Ernährungsratgeber Vitamin K - Verena Drebing - E-Book

Ernährungsratgeber Vitamin K E-Book

Verena Drebing

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2007
Beschreibung

Einige beliebte Lebensmittel enthalten viel Vitamin K. Dieser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick über den Vitamin-K-Gehalt in mehr als 700 Lebensmitteln und unterstützt Sie so bei einer bewussten Ernährung.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 42

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie nehmen gerinnungshemmende Medikamente, um zu vermeiden, dass sich in Ihren Gefäßen Blutgerinnsel bilden, die zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Als Alternative zu den regelmäßigen Kontrollbesuchen beim Arzt und zur häufig schmerzhaften Blutentnahme aus der Vene können Sie Ihre Gerinnungswerte auch selbst messen. Dazu ist nur ein kleiner Stich in die Fingerbeere notwendig. Bei einer wöchentlichen Kontrolle des Gerinnungswerts gewinnen Sie die Sicherheit, dass Ihre Werte »im grünen Bereich« liegen. Wer selbst misst ist zudem flexibler bei der Auswahl seiner Lebensmittel. Denn galt früher noch »Finger weg von Lebensmitteln mit zu viel Vitamin K«, so kann diese strikte Vorgabe heute für Patienten, die selbst messen, gelockert werden. Ein bewusster Umgang mit Ihrer Therapie führt in vielen Bereichen zu einem Plus an Freiheit und Sicherheit.

Dieser Ratgeber hilft Ihnen, besser und sicherer einzuschätzen, welche Lebensmittel in Ihren Speiseplan und zu Ihrer Medikamentendosis passen. Umfangreiche Tabellen zeigen, welche Lebensmittel »Vitamin-K-Bomben« sind und wo Sie bedenkenlos zugreifen können. Manchmal reicht es auch, nur eine einzige Zutat auszutauschen, um ein Gericht zu »entschärfen«. Anregungen hierfür gibt der Abschnitt »Tipps und Tricks«. Zudem erhalten Sie Anregungen, wie Sie Ihre Ernährung grundsätzlich umstellen können, um noch gesünder und sicherer zu leben.

Viel Spaß beim Lesen, Einkaufen und Zubereiten wünscht

Dr. Verena Drebing

Essen, was ich will: Wer selbst misst, ist klar im Vorteil

Wer Gerinnungshemmer einnehmen muss, lebt auf einem schmalen Grat zwischen Thrombose- und Embolierisiko einerseits und der Gefahr von Blutungen andererseits. Eine gute Dosierung des Medikaments ist entscheidend, um Blutgerinnseln effektiv vorzubeugen. Leider ist es nicht so, dass die einmal eingestellte Medikamenten dosis immer gleich bleiben kann, um den optimalen Gerinnungswert zu halten. Verschiedene Faktoren machen es vielmehr erforderlich, sie immer wieder anzupassen. Zu diesen Faktoren gehören Veränderungen im körpereigenen Stoffwechsel, andere Medikamente, die man einnimmt, und in bedeutendem Maß auch die Lebensmittel, die man zu sich nimmt. Denn unsere Nahrungsmittel enthalten in sehr unterschiedlichen Konzentrationen Vitamin K – eine Substanz, die die Wirkung des Gerinnungshemmers abschwächen und sogar aufheben kann. Ernährt man sich mit stark Vitamin-K-haltigen Lebensmitteln, muss die Medikamentendosis heraufgesetzt werden. Auf welchen Wert, das lässt sich nur feststellen, wenn Sie bei kritischen Lebensmitteln die Auswirkung auf den Gerinnungswert überprüfen. Die Alternative wäre ein vollständiger Verzicht auf Lebensmittel, die viel Vitamin K enthalten, wie etwa Zwiebeln, Schnittlauch, Spinat und Rosenkohl – doch wer will das schon? Wenn Sie Ihren Gerinnungswert selbst messen, gewinnen Sie also mehr Freiheit bei der Gestaltung Ihres Speiseplans und können zudem sicher sein, dass Sie sich im therapeutischen Bereich befinden.

