatur in den Blutgefäßen und verbessert dadurch die Durchblutung. Migräne bekommt bei hohem Magnesiumspiegel im Blut kein Mensch. Wadenkrämpfe, Tinnitus und Hörsturz verschwinden ebenfalls. In der Regel untersuche ich je nach Krankheitsbild etwa 20 verschiedene Stoffe. Vor allem essenzielle Aminosäuren, Fettsäuren, Spurenelemente und Vitamine. Sie tragen zum Schutz und zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels bei und lassen eine klare Prognose über den Gesundheitszustand eines Menschen abgeben und darüber, wo seine mögliche Achillesferse verborgen ist. Nach dieser Achillesferse zu fahnden und sie zu stärken, das ist der Dreh- und Angelpunkt meiner Medizin. Hier liegt der Schlüssel verborgen, um gesund zu bleiben und nicht in Screenings, Impfungen und der Einnahme von Medikamenten, wie Sie im Einzelnen