Er, sie, Stress - Wilfried Hildebrandt - E-Book

Er, sie, Stress E-Book

Wilfried Hildebrandt

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Beschreibung

Das Buch enthält 40 Kurzgeschichten aus den Jahren 1975 bis 2025, die der Autor neben seinen Romanen und Erzählungen verfasst hat. Viele der älteren Geschichten sind damals in der Satirezeitschrift "Eulenspiegel" und in anderen DDR-Presseorganen sowie bei der Sendung "Spaß am Spaß" beim Rundfunksender "Stimme der DDR" erschienen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 130

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Kleinvieh macht auch Mist

und

Kurzgeschichten machen auch Spaß.

Wilfried Hildebrandt

Er, sie, Stress

Von Lasse Loos und Wanda Weck

40 Kurz- und Kleingeschichten aus 5 Jahrzehnten

© 2025 Wilfried Hildebrandt

Umschlag: tredition

Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN

Paperback 978-3-384-51878-1 Hardcover 978-3-384-51879-8 e-Book 978-3-384-51880-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich ge-schützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwer-tung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Lob und Kritik bitte unter:

https://www.facebook.com/WilHilBooks/

oder

https://www.amazon.de/Wilfried-Hildebrandt/e/B075F5J6LQ oder

https://shop.tredition.com/author/wilfried-hildebrandt-19556 oder

[email protected]

Das gibt es hier zu lesen:

Diesmal was Kleines........................................................................ 7

Er, sie, Stress...................................................................................8

Lasse Loos und Wanda Weck (2024)........................................8

Am Strand (1982).....................................................................11

Liebeserklärung (1982).............................................................13

Ausreden lassen! (1983)..........................................................15

Ganz schön peinlich (1980)......................................................16

Im Wartezimmer (1981)............................................................18

Gewissheit (1975).....................................................................19

Wilde Betten (1983)..................................................................20

Sprachliches (2024)..................................................................21

Meine Lorelei (1980).................................................................28

Feierlichkeiten................................................................................29

Jetzt schlägts 30 (2018)...........................................................29

Kindergeburtstag (1981)...........................................................33

Fahndungsaufruf (Lutherjahr 2017)..........................................34

Oh Tannenbaum! (2023)..........................................................35

Weihnachten mal anders (2023)..............................................39

Über den Wert von Kleinigkeiten (1976)...................................44

Die Familienfeier (1984)...........................................................45

Auf der Reise.................................................................................48

Elternglück (1981)....................................................................48

Alles relativ (2025)....................................................................50

Bolles Reise (1975)..................................................................51

Autosuggestion (2020).............................................................53

Eine Woche Kokshafen (2024).................................................55

Fragen über Fragen (2018)......................................................63

Home Sweet Home........................................................................ 64

Der Krankenbesuch (2020)......................................................64

Erschreckendes (2021)............................................................69

Verlass dich bloß nicht auf Google! (2022)..............................70

Mein Freitagabend (2019)........................................................76

Brauche ich eine Brille? (2020)................................................83

Fußball (2012)..........................................................................89

Versichert – gesichert (1990)...................................................91

Fernsehen mit Hindernissen (2000).........................................95

Und was war sonst noch so?.........................................................97

Fast Forward (2024).................................................................97

Ein Sonnabend im August (1961)...........................................101

In der Buchhandlung (2024)...................................................106

Abschied (2011).....................................................................108

Gesund leben (2024)..............................................................109

Einkaufskultur in der DDR (1980)...........................................111

Eine griechische Tragödie (1982)...........................................116

Diskretion (2024)....................................................................117

Wissenschaft aus erster Hand (1980)....................................120

Diesmal was Kleines

Seit nunmehr 50 Jahren schreibe ich eifrig nieder, was mir ein- und auffällt. Auf meiner Erika-Schreibmaschine tippte ich damals mühsam im Zweifinger-System humoristische und satirische Ge-schichten sowie Aphorismen für den Eulenspiegel und für andere Zeitungen und Zeitschriften in der DDR. Später kam dann noch der Rundfunk dazu, denn auch die Macher der Sendung „Spaß am Spaß“ fanden Spaß an meinen Sketchen und sendeten diese.

Nun schon 30 Jahre benutze ich einen Computer und habe da-mit bisher bereits acht Bücher geschrieben. Die Hardware hat sich zwar weiterentwickelt, aber ich tippe immer noch mit zwei Fin-gern.

