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Beschreibung

Zur Geschichte der DDR gibt es viel Unkenntnis und nostalgische Verklärung. In einer gemeinsam mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an der Universität Tübingen veranstalteten Studium-generale-Reihe berichteten Zeitzeugen über ihre Erfahrungen in und mit der DDR, die nun überarbeitet vorliegen und individuelle Einblicke in verschiedene Bereiche des DDR-Alltags gewähren:
Inge Jens erinnert sich an ihre Reisen in der DDR. Peter Bohley berichtet über die Gründung und Militarisierung der DDR, den 17. Juni 1953 in Halle sowie »Operative Zersetzungsmaßnahmen« gegen seine Familie durch das MfS. Michael Beleites zeigt Fotos vom Landleben zwischen Braunkohle und Uran. Christine Zarft erzählt von ihrer Schulzeit, während Burkhard Baltzer auf sein Lehrerdasein in der DDR zurückblickt. Das Arztehepaar Christiane und Hartmut Ebeling saß wegen versuchter »Republikflucht« in Stasi-Haft. Hans-Peter Gensichen und Curt Stauss berichten über Christen und Kirchen bzw. Junge Gemeinden in der DDR. Der westdeutsche Kulturjournalist Karl Corino schildert seine Erlebnisse auf den Leipziger Buchmessen. Jens Reich erinnert an die Gründung des Neuen Forums im Herbst 1989, und Christoph Bergner berichtet vom Ende der DDR.

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Seitenzahl: 390

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FORSCHUNGEN ZUR DDR-GESELLSCHAFT Peter Bohley (Hg.)

Peter Bohley (Hg.)

Erlebte DDR-Geschichte

Zeitzeugen berichten

Gedruckt mit freundlicher Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überwww.dnb.de abrufbar.

1. Auflage, Juni 2014 (entspricht der 1. Druck-Auflage von März 2014) © Christoph Links Verlag GmbH Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin, Tel.: (030) 44 02 32-0www.christoph-links-verlag.de; [email protected] Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Fotos von Paul Glaser: Angermünde 1989 Lektorat: Jana Fröbel, Berlin Satz: typegerecht, Berlin

Inhalt

Peter Bohley

Erlebte DDR-Geschichte

Vorlesungen im Studium generale an der Universität Tübingen

Peter Bohley

Gründung und Militarisierung der DDR

Inge Jens

Reisen in der DDR

Michael Beleites

Landleben zwischen LPG, Braunkohle und Uran

Hans-Peter Gensichen

Christen und Kirchen in der DDR

Curt Stauss

Junge Gemeinden in der DDR

Christine Zarft

Schülerin in der DDR

Burkhard Baltzer

Lehrer in der DDR

Karl Corino

Stasi-Spitzel mit deutscher Dogge

Erfahrungen eines westdeutschen Kulturjournalisten mit der DDR

Peter Bohley

Der 17. Juni 1953 in Halle

Christiane und Hartmut Ebeling

In Gefängnissen der DDR

Peter Bohley

»Operative Zersetzung«

Jens Reich

Wie wir das Neue Forum gründeten

Christoph Bergner

Das Ende der DDR

Anhang

Chronik der DDR-Geschichte

Abkürzungen

Autorinnen und Autoren

Peter Bohley

Erlebte DDR-Geschichte

Vorlesungen im Studium generale an der Universität Tübingen

Gerhard Fichtner und Jürgen Peiffer veranstalteten 1994, also vor fast zwei Jahrzehnten, an der Universität Tübingen eine Studium-generale-Reihe »Erlebte Geschichte«.1 Sie beide und mehr als die Hälfte der damaligen Redner sind inzwischen verstorben. Wir denken an sie alle mit hohem Respekt. Doch noch gibt es Zeitzeugen, die uns aus dem vorigen Jahrtausend berichten können, darunter als die Älteste Inge Jens (die damals zu den jüngsten Beteiligten gehörte) und jetzt als Jüngste in unserer Reihe Christine Zarft, die damals noch keine dreißig Jahre alt war. Mit meinem Vortrag »Erlebte DDR-Geschichte« war ich 1994 der jüngste Referent, heute, im Sommer 2013, bin ich mit 77 Jahren der Zweitälteste.

Zunächst hatte ich nur einen Vortrag über den Arbeiteraufstand in der DDR sechzig Jahre nach diesem denkwürdigen Tag für den 17. Juni 2013 geplant. Nachdem ich aber eine Einladung unserer damaligen Prorektorin Stefanie Gropper erhalten hatte, die mich bat, eine Studium-generale-Reihe in eben diesem Sommersemester 2013 zu organisieren, begann ich mit Anfragen und bald darauf mit Einladungen zu einer Studium-generale-Reihe »Erlebte DDR-Geschichte«. Zu meiner Freude sagten alle Geladenen sofort zu, und wir konnten vom Beginn an stets mehr als 200 Zuhörer in unserem Hörsaalzentrum »Kupferbau« in der Hölderlinstraße 5 in Tübingen begrüßen. Es war ein gutes Sommersemester 2013, zu dem ich nur sehr gute Freunde und Bekannte eingeladen hatte.

