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Lithium: Mit mikrodosiertem Lithium verschiedene Beschwerdebilder bekämpfen und seelische Ausgeglichenheit, Entspannung und Wohlbefinden erreichen Haben Sie mit Schlafproblemen, Ängsten oder emotionaler Instabilität zu kämpfen? Möchten Sie selbst aktiv werden und sind auf das Thema Lithium-Mikrodosis-Ansatz gestoßen? Wollen Sie herausfinden, ob das Ihr Gamechanger sein könnte und wie Sie den Stoff ganz einfach einsetzen können? Dann ist dieses Buch ein kompetenter Berater auf Ihrem persönlichen Gesundheitsweg! Hoch dosiert wird das Spurenelement Lithium längst mit großem Erfolg gegen schwere psychische Erkrankungen eingesetzt. Doch in jüngster Zeit macht auch die Einnahme im Mikrodosis-Bereich auf sich aufmerksam: Ob Ängste, Stress, seelische Unausgeglichenheit, Schutz vor neurodegenerativen Krankheiten, Schlafstörungen, PMS oder mangelnde emotionale Resilienz – in minimaler Dosierung kann Lithium bei zahlreichen Beschwerden unterstützen. Wie Sie es gezielt, an Ihre Bedürfnisse angepasst und sicher zur Selbsttherapie verwenden können, erfahren Sie in diesem Buch. Machen Sie sich zunächst mit dem wichtigsten Faktenwissen vertraut und lernen Sie alles rund um Wirkweise, Anwendungsmöglichkeiten sowie mögliche Risiken, um anschließend mit präzisen Anleitungen gezielt Probleme in Angriff zu nehmen. Ist Lithium nicht gefährlich? Keine Sorge! Im Mikrodosisbereich ist die sichere Laienanwendung gut erforscht, und hier erhalten Sie alle Informationen, die Sie für die erfolgreiche Selbstmedikation benötigen. Grundwissen Lithium: Erfahren Sie kompakt und leicht verständlich alles Wichtige zur Wirkweise, zu den chemischen Eigenschaften, zur medizinischen Anwendung und zur Laienanwendung und werden Sie in kürzester Zeit zum Lithium-Experten. Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Ob Stress, Ängste, emotionale Belastung, Schlafprobleme, ADHS oder PMS – entdecken Sie, bei welchen Beschwerden Sie mit niedrig dosiertem Lithium gegensteuern können und wie Sie die Therapie optimal zugeschnitten gestalten und als sorgfältig erstellte Routine in Ihren Alltag integrieren. Sicherheit geht vor: Finden Sie heraus, was Sie zum Thema Nebenwirkungen, Gegenanzeigen, Wechselwirkungen und Risiken wissen müssen, wie Sie eine optimal verträgliche Behandlung finden und worauf Sie bei der Anwendung wirklich achten sollten. FAQ & aktive Gesundheitsfürsorge: Mit den Antworten auf häufig gestellte Fragen räumen Sie Unklarheiten aus und erfahren zudem, wie Sie in Kooperation mit Fachpersonal Gesundheitsverantwortung übernehmen können. Dieses Buch zeigt Ihnen, welche positiven Veränderungen mikrodosiertes Lithium ermöglichen kann und wie Sie maximal davon profitieren. Mit dem kompakten Nachschlage-Register im Bonusteil können Sie noch leichter die optimale Herangehensweise für Ihre spezifischen Bedürfnisse identifizieren und eine zielgerichtete Behandlung in die Wege leiten. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und entdecken Sie, wie unkompliziert, passgenau und nebenwirkungsarm Sie für umfassende Ausgeglichenheit aktiv werden können!
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Seitenzahl: 169
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2025
Inhalt
Lithium – ein Weg zu mehr Balance
Was ist Lithium?