Im Laufe von 50 Jahren haben sich viele mehr oder weniger lus-tige Kurzgeschichten angesammelt. Deshalb fasste ich den Ent-schluss, die meiner Meinung nach besten von ihnen endlich in ei-nem Buch zu veröffentlichen. Ob meine Auswahl gelungen ist, möge die geneigte Leserschaft beurteilen.

Manche der folgenden Geschichten stammen aus den besagten damaligen Presseveröffentlichungen, aber viele sind bisher unver-öffentlicht. Zur zeitlichen Einordnung habe ich die Storys mit der Jahreszahl der Entstehung versehen.

Statt Illustrationen, für die mir das Zeichentalent fehlt, gibt es nach manchen Kurzgeschichten mehr oder weniger passende sin-nige Sprüche von mir.

Also dann, viel Spaß beim Lesen.

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Er, sie, Stress

Lasse Loos und Wanda Weck(2024)

Kürzlich traf Lasse Loos seine alte Freundin Wanda Weck auf der Dorfstraße. Sofort begannen beide über ihre gemeinsamen Be-kannten zu tratschen.

„Sag mal, Wanda, wusstest du eigentlich, dass Ellen Lang und Ida Oberstein beide denselben Freund haben?“ Wanda nickte.

„Ja, ich weiß und das ist Rainer Zufall.“ Lasse bestätigte: „Genau der ist es! Aber hast du schon gehört, dass Kai Mauer neuerdings wieder scharf auf Rosa Schlüpfer, sei-ne Ex, ist?“

Wanda war erstaunt.

„Nein, das wusste ich nicht. Ich dachte, der liebt Gitta Stebe.“ Lasse verneinte das, um dann fortzufahren: „Und Hella Wahn möchte zu gerne wissen, worauf ihr Freund Oli Garch eigentlich steht.“ Da konnte Wanda helfen.

„Na, der liebt doch Anni Malisch.“

„Aber ist die nicht mit Theo Retisch zusammen?“ Wanda widersprach und legte dann nach: „Und Heli Kopter ist jetzt auch wieder solo. Wahrscheinlich hat sie ihren Freund Ali Gator zu oft mit einem falschen Namen angesprochen.“ „Mit welchem Namen denn?“, fragte Lasse verwundert. „Mit An-di Arbeit“, kicherte Wanda. Lasse antwortete lachend: „Da musste er ja gehen und ich kann mir auch schon vorstellen, zu wem.“ Wanda war skeptisch.

„Wer will denn den schon haben?“

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Lasse antwortete schnell: „Anne Will, die ist nicht sehr wählerisch, nachdem sie Adi Pös verlassen hat, als der seine Liebe zu Kathi Mehl entdeckte. Aber sag mal, was macht eigentlich unser duftes Traumpaar?“

„Meinst du Claire Grube und Axel Schweiß?“ „Ja, genau. Sind die noch zusammen?“

Wanda schüttelte traurig den Kopf.

„Nein, sie konnten sich irgendwann nicht mehr riechen. Aber so-weit ich weiß, hat Claire schon einen Neuen.“ „Dennis Guth“, vermutete Lasse, aber Wanda widersprach. „Nein, der wohl nicht. Eher tippe ich auf Ali Mente.“ „Da muss sie sich aber Mühe geben, denn hinter dem ist auch Me-ta Maaß her“, wusste Lasse. Wanda fiel noch etwas ein. „Jetzt bin ich nur gespannt, wie sich Anna Bolika entscheidet – für Lexi Kohn oder Alma Mater ...“

„Klara Fall heißt die Neue“, unterbrach Lasse. „Lexi Kohn und Al-ma Mater sind ihr einfach zu schlau.“

Gleich darauf fragte er: „Kann es sein, dass Martha Fahl zu Wilma Bier gezogen ist?“

Wanda war skeptisch.

„Das glaube ich kaum, denn Wilma Bier ist doch mit Marc Bran-denburg liiert. Ich denke eher, dass Abby Tour Martha Fahls neue Freundin ist. Die hat sich nämlich kürzlich von ihrem Freund ge-trennt, weil er immer nur telefoniert hat.“ „Wer war denn dieser Freund?“, wollte Lasse wissen. „Timo Beil, wer denn sonst?“, erwiderte Wanda. „Ich glaube, der lebt seitdem mit Mara Tonn zusammen“.

