Erfolgreiches wissenschaftliches Schreiben - Simone Fischer - E-Book

Erfolgreiches wissenschaftliches Schreiben E-Book

Simone Fischer

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Beschreibung

Inhaltlich fundiert, leicht verständlich und gut nachvollziehbar geschrieben, basiert dieses "Lernbuch" auf den gültigen formalen Standards, die das Grundgerüst jeder wissenschaftlichen Arbeit bilden. Berücksichtigt und einbezogen sind ebenfalls die Entwicklung und die sinnvolle Nutzung der elektronischen Medien. Sachlich und strukturiert - wo es sein darf, auch direkt auf Hemmschwellen, Unsicherheiten oder Fehlerquellen eingehend - wird jeder Studierende an das wissenschaftliche Arbeiten und Schreiben herangeführt. Zahlreiche Praxisbeispiele sowie aussagekräftige und übersichtliche Darstellungen erleichtern jedem die einzelnen Arbeitsschritte, die detailliert beschrieben werden: von der Themenfindung zur Themeneingrenzung über die Literaturrecherche und Materialauswertung, das richtige Zitieren bis hin zum wissenschaftlichen Schreiben und schließlich zur Überarbeitung der Rohfassung.

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BWL Bachelor Basics

Herausgegeben von Horst Peters

Simone Fischer

Erfolgreiches wissenschaftliches Schreiben

2., aktualisierte Auflage

Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

2., aktualisierte Auflage 2019

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-022523-7

E-Book-Formate:

pdf:      ISBN 978-3-17-037348-8

epub:   ISBN 978-3-17-026769-5

mobi:   ISBN 978-3-17-026770-1

Für den Inhalt abgedruckter oder verlinkter Websites ist ausschließlich der jeweilige Betreiber verantwortlich. Die W. Kohlhammer GmbH hat keinen Einfluss auf die verknüpften Seiten und übernimmt hierfür keinerlei Haftung.

Geleitwort des Reihenherausgebers

Das vorliegende Lehrbuch Erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten ist Teil der Lehrbuchreihe BWL Bachelor Basics. Dieses Buch sowie alle anderen Werke der Reihe folgen einem Konzept, das auf die Leserschaft – nämlich Studierende der Wirtschaftswissenschaften – passgenau zugeschnitten ist.

Ziel der Lehrbuchreihe BWL Bachelor Basics ist es, die zu erwerbenden Kompetenzen in einem wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Studiengang wissenschaftlich anspruchsvoll, jedoch zugleich anwendungsorientiert und kompakt abzubilden. Dies bedeutet:

•  Ein hoher wissenschaftlicher Anspruch geht einher mit einem gehobenen Qualitätsanspruch an die Werke. Präzise Begriffsbildungen, klare Definitionen, Orientierung an dem aktuellen Stand der Wissenschaft seien hier nur beispielhaft erwähnt. Die Autoren sind ausgewiesene Wissenschaftler und Experten auf ihrem Gebiet. Die Reihe will sich damit bewusst abgrenzen von einschlägigen »Praktikerhandbüchern« zweifelhafter Qualität, die dem Leser vorgaukeln, Betriebswirtschaftslehre könnte man durch Abarbeiten von Checklisten erlernen.

•  Zu einer guten Theorie gehört auch die Anwendung der wissenschaftlichen Erkenntnisse, denn Wissenschaft sollte kein intellektueller Selbstzweck sein. Deshalb steht stets auch die Anwendungsorientierung im Fokus. Schließlich verfolgt der Studierende das Ziel, einen berufsqualifizierenden Abschluss zu erwerben. Die Bücher haben diese Maxime im Blick, weshalb jedes Buch neben dem Lehrtext u. a. auch Praxisbeispiele, Übungsaufgaben mit Lösungen sowie weiterführende Literaturhinweise enthält.

•  Zugleich tragen die Werke dem Wunsch des Studierenden Rechnung, die Lehr- und Lerninhalte kompakt darzustellen, Wichtiges zu betonen, weniger Wichtiges wegzulassen und sich dabei auch einer verständlichen Sprache zu bedienen. Der Seitenumfang und das Lesepensum werden dadurch überschaubar. So eignen sich die Bücher der Lehrbuchreihe Bachelor Basics auch hervorragend zum Selbststudium und werden ein wertvoller Begleiter der Lehrmodule sein.

Die Reihe umfasst die curricularen Inhalte eines wirtschaftswissenschaftlichen Bachelor-Studiums. Sie enthält zum einen die traditionellen volks- und betriebswirtschaftlichen Kernfächer, darüber hinausgehend jedoch auch Bücher aus angrenzenden Fächern sowie zu überfachlichen Kompe tenzen. Um auf neue Themen und Entwicklungen reagieren zu können, wurde die Edition bewusst als offene Reihe konzipiert und die Zahl möglicher Bände nicht nach oben begrenzt.

Die Lehrbuchreihe Bachelor Basics richtet sich im Wesentlichen an Studierende der Wirtschaftswissenschaften an Hochschulen für angewandte Wissenschaften, an dualen Hochschulen, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademien und anderen Einrichtungen, die den Anspruch haben, Wirtschaftswissenschaften anwendungsorientiert und zugleich wissenschaftlich anspruchsvoll zu vermitteln. Angesprochen werden aber auch Fach-und Führungskräfte, die im Sinne der beruflichen und wissenschaftlichen Weiterbildung ihr Wissen erweitern oder auffrischen wollen. Als Herausgeber der Lehrbuchreihe möchte ich mich bei allen Autorinnen und Autoren bedanken, die sich für diese Reihe engagieren und einen Beitrag hierzu geleistet haben.