Mythen und Missverständnisse über Lithium
Grundlagen von Lithium
Die Geschichte der Lithiumverwendung
Natürliches Vorkommen und biologische Bedeutung
Organisches und anorganisches Lithium: Ein Überblick
Unterschiede zwischen hoch dosiertem und niedrig dosiertem Lithium
Wirkungsweise von niedrig dosiertem Lithium
Einfluss auf das Nervensystem
Lithium und Stimmung: Studien und Erfahrungswerte
Neuroprotektive Effekte
Fallbeispiele – So können Sie das Lithium anwenden
Anwendungsbereiche und Vorteile
Unterstützung bei Stress und Angst
Verbesserte kognitive Funktionen
Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen
Einfluss auf die Schlafqualität
Anwendung bei ADHS und schlechter Reizverarbeitung
PMS und PMDS mit gering dosiertem Lithium behandeln
Steigerung der emotionalen Resilienz
Sichere Anwendung und Dosierung
Welche Formen von Lithium gibt es?
Richtige Dosierung für Anfänger
Kombination mit anderen Nährstoffen
Wie lange sollte man Lithium einnehmen?
Wann und wie setzt man Lithium am besten ab?
Selbstbeobachtung und Warnzeichen im Alltag
Mögliche Nebenwirkungen und Risiken
Wer sollte Lithium nicht einnehmen?
Symptome einer Überdosierung
Wechselwirkungen mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln
Was tun bei den ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit? (Notfallplan)
Praktische Anwendung im Alltag
Einnahmeempfehlungen und Routinen
Lithium in der Ernährung: Natürliche Quellen
Tagebuch führen: Veränderungen dokumentieren
Lithium-Routine-Planer
Integration in bestehende Selbstfürsorge
Lithium als Teil eines ganzheitlichen Systems
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Selbstermächtigung und Verantwortung
Lithium als Teil eines personalisierten Gesundheitsplans
Arztkommunikation: Wie spreche ich mit medizinischem Fachpersonal über Mikrodosen?
Eigene Gesundheitskompetenz stärken: Daten verstehen, Entscheidungen treffen
Bonus: Das Krankheiten-Register – sichere & unkomplizierte Hilfe mit Lithium
Psychische Erkrankungen & Stimmungsstörungen
Neurodegenerative & kognitive Erkrankungen
Neurologische & kognitive Funktionsstörungen
Autoimmun- & Entzündungserkrankungen
Stoffwechsel- & Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Potenzial von niedrig dosiertem Lithium – Hinweise zur Kombination mit schulmedizinischer Behandlung
Ampel-System zur Orientierung: Was ist empfohlen und was nicht?
Vielseitiges Element Lithium
Quellenverzeichnis
In diesem Buch finden Menschen, die ihre mentale Balance auf natürliche Weise ins Gleichgewicht bringen möchten, wertvolle und wichtige Tipps rund um den Umgang mit niedrig dosiertem Lithium. Empfindungen wie Stress, innere Unruhe, Konzentrationsprobleme, Schlafprobleme und Angstzustände sind in der heutigen Zeit keine Seltenheit mehr, sondern eine echte Volkskrankheit. In diesen Bereichen gilt Lithium als sehr gut erforscht. Auch bei tiefgreifenderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen und bipolaren Störungen wurden mit Lithiumtherapien bereits Erfolge nachgewiesen. In den nachfolgenden acht Kapiteln werden Sie erfahren, wie Lithium wirkt, welche Anwendungsbereiche es gibt, welche Vorteile es bietet und mit welchen Nebenwirkungen während einer Lithiumtherapie zu rechnen ist. Im Bonus-Kapitel wird abschließend gezielt auf einzelne Erkrankungen und eine entsprechende Lithiumtherapie eingegangen. Im gesamten Buch werden Sie praxisnahe Anwendungen, Tipps und Hinweise finden, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Um eine sichere Anwendung zu gewährleisten, ist es wichtig, vor einer Lithiumtherapie stets Ihren Arzt um eine Einschätzung zu bitten.
Was ist Lithium?
