Erhörte Gebete - Truman Capote - E-Book

Erhörte Gebete E-Book

Truman Capote

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Beschreibung

Es sollte sein Opus magnum werden, ein schonungsloses Sittenbild proustscher Dimension doch Capote konnte und wollte es nicht abschließen. Gleichwohl ist Erhörte Gebete sein konsequentestes Werk, eine giftgesättigte Abrechnung mit der feinen Gesellschaft. Hier schildert Capote die Reichen und Mächtigen, die Verrückten und Verruchten, all jene, die ihn jahrelang als ihr Schoßhündchen betrachtet hatten. Als das erste Kapitel des Schlüsselromans Mitte der Siebzigerjahre in Esquire abgedruckt wurde, erkannten Capotes Freunde, dass das Schoßhündchen durchaus auch zubeißen konnte: Plötzlich waren ihre intimsten Geheimnisse - vom Seitensprung bis zum vertuschten Mord - schwarz auf weiß nachzulesen. "Es ist sehr schwierig, Gentleman und Schriftsteller zu sein", hat W. Somerset Maugham einmal bemerkt. Mit Erhörte Gebete entschied sich Capote eindeutig für Letzteres.

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Seitenzahl: 261

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INHALT

» Über den Autor

» Über das Buch

» Buch lesen

» Anmerkung des amerikanischen Herausgebers, Impressum

» Weitere eBooks von Truman Capote

» Weitere eBooks von Kein & Aber

» www.keinundaber.ch

ÜBER DEN AUTOR

Truman Capote wurde 1924 in New Orleans geboren; er wuchs in den Südstaaten auf, bis ihn seine Mutter als Achtjährigen zu sich nach New York holte. Mit zwanzig Jahren veröffentlichte er seine erste Kurzgeschichte Miriam in Mademoiselle; für die Erzählung Die Tür fällt zu wurde ihm 1948 der »O.-Henry-Preis« verliehen. Im selben Jahr erschien sein Roman Andere Stimmen, andere Räume, der als das sensationelle Debüt eines literarischen Naturtalentes gefeiert wurde. Es folgten 1949 die Kurzgeschichtensammlung Baum der Nacht, 1950 die Reisebeschreibung Lokalkolorit, 1951 der Roman Die Grasharfe. Das 1958 veröffentlichte Frühstück bei Tiffany erlangte auch dank der Verfilmung mit Audrey Hepburn große Berühmtheit. 1965 erschien der mehrmals verfilmte Tatsachenroman Kaltblütig, 1973 Die Hunde bellen (Reportagen und Porträts), 1980 Musik für Chamäleons (Erzählungen und Reportagen). Postum wurden 1987 – unvollendet – der Roman Erhörte Gebete, 2005 das neu entdeckte Debüt Sommerdiebe und 2013 der Erzählband Yachten und dergleichen mit einer neu entdeckten Geschichte veröffentlicht. Truman Capotes Gesamtwerk erschien in neuer Übersetzung bei Kein & Aber. Der Autor starb 1984 in Los Angeles.

ÜBER DAS BUCH

Das Buch sollte sein Opus magnum werden, doch Capote konnte und wollte es nicht abschließen. Gleichwohl ist es sein vielleicht konsequentestes Werk, eine schonungslose Untersuchung der internationalen Jetset-Szene. Mit dem kühlen Blick des Chronisten beschreibt er die Reichen und Mächtigen, die Verrückten und Verruchten, all jene, die ihn jahrelang als ihr Schoßhündchen betrachtet hatten. Als erste Kapitel des Romans in Esquire abgedruckt wurden, erkannten sie, dass dieses Schoßhündchen auch zubeißen konnte. Plötzlich waren ihre intimsten Geheimnisse, von Seitensprüngen bis zum vertuschten Mord, schwarz auf weiß nachzulesen. »Es ist sehr schwierig, Gentleman und Schriftsteller zu sein«, bemerkte einst Somerset Maugham. Truman Capote entschied sich schließlich für Letzteres. Und bescherte der Nachwelt mit diesem letzten Werk ein Stück große Literatur.

»Das Geschenk eines ungezügelten Genies. Fesselnd, unwiderstehlich ...«

Los Angeles Times Book Review

Herausgegeben von Anuschka Roshani

INHALTSVERZEICHNIS

Unverdorbene Ungeheuer

Kate McCloud

La Côte Basque

Anmerkung des amerikanischen Herausgebers

Es werden mehr Tränen über erhörte Gebete vergossen als über nicht erhörte. Theresia von Ávila

UNVERDORBENE UNGEHEUER

Irgendwo auf dieser Welt lebt eine außergewöhnliche Philosophin namens Florie Rotondo.

Neulich stieß ich auf eines ihrer Denkergebnisse, und zwar in einer Zeitschrift, die vornehmlich das abdruckt, was Schulkinder schreiben. Es lautete: Wenn ich was machen dürfte, würde ich in die Mitte unseres Planeten Erde reisen und nach Uran, Rubinen und Gold suchen. Auch nach Unverdorbenen Ungeheuern. Dann würde ich aufs Land ziehen. Florie Rotondo, acht.

Florie, Schatz, ich weiß genau, was du meinst– auch wenn du es nicht so genau weißt: wie solltest du auch, mit acht?

Denn ich bin in der Mitte unseres Planeten gewesen; habe jedenfalls die Strapazen durchgemacht, die solch eine Reise mit sich bringt. Ich habe nach Uran, Rubinen und Gold geschürft und unterwegs andere beobachtet, die sich derselben Jagd verschrieben hatten. Und weißt du, Florie– ich bin ihnen begegnet, den Unverdorbenen Ungeheuern! Verdorbenen auch. Doch die unverdorbene Unterart ist die große Ausnahme: weiße Trüffel im Vergleich zu den schwarzen; bitterer Wildspargel im Gegensatz zu dem in Beeten angepflanzten. Das Einzige, was ich nicht getan habe: ich bin nicht aufs Land gezogen.

Übrigens schreibe ich das auf YMCA-Briefpapier, in einem YMCA in Manhattan, der mich den letzten Monat über in einer Zelle ohne Aussicht im zweiten Stock beherbergt hat. Ich würde den sechsten Stock vorziehen– denn wenn ich mich dazu entschlösse, aus dem Fenster zu klettern, wäre das ein lebenswichtiger Unterschied. Vielleicht wechsle ich das Zimmer. Steige auf. Wohl eher nicht. Ich bin ein Feigling. Aber nicht so feige, den Sprung nicht zu wagen.

Ich heiße P.B. Jones und bin mir nicht ganz einig– ob ich Ihnen jetzt gleich etwas über mich mitteilen soll oder ob ich damit warte und die Angaben in den Text der Erzählung einstreue. Ich könnte Ihnen auch gar nichts über mich mitteilen oder nur sehr wenig, denn ich betrachte mich in dieser Angelegenheit als Berichterstatter, nicht als aktiven Teilnehmer, jedenfalls keinen, auf den es ankommt. Aber vielleicht ist es einfacher, doch mit mir anzufangen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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