Besonderer Dank gilt unserem Mitveranstalter, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Mit ihrer Unterstützung konnten wir diese Reihe finanzieren und organisieren, auch eine Posterausstellung im Kupferbau wurde von der Bundesstiftung gestaltet (Stefan Wolle zeichnet für den Text, Ulrich Mählert für die Bildauswahl und die Gestaltung verantwortlich).

In der Studium-generale-Reihe »Erlebte DDR-Geschichte« sollten im Sommersemester 2013 Zeitzeugen ihre jeweils persönlichen Erlebnisse in der DDR und mit der DDR schildern. Noch immer, über zwanzig Jahre nach dem Ende der DDR, finden wir erschreckend viel Unkenntnis, krasse Fehlurteile und nostalgische Verklärungen der Geschichte dieses Staates, der sich selbst in seiner Verfassung bescheinigte, er habe »auf seinem Boden Nazismus und Militarismus ausgerottet«. Wenn 2012 bei Befragungen von Schülern der Klassenstufen 9 und 10 fast die Hälfte der Schüler kaum Unterschiede zwischen Nationalsozialismus und der DDR (und der Bundesrepublik!) sieht und nur ein Drittel die DDR als diktatorisches System bezeichnet, wird die Dringlichkeit unseres gemeinsamen Anliegens deutlich.

Von allen Referenten hatte ich mir vorab einige Sätze zu ihren Vorträgen erbeten:

Frau Dr. Inge Jens, die man in Tübingen nicht gesondert vorstellen muss, sprach über »Reisen in der DDR«, sie schrieb dazu:

Mein Vortrag ist weder Analyse von DDR-Problemen noch maßt er sich an, Grundsätzliches über das Land und seine Bewohner – in der damaligen Nomenklatur »unsere Brüder und Schwestern drüben« – beizutragen. Er ist, wenn Sie so wollen, ein Reisebericht, der aus einer sehr subjektiven Perspektive heraus Erlebnisse festhält, die uns – meinen Mann und mich (wir sind vorwiegend, wenn auch nicht ausschließlich zusammen gereist) – aus sehr verschiedenen Gründen beeindruckt und unser hiesiges Leben und Denken entscheidend mitbestimmt haben. Dass sich die während der Teilung des Landes gewonnenen Verbindungen und Kenntnisse später dann auch in politicis auswirken konnten, war nicht vorauszusehen.

Michael Beleites berichtete über das Landleben zwischen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), Braunkohle und Uran; für den vorliegenden Band steuerte er Fotos mit ausführlichen Bildunterschriften bei. Er hatte noch zu DDR-Zeiten den Mut, auf die Gefahren des Uranbergbaus in der DDR aufmerksam zu machen, und er war von 2000 bis 2010 Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.

Dr. Hans-Peter Gensichen war zu DDR-Zeiten in Wittenberg Schlosskirchenprediger und Leiter des Kirchlichen Forschungsheimes, das er zum geistigen Mittelpunkt der Umweltbewegung in den Kirchen der DDR umgestaltete. Er schrieb mir: »Als 1961 die Berliner Mauer gebaut wurde, war der ostdeutsche Sozialismusversuch schon gescheitert. Nach dem Prager Frühling von 1968 entstand dann noch ein neues Wachstum in den kleingemachten Kirchen des Landes – nach innen und nach außen.« Er sprach in Tübingen über »Christen und Kirchen in der DDR«.

Dann folgte der Vortrag von Curt Stauss über »Junge Gemeinden in der DDR«. Er war von 1980 bis 1986 Landesjugendpfarrer in Magdeburg und ist seit 2011 Studienleiter für Versöhnung an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg. Zu seinem Vortrag schrieb er mir: »Terrororganisation des CIA? Schwerter zu Pflugscharen? Zukunft der Kirche? Die Junge Gemeinde in der DDR – schwache Institution mit starker Ausstrahlung«.

Christine Zarft, Schauspielerin und Dozentin für Liturgische Prägnanz und Rhetorik an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, an der Universität Rostock, an den Predigerseminaren Wittenberg und Brandenburg, sprach zum Thema »Schülerin in der DDR«. Sie schrieb mir vorab:

Mein Schüler-Sein in der DDR der siebziger und achtziger Jahre lehrte mich etwas Wesentliches für meinen Zugriff ins Leben, für mein In-der-Welt-Sein: Eine feine, vielleicht sogar schnurgerade Bildungsbiografie kann Türen öffnen – doch die Verantwortung, Türen zu finden, sich möglicherweise selbst zu zimmern, diese Verantwortung ist unabhängig von Bildungschance und Bildungsbiografie und ist in meinem Leben ein wesentliches Moment zur Identität.