TIPP

Die Vorteile des Selbstmessens im Überblick

Sie können rasch auf eine Änderung der Werte reagieren, z. B. bei fieberhaften Infekten, bei bestimmten Medikamenten oder bei einer Veränderung Ihrer Essgewohnheiten, etwa auf Reisen.Die aktive Mitarbeit des Patienten führt zu einer hohen Stabilität der Therapie, da Unter- und Überdosierungen schneller erkannt werden.Sie sind besser eingestellt, werden unabhängiger von Arztbesuchen und gewinnen dadurch mehr Freiheit bei Ihren Aktivitäten.Durch die unkomplizierte Blutentnahme am Finger können allzu häufige Blutentnahmen aus den Venen vermieden werden.Sie werden noch mehr zum Fachmann in eigener Sache. Das Verhältnis zu Ihrem Arzt verbessert sich und Sie gewinnen insgesamt an Sicherheit und Selbstvertrauen.

Gerinnungswerte selbst messen

Bei Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) hat man sehr gute Erfahrung mit der Selbstkontrolle des Blutzuckerwertes gemacht. Für die meisten Betroffenen ist es ein positives Gefühl, selbst zu handeln anstatt behandelt zu werden, und so können auch Sie die Sicherheit gewinnen, ihre Gerinnungswerte im Griff zu haben. So entstand die Idee, auch für die Kontrolle der Gerinnungswerte ein Selbstbestimmungssystem zu entwickeln.

TIPP

Bestens bewährt

Als 1986 die Gerinnungs-Selbstmessung eingeführt wurde, gab es Befürchtungen, dass die Selbstkontrolle für die Betroffenen ein erhöhtes Komplikationsrisiko mit sich bringen könnte. Mittlerweile hat sich aber gezeigt, dass das Gegenteil der Fall ist: Die Komplikationsrate ist deutlich höher, wenn nur der Hausarzt kontrolliert. Die meisten im üblichen zeitlichen Abstand vorgenommenen ärztlichen Kontrollen bei einer Gerinnungshemmer-Therapie haben sich als unbefriedigend erwiesen: Nur etwa die Hälfte der gemessenen Werte lag im therapeutischen Bereich. Bei der Selbstkontrolle durch den Patienten liegen hingegen über 80 Prozent der Werte im therapeutischen Bereich!

Die Gerinnungs-Selbstkontrolle kann unkompliziert mit einem handlichen Messgerät durchgeführt werden. Es arbeitet mit einem Teststreifen und einem Tropfen Blut, der aus der Fingerbeere entnommen wird. Nach zirka einer Minute erhalten Sie Ihren Gerinnungswert und können Ihre Antikoagulanzien-Dosis bei Bedarf anpassen. Um das sogenannte Gerinnungs-Selbstmanagement zu erlernen, sollten Sie an einer Schulung teilnehmen, die vier Doppelstunden umfasst und an zwei bis drei getrennten Tagen stattfindet. Ihr Arzt kann Sie über Kurse in Ihrer Nähe informieren.

Der INR-Wert

INR steht für International Normalized Ratio (International normierte Relativzahl). Diese Zahl gibt Auskunft über die Gerinnbarkeit des Blutes. Bei Menschen, die keine oralen Antikoagulanzien einnehmen, liegt die INR bei 1. Ein INR-Wert von 2 oder 3 bedeutet, dass die Blutgerinnungszeit etwa zweimal bzw. dreimal so lange ist wie bei Menschen, die keine Gerinnungshemmer einnehmen.

TIPP

INR und Quick-Wert

Ein älterer und nur in Deutschland verwendeter Wert zur Messung der Gerinnungszeit ist der Quick-Wert. Er gibt die Blutgerinnung in Prozentzahlen an. Bei einem Menschen, der keine Gerinnungshemmer einnimmt, liegt der Quick-Wert zwischen 70 und 130%. Ein geringerer Quick-Wert, etwa 30 %, zeigt eine Verlängerung der Gerinnungszeit an.

