Es wird ihnen eine Lehre sein - Ida Seeböck - E-Book

Es wird ihnen eine Lehre sein E-Book

Ida Seeböck

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Beschreibung

Herwig Seeböck (1939-2011) war eine vielseitige, originelle und schillernde Persönlichkeit. Zahlreiche Mythen ranken sich um den Autor der berühmt gewordenen "Häfenelegie". "Es wird ihnen eine Lehre sein" ist die erste umfassende Biografie des Ausnahmekünstlers, in der unter anderem Wolfgang Ambros, Josef Hader, Oscar Bronner, Willi Resetarits, Alfred Dorfer, Andrea Händler und natürlich Seeböck selbst und seine Tochter zu Wort kommen. Herwig Seeböck war auch ein österreichisches Original - offen und in sich gekehrt, freundlich und ruppig, menschenliebend und misanthropisch, konziliant und unbequem, mit unbeirrbarem Sinn für Wahrhaftigkeit und unabrückbar auf der Suche nach dem Wesentlichen hinter den Dingen. "Es wird ihnen eine Lehre sein" sein nähert sich dem Schauspieler, Mentor, Schriftsteller und Regisseur in dreifacher Weise an. Biografische Abrisse informieren über die wichtigsten Stationen und prägenden Ereignisse in Herwig Seeböcks Leben. Schauspielkollegen, Freunde und Weggefährten des Künstlers kommen zu Wort und offenbaren so manche Anekdote aus seinem beruflichen und privaten Leben. Der Blickwinkel der Autorin, der Tochter Herwig Seeböcks, vervollständigt den Blick und bereichert das Buch um eine Facette, die der Öffentlichkeit bislang unbekannt geblieben ist. Persönliche Erinnerungsstücke finden sich in dem Buch in Form von Geschichten, aber auch in Form von Abbildungen und bisher unveröffentlichten Fotos.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 270

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Ida Seeböck

Es wird ihnen eine Lehre sein

HERWIG SEEBÖCK

Die Biografie

Ida Seeböck

Es wird ihnen eine Lehre sein

HERWIG SEEBÖCK

Die Biografie

Czernin Verlag, Wien

Seeböck, Ida: Es wird ihnen eine Lehre sein. Herwig Seeböck – Die Biografie / Ida Seeböck Wien: Czernin Verlag, 2013 ISBN 978-3-7076-0449-8

Einige Quellen stammen aus dem Privatarchiv Ida Seeböcks, im Text mit PAS gekennzeichnet. Leider ist es uns nicht gelungen, alle Inhaber von Bildrechten an den in diesem Buch abgedruckten Fotos zu ermitteln. In gegebenem Falle bitten wir diese, sich mit dem Verlag in Verbindung zu setzen.

© 2013 Czernin Verlags GmbH, Wien Lektorat: Michael Hammerschmid, Ilse Schneider Umschlaggestaltung: Sensomatic Umschlagfoto: © Bernd Schilling, Autorevue Produktion: nakadake ISBN E-Book: 978-3-7076-0449-8 ISBN Print: 978-3-7076-0448-1

Alle Rechte vorbehalten, auch das der auszugsweisen Wiedergabe in Print- oder elektronischen Medien

FÜR MEINE TOCHTER ELENA

Glaub an dein Schaffen!

Wenn um dich hunderte stehen

und gaffen.

Und keiner,

Nicht einer,

Glauben an dich und dein Wirken fände –

Du glaub’ an das Werk deiner Hände!

Du bist der Meister,

nicht die Kleinen, die Feigen,

Die um dich stehen,

Dich schmähen

Und niemals schweigen.

Die hilflosen Geister,

Die Größe nur in der Kleinheit sehen.

Glaub an dein Schaffen!

Glaub an dein Werk bis ans Ende;

Wenn auch nicht einer sich fände

Der dich erkennt!

Erkenne dich selbst, deine Stärke,

Dann lebst du im Werke

Das seinen Meister noch nennt,

Wenn die Kleinen, die Feigen,

Lange schon schweigen …

Herwig Seeböck

VORWORT

Herwig Seeböck hat unzähligen Menschen die Möglichkeit geboten, eine ganz spezielle Welt kennenzulernen – nicht eine Welt des »Richtig- oder Falschseins«, sondern eine Welt des »Andersseins«.

Seinen Kindern hat er stets gewährt »Kind« zu bleiben, »unfolgsam und einsam – mit einem Haus auf dem Mars«, wie er selbst im Vorwort seines Seeböck-Buches geschrieben hat.

Einsamkeit und Unfolgsamkeit können Vieles bewirken. Sie können Anstoß dazu sein, sich verstärkt mit sich selbst auseinanderzusetzen. Dadurch können Möglichkeiten geschaffen werden, die Erwartungen an das Leben zu konkretisieren, zu festigen – und seine Träume schließlich zu leben.

Dies ist Herwig Seeböck gelungen.

Ich bin meinem Vater für die geistige Freiheit, die er in mir, in uns Kindern geweckt hat, zu tiefstem Dank verpflichtet. Nicht das Leben und dessen begleitende Umstände immer einfach »hinzunehmen«, sondern Dinge zu hinterfragen, Städte freizulegen – und gleichzeitig keine Angst vor den Dingen zu haben, die man vielleicht findet.

Ich danke meinen Eltern Erika Mottl und Herwig Seeböck dafür, dass sie mich gelehrt haben, ohne Neid und Hochmut auf Menschen zuzugehen, einfach Mensch zu sein, und Mensch zu bleiben – der einzige, für mich richtige Weg, im Leben zu bestehen.

Der Bestand dieses unschätzbar wertvollen Gedankenguts, das mir Herwig Seeböck mitgegeben hat, ist der Anstoß zu einer langen Reise, auf der mich meine Kinder und alle lieben Menschen um mich begleiten werden.

Ich habe meinen Vater aus tiefstem Herzen dafür bewundert, dass er – und war es auch oft noch so schwer – sein ganzes Leben lang ein freier Mensch geblieben ist.

Ida Seeböck, Wien, Jänner 2013

DAS MASS IST VOLL

Schwarzau an der Schwarza. 23. Dezember 1964. Die Tür des Gefängnishauses knallt zu. Herwig Seeböck ist frei. Weihnachtsamnestie.

Viereinhalb Monate hatte Seeböck hinter Gittern verbracht – es war die typische b’soffene G’schicht’. Die Nacht- und Nebelaktion, die das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Gemeinsam mit einem Freund hatte Herwig Seeböck nächtens zwei Küchenmädeln Besuch abstatten wollen. Der Heurigenbesitzer glaubte an Einbrecher – und rief die Polizei. Auf diese Aktion folgte die »Auseinandersetzung mit dem bewaffneten Österreicher«, wie Herwig Seeböck sich später in der »Häfenelegie« ausdrückte – gemeint ist jenes Wachorgan, das den fensterlnden Seeböck im Bauernkasten der Mädels aufgespürt hatte. In den Polizeiakten konnte man lesen, dass Seeböck aus Notwehr eine »Boxerstellung« eingenommen habe, was – trotz anderslautender Stimmen – die Festnahme zur Folge hatte. »Obwohl alle anderen Zeugen von der angeblichen Gewalttätigkeit Seeböcks nichts gesehen hatten, schenkte man der Aussage der Polizisten mehr Glauben. Basta.« (Wiener Wochenausgabe, Nr. 8/1965)

»Herwig Seeböck – angeklagt wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt«, hieß es demnach drei Wochen nach der nächtlichen Heurigenaktion. Am 9. August 1964 wurde Herwig Seeböck zu 4½ Monaten Gefängnis in der Haftanstalt »Schwarzau am Steinfelde« verurteilt.

Oscar Bronner, der bekannte Journalist und heutige Herausgeber der Tageszeitung »Der Standard«, damals Kurier-Redakteur, war zu dieser Zeit gerade mit einer Artikel-Serie befasst, die sich mit Polizeiübergriffen auseinandersetzte. Unter anderem beschrieb er die Verhaftung Herwig Seeböcks. Zur journalistischen Recherche für einen solchen Artikel hatte Bronner Herwig Seeböck im Gefängnis besucht.

Haftzettel Herwig Seeböcks

»Bei der Geschichte ging es um die prinzipielle Frage, dass ein Nicht-Beamter, wenn er vor Gericht gegen einen Beamten aussagt, einfach keine Chance hat. Wenn also Aussage gegen Aussage steht. Und dies war in der Causa ›Seeböck‹ der Fall. … Im Falle Seeböck ging es darum, ob der Schauspieler bei einer Festnahme seine Hände ›drohend‹ oder ›abwehrend‹ erhoben habe. Man glaubte der Amtsperson. Der ganze Fall hatte recht harmlos begonnen. Was sich weiter abspielte, sah je nach Zeugenaussage sehr verschieden aus. Alle Zeugen bestätigten die ›erhobenen Hände‹ Seeböcks. R. und Seeböck selbst sahen darin eine Abwehrbewegung gegen die Ohrfeigen. Rayoninspektor Wanderer jedoch eine aggressive Boxerstellung. Die Boxerstellung wurde übrigens sonst von niemandem, auch nicht von Rayoninspektor Herzan, wahrgenommen. Seeböck wurde nach § 81 (öffentliche Gewalttätigkeit) zu vier Monaten schweren Kerkers, verschärft durch ein hartes Lager und einen Fasttag, verurteilt. In der Urteilsbegründung heißt es: ›Zweifellos muß das Gericht aus der Aussage des unmittelbar beteiligten Zeugen Wanderer als erwiesen annehmen, dass sich der Beschuldigte tatsächlich in einer Boxerstellung befand …‹ ›Vorher‹, heißt es in den Ausführungen des Gerichts, … ›nahm der Beschuldigte … eine drohende Haltung ein und begab sich in eine Boxerstellung, zumindest erweckte er den Eindruck, und ging auch tatsächlich auf den Wachebeamten mit erhobenen Händen zu.‹ Für Polizei und Gericht ist die Angelegenheit ein Dutzendfall. Aber sie zeigt, wie schwer es Richter haben, wenn es gilt, die Glaubwürdigkeit von Zeugenaussagen zu beurteilen. Der Rayoninspektor hatte den in Grinzing wohnenden Schauspieler übrigens schon vor der Amtshandlung gekannt und offensichtlich nicht sehr geschätzt, denn er sagte – laut Zeugen Seeböck – gleich zu Beginn der Begegnung im Mädchenzimmer: ›Ah, Herr Seeböck, jetzt ham ma Ihna.‹« (Kurier, 14. November 1964)

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