Darauf folgte Burkhard Baltzer als »Lehrer in der DDR«. Er war von 1975 bis 1980 Lehrer für Deutsch und Musik an einer polytechnischen Oberschule (POS) in Berlin, und er schrieb Folgendes: »Allgemeinbildende Schulen der Deformation. – Und nun im Chor: ›We-h-her mööch-te nicht im Leben bleiben. Die Sonne und den Mond besehn …‹« Nach seinem Berufsverbot (1980 bis 1985) arbeitete er auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee als gärtnerische Hilfskraft und als Totengräber, 1985 erfolgte seine Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR und die Übersiedlung nach West-Berlin. Seit 2001 ist er Chefredakteur der kulturpolitischen Gewerkschaftszeitung kunstundkultur.

Karl Corino berichtete über die Erfahrungen eines Kulturjournalisten mit der DDR. Seinem Beitrag gab er den Titel »Stasi-Spitzel mit deutscher Dogge«. Er brachte eine Fülle hochinteressanter, zum Teil so noch nie publizierter Erlebnisse zu Gehör. Bereits 1973 entwickelte er das Kulturmagazin »Transit – Kultur in der DDR«, das bis Dezember 1990 regelmäßig in Stundenlänge ausgestrahlt wurde und das einzige derartige Magazin im Hörfunk der ARD war. Da er damit viele namhafte DDR-Autoren unterstützte, überwachte ihn das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) jahrelang und versuchte ihn mit »Zersetzungsmaßnahmen« zum Aufgeben zu zwingen, was gründlich misslang.

Am 17. Juni 2013, genau sechzig Jahre nach dem Volksaufstand, als wir aus dem Hinterhalt beschossen worden waren, schilderte ich in meinem Tübinger Vortrag meine Erinnerungen wie auch die meiner Brüder und Freunde an diesen denkwürdigen Tag.

Christiane und Hartmut Ebeling berichteten über ihre Stasi-Haft von 1976 bis 1978. Hartmut Ebeling schilderte seine Erlebnisse in der MfS-Untersuchungshaftanstalt »Roter Ochse« in Halle und den Gefängnissen Cottbus, Waldheim und dem Haftkrankenhaus Leipzig-Meusdorf; Christiane Ebeling erinnerte sich an die Zeit im Stasi-Frauengefängnis Hoheneck bis zur Überstellung nach Gießen und an den »legalen Menschenhandel«.

Die Versuche der »Operativen Zersetzung« des großen Familienverbandes der Bohleys – wir waren immerhin sieben Brüder – durch Offiziere des MfS schlugen sich in insgesamt über 20 000 Seiten Stasi-Akten nieder. Über diese höchst grotesken Vorgänge erzählte ich in meinem Vortrag, den ich mit »Operative Zersetzung« überschrieb.

Prof. Dr. Jens Reich aus Berlin, der 1994 für die Bundespräsidentschaft kandidierte und von 2001 bis 2012 Mitglied des Deutschen Ethikrates war, schilderte die Gründung des Neuen Forums in Grünheide bei Berlin im Spätsommer 1989 aus seiner persönlichen Sicht. Er schrieb mir:

Die Grundidee für das Neue Forum ist im frühen Sommer 1989 von Bärbel Bohley und Erika Drees entwickelt worden – beide heute nicht mehr am Leben. Die Idee war sehr einfach: Man muss die sogenannten Normalbürger aus dem Schneckenhaus des verdrossenen passiven Widerstandes herausholen und zur Einmischung in unmittelbar interessierende eigene Angelegenheiten ermutigen.

Wenn diese schweigende Mehrheit sich zur Wehr setzt, dann können die Machthaber nicht Katze und Maus mit den wenigen Oppositionellengruppen spielen. – Ich selbst wurde als »Normalbürger« sehr früh zum Mitmachen eingeladen und kann deshalb über den Aufstieg des Neuen Forums zur Massenbewegung und (nach dem 9. November) sein Aufgehen in der dann auf Abschaffung und nicht mehr auf Reform der DDR und schließlich auf die Vereinigung drängenden Volksbewegung berichten.

Dr. Christoph Bergner – er war 1993/94 Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und ist jetzt Abgeordneter im Bundestag und parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium – beendete die Studium-generale-Reihe mit dem Vortrag »Das Ende der DDR«. Er schrieb mir:

Unter den Demonstranten, die im Herbst 1989 für Demokratie und Überwindung der SED-Diktatur auf die Straße gingen, waren auch solche, die sich weiterhin für eine eigenständige und reformierte DDR einsetzten. Andere wollten nicht nur die SED-Herrschaft, sondern auch das staatliche Gebilde »DDR« überwinden. Warum führte der Sieg der Friedlichen Revolution zum raschen Ende der DDR?

Dieser Frage ging Christoph Bergner nach, indem er Ereignisse schilderte und Zusammenhänge suchte.

Obwohl ich die Publikation der Vorträge von Anbeginn an geplant hatte, gab es zunächst keine große Resonanz von den Verlagen, nur Christoph Links schrieb mir sofort zurück und erklärte unumwunden, dass er bereit sei, dieses Buch in seinem Verlag zu publizieren. Und so liegt schon ein halbes Jahr nach der letzten Vorlesung dieses Buch vor. Dafür danke ich allen Beteiligten, besonders den Autorinnen und Autoren und unserem Verleger Christoph Links sowie der Lektorin Jana Fröbel.

Tübingen, im Dezember 2013

1Siehe Jürgen Peiffer, Gerhard Fichtner (Hg.): Erlebte Geschichte. Zeitzeugen berichten in einer Tübinger Ringvorlesung, Tübingen 1994.

Peter Bohley

Gründung und Militarisierung der DDR

Ich bin der Älteste von sieben Brüdern,1 die zwischen 1935 und 1945 geboren wurden. Unser Vater fiel am 18. April 1945, also in den letzten Kriegstagen, in Halle an der Saale beim Einmarsch der Amerikaner, und unsere Mutter erzog ihre sieben Söhne konsequent pazifistisch. Pazifismus war in den Anfangszeiten der SBZ noch kein Schimpfwort, dazu wurde es erst später in der DDR.

Nach dem Tod unseres Vaters sagte unsere Mutter zu mir: »Als Ältester musst du nun auch Vater für deine kleinen Brüder sein.« Das verstand ich gut, weil wir ja nun allein waren. Sobald ich aber darüber nachdachte, bekam ich Angst, eine dumpfe, hilflose Angst. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, wie ich im Alter von nur neuneinhalb Jahren jetzt auf einmal so etwas wie ein Vater sein sollte. Unsere Mutter musste zunächst im Sommer 1945 als Landarbeiterin Naturalien für uns verdienen, später arbeitete sie als Stenotypistin, dann als Sekretärin und schließlich als Sachbearbeiterin. Trotz ihrer Bemühungen war das Geld bei uns immer knapp, für jeden der sieben Söhne gab es nur 35 Mark Halbwaisenrente im Monat.

Der Sommer 1945 war für uns schulfrei, das fanden wir wunderbar … Als Ende Juni 1945 die amerikanische Besatzungsmacht abzog und gleich darauf die Sowjetarmee, die »Rote Armee«, auch in Halle einzog, hatten wir zwar anfangs viele höchst beängstigende Erlebnisse mit Offizieren und Soldaten. Aber selbst daran gewöhnten wir uns allmählich, und erst als wir zwangsweise aus unserer Wohnung mit dem schönen Garten in eine viel kleinere Wohnung »umgesiedelt« wurden, weil »die Russen« die Räume brauchten, erinnerten wir uns mit Grauen an all das Widerwärtige, das wir mit »unseren Freunden und Befreiern« erlebt hatten. Erst viel später wurde mir klar, dass es tatsächlich auch diese Sowjetarmee war, die uns vom Faschismus befreit hatte, und dass ohne diese Befreiung entsetzliche Zeiten für die ganze Welt und also auch für Deutschland angebrochen wären. Die uns in der Schule ständig eingebläute Pflicht zur großen Dankbarkeit gegenüber der Sowjetunion aber empfand ich, wie fast alle meine Mitschüler, schon aus Trotz nie so, wie ich sollte.

Die Gründung der DDR

Doch es gab eine Ausnahme: Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober 1949 bedeutete, wie wir freudig lernten, dass ebenso wie zuvor die Bundesrepublik nun auch die DDR ein souveräner demokratischer Staat war. Unsere Lehrer ließen uns freie und geheime Wahlen zu einem Klassenparlament mit einem hauptverantwortlichen Sprecher veranstalten. Damals ahnte wohl keiner, dass die Sowjetarmee noch für 49 Jahre, bis 1994, mit über 500 000 Soldaten in der DDR stationiert bleiben sollten. Wir waren, so wie unsere jungen, begeisterten Neulehrer, für Frieden, Demokratie, Sozialismus und die Einheit Deutschlands, das war doch selbstverständlich … Wir lernten die Nationalhymne der DDR:

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