„Das stimmt nicht, denn die ist bei Kain Ende eingezogen. Aber sag mal, wie gehts eigentlich deinen Nachbarn, dem Fußballer-

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paar?“

„Wenn du Hertha Koeppen und Thore Schießer meinst, die sind geschieden. Sie ist zu Otto Mane gezogen, weil ihr Mann plötzlich sein Herz für Freya entdeckt hat.“

„Meinst du Freya Platz?“

„Nein, ich meine Freya Raum. Freya Platz ist doch mit Klaus Tro-phob verlobt.“

Lasse quälte noch eine weitere Frage.

„Weißt du eigentlich, wo Heide Kraut abgeblieben ist?“ „Ja, sie hat geheiratet, heißt jetzt Heide Park und ist nach Soltau gezogen“, erklärte Wanda.

Lasses Neugier war immer noch nicht befriedigt. „Hast du eigentlich eine Ahnung, ob Moni Thor wieder unter der Haube ist?“

Auch in diesem Fall erwies sich Wanda als auskunftsfreudig, denn sie antwortete: „Ja, sie hat ihren Traummann bei einer Gartenparty gefunden. Er kommt aus Prag und heißt Pavel Jong.“ Plötzlich wurde Lasse unruhig.

„Oh, schau mal, wer da Schönes kommt!“ „Das ist doch Lore Ley. Bist du etwa scharf auf die?“ „Ja, sie ist meine große Liebe.“

„Christian Steiffen“, drohte Wanda lachend, „schlägt dir die Zäh-ne aus, wenn er erfährt, dass du mit seiner Freundin rummachst.“ Lasse erwiderte jedoch unbeeindruckt: „Der soll bloß still sein, sonst erzähle ich Lore, dass ich ihn neulich mit Marie Johanna er-wischt habe.“

„Was für verrückte Namen es doch gibt“,

sagte Herr Sylvester Knall-Frosch zu Frau Betty Lotter-Keim.

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Am Strand(1982)

Sie: Du, Heribert, schau doch mal! Er: Was ist denn? Lass mich doch bitte lesen, Erna! Sie: Du interessierst dich ja neuerdings nur noch für deine Bü-

cher. Da hätten wir ja gleich zu Hause bleiben können.

Er: Also gut, Ernalein, was gibt es? Sie: Sieh dir doch bitte mal die Frau dort an. Er: Welche denn? Die im roten Badeanzug? Sie: Nein, die im gelben Bikini. Er: Ja, ja, sehr hübsch!

Sie: Ach, die gefällt dir wohl? Er: Ich dachte, dir gefällt sie auch. Sie: Wie kommst du denn darauf, dass mir diese alte Nebelkrä-

he gefällt?

Er: Aber du hast mich doch auf sie aufmerksam gemacht. Sie: Lenk jetzt bitte nicht ab! Du benutzt offensichtlich unseren

Ostseeaufenthalt dazu, dir Frauen in aufreizenden Bikinis anzusehen!

Er: Aber Erna, ich wollte doch überhaupt nicht hierher. Ich

wäre viel lieber am FKK-Strand. Dort gibt es keine aufrei-zenden Bikinis.

Sie: Ja, das könnte dir so passen: Splitternackte Frauen begaf-

fen!

Er: Aber dort sind doch auch ebenso viele Männer. Sie: Das wird ja immer schlimmer mit dir! Du machst wohl

neuerdings vor gar nichts mehr Halt? Aber ich sage dir: „Ohne mich!“

Er: Na gut Erna, wenn dich das so aufregt, dann gehe ich eben

allein dahin.

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Sie: So weit kommt es noch! Den ganzen Tag zwischen lauter

Nackten! Mit dir Lustmolch darf man ja gar nicht zur Ost-see fahren, da kommst du nur auf dumme Gedanken.

Er: Okay, Ernalein, im nächsten Jahr bleibe ich allein zu Hau-

se. Da kann ich in Ruhe meine Bücher lesen und du brauchst dich hier nicht mit mir herumzuärgern.

Sie: Ich höre wohl nicht richtig! Du willst mich an die Ostsee

schicken, damit du drei Wochen sturmfreie Bude hast und mich jeden Tag mit unserer Nachbarin betrügen kannst?!

