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Leiden aus Unwissenheit und Therapie-Dogma war gestern! Wie äußern sich die Veränderungen im Körper? Welche Pflanzen können wie unterstützen? Was kann ich sonst noch tun und wann muss ich zum Arzt? Die Wechseljahreberaterin räumt auf mit Halbwissen und begleitet Frauen superempathisch durch den spannenden Lebensabschnitt des hormonellen Wandels – damit sie selbst über ihren Körper entscheiden können. Ob anstelle von Hormontherapie oder zusätzlich, Pflanzenheilkunde und Alltagstipps unterstützen sanft und wirken nachhaltig bei psychischen und körperlichen Beschwerden. Zitate von Klientinnen, zahlreiche Rezepte und Pflanzenwissen machen das Buch zu einem wertvollen Begleiter.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 234
Veröffentlichungsjahr: 2025
Sonja Bienemann
ENTSPANNTE
WECHSELJAHRE
Mit Pflanzenpower aktiv ausgleichen & unterstützen
Wundervolle Wandelzeit
Wechseljahre früher, heute, morgen
PHASEN DER WECHSELJAHRE
Was geschieht überhaupt in einem Zyklus?
Welche Aufgaben haben die Hormone?
Prämenopause
Perimenopause
Menopause
Postmenopause
Hormonersatztherapie: Pro und Kontra
DIE HÄUFIGSTEN SYMPTOME
Hinweise zu den Rezepturen und Präparate-Empfehlungen
Die zermürbenden Drei
Hitzewallungen
Schweißausbrüche
Schlafstörungen & Müdigkeit
Wenn die Seele aus dem Rhythmus kommt
Stimmungsschwankungen · Herzrasen · Nervosität · Weinerlichkeit … und alles im Wechsel
Watte und Nebel im Kopf
Brain Fog · Vergesslichkeit · Zerstreutheit
Düstere Wolken um die Seele
Angstzustände · depressive Verstimmung · Depressionen
Kopfschmerzen 2.0
Kopfschmerzen · Migräne
Wo ist mein Körper hin?
Gewichtszunahme · Veränderung der Proportionen · Verdauungsprobleme · überlastete Leber
Gelenkbeschwerden · schwere Gliedmaßen · Empfindungsstörungen
Wenn der Zyklus nicht mehr zyklisch ist
Verstärktes PMS · Zwischenblutungen · verstärkte Blutungen · Myome
Dauergast auf der Toilette
Inkontinenz
Harnwegsinfekte · Reizblase
Haut und Haare im Wüstenmodus
Trockene Haut · trockene Schleimhäute · trockene Augen, Nase und Mund · trockene Haare
Wohin verschwand meine Lust?
Vulvo-vaginale Atrophie · Scheidentrockenheit
Libidoverlust · unbefriedigte Bedürfnisse · „Sprachlosigkeit“ in der Partnerschaft
Die Wechseljahre des Mannes
Oder hat er nur die Midlife-Crisis?
PFLANZEN, DIE HELFEN
Echter Baldrian
Große Brennnessel
Damiana
Frauenmantel
Echte Goldrute
Herzgespann
Hirtentäschel
Hopfen
Echtes Johanniskraut
Echter Lavendel
Lein
Löwenzahn
Malve
Mariendistel
Melisse
Mönchspfeffer
Passionsblume
Pfefferminze
Rhapontik-Rhabarber
Rose
Rosmarin
Rotklee
Salbei
Sanddorn
Traubensilberkerze
Weißdorn
SERVICE
Bezugsquellen
Nützliche Apps
Hilfreiche Internetadressen
Literatur zum Weiterlesen
Impressum
Die Wechseljahre der Frau sind so spannend, betreffen wirklich jede Frau und sind doch immer noch ein Mysterium. Auch wenn diese Phase im Leben einer Frau inzwischen mehr und mehr in die Öffentlichkeit tritt, so wissen immer noch viele Frauen zu wenig, was mit ihrem Körper in dieser Phase passiert.
Wurde vor ein paar Jahren entweder gar nicht darüber geredet oder den Frauen einfach ohne viel Federlesen Hormone verordnet – die Devise „Nimm Hormone oder leide still“ war weit verbreitet –, wird solches Vorgehen heute immer weniger unkommentiert hingenommen. Weil Frauen das Wissen über den eigenen Körper, die Abläufe des Zyklus und die Zeit nach der Fruchtbarkeit lange nicht zur Verfügung stand, kursierte viel Halbwissen. Auch aufgrund der Tatsache, dass in der gynäkologischen Facharztpraxis oft kaum Zeit für eingehende Beratungen eingeplant ist. Obendrein werden die Ärztinnen dafür nicht angemessen bezahlt.