Der Quick-Wert ist problematisch, weil er von der verwendeten Testmethode, speziell vom verwendeten Reagenz, abhängig ist. Quick-Werte, die mit unterschiedlichen Methoden gewonnen wurden, sind nicht vergleichbar. Dies kann zu falschen Therapiemaßnahmen und somit zu Komplikationen führen. Aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren die INR eingeführt, die immer eindeutige und vergleichbare Werte liefert.

Die Gerinnungszeit des Blutes wird durch die Einnahme von Gerinnungshemmern so weit verlängert, dass ein optimaler Schutz vor Gerinnselbildung bei minimaler Blutungsgefahr gegeben ist. Je nach Erkrankung und Alter ermittelt der behandelnde Arzt für jeden Antikoagulanzien-Patienten einen individuellen Ziel-INR-Wertebereich, den sogenannten therapeutischen Bereich.

Die INR verhält sich umgekehrt zum Quick-Wert: Eine verlängerte Gerinnungszeit, die mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergeht, wird durch einen höheren INR-Wert und einen niedrigeren Quick-Wert angezeigt; bei einer kürzeren Gerinnungszeit (erhöhte Thrombosegefahr) sinkt der INR-Wert und der Quick-Wert steigt an.

Vitamin K und Ihre Gerinnungswerte

Da zu viel Vitamin K die gerinnungshemmende Wirkung der Cumarine abschwächen oder gar aufheben kann, sollten Sie die entsprechenden Lebensmittel sehr bewusst zu sich nehmen. Die lange Zeit gültige Empfehlung, stark Vitamin-K-haltige Lebensmittel ganz zu meiden, gilt heute nicht mehr. Allerdings sollten Gerinnungspatienten, die viele solche Lebensmittel essen, ihren Gerinnungswert gerade zu Beginn der Therapie oder auch saisonbedingt, wenn mehr Vitamin-K-haltige Lebensmittel verzehrt werden, häufiger kontrollieren, um ihre Dosis gegebenenfalls anzupassen. Ganz praktisch heißt das für Sie: Am unkompliziertesten ist ein konstanter Ernährungsstil mit entsprechend angepasster Medikamentendosis. Auch bei guter Kontrolle sollten Sie natürlich die Vitamin-K-Aufnahme nicht übertreiben. Essen Sie also nicht drei Portionen Spinat zu Mittag und abends Hühnerleber und eine Schüssel Feldsalat.

TIPP

Was ist Vitamin K?

Vitamin K kommt in zwei Hauptformen vor: Vitamin K1 (auch Phyllochinon) in pflanzlichen Nahrungsmitteln und Vitamin K2 (auch Menachinon), das aus tierischen Nahrungsmitteln aufgenommen wird oder von Bakterien in unserem Darm produziert wird. Die körpereigene Vitamin-K-Produktion deckt nur einen Teil unseres Bedarfs (bis zu 50%) – unser Körper ist daher auf eine Vitamin-K-Zufuhr von außen angewiesen. Vitamin K wird in der Leber gespeichert. Pro Tag sollten Frauen etwa 60 bis 65 µg und Männer etwa 70 bis 80 µg Vitamin K zu sich nehmen.

Der Körper braucht Vitamin K für folgende Stoffwechselvorgänge:

Blutgerinnung: Vitamin K ist an der Bildung verschiedener Gerinnungsfaktoren in der Leber beteiligt. Einige dieser Faktoren fördern, andere hemmen die Gerinnung. Bei einem Vitamin-K-Mangel kommt es zu einer Verlängerung der Gerinnungszeit.Knochenstoffwechsel: Vitamin K fördert die Bildung eines Enzyms, das den Knochenaufbau aktiviert.

Wann und wie oft messen?