Ich würde mich sehr freuen, wenn das ambitionierte Vorhaben, wissenschaftliche Qualität mit Anwendungsorientierung und einer kompakten, lesefreundlichen und didaktisch an die Bachelor-Studierenschaft abgestimmten Gestaltung zu kombinieren, dem Leser bei der Bewältigung des Bachelor-Lernstoffes hilfreich sein wird und es die Anerkennung und Beachtung erhält, die es meines Erachtens verdient.

Horst Peters

Vorwort zur 1. Auflage

Die Zeit drängt, die Vorbereitungen für die Abschlussarbeit rücken näher und eigentlich hapert es noch an allem – die Struktur fehlt irgendwie und die Motivation weicht der klammheimlich aufkommenden Panik… Hinzu kommen Plagiatsvorwürfe und Plagiatsbestätigungen in einigen wirtschafts- und politikwissenschaftlichen Arbeiten ranghoher Persönlichkeiten, die medial für Aufsehen sorgten und bei vielen Verfassern einer akademischen Arbeit zunehmende Unsicherheit im Umgang mit Zitaten hervorrufen. Dieses Szenario ist den meisten Studierenden bekannt. Doch ist es – um die gute Nachricht gleich vorwegzunehmen – unbegründet. Um eine solche Albtraumvorstellung gar nicht erst entstehen zu lassen, soll Sie das vorliegende Buch konstruktiv unterstützen. Es ist auf eine frühzeitige, umfassende Planung angelegt, die dafür Sorge trägt, dass erst gar kein mulmiges Gefühl aufkommen muss.

Vor diesem Hintergrund richtet es sich vor allem an Bachelor-Studierende der Wirtschaftswissenschaften an Universitäten, Fachhochschulen sowie weiterer Bildungseinrichtungen mit wissenschaftlichem Anspruch. Es ist Leitlinie und hilfreicher Unterstützer zugleich: Zum einem vermittelt es die inhaltlichen und formalen Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit. Zum anderen erklärt es, warum Prüfungsordnungen für Bachelorarbeiten und Zitierregeln nicht nur wichtig und notwendig sind, sondern – vielmehr noch – eine wertvolle Stütze sein können.

Ziel ist es, jeden Studierenden mit Berührungsängsten vor dem Anfertigen wissenschaftlicher Arbeiten vor und während seiner Bachelorarbeit zu begleiten. Das heißt: mit Beginn der Vorbereitung bis zur Endkontrolle. Daher ist der Aufbau an die Schritte einer Bachelorarbeit angelehnt. Gleichzeitig sind die einzelnen Kapitel und Unterkapitel inhaltlich weitgehend abgeschlossen, so dass auch Studierende, die ihre Kenntnisse in einzelnen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens vertiefen oder wiederholen möchten, Anregungen und Hilfestellungen finden werden. In diesem Sinne kann das Buch auch als Nachschlagewerk und Begleiter während des Studiums, etwa bei der Anfertigung von Seminar- oder Masterarbeiten, genutzt werden.

Von der Themenfindung und -eingrenzung, dem Aufbau der Thesis über den individuellen Zeitplan, Literaturrecherche, effizientes Lesen und Materialauswertung bis hin zum richtigen Zitieren lernen Sie den sicheren Umgang mit den wissenschaftlichen Handwerkszeugen. Ebenfalls berücksichtigt und einbezogen sind die Entwicklung und die sinnvolle Nutzung der elektronischen Medien. Sachlich und strukturiert – und wo es sein darf, auch direkt auf häufige Hemmschwellen, Unsicherheiten oder Fehlerquellen motivierend eingehend – wird jeder Studierende sicher und konkret an das wissenschaftliche Arbeiten und Schreiben herangeführt. Zahlreiche Praxisbeispiele sowie aussagekräftige und übersichtliche Darstellungen erleichtern jedem die Übergänge der einzelnen Arbeitsschritte, die anschaulich beschrieben und anwendungsbezogen erläutert werden. Auf die Verwendung beider Geschlechtsformen wird dabei der Einfachheit halber und mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet.

Der Stoff basiert auf den gültigen formalen Standards, die das Grundgerüst jeder wissenschaftlichen Arbeit bilden, sowie auf meinen jahrelangen Seminarerfahrungen als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Düsseldorf und der Europäischen Medien- und Business-Akademie (EMBA). Besonderen Wert habe ich daher auf praxisrelevante Beispiele aus den Wirtschaftswissenschaften gelegt.

Das Buch ist lösungsorientiert aufgebaut und gleichermaßen ideal zum Selbststudium sowie für den Lehrbetrieb geeignet. Es zeigt, dass inhaltliche und formale Vorgaben keine mühsamen Pflichterfüllungen sind. Stattdessen weckt es Neugierde und die Lust, endlich zu beginnen! Also, worauf warten Sie noch? Legen Sie los! Achten bei der Lektüre immer auf folgende Symbole:

Wichtige Tipps und Empfehlungen für die erfolgreiche Arbeit(!) Achtung – häufige und vermeidbare Fehlerquellen

Sollten sich in dem Manuskript Fehler oder Dinge, die Sie sich noch genauer oder anders gewünscht hätten, entdeckt haben, freue ich mich sehr über Ihre Hinweise, Anregungen und Verbesserungsvorschläge an [email protected]. Zugleich möchte ich mich schon an dieser Stelle dafür bei Ihnen bedanken.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und gutes Gelingen!

 

Düsseldorf, im Oktober 2014

Simone Fischer M.A.

Vorwort zur 2. Auflage

Einer wissenschaftlichen Fragestellung intensiv nachgehen zu können, ist für viele Studierende einerseits der aufregendste Teil ihres Studiums und stellt andererseits zugleich die größte Herausforderung dar. Am Ende schließlich ein gedrucktes Exemplar der eigenen Untersuchung und ihrer Ergebnisse in den Händen zu halten, ist jedoch für die meisten ein ganz großer Moment. Das ist nicht nur schön, sondern auch sehr gut nachvollziehbar. Denn verbunden mit der Entstehung sind häufig auch Sorgen und Nöte.