In der Chemie ist Lithium als Alkalimetall oder Leichtmetall bekannt. Im Bereich der Medizin und dem Vorkommen im menschlichen Körper wird das Lithium jedoch als ein Spurenelement bezeichnet. Die größten Mengen an Lithium befinden sich in den Lungen, der Leber, im Gehirn und den Lymphknoten. Kleinste Mengen von Lithium nehmen Sie täglich durch die Nahrung und Wasser auf. Ihr Körper verstoffwechselt das Lithium ähnlich wie Natrium – einfach Speisesalz. Es wird unverändert über die Nieren ausgeschieden.
Lithium befindet sich also bereits von Natur aus in Ihrem Körper. Angewiesen ist der menschliche Mechanismus darauf jedoch nicht. Einen Lithiummangel gibt es also nicht. Eine Überdosierung ist jedoch möglich und sogar potenziell lebensbedrohlich, da ein zu hoher Lithiumgehalt im Blut andere lebensnotwendige Substanzen unter Umständen blockieren könnte. Diese würden also nicht dort ankommen, wo sie notwendig sind. Ein solcher Zustand würde sich zu Beginn durch Zittern, Schwindel, Erbrechen, Magenschmerzen und Durchfall zeigen. Im weiteren Verlauf würden dann Schläfrigkeit, Benommenheit und Apathie (Bewusstlosigkeit) folgen. Neben einer Überdosierung durch eine zu hohe Dosierung besteht die Möglichkeit, dass bei Patienten mit einer entsprechenden Nierenerkrankung eine Niereninsuffizienz entsteht. Auch diese kann sich schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand entwickeln. Eine Überdosis kann – wenn Sie keine Überempfindlichkeit gegenüber Lithium haben – mit gering dosiertem Lithium jedoch nicht passieren.
Seit seiner Entdeckung hat das Lithium einen festen Bestandteil in unserer heutigen Welt. Als Arzneimittel, als Metall, in der Kernfusion, im Bereich Legierungen und natürlich in der Forschung.
Medikamentöses, sowohl niedrig- als auch hochdosiertes Lithium wird in Form von Salzen verabreicht. Dieses Lithiumkarbonat wird dem Lithium nach der Herstellung entzogen, indem es immer weiter aufbereitet und gereinigt wird, bis ein weißes Pulver entsteht. Während einer Lithiumtherapie nehmen Sie also kein Metall auf, sondern ein aufbereitetes, sauberes Endprodukt.
In Ihrem Körper kommt das Lithium in Form von Lithiumcarbonat vor. Es verteilt sich ungleichmäßig auf verschiedene Organe. Der Lithiumspiegel kann in Form eines einfachen Bluttests im Labor bestimmt werden. Je nach Region, in der Sie leben, Lebensweise und Ernährungsform variiert der Lithiumspiegel stark. Unabhängig davon ist es wichtig zu wissen, dass der Mensch das Spurenelement Lithium nicht zum Überleben braucht. Wichtige Bedeutung hat es von Natur aus also nicht. Aus diesem Grund werden Lithiumpräparate auf dem Markt auch nicht als Supplemente oder Nahrungsergänzungsmittel beschrieben, sondern als Arzneimittel.
Mythen und Missverständnisse über Lithium
In den vergangenen Jahrzehnten wurde Lithium als Therapiemöglichkeit sehr gut erforscht. Zahlreiche Studien – darunter „Aussicht auf maßgeschneiderte Therapie gegen Depression“ veröffentlicht im Jahr 2007 von der Charité in Berlin – belegen eine positive Wirkung auf psychische Erkrankungen, Angstzustände, Unruhe, chronischen Stress und die kognitive Fähigkeit. Sowohl im Bereich des niedrig dosierten als auch des medizinischen Lithiums wird es immer häufiger als Therapie oder als unterstützendes Spurenelement eingesetzt. Das bestätigten auch die im Jahr 2022 veröffentlichten Berichte „Lithium – Ein Update“ der Springer Nature Collection. Dennoch halten sich viele Mythen und Missverständnisse rund um Lithium.