Wenn Ihr Gerinnungswert gut eingestellt ist, messen Sie in der Regel einmal pro Woche und notieren diesen Wert in Ihrem Antikoagulanzien-Ausweis. Wenn sich Ihre Lebensumstände ändern – etwa bei starkem Stress, bei Einnahme anderer Medikamente, auf beruflichen oder privaten Reisen oder wenn Sie Ihre Ernährung umstellen –, empfiehlt es sich, häufiger zu messen. Auch wenn Sie mehr frische Nahrungsmittel verzehren, empfiehlt sich eine häufigere Messung, denn vor allem »grüne« Lebensmittel enthalten viel Vitamin K. Als Richtschnur können Ihnen die Tabellen in diesem Buch dienen. Messen Sie bei Verzehr von Lebensmitteln mit viel Vitamin K lieber einmal mehr. Umgekehrt gilt natürlich auch, dass, wenn Sie normalerweise viel Grünes essen und Ihre Antikoagulanzien-Dosis darauf eingestellt ist, das Essen nun aber auf Reisen oder bei geschäftlichen Terminen komplett anders ist, Sie auch den Gerinnungswert messen und prüfen sollten, ob eine Anpassung Ihrer Dosierung erforderlich ist.

Medikamente, die die Gerinnung beeinflussen

Es gibt einige Medikamente, die die Wirkung der Cumarine verstärken oder abschwächen (siehe Tabelle). Viele homöopathische Mittel sowie Vitamin- und Spurenelementgemische können Vitamin K enthalten – prüfen Sie daher vor der Einnahme immer genau die Inhaltsstoffe.

Medikamente, die Acetylsalicylsäure enthalten, verhindern, dass die Blutplättchen verkleben und sich dadurch Blutgerinnsel bilden. Gleichzeitig greifen Sie aber bei vielen Patienten die Magenschleimhaut an, so dass es leichter zu Magenblutungen kommt. Daher ist es ratsam, bei Schmerzen auf den Wirkstoff Paracetamol auszuweichen.

Bei Patienten mit Zuckerkrankheit, die mit dem Wirkstoff Glibenclamid behandelt werden, können Gerinnungshemmer eine Unterzuckerung hervorrufen. Sagen Sie Ihrem Arzt daher immer, welche Medikamente Sie erhalten und welche Nahrungsergänzungsmittel Sie gegebenenfalls zu sich nehmen.

Die folgende Tabelle enthält Wirkstoffe, die die Wirkung von Antikoagulanzien beeinflussen. Prüfen Sie vor Einnahme eines Medikaments immer die Packungsbeilage dahingehend, welcher Wirkstoff enthalten ist, oder fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Wirkungsverstärkung

Wirkungsabschwächung

Entzündungshemmende

Wirkstoffe

Indomethazin

Acetylsalicylsäure

Phenylbutazon

Schlafmittel

Phenobarbital

Andere Barbiturate

Cholesterinsenkende

Wirkstoffe

Bezafibrat

Cholesterinsenkende

Wirkstoffe

Colestyramin

Antibiotika

Tetrazykline

Erythromycin

Antibiotika

Rifampicin

Antidiabetika

Tolbutamid

Antidiabetika

Metformin

Harnsäuremedikamente

Allopurinol

Harntreibende Wirkstoffe

(meist als Blutdrucksenker verordnet)

Lasix

Arelix

Aquaphor

Unat

Wirkstoffe gegen

Herzrhythmusstörungen

Amiodaron

Chinidin

Antiepileptika

Carbamazepin

Schilddrüsenhormone

Cortisonpräparate

Antibabypille bzw. andere

hormonelle Verhütungsmittel

Östrogene

Magenschützende

Wirkstoffe

Cimetidin

Abführmittel

Gesunde Ernährung: Auf die Mischung kommt es an

Wie für alle Menschen gilt auch für Gerinnungspatienten: Ernähren Sie sich gesund! Das heißt viel Obst, Gemüse und Getreide und wenig Fleisch und tierische Fette. Bevorzugen Sie frisches Obst und Gemüse der Saison, um möglichst viel Vitamine und gesunde Pflanzenstoffe und wenig Schadstoffe zu sich zu nehmen. Einige heimische Gemüsesorten enthalten allerdings viel Vitamin K. Hier gilt es, nicht zu viel zu essen und nach Alternativen zu suchen (siehe das Kapitel Tipps und Tricks).

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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