Als ich vor wenigen Jahren begann, die Fragen meiner Studierenden in Hinblick auf das wissenschaftliche Schreiben zu sammeln und mit verständlichen Erklärungen und anschaulichen Beispielen zu beantworten, ahnte ich noch nicht, dass mich der Herausgeber dieser Reihe, Prof. Dr. Horst Peters, dazu anregen und gleichsam bestärken würde, auf Basis meiner Erfahrungen dieses Buch zu schreiben. Ebenso wenig habe ich mit einem so großen Feedback gerechnet. Als langjährige Lehrbeauftragte und Zweitprüferin kenne ich die Unsicherheiten und Ängste zahlreicher Studierender. Auch sie haben mich dazu motiviert, die erste Auflage nicht nur zu aktualisieren, sondern zugleich zu erweitern.

In der Aktualisierung und Überarbeitung der nun vorliegenden zweiten Ausgabe habe ich daher unter anderen ein Augenmerk auf weitere Praxisbeispiele gelegt, die Ihnen besonders den Einstieg in das wissenschaftliche Arbeiten und Schreiben erleichtern sollen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Zitation von Quellen und ihrer entsprechenden Notation. Nicht nur im Zuge der öffentlich ausgetragenen Täuschungsvorwürfe, die zu starken Verunsicherungen bei einigen Autoren führen, sondern vielmehr auch mit Blick auf die rasante Entwicklung der Digitalisierung ist dem Umgang mit digitalen Quellen verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet. Die Flut an Informationen findet zunehmend Eingang in wissenschaftliche Publikationen und stellt Studierende vor die Aufgabe, mit den verschiedenen digitalen Quellen zu arbeiten – von der Bewertung bis zur Literaturangabe. Besonders letztere fordert seine Nutzer durch ihre Besonderheiten manchmal heraus. Neben den grundsätzlichen Techniken und Strukturen des wissenschaftlichen Schreibens soll Ihnen dieses Buch Lösungswege aufzeigen, wie Sie im digitalen Zeitalter unter wissenschaftlichen Aspekten mit den elektronischen Medien sicher umgehen. Der besseren Lesbarkeit halber wird auf die Verwendung beider Geschlechtsformen verzichtet.

Bedanken möchte ich an dieser Stelle bei Fabian Stubbe, Lena Odendahl und Larissa Bauer-Hellmann, die mir ihre hervorragenden Bachelorarbeiten für mögliche Praxisbeispiele zur Verfügung gestellt haben. Mein Dank gilt zugleich auch den vielen Studierenden, die ich in der Lehre und bei der Betreuung ihrer Bachelorarbeit begleitenden durfte, für ihre Fragen und ihr Vertrauen. Ebenfalls nicht unerwähnt lassen möchte ich den Kohlhammer Verlag, insbesondere die Verlagsleitung und meinen Lektor Dr. Uwe Fliegauf, der das vorliegende Lehrbuch so professionell realisiert hat. Besonderer Dank gilt dem Herausgeber Prof. Dr. Horst Peters, der mich dazu angeregt und darin bestärkt hat, dieses Buch zu schreiben.

Die unaufhaltsame Entwicklung des technischen Fortschrittes wird uns in ihrem stetigen Wandel mit neuen Formaten, Medien und ungeahnten Möglichkeiten weiterhin überraschen. Sie wird uns bezogen auf das wissenschaftliche Schreiben vor neue, spannende Fragen stellen, auf die es Antworten zu finden gilt. Daher freue ich mich auf Ihre Anregungen, Ergänzungswünsche sowie kritischen Kommentare und möchte mich schon jetzt dafür bei Ihnen bedanken.

Ich wünsche Ihnen Neugierde, viel Freude und gutes Gelingen für Ihre Arbeit!

 

Düsseldorf, im September 2019

Simone Fischer M.A.