Dieser Mythos ist vermutlich durch die bekannten Nebenwirkungen von Antidepressiva entstanden, da sich die Anwendungsgebiete von Antidepressiva und Lithium überschneiden und das Lithium teilweise zusätzlich zu Antidepressiva eingenommen wird. Die Studie „Führt Lithium wirklich zu Gewichtszunahme?“ von Prof. Dr. Tom Bschor (seit 2017 stellvertretender Vorsitzender der Berliner Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie) aus dem Jahr 2022 widerlegte diesen Mythos jedoch. Er veröffentlichte 2022 eine Arbeit, aus der hervorgeht, dass Patienten, die Lithium einnehmen, nicht stärker zunehmen als vor ihrer Lithiumtherapie. Das bezieht sich sowohl auf niedrig- als auch auf hoch dosiertes Lithium.
Auch dieser Mythos wurde durch die Studie „Lithium-Langzeittherapie: Risiko der Nierenfunktionsstörung individuell bewerten“ im Jahr 2015 von Dr. rer. Nat. Susanne Heinzl (geb. 1979) teilweise widerlegt. Eine tendenziell nachlassende Nierenfunktion war ausschließlich nach mindestens 20 Jahren Lithiumtherapie zu beobachten. Für vorgeschädigte Nieren sollte das jedoch mit Vorsicht betrachtet werden. Sie könnten durch die Einnahme von Lithium stärker beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund sollten Patienten mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Hypertonie ihre Nierenwerte stets kontrollieren lassen. Das gilt jedoch auch für jedes andere Arzneimittel.
Nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen handelt es sich bei dieser Aussage nicht mehr um einen Mythos. Denn unabhängig von der Dauer der Lithiumtherapie sollte ein Abbruch oder eine Pause der Therapie Schritt für Schritt erfolgen. Die Zeit, in der der Abbruch zu einem Rückfall führen könnte, ist bei einem langsamen Absetzen des Lithiums deutlich geringer.
Unter Umständen kann es jedoch vorkommen, dass die Einnahme von Lithium sofort abgebrochen werden muss. Beispielsweise dann, wenn eine Frau schwanger wird, wenn zu starke Nebenwirkungen eintreten oder andere Medikamente notwendig sind, mit denen Wechselwirkungen einhergehen könnten.
Die in diesem Buch beschriebenen Einnahme- und Anwendungsempfehlungen beziehen sich ausschließlich auf niedrig dosiertes Lithium. In den Bereichen von 1 bis 10 mg Lithium täglich befinden Sie sich in einem Bereich, der als niedrig dosiert und damit als ungefährlich gilt. Je nach Alter, Geschlecht, emotionalem Empfinden und der körperlichen Gesundheit können jedoch auch hier leichte Nebenwirkungen auftreten. Starke Nebenwirkungen wie Zittern, Erbrechen, Durchfall oder Bewusstseinsstörungen werden nur in weitaus höheren Dosierungen erwartet.
Fast richtig: Ein Großteil des Anwendungsgebiets deckt psychische Erkrankungen wie Depressionen, Manie oder bipolare Störungen ab. In vielen Fällen wird das Lithium jedoch unterstützend eingesetzt, da es die Wirkung einiger Antidepressiva verstärkt. Doch auch bei Cluster-Kopfschmerzen, die chronisch oder anfallsweise auftreten, hat sich Lithium als ein sehr hilfreiches Arzneimittel herausgestellt. Des Weiteren gibt es laufende Studien darüber, ob sich niedrig dosiertes Lithium auf die Gehirngesundheit und den Alterungsprozess auswirkt. Die Studie rund um das Team von Prof. Ludolph beispielsweise untersucht an der Universität in Ulm seit 2023 die langfristigen Veränderungen in Bezug auf Konzentration, geistige Alterung und Zellerneuerung während einer Langzeiteinnahme von Lithium. Forscher gehen aktuell davon aus, dass Lithium in einigen Jahren im Bereich Alzheimer und Demenz eine große Hilfe sein könnte. Wissenschaftliche Belege darüber gibt es aktuell jedoch noch nicht. Gering dosiertes Lithium hilft außerdem, Autoimmun- und Stoffwechselerkrankungen zu reduzieren. Für welche Erkrankungen es konkret Hilfe verschafft, erfahren Sie im Bonus-Kapitel.