Er: Aber Liebling, unsere Nachbarin ist doch gut und gerne 20

Jahre älter als ich.

Sie: Ach so ist das: Du suchst dir neuerdings deine Gespielin-

nen im Mädchenpensionat zusammen. Deine Miezen kön-nen dir wohl gar nicht mehr jung genug sein?!

Er: Also jetzt ist es aber mal gut! Du machst ja hier ein Theater!

Sie: So weit ist es nun schon gekommen: Mein Mann betrügt

mich, wobei es ihm schon egal ist, ob mit jungen Mädchen oder alten Frauen; ja nicht einmal vor Männern macht er Halt! Und sagt man etwas dagegen, dann heißt es, man mache Theater. Womit habe ich das verdient? War ich dir denn nicht immer eine gute Frau?

Er: Doch mein Schatz. Reg dich nicht so auf. Das war doch al-

les nur ein Missverständnis. Ich liebe doch nur dich.

Sie: Wirklich?

Er: Na klar.

Er: Aber jetzt sag doch mal, was ist denn eigentlich los mit der

Frau im gelben Bikini?

Sie: Ach, mit der ist nichts. Aber die hat einen Mann, bei dem

könnte ich glatt schwach werden.

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Liebeserklärung(1982)

Ich liebe Heidi! Dabei weiß ich noch nicht einmal, ob sie über-haupt Heidi heißt. An ihrer Tür steht nur H. Matzke. Das könnte natürlich auch Helga oder Henriette heißen, aber sie sieht eigent-lich mehr wie Heidi aus.

Ich muss ehrlich sagen, ich hatte vor ihr schon einige andere, doch bei keiner bin ich so lange geblieben wie bei ihr.

Dabei hat sie mir schon mehrfach sehr weh getan. Aber auch ich habe mich ihr gegenüber nicht immer sehr fein benommen. Oft habe ich sie vergeblich warten lassen, wenn wir verabredet waren. Zum Glück hat sie mir immer alles verziehen. Auch, dass ich sie einmal gebissen habe, ist vergeben und vergessen.

Am liebsten würde ich ja mit ihr ausgehen, aber unsere gesam-te Beziehung spielt sich leider ausschließlich in ihren Gemächern ab.

Jede Begegnung verläuft nach demselben Schema. Wir begrü-ßen uns, ich lege mich hin und sie kommt ganz dicht zu mir. Ich spüre, wie sich mein Herzschlag beschleunigt und mein Atem schneller wird, während ihre geschickten Finger bei mir tätig sind. Wenn es einmal wieder ganz besonders anstrengend bei ihr war, muss ich meine Frau anrufen, damit sie mich mit dem Auto ab-holt. Zu Hause bin ich dann zu nichts mehr zu gebrauchen, son-dern liege nur noch auf der Couch herum.

Gern würde ich Heidi sagen, wie glücklich ich bin, sie zu ha-ben, aber da gibt es zwei Hinderungsgründe.

Erstens lässt uns ihre Schwester niemals allein und zweitens

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sagt Heidi jedes Mal, wenn ich sprechen will: „Schön den Mund offenlassen!“

Heidi ist nämlich meine Zahnärztin.

Übrigens vergeht auch der längste Arbeitstag wie im Flug,

wenn man abends einen Zahnarzttermin hat.

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Ausreden lassen! (1983)

Vater: Hallo Junior! Heute ohne deine Freundin, was ist denn los? Sohn: Tach Papa, wir haben uns getrennt. Wir passen einfach

nicht zusammen ...

Vater: Was heißt denn das? Ihr kennt euch genau seit einer Wo-

che und da willst du schon wissen, dass ihr nicht zusam-mengehört? Für diese Erkenntnis benötigen andere ein halbes Leben und manche merken es nie.

Sohn: Es ist aber so! Sie ist wirklich ein liebes, nettes und auch

sehr hübsches Mädchen, aber ...

Vater: Mensch, Junge, was soll denn bei euch nicht stimmen? Es

ist direkt eine Freude, wenn man euch anschaut. Zwei so gutaussehende, stattliche junge Menschen sieht man selten zusammen. Was ist denn euer Problem?

Sohn: Also gestern haben wir es zum ersten Mal probiert und

mussten feststellen, dass wir einfach nicht zusammen ...