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort des Reihenherausgebers

Vorwort zur 1. Auflage

Vorwort zur 2. Auflage

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

1 Die effiziente Vorbereitung

1.1 Die Bachelorarbeit

1.2 Zeitmanagement

1.3 Themenfindung

1.3.1 Themen sammeln

1.3.2 Persönliche Interessen und konkreter Nutzen – die perfekte Symbiose

1.4 Themeneingrenzung

1.4.1 Zentrale Frage und Definition

1.4.2 Mögliche Vorgehensweisen

1.5 Das Fundament – die Grobgliederung

1.6 Gliederung

1.7 Die Funktion des Betreuers

1.7.1 Vorbereitung des Betreuergespräches

1.7.2 Die Kommunikationsmöglichkeiten

1.8 Zusammenfassende Tipps

2 Literaturrecherche und Materialauswertung

2.1 Fachliteratur erschließen

2.1.1 Die wichtigsten Literaturquellen

2.1.2 Digitale Quellen

2.1.3 Ausgangspunkte für die Literatursuche

2.2 Möglichkeiten der Literaturrecherche

2.2.1 Klassische Vorgehensweise

2.2.2 Elektronische Datenbanken

2.2.3 Literaturrecherche im Internet mit Metasuchmaschinen

2.3 Literatur außerhalb des eigenen Standortes beschaffen

2.4 Materialauswertung

2.5 Literatur richtig organisieren

2.5.1 Möglichkeiten der Literaturverwaltung

2.5.2 Gelesenes wiederfinden – strukturierte Bearbeitung

2.6 Schneller lesen – mehr behalten: Lesetechniken

2.6.1 Diagonales oder kursorisches Lesen

2.6.2 Rationelles Lesen

2.6.3 Gelesenes nachhaltig behalten – die SQ3R-Methode

2.6.4 Intensives Lesen – detaillierte Auswertung

2.7 Zusammenfassende Tipps

3 Von der Einleitung bis zum Schluss – der formale Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

3.1 Zuwendung zum Leser – Die wichtigsten Hinweise im Überblick

3.2 Die Form

3.3 Titelblatt

3.4 Das Inhaltsverzeichnis

3.4.1 Optische Proportionen

3.4.2 Sachliche Proportionen

3.4.3 Seitenzahlen

3.5 Weitere Verzeichnisse

3.5.1 Abkürzungsverzeichnis

3.5.2 Abbildungen und Abbildungsverzeichnis

3.5.3 Tabellenverzeichnis

3.5.4 Anhang und Anhangsverzeichnis

3.6 Die Textstruktur

3.6.1 Einleitung

3.6.2 Hauptteil

3.6.3 Zwischenfazit

3.6.4 Schluss

3.7 Literaturverzeichnis

3.8 Eidesstattliche Erklärung

3.9 Zusammenfassende Tipps

4 Richtig zitieren

4.1 Warum richtiges Zitieren so wichtig ist

4.2 Richtlinien des Zitierens

4.2.1 Zitieren nach dem Harvard-System

4.2.2 Zitieren nach der traditionellen Methode

4.3 Zitierregeln sicher anwenden

4.4 Fußnoten

4.5 Direkte Zitate

4.5.1 Varianten des wörtlichen Zitierens

4.5.2 Zitate aus Sekundärliteratur

4.6 Indirekte Zitate

4.7 Zitat oder Plagiat? – Richtig paraphrasieren

4.8 Zitate aus dem Internet

4.9 Aus Social Media zitieren

4.9.1 Twitter-Nachrichten zitieren

4.9.2 Facebook-Posts zitieren

4.9.3 Weitere soziale Medien zitieren

4.9.4 Zitieren aus den audiovisuellen Medien – Podcast, Youtube & Co.

4.10 Grenzen der Zitate

4.11 Zusammenfassende Tipps

5 Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens

5.1 Gedankliche Klarheit

5.2 Argumentieren

5.3 Präzision und Objektivität

5.4 Inhaltlich logisch schreiben

5.4.1 Konjunktionen und Aufzählungen

5.4.2 Nominal- und Verbalstil

5.4.3 Aktive und passive Formulierungen

5.5 Wer ist hier der Autor – man, wir oder ich?

5.6 Kleine Finessen

5.6.1 Häufig falsch verstandene oder verwechselte Wörter

5.6.2 Political Correctness

5.7 Zusammenfassende Tipps

6 Aller Anfang ist nicht (!) schwer – Keine Angst vor der leeren Seite

6.1 Entspannt schreiben und bleiben

6.2 Den Einstieg finden

6.3 Die eigene Schreibbalance finden

6.3.1 Lieber zu Hause oder in der Bibliothek schreiben?

6.3.2 Lieber erst auf Papier oder gleich an den PC?

6.3.3 Lieber noch mal beim Dozenten nachfragen oder besser nicht?

6.4 Die Rechtschreibung hilft …

6.5 Das Komma

6.6 Zusammenfassende Tipps

7 Von der Rohfassung zur Endfassung: Die letzte Überarbeitung

7.1 Endspurt

7.2 Checkliste

8 Bewertungskriterien für die Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten

8.1 Leitfaden

8.1.1 Inhaltliche Kriterien

8.1.2 Formale Aspekte

8.1.3 Qualität der schriftlichen Ausführung

Literaturverzeichnis

Stichwortverzeichnis

Abbildungs- und Tabellenverzeichnis

Abb. 1:

Beispiel eines Zeitplans für eine Bachelorarbeit (3 Monate/12 Wochen)

Abb. 2:

Ideen sammeln und die zentrale Frage formulieren

Abb. 3:

»Hausbau« – ein Bild für das richtige Vorgehen bei der Themeneingrenzung

Abb. 4:

Das Thema mit Hilfsfragen umschließen – ein Beispiel

Abb. 5:

Eingrenzung am Beispiel des Themas »Zielgruppenverhalten in Social Media«

Abb. 6:

Beispiel für eine Gliederungsstruktur durch Mind-Mapping zum Thema Mobbing: Eine Betrachtung unter historischen, betriebswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten

Abb. 7:

Schritt 1 – Gedanken nach Zusammenhängen strukturieren

Abb. 8:

Schritt 2 – Hauptgliederungspunkte ableiten und Unterkapitel finden

Abb. 9:

Einstieg und Ausgangspunkt für die Literaturrecherche nach dem Schneeballsystem

Abb. 10:

Beispiel für eine mögliche Vorgehensweise, um Einblick in das Inhaltsverzeichnis zu nehmen

Abb. 11:

Wissenschaftliche Quellen bewerten

Abb. 12:

Funktional und effizient – Literaturverwaltungssysteme

Abb. 13:

Formale Anforderungen an das Seitenlayout und den Text

Abb. 14:

Beispiel für eine serifenlose Schrift

Abb. 15:

Geeignete Schrifttypen und –größen

Abb. 16:

Beispiel für ein akademisches Titelblatt

Abb. 17:

Gliederungsschema mit numerischer Ordnung nach dem Abstufungs- (oben) und Linienprinzip (unten)

Abb. 18:

Beispiel für ein Inhaltsverzeichnis zum Thema: »Mobbing: Eine Betrachtung unter historischen, betriebswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekten und Ihren Folgen«

Abb. 19:

Beispiel für den Umgang mit arabischen und römischen Ziffern zur Seitenzählung

Abb. 20:

Beispiele für Abkürzungen mit Mehrfachbedeutungen

Abb. 21:

Beispiel für ein Abkürzungsverzeichnis

Abb. 22:

Beispiel für eine (modifizierte) Abbildung mit Quellennachweis

Abb. 23:

Beispiel für ein Abbildungsverzeichnis

Abb. 24:

Beispiel für eine (modifizierte) Tabelle mit Quellennachweis

Abb. 25:

Beispiel für ein Tabellenverzeichnis

Abb. 26:

Beispiel für ein Anhangsverzeichnis

Abb. 27:

Die Einleitung – Einführung in die Problemstellung

Abb. 28:

Ein Stück in drei Akten – der Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

Abb. 29:

Muster für den Wortlaut eines Sperrvermerks

Abb. 30:

Beispiel für ein Literaturverzeichnis

Abb. 31:

Muster für eine eidesstattliche Erklärung

Abb. 32:

»Inspirationshilfen zum Paraphrasieren«

Abb. 33:

In sechs Schritten zum guten Stil

Abb. 34:

Im Schreibfluss bleiben – Arbeitstechniken

Abb. 35:

Satzzeichen bestimmen die Aussage

Abb. 36:

In drei Schritten zur Endfassung

Tab. 1:

Von der Problemstellung, Zielsetzung und dem Nutzen einer wissenschaftlichen Arbeit zur Grobgliederung – ein Beispiel

Tab. 2:

Beispiele für Gliederungsmöglichkeiten der Unterbegriffe

Tab. 3:

Die verschiedenen Literaturtypen und ihre Merkmale

Tab. 4:

Merkmale und Bedeutung von elektronischen Quellen

Tab. 5:

W-Fragen an den Text am Beispiel »Einzelhandel in stagnierenden Märkten – Erfolg durch Differenzierung«

Tab. 6:

Lösungswege für Verbindungsstörungen zwischen Autor und Leser

Tab. 7:

Aufbau und Struktur einer Argumentationskette zur Begründung eines Sachverhalts

Tab. 8:

Gespreizte Formulierungen und ihre besseren Alternativen

Tab. 9:

Beispiele für politisch inkorrekte Begriffe und ihre politisch korrekten Entsprechungen

Tab. 10:

Die wichtigsten Kommaregeln im Überblick

Tab. 11:

Die Konjunktionen

Tab. 12:

Die Subjunktionen von A – Z

Tab. 13:

Checkliste für die letzte Überarbeitung

1          Die effiziente Vorbereitung

Der Beginn ist der wichtigste Teil der Arbeit.

Platon (427 – 347 v. Chr.)

Im Mittelpunkt des Kapitels steht die Vorbereitung der akademischen Abschlussarbeit. Am Ende sollte jeder Studierende in der Lage sein,

•  sein persönliches Zeitmanagement in Hinblick auf die bevorstehende Bachelorarbeit strukturieren zu können,

•  sein Thema zu finden,

•  die zentrale Frage und Ausgansposition zu formulieren,

•  das Thema inhaltlich einzugrenzen,

•  eine Gliederung zu erstellen,

•  einen geeigneten Betreuer zu wählen,

•  das Betreuungsgespräch vorzubereiten.

1.1       Die Bachelorarbeit

»Die Bachelorprüfung bildet den ersten berufsqualifizierenden Abschluss des Studiums (…). Durch die Bachelorprüfung soll festgestellt werden, ob die Kandidatinnen und Kandidaten die für eine eigenständige Tätigkeit im Beruf oder einen weiterführenden Studiengang notwendigen grundlegenden Fachkenntnisse und Methoden erworben haben, die Fähigkeit besitzen, diese anzuwenden und Fragestellungen in die fachlichen Zusammenhänge einordnen und selbstständig bearbeiten können.«1

So lautet zum Beispiel die Vorschrift zum Zweck der Prüfung aus der Prüfungsordnung der Hochschule Düsseldorf (www.hs-duesseldorf.de/studium/studierende/Seiten/PO/fb7.aspx). In der Regel sind die Prüfungsordnungen an allen deutschen Hochschulen in Hinblick auf die Definition und Anforderungen an eine Bachelorarbeit ähnlich aufgebaut. Dennoch sei an dieser Stelle jedem Studierenden empfohlen, sich an seinem Dekanat nach der für seinen Studiengang entsprechenden Prüfungsordnung zu erkundigen.

Doch was bedeutet das konkret? Mit der Bachelorarbeit zeigen Sie, dass Sie in der Lage sind, innerhalb einer vorgegebenen Frist von drei Monaten ein Ihnen gestelltes Problem selbstständig mit wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten. Verständlich wird die zeitliche Vorgabe vor dem Hintergrund, dass Sie auch im späteren Berufsleben an Termine und Deadlines gebunden sind und die dafür zur Verfügung stehende Zeit begrenzt ist.

Daneben erfordert die Bachelorarbeit eine weitere Begrenzung – nämlich die Seitenzahl. Als Faustregel gilt 40 bis 60 Seiten. Das kann jedoch nach Art der Abschlussarbeit und der Hochschule variieren. Auch hier sollten Sie bei Ihrem Prüfungsamt und betreuenden Dozenten nachfragen. Das Einhalten der Seiten- oder Zeichenzahl ist ein Muss. Damit stellen Sie unter Beweis, dass Sie nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich systematisch und konsequent arbeiten können. Diese Form des Arbeitens erleichtert Ihnen nicht nur künftig die Herangehensweise an Projektaufgaben oder Problemstellungen. Sie hilft Ihnen schon bei der Eingrenzung Ihres Themas, denn das Wesentliche soll im Zentrum Ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung stehen.

Die Bachelorarbeit bildet einen (ersten) Abschluss Ihrer wissenschaftlichen Ausbildung. Damit zeigen Sie, dass Sie die Methodik und Technik des wissenschaftlichen Arbeitens beherrschen.

Eine wissenschaftliche Arbeit basiert auf fünf wesentlichen Eigenschaften: Sie muss

•  nachvollziehbar,

•  objektiv,

•  präzise,

•  übersichtlich,

•  überprüfbar sein.

Eine Arbeit, für die es sich lohnt, mit Freude zu beginnen. Fangen wir also gleich an!

1.2       Zeitmanagement

»Die Party gestern Abend war klasse und endete früh, die Vorlesungen waren heute womöglich noch ermüdend, der Chef im Nebenjob nervt – und jetzt auch noch wieder an der Abschlussarbeit feilen?« – Die Antwort kann hier nur lauten: Na, und ob, jetzt erst recht! Verschieben gilt nicht! Das führt am Ende zu Tor-Schluss-Attacken, die bislang noch niemanden genutzt haben. Mögen die Monate und Wochen bis zum Abgabetermin zunächst noch sehr entspannt als »noch lange hin« empfunden werden, so zeigt die Realität, dass der vorhandene Zeitrahmen wie im Flug vergeht. Und Murphy’s Law scheint sich gerade in Zeiten höchsten Termindruckes durch unvorhergesehene Zwischenfälle wie Computerabstürze, Druckerprobleme und vieles andere mehr besonders häufig zu bestätigen. Richtiges Zeitmanagement ist hier unumgänglich. Machen Sie sich vorab einen Zeitplan.

Fortschritte kontrollieren

Ein persönlicher Zeitplan ist wichtig, um sich Ziele zu stecken und die angestrebten Ergebnisse fristgerecht zu erreichen. Doch die beste Planung nützt nichts, wenn er nicht mit der Realität übereinstimmt. Daher empfiehlt es sich, täglich oder auch in einem festen Rhythmus von zwei bis drei Tagen, einmal bewusst innezuhalten, um die Fortschritte mit dem Zeitplan abzugleichen. So können frühzeitig Verzögerungen erkannt und behoben werden.

Überlegen Sie, woran es liegen könnte, wenn die Ergebnisse Ihrem zeitlich gesetzten Rahmen nicht entsprechen. Ist es möglicherweise die Folge davon, sich nicht ausreichend mit der Arbeit beschäftigt zu haben? Oder hakt es womöglich an einer Stelle und man fühlt sich wie in einer Sackgasse? Auf diese Erscheinungsformen wird anhand zahlreicher Beispiele, Anregungen und Lösungsmöglichkeiten ausführlich in Kapitel 6 eingegangen. Sollten Sie darüber hinaus keine Lösung für das Problem finden, lohnt es sich, ein baldmögliches Gespräch mit dem Betreuer zu vereinbaren, so dass Ihnen nicht unnötig Zeit verloren geht.

Abbildung 1 soll einen ersten Eindruck vermitteln, wie viel Zeit man für die vier wichtigsten Arbeitsschritte – Planung, Recherche, Rohfassung, Endfassung – durchschnittlich benötigt. Darauf basierend können Sie sich im weiteren Arbeitsprozess Ihren individuellen Plan erstellen.

Die wichtigsten Aktivitäten im Überblick:

1             Planung und Recherche

Die ersten vier Wochen dienen der Themenfindung, Ihrem Literaturstudium und der Gliederung. Empfehlenswert ist es in dieser Phase, bereits die Inhalte wichtiger Quellen zusammenzufassen und als Bausteine für die Bachelorarbeit zu sammeln. Somit sparen Sie sich Zeit, einen großen Teil der Literatur mehrfach lesen zu müssen und zugleich haben Sie schon Material für einige Seiten fertig.

Nach zwei Wochen sollten Sie eine Gliederung erstellt haben und diese mit dem Betreuer besprechen.

Abb. 1: Beispiel eines Zeitplans für eine Bachelorarbeit (3 Monate/12 Wochen)

* An einigen Hochschulen ist ein Exposé im Vorfeld der Bachelorarbeit obligatorisch.** Planen Sie sich Zeit für Unvorhergesehenes sowie ausreichend Zeit für Gespräche mit Ihrem Betreuer ein!

Hierzu empfiehlt sich, sofern es an Ihrer Hochschule ohnehin nicht obligatorisch ist, ein Exposé anzufertigen.

Das Exposé

Mit einem Exposé verschaffen Sie sich gleich zwei Vorteile: Erstens erhält der Betreuer einen schnellen inhaltlichen Überblick über Ihre Motivation und Zielsetzung sowie über Ihre methodische Vorgehensweise und Erwartung. Zweitens lässt sich mit einem Exposé die Bearbeitungszeit Ihrer Bachelorarbeit optimal nutzen, denn damit beginnen Sie bereits im Vorfeld mit der schrittweisen Planung des inhaltlichen Aufbaus. Außerdem wird Ihnen diese Skizzierung wertvolle »Erinnerungsstützen« für das spätere Schreiben der Arbeit geben. Ein gutes Exposé, mit dem Sie Ihrem Prüfer bereits zeigen, dass Sie sorgfältig und wissenschaftlich arbeiten und denken können, und seine Anmerkungen konstruktiv aufnehmen können, ist gut investierte Zeit in Ihre Bachelorarbeit!

Ein Exposé gliedert sich in drei Teile:

1.  Vorstellung des Projektes (Ausgangslage und Zielsetzung, Forschungsstand, Relevanz/Motivation, erwartete Ergebnisse, Zielgruppe)

2.  Zentrale Fragestellung/en, Methoden und Vorgehen

3.  Gliederung

4.  Literatur- und Quellenangaben, die es zu Ihrem Thema gibt.

Um für sich selbst zunächst einmal eine Grundstruktur zu schaffen und Ihrem Betreuer einen guten ersten Überblick über die wichtigsten inhaltlichen Grundlagen zu ermöglichen, sollte Ihr Exposé zur Bachelorarbeit folgende Angaben auf insgesamt einer bis zwei Seiten enthalten:

1.  Die Ausgangslage dient zur Hinführung zu Ihrem Thema: Hier stellen Sie Ihr Vorhaben dar. Das heißt: Warum wollen Sie was in Ihrer Bachelorarbeit herausfinden? Was ist Ihr Forschungsziel? Beschreiben kurz die Ausgangslage: Was ist der Forschungsstand zum Thema? Wo starten Sie mit Ihrer Untersuchung?

2.  Machen Sie hier die Relevanz Ihres Themas deutlich: Begründen Sie nicht nur die allgemeine Relevanz des Themas (z. B. Digitalisierung begegnet uns in allem Bereichen), sondern vor allem die Relevanz Ihres ganz konkreten Themas (z. B. Warum ist es interessant, zum Beispiel die Wahrnehmung der Digitalisierungsaktivitäten der Firma X in der Altenpflege in der Gemeinde X in Schleswig-Holstein auf eine ganz bestimme Art und Weise zu erforschen?). Werden Sie präzise – und beziehen Sie die Argumentation auf IHRE Arbeit.

3.  Daran anschließen sollten Sie Ihre wesentliche/n Fragestellung/en: Welche Forschungsfrage möchten Sie in Ihrer Arbeit behandeln? Hier beschreiben Sie gewissermaßen das Thema Ihrer Arbeit, indem Sie eine zentrale Frage formulieren. Anstelle von Wendungen wie: »…will mich beschäftigen mit« oder »es soll um X gehen«, formulieren Sie möglichst EINE klare und KONKRETE Frage, die dem Leser des Exposés klar macht, was ihn am Ende Ihrer Arbeit erwarten kann.

4.  Nun geht es hierbei um Ihre geplante Vorgehensweise (Methodik): Auf welche wissenschaftliche Art und Weise planen Sie, die Forschungsfrage zu beantworten? Anhand welcher Theorien, Methoden und Vorgehensweisen beantwortet Ihre Arbeit die Forschungsfrage? Welche grundlegende Methodik setzen Sie zur Beantwortung der Forschungsfrage ein? Begründen Sie kurz, warum die von Ihnen gewählte Methode für die Fragestellung angemessen ist.

Stellen Sie ebenso auch Ihren Gliederungsvorschlag mit ersten Unterpunkten (Kap.1.6) vor.

Erstellen Sie am besten auch ein vorläufiges Literaturverzeichnis (Kap. 3.7) mit den wesentlichen Quellen- und Literaturangaben, die Sie bereits für Ihre Vorbereitungen verwendet haben. So können Sie sich ebenfalls in Hinblick auf die Literatur und weitere Recherche direkt mit Ihrem Betreuer über die Aussagekraft und mögliches Optimierungspotenzial austauschen.

Wenn das Exposé und die erste Gliederung noch nicht optimal sind, lassen Sie sich nicht entmutigen. Das ist in den meisten Fällen ganz normal und gehört zum Arbeits- und auch Schreibprozess. Sie werden sehen, sobald Sie erst einmal in die Textproduktion eingestiegen sind, werden Sie bis hin zur Endphase immer wieder auch einige Teile Ihrer Gliederung überarbeiten und ändern. Sie werden merken, je stärker Sie in Ihr Thema eintauchen und reflektieren, umso mehr gilt es, die eigenen Ergebnisse immer wieder kritisch zu hinterfragen, die Schwerpunkte anders zu positionieren und auch die nicht zur eigentlichen Thematik gehörenden Sachverhalte und Meinungen auszublenden oder zu streichen. Die Abgrenzung von Unwichtigem ist ein Prozess, der Sie über die Dauer der gesamten wissenschaftlichen Abhandlung begleitet. Nach den ersten vier Wochen ist es ratsam, sich noch einmal mit Ihrem Betreuer zusammenzusetzen, um gegebenenfalls noch einmal konstruktive Kritik eines Wissenschaftlers aufzunehmen. Als sinnvoll hat es sich darüber hinaus erwiesen, erste Textbausteine der Bachelorarbeit auch Kommilitonen zur Korrektur zu geben. Ein thematischer Austausch mit dem Betreuer und Gleichgesinnten motiviert nicht nur, sondern eröffnet oft auch neue Perspektiven, die Ihnen den Abgrenzungsprozess und damit den Weg zu Ihrem konkreten Untersuchungsgegenstand erleichtern.

2             Rohfassung

Im Mittelpunkt des zweiten Monats steht die inhaltliche Ausgestaltung Ihrer Studie. Mit Ihren erworbenen Kenntnissen aus dem Literaturstudium fällt nun der Aufbau der Studie wesentlich leichter. Sie haben allen Grund, mit Freude loszulegen. Denn nun haben Sie schon einen genaueren Einblick, was Sie genau erheben sollten und können optimal vorbereitet in die Textproduktion Ihres vorläufigen Manuskriptes einsteigen. Sollten Sie eine empirische Abschlussarbeit schreiben, ist es sinnvoll, Mitte bis Ende des zweiten Monats die Studie vorbereitet und Probanden für die Erhebung gefunden zu haben. Ferner ist es wichtig, die Zeit zur Überarbeitung, zum weiteren Verfeinern Ihrer Ausführungen und zum Einarbeiten in die Auswertungstechniken zu nutzen.

3             Endfassung

Jetzt heißt es Endspurt! Keine Angst, wenn Sie sich genügend Zeitpuffer eingeplant haben, kann nichts schiefgehen. Nun folgen die abschließenden Überarbeitungen, die formellen Anforderungen und das Seitenlayout sowie das Lektorat. Besonders letzterer Aspekt sollte (auch zeitlich!) nicht unterschätzt werden. Es ist ratsam, Freunden oder im besten Fall Kommilitonen Ihr Abschlusswerk noch einmal zum Lesen in Hinblick auf Rechtschreibung und Orthografie sowie auf die formalen Aspekte zu geben. Besonders dann, wenn man über eine längere Zeit an einem Thema gearbeitet hat und den eigenen Text sehr gut kennt, wird man blind für die eigenen Fehler, die sich weit über die Rechtschreibprüfung hinaus einschleichen können. Vier, sechs oder mehr Augen sehen mehr!

Sollte dies in Ihrem Umfeld nicht möglich sein, empfiehlt es sich, Ihre Arbeit an ein professionelles, auf wissenschaftliches Schreiben spezialisiertes Lektorat zu geben. Immer wieder finden sich gerade an den Hochschulen Aushänge von meist erfahrenen Proof-Readern, die mit den wissenschaftlichen Vorgaben vertraut sind und für mehr oder weniger Geld pro Seite Ihre Bachelorarbeit Korrektur lesen. Nach dieser letzten Überprüfung haben Sie Ende der dritten oder Anfang der vierten Woche nun genügend Reserve zum Druck und zur Bindung Ihrer Bachelorarbeit.

1.3       Themenfindung

Es gibt Professoren, die an ihre Studierenden bereits Themen für die Abschlussarbeit vergeben (Kap. 1.3.2). Es erleichtert jedoch nicht nur Ihnen und Ihrem »Prof.« die Arbeit, sondern ist vielmehr in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie bereits mit konkreten Themenideen an Ihren künftigen Betreuer herantreten. Denn ohne eigene Ideen, durch die man seine persönlichen Interessen und Schwerpunkte wissenschaftlich vertiefen kann, muss man gegebenenfalls auch mit einem Thema vorliebnehmen, das einem eigentlich gar nicht so liegt.

Im Vorfeld der Bachelorarbeit ist die intensive Befassung mit der Themenfindung gut investierte Zeit. Bevor Sie beginnen, sollten Sie in jedem Fall einen Blick in die Prüfungsordnung werfen, um sicherzugehen, ob es Vorschriften gibt, die Sie bereits bei der Themenwahl einschränken. Zentraler Ausgangpunkt Ihrer Arbeit sollte eine Frage sein, es können zunächst aber auch mehrere sein. Je präziser Sie ihre Fragestellung in Hinblick auf Ihre Untersuchungsinteressen formulieren, umso tiefer können Sie in Ihr Thema eindringen. Denn Ziel einer Bachelorarbeit ist es, in erster Linie in die Tiefe und nicht in die Breite zu gehen.

Denken Sie dabei an die vorgegebene Seitenzahl. Wenn Sie erst einmal in den Genuss des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens gekommen sind, können Sie schließlich später immer noch Ihre Masterarbeit und Dissertation schreiben.

1.3.1     Themen sammeln

Im Idealfall haben Sie bereits während Ihres Studiums damit begonnen, sich in Seminaren oder Vorlesungen Themen zu notieren, die Sie besonders interessant finden und die Sie in Seminaren angesprochen haben. Denken Sie dabei auch an Hausarbeiten oder Referate, die Sie im Laufe Ihrer Studienzeit erarbeitet haben und fragen Sie sich, welche Vorkenntnisse Sie innerhalb eines Themengebietes haben und ob Sie diese für die Bachelorarbeit nutzen können. Möglicherweise haben Sie ja schon einmal über ein für Sie besonders spannendes Thema ein Referat gehalten oder eine Hausarbeit geschrieben und verbinden damit noch viele Fragen, die Sie ergründen möchten. Das haben Sie nicht? Dann versuchen Sie, sich an den Seminaren zu orientieren, die Ihnen besonders viel Spaß gemacht haben.

Ideen können aber auch in Anlehnung an Ihr Studium und Ihre Interessen aus ganz unterschiedlichen Kontexten entstehen – zum Beispiel auf Basis eines interessanten Artikels in einer Tageszeitung oder anderen (Fach-)Zeitschriften, eines Fernseh- oder Radiobeitrages oder Diskussionen mit Kommilitonen, Lehrenden, Freunden oder der Familie, durch Exkursionen oder durch aktuelle Ereignisse wie Vorträge oder Veranstaltungen. Vielleicht haben Sie während oder vor Ihrem Studium als Praktikant, Werkstudent, Aushilfe etc. auch Praxiserfahrung sammeln können. Oft ergeben sich auch hier Fragestellungen und Ideen, aus denen sich eine Bachelorarbeit entwickeln lässt. Gerade an Fachhochschulen, die ein hoher Praxisbezug in Forschung und Lehre auszeichnet, ist es nicht unüblich, seine Abschlussarbeit in einem Unternehmen zu schreiben. Auch seitens der Industrie und Wirtschaft sind Bachelor- und Masterstudierende, die ihre Arbeit in Hinblick auf eine für sie gleichsam interessante Fragestellung innerhalb eines Unternehmens schreiben, in der Regel willkommen. In vielen Fällen ist dies zugleich die Eintrittskarte in den Job.

Es hat sich gezeigt, dass sich Ihre Interessenschwerpunkte während des Studiums immer klarer herauskristallisieren. Hinterfragen Sie dabei auch ganz konkret Ihre eigenen Interessen:

•  Was ist mir wichtig in Hinblick auf die wirtschaftliche, technische, kulturelle oder gesellschaftliche Zukunft?

•  Möchte ich über ein rein betriebswirtschaftliches oder eher über ein unternehmensübergreifendes, volkswirtschaftliches Thema schreiben?

•  Mit welchen Untersuchungsgebieten kann ich mich identifizieren?

•  Wo lohnt es sich für mich dahingehend zu forschen?

•  Was möchte ich mit meiner Ausbildung und meinem Werdegang später einmal beruflich und privat erreichen?

•  Was könnte ich schon mit meiner Bachelorarbeit dazu beitragen?

Neugierde und Interesse sind die besten Voraussetzungen