Als Wechseljahreberaterin, Hormonfachkraft und Kräuterpädagogin BNE habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, diese Informationslücke zu schließen. Zusammen mit meinen Kolleginnen aus dem Deutschen Verband für Wechseljahreberatung e. V. setze ich mich dafür ein, dass allen Frauen, nicht nur denen, die es sich leisten können, diese Informationen zur Verfügung stehen.
Wechseljahre sind keine Krankheit, die mit Medikamenten „weggemacht“ gehört. Seit Generationen steht uns Frauen unser ganzes Leben lang die Naturheilkunde zur Seite. Wir finden in der Pflanzenwelt vielfältige und sanfte Hilfe, um diese aufregende Zeit gut zu durchleben.
Die Symptome können allerdings vielschichtig und die Herausforderungen in der Wandelzeit enorm sein. Darum finde ich es gut und wichtig, dass uns auch die Schulmedizin in Form von Hormonersatztherapien als eine Option zur Verfügung steht. Die Präparate sind heute andere als noch vor 20 oder 30 Jahren und die Risiken besser erforscht. Keine Frau sollte unnötig und vor allem aus Unwissenheit leiden müssen. Daher möchte ich versuchen, sachlich auch über diese Therapieform aufzuklären.
Mir ist es wichtig, dass Sie, liebe Leserin, sich nach der Lektüre gut informiert fühlen, um qualifizierte Entscheidungen über Ihren eigenen Körper fällen zu können. Ich möchte, dass Sie sich weder mit einem „um Himmels Willen, nehmen Sie bloß keine Hormone“ noch mit einem vorschnellen „ach, Sie sind jetzt 48, dann wird es aber Zeit, dass wir mal langsam die Hormone ersetzen“ kommentarlos abfinden müssen. Sie wissen dann hoffentlich gut genug Bescheid, um Ihre eigenen Wünsche gegenüber Ihrer Gynäkologin äußern zu können.
Manchmal scheint der Weg über eine Hormonersatztherapie der schnellere und einfachere Weg zu sein. Die Unterstützung durch die Heilkräfte der Natur kann hingegen ein bisschen Vorlauf brauchen, bis wir hier eine Linderung verspüren. Manchmal ist es auch nötig, verschiedene Wege auszuprobieren, um die individuelle Symptomatik zu lindern. Es spricht nichts dagegen, beide Wege parallel zu beschreiten, wenn das medizinische Fachpersonal sich ebenfalls darauf einlässt und die Therapien aufeinander abstimmt.
Für alle Frauen, die sich auf den Weg machen wollen, die Möglichkeiten auszuprobieren, die die Natur uns für diese Phase des Lebens schenkt, habe ich dieses Buch geschrieben. Ich freue mich, wenn Sie auf den nächsten Seiten Hilfestellungen für die Zeit des Wechsels finden.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Reise mit und zu den Kräutern und ätherischen Ölen, damit Sie gesund und gut informiert durch diesen spannenden Lebensabschnitt gehen können.
Was haben jetzt alle immer mit diesen Wechseljahren? Warum wird auf einmal so viel Theater drum gemacht? Die Frauen haben das doch früher auch einfach durchgemacht …
Tatsächlich wurden viele Frauen noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein oft gar nicht alt genug, um in die Wechseljahre zu kommen. Ein schlechter Ernährungszustand, häufig sehr harte körperliche Arbeit, Kriege, unzureichende Hygienestandards, viele Geburten und schlechte medizinische Versorgung waren einige der Gründe.
Als später viele dieser Faktoren wegfielen und die Frauen ein höheres Alter erreichten, war das Thema Wechseljahre dennoch nichts, worüber gesprochen wurde. Mitte des letzten Jahrhunderts beispielsweise waren die Frauen mit dem Aufbau des Landes beschäftigt. Da war keine Zeit für Beschwerden solcher Art. Die Frauen hatten ganz andere, furchtbare Sachen erlebt. Sie mussten sich vielfach allein durch die Kriegswirren schlagen, waren oftmals mit Kleinkindern auf der Flucht gewesen. Was waren da schon ein paar Hitzewallungen? Frau hatte zu funktionieren!
Nach dem Krieg sollten dann diese eigenständigen und couragierten Frauen wieder an den Herd und in die traditionelle Rolle zurückkehren. Das nahm teilweise skurrile Züge an: Wenn Frauen in dieser Zeit aufbegehrten, wurde ihnen „Frauengold“ verordnet.
FRAUENGOLD
„Frauengold schafft Wohlbehagen, wohlgemerkt – an allen Tagen“, dies war ein Werbeslogan für ein angebliches Stärkungselixier. „Frauengold“ war ein alkoholischer Trunk, der die Frauen gelassener machen sollte. Herz, Kreislauf und Nerven sollten gestärkt oder beruhigt werden.
Als in den 1960er-Jahren einige Frauen wieder ins Berufsleben zurückkehrten – natürlich nur mit Erlaubnis der Ehemänner – war die Doppelbelastung oft so hoch, dass den Frauen wiederum „Frauengold“ als Stärkung verschrieben wurde.