Vater: Mein lieber Junge, sag doch so etwas nicht. Denkst du

denn bei deiner Mutter und mir hat das gleich beim ersten Mal geklappt? Da hilft nur viel Geduld und Liebe. Und wenn alle Stricke reißen, gibt es für solche Fälle zum Glück auch Beratungsstellen.

Sohn: Ach, die werden mir auch kein größeres Moped schenken. Vater: Was hat denn dein Moped damit zu tun? Sohn: Na, das sag' ich doch die ganze Zeit. Wir passen einfach

nicht zusammen auf mein Moped.

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Ganz schön peinlich(1980)

Es war wohl schon länger als 20 Jahre her, dass das Ehepaar Frida und Franz Blauauge zuletzt am Müggelsee weilten. Damals sah hier alles noch ganz anders aus.

Franz rief entsetzt: „Sowas habe ich ja noch nie gesehen!“ „Die Zeiten haben sich eben geändert, mein Lieber“, entgegnete ihm seine Frau, während sie sich das Oberteil ihres Bikinis auszog. Ängstlich blickte sich Franz um, aber niemand schien an der Ent-blößung der Brüste seiner Frau Anstoß zu nehmen. Trotzdem stammelte er: „Ich weiß nicht, ob das richtig ist, was du machst, Frida. Was sollen denn die Leute bloß denken?“

„Natürlich ist das richtig, Fränzchen! Dabei kann sich doch nie-mand etwas Schlechtes denken? Das Schild ist eindeutig und gilt schließlich für alle.“ Sprachs und zog die Bikinihose auch noch aus.

Franz war immer noch nicht überzeugt. „Gewiss, mein Fridalein, aber könnten wir nicht probeweise ange-zogen weitergehen, bis wir die anderen gesehen haben?“

Frida schüttelte energisch den Kopf.

„Ach Franz, ich wusste ja gar nicht, wie verklemmt du bist. Wenn es nun mal hier so Sitte ist, dann werden wir beide doch nicht die Einzigen in Badekleidung sein. Also los, Fränzchen, raus aus der Hose und nichts wie rein ins Vergnügen!“

Franz sah ein, dass jeder Widerstand zwecklos war. Er atmete noch einmal tief durch, dann zog er seine Badehose aus. Als er da-mit fertig war, öffnete er die Tür des Ausflugslokals und trat als

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Erster ein. Im Inneren kamen sie jedoch nicht weit, denn ein Kell-ner stürzte ihnen entgegen und hinderte sie am weiteren Vordrin-gen in den Gastraum. Dabei sprach er diskret aber energisch: „Tut mir leid, meine Herrschaften, aber so dürfen Sie unser Lokal nicht betreten!“

In Rekordzeit hatte Franz seine Hose wieder an und jammerte: „Siehste Frida, ich habs ja gewusst! Ach ist das peinlich!“ Frida je-doch, immer noch nackt, diskutierte mit dem Kellner. „Wieso dürfen wir nicht rein? Wir haben uns doch exakt an Ihre Vorschrift gehalten.“

Der Kellner blickte sie ungläubig an und fragte: „An welche Vor-schrift denn, meine Dame?“

Da zeigte Frida triumphierend auf das große Schild am Ein-gang des Lokals, auf dem groß und deutlich zu lesen stand:

Das Betreten des Restaurants

in Badekleidung ist verboten.

Arzt: Bitte mal die Hose ausziehen und auf die Liege legen.

Patient: Mich oder die Hose, Herr Doktor?

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Im Wartezimmer(1981)

Er: Ach, es ist alles so schrecklich! Was soll denn jetzt bloß

werden?

Sie: Aber Liebling jammere doch bitte nicht so! Vielleicht ist es

ja gar nicht der Blinddarm. Wir wollen doch erst mal hö-ren, was der Arzt sagt.

Er: Aber wenn es nun doch etwas Ernstes ist, wer soll denn

dann die Kohlen aus dem Keller holen? Ach, womit habe ich das verdient, dass ich so leiden muss?

Sie: Nun beruhige dich doch, mein Schatz! Du steckst mich ja

noch an mit deiner Panik. So ein Blinddarm ist schnell her-ausoperiert und man bleibt höchstens eine Woche im Krankenhaus.

Er: Aber denkst du denn auch an den Müll? Der muss min-

destens alle drei Tage rausgebracht werden, sonst stinkt es in der Küche. Kannst du mir verraten, wer das machen soll?

Sie: