Erziehung mit Liebe und Vision (überarbeitete Ausgabe) - Danny Silk - E-Book

Erziehung mit Liebe und Vision (überarbeitete Ausgabe) E-Book

Danny Silk

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Beschreibung

Es geht um unser Herz und es geht um unsere Freiheit Danny Silk fordert uns in unserem bisherigen Denken über Liebe, Disziplin und Respekt, ja in unserer generellen Vorstellung von Kindererziehung heraus. Es stellt eine Denk- und Lebensweise vor, die eine Leichtigkeit und Frieden in unsere familiären und sonstigen Beziehungen bringt. Unser Herz spielt dabei die zentrale Rolle. Das Herz der Eltern und das Herz der Kinder. Wenn beide Seiten verstehen, wie sich ihr jeweiliges Verhalten auf das Herz des anderen auswirkt, werden die Herzen geschützt und Beziehungen können gedeihen. Kinder (und Eltern!) lernen dadurch, in rechter Weise mit der großen Freiheit umzugehen, die Gott ihnen zugedacht hat. Sie lernen, verantwortungsvoll, respektvoll und selbstbeherrscht zu sein. Schon während der Lektüre können Sie Dinge ausprobieren und sofortige Resultate sehen. Schon während der Lektüre können Sie Dinge ausprobieren und sofortige Resultate sehen. Auch wenn es vorrangig um Kindererziehung geht, werden doch grundsätzliche Dynamiken und Lösungen herausgearbeitet, die für alle Beziehungen gelten und enorm hilfreich sind.

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Danny Silk

Erziehung mit Liebe und Vision(überarbeitete Ausgabe)

Herzensbeziehungen eingehenstatt Machtkämpfe austragen

GloryWorld-Medien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Überarbeitete Ausgabe 2017

© Copyright 2008 Danny Silk

Originally published in English under the title „Loving Our Kids on Purpose“ by Destiny Image, 167 Walnut Bottom Rd., Shippensburg PA 17257-0310, USA.

All rights reserved.

© der deutschen Ausgabe 2017 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985, entnommen.

Weitere Bibelübersetzungen:

[LU]: Lutherbibel, Revidierte Fassung von 1984

[GN]: Gute-Nachricht-Bibel, 2002

[EÜ]: Einheitsübersetzung, 1980

Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.

Übersetzung: rdeLektorat/Satz: Manfred MayerUmschlaggestaltung: Kerstin & Karl Gerd Striepecke, www.vision-c.deFoto: istockphoto

Printed in Germany

ISBN (epub): 978-3-95578-429-4

ISBN (Druck): 978-3-95578-329-7

 

 

Stimmen zum Buch

Als Schulleiter hatte ich das Vorrecht, Danny Silk mit meinen Mitarbeitern und verschiedenen Eltern in Aktion zu erleben. Als ich ihm zum ersten Mal begegnete, war ich mit meinem Latein am Ende. Ich war es müde geworden, verletzten Eltern Ratschläge zu erteilen, die an den Symptomen zerbrochener Beziehungen he­rumdokterten, jedoch die „Krankheiten“ ignorierten, die diese Symptome erst verursachten. „Erziehung mit Liebe und Vision“ ist ein mächtiges Werkzeug. Es beschreibt nicht nur das Warum, sondern zeigt auch ganz ehrlich und praktisch auf, wie wir unsere Kinder in einer von Liebe geprägten Umgebung so aufziehen können, dass sie ihre Lebensbestimmung erreichen. Kindererziehung ist die größte Berufung unseres Lebens und zugleich die schwierigste Aufgabe, die man sich überhaupt aussuchen kann. Danny Silks Ehrlichkeit und Fähigkeit, Geschichten zu erzählen, in denen sich alle Eltern wiederfinden, zeigen beispielhaft, wie Gottes Neuer Bund in der Erziehung Anwendung findet, und versetzt uns in die Lage, mit unseren Kindern eine gute Beziehung zu pflegen, die von Liebe und nicht von Angst bestimmt ist.

Ich habe an meiner Schule mit eigenen Augen gesehen, dass es funktioniert: Eltern und Kinder sind neue Herzensbindungen zueinander eingegangen, und in ihrem Leben wurden die Früchte der Liebe und des Friedens sichtbar. Dieses Buch ist ein Muss für alle Eltern, Lehrer, Sozialarbeiter und jeden, der mit Kindern und Familien zu tun hat. Dannys Erkenntnisse sind Werkzeuge, mit denen wir unser allerwichtigstes Ziel erreichen können: Kinder so aufzuziehen, dass sie ihre von Gott gegebene Bestimmung erreichen.

Chris Adams, Schulamtsleiter,Shasta Union High School District, USA

 

„Erziehung mit Liebe und Vision“ hat unsere Familie neu belebt. Es hat uns zu friedfertigen Eltern gemacht. Es ist das Handbuch zum Umgang mit Kindern.

Anthony und Jenny Mason, Eltern dreier Kinder

Es ist sehr schwierig, den Dienst von Danny Silk zu empfehlen, ohne dass es sich so anhört, als übertreibe man. Aber die Wahrheit ist: in dem Kreis, in dem ich mich bewege, gibt es nicht seinesgleichen. Sein Scharfblick lässt ihn die Ursachen erkennen, die Frieden und Segen in Beziehungen verhindern, und seine Weisheit befähigt ihn, „Baumeister von Familien“ und „Architekt von Beziehungen“ zu sein. Von Herzen empfehle ich Danny und alles, was er erarbeitet hat. Es wird Ihnen helfen, das Beste von Gott für Ihr Leben zu empfangen.

Bill JohnsonLeiter der Bethel-Gemeinde in Redding/Kalifornien

Endlich hat mein Freund Danny Silk seine Erkenntnisse und seine Kompetenz, was eine effektive und gesunde Kindererziehung angeht, die starke, intakte Familien zum Ziel hat, in Worte gefasst und als Buch herausgegeben. Er hat bei dem durch und durch biblischen Thema des Aufziehens von Kindern das Hauptaugenmerk auf das Herz gelegt. Damit führt er uns auf herausfordernde Weise vor Augen, dass das Reich Gottes das Reich der guten Beziehungen ist.

Letzten Endes beweist Danny Silk überzeugend, dass wir Eltern dafür verantwortlich sind, eine von Liebe, Respekt, Ehrerweisung und Freiheit geprägte häusliche Umgebung zu schaffen und zu kultivieren, die frei von Angst, Kontrolle, Perfektionismus und Überreaktionen bei Fehlern ist. Systematisch nimmt uns Danny an die Hand und legt dar, wie sich in unseren Kindern ein christlicher Charakter formen kann, indem wir ihnen immer wieder akzeptable Wahlmöglichkeiten anbieten und ihre Selbstdisziplin fördern, dadurch dass wir sie lehren, sich ihre Probleme zu eigen zu machen, sodass sie selbst Lösungen suchen und zu ihnen stehen.

Danny gibt uns Prinzipien und Werkzeuge für die Erziehung unserer Kinder an die Hand, die uns helfen, folgende Ziele zu erreichen: Richtige Haltungen und Beziehungen fördern, statt Wohlverhalten erzwingen; Liebe und Herzensverbindungen über bloße Regeln und blinden Gehorsam stellen; einen sinnvollen Umgang mit Freiheit und den sich uns bietenden Möglichkeiten einüben, indem wir auf verantwortliche Weise Macht und Kontrolle mit ihnen teilen, sodass sie in diesen Dingen kompetent werden und nicht zur leichten Beute einer Welt voller schlechter Möglichkeiten werden.

Dr. André Van Mol, Kinderarzt

Leidenschaftlich ringt Danny Silk darum, Familien dabei zu helfen, dass sie in liebevoller Kommunikation untereinander ihr Bestmögliches erreichen. Er ist ein innovativer, unterhaltsamer Lehrer, der sowohl christlichen als auch säkularen Zuhörern Gottes Wahrheiten über Liebe, Ehrerweisung und Respekt leichtverdaulich serviert. Oft begleitet ihn Sheri, seine nicht minder fähige und lustige Frau, bei Konferenzen und Seminaren: ein einmütiges, kraftvolles Gespann.

Ich arbeite seit vierzig Jahren als Seelsorger und lerne jedes Mal, wenn ich Danny zuhöre, immer noch Neues über einen gesunden Umgang in der Familie. Er ist vor Ort, landesweit und international in Gemeinden, Schulen und öffentlichen Kontexten aufgetreten. Seine Materialien und Veranstaltungen sind ein Muss.

Kay Morris Long, Klinischer Sozialarbeiter

Danny Silk hat unsere Unternehmenskultur nachhaltig beeinflusst. Die COMPASS-Betreuungseinrichtungen beschäftigen mehr als 120 Mitarbeiter. Dannys Trainingseinheiten haben unserer Mitarbeiterschaft ein klares Verständnis von Werten wie persönliche Freiheit und Verantwortlichkeit vermittelt. Unsere Gruppenleiter haben wirksame Hilfsmittel an die Hand bekommen, um ihren Mitarbeitern Wertschätzung zu erweisen, ohne dass diesen die Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen entzogen wird. Unsere Leute waren von Dannys Ideen und Aussagen so begeistert, dass sie noch nach drei Monaten „Dannyismen“ benutzen! Wir werden ihn immer wieder engagieren, um seine Weisheit und Kompetenz noch viel mehr auszuschöpfen.

Eric Hess, Geschäftsführer,COMPASS-Betreuungseinrichtungen, Dublin, Kalifornien

Danny Silk ist ein herausragender Lehrer und Geschichtenerzähler. Sie werden lachen und aufs Angenehmste überrascht sein, wenn Danny Ihnen den einzigartigen Blick dafür öffnet, wie wir in der Erziehung unserer Kinder Gottes Liebe über alles andere stellen können. Sie werden sowohl spezifische Werkzeuge als auch reichlich Beispiele an die Hand bekommen, die Ihnen helfen, bei sich zu Hause die Haltungen und Konzepte umzusetzen, die Danny auf seinem eigenen Weg als Vater von Gott gelernt hat. Die allergrößte Wohltat aber ist, dass Sie immer wieder von Gottes Güte hören und erkennen werden, wie man Familienbeziehungen mit den Augen seiner Liebe betrachten kann.

Barry Byrne, Ehe- und Familientherapeut

Ich kenne Danny Silk seit über 25 Jahren. In den dreißig Jahren, die ich mit Menschen arbeite, ist mir niemand sonst begegnet, der über eine so erstaunliche Fähigkeit verfügte, die Ursachen von Problemen im Bereich des Sozialen und des Verhaltens zu erkennen. Seit langem haben wir als Team ihn ermutigt, dieses Buch zu schreiben, denn seine unvergleichliche Weisheit muss die Massen erreichen.

Doch Achtung, wenn Sie dieses Buch lesen: Dannys Erkenntnisse zerschmettern oftmals alte religiöse Denkweisen und befreien Menschen aus den Bindungen geistlicher Gefangenschaft. Sie werden sich dabei ertappen, wie Sie sich lachend und weinend zugleich neue Beziehungsparadigmen erschließen, wenn Sie ihm Hals über Kopf ins Messer laufen. Seine Geschichten werden Ihr Herz erobern, seine Weisheit wird Sie verblüffen, und sein Leben wird Sie für immer verändern. Dieses Buch ist ein Muss für jeden, ob Sie nun Kinder haben oder nicht.

Kris Vallotton, Autor und Pastor in der Bethel-Gemeinde

 

 

Inhalt

Vorwort (Bill Johnson)

Vorbemerkung des Autors

Einführung

1 Das Herz der Sache

2 Unsere Wahrheitsfilter wechseln

3 Unseren Garten schützen

4 Entscheidungen

5 Herzensverbindungen aufbauen und schützen

Dieses Buch widme ich meinen Kindern: meiner Ältesten, Brittney, und ihrem Mann Ben, meinem ältesten Sohn Levi und dem lustigsten meiner Kinder, Taylor. Ihr alle habt das Beste aus mir hervorgebracht. Ich liebe euch mit Haut und Haaren und von ganzem Herzen.

 

Dank

Von Herzen danken möchte ich:

• Sheri, meiner Auserwählten: Du hast mir geholfen, der Mann zu werden, der ich von jeher zu werden hoffte. Ich liebe dich!

• Bill und Beni Johnson: Niemand sonst auf dieser Erde hat meine innere Welt so total umgekrempelt und mein Vermächtnis so geprägt wie ihr beide. Danke!

• Kris und Kathy Vallotton: Wohin geht der Seelsorger, wenn er Probleme in seiner Ehe hat? Zu seinen besten Freunden. Danke, dass ihr immer für uns da wart.

• John und Sandy Tillery: Euch verdanke ich meine Liebe zur Gemeinschaft und zum Dienen. Ihr habt mir beigebracht, dass es so etwas wie „säkular“ gar nicht gibt. Ihr habt mir gezeigt, wie groß das Abenteuer des Lebens wird, sobald ich mein Leben für die ganze Welt hingebe. Danke!

• der Mountain-Chapel-Gemeinde in Weaverville, Kalifornien: Ihr habt einen Knaben aufgenommen und einen Mann aus ihm gemacht. Danke!

• der Bethel-Gemeinde in Redding, Kalifornien: Ihr habt euch dieses Mannes angenommen und verändert mit ihm zusammen die Welt. Danke, dass ihr mich in alle Welt ausgesandt habt.

• Allison Armerding: Du lässt mich wie ein Genie aussehen. Danke!

 

Vorwort

Solange ich denken kann, habe ich Kindererziehung als das größte Vorrecht angesehen, das das Leben zu bieten hat. Mit dieser Ehre lässt sich nichts anderes vergleichen. Denken Sie darüber nach: Gott vertraut uns nicht weniger als das Leben eines anderen Menschen an, um diesen für seine Ziele großzuziehen. Wenn das stimmt, ist das Aufziehen von Kindern für Gott die gewaltigste Verantwortung im ganzen Leben.

Als meine Frau und ich die ersten unserer drei Kinder bekamen, gab es eine Menge wohlmeinender Leute, die uns vor all den bevorstehenden Schwierigkeiten warnten. Da hieß es: „Jetzt ist er ja noch echt niedlich. Aber wenn er erst mal zwei ist!“ Sie nannten sie die schrecklichen Zweijährigen. Dann kam: „Wartet nur, bis sie zur Schule gehen!“ Und noch gängiger war: „Aber, wenn sie erst mal Teenager sind …!“ Es war, als wollte uns jeder vor potentiellen Problemen warnen. Lösungen aber hatten sie keine zu bieten. Man konnte den Eindruck gewinnen, diejenigen, die selber Schwierigkeiten beim Aufziehen ihrer Kinder gehabt hatten, hofften, uns werde es genauso ergehen, damit sie sich in Bezug auf ihre eigenen Erfahrungen besser fühlen könnten. Wir waren jung und naiv – wer waren wir, dass wir uns einbilden sollten, es besser hinzukriegen?

Beni und ich entschieden uns bald, solche Warnungen zu ignorieren, sie aus unserem Denken zu streichen und stattdessen die Kindererziehung als Vorrecht und Auftrag Gottes anzusehen, für den er uns mit allen notwendigen Gaben und Fähigkeiten ausgestattet hatte, um es richtig zu machen. Wir erkannten, dass jede Lebensphase unserer Kinder neue Herausforderungen mit sich brachte, die wir nur mit Gottes Weisheit bewältigen konnten. Aber wir fanden auch heraus, dass Gott nur darauf wartete, uns mit seiner Weisheit zu beschenken. Jede Phase war einzigartig und wunderbar. Wir feierten das Leben, beweinten Fehlschläge und gingen jeden neuen Schritt voller Hoffnung und mit klarem Kurs an. Der Entschluss, den wir zu Anfang getroffen hatten, stellte sich als richtig heraus. Mittlerweile sind unsere drei Kinder glücklich verheiratet und haben eigene Kinder, sodass wir uns nun mehr mit den Enkeln beschäftigen. Nach wie vor ist aber jede Lebensphase noch besser als die vorige.

Heute erzählen wir den jungen Eltern, dass jedes Alter Spaß macht und dass es einfach immer besser wird. Viele haben sich bei uns bedankt, nur weil wir ihnen Hoffnung vermittelt haben. Denn offensichtlich ist es so, dass die, die uns vor all den angeblich auf uns zukommenden Krisen des Elternseins warnten, ihresgleichen hervorgebracht hatten – sie haben jungen Eltern Angst und Schrecken eingejagt im Glauben, sie täten ihnen damit einen Gefallen. Dieses Denken müssen wir abschaffen. Es sollte im Leib Christi keinen Platz haben!

Auch wenn es kein Geheimnis darstellt, dass die Familie in der Krise steckt, ist ebenso klar, dass die Wiederherstellung der Familie auf Gottes Prioritätenliste einen hohen Rang einnimmt. Das heißt, der Himmel setzt auf unseren Erfolg. Aber wie? An dieser Stelle kommt Danny Silk mit diesem Buch ins Spiel. Er hat mir die Hoffnung eingeflößt, dass die schier unmögliche Aufgabe der Wiederherstellung der Familie tatsächlich zu bewältigen ist.

Es fällt mir ungemein schwer, Tiefe und Bedeutung dieses Buches in Worte zu fassen. Man findet äußerst selten jemanden von Dannys Weisheit. Ja, es geht um Kindererziehung. Und ja, das Buch gibt uns Werkzeuge an die Hand, das richtig zu machen. Aber mehr als alles andere vermittelt uns dieses Buch Weisheit, Vision und Orientierung, damit wir den Gang der Weltgeschichte prägen können. Wirklich! Danny zeichnet das große Gesamtbild so überzeugend, dass Sie es nie wieder vergessen werden. Die Kernwerte des Reiches Gottes, eines Reiches der Freiheit, werden zur Grundfeste der Familie – Ihrer Familie.

Jesus sagte, das Reich Gottes sei in uns. Das bedeutet, dass alle Angelegenheiten des Reiches Gottes Herzensdinge sind. Und genau hier ist Danny Experte: Er ist ein Herzenskenner. Sein Skalpell dringt effektiv bis ins Mark der Lebensfragen, sodass Väter und Mütter befähigt werden, die notwendigen Korrekturen vorzunehmen, damit sie die Erziehung ihrer Kinder wieder mit Entschlossenheit und Freude angehen. Wenn Sie dieses Buch lesen, werden Sie lachen, weinen und höchstwahrscheinlich Buße tun. Und das alles ist hochwillkommen in unserem Bestreben, die Welt durch Familien zu beeinflussen, die vom Reich Gottes geprägt sind.

Ich habe nun schon viele Jahre lang das Vorrecht, mit Danny zusammenzuarbeiten. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie durch seinen Einfluss Familien, in denen es seit Generationen nur drunter und drüber gegangen war, binnen Wochen – nicht binnen Jahren – umgekrempelt wurden. Die Auswirkungen auf unsere Stadt sind verblüffend. Dieses Buch ist so wichtig und wertvoll. Ich wünschte, ich könnte es für alle Gläubigen und nicht nur für die Eltern unter ihnen zur Pflichtlektüre machen. Es geht darin um unser Herz, um Gottes Reich und um unsere ewige Bestimmung. Genießen Sie’s!

Bill Johnson

 

Vorbemerkung

Seit 1991 unterrichte ich Eltern in Erziehungsfragen. Alles fing damit an, dass ich danach zu forschen begann, wie man christliche Pflegeeltern darin anleiten kann, Kinder zu disziplinieren, ohne sie körperlich zu bestrafen. Mir war bis dahin nicht bewusst, welch große Rolle die Körperstrafe in der Erziehung spielte oder zumindest die Drohung damit. Auch Sheri und ich hatten Brittney, unser erstes Kind, körperlich gezüchtigt, ohne groß darüber nachzudenken, was wir sonst tun konnten. Den meisten Ehepaaren, die ich als neue Pflegeeltern gewann, ging es ähnlich.

Bevor ich dort ankam, hatte ich von all diesen Dingen nicht die geringste Ahnung. Als ich die Wohnung betrat, bemerkte ich Kinder, die ruhig an Tischen saßen, die über die Räume verteilt waren. Die Pflegemutter unterrichtete alle diese Kinder zu Hause. Ich sah dort nichts als Kinder, die sich gut benahmen und sich einwandfrei im Griff hatten. Die Dame erzählte mir ein paar der bizarren Ereignisse, die sich in ihrem Haus abgespielt hatten. Sie schilderte Verhaltensweisen, die bei den meisten Pflegeeltern zum Ende der Pflegeelternschaft geführt hätten. Diese Frau aber holte sich gerade solche Kinder in ihr Haus.

Ich fragte sie, wie um alles in der Welt sie das anstelle. Das war der Moment, an dem mein ganzes Denken und Verhalten meiner Umwelt gegenüber sich zu wandeln begann. Die Frau erzählte mir, sie habe Kontakt zu einem Zentrum namens Cline/Fay-Institute in der Stadt Golden in Colorado. Dort hatte man ihr mit ihrem ersten Adoptivsohn geholfen, bei dem RAD diagnostiziert worden war. Dieses Zentrum habe sich darauf spezialisiert, Bindungen zwischen schwer missbrauchten Kindern und ihren Bezugspersonen bzw. Eltern herzustellen. Dann erläuterte sie mir etwas, was Love and Logic® („Liebe und Logik“) genannt wird.

Damals hörte ich zum ersten Mal von Love and Logic®, obwohl das Konzept schon seit vielen Jahren bekannt war. Meine Gastgeberin hatte einen Katalog, und ich bestellte mir zwei Audiokassetten: „Die vier Schritte zur Verantwortlichkeit“ und „Hubschrauber, Feldwebel und beratende Eltern“. Ein Jahr lang hörte ich mir beim Autofahren diese beiden Kassetten an. Sie waren voller lustiger Geschichten, die mir halfen, die Prinzipien zu kapieren, und mir die Schritte, wie man das Handwerkszeug anzuwenden hatte, einzuprägen.

Ich fing an, die Gedanken von Love and Logic® an meine Pflegeeltern weiterzugeben. Bald schlossen sich Erziehungsschulungen für dieselbe Zielgruppe an. Schließlich bestellte Remi Vista, die Firma, bei der ich arbeitete, einen Ausbildungsplan für Eltern, was mich veranlasste, das Konzept zu überarbeiten. Die Sache so anzugehen wie von der Firma vorgegeben, hätte zu lange gedauert, weshalb ich mein Konzept anpasste und begann, es so den Pflegeeltern beizubringen. Binnen zwei Jahren unterrichtete ich ein sechsstündiges Seminar nach dem Muster von „Liebe und Logik“an Schulen und in Elternzirkeln in der ganzen Region. Ich schaute nie mehr zurück.

Ich erkannte, dass das, was Foster Cline und Jim Fay, die Urheber von Love and Logic®, in Worte und praktische Anleitungen gefasst hatten, ganz nach dem Herzen Gottes war. Das meiste, was in diesem Buch steht, erwuchs aus den vielen Jahren, in denen ich Eltern schulte und es selbst im Kontext meines Glaubens praktizierte. Auch wenn ich den beiden erwähnten Männern nie begegnet bin, werde ich ihnen immer dankbar sein für den Einfluss, den sie auf mein Leben und das Leben derer, die ich wiederum beeinflusse, ausgeübt haben.

 

Einführung

Willkommen zu „Erziehung mit Liebe und Vision“. Ob Ihnen die Informationen in diesem Buch nun neu sind oder auch nicht, höchstwahrscheinlich stellen sie für Sie einen radikalen Paradigmenwechsel1 dar. Dieses Buch wird Sie in Ihrem bisherigen Denken über Liebe, Disziplin und Ehrerweisung, ja in Ihrer generellen Vorstellung von Kindererziehung herausfordern. Ebenso wird es Ihnen eine Denk- und Lebensweise vorstellen, die eine Leichtigkeit und Frieden in Ihre familiären und sonstigen Beziehungen bringen wird.

Dieses Buch wird die Lebensqualität in Ihrem Zuhause verändern. Keine Streitereien mit Ihren Kindern mehr. Wirklich! Keine Auseinandersetzungen mehr über „fair“ oder „gerecht“. Verabschieden Sie sich von dem Rumgezicke darüber, ob Schulaufgaben oder häusliche Pflichten erledigt werden. Sie können die Kontrolle über Ihr Leben zurückgewinnen und Ihre Kinder mit ganz neuen Augen sehen lernen.

Sie werden einen Kurs einschlagen, der Ihren Kindern das Herz Gottes zeigen wird wie nie zuvor. Sie werden den Frieden und die Freude kennenlernen, die Sie als Vater oder Mutter immer haben wollten. Sie werden lernen, dass „die Liebe alle Furcht austreibt“. Dieses Buch wird Ihnen zeigen, wie Sie eine liebe- und vertrauensvolle Beziehung zu Ihren Kindern aufbauen können, in der die Kinder inspiriert werden, auf Ihr Herz Rücksicht zu nehmen, während sie ihre eigenen Entscheidungen fürs Leben treffen. Ja, dieses Buch wird Ihnen helfen, Ihren Kindern zu vertrauen.

Wir werden untersuchen, welche Stärke Gott Ihren Kindern zugedacht hat. Sie werden staunen, wie verantwortungsvoll, respektvoll und selbstbeherrscht Ihre Kinder sein können. Auch wenn dies nicht mit einem Fingerschnippen passieren wird, werden Sie schon während der Lektüre Dinge ausprobieren und sofortige Resultate sehen können.

Wie bei jedem neuen Paradigmenwechsel werden Sie im Hinblick auf das, was Sie dazulernen, stetig unterstützenden Input brauchen. Dafür gibt es ein sechsstündiges Seminarprogramm, das Sie im Internet unter www.lovingonpurpose.com bestellen können. Außerdem gibt es diverse weiterführende elektronische Medien sowie Arbeitsbücher. Mir ist klar: Falls Sie hier zum ersten Mal mit diesem Ansatz zur Kindererziehung in Berührung kommen, werden Sie einige Zeit zum Verarbeiten und den einen oder anderen Erfolg brauchen, ehe Sie Ihre ganze Lebensweise als Familie umstellen können. Ich empfehle Ihnen die unterstützenden Übungsmaterialien sehr, um auf dem, was dieses Buch bringt, weiter aufbauen zu können. Weiteres hilfreiches Material finden Sie auch bei Love and Logic® unter www.loveandlogic.com.

Ich hoffe, Sie genießen die Lektüre dieses ersten Werkes von mir.

 

Kapitel 1: Das Herz der Sache

Im Herbst 2006 hatte ich gemeinsam mit meinem Freund Banning Liebscher, dem Jugendpastor der Bethel-Gemeinde, die Gelegenheit, an einer öffentlichen High-School1 unserer Stadt einen Kurs für Eltern zu geben, den ich von Becoming a Love and Logic Parent® übernommen hatte. Sechs Wochen lang trafen wir uns wöchentlich zwei Stunden mit Eltern, deren Kinder erst kürzlich auf diese Schule gekommen waren, aber schon Gefahr liefen, der Schule verwiesen zu werden, weil sie entweder häufig fehlten, sehr schlechte Noten hatten oder sich einen disziplinarischen Verweis nach dem anderen eingehandelt hatten. Obwohl das Programm stark beworben worden war, war die Teilnahme freiwillig, und am ersten Abend kamen nur vier dieser Väter und Mütter. Zum Glück hatten noch ein paar andere Familien aus der Stadt von dem Kurs Wind gekriegt und stießen dazu, sodass der Raum einigermaßen gefüllt war.

Während ich vortrug und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen versuchte, saß in der ersten Reihe eine Frau, die sehr hart und verschlossen zu sein schien. Es zeigte sich, dass sie völlig entnervt und verletzt war. Irgendwann kam sie an den Punkt, an dem sie es nicht mehr ertragen konnte, dass ich daherredete, als sei Kindererziehung das Einfachste von der Welt. „Okay, Herr Besserwisser!“, brach es aus ihr heraus, frustriert und hoffnungsvoll zugleich. „Ich hab’ eine 14-jährige Tochter, die mindestens fünfmal am Tag mit mir herumstreitet. Auch mit ihrem Bruder und ihrer Schwester fängt sie Streit an, sobald diese auch nur in ihre Nähe kommen. Sie fällt in allen Fächern durch, raucht Hasch, schläft mit ihrem Freund und reißt nachts von zu Hause aus. Was haben Sie denn dazu zu sagen, bitteschön?“

Alle waren perplex. Bestimmt hatte jeder im Raum seine ganz eigene Geschichte, aber was diese Frau erzählte, übertraf eindeutig alles andere. Sie konnte absolut nicht mehr. Ihr ältestes Kind war völlig außer Kontrolle, und in ihrem Haus herrschte das blanke Chaos.

Ich sah sie einfach nur an, nickte und versuchte den Vorwurf des „Besserwissers“ abzuschütteln. Schließlich sagte ich: „Erzählen Sie mir, wie Ihre Beziehung zu Ihrer Tochter ist. Schildern Sie die Herzensverbindung zwischen Ihnen beiden.“

„Wie jetzt?“, fragte der Blick, mit dem sie mich ansah. Also wiederholte ich, was ich gesagt hatte. Diese Antwort hatte weder sie noch irgendjemand sonst im Saal erwartet. Alle saßen wir schweigend da, während sie ein paar Minuten darüber nachdachte. Dann kamen ihr die Tränen. Diese Mutter ließ den Kopf sinken und sagte: „Wir haben keine Verbindung miteinander. Wir haben Angst voreinander.“

„Das ist das größte Problem, das Sie zurzeit mit Ihrer Tochter haben“, entgegnete ich. „Diese mangelnde Bindung ist das grundlegende Problem. Dieses Problem müssen wir lösen, bevor wir uns mit Lösungen für alles andere befassen können.“

Sie sah mich an, als hätte ich ihr mit einer zusammengerollten Zeitung auf die Nase gehauen. Sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sie hatte gedacht, sie brauche eine effektivere Methode, ihre Tochter unter Kontrolle zu halten, und wusste, dass nichts half, was sie bis dahin ausprobiert hatte. Es war lange her, dass sie über die Liebe zwischen sich und ihrer Tochter nachgedacht hatte. Wir sprachen kurz darüber, welche Möglichkeiten es gab, ihre zerbrochene Bindung wiederherzustellen, und weg war sie.

In der nächsten Woche fragte ich, ob irgendjemand in der vergangenen Woche etwas Neues ausprobiert habe und ob es irgendwelche Fragen gebe, die ich beantworten könne, ehe wir den nächsten Abschnitt durchnehmen würden. Nach wie vor in der ersten Reihe sitzend, jetzt aber mit einem Lächeln im Gesicht, sagte die Frau: „Es ist ein Wunder! Diese Woche haben wir nur zweimal gestritten! Es ist ein Wunder! Mit allen im Haus geht sie freundlicher um. Wir sind alle schockiert. Es ist ein Wunder!“

Donnernder Applaus toste durch den Raum. Die Mutter strahlte vor Hoffnung und Triumph. Ich fragte, was sie gemacht habe. Ihre Antwort war köstlich.

„Ich ging nach Hause und dachte über das nach, was Sie über unsere Beziehung gesagt hatten. Mir war noch nie in den Sinn gekommen, dass da der Hase im Pfeffer liegen könnte. Dann ging mir auf, dass ich in unserer Beziehung nicht mehr ich selbst war. Ich war verletzt und ließ sie immerzu meinen Ärger spüren. Ich war ein schlimmerer Kontrollfreak als je zuvor. Ich hatte keine Ahnung, dass ich genauso sehr Teil des Problems war wie sie. Also tat ich, was Sie gesagt hatten, und brachte meinen Schlamassel in Ordnung. Ich entschuldigte mich dafür, dass ich so kontrollierend und respektlos gewesen war. Ich sagte ihr, die Dinge würden jetzt anders laufen, weil ich mich ändern würde. Ich sagte ihr, dass ich sie mehr liebhabe, als sie es sich vorstellen könne. Ich weinte und nahm sie in den Arm.“ Sie schmunzelte, während sie erzählte. „Ich glaub’, ich hab ihr ’ne Heidenangst eingejagt.“

Die Woche darauf kam diese Mutter in den Raum und hatte ihre Tochter im Schlepptau. Das Mädchen mied jeden Augenkontakt mit mir und suchte sich einen Platz in der obersten Stuhlreihe des tribünenartigen Hörsaals. Dort hockte sie allein auf weiter Flur – es waren nicht allzu viele Leute da – und blickte auf den spärlich besetzten Saal herab.

Ihre Mama hatte an diesem Abend ein weiteres positives Erlebnis parat. „Diese Woche gab es überhaupt keinen Streit“, sagte sie. „Das ist seit Jahren nicht vorgekommen.“ Sie strahlte übers ganze Gesicht, konnte kaum ruhig auf dem Stuhl sitzen und klatschte beim Sprechen in die Hände. Dann drehte sie sich um und zeigte auf die junge Dame ganz oben in der letzten Reihe. „Meine Tochter ist heute Abend mitgekommen, um herauszufinden, was ihr da mit ihrer Mutter anstellt.“

Der Saal brach in Gelächter und Beifall aus.

In der darauffolgenden Woche kam die Mutter samt ihrer Tochter und ihren beiden anderen Kindern zum Kurs. Allesamt saßen sie die ganze Zeit neben ihrer Mutter in der ersten Reihe und erledigten Hausaufgaben.

In der sechsten und letzten Woche stellte ich dieselbe Frage wie auch in den Wochen davor: „Gibt es irgendwelche Fragen oder eine Situation, in der Sie Hilfe brauchen?“ Die Gruppe reagierte so, wie es Banning und ich danach immer wieder erlebt haben. (Wir haben diesen Kurs in den nächsten drei Jahren zwei-, dreimal jährlich an dieser Schule durchgeführt.) Erst herrschte verlegenes Schweigen. Dann sagte schließlich jemand: „Ich weiß ja nicht, wie es in anderen Familien zugeht, aber bei uns herrscht jetzt Frieden.“

Worauf es ankommt

Kommt in Ihrer Familie im Umgang miteinander die Frucht des Friedens zum Vorschein? In Jesaja 9,6 heißt es: „… der Friede wird kein Ende haben … über seinem Königreich …“ Frieden ist eine Frucht der Königsherrschaft Gottes. Aber wie etabliert man die Herrschaft des Himmels in seiner Familie? Wenn Sie diese Frage beantworten wollen, müssen Sie sich fragen: „Was ist für mich als Vater bzw. Mutter im Umgang mit meinen Kindern das Allerwichtigste? Entspricht das, was mich in der Erziehung meiner Kinder motiviert, dem, wie der himmlische Vater seinen Kindern begegnet?“ Das ist in der Tat die erste Aufgabe, die sie anpacken müssen: erkennen, was Ihnen das Wichtigste ist.

Ich möchte behaupten, dass für die meisten von uns Eltern das Ziel der Kindererziehung darin besteht, ihnen Gehorsam beizubringen. Seit wir ihnen im Moment der Geburt zum ersten Mal begegnet sind, richten sich unsere Bemühungen darauf, Willen und Wünsche unserer Kinder zu prägen. Wir zeigen ihnen, was „gut“ und was „schlecht“ ist, und lehren sie, sich für das „Gute“ zu entscheiden. Mit aller Macht versuchen wir darauf hinzuwirken, dass sie sich „gut“ entwickeln, und die naheliegende Methode, dieses Ziel zu erreichen, besteht darin, dass wir sie lehren zu tun, was wir sagen.

Dieses Buch möchte Ihnen zeigen, dass das Ziel, dass die Kinder gehorchen und sich fügen, ein nachrangiges Ziel ist. Es kann sogar verheerend dafür sein, dass Ihre Kinder persönliche Verantwortungsfähigkeit entwickeln und eine korrekte Vorstellung von Gott dem Vater bekommen. Auch wenn Gehorsam in unserer Beziehung zu unseren Kindern eine wichtige Rolle spielt, stellt er doch nicht das Allerwichtigste dar. Gelingt es uns nicht, das Wichtigste an die erste Stelle zu rücken, so wird das, was wir auf unserem Fundament errichten, nicht dem entsprechen, was wir als Eltern zu erreichen hofften.

Als die Pharisäer Jesus nach dem allerwichtigsten Gebot fragten, verblüffte er sie mit seiner Antwort. Sie wollten ihn in eine Falle locken, aber er durchschaute dies und erschloss ihnen eine Offenbarung. Kern seiner Antwort war: „Liebe Gott, liebe deinen Nächsten und liebe dich selbst“ (vgl. Lk 10,27). Das höchste aller Gebote ist Liebe. Jene Pharisäer hatten gehofft, er würde ihnen einGebot nennen, dem sie sich fügen sollten, denn ihre Kultur beruhte darauf, dass man vor allem „die Regeln“ achtete und einhielt. In einem Atemzug stellte Jesus klar, dass Beziehung wichtiger war als Regeln. Das Wichtigste im Reich Gottes sind Liebe und Beziehung; und wenn wir in unseren Familien eine Reich-Gottes-Kultur schaffen wollen, muss dies auch unsere Priorität sein.

Zwischen einer Kultur, deren Priorität „Gehorsam und Anpassung“ heißt, und einer Kultur, in der die Beziehungen untereinander oberste Priorität haben, gibt es einen Riesenunterschied. Der Gegensatz wird vielleicht dann am deutlichsten, wenn Menschen versagen. Stellen Sie sich vor, Ihr Sechstklässler bringt Ihnen eine Fünf nach Hause. Wie würden Sie mit dieser Situation umgehen (bzw. wie sind Sie damit umgegangen)? Der erste Gedanke der meisten Eltern ist: Das Kind macht in der Schule nicht richtig mit bzw. kümmert sich nicht um die elterlichen Erwartungen. Die Eltern versuchen dann, das Kind wieder zu einem guten Schüler zu machen – indem sie ihm ihre Enttäuschung und ihren Ärger zum Ausdruck bringen und ihm Anweisungen erteilen, was es besser machen muss.