Die Geschichte der Lithiumverwendung
Die Geschichte des Lithiums begann bereits im Jahr 1859. Zu diesem Zeitpunkt wurde es in der westlichen Medizin von Ärzten als Mittel gegen Gicht eingesetzt. Erfolge erzielten sie damals jedoch noch nicht. Einige Jahrzehnte später testete der australische Psychiater John Cade (1912–1980) verschiedene Lithiumsalze an Meerschweinchen. Dabei stellte er fest, dass die Tiere deutlich ruhiger und schläfriger wurden, nachdem sie das Lithium verabreicht bekommen hatten. Außerdem reagierten sie weniger stark auf äußerliche Reize.
Zur gleichen Zeit wurde Lithium zu einem traditionellen Heilmittel. In Apotheken erhielten lithiumhaltige Heilwässer Einzug. Kurorte reicherten ihre Quellen und Bäder mit Lithium an, und auch als Trinkkur war es ein beliebtes Heilmittel.
Seit dem Jahr 1930 arbeiten Forscher mit Lithium im Bereich psychiatrischer Behandlungen. Schnell wurde klar, dass es Patienten bei depressiven Verstimmungen, aber auch schweren manischen Depressionen langfristig hilft. Im Jahr 1939 wurde es dann offiziell als Arzneimittel gegen Depressionen und Schizophrenie eingeführt. Seitdem stand die Forschung rund um Lithium nie still, und es wurde weiter im Bereich psychischer Erkrankungen getestet. Im Jahr 2002 wurde beispielsweise ein Arzneimittel aus verschiedenen Lithium-Wirkstoffen entwickelt, welches speziell für die Behandlung einer Manie ausgelegt ist.
Mit den Jahren stellte sich heraus, dass es nicht nur hoch dosiert bei schweren Erkrankungen Hilfe verschafft, sondern auch in Mikrodosierungen leichtere psychische Erkrankungen und seelisches Unwohlsein verringert. Aktuelle Forschungen beschäftigen sich außerdem damit, ob Mikrodosierungen psychische oder neuronale Erkrankungen vorbeugen könnten. Die JAMA-Psychiatrie in Kopenhagen veröffentlichte im Jahr 2017 eine Studie, aus der hervorgeht, dass der Lithiumgehalt im Trinkwasser Auswirkungen auf die Fallzahlen von Demenz hat. Demnach erkranken in einer Region, in der das Leitungswasser einen höheren Lithiumgehalt hat, weniger Menschen an Demenz als in Regionen, in denen sie weniger Lithium über das Leitungswasser aufnehmen. Eine weitere Studie der Gruppe Current Alzheimer Research aus dem Jahr 2013 berichtete darüber, dass bereits 300 Mikrogramm Lithium täglich eine manifestierte Demenz stabilisieren konnte.
Natürliches Vorkommen und biologische Bedeutung
Lithium hat einen vergleichsweise geringen Anteil an der Erdkruste. Das bedeutet, es befindet sich von Natur aus an der Erdoberfläche. Dadurch gelangt es wiederum in die Meere, Gletscher und Höhlen. Andere Metalle wie Zink, Blei oder Zinn kommen weitaus häufiger vor. Auch der Abbau gestaltet sich teilweise schwierig. Dennoch ist Lithium ein fester Bestandteil der Erde und ist in sehr vielen Nahrungsmitteln enthalten. Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte enthalten von Natur aus Lithium. Je nach Fleischart und Haltungsort des Tieres nehmen Sie mit 100 g Fleisch bereits 100 Mikrogramm Lithium zu sich. Auch zahlreiche Pflanzen nehmen Lithium aus dem Boden auf. Das Hahnenfußgewächs und die Tabakpflanze weisen einen sehr hohen Lithiumwert auf. Dieser schwankt jedoch je nach Region stark. Gemüse und Knollengewächse wie Zuckerrüben und Kartoffeln enthalten mit 340 Mikrogramm weitaus mehr Lithium als Fleisch oder Fisch. Das bestmögliche natürliche Lithiumvorkommen ist Leitungswasser. Je nach Region enthält ein Liter Grundwasser bis zu 500 Mikrogramm Lithium.