Als pflanzliches Mittel wurde es als harmlos beworben. Die Hauptinhaltsstoffe waren Extrakte aus verschiedenen Kräutern, wie zum Beispiel Baldrian, Johanniskraut, Weißdorn, Traubensilberkerze, Melisse, Kamille und Weiße Taubnessel. Aber auch aus der Wurzel der Osterluzei. Diese Wurzel enthält Aristolochiasäuren und hat nierenschädigende und krebserregende Eigenschaften. Ein weiterer Bestandteil des Tonikums war Alkohol. Je nach Dosierung waren einige Frauen permanent leicht angetrunken. Da „Frauengold“ als Medizin deklariert war, war dieser leichte Schwips durchaus gesellschaftsfähig. 1981 wurde das Produkt vom Markt genommen.
Auch in der nächsten Generation, also in den 1970er- und 80er-Jahren, war das Thema Wechseljahre bei Frauen kein Gesprächsthema, nicht untereinander und schon gar nicht generationsübergreifend. „Das ist nun mal so. Das ist doch auszuhalten.“ Eventuelle Hormonpflaster, die der eine oder andere Frauenarzt verschrieb, wurden an möglichst unsichtbare Stellen geklebt.
Noch immer wurde von Frauen erwartet, dass sie „funktionieren“. Starke Blutungen und die oft damit einhergehenden niedrigen Eisenwerte wurden nicht ursächlich behandelt. Stattdessen wurde vielen Frauen die Gebärmutter entfernt. „Kinderwunsch ist durch, wird nicht mehr gebraucht, also weg damit!“ Glücklicherweise wird eine Hysterektomie, also die Entfernung der Gebärmutter, heute nur noch durchgeführt, wenn sie medizinisch wirklich notwendig ist. Dafür müssen dann zum Beispiel bösartige Tumore oder sehr große Myome verantwortlich sein.
Aber es gab selbst in gar nicht so ferner Vergangenheit noch andere erschreckende Methoden, die uns heute beinahe mittelalterlich anmuten. So wurden „hysterische“ Frauen zu dieser Zeit häufig mit entsprechenden Psychopharmaka behandelt, sprich ruhiggestellt. Frauen, die in oder nach den Wechseljahren streitbar und aktiv am Leben teilnahmen, wurden als Matrone, Furie oder alte Schachtel wahrgenommen und hatten keinen leichten Stand in der Gesellschaft. Es wurde erwartet, dass sie sich um die Enkel kümmern, ihren Mann bekochen und das Haus in Ordnung halten. Wobei es eine schöne Sache ist, wenn Frauen, die heute länger gesund bleiben und älter werden, sich auch um die nächste Generation kümmern (wenn sie es möchten). Der Erfahrungsschatz von Frauen jenseits der Wechseljahre ist nicht zu unterschätzen. Und darum ist es auch wichtig, dass Frauen in und jenseits der Wechseljahre in der Gesellschaft eine Rolle spielen und sichtbar sind.
In einigen indigenen Kulturen wird diese Lebenserfahrung und Weisheit der Frauen besonders wertgeschätzt. Vielfach steigt das Ansehen nach der fruchtbaren Phase. Sie dürfen Positionen im Ältestenrat übernehmen und ihr Wissen wird zum Wohl der Gemeinschaft genutzt. Es gibt ein buddhistisches Ritual, welches sich Jiezhu nennt. Dabei werden Frauen, die im Begriff sind, die fruchtbare Phase zu verlassen, in eine Schwesternschaft aufgenommen, die Peng genannt wird. Hier findet in geschütztem Rahmen ein Austausch zwischen den Frauen statt. Leider gibt es in unserem Kulturkreis (noch) kein Äquivalent.
JIEZHU-RITUAL
Das Jiezhu-Ritual stammt aus dem buddhistischen Kulturkreis. Es wird ein großes Fest gefeiert, welches je nach Möglichkeiten der Frau sogar mehrere Tage andauern kann. Das gesamte bisherige Leben wird nachgestellt: Kindheit, Hochzeit, Mutterschaft – und sogar die eigene Beerdigung wird geprobt. Den Frauen soll durch die Reflexion des Lebens auch die Angst vor dem Tod genommen werden. Sie bekommen sogar einen neuen Namen und werden in eine Frauengemeinschaft aufgenommen, in der sie Verbundenheit finden.
Andere Staaten sind in der Versorgung der Frauen in den Wechseljahren schon weiter. Zum Beispiel kann in den Niederlanden eine Wechseljahreberatung durch speziell anerkannte Beraterinnen als Zusatzleistung von manchen Krankenkassen übernommen werden. Ein anderes Beispiel ist Großbritannien. Dort haben viele namhafte Firmen das sogenannte Menopause Pledge unterzeichnet (siehe folgender Kasten). Aber auch dort ist es noch so, dass das öffentliche Gesundheitssystem Frauen in den Wechseljahren allein lässt.
Bei uns in Deutschland tut sich endlich auch etwas. Die Politik fängt an zu verstehen, dass stets ein nicht zu vernachlässigender Teil der Bevölkerung in den Wechseljahren ist. So finden immer wieder parlamentarische Abende zu diesem Thema statt und im Jahr 2024 hat sich der Bundestag zum ersten Mal zu einer nationalen Menopause-Strategie beraten.
Ich möchte mit diesem Buch dazu beitragen, dass sich Frauen in den Wechseljahren nicht mehr verstecken, nicht mehr still ihre Beschwerden erdulden müssen, nur weil seit Generationen Frauen zuerst ihre Menstruation und dann die Wechseljahresbeschwerden erzwungenermaßen ignoriert haben. Ich möchte, dass meine Leserin gut entscheiden kann, welchen Weg der Unterstützung sie einschlagen will. Möchten Sie alternative Formen der Unterstützung ausprobieren wie Kräuter oder ätherische Öle? Oder vielleicht eine andere Ernährungsform finden, Yoga oder einen anderen moderaten Ausdauersport ausüben, Entspannungstechniken erlernen? Oder wollen Sie, gut aufgeklärt über Nutzen und Risiken einer Hormonersatztherapie, diesen Weg beschreiten? Oder ist für Sie eine Mischform aus Schulmedizin und alternativen Unterstützungen das Richtige?
Auch wenn der Weg durch die Wechseljahre oft steinig und mühsam ist, so muss ihn keine Frau alleine gehen. Sie findet in der Pflanzenwelt Unterstützung.
MENOPAUSE PLEDGE
Im Menopause Pledge haben sich mehrere Tausend Arbeitgeber in Großbritannien dazu verpflichtet, gute Strukturen für Arbeitnehmerinnen in den Wechseljahren zu etablieren. Dabei werden die betreffenden Frauen in die Prozesse eingebunden, um zu verstehen, was ihnen in der jeweiligen Arbeitssituation helfen würde. Sei es ein Ventilator am Schreibtisch, flexiblere Arbeitszeiten, kurze Pausen für Toilettengänge und so weiter.
Das Gute ist, dass alles sein darf. Alles ist möglich und kann ein gangbarer Weg sein. Denn eines ist klar: Die Wechseljahre erlebt jede Frau ganz individuell und so einzigartig, wie jede Frau einzigartig ist und ihr eigenes Leben lebt.
Viele von Ihnen haben bis zum hormonellen Wechsel Kinder erzogen, in Vollzeit oder Teilzeit gearbeitet, Unternehmen gegründet, Unternehmen geleitet, die komplette Familie gemanagt, Eltern versorgt, den Haushalt geschmissen und vieles davon parallel und zeitgleich. Wie oft haben Sie sich selbst gefragt, wo die vielen Arme hergekommen sind, um das alles zu schaffen. Es ist jetzt an der Zeit, Ihre eigenen Bedürfnisse zu hinterfragen und gerne auch laut auszusprechen. Es braucht mehr Frauen, die offen mit ihren Wechseljahren umgehen. Mehr Frauen, die andere Frauen ermutigen, zu sich selbst zu stehen.
Unsere Gesellschaft sollte lernen, auch Frauen jenseits der 45 zu unterstützen und ihnen die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdient haben. Was brauche ich, damit es mir in der Familie und im Job besser geht? Wie kann ich in der Gesellschaft oder von meinem Arbeitgeber unterstützt werden, wenn ich nachts nicht so gut schlafe, gerade mal etwas vergesslich und fahrig bin und dann auch noch schwitze? Möglicherweise gibt dieses Buch nicht auf alle Fragen eine Antwort. Doch bin ich sicher, dass Sie hier einige Informationen finden, die Sie gut auf die Zeit der Wechseljahre vorbereiten und Sie begleiten.
Ihre
Wenn ich jetzt die einzelnen Phasen der Wechseljahre beschreibe, ist es für Sie wichtig zu wissen, dass diese Zeiten nicht ganz trennscharf abgrenzbar sind. Unser Leben ist zyklisch, nicht geradlinig. So sind auch die genauen Zeiträume, wann die eine Phase endet und die nächste anfängt, nicht von einem auf den nächsten Tag genau zu bestimmen. Manchmal sind die Übergänge eher fließend. Sie schlafen also nicht heute in der Perimenopause ein und wachen morgen in der Postmenopause auf, selbst wenn gerade der Übergang dieser beiden Phasen von der Medizin sehr klar definiert wird.
Zunächst gehen wir aber einen Schritt zurück: Um zu verstehen, was in den Wechseljahren im Körper geschieht, möchte ich Ihnen hier einen Überblick darüber geben, was vorher, bestenfalls jeden Monat, so schön und harmonisch in unserem Körper abläuft. Die Evolution hat unserem Körper ein höchstes Ziel einprogrammiert: die Fortpflanzung und somit den Fortbestand unserer Art.
Interessanterweise beginnt das Hormonkarussell bereits ganz früh. Unglaublicherweise schon vor unserer Geburt. Um einen Zyklus zu haben, brauchen wir Eizellen. Und diesen Vorrat bekommen wir Frauen bereits vor der Geburt mit auf den Weg.
DREI GENERATIONEN
Mich fasziniert die Tatsache sehr, dass eine Frau, die mit einem Mädchen schwanger ist, zu dieser Zeit drei Generationen in sich trägt: ihr eigenes Leben, das Leben ihrer ungeborenen Tochter und dann noch die Eizellen, aus denen potenziell einmal ihre Enkel werden können.
Als Frau kommen wir somit schon mit einer festgelegten Anzahl an Eizellen auf die Welt. Diese Eizellen befinden sich in zwei ungefähr pflaumengroßen Gebilden, die rechts und links von der Gebärmutter angeordnet sind. Der Eizellenvorrat beträgt 400 000 bis 500 000 Eizellen pro Eierstock. Eine faszinierende Zahl! Es gibt sogar Quellen, die von bis zu 1 Million unreifer Eizellen je Eierstock berichten. Bei so einer enormen Anzahl wundert es schon, dass dieser Vorrat bis zur Lebensmitte aufgebraucht sein soll. Das liegt daran, dass wir für unser Wachstum ebenfalls Hormone brauchen. Vorrangig Östrogen. Dieses Hormon bildet der Körper in den Eierstöcken und verbraucht dabei Eizellen. Das erklärt, warum ein Großteil unserer Eizellen bereits bis zur Pubertät verbraucht ist.
Laut neuesten Erhebungen erleben die meisten Mädchen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren ihre erste Monatsblutung, die sogenannte Menarche. Das Mädchen ist ab jetzt geschlechtsreif und empfängnisbereit. Bis der Zyklus sich auf eine Regelmäßigkeit von 28–35 Tagen eingepegelt hat, kann es schon mal ein oder vielleicht sogar zwei Jahre dauern. Doch ab jetzt erfolgt für die gesamte Zeit der Fruchtbarkeit ein immerwährender Kreislauf, der im besten Fall nur durch eine Schwangerschaft unterbrochen wird.
Der erste Tag der Menstruationsblutung wird als erster Zyklustag gerechnet. Die Dauer einer Menstruation kann von drei bis sieben Tagen variieren. In dieser Zeit löst sich die Schleimhaut von der Gebärmutter.
Die Natur zeigt uns auf wunderbare Weise, dass alles zyklisch und voller Entfaltungsmöglichkeiten ist.
Sie wird nicht mehr gebraucht, wenn keine Schwangerschaft eingetreten ist. Um diesen Prozess des Abblutens zu unterstützen, zieht sich die Gebärmutter zusammen. Diese Kontraktionen, also das Zusammenziehen des Muskelgewebes, verursachen oft erhebliche Schmerzen.
In dieser Phase sind die Hormonspiegel im Körper relativ niedrig. Etwa ab dem fünften Tag des Zyklus beginnt das Gehirn, den Botenstoff FSH (Follikelstimulierendes Hormon) auszusenden. Dieser Stoff animiert einen Eierstock dazu, wieder eine Eizelle heranreifen zu lassen. Meistens kommt je Zyklus nur eine Eizelle, die jetzt noch von einer Hülle, dem sogenannten Eibläschen umgeben ist, zum Sprung. Es ist also meistens je Zyklus nur ein Eierstock so aktiv, dass daraus eine Eizelle auf den Weg geschickt wird. Auch wenn für die Zeugung meistens nur diese eine Eizelle aus dem Eibläschen (Follikel) in Richtung Eileiter entlassen wird, werden in dieser Phase rund 25 bis 30 Eizellen verbraucht. Die Eizellen produzieren, während sie heranreifen, Östrogene, die zum Beispiel für den erneuten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut benötigt werden.
Etwa in der Mitte des Zyklus, um den 14. Tag herum, ist die Zeit des Eisprungs. Der Östrogenspiegel ist jetzt auf dem Höhepunkt, das Eibläschen mit der heranreifenden Eizelle prall und bereit für den „Sprung“.
Wenn das Ei aus der Hülle entlassen wird, wandelt sich diese Hülle in den sogenannten Gelbkörper (Corpus luteum) um und es kommt zu einem leichten Anstieg der Körpertemperatur um etwa 0,5 °C. Die zweite Zyklushälfte beginnt. In den nächsten 24 Stunden ist die Empfangsbereitschaft der Frau am höchsten. Allerdings können Spermien auch bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben, was bei der Empfängnisverhütung bedacht werden sollte.
Der vorgenannte Gelbkörper produziert nun das Hormon Progesteron. Progesteron ist besonders wichtig, um im Fall einer Befruchtung dafür zu sorgen, dass sich das befruchtete Ei gut in der Gebärmutter einnisten kann und die Schwangerschaft erhalten bleibt. Dieses Hormon meldet ans Gehirn, dass die Eizelle auf dem Weg ist und wir bitte jetzt mal für ein paar Tage abwarten, ob eine Schwangerschaft entsteht. Der Progesteronspiegel ist nun hoch und viele Frauen sind jetzt besonders ruhig, entspannt, schlafen viel und gut. Damit jetzt erstmal keine weitere Eizelle heranreift und auf die Reise geht, sinkt der FSH-Spiegel ab.
Bei hohem Progesteronspiegel sind viele Frauen besonders ruhig, entspannt, schlafen viel und gut.
FSH – FOLLIKELSTIMULIERENDES HORMON
FSH ist ein Botenstoff, der in einem Teil des Gehirns gebildet wird, der Hypophyse genannt wird. Mit diesem Botenstoff werden die Eierstöcke animiert, Eizellen heranreifen zu lassen. Innerhalb eines Zyklus steigt der FSH-Wert im Blut an, bis eine Eizelle freigesetzt wird. Danach fällt der FSH-Wert wieder ab. In den Wechseljahren ist der FSH-Wert im Blut ständig hoch, denn die Hypophyse versucht damit, die Eierstöcke weiterhin dazu zu bewegen, Eizellen für die Reproduktion heranreifen zu lassen. Sind die Eizellen verbraucht, ist das nicht mehr möglich. Der Stimulationsversuch bleibt jedoch erhalten.
An die Gebärmutter geht vom Progesteron ebenfalls ein Zeichen und der Aufbau der Schleimhaut wird finalisiert. Jetzt werden, bildlich gesprochen, keine weiteren dicken Wände eingezogen, sondern Leitungen verlegt, Heizung eingebaut und Möbel eingeräumt. Es kommt sozusagen die Innenarchitektin und macht es kuschelig, für den Fall, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten will.
Kommt es jetzt nicht zu einer Schwangerschaft, fallen ungefähr zehn Tage nach dem Eisprung die Hormonspiegel rasant ab. Sowohl Östrogen als auch Progesteron sinken rapide ab, der Gelbkörper zerfällt. Das vorbereitete „Nest“, die stark aufgebaute Schleimhaut, wird nicht mehr gebraucht und abgebaut. Es kommt zur Monatsblutung. Es wird „aufgeräumt“, damit im nächsten Zyklus wieder alles schön und frisch und neu aufgebaut wird, für ein eventuell neu entstehendes Leben. Der Zyklus beginnt von vorne, so lange, bis eine Schwangerschaft eintritt oder der Vorrat an Eizellen zur Neige geht.
Gerade zum Ende der fruchtbaren Phase, aber auch statistisch gesehen zwei- bis dreimal im Jahr, finden Zyklen statt, in denen es keinen Eisprung gibt. Meist stellt die Frau dann eine Unregelmäßigkeit in der Zyklusdauer fest. Kommt es zu keinem Eisprung, gibt es kein Progesteron und eigentlich fehlt dann auch das Signal, dass keine Befruchtung stattgefunden hat. Jetzt könnte angenommen werden, dass sich die Schleimhaut so lange aufbaut, bis es zu einem Eisprung kommt. Das wäre schlecht. Unser Körper kann so einen hohen Östrogenspiegel nicht dauerhaft aufrechterhalten, was auch gut ist, denn eine stetig wachsende Gebärmutterschleimhaut wäre nicht gesund. Der Körper schützt sich nun selbst, indem es zu einer Abbruchblutung kommt. Wann und warum das genau geschieht, ist noch nicht gänzlich geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass die längerfristige Aufrechterhaltung einer stark aufgebauten Schleimhaut nicht nur die Gefahr von Zellentartungen und somit Krebs mit sich bringen würde, sondern für den Körper enorm anstrengend wäre.
Hormone regulieren einfach alles im Körper. Sie geben den Impuls, wenn wir müde sind, hungrig oder durstig und wann wir Lust auf Sex haben. Sie regulieren unsere Körpertemperatur und helfen uns in Ausnahmesituationen zu überleben, indem sie uns auf Flucht oder Angriff vorbereiten und Körperfunktionen in Stresssituationen Prioritäten zuweisen. Da ist unser Körper von den Funktionen her in der Steinzeit unterwegs. Kommt der „Säbelzahntiger“, müssen wir fliehen oder das Tier erlegen. Hier haben zum Beispiel Muskelkraft und verstärkte Herztätigkeit eine hohe Priorität. Es werden alle Ressourcen darauf verwendet zu überleben. Reproduktion, Hunger, Durst, Müdigkeit kann sich der Körper in so einer Situation nicht leisten, die stehen hinten an. Ohne Hormone können wir nicht wachsen, wir würden uns nicht zu Mann oder Frau entwickeln und könnten uns nicht fortpflanzen. Diese vielen kleinen Helfer, die ständig in unserem Blutkreislauf unterwegs sind, sorgen dafür, dass unser Körper in einem fein abgestimmten Rhythmus funktioniert.
Wir befassen uns im Zusammenhang mit den Wechseljahren vorrangig mit der Gruppe der sogenannten Steroidhormone, also unseren Sexualhormonen: Östrogen, Progesteron und Testosteron.
TESTOSTERON?
Vielleicht wundern Sie sich, dass hier auch Testosteron aufgeführt ist. Auch wenn wir Frauen weniger davon benötigen als Männer, so brauchen auch wir dieses Hormon. Testosteron unterstützt auch uns Frauen zum Beispiel beim Wachstum, Muskelaufbau und hat Einfluss auf unsere Libido.
Unser Hormonsystem funktioniert ähnlich wie ein fein abgestimmtes Orchester. Wenn im Blut immer die genau richtige Menge an Hormonen unterwegs ist, „klingt“ unser Organismus harmonisch. In unserem Gehirn sitzen die Steuerungssegmente dafür. Diese sind der Hypothalamus und die Hypophyse. Von dort aus werden Botenstoffe ausgeschüttet und vom Blut überall im Körper verteilt, wo sie auf die entsprechenden Instrumente treffen: die Hormondrüsen. Diese sind zum Beispiel Schilddrüse, Nebenniere, Eierstöcke oder Hoden. Auf die Botenstoffe des Gehirns reagieren diese Drüsen in feiner Abstimmung aller mitspielenden Organe mit der Ausschüttung der entsprechenden Hormone. Diese wiederum inspirieren den Chor, um im Bild des Orchesters zu bleiben, also alle Organe, harmonisch zu funktionieren. Unser Körper ist somit lange im Einklang. Bis irgendwann – mit dem Beginn der Wechseljahre – dieses wundervolle Orchester aus dem Tritt gerät, wenn die Instrumente verstimmt sind und dem Dirigat des Gehirns nicht mehr folgen wollen oder können. Wenn der Eizellenvorrat im Eierstock aufgebraucht ist, kann der Dirigent sich noch so sehr mühen, indem er Impulse sendet. Es kann keine Reaktion mehr erfolgen.
DIE SEXUALHORMONE ÖSTROGEN, PROGESTERON UND TESTOSTERON
Da diese drei Hormone für uns Frauen sehr bedeutend sind, will ich sie hier einmal genau erklären.
Die Östrogene
Zuerst einmal die Gruppe der Östrogene in ihren wichtigsten Formen. Östrogene werden im medizinischen Kontext meist in ihrer englischen Version benannt, also als Estrogen bezeichnet. Dabei gibt es drei Hauptöstrogene, die wir selbst produzieren. Diese sind das Östradiol, das Östriol und das Östron.
Östradiol (Estradiol) ist unser am stärksten wirksames Östrogen. Es wird vorrangig in den Eierstöcken produziert. Die Menge an diesem Hormon, die frei im Blut unterwegs ist, schwankt auch im normalen Zyklus. Bis zum Eisprung steigt das Östradiol an und fällt dann wieder stark ab. Ein andauernder Anstieg dieses aufbauenden Hormons würde zum Beispiel einen unkontrollierten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut bewirken. Diese Hormonvariante wird zuerst benötigt, um den weiblichen Körper auszubilden und später für die Fortpflanzung beziehungsweise den Eisprung. Haare, Haut, Gehirn, Knochen, überall dort sind die aufbauenden Funktionen der Östrogene gefragt.
Östriol (Estriol) ist eine schwächere Östrogenform und wird vorrangig in der Schwangerschaft in der Plazenta produziert. Dieses Hormon wird aber nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch in den Nebennieren produziert und sorgt unter anderem dafür, dass unsere Gelenke und Schleimhäute geschmeidig sind.
Östron (Estron) ist das Reserve- oder Speicher-Östrogen mit ähnlicher, jedoch geringerer Wirkung als die vorgenannten Östrogene, das nach der Menopause vorrangig im Fettgewebe zu finden ist. In der Leber oder dem Muskelgewebe wird es dann aus anderen Hormonen hergestellt.
Das Progesteron
Beim Progesteron ist es etwas einfacher. Da stellt unser Körper nur eines her, nämlich aus der geplatzten Hülle der Eizelle, also der Hülle, die bisher die heranreifende Eizelle umgibt und sich öffnet, um die reife Eizelle in den Eileiter zu entlassen. Solange die Eizelle von dieser Hülle umschlossen wird, wird diese Follikel genannt. Wenn der Follikel die reife Eizelle in Richtung Eileiter entlässt, wird er zum Gelbkörper umgewandelt und produziert fortan Progesteron.
Der Rotklee hat eine hormonausgleichende Wirkung.
Dieses Hormon lässt die Frau nach dem Eisprung oft etwas ruhiger werden, damit sich eine eventuelle Schwangerschaft gut einnisten kann. Progesteron wird daher eine schlaffördernde Wirkung zugeschrieben. Das bestätigen viele Frauen in den Wechseljahren, wenn sie Progesteron im Rahmen einer Hormonersatztherapie als Kapseln schlucken. Allerdings kann Progesteron nicht der einzige Grund für guten Schlaf sein, denn in der ersten Zyklushälfte ist im Normalfall kein Progesteron vorhanden. Wäre nur das Progesteron für einen guten Schlaf verantwortlich, würde eine Frau in der ersten Zyklushälfte gar nicht oder zumindest nur schlecht schlafen können. Es gibt jedoch viele Frauen, bei denen der normale Schlaf gerade in der ersten Zyklushälfte, ohne Progesteron, besser ist. Daher muss auch eine Substitution aus diesem Grund gut überdacht und begleitet werden.
Eine weitere Wirkungsweise von Progesteron ist ein positiver Einfluss auf unser Immunsystem. Es reguliert dieses ein wenig herunter, da sonst der Körper den Fötus als „Fremdkörper“ erkennen und abstoßen würde. In den Wechseljahren kann es dadurch sein, dass es ohne die regulierende Wirkung zu einer höheren Infektanfälligkeit kommt. Das hängt jedoch zusätzlich mit dem verminderten Östrogenspiegel zusammen. Die Schleimhäute der Atemwege werden durch den verringerten Östrogenspiegel, vor allem durch den verringerten Östriolspiegel, trockener, dünner und können uns weniger vor eindringenden Keimen schützen. Zusammen mit Östrogen ist das Progesteron auch für die Knochengesundheit wichtig.
Das Testosteron
Auch wenn beim Testosteron meist vom männlichen Hormon gesprochen wird, so brauchen auch wir Frauen dieses Hormon – wenn auch viel weniger als Männer. Als Produktionsstätte dienen bei uns die Nebennieren.
Testosteron benötigen auch wir für unser Körperwachstum, für Muskeln und Gefäße. Es unterstützt unsere Libido und Orgasmusfähigkeit. Fehlt Testosteron, können unsere Konzentration und Merkfähigkeit leiden und unsere Stimmung im Keller landen. Zudem stellt unser Körper aus Testosteron auch Östrogene her.
Cholesterine
Wann wie viele Hormone in unserem Körper unterwegs sind, wird vom Gehirn gesteuert. Über Hypothalamus und Hypophyse werden die Botenstoffe ins Blut abgegeben, die die jeweiligen Hormondrüsen dazu stimulieren, ihre Hormone zu produzieren und auszuschütten. Sind genügend Hormone im Blut, kommen ebenfalls aus dem Gehirn die Signale an die Hormondrüsen, die Arbeit zu reduzieren. Dann werden wieder weniger Botenstoffe ausgeschüttet, damit das Hormonsystem in Balance bleibt. Diesen Zustand, in dem alle Botenstoffe in der vorgesehenen Menge im Körper kreisen, nicht zu viel und nicht zu wenig, mag unser Gehirn am liebsten. Die anstoßenden oder bremsenden Prozesse werden durch bestimmte Botenstoffe, die Releasing- oder Inhibiting-Stoffe, in Gang gesetzt.
Damit unser Körper überhaupt Hormone herstellen kann, benötigt er noch weitere Stoffe. Ein sehr wichtiger, wenn nicht sogar der überhaupt wichtigste Baustein, ist das Cholesterin. Jetzt bitte nicht erschrecken, weil Ihre Ärztin vielleicht gerade vor ein paar Tagen gesagt hat, dass Sie einen zu hohen Cholesterinspiegel haben und dieser dringend gesenkt werden muss. Zum Cholesterin, besser gesagt zu den Cholesterinen, gibt es ein paar Dinge zu beachten und zu wissen. Denn diese Stoffe sind nicht generell schlecht, sondern sogar sehr wichtig für die Hormonproduktion, für unsere Zellgesundheit, für unsere Nerven und unser Gehirn.
Cholesterine werden vorrangig in zwei Arten unterteilt: HDL und LDL (mehr dazu im Kasten). Es ist wichtig, dass das HDL und LDL in einem guten Verhältnis im Blut sind. Aktuell geht man bei Werten von unter 100–120 mg/dl (nüchtern am Morgen gemessen) von einem guten LDL-Wert aus. Der HDL-Wert darf laut aktueller Leitlinien bei 50–90 mg/dl liegen. Oft raten Ärzte uns, dass wir weniger Fleisch und andere tierische Lebensmittel essen und auf Butter und Eier, bestenfalls auch auf Milch verzichten sollen. Eine solche Ernährungsumstellung kann sinnvoll sein, jedoch nicht ausschließlich, um die Cholesterinwerte zu senken. Es spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle.