Unabhängig ob durch Wasser oder Lebensmittel, wird das Lithium ähnlich wie Natrium nach der Zufuhr sofort über den Magen-Darm-Trakt in die Nieren weitergeleitet und hier unverarbeitet wieder ausgeschieden. Innerhalb der Nieren reichert das Lithium die Zellen mit wenigen Mikrogramm Lithium an. Die Kaliumkonzentration nimmt dabei zu. 95 bis 98 Prozent des eingenommenen Lithiums werden über Urin und Kot ausgeschieden.
Organisches und anorganisches Lithium: Ein Überblick
Lithium ist ein chemisches Element mit außergewöhnlicher Vielseitigkeit, das sowohl in anorganischer als auch in organischer Form weitreichende Anwendungen findet. Nachfolgend hierzu eine Übersicht:
Lithium als Arzneimittel
Lithium als Supplement (gering dosiert)
Status/ Beschreibung
Verschreibungspflichtig,Arzneimittel
Nahrungsergänzungsmittel / Supplement
Dosierung
300 bis 1200 mg Lithiumcarbonat täglich
1 bis 5 mg Lithium täglich
Wirkung
Stabilisierung des Nervensystems, Starke Wirkung auf die Psyche
Subtile Wirkung, leicht und langsam – jedoch langfristig
Forschungslage
Sehr gut erforscht
Wirkung teilweise belegt, viele Forschungen laufen noch
Um das Element Lithium zu verstehen und dessen Wirkung einschätzen zu können, ist ein kleiner Exkurs in die Chemie notwendig. Anorganisches Lithium wirkt in der Regel sehr stark und ist aus medizinischer Sicht besser erforscht und aus diesem Grund auch bekannter. Es wird bereits seit Jahrzehnten in der Psychiatrie und im Bereich von Cluster-Kopfschmerzen eingesetzt und sehr geschätzt. Anorganisches Lithium wird häufig als „sanftere“ oder „natürlichere Alternative“ bezeichnet. Diese Dosierungen enthalten nur einen Bruchteil des Wirkstoffs. Sie können diese Präparate selbst als Nahrungsergänzungsmittel kaufen und selbst dosieren.
In der Medizin wird das Lithium hoch dosiert eingesetzt. Dabei müssen die Patienten engmaschig kontrolliert werden. Blutuntersuchungen und organische Untersuchungen sind notwendig. Häufig werden mit dem Arzneimittel schwere psychische Erkrankungen behandelt, die mit suizidalem Verhalten, selbstverletzendem Verhalten oder Verwirrtheit einhergehen. Nicht selten treten bei einer solchen Behandlung Nebenwirkungen auf, weshalb eine engmaschige Kontrolle durch den behandelnden Arzt notwendig ist. Hoch dosiertes Lithium eignet sich keinesfalls zur Selbstbehandlung.
Gering dosiertes Lithium hingegen ist frei verkäuflich und kann als „weniger gefährlich“ betrachtet werden. Dennoch können auch hier Nebenwirkungen und Wechselwirkungen entstehen. Die freiverkäuflichen Präparate eignen sich zur selbständigen Behandlung von leichten Stimmungsschwankungen, leichten Depressionen, Unruhezuständen, Angstgefühlen und Angsterkrankungen. Außerdem kann es dabei helfen, Ihre Aufmerksamkeit zu steigern und Ihre Konzentration langfristig zu verbessern. Dadurch eignet es sich auch als Alternative zu Arzneimitteln, die beispielsweise bei ADHS eingesetzt werden.
Anorganisches Lithium
Organisches Lithium
Anwendungsformen
Lithiumcarbonat,Lithiumchlorid
Lithiumorotat,Lithiumasparat,Lithiumcitrat
Bioverfügbarkeit
Sehr hoch
Zellgängig (dringt bis zu den Zellen imGehirn vor)
Verwendung in der Medizin
Psychiatrie(Bipolare Störungen, Depressionen, Cluster-Kopfschmerzen)
Stimmungsstabilisator, Stressminderung,Depressionen, Hormonschwankungen, Ängste, Sorgen und seelische Probleme
Verwendung in der Industrie
Akkus, Batterien, Schmiermittel, Glasherstellung
Bisher keine Verwendung
Typische Dosierung
300 bis 1200 mg Lithiumcarbonat/täglich; Reines Lithium maximal 300 ml täglich
5 bis 20 mg Lithium/ täglich
Ärztliche Betreuung
Sehr engmaschige Blutkontrollen notwendig
Regelmäßige Blut- und Nieren-Kontrollen notwendig
Toxizität und Nebenwirkungen
Relativ hohes Risiko für Nebenwirkungen und/oder toxische Wirkung
Sehr geringen Risiko von Nebenwirkungen oder Toxizität
Sicherheitshinweise
• Nicht ohne ärztliche Kontrolle und Absprache einnehmen
• Vorherige Anamnese notwendig
• Viele und starke Wechselwirkungen möglich
• Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich
• Kontraindikation bei Nierenerkrankungen, Schwangerschaft und Stillzeit
Verfügbarkeit
Rezept- und Apothekenpflichtig
Frei verkäuflich als Supplement oder Nahrungsergänzungsmittel
Beginnen Sie mit einer geringen Menge Lithium. Sie können die Dosis nach und nach anpassen.
Dokumentieren Sie die Einnahmezeiten und Dosierungen. Achten Sie dabei auch auf mögliche Nebenwirkungen und Symptome.
Richten Sie sich bei allen Fragen, Sorgen oder Bedenken rund um die Einnahme an Ihren behandelnden Arzt oder Heilpraktiker.
Achten Sie beim Kauf des Präparats auf zuverlässige Hersteller und gute Qualität.
Kombinieren Sie das Präparat nicht mit anderen Arzneimitteln.
Besprechen Sie Ihre Diagnose und Symptome immer mit einem Arzt – das gilt besonders für psychische Probleme. Diagnostizieren und behandeln Sie sich also in keinem Fall selbst.
Lithium ist nicht für Schwangere und Stillende geeignet. Auch wenn Sie den Wunsch haben, schwanger zu werden, sollten Sie kein Lithium einnehmen.
Unterschiede zwischen hoch dosiertem und niedrig dosiertem Lithium
Da es in diesem Buch ausschließlich um niedrig dosiertes Lithium und entsprechende Anwendungen gehen soll, folgt eine kurze Einordnung:
Als niedrig dosiertes Lithium werden Präparate bzw. Therapien bezeichnet, die den Körper mit 5 bis maximal 40 mg Lithium pro Tag versorgen. In der Regel sollten während einer eigenständigen Behandlung 20 mg Lithium täglich jedoch nicht überschritten werden.
Frei verkäufliche Präparate enthalten 1 bis 5 mg Lithium pro Kapsel. Alternativ ist das Lithium auch als flüssige Lösung erhältlich. Hier entsprechen - je nach Potenz - 5 Tropfen beispielsweise 2,5 mg Lithium. Eine Einnahme in Kapsel- oder Tablettenform gilt im Vergleich zur flüssigen Form als sicherer und außerdem verträglicher.
Ab einem Wert von über 50 mg täglich befinden Sie sich im Bereich des medizinischen bzw. hoch dosierten Lithiums. Diese Präparate sind verschreibungspflichtig und werden ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht zur Therapie verwendet. Mit Tabletten oder Kapseln von bis zu 450 mg Lithium werden unter anderem schwerste psychische Erkrankungen wie bipolare Störungen, schwere Depressionen mit manischen Phasen oder schwere Manien behandelt. Da die genannten Erkrankungen unter keinen Umständen selbstbehandelt werden sollten, ist von einer eigenständigen Einnahme in diesen Bereichen dringend abzuraten. Patienten, die eine solche Erkrankung bereits diagnostiziert haben, sollten ausschließlich auf ärztlichen Rat handeln.
Eine therapeutische Dosierung beginnt also bei 5 mg Lithium pro Tag. Bis maximal 40 mg pro Tag wird eine Therapie als gering dosiert bezeichnet. Alles darüber hinaus wird als hoch dosiert bzw. medizinische Behandlung bezeichnet. Alle Werte zwischen 0,65 und 3,1 mg täglich werden als eine natürliche Dosierung betrachtet. Diese nehmen Sie je nach Region und Ernährungsweise täglich durch Lebensmittel und Wasser auf. Falls Sie genau wissen möchten, wie viel Lithium in Ihrem Trinkwasser enthalten ist, können Sie selbst Lithium-Teststreifen verwenden oder bei Ihrem örtlichen Wasserversorger nachfragen. Die genauen Werte von Fleisch, Fisch und Obst- und Gemüse sind schwer ermittelbar. Da Leitungswasser jedoch den größten Teil bei der natürlichen Lithiumversorgung übernimmt, würde es ausreichen, über diesen Wert etwas genauer informiert zu sein.
Das natürliche Vorkommen genügt jedoch nicht für eine Lithiumtherapie. Achten Sie beim Kauf eines Präparates also auf eine Dosierung zwischen 1 bis 5 mg Lithium. Zum einen wissen Sie dadurch ganz genau, wie viel Lithium Sie täglich eingenommen haben. Sie können die Dosis selbst genau anpassen, verringern oder erhöhen. Eine langfristige Lithiumtherapie im niedrig dosierten Bereich wird sich in mehreren Punkten positiv auf Ihr Leben auswirken. Folgende Vorteile bietet es:
Konzentrationsschwächen, Konzentrationsprobleme und auch Symptome einer ADHS-Erkrankung können sich unter Umständen mit niedrig dosiertem Lithium verbessern. Dabei kommt es darauf an, wie stark die Symptome und Einschränkungen einer ADHS-Erkrankung sind. Des Weiteren wird der kognitive Verfall und die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, frühzeitig verringert.
Falls Sie zu Depressionen neigen, eine Depression hinter sich haben oder aber unter Stimmungsschwankungen leiden, kann eine Lithiumtherapie als Stimmungsaufheller, aber auch als Stimmungsstabilisator dienen. Im Vergleich zu Antidepressiva wirkt es jedoch nicht unnatürlich aufheiternd, sondern auf natürliche Weise stabilisierend.
Lithium wirkt sich langfristig gesund auf das Herz-Kreislauf-System aus und unterstützt damit einen gesund funktionierenden Körper, was sich wiederum positiv auf andere Organe und die Psyche auswirkt.
Niedrig dosiertes Lithium verursacht in der Regel selten Nebenwirkungen. Dennoch sind sie möglich. Übelkeit, leichter Durchfall und Müdigkeit kommen gelegentlich zu Beginn einer Lithiumtherapie vor und sind meist nur schwach ausgeprägt. Durch einen gesunden Lebensstil, begleitet von viel frischer Luft, Bewegung und ausreichender Flüssigkeitszufuhr, sollten sich diese Nebenwirkungen jedoch im Rahmen halten. Mit der Zeit wird sich Ihr Körper außerdem an das Lithium gewöhnen und die Nebenwirkungen sollten wieder abklingen.
Neben den bereits genannten Vorteilen und Auswirkungen auf konkrete Krankheitsbilder wird das Lithium weitere positive Effekte für Sie haben. Zum einen wirkt es sich positiv auf die Zellalterung aus, was sich auf das Gehirn, den Stoffwechsel und auch auf die Hautalterung auswirkt. Des Weiteren hat es eine antivirale Wirkung, wodurch das Immunsystem unterstützt wird. Virale Infekte könnten durch eine Lithiumtherapie seltener auftreten und kürzer andauern.
Niedrig dosiertes Lithium wird in einem weiten Spektrum an Krankheiten eingesetzt. Es dient als Stimmungsstabilisator, zur Beruhigung, zur Vorbeugung von Depressionen bis hin zur Unterstützung des Immunsystems. Wie genau es in den verschiedenen Bereichen seine Wirkung entfaltet, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Einfluss auf das